PrSvumeratiouS - Preise: Für Laibach: NanzjLhrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ «ierteljährig . 2 10 Monatlich '.... — .. 70 .. Mit der Post: «-anzjiihrig..........12 fl. Halbjährig................ 6 „ Vierteljährig......... 3 Laibacher Kür Zustellung ins HauS virrtelj. 25 kr., monall. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. ^agblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redactton Bahnhosgaffr Nr. ISS. «rpedUions- L Inserate Bureau: Longreßplatz Nr. 81 Handlung von Ja. v. mayr L Ked. BambiA^s^ ^ Jnserttonspretse: Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr,, bei wiederholter Einschaltung L 3 kr. Anzeigen biS 5 geilen 80 kr. Bei größeren Inseraten nnd öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für coniplicrerten Satz besondere Vergütung. Nr. 123. Dinstag, 30. Mai 1876. — Morgen: Angela. 9. Jahrgang. Franz Palacky todt. Mit Franz Palacky, der am vergangenen Frei-tag aus dem Leben geschieden, ist nicht nur eine der charakteristischen Typen unseres reichen Völier-lebens, sondern der geistig weitaus bedeutsamste Vertreter und Urheber der czechisch-nationalen Be. wegung vom öffentlichen Schauplatze verschwunden. Das Altczechenthum, dem er seine eigene Starrheit «nd Unbeugsamkeit einzuimpfen verstanden, hat alle Ursache, am Sarge Palacky'S zu trauern. Sein Tod läßt eine gähnende Lücke in der Partei offen und niemand ist da, welcher das Erbe seiner Bedeutsamkeit und seines Einflusses anzutreten vermöchte. Palacky, „der Vater der czechischen Nation", wie er sich gerne nennen hörte, hat das hohe Alter von achtundsiebzig Jahren erreicht — in vierzehn Tagen hätte er seinen 79. Geburtstag gefeier; vor wenigen Wochen wurde ihm zu Ehren ein na. tionales Fest gefeiert, das äußerlich dem Gelehrten und Geschichtschreiber galt, in Wirklichkeit aber eine demonstrative Wiederauffrischung der national-po-litischen Dogmen und Lehrmeinungen bedeutete, wie sie Palacky, der unfehlbare czechische Parteipapst, seit Jahren verkündet, die aber in letzter Zeit schon bedenklich ins Schwanken gerathen waren. Obwol kein Sohn des Landes, sondern slo-vakischer Abkunft und in Mähren geboren (1798), arbeitete er dennoch durch dreiundfünfzig Jahre für sein Adoptiv-Vaterland wie kein zweiter. Während aber ein Schafarik in stiller Gelehrtenstube waltete und die slavische AlterthumSkunde und das Schristen- thum erforschte; während Dobrovsky in seinen grammatischen Arbeiten den gesammten Bau der czechischen Sprache entwickelte und ihre außerordentliche Bildsamkeil nachwies; während Purkynje, der Physiolog, in tiefen naturwissenschaftlichen Forschungen mit den ersten Gelehrten de« Welttheils wetteiferte, be> gnügle sich Palacky keineswegs mit der stillen Arbeit in der Gelehrtenstube, sondern trat hinaus in dir Arena, mitten in den politischen Kampf und warf die Autorität, die er als Mann der Wissenschaft errungen halte, in die Wagschale, um die Geschicke der Nation nach seinen in fernen Jahrhunderten schweifenden Idealen zurückzuschrauben und zu lenken. Dabei war Palacky keineswegs das freigewählte und von dem czechischen Stamme willig anerkannte Partcihaupt. vielmehr haben die Gegner der Neugestaltung des Reiches, die feudalen und klerikalen Widersacher des modernen Geistes überhaupt, dann dir vom nationalen Größenwahne befangenen, geistig unzulänglichen Elemente den mit einer ziemlichen Portion Eigendünkel und Eitelkeit au-ftestatteten Gelehrten auf das nationale Piedestal gestellt und mit geschickter Hand vorgeschoben als den Träger de-unfehlbaren Altczechenthums und als den Hauptapostel der czechisch-nationalen Doctrinen. Im eigentlichen Kerne seines Wesens war Palacky nicht-weniger als von staatsmännischem Geiste erfüllt, Beweis dessen seine Erstarrung in feudalen und mittelalterlichen Anschauungen, seine leidenschaftliche Bekämpfung jedweder modernen Anschauung und freisinnigen Geistesrichtung, sein glühender Haß gegen alles Deutsche, ein Haß, der sich zu offener Beschimpfung des deutschen Volkes als eines „Räubrr- volkes" verflieg, ein Haß, der eben dadurch ver« schärft wurde, weil die Deutschen die anerkannten Träger des modernen Bildungsgedankens sinv, der unablässig an der Befreiung des Menschengeistes von alten Marotten und vom Autoritätsglauben arbeitet. Der böhmische Gelehrte hatte sich nach und nach in eine derartige Wuth gegen alles Deutsche hinein» gehetzt, daß er, der an den Brüsten deutscher Wissen» schast großgezogen, der die ersten Bände seiner „Geschichte Böhmen-" noch im Geiste eines Schlosser und Ranke gearbeitet hatte, endlich vor keiner schreienden Ungerechtigkeit, vor keiner empörenden Undankbarkeit, ja vor bewußter Geschichtsfälschung nicht mehr zurückschreckte, daß er, der Protestant, de« „letzte der mährischen Brüder", mit dem Fanatismus eines spanischen Ketzerrichters über die große Kulturarbeit der Deutschen in Böhmen herfiel und keinen Schimpf und kein« Verleumdung zu niedrig und zu schmachvoll fand, wenn er auf deutschen Einfluß im ehemals deutschen Reichsland, im deutschen Churfürstenihum Böhmen, zu sprechen kam. Der feindliche Gegensatz zwischen Deutschen und Ezechen in Böhmen war vor Palacky'S ver» hängnisvoller Thätigkeit unbekannt, vielmehr riechen die vorhin genannten Männer und tüchtigen Gelehrten, Schafarik, Dobrovsky, Purkynje u. a., die nicht weniger von patriotischem Geiste beseelt waren als Palacky ihren strebsamen Landsleuten, sich Deutschland und deutschem Wesen