pkSanmrration« - Nrrrst: Kür Laibach Wan,j»hrig . . . 6 ft. — kr. Halbjährig . . . » , — . Bierleljähriz. . . i „ LS , MonatliL . - - — » SO » Mit der Post: «au,jährig . . . » fl. — !r. Halbjährig . . . 4 „ So . 8irrteljahrig. . . i rs , Für Zustellung ins Haus vierre!» jLhrig SS kr., monatlich 9 kr. Laibacher kiurelne Nummern S kr. Srdalllio« Lahnhosgaske Nr. IS» Lkptdilion vor Zolcralru «Ukean: »cngreßplayNr 81 lBuz vou 3. v. ÄlLrumayr L Nr. 246. Anviüme Mittheilungeu werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Freitag, 28. Oktober. — Morgen: Narzissus. Zaskrliouspr^ Für die einspaltige Pe bei zweimaliger Einschalrl! dreimal L 7 kr. Iusertionsstcnipel jedekuia! 30 kr Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt 1870. Der religiöse Aberglaube in Krain vor dem Mchterstuhle der Geschwornen. Die gestrige Schlußverhandlung in dein Preß-prozesse des Meßners von Brezje, rekte des Pfarrers von Möschnach gegen das „Laibacher Tagblatt" endete in spater Abendstunde mit der völligen Freisprechung des der Ehrciibclcidigmig, eventuell der Vernachlässigung der pflichtmäßigen Obsorge angeklagten Redakteurs. Die Klerikalen hätten der liberalen Sache kanm einen besseren Dienst erweisen können, als sie cs durch die mnthwillige Anstrengung dieses Prozesses gethan habe». Von dein blinden Rache-gesühle gegen das freie Wort der liberalen Presse beseelt, in dein hochmuthige» Wahne, daß auch die Geschwornen der Landeshauptstadt ihnen wie ihre Meßner und Kirchcnprvbste als willenlose Werkzeuge zur Seite stehen werden, rechueteu sie mit voller Gewißheit aus einen ihnen günstigen Wahrspruch, den sie als Gutheißung ihres den Aberglaube» deö Volkes fördernden finsteren Treibens in der schamlosesten Weise auögebeutet hätte». Doch die „Stimme des Volkes," diesmal ganz gewiß „Gottes Stimme," hat dnrch die Freisprechung Von der Anklage für die muthigen Bestrebungen der freien Presse gegen Volksverdummung und Wunderglauben ein vollwichtiges Zcugniß der Redlichkeit und der Ehrlichkeit dieses Kampfes abgegeben. Die Schlußverhandlung hat Thatfacheu kon-statirt, welche vo» de» klerikale» Blätter» mit einer-grenzenlosen Frechheit geleugnet nnd als Lügengewebe deö „Laibacher Tagblatt" bezeichnet worden sind. Und doch war nach den übereinstimmenden beeideten Aussagen der beiden Zeugen aus Nad-mannsdorf, uach der protokollarisch abgegebenen Erklärung dcs angeblich in seiner Ehre gekränkten Meßners von Brezje, ja sogar nach dem eigenen Geständnisse des ciuvernommenen Pfarrers von Möschnach im Henrigen Frühjahre in ganz Ober-krain das Gerücht von, verwunschenen Wirthe verbreitet, eine Ausgeburt deö krassesten Aberglaubens, die sogar i» jenen Ländern, wo der Fetischdienst herrscht, kaum Glaube» finden dürfte. In Obcr-krain jedoch, unter dem von den Klerikalen bethör-len arglosen Gcbirgsvolke fand jene alberne Mähre viele Gläubige; Scharen von Wallfahrern strömten "ach Grezje, nm den in ein Schwein verwandelten Wirth von Ratzendorf daselbst zn sehen. Wir fragen nun, hat der Pfarrer von Möschnach, hat die Geistlichkeit in Oberkrain irgend etwas gethan, um Landvolk über diesen seinen Wahn zu belehren? M etwa die fromme „Danica," die seit Jahren den Wunderschwindel des dem Luschariberge mit Erfolg Konkurrenz machenden Gnadenortes Brezje M das eifrigste pflegt, aus Anlaß der den guten ^uf dcs neuen Wallfahrtsortes arg kompromiltiren-Exkurse zum verwunschenen Wirth ihre Jam-^rruse über das beleidigte religiöse Gesühl erho-haben ihre würdigen Kumpane „Novice" und j^lov. Nar.," die sonst allen Tratsch aus jedem Kinkel Krains ihren Lesern auftischen, jene von ^ tiefen Stufe der Volksbildung in Krain zcugen-en Prozessionen nur mit einem Worte erwähnt, "kr daran Betrachtungen über die Nothwendigkeit der Hebung des Volksschulwesens in Krain zu knüpfen? Die Klerikalen ignorirte» dies alles in ihrer gewohnten Weise. Erst durch das „Tagblatt" wurde eine Erzählung dessen, was in ganz Oberkrain seit Wochen im Munde Aller war, in die publizistische Oeffentlichkeit gebracht. Darob schäumten die Klerikalen vor Wuth, denn nichts qualvolleres gibt cs für sic, als- wenn die TageShelle der Oeffentlichkeit in ihre dunklen Maulwurfsgänge dringt, und einstimmig erhoben sie gegen den Korrespondenten des „Tagblatt" den Nus: Kreuziget ihn! Der Meßner vo» Brczjc wurde vo» ihnc» mit dem sensibelsten Ehrgefühle ausstas-firt, das im Vergleiche zu der sonstigen Dickhäu-tigkeit der Kirchendiener wohl als das größte Wunder vo» Brezje bezeichnet werden muß. Ein schlichter Landmann, der hundertmal vo» Wallfahrern bestürmt wurde, ihnen den in ein Schwein verwandelten Wirth von Ratzendorf zu zeigen, und der, falls er die abergläubischen Dummköpfe nach seiucm Schweinstall wies, etwas gethan hat, was ihm kein vernünftiger Mensch imputiren wird, erhebt durch seinen Bevollmächtigten gegen das „Tagblatt" sogar die schwere Anklage, cö habe mit der Veröffentlichung jener Thalsache die Ehre des Landes Krain besudelt. Der tief verletzte Meßner jedoch erscheint nicht selbst vor dem Schwurgerichte, indem ihm sein Herr Pfarrer den wohlweisen Rath crlhcilte, hübsch daheim zu bleiben, weit er, in Laibach auf den Jsolir-schemel der gerichtlichen Verhandlung gestellt, nicht mehr als Gliederpuppe seines geistlichen Rathgebers figuriren, sondern in dem Kreuz- und Querseuer der Fragenstelluugen die ganze Jutrigue der Anklage und vielleicht noch andere Geheimnisse von Brezje verrathen könnte. War es dem Herrn Pfarrer von Möschnach wirklich um die Rcstituiruug der verletzten Ehre seines Meßners zu thnn, wie er beim Verhöre dies vorgab, warum hat er denselben nicht diesmal nach Laibach mitgebracht, um in eigener Persou im Schwurgerichtssaale Geuugthuung für sein vermeintlich verletztes Recht zu verlangen? Hat der Pfarrer im Monate Mai jenen Greis nach Laibach gezerrt, wo er in der Kanzlei des Dr. Razlag ein unbeschriebenes Blatt Papier zu untcrfcrtigeu moralisch gezwungen war, aus welches erst spater die Anklage aufgesetzt wurde, so wäre jetzt gewiß das Erscheinen der interessanten Persönlichkeit von Brezje auch den Geschwornen und dem Angeklagten sehr erwünscht gewesen. Alle diese Umstände vereint machten auf den unbefangenen Zuhörer der Schwurgerichtsverhandlung den Eindruck, daß es sich im vorliegenden Falle nicht um die beleidigte Ehre, nicht um die Verletzung des religiösen Gefühles der Bevölkerung, sondern um die Kühlung des Rachedurstes der Klerikalen handelt, die mit ihrem unversönlicheu Hasse jedermann verfolgen, der ihr verwerfliches Treiben in die Oeffentlichkeit zieht. Wenn uns durch den Wahrspruch der Geschworenen die vollste Genugthuuug für die brutalen Angriffe der klerikalen Schmutzblätter und für so manche Widerwärtigkeiten, die ein für Aufklärung und den Fortschritt kämpfendes Journal zu erleiden hat, zu Theil wurde, so gereicht es uns noch zur weit größeren Befriedigung, daß aus den intelligenten Kreisen der Bevölkerung Laibach's hcrvorgegan-gene Geschworene durch das uns lossprechende Verdikt zugleich ein verdammendes Urtheil über den religiösen Aberglauben in Krain ausgesprochen haben. Möge „Danica" sich aus der gestrigen Schwur-gerichtSvcrhandlung rrä nolAM nehmen, zu welchen wahnwitzigen Ausgeburten der Fantasie der von ihr so sehr in Schutz genommene Aberglaube an verzückte Jungfrauen und an den frommen Betrug, der an Wallfahrtsorten meist geübt wird, schließlich führc. Nicht das in den tiefsten Höllenpfuhl verwünschte „Tagblalt" spricht diese Ansicht aus, sondern der gesunde Menschenverstand in Krain raison-nirt also. Der hochwnrdigc Redakteur der „Danica," den wir gestern ebenfalls unter den Zuhörcrn bemerkten, war auch Ohrenzeuge einer Aussage, die ein Oberkrainer mit Offenherzigkeit und Humor machte; derselbe sagte nämlich, die gescheidten Leute in Oberkrain meinten durchwegs, als sie vom neuen Wunder in Biezje hörten: si ^ lsr rimslil, zu deutsch: Diese Mähre hat ein Pfaffe erdichtet. Vom Kriege. Ueber die Fortschritte der Operationen gegen Paris verlautet nichts besonderes. Wie es heißt, wurde die berühmte Porzellanfabrik von Sevres französischerseits in Brand geschossen. Der obere Theil derselben wurde ganz zerstört. Die werthvollen Kunstschütze, vornehmlich eine Sammlung von Modelle», die in geschichtlicher Reihenfolge die Entwicklung der Ecramik versinnlichen, und eine größere Kollektion von Zeichnungen, Formen u. s. w. wurden nach Versailles gerettet. Auch sonst liegen keine Nachrichten vom Kriegsschauplätze vor, welche sich nicht auf schon Bekanntes beziehen; nur im Osten Frankreichs, im Saonc-uud Doubsthale scheinen Operationen durchgeführt zu werden, welche in nächster Zukunft zn einem größeren Zusammenstöße zwischen dem deutschen 14. Armee-Korps und dcn vereinten Truppen der Generale Eambricls und Garibaldi s führen dürften, nachdem nnn ersterer thatsächlich das ganze Land von den Vogesen bis Bcsanxon preisgegeben und sich ans die bei Dole gestandenen Garibaldianer zurückgezogen