anzuschmiegen. Erst Palacky gebührt der zweifelhafte Ruhm» die patriotischen und nationalen Bestrebungen der Ezeche« in jene verhängnisvollen Bahnen gelenkt z» haben, in denen sie heute sich bewegen. Die zer- Jeuilleton. Tomkins Heirat. Novellette von E. Eggert. (Schluß.) „Erfreut Sie zu sehen," rief ich ihm entgegen, obgleich das eine ganz infame Lüge war. „Was steht ju Ihren Diensten, Oheim?" „Ich danke Ihnen," entgegnete er mit einer majestätischen Verbeugung und schob den ihm dar-Sebvtenen Frühstücksteller zurück, „ich komme nicht, Ihre Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen, sondern uw mich mit Ihnen über einen Gegenstand ganz besonderer Wichtigkeit zu unterhalten." ..Halloh!" dachte ich, „woher pfeift denn jetzt wieder der Wind?" . ..Diejenigen," hob er wieder an, „welche Ihnen durch Namen und Blutsbande am nächsten stehen, denen au, meisten daran gelegen fein muß, die Re« spectabilität aufrecht zu erhalten, haben kürzlich in einem Familienrathe Dinge in Erwägung gezogen, die Sie nahe angehen." „Sehr gütig von Ihnen — ganz außerordentlich!" „Ich bin von den Verwandten beauftragt worden, Ihnen ihre ernstesten Vorstellungen auszu-sprecheo, sowie auch ihren einmüthigen Beschluß mitzutheilen. Wir alle sind tief und schmerzlich dar-über bekümmert, daß Sie sich dem Anscheine nach nicht entschließen können, Ihrer alten Vorliebe für den Verkehr mit kleinen Leuten, oder richtiger gesagt, mit der untergeordneten Klasse zu entsagen. Wie kommen Sie zu diesem verdorbenen Geschmack, Robert? Haben Sie nicht das Blut einer alten re-spectablen Familie in den Adern?" „Vielleicht fängt es nachgrade an, etwas dick zu fließen, so ungefähr wie das Bier im Fasse, bevor es auf die Neige geht," warf ich ein. „Haben Sie nicht eine gebildete Erziehung genossen?" „Gewiß, Prügel von den größeren Jungen, und dir kleineren bekamen ihre Schläge von mir.' „Habe ich Ihnen nicht ein Offizier-patent in einem Elite-Regiment gekauft? Kurz, haben wir nicht alles gethan, einen Gentleman aus Ihnen zu machen?" ..Gewiß haben Sie daS, und ich bin Ihnen außerordentlich verbunden dafür. Aber Sie sehen, ich habe nichts wie Pech. Wer Pech erfaßt, besudelt sich, besonders wenn er weiße Glacehandschuhe trägt." „Ich fürchte, Sie haben Recht; aber machen Sie den Brach mit Ihrer Familie durch jene un» standesmäßige Heirat nicht ganz unheilbar." „Welche Heirat?" fragte ich mit Erstaunen. „Es ist un» ein Gerücht zu Ohren gekommen," erwiderte er, „daß Sie sich mit einer Person aus den niedrigsten Ständen, namens Budd, der Tochter eine» Fischers, zu verheiraten beabsichtigen, und ich bin von unserer Familie beauftragt, Ihnen die Mit» theilung zu machen, daß wir alle es für unsere Pflicht erkennen, Sie feierlich au- unserer Mitte zu stoßen, wenn Sie diese letzte und höchste Schmach auf unsern respektablen Namen laden." „Einen Augenblick," sagte ich; „lassen Sie uns einander deutlich verstehen. Wollen Sie damit sagen: Sie werde» sich alle feierlich von mir loS» sagen, wenn ich BuddS Tochter heirate?" „DaS ist ucher fester Entschluß." „Auch keine von meinen Cousinen wird, wie bi-her, kommen, mich zu besuchen?" .Gewiß nicht." rütteten nationalen Zustände, die für den Gesammt-staat unheilvollen politischen Bestrebungen der czechischen Völkergruppe sind in ihren Wurzeln das Werk dieses Mannes; er deckte sie mit seinem Schilde. Der trotzig erhobene Anspruch der Czechen nicht blos auf ausschließliche Herrschaft im Lande, sondern auf Bestimmung der Schicksale dieses Reiches, auf Um grstaltung desselben nach föderalistischen Schrullen, die wahnwitzige Idee der selbständigen Constituierung der Länder der fabelhaften , Wenzelkrone", — alle diese Auswüchse des nationalen Lebens verdanken wir dem Wirken Palacky's, haben also wenig Ursache, bei Beurtheilung seines verderblichen Wirkens irgend-wie schonend zu verfahren.___________(Forts, folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 30. Mai. Zuland. In der österreichischen Delegation, wo die Slurm'schen Anträge auf Herabsetzung des Präs enzstandes im Ausschüsse durchdrangen, erlebte man im Plenum wiederum einmal das alte Spiel: eine aus den Polen, den Ultramontanen und feudalen Herrenhausmitgliedern sich zusammensetzende Mehrheit strafte den Ausschuß Lügen und brachte die ReductionSanträge zu Falle. Im ungarischen HeercSauSschusfe war der Antrag Wahrmanns, durch Beurlaubungen einen Pauschalabstrich von zwei Millionen zu bewerkstelligen, ebenfalls gescheitert. Als die Delegationssession eröffnet wurde, machten die ungarischen Blätter gewaltig Wind von dem Spareifer, mit dem angeblich die ungarischen Delegierten an das Kriegserfordernis herantreten würden, und nun erleben wir das alte Spiel. Samstag fand seitens des salzburger Domkapitels die Wahl des Erzbischofs von Salz, bürg statt. Dieselbe fiel auf Dr. Albert Eder, Plälat des Benedictiner-Stistes St. Peter in Salzburg. Bon dem zum kaiserlichen Commissär delegiert gewesenen Statthalter Grafe« Sigismund Thun wurde gegen den Gewählten keine Einsprache er. hoben. Der neue Erzbischof ist bei der Bevölkerung des Landes Salzburg sehr beliebt. Abt Eder gehörte auch durch längere Zeit dem Abgeordnrten-hause als Vertreter des Großgrundbesitzes von Salz-bürg an. Dies- und jenseits der Leitha geht in Bezug auf den neuen Ausgleich eine tiefe Bewegung durch die Bevölkerung. Jeder Tag bringt neue Boten aus Bolkskreisen. In Zwettl hat sich eine sehr zahlreiche, namentlich auch au« der bäuerlichen Wählerschaft besuchte Versammlung entschieden gegen jede weitere Belastung Oesterreichs ausgesprochen und sogar erklärt, die Personalunion der Realunton vorzuziehen, da diese zu steten Ausbeutungen Oester-reich« durch Ungarn führe. In Waitzen hat eine große Wählerversammlung aus dem ganzen Wahlbezirke dem neuen Ausgleich zugestimmt, inAbony „Ich werde keine Einladungen zu Gesellschaften, Bällen und Eoncerten mehr erhalten?" ,So weit wir dabei betheiligt find, wird Ihnen der Zutritt in jeder Gesellschaft versagt sein." „Doch Sir würden mir auf der Straße nicht ohne ein Wort der Anrede vorübergehen?" „Ich fürchte, es würde unser aller schmerzliche Pflicht sein." „Nun, so will ich nicht Tomkin« heißen," ries ich und schlug mit der Faust auf den Tisch, „oder ich bring es fertig." ..Halt!' „Ich thu'S." „Thust was? Bist du so bethört, deine respec-lablen Familien-Eonnexionen zu opfern?" „Bethört? Kein Gedanke daran. Die Idee, mich zu verheiraten, war mir völlig fremd, bis Sie mich darauf brachten. Besten Dank, alter Freund, ich gehe sogleich, um ihjr meinen Antrag zu machen." „Ich that das und war mit ihr verheiratet, noch ehe der Monat zu Ende ging, und gottlob, meine ganze Familie hat mich seitdem ungeschoren dagegen eine ähnliche Versammlung sich gegen denselben erklärt. Ausland. Das Cabinet DiSraeli hat auch die verbesserte Gorlschakofs'sche Note abgelehnl. Dieser Schritt scheint ziemlich unerwartet gekommen zu sein, denn noch vor drei Tagen sprach der „Moniteur," das Organ des Herzogs von Decazes, die Ansicht aus, daß eine Vereinbarung mit England immer noch gehofft werden könne, da die in der Note erwähnten wirksamen, nach fruchtlosem Ablauf deS Waffenstillstandes zu ergreifenden Maßregeln nicht nothwendig als kriegerisch gedacht werden müssen. Wie die Dinge sich in der nächsten Zeit gestalten werden, darüber dürften selbst die leitenden Staatsmänner noch nicht vollständig im «laren sein; vor allem wird es darauf ankommen, ob nicht auch Frankreich von seinen Zusagen abspringt und wie die Pforte sich zu den Vorschlägen der fünf Mächte zu verhallen gedenkt. Die Nachricht, daß sie dieselben bereits abgelehnt habe, hat bis jetzt uoch immer keine Bestätigung gesunden. An den Rumor anknüpfend, der jetzt unter des Herrn Ristic Auspicien in Serbien getrieben wird, und bezüglich des Gerüchts, daß die Insurgenten die berliner Beschlüsse sehr hochnäsig behandeln wollen, faßt ein berliner Officiosus der „Allgemeinen Zeitung" zum erstenmale Argwohn gegen fautes Spiel auf Seite Rußlands. Letzteres habe, schreibt er, auf der berliner Eonferenz sich anheischig gemacht, das ganze Gewicht seines Ansehens bei den Insurgenten wirken zu lassen. Es Halle deshalb schwer, sich des Verdachts zu erwehren, daß Rußland das Vertrauen, welches ihm mit der Uebertragung der Führerrolle in der diplomatischen Action von feinen beiden Verbündeten erwiesen wurde, gründlich geläufcht und sich in dem Pfuhl einer doppelzüngigen Politik bewegt habe. Man habe freilich vielfach die Friedens-liebe des Kaisers Alexander betont, welche sich in Berlin in der ostensibelsten Weise durch die Ver. leugnung der Gortschakosf'fchen Pläne belhäligl habe; aber von dieser Friedensliebe eine Umkehr der Insurgenten und Serbiens zu erwarten, erscheine doch wenig berechtigt, da die russischen Staatsmänner mit ihrem unablässigen Hinweis auf die erregte Stim-mung der russischen Bevölkerung den Kaiser schließlich doch zu der Ueberzeugung bringen würden, daß es eine Pflicht der Selbsterhaltung sei, dieser Stimmung Rechnung zu tragen. — In einem berliner Briefe der „Schlesischen Presse" wird auf die Wahrscheinlichkeit hingewiesen, daß abermals eine Lon-ferenz angebahm werde. Die berliner Berathungen hätten zwei Möglichkeiten nicht in Betracht gezogen: den Widerstand der Pforte und den Trotz der Insurgenten. Das „Journal Officiel" der französischen Republik veröffentlicht endlich die so lange er-wartete dritte Serie der Präsectoral-Veränderungen. gelassen. Du glaubst nicht, welch' ein prächtiges Leben ich jetzt führe; keine Menschenseele kümmert sich um mich, und ich ka»n eben thun und lassen, was, «nd leben, wie ich will. — Was willst du, Jane?" „Wenn es gefällig ist, Herr, Madame wünscht Sir zu sprechen." „Ah so, sage ihr, ich komme sogleich. — Du siehst,' wandte er sich an mich, „meine Frau ist etwas eifersüchtig auf diese hier (er klopfte auf die Cognacflasche auf dem Tische), und obgleich ich stet« der Mann dazu sein werde, mir das Regiment im Hause zu erhalten, so lasse ich ihr doch gerne, so lange die Flittermonate noch währen, etwas ihren Willen. Aber ich sehe schon, es nützt nicht«, dir etwas ausbinden zu wollen; es geht dir nicht besser, wie mir." „Madame hat gesagt, Sie sollten —" „Ich komme ja schon, Jane. Adieu, alter Freund, ich habe mich herzlich gefreut, einmal wieder mit dir plaudern zu können, aber thue mir den Gefallen und komme nicht wieder." Es werden davon im ganzen 4 Präfecten, 41 Ge« neral-Secretäre, 159 Sous-Präfecten und 53 Prä-fecturräthe betroffen. Neu ernannt wurden jedoch nur 2 Präfecten, 8 General-Secretäre, 25. Unter-Präfecten und 18 Präfecturräthe. Die übrigen Veränderungen sind Versetzungen, so daß, der größte Theil des von Broglie und Buffet berufenen Admini-strationS-Personals noch immer im Dienste verbleibt und nur aus einer Stadt in die andere versetzt wird. Die liberalen Blätter sind selbstverständlich gar nichl entzückt von der Schonung, welche das Cabinet