hat. Ob letztere überhaupt schon ins Gefecht gekommen sind, ist nicht bekannt, wenn dies aber der Fall war, so dürften cs wohl nur kleine Abteilungen gewesen sein. Wie mehreren Berliner Blättern aus Versailles vom 21. geschrieben wird, schließen die deutschen Truppenketten, welche Paris umgeben, sich immer hermetischer gegen jeden Nichtmilitär und selbst gegcn solche Militärs ab, die nicht unmittelbar beschäftigt sind, theils wegen der Gefahr, welcher jeder Ankömmling sich selbst und durch seine Bewegungen auch sie aussetzt, theils aber auch wohl, weil das Geheimniß der Belagerungsarbeiten auf das strengste gewahrt werden muß. Die Offiziere, welche zahlreich aus kurze Zeit mit Urlaub nach Versailles kommen, erzählen von den Mühseligkeiten des Vorpostcndienstes. Die Verproviantirung der Zernirungsarmee ist so gut, als unter den gegebenen Verhältnissen nur irgend zu erwarten ist, und wirklichen Mangel leidet man nirgends um Paris herum. Sobald die Eisenbahn nach Orleans im Gange ist, was nicht mehr lange dauern kann, wird sich alles noch günstiger gestalten. Fleisch ist in Versailles zur Genüge vorhanden, Gemüse sogar im Ueberfluß, da der Pariser Markt demselben verschlossen ist; dagegen mangelt es an manchen, theils weniger wichtigen Artikeln, unter denen Salz obenan steht. Die Gasthäuser haben keine» Senf mehr, und die Zündhölzchen sind rarer als die Zigarren. An den Fenstern der Kauflüden pflegen deshalb Tafeln herauszuhängen, welche ein Berzeichniß der nicht mehr vorhandenen Artikel enthalten. Verdun, welches seit dem 13. d. von den Truppen des Generals Boose belagert wird, hat 8000 Mann Besatzung unter Kommando des Generals Gnerin. Die Beschießung wurde eingestellt, weil die vorhandenen Geschütze nicht ausreichen. Die Verluste aus deutscher Seite betragen 4 Offiziere und 75 Mann. Ein hier eingetroffener Privatbrief aus V erii ö-ville, 21. d. M., von einem bei der Zernirungs-armec «or Metz befindlichen Militär, bestätigt, daß täglich der Hunger eine Menge Ueberläufer ius deutsche Lager treibt. Wie dieselben selbst aus-sagen, haben sie seit Wochen nichts weiter als Pferdefleisch und — was das schlimmste, kein Salz. — Am 20. Abends, heißt cs iu dem Briefe, versuchten zwei Bataillone einen Ausfall von Metz aus nach Thionville, hatten aber kein Glück und streckten nach kurzem Widerstände die Waffe». Die deutschen Trnppen werden nun immer mehr mit Chassepotgewehren versehen. Man hat nunmehr eingesehen, daß das Chassepot eine vortreffliche Waffe ist, wenn sie nur gut beuützt wird. Jedenfalls übertrifft sie das preußische Zündnadelgewehr. — Der Verlust der Baiern im Gefechte von Paris am 13. Oktober belrägt: 3 Offiziere und 57 Mann todt, 7 Offiziere und 255 Mann verwundet und 59 Mann vermißt. — Moltke feierte am Dienstag in Versailles seinen 70. Geburtstag. Die französische Regierung beabsichtigt, in der Voraussetzung eines unzureichenden Ertrages der Anleihe, die Ausschreibung einer Kriegskontribn-tion, wozu jede Gemeinde im Verhältnisse zur Größe der Bevölkerung beizutrageu verpflichtet werde. Reichere müssen den Betrag für die Aermeren vorschießen, bis diesen die Zurückzahlung möglich wird. Die Auslagen für die mobilisirten Nationalgarden müssen von den Gemeinden getragen werden. Was der Krieg kostet. Hierüber macht der Berichterstatter der „Pr." in Lersaillcs folgende interessante Mittheilnngcn: „Nach den Abschätzungen der bisherigen Kosten des Krieges halte die deutsche Armeeverwaltung, wie ich aus guter Quelle erfahre, bis zum 15. Oktober im ganzen 260 Millionen Thaler verausgabe Aus dieser Summe sind sämmtliche Ausgaben, die Mobilmachung der drei Armeen inbegriffen, bestritten worden. Aus französischem Boden stehen im ganzen 800.000 Mann, die zu erhalten täglich zwei Millionen Thaler erforderlich sind. Ans 560.000 Gemeinen und 240.000 Offiziere», Beamten, Trainsoldaten u. s. w. setzt sich die Okkupationsarmee zusammen. Sie kann jeden Augenblick bedeutend verstärkt werden, doch liegt nach Lage der Dinge eine Veranlassung hiezu nicht vor. Die Ausgaben der Armee-Verwaltung erfahren mit jedem Tage eine Steigerung, da täglich Gefangene gemacht werden- Nach der Einnahme von Metz haben wir mehr als 200.000 Mann Franzosen zn ernähren, und jetzt, wo das Wetter rauher zu werden anfängt, muß für wärmere Bekleidigung der Gefangenen Sorge getragen werden. Auch habe» so wie so die gefangenen Franzosen neue Uniformen nöthig, weil die eine mitge- brachte völlig abgenutzt