den bonapartistischen und legitimistischen Beamten ange« deihen läßt. „Die heutigen Decrete," schreibt unter anderm der „Temps," „dürften die Bevölkerung und die Kammern nicht ganz zufriedenstellen, und es wird nöthig sein, sie durch ander- Decrete zu berichtigen oder zu vervollständigen." Im letzten französischen Minister Conseil wurde die Prüfung de» Gesetzes über die Municipal-Organisation so weit beendigt, daß der erste Theil desselben bereits in der nächsten Sitzung de« Abgeordnetenhauses vorgelegt werden kann. Dieser erste Theil beschäftigt sich mit der Zusammensetzung des Wahlkörpers und der Wahllisten, mit den Versammlungen der Wahlkörper und den Reeursen gegen seine Vorgänge, mit der Zusammensetzung der muni-cipalen Beamienichast und mit den Versammlungen der Municipalräthe. Nach einer madrider Meldung der „Pall Mall Gazette" wird König Blfonfo seine unheil-stlftende Mutier Jsabella in einem Seehafen empfangen. Der Hof sei sehr bekümmert, und zwar betreffs der religiösen Frage, die, wie man fürchte, ernstliche Schwierigkeiten bereiten und die Stellung der Regierung compromittieren dürste. Der Papst habe eine Sitzung der Cardinäle anberaumt, um die zwischen Rom und Madrid jetzt schwebenden Fragen zu erörtern. Man wird also bald wissen, bis zu welchem Grade die Anmaßung des Vatikan« Alfonso XII. aufgedrängk werden soll Auch in Amerika beginnt man sich mit den orientalischen Angelegenheiten zu beschäftigen. Au« Washington wird unterm 23. d. per Kabel gemeldet: „Das Repräsentantenhaus hat eine Resolution angenommen, welche den Präsidenten ersucht, das Hau« zu benachrichtigen, ob die Regierung irgendwelche Mittheilungen empfangen habe, daß Amerikaner im ottomanischen Reiche Gewaltthätigkeiten oder Gefahren ausgesetzt waren und ob Schritte zum Schutze solcher Amerikaner erfolgt seien. Der Präsident wird auch ersucht, Maßregeln zu ergreifen, um allen im ottomanischen Reiche weilenden Amerikanern gehörigen Schutz zu sichern." Zur Tagesgeschichte. — Geistliche Intoleranz. Die Geistlichkeit verweigerte aus Grund eines von dem Cardinal Fürsten Schwarzenberg erlassenen Verbotes dem in Prag verstorbenen Advocaten Dr. Emminger das kirchliche Leichenbegängnis. Der Bruder des Verstorbenen erwirkte sich eine Audienz bei dem Airchenfürsten, um die Rücknahme deS Verbotes zu erbitten. Der Cardinal lehnte es jedoch ab, die einmal gegebene Weisung zurlickzunehmeu. Herr Emminger ließ aber nicht nach und soll, wie man erzählt, dem Cardinal sich zu Füßen geworfen haben. (!) Doch auch dies blieb ohne Wirkung. Cardinal »Schwarzenberg sagte, wie es heißt, daß die Selbstmorde zu sehr überhandnehmen und daß die Moral immer mehr untergraben werde. Er dulde nicht, daß sich die Kirche höhnen lasse. So blieb eS denn bei der Entscheidung. Die Aufregung der zahlreichen Leidtragenden war eine tiefgehende und theilte sich auch den Fernerstehenden mit. Der Pfarrer von St. Heinrich nahm sich der Sache an und vollzog schließlich die Einsegnung der Leiche aus eigene Faust, dem Verbote des Cardinals zuwiderhandelnd. Doch trug der Pfarrer hiebei nicht den geistlichen Ornat, sondern Civilkleidung. Das Leichenbegängnis fand unter großer Theilnahme der Bevölkerung statt. — Oesterreichs Marine. Im ganzen ist Oesterreich jetzt in der Verfassung, 4 gepanzerte Safemattschiffe und 7 Panzersregatten — mit zusammen 52,000 Tonnen-gehilt und 8350 Pferdekraft ins Feld zu stellen. Vor 10 Jahren, als die Schlackt bei Lifsa gewonnen würbe, besaß es noch lein einziges Kasemattschiff — jetzt hat es deren vier, und das fünfte, „Tegetthofs," mit 6000 Tonnen-gehalt und 1100 Pferdekraft, ist in der Vollendung begriffen. — Rationeller Eisenbahntarif. Der Tarif der Vorarlberger Eisenbahn dürste einer der rationellsten lein, welche in der civilisierten Welt existieren. Eine Person, zahlt von Bregenz »ach Dornbirn hin und zurück in dritter Klaffe 47 kr.; für einen Hund werden 48 kr. eingehoben. — Das Schlafzimmer des Papstes. Aus Rom wird geschrieben: „Das in Umlauf gesetzte Geschichtchen über Len Bund Stroh, welchen die „gottlosen Piemontesen" P>uS IX. als alleinige Lagerstätte übrig ließen, erregte in der jungen Königin von Griechenland bei ihrem nenlichen Besuche im Batican den ledhasten Wunsch, das Schlaszim-vter des Papstes zu sehen, und mit jener Ungezwungenheit, welche die russischen Damen auszeichnet, bat sie direct und mündlich Se. Heiligkeit, dero Schlafcabinet visitieren zu dürfen. Der heilige Vater machte keine Schwierigkeiten, der fünfundzwanzigjährigen Majestät diesen sonderbaren Wunsch zu erfüllen, ja er übernahm es, mit einem Lächeln doll Liebenswürdigkeit, persönlich die Königin und deren Bemal in das Innere seines Privat-Apparlements zu geleiten, und die Worte, welche er, den Vorhang vor feinem Schlafzimmer lüftend und aus sein Bett weisend, an die Majestät aller Hellenen richtete, lauteten: „Ich habe den Gedanken Ihrer Majestät errarhen; es ist nicht wahr, daß ich auf Stroh schlase, wie sie es draußen erzählen, aber ich schlafe aus einem sehr kleinen und harten Bette. Es ist dies meine Gewohnheit und immer so gewesen, seit ich Nobelgardist war." — Die Reife um die Welt in achzig Ta. gen wird zur Wirklichkeit und überdies wahrheitsgetreu beschrieben. Die „Times", die „Londoner Illustrierte Zeitung", der „New-Iork Heralb", „Harpers Weekly", „Frank Leslies Jllustrated" haben sich associiert, aus gemeinschaftliche Kosten eine Reise um die Welt in achzig Tagen zu organisieren. Der Doctor Russell, der den Prinzen von Wales in Indien begleitete, wird an dieser Expedition theilnehmen. Am 15. Juni wird die Expedition New-Iork verlassen und Mittelst Sonderzuges nach San Francisco befördert werden; von da aus geht die Reise über Uokohama, Lalcutta, Suez, Marseille. Jedes der genannnten Journale wird einen Bericht seines Special-Correspondenten über diese Reise bringen. Lokal- und Provinzial-Augelegenheiteu. Original-Correspondeuj. Jauche«, 25. Mai. (Zerstörung der Feistriz. brücke bei Lustthal. — Mislrche Verkehrs-Verhältnisse. —BaueinerneuenSavebrücke bei St. Jakob nächst Lustthai.) Auch uns brachte der gepriesene Wonnemonat Regengüsse mit Schneebeglei tung. Eine sehr bcklagenswerthe Folge dieser andauernden Regengüsse trat ein, die von Privaten erbaute Brücke über den Feistrizfluß in Aörlfchack konnte der furchtbaren Gewalt des Hochwaffers nicht widerstehen; der am rechten User bestandene Brückentheil wurde heute abgerissen, und jede Passage über das reißende Wasser ist somit unmöglich geworden. Bereits am 18. d. M. drohte dieses unliebsame Ereignis rinzutreten, jedoch die Bewohner in Förtschach trasen rechtzeitig Adhilse; sie warseu bei dem rechten Brückenkopf große Bausteine in das Flußbett, welche dem gefahrdrohenden Hochwasser einige Zeit Widerstand leisteten. Ungeachtet der «M 22., 23. und 24. d. M. stattgesundenen frommen Spa-öiergimge alter Weiber unr> abergläubischer Betschwestern heitert« sich der Himmel dock nicht auf; der Regen fiel in Strömen, der Feistrizfluß schwoll hoch an, die Brücke bei ^ustthal wurde ein Raub der Fluten und hiedurch die ein-^8« gerade und kürzeste Verbindung mit Laibach gestört. Die gewerbe- und landwirthschafttreibende Bevölkerung "ser Gegend erlitt durch die Zerstörung dieser Brücke einen harter, Schlag. Bekannte Thatsache ist es, daß bei Jauchen ""d Lustthal eine Mühle der ändern die Hand reicht, welche Laibach, beziehungsweise Triest in regem Verkehr stehen. Es wäre längst dringende Aufgabe der Regierung und "ndesvertretung für Kram gewesen, in St. Jakob an der Save eine Brücke zu bauen. Die dort bestehende Ueberfuhr-Plätte kann nur als ein nothdürftigeS, unzureichendes Ver-kehrsmittel angesehen werden. Wird diesem dringenden Be- dürsnifse durch Herstellung einer Brücke nickt in kurzer Zeit Rechnung getragen, so werden weder Landwirthschast noch Industrie eine Rente abweisen und die Finanzquellen des egger Steueramtes versiegen. Seit die Privalbrücke über den Feistrizfluß weggerissen ist, muß von Jauchen, Lustthal und Umgebung der Weg nach Laibach entweder über Domschale oder Vir eingeschlagen werden; zudem ist die Brücke bei Domschale in sehr baufälligem Zustande, überhaupt nur ür leichte Fuhrwerke hergestellt; für daS abgeforderte Brücken-mauthgeld von 5 kr. wird wenig geleistet und der Verkehr chwerer Fuhrwerke ist dort ganz unmöglich. Die Gegend um Jauchen und Lustthal ist nicht die ge-egnetste; der gefammte Grund und Boden besteht größten-theils aus dem verlassenen Flußbett der Feistriz und Save, ist — steinreich, hat unsruchtbare Schotterunterlage. Die Regulierung des Savestromes wird wol aus noch läiigere Zeit hinausgeschoben werden, als jene des laibacher Moor-grundes. Die Verhältnisse der in dieser Gegend lebenden Industriellen und Landwirthe sind daher keine beneidenS-werthen; der Landwirth sristet nur durch äußerste Spar-amkeit sein Leben, der Industrielle muß auf weiten Umwegen Verdienst fucheu; nur durch unermüdlichen Fleiß er-wirbt sich der Strohhut- und Korbflechter sein tägliches Brot. Landwirthe, Mühlenbesitzer, Gewerbsleute und Industrielle in hiesiger Gegend müssen ihre Erzeugnisse in Laibach absetzen; dieser Absatz muß aber mit dem geringsten Kosten-auswande und in kürzester Zeit geschehen, sonst schließt die Hausrechnung mir Schaden ab. Die Erbauung einer Brück« über den Savestuß bei St. Jakob ist für unsere Gegend eine Lebensfrage; durch Umwege gelangt man nicht zum gewünschten Ziele. Die lebensgefährliche Ueberfuhr bei St. Jakob hätte vor einigen Tagen gelegentlich eines Krankenbesuches, den Med. Dr. Liede aus Laibach hier machte, Kutscher und Pserd beinahe das Leben gekostet. Für die gewerbe-, Handel- und inbustrietreibende Bevölkerung ist es offener Schaben, einen Weg, der in zwei Stunden zurück-gelegt weiden könnte, jetzt in fünf Stunden zurücklegen zu müssen. Die in St. Jakob bestehende Uedersuhr - Plätte eignet sich, wie bereits erwähnt, durchaus nicht für schwere Fuhrwerke. Unsere Straßen befinden sich ohnehin nicht im besten Zustande, in neuester Zeit werden, anstatt Schotter, Steine aufgeführt, und der einzige Ausweg, den wir bisher Hallen, die Ueberfuhr bei Laase, ist nun auch gestört; beim letzten Hochwaffer wurde das Drahtseil abgerissen. Nun muß eine Ware, die bisher von Luftthal über Laase in zwei Stunden »ach Laibach gestellt werden konnte, aus schlechten Straßen und auf Umwegen 5 bis 6 Stunden von Lustthal nach Laibach wandern. Zeit ist Geld! Der krainifche Landtag wolle mit der Herstellung einer Brücke bei Sl. Jakob a. d. Save nicht länger mehr säumen; oie in der Landstube liegenden Petitionen mögen endlich einmal ihre Erledigung finden! — (Zu w o h lt hä t i g e n Z weck en.) Bei der vom hiesigen Turnvereine am 27. d. M. veranstalteten Abenv-Unterhaltung stellte sich ein ReinerträgniS von 252 st. heraus, welche zu gleichen Theilen dem hiesigen Magistrate und der Bezirkshauptmannschaft zur Bertheilung unter die hilfsbedürftigen, durch