ist. Viele Taufende kamen abgerissen schon nach Deutschland. Man sieht, die Gesangeneu werden täglich eine größere Last für uns und alles ginge noch, wenn nicht die Militär-Verwaltung mit extraordinäre» Nothständen zu kämpfen hätte. So müsserr fortlaufend Hunderte von Ochsen bei den größeren Etapen in Saarbrücken und Straßburg wegen der Rinderseuche getödtet, also beinahe noch einmal so viel Stücke bezahlt werden, als konsumirt werden können. Die Kriegsanleihen sind aufgezehrt, auch die Barvorräte des preußischen Staatsschatzes und der übrigen deutschen Staaten sind als Vorschüsse zur Verwendung gelangt, und so werden wohl oder übel die deutschen Finanzminister binnen kurzem auf dem Wege der Anleihe neue Barsumme» zu schaffen haben. Politische Rundschau. Laibach, 28. Oktober. Der Prager „Pokrock" beschäftigt sich mit der Eventualität einer österreichisch-preußischen Allianz und erklärt diese für eine direete Kriegserklärung gegen die österreichischen Slaven. Der Kriegszustand besteht übrigens unserer Meinung nach schon längst, und nicht die Deutschen sind es, die ihn heraufbe-schworeu haben. Die „Narodni Listy" wollen eine „nationale Landesvertheidigung" und die Überlassung des ezechischen Militärs an die Ezechen, Ziele, gegen welche die Nation mit eisernem Willen hinarbeiten müsse. Immer mehr ungarisch! Simonyi's Antrag auf Annahme eines Beschlusses durch das ungarische Unterhaus über den gegenwärtigen Krieg wurde von der eigenen Partei verworfen. Der Klub verspricht sich davon „keine praktische Bedeutung," worauf schon vorher Jokai aufmersam gemacht hatte. Auch der Deakklub hat es abgelehut, dafür zu stimmen, daß das Parlament seine Sympathie sür die französische Republik aus-spreche. Die „Korrespondenz Hvffmann" meldet unter München vom Dienstag: „Die Ministcr-Konfe- renzen im Hauptquartier zu Versailles haben nach hier eingelroffeneu Nachrichten gestern begonnen. Für den Fall, das die FriedenSverhandlungen während der Anwesenheit der süddeutschen Minister dortselbst ihren Anfang, nehmen sollten, werde» die letzteren auch hieran theilnehmcn." Daß der eventuelle Friedensschluß übrigens durch den Gedanken an eine Restauration Napoleons nicht gestört werden dürfte, darüber beruhigt ein Artikel der „Norddeutschen Allgemeine» Zeitung," der i» der trockenste» Weise, erklärt, cs könne Deutschland vollkommen gleichgil-tig sein, „wen und was Frankreich ein - oder ab-setzt." Die unglückliche Idee, dem Gefangenen von Wilhelmöhöhe feinen Thron wieder zusammenzuflicken, scheint danach vollständig aufgegeben — wenn sic überhaupt je ernsthaft gehegt worden ist. Oie „Lossische Zeitung" beschäftigt sich mit der inneren Einrichtung des neuen deutschen Bundes. Sie sagt, die Verwaltung müßte man den Einzel' staaten lassen, und fordert gleichzeitig Grundrechte und eine möglichst freie Entwicklung. „Ein gesundes ReichSparlament, ein Reichsgericht und verantwortliche Minister sind selbstverständlich." Man sicht, daß cmch in Preußen sich Stimmen erheben, welche über der Einheit die Freiheit nicht vergessen. Eine officiöse Berliner Korrespondenz der „Kölnischen Zeitung" meldet: Einem Wunsche des Königs von Preußen entsprechend, werden dessen Allürte in den nächsten Tagen nach Versailles sich vegeben. Ein wesentliches Hinderniß für einen eventuellen Friedensfchlnß bildet der Mangel einer legalen Regierung, mit der verhandelt werden könnte. Um nun die Herstellung einer solchen zu ermöglichen und den anarchischen Zuständen ein Ende zu machen, soll, wie das „Petersburger Journal" erzählt, Marschall Bazaine sich zur Kapitulation unter den folgenden Bedingungen entschlossen haben. Die bei Metz zernirte Armee würde mit Waffen und Gepäck zur Disposition der französi- schen Regierung bleiben, um die öffentliche Ruhe aufrecht zu erhalten und einen eventuellen Bürgerkrieg zu unterdrücken, wenn die Regierung sofort anordnet, daß die Wahlen zur Eoustituante, die als Herrin des Schicksals Frankreichs anzuerkennen wäre, mit oder ohne Waffenstillstand unverzüglich vorgenommen werden sollen. Unter letzterer Eventualität würde die Belagerung vou Paris fort-daueru, die Armee Bazaine's in das Innere Frankreichs verlegt werden, ohne daß sich Theile derselben über eine gewisse Demarkationslinie Paris nähern dürfen. Als Garantie wären den Deutschen ein oder zwei feste Plätze zu übergebeu. Die „Presse" meint zu diesem Projekte, die Unterschrift Bazaine's wäre wohl eine ernste Bürgschaft und Bismarck könnte sich so ziemlich darauf verlassen, daß eine Coustitnaute, mit diesem Damoklesschwerte über ihrem Haupte, alles auuehmen würde, was man von ihr verlangt. Aber wer bürge für den Bürgen? Bazaine feien aus Kaiser Maximiliau's Zeiten alle Mittel der Jntrigue so geläufig, daß sie neugierig wäre, die Maßregeln zu erfahre», die Moltke ersinne» würde, um ihm die Hände zu binden, damit seine Armee eine brauchbare Polizei abgibt und doch unter keinen Umstäudeu mehr den Kampf mit dein Feinde aufnehmeu kann. Als Muster für die in einzelnen Theilen von Frankreich eingeriffene totale Verwirrung kann jedenfalls Marseille dienen. Dort herrscht als Diktator ein Herr Esquiros, welcher mit der Regierung von Tonrs im Streike liegt. Derselbe verfügte bekanntlich die Ausweisung der Jesuiten. Gambetta hob die Maßregel aus, der Diktator antwortete damit, daß er sie cmf alle Klöster des Departements anödehnte. Ebenso befinde» sich beide wegen der „Gazette dn Midi" in Zwiespalt. Esquiros unterdrückte das Blatt, Gambetta erklärte die Unterdrückung für nichtig. Die ernstlichste» 8°^ gen aber hatte die von Gambetta verfügte Auflösung der sogenannten Zwilgarde und die Einreihung eines Theiles derselben unter die Polizeimannschaft. Esquiros prolestirte heftig dagegen, weigerte sich, das Dekret zu veröffentlichen, und gab seine Ent-lassnng. Daraus große Demonstrationen der Klubs, welche Abgeordnete zu Esquiros schicken, um ihn znm Bleiben zu bewegen, was der Diktator schließlich auch zusagt. Sein von der Regierung in TonrS ernannter Nachfolger mußte sich nicht anders zu Helsen, als daß er erklärte, er sei gar nicht zum Präfekten von Marseille, sondern nnr dazn bestimmt, die südöstlichen Departements zu inspiziren. Wie sehr solche Vorgänge die Autorität der Regierung schädigen, läßt sich denken. Es ist unter diesen Umständen gar nichts Ausfallendes mehr, wenn die Radikalen die letzten Konsequenzen ihres Program-mes ziehen und einen Südbund mit dem bekannten rothe» General Cluscret an der Spitze gründen wollen. Aus dem Gerichtssaale. Preßprozeß des „Laibacher Tagblatt." (Fortsetzung.) Es folgt NUN die Einvernehmung des Zeugen Ignaz Er scheu, Vorstands-Kanzellist beim Forst-uud Sequestratiousamte in Radmannsdorf. Er erzählt die Geschichte in der Hauptsache so, wie sie in der ofterwähnten Korrespondenz des Tagbtatt enthalten ist. Er vernahm sie zuerst von seiner Qnartiersran und deren Tante, die ihm, als er seine Zweifel äußerte, sogar Unglauben vorwarf. Die bezügliche» Gerüchte waren in Radmannsdorf und vielen anderen Orten ganz allgemein verbreitet und bildeten einige Zeit überall das Gespräch in der donigen Gegend. Einige Leute glckib-teu die ganze Verzauberungsgeschichte, der noch allerlei beigefügt wurde, z. B. daß das Schwein Augengläser aufhabe und Zigarre» rauche re., wirklich, andere meinten, es sei nur ein Kniff des Meßners. Leute, die das Schwein wirklich gesehen, weiß Zeuge »ich' anzugeben. UE" Fortsetzung in der Beilage. Beilage zum „LaibacherlTagblatt" .Nr. Auf Befragen des LGR. Kapretz erklärt Zeuge, daß einige Leute die Geschichte als wirkliche Thatsache erzählten und auch ansahen; auf eine Anfrage Dr. Razlags, ob er den Korrefponde»ten kenne, meint er, daß zwar eine bestimmte Persönlichkeit als solcher bezeichnet werde, er dies mit Gewißheit aber nicht zu sagen vermöge; aus die Frage Dr. v. Schre y's bemerkt er, daß der pensionirte Kaplan Ambro^ic sich zu seiner Köchin in der Sache geäußert haben solle: Gott lebt noch immer, er hat gestraft; ferner, daß Brezje ein vielbesuchter Wallfahrtsort sei und daß dort doch auch sogenannte Gnadenbilder verkauft werden. Von Möfchnäch nach Brezje ist's zu Fuß ungefähr eine halbe Stunde. Zeuge ist der Ansicht, daß der Meßner durch die Veröffentlichung der Korrespondenz im Laibacher „Tagblatt" an Achtung nichts verloren und keinen Schaden erlitten habe, daß die Leute dadurch kein- andere» Ansichten Uber ihn gewannen. Der nächste Zeuge, Heinrich Kl an der, Wirlh in Radmannsdors, deponirt im wesentlichen dasselbe, wie sein Vorgänger. Nach seiner Ansicht hat sich das Gerücht besonders aus Kärnten herüber verbreitet. Darüber, daß der Meßner durch die Korrespondenz in der allgemeinen Achtung nichts eingebüßt, theilt er auch die Ansicht des Zeuge» Erfchen, sowie auch darüber, daß die fraglichen Gerüchte, als Nr. 95 des „Tagblatt" erschien, schon im Abnehmen waren. Als dritter Zeuge erscheint Herr Karl Rüting, Faktor in der Kleinmayr'schen Druckerei. Er gibt an, daß