Ueberschwemmung beschädigten Moorgrundbewohner übergeben wurden. — (30,000 SloveneninGraz!) So hoch ver-anfchlagt „Slov. Narod" die Zahl der in der freundlichen Murstabt wohnenden Slovenen. Damit dieser bedeutende filmische Factor unter einer Bevölkerung, die bisher nur ihren deutschen Charakter heroorhob, zum Ausdrucke im öfsentlichen Leben gelange, soll ein neuer „slovenischer Verein" in Graz gegründet werden. Es ist nur zu besorgen, daß das Lomits des zu creirenden Vereines aus arge Enttäuschungen stoßen wird, falls für feine Bestrebungen obige Ziffer der floveüischen Stammgenoffen maßgebend sein sollte. Die Seelenzählungen des „Narod" stehen seit den berüch-tigten „Tabors" seligen Angedenkens im übelsten Ruse, und höchst wahrscheinlich dürste auch der jetzige grazer Seelenzähler des „Narod" bei seinen Zählungen um eine Null zu viel angesetzt und auch eine Division des Restes vergessen haben. — (Witterung.) Ueber ganz Oesterreich stellten sich gegen Ende vergangener Woche die von Landwirthe» gewünschten warmen Regen ein, und war die Witterung im allgemeinen den Saaten sehr sörderlich; auch stimmen die meisten der eingelangten Berichte darin überein, daß der Lurch die Fröste der Vorwoche verursachte Schade sich größten-theils aus die Weinernte beschränkt, während die übrigen Feldfrüchte bei andauernd warmem und feuchtem Wetter ich wieder erholen bürsten. Eine anhaltend günstige Witterung ist nach dem allgemeinen Stande des Wetter« von Europa für die nächste Woche auch wahrscheinlich. — (Ueberschwemmung.) Die Thäler des Lan-des Krain litten namentlich in Bezug auf die zu erwartende Heuernte großen Schaden; auch daS loitfcher Gebiet wurde arg überschwemmt, und soll dort jede Aussicht aus eine Heuernte geradezu geschwunden sein. — Das nachbar-liche Kärnten kann eben auch von Wasserschäden erzählen; der ossiacher See hatte noch nie so hohen Wafferstand: Gärten, Wiesen und Aecker, die an den See augrenzen, iehen tief unter Wasser. — (G e m e i n d e w a h l e n.) Bei den am 27. d. in Klagenfurt vorgenommenen Ergänzungswahlen in den Ge-imiiideralh siegte die liberale Fortschrittspartei. — (Der Brand im Mauronertheater) in Triest brach am vergangenen Samstag den 27. d. M. um fünf Uhr nachmittags aus; binnen zehn Minuten stand das ganze große Gebäude fammt Decorationen in Flammen ^ ede Aussicht auf Rettung mußte aufgegeben und alle Mühe aus die nachbarlichen Gebäude verwendet werden. DaS Theater ist vollständig mit dem gesammten Inventar (Ge-räthschaften, Decorationen, Garderoben, Musikinstrumenten u. s. w.) verbrannt. Die Entstehungsursache des Brandes ist bis heute noch unbekannt. Das Mauronertheater wurde 1828 zumeist au- Holzmateriale erbaut und bei zwei Ge-ellschaften gegen Feuerschaden mit je 30,000 fl. versichert. Die Jnsanterie-Regimenter Nr. 17, 22 und 48 entsendeten »gleich ausgiebige Hilfe auf den Brandplatz, welche sich edoch auf den Schutz der Nachbarhäuser beschränken mußte. Der eigentliche Brand wurde abends zehn Uhr eingeengt, j edoch war man noch Sonntag über beim Löschen des Holz-Materials thätig. — (Die Gesellschaft van Hell) macht ta Klagenfurt gute Häuser. Die beiden Sensationsstücke „Al-ons" und „Die Tameliendame" wurden mit lebhaftem Beifall ausgenommen, obgleich auch Klagenfurt für das moderne französische Schauspiel sich nicht sonderlich begeistern kann. — (Die „Laibacher Schulzeitung") bringt in ihrer zebnten Nummer an leitender Stelle einen Artikel über „den Werth und die Weise der Gedächtnispflege". Wir begegnen in diesem Artikel folgenden Ansichten: Der Neuschule wird der gerechte Vorwurf gemacht, daß daS Gedächtnis zu wenig geübt werde. Die Jugend beschäftige sich zu viel mit abstractem Denken, wodurch das Gedächtnis vernachlässigt wird. Bei der Menge des Unterrichtsstoffes wird es einerseits den Schülern unmöglich, alles in ihr Gedächtnis auszunehmen, andererseits sind die Lehrer nicht imstande, die Schüler aus allem zu prüfen. Aufmerkfamkeit sei vor allem nothwendig; ohne diese werden die Eindrücke der Vorstellungen zu schwach, zu oberflächlich. Gedächtnisübungen sollen, besonders im Sommer, nicht in den Nachmittagsstunden betrieben werden. Jnbetreff der Gedächtnispflege beachte man folgende Grundsätze: „1. In den Unterklaffen sollen die Schüler gemeinschaftlich unter Anleitung de» LehrerS memorieren lernen; in den Oberklaffen können die Schüler von Fall zu Fall aufmerksam gemacht werden, wie man am besten und leichtesten auswendig lernt. 2. Der Memorierstoff sei von den Schülern qanz verstanden, daher nicht erst nach dem Memorieren das Besprechen desselben, sondern vor-her. 3. Suche der Lehrer Anknüpfungsversuche zu gewinnen, damit ein einfacher Hinweis aus diese dem Schüler die ganze Reihe des Gelernten in Erinnerung bringe. 4. Die Menge des zu lernenden Stoffe« sei aus einmal nicht zu groß und nicht zu verschiedenartig. 5. Es trete daher angemessene Abwechslung'ein. 6. An jedem Tage ist etwas zu memorieren. 7. Wenigstens wöchentlich soll alles wiederholt werden. Dies kann geschehen durch Abfragen besonders gedLcht-nisarmer Schüler, durch gemeinschaftliches Aussagen, durch Niederschreiben des Gelernten aus dem Kopse, durch besondere Wiederholnngslectionen. Dabei dars aber absolut nicht übersehen werden, daß Fragen, das Verständnis betreffend, gestellt werden. 