oft Manuskripte von Mitarbeitern mit Umgehung des Redakteurs in Druck komme». Auch das Manuskript der Korrespondenz habe er nicht von Herrn Bamberg, sondern, wie meistens, von einem Mitarleilcr erhallen; von welchem, erinnert er sich nicht. Er entsinne sich, daß unter den Mitarbeitern wegen des Artikels gesprochen wnrde, Bamberg war aber nicht dabei. In der Diskussion über die Beeidigung der Zeugen spricht sich Dr. Razlag gegen die Beeidiginig der Zeuge» Erschen und Klander und sur jene Rütings aus, überläßt die Entscheidung aber dcm Gerichtshof; Dr. v. Schrey beantragt die Beeidigung Erschens und KlauderS und hält jene Rütings für überflüssig. Der Gerichtshof beschließt alle drei Zeuge» zu beeide», was auch geschieht. Nu» verliest der Vorsitzende: die Bewilligung zur Herausgabe des „Tagblatles," die Bestätigung Uber den Erlag der Kaution, das Protokoll des Bezirksgerichtes Radmannsdors mit Meßner Miklanüik und das vorzügliche LeumundSzeugniß deö Angeklagten. Hierauf eutspinut sich eine kleine Diskussion wegen Vorladung des Pfarrers Sajovic als Zeugen. Dr. Razlag hält den Beweis der Identität für erbracht und zieht deshalb seinen Antrag wegen Vorladung zurück, den dann Dr. v. Schrey aufnimmt. Der Herr Pfarrer Sajovic meldet sich nun im Zuhörerraum und wird vom Vorsitzenden sogleich mündlich aus Nachmittag halb 4 Uhr, bis wohin die Verhandlung unterbrochen wird, vorgeladen. Nachmittags 4 Uhr wird die Verhandlung mit der Fortsetzung des Beweisversahrens wieder aufge» nommen. Landesgerichts - Präsident Ln sch in fährt in der Verlesung der Akten fort. Es komme» die der Anklage augeschlossene Notiz aus dem „Freimüthigen" sammt der Zuschrift eines Wachtmeisters Namens Sebeniker; die Vollmacht des MiklaE a» Dr. Razlag und eine spätere Erklärung desselben, worin er sich mit der Klage einverstanden erklärt, endlich die »nt dem Ankläger beim Bezirksgerichte in Radmausdorf aufgenommenen Protokolle, letztere zuerst im Auszug-und dann aus Ansuchen der Vertheidignng ganz zur Verlesung. Sodanu erfolgt die Abhörung des Zeuge» Herrn Pfarrer Johann Sajovic anS Möfchnäch. Derselbe sagt aus, daß er einige Zeit, bevor der betreffende Artikel erschien, vom Schullehrer von RadmanSdors die fragliche Mähre wegen des Wirthes gehört habe. Er hielt sic wie er sagt, für eine Variation gewöhnlicher abenteuerlicher Mährchen, welche 24« Vom 28. Oktober. von Bettlern oder Vagabunden herumgetragen werden, damit sie durch solche Geschichten bessere Ausnahme fänden. Die Geschichte vom Schwein und Meßner will Zeuge erst aus dem „Tagblatte" erfahre» haben. Der Meßner und mehrere Leute in Brezje darüber befragt, sollen sich gewundert haben, wie solche Dinge in die Oessentlichkeit kämen. Auf mehrere Fragen des Landesgerichtsrath Kapretz und Dr. Schrey's gibt Zeuge au, daß er den Aussatz im „Tagolatt" gelesen und dessen Inhalt dem Meßner mitgetheilt habe, daß dieser darüber sehr aufgebracht gewesen sei, und daß, wenn es sich erwahrt haue, er seinen Dienst verloren haben würde, daß sich der Meßner bei ihm Raths erholt, wie er sich reinige» könne, daß sich beide darüber berathen Hütten. Auf die Frage Dr. Schrey's, ob sich in Brezje wirklich welche wunderbare Ereignisse zugetragen haben? meinte der Pfarrer, daß er darüber kein persönliches Urtheil abgeben könne; wenn etwas ein Wunder sein solle, so muß es von der kirchlichen Behörde constatirt sein. Zeuge führt »och an, daß er das „Tagblatt," durch den fraglichen Artikel aufmerksam gemacht, öfters gelesen habe, damit aber nicht einverstanden gewesen sei. Dieser Zeuge wird nicht beeidet und vam Vorsitzenden mit verbindlichen Bemerkungen über den Eifer, womit er nach seiner Aussage das Interesse der Kirche wahrgenommen und sein Amt als Seelsorger erfüllt, entlasse». Es begannen nun die Plaidoyers. Znerst hielt der Vertreter des Anklägers Dr. Razlag im wesentliche» folgende Rede: Die heutige Verhandlung hat uns ei» interessantes Bild über die Thätigkeit von Journalisten in kon-stilulwnellen Staaten entrollt. Wir alle, die wir freie Männer sind, sind gewiß für die Preßfreiheit. Allein diese ist mir dann ein Glück für den freien Staatsbürger, wenn sie ernst und moralisch anfgefaßt wird. Wird sic mißbraucht, so bringt sie Unglück Uber Völker nnd Generationen, man könnte sagen Uber ganze Welttheile. Ich bedaure, daß es Auswüchse in der Journalistik gibt, welche bernsen ist, die Völker zu belehren. Fassen wir nun den Sachverhalt auf, wie er sich vor unseren Augen entwickelt