8. Alle Arten des Gedächtnisses sind gleichmäßig zu kultivieren. S. Jede einzelne Lection werde allen abgesragt. DieS ist möglich, wenn der Lehrer die fleißigere» Schüler bestimmt, vor dem Unterricht bankweise die ander« auszusragen, und er selbst nur die Aufseher aussragt. In zweifelhaften Fällen kann er selbst zur Eontrole einzelne der ändern examinieren. 10. Jede Lection muß unbedingt von jedem gelernt werden. Wissen dies die Schüler einmal, und das. daß alle gefragt werden, so lernen die meisten ihre Ausgabe. II. Berwerthe der Lehrer, wann es nur immer möglich ist, das Memorierte entweder im mündlichen Unterrichte oder zu schriftlichen Arbeiten. 12. Lasse er nicht« auswendig lernen, was für die Schüler von gar keinem Werthe oder Jntereffe ist. 13. Bei dem Abfragen verlange er nicht immer, daß es die Schüler wörtlich so sagen, wie rS im Bucht steht; bei Erdichten u. dgl. muß wieder wörtlich gelernt werden. Suche er durch dazwischen gestellte Fragen, durch eine veränderte Reihenfolge deS »nfgabestofses zu er--fahren, ob die Aufgabe gründlich und nicht blos oberflächlich, mechanisch gelernt wurde. 14. Benütze er alle kleineren Hilfsmittel, z. B. bei Wörterreihen die Ordnung nach dem Alphabet, bei Länder- rc. Namen die Ordnung nach Weltgegenden oder nach dem Alphabet; bei Thier- rc. Namen nach gewissen gemeinschaftlichen Kennzeichen u. s. f. ins mannigfaltigste". An zweiter Stelle finden wir den vom Musealcustos Hrn. K. Deschmann zum Besten des krainiscben Schulpfennigs gehaltenen populSr-wiffenschastlichen Vortrag „Jupiter und seine Monde". An dritter Stelle werden Verfügungen, be-tiefsend Lehrbücher und Lehrmittel, citiert. An diese reiht sich eine Rundschau aus die Schulgebiete im Küstenland, in Kärnten. Niederösterreich, Mähren, Schlesien, Deutschland und Rumänien. Dieser folgen Lokalnach-richten über Veränderungen im Lehrstande, Landesschul-rathssitzungen, landwirthschastlichen Unterricht, sodann Ori -ginal-Correspondenzen aus Laibach, Mitterdorf, Deutschland, eine Bücherschau und verschiedene Nachrichten. AuS der Rundschau und den Lokalnachrichten wollen wir solgende hervorheben: I.Jn mehreren Volksschulen des Küstenlandes finden sich Landkarten vor, aus welchen sich das Königreich Italien auch über einige österreichische Pro-vinzen erstreckt. 2. Der mährische Landtag hat den öffentlichen BolkSschullehrern das active und passive Wahlrecht zuerkannt. 3. Die Abgeordnetenkammer in Baiern hat die beantragte Schulgeldbesreiung abgelehnt. 4. Rumänien zählt gegenwärtig 2413 Volksschulen. 5. Die Landwirth-schastsgesellschast für Krain wies in ihrer am 7. d. abge-haltenen Ausschußsitzung aus die Nothwendigkeit hin, daß an der hiesigen Lehrerbildungsanstalt der landwirthschastliche Unterricht reorganisiert werden müsse, wenn besser bewanderte Lehrer an die krainer Volksschulen kommen sollen. Diesem Antrage ist man Vonseite der Schulbehörden bereits entgegengekommen. Professor Linhart hat den landwirch-schaftlichen Unterricht an der Lehrerbildungsanstalt über-nommen und besucht derzeit die vorzüglichsten landwirthschastlichen Schulen in Oesterreich. 6. In Krain wird an 116 Volksschulen Unterricht in der Obstbaumzucht, an 24 Volksschulen in der Bienenzucht, an 9 Volksschulen in der Seidenzucht, «m 10 Volksschulen in der Landwirthschast er-iheilt. In Krain bestehen 62 Obstbaumschulen, 6 Schul> Bienenstände und 35 Schulgärtcu. 7. Krain ist das ein zige Land in Oesterreich, in welchem keine landwirthschast. liche Fortbildungsschule besteht, während das zur Hülste kleinere Schlesien 73 solche Schulen zählt! Telegramme. Orig.-Trlegr. des „Laib. Tagblatt.") «»uttatttu-pel. »«.Mat.(Offieiell.) Aus einstimmigen Wunsch der Bevölkerung wnrde Sultan Abdul Azi; entthront nnd der iräsumtive Thronfolger Mnrad zum Snltan iroclamiert.______________ Budapest, 29. Mai. Reichsrathsdelegation. VerhandlungSgrgenstand ist das Ordioarium des i riegbudgeiS. Nachdem Engerlh, Oppenheimer, Grocholski, Pelz, Lienbacher und Scharschmidt gegen den BuSschußanlrag, betreffend Abstriche durch Be urlaubungen oder spätere Einberufung der Rekruten, und Sturm, Groß, Walter-kirchen und Demel für dieselben gesprochen, wird die Generaldebatte ge» chlossen und Graf Andrassh ergreift das Wort. Der-elbe widerlegt in ausführlicher, schlagender Rede die zugunsten dcr Heeresreduction »^gebrachten Gründe, tritt entschieden für Jntactbelassung des bisherigen NorwalbudgetS ein und hebt hervor, daß die von der Regierung selbst als dringendst anerkannte Nothwendigkeit, die MannschaflSkost zu verbessern, für welche auch der Ausschuß so warm einlritt, nur aus der in der Finanzlage begründeten Ursache im Budget unberücksichtiget blieb. Andrassy schließt: wenn die Ausgaben absolut »othwendig seien, so sei Abhilfe naheliegend, indem man den Steuerträgern gegenüber die Verantwortung übernimmt und die noth-wendigen Summen als Plus votiert, nicht aber mit dem Hinweise, daß sich erst finden solle, ob der Kriegsminister die Verantwortung für die Schlag-ertigkeit der Armee übernehmen könne oder nicht. Witterung. Laibach, 30. Mai. Herrlicher Morgen, angenehmer Tag, Wärme rasch zu nehmend, schwacher SSO. Wärme: morgens 7 Übr -j- 13 8», nachmittags 2 Ubr -j- 218° 6. (1875-j- 20 2«; 1874 -s- 24 4' 6.) Barometer im Fallen 739 24 mm. DaS gestrige TageSmittel der Wärme -j- 14-6", um 1 9" unter dem Normale. Verstorbene. D en 29. Ma i. Der ledigen N. N Kind Maria, 22 Mon., Polanavorstadt Nr. 22, Gedärmlähmung. Angekommene Fremde am 30. Mai. Hotel TtaLt Wie». Paula Dorn von Marwald, Triest. — Gasparii sammt Frau, Kfm., Agram. - Woraischek, S»önlinde. — Meißl, Kfm., Böhmen. — Lavith, Kfm und JanovSky, Wien. — keiner, k. k. Ministerialsecretär, Graz. — Bauer, Ungarn. — Neuburger, Ksm,, Buchain, — Jamsch, k. k. Rittmeister, Wippach. Hotel Elefant. Kopriva, Saler und Seibalt, Eilli. Heimann, Steinbrück. — Zagnart und Stenovitz Paula, Sagor. — DemeldooiL, Fiume. — Marassutti, Venedig. — Svetec, BezirkS-Tommissär und Svetec, k. k. Notar, Littai. — TrSkak, Jnnerkrain. tzternwarte. Alippe. Commis, Rudolfswerth. — Berdayes Gutenfeld. — Raunichar Josesa, Maräutsch. Mohren. Rom. Beamter und Tschinkovic, Kappel. PoyZe, Gutsbesitzer und Znpic, Privat, Hrastnig. Gedenktafel über dir am 3. Juni 1876 stattfindenden Lici tationen. 