hat. Wir finden eine Korrespondenz, betitelt „Vom Fnße des Triglav," in einem Blatte, welches 7—800 Abnehmer hat, welche Korrespondenz in verschiedene Zeitungen übergegangen ist, und welche damit eingeleitet wird, ei» sehr aufgeklärter Wirth in Ratzendorf habe ein großes Schwein fchlachten wollen und aus diesem Anlasse einen seiner Knechte mit dem Aufträge zum Pfarrer geschickt, derselbe möge einen Kranken, der den morgigen Tag gewiß nicht mehr erleben werde, mit den Sterbsakrameuten versehen. Hier wird die Bildung und Aufklärung, dieses kostbare Gut der Menschheit, mit einem Sakrilegium in Verbindung gebracht, so daß jedermann, der dies liest, sagen muß: Das ist eine Blasphemie. Hieraus wird der kärutncrische Psarrer geschildert mit den Worten : „Endlich ließ die männliche Circe durch das Versprechen mehrerer Meßstistun^c» sich doch dazu bewegen, den gethanen Fluch dauu aufzuheben, wenn der Hl. Vater in Rom es erlaube." Circe war nach der klassischen Mythologie ein wollüstiges Weib, welches die Genosse» des Ullysses verehrte», die jedoch wegen ihres Hanges zur Wollust von Circe iu Schweine verwandelt wurden. Dieser Vergleich, meine Herren, zeigt von der größten Verkommenheit, die nur denkbar ist. Der Korrespondent sprach auch vom Hl. Vater, und zwar in einem Tone, von dem kein Mensch begreifen kann, wie der belehrend sein soll. Ebenso wird von der wuuderthätiaen Fürbitte der Mnttergottes gesprochen. Meine Herren, wir Städter haben Theater, Bälle, Konzerle, wo wir Erholung von den Mühen des Tages finden. Die Landbevölkerung hal dies nicht. Diese macht theilweife ans Zerstrenung, theilweife aus religiösen Bedllrsuiß Wallfahrte», und ich glaube, daß wir Katholiken das Recht haben, zu verlangen, daß unsere religiösen Anschauungen nicht in denKoth hinabgezogen werden. Wir finden darauf in der Korrespondenz als Thatsache hingestellt, daß sich der Meßner Franz Mi-klauiliö das Gerücht zu Nutze gemacht hat, ein Schwein rasirt und bemalt habe, und gegen Erlag von 10 kr. den Leuten vorzeigte. Bezüglich der Wahrheit dieser Behauptung, welche geeignet ist, den Meßner in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, konnten die Entlastungszeugen nichts anderes angeben, als es sei ein Gerücht über die wunderbare Mähre vernommen worden. Unser Strafgesetz verlangt zum Thatbestande der Ehrenbeleidigung eine Handlung, welche geeignet ist, einen Menschen in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, und ich glaube, daß die obige Behauptung wohl geeignet ist, den Meßner, der in Ehren 70 Jahre vollendet hat, in der öffentlichen Meinung herabzusetzen. Ich halte daher die Anklage aufrecht, da man eine solche Beschuldigung, von der in der Korrespondenz gesprochen wird, doch unmöglich jemandem früher an den Kopf werfen kann, bevor man sich von der Wahrheit derselben Überzeugt hat, und da Herr Otto-mar Bamberg den Verfasser der Korrespondenz nicht nennen wollte. Sollte eS aber den Herren Geschworenen nicht scheinen, daß alle Momente vorhanden sind, um den Angeklagten des Vergehens der Ehrenbeleidigung schuldig zu sprechen, so ist es gewiß, daß sich Herr Bamberg der Uebertretnng der Vernachlässigung pflichtgemäßer Obsorge schuldig gemacht hat, da, wie aus den Aenßerungen des Herrn Angeklagten selbst und denen des Herrn RUting hervorgeht, viele Aufsätze, und so auch dieser versiegelt und daher ungelesen in die Druckerei geschickt wurden. Ich spreche dies nicht dazu, um die Verurthei-luttg des Angeklagten zu bewirken, sondern um einem armen schlichten Manne den schnöde geraubten Namen zu restituireu. Hierauf hält Dr. Schrey folgende Vertheidi» gnngsrede: Zinn dritten male geschieht es, seitdem wir uns der Institution der Schwurgerichte erfreuen, Laß in unserer Stadt die Geschworenen zusammentreten, um ihres ernsten Amtes zn walten, um eines der wichtigsten Befugnisse, das die neue aufgeklärte Gesetzgebung dem österr. Volke ein-ränmle, auszuüben. War es in den beiden ersten Fällen eine Anklage der Staatsbehörde, welche gegen zwei, mit der Gesinuungsrich-tung des heute angeklagten Blattes nicht barmonirende Zeitschriften vom Standpunkte des öffentlichen Interesses die preßgerichtliche Verfolgung verlangte, so ist es heute die Beschwerde eiuer Privatperson, welche durch einen Aufsatz des „Tagblatt" eine Ehrenkränknng erlitten haben und hie-filr eine Satisfaktion erfahre« will. Ich sage, es handelt sich nicht nm das öffentliche, son der ei» Privatinteresse, denn es hat die Staatsbehörde über die ihr in der Klage von dem Ankläger gestellte Zumuthung, die Führung der Anklage zu übernehmen, laut Bescheides ddo, 10. Mai 1870, Z. 3941, erklärt, das; sie sich Hi-Z» nicht bewogen finde. Bei den erst erwähnten zwei Preßprozessen glaubte die löbl. Staatsbehörde Ansschreitnugeu entgegentrete» zu fol leu, welche im allgemeinen Interesse zu bedauern waren, die Geschworenen hatten eine andere Meinung über das erlaubte Mag der Preßfreiheit, sie sprach?