8. Feilb.. Dolenc'sche Real., Niederdorf. «M. Ober, laibach. — ». Feilb., «ogolin'sche Real.. Mertvice, BG. Eurlseld. - Reass. 3. Feilb., Mauser'sche Real., HoHevje, BV. Großlaschiz. — 3. Feilb., Babii'sche Real., Brudana vas. BW. Großlaschiz. — 1. Feilb.. Dermastja'sche Real., Jejica, B«. Laibach. - 1. Feilb.. LeSnovar'sche Real.. Vake. BL. Laibach. - 1. Feilb , Pirc'sche Real.. Sredn,avas. BV Laiba». - I. Feilb., Vidic'sche Real.. Zalog, BW. Laibach Lottoziehung vom 27. Mai. Wien: 16 47 58 3l 70. Graz: 60 76 57 31 36. Danksagung. Mein verstorbener Bruder LasLtier hier, war bei versichert. Ich erhielt heute durch die General-Repräsentanz allhier Herrn — die ver- icherte Summe sc>mmt Gewinnanlheil otine jegliche» Abzug auf das pünktlichste ausbezahlt. Indem i» hiefür der Gesellschaft und insbesondere vem ^errn Repräsentanten Val. Zeschko meine» innigsten Dank öffentlich sage, kann ich welche Anstalt in der Lebensversicherung den ersten Rang einnimmt, jeder mann nur aus das wärmste empfehlen. Laibach. 28. Mai 1876. (3l3) knlon 6n68äa, Cafetier und Hausbesitzer. wurde in dem ehemals Derme (AangMen Ollllle an äer Triesterstraj» Eine schöne Wohnung, im schönsten Theile der Stadt gelegen, bestehend aus 8 Zimmern, Küche, Keller, Speisekammer, Holzlege und Dachkammer ist von Michaeli ab zu vermiethen. Näheres aus Ge-Llligkeit im Comptoir dieses Blattes. (234) 17 rn (309) 3-2 einem beliebten Ausflugsorte der laibacher Bevölkerung, er öffnet. Die p. t. Gäste werden mit nnterkrainer Wein, Kosler Bier und kalten Speisen gut bedient werden. Zur gefälligen Aeachtung! Ergebenst Gesertigter beehrt sich hiermit, einem p. t. Publikum die Anzeige zu machen, daß er nebst dem bis Michaeli innehabenden Berkausslokale ,n der Judengasse am Hauptplatz Nr. 168 im Mally'schru Hause ein weiteres Verkansslok^le sür Nähmaschinen, Apparate, Seide, Zwlrn rc. eröffnet hat, dankt für das ihm bisher entgegengebrachte Vertrauen und bittet, ihm selbes auch ser-nerhin gütigst bewahren zu wollen. (SOI) 3-3 Laibach, 23. Mai 1876. KM" Allerneueste große deren erste Ziehung am 14. und 15. Juni V I. stattsindet. ( In dieser vom Staate garantierten Verlosung werden in wenigen Monaten 7.771,8W Reichsmark gezogen, welche unter die Tbeilnebmer an der Verlosung ausgezahli werben. Außer 43,400 Geldgewinnen ist der größte Treffer kv. 375,000 Ruck. Zu dieser besonders soliden Auslosung kann ei» jeder Driginal-Lose (keine Promessen) erhalten »nd kostet hierzu Eiu ganzes Hos 6 M. od. fl. 3 30 ö. W. „ halbes „ 3 „ „ „ 165 „ virrlrl i, „-^85 Aufträge werden gegen Einsendung des Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden prompt und verschwiegen ausgesührt, amtliche Gewinnlisten nnd Gewinugelder sofort nach Ent scheidnng zugesandt und Prospekte gratis vertheilt, sowie unentgeltliche Auskunft über alle gezogenen .Staatslose. (254) 12-9 Ein jedes ham-urger Haus ertheilt Auskuüft über unsere Firma. Man wende sich deshalb vertrauensvoll an die Unterzeichnete weltbekannte Firma, welche mit dem Verkauf dieser so vortheilhasteuLose betraut ist. Staatspapieren-Geschäft, Hantburg. Wteuer Börse vom 29. Mai. St»«t»k»aü«> Sxerc. Rente, öft-Pap. dto. dto. öst. in Eilb. Sose von 1854 .... «ose von 1860, ganze iose von 18S0, Fünft. Prämienlch. ». I8S4 . Llriu»<1vnt.-0KI. kiebenbürg. Ungar» > vttvQ. Knglo-Bank........... Kreditanstalt........ L-rosttenbanI . . . , S«comvte-»nstalt . . Kranco - Bank . . . . Handelsbank.......... «tationalbanl . . . . Lest. Bantgeselll. . . Union-Bani........... 8erlehr«banl......... «lsöld-Bah» . . . -»«I «udwigbabn . . »als. «lts.'»ahil - -ik-tl. Fr. Sosestb . . ktaalibahn.......... Südbahu............. «eld »«Id «7 SS l«L — lVLSü II» 181 Ly 73 74-7L Ware! I*kiUrÜKrtolo. Allg. oft. Bod.-Sredit. dto. in SSÄ......... Nation, ö. W......... Ung. Bod.-Sreditanft. I>rtortt»t»-Od1. Kran, Joses«.«ahn . Oest. Nordwestbahn . Siebenbürger .... Staarrbahn ..... Südb.-Ses.zu S«, Kr. dto. Bon« 1.0»«. Sredit - «ose........ Rudolf« - Lose .... (3M0II.) »ug«b.10vst. Mdd.W. "irankf. t»c Marl Hamburg- , ondon Iv Mb. Sterl. >>ari« 100 Franc« Kail. «rünz-Ducaten ro SS-I »L.—> 84 1 »S 50 100-188 50 181 14» — I4»l US— ISO-»L».50!»5S-I ! 7» «51 78- Ä-Id 108 5» 15V-5V 107 — »7-1» 854V SV— 85 50> Ware 1V4-— 88'iL »7-i5 »5 >j0 90-25 8S-— «8-«» 151— IV7-S5 155 18-85 5S-0L 5SV5 181 5« 48— 5-75 «es»/, 5S-41 155 50 18 50 58 1» »9-IL Ul »0 «8IL L-7S »-«»>/- »S-50 ior-so!lvsio Telegraphislher Lursderichl am 3V. Mai. Papier-Rente 64- Silber-«ente «7-60 — 1860er StaatS-Anlehen 106 25. — Bankaktien 780. - Lredit 130 -— London 122 26. — Silber 103 50 — «. k. 1 ducaten 5 79. mark üö 75. 20-Francs Stücke 9-73-/»' — 100 Reich-' Druck »o» gg. v. »letnmavr L Ued. Bamberg. Verleger Ott,mar Bamberg. Kür die «edaetlon verantwortlich: Kranz Spitaler.