« das Nichtschul dig aus. Heute wird es sich darum baudel», zu entschei den. ob thatsächlicb eine das Ehrgefühl ves Privatklägers verletzende Ausschreitung der Presse vorliege. - Ich hoffe, anch hier werden die Geschworenen dem freien Worte jene Rücksicht zollen, welche i»m gebührt, soll die Journalistik ihrer Ausgabe, die Schade» der Gesellschaft aufzudeckeu, der Aufklärung zum allgemeinen Durchbruche zu verbelseu, gerecht werden können. c^ch werde nachzuweifcn bemüht sein, daß der an nnd für sich kleinliche Fall, welcher der heutigen Verhandlung zu Grunde liegt, sowohl von dem Standpunkte jener Motive, denen er seine Aufnahme in das „Tagblatt" verdankte, als Beweis jmeS Mißbehagens, welches er bei einer gewissen Partei hervorrief, eine größere Bedeutung hat, und wenn cs dem nicht schon so wäre, so wird es der heutig?» -verband-luug vorbehalteu sei», diese Bedeutung des Falles klar z» legen Ob dadurch jenen Interessen gedient wirb, welche bei der Anklage im Spiele gewesen sein dürste»; ob die heutige Verhandlung nicht vielmehr eine grelle Beleiichtuug jenes Treibens sein wird, welches in einem einzelnen Falle in Nr. 95 des „Tagblatt" besprochen wurde; ob sich die gehei men Urheber der Anklage den Spruch vor Augen hielten: „Wer Wind säet, wird Sturm ernten," lasse ich dahin ge stellt sein. Um den Gegenstand klar zn wachen, muß ich vorerst daraus Hinweisen, daß die Anklage des Franz Mi tlancic uicht die Anklage einer einzelnen Person, sondern die Anklage einer Partei ist, slir welche Miklaucic »ur seinen Namen herzugeben so freundlich ist, was wohl mit der Natur seiner Anstellung als Meßner zusammenhängen mag. Nicht der Meßner von Brezje gibt seinem gekränkten Meßner-ehrgesiihle, sondern die klerikale Partei gibt ihrem Hasse gegen das die aufgeklärten Ideen der Neuzeit vertreteude„Tag-blatt" durch die Anklage Lust. Jede Gelegenheit wnrde benützt, nm das „Tagblatt" immer der Lüge zu zeihen, selbst der Pfarrer von Prem nnter dem Pseudonym Sebastian Kulo-witsch verschmähte es nicht, dazn beizntragen. Lange haben sie daraus gepaßt, dem verwünschten Blatte, Lessen Existenz nnd Wirken sie wohl auch die „Gräuel gegen Rom" beizählen, eine kleine Unannehmlichkeit zn bereiten, der in Frage stehende Zeitungsartikel gab dazu, Beweis die schadenfrohen Berichte der klerikale» Blätter, deu erwünschten Anlaß, der Meßner von Brezje das willige Werkzeug. AuS der Genesis der Anklage geht hervor. Laß Kranz Miklaucic, welcher in Ver wnnderthätigen Einsamkeit von Brezje von dem frevelhaften Angriffe auf seine Person keine Ahnnng hatte, über Antrieb des Pfarrers Sajovic und im Geleite des letzteren nach Laibach sich begab, und dort in der Kanzlei feines gegenwärtigen Vertreters ein leeres Papier unterschrieb, aus welchem dann die Anklageschrift entstand. Dem Einflüsse seines Pfarrers nachgebend, hat Mi klaucic die Rolle LeS Anklägers übernommen, und dieser Einfluß stellt sich wieder nicht als das Interesse einer Per son, sondern als der Ausdruck der Leidenschaftlichkeit jener Partei dar, welcher die Gesiunnugsgeuosseu des Pfarrers angehören, nämlich der Ausdruck des Hasses der Klerikalen gegen das ihr Treiben nugescheut ausdeckeude, vou ihnen ebenfalls verwunschene „Tagblalt." Dies ist ein wichtiger Punkt; denn sobald wir erkenne», daß eS sich nicht sosehr um die dem Franz Miklaucic widerfahrene Ehrenkränkung, sondern um die Tendenz des Blat res handelt, wenn wir erkennen, daß Franz 'Miklaucic eigeut-lich nicht im eigenen Namen, sondern als vorgeschobener Posten anderer Elemente, welche sich bekanntlich gerne in dem Hintergründe zu halten pflege», agirt, wenn wir dies namentlich ans der Klage ersehen, in welcher „wegen grob licher Bernnglimpsnng gläubiger Katholiken, sowie des kirchlichen MeßuerdieusteS" — die Intervention der Staatsbehörde verlangt nnd die Besorgnis! um das weitere Gedeihen der Wallsahrtslativn in Brezje uur ungeschickt maskirt wird, wenn wir mit einem Worte dergestalt de» vorliegende» Prozeß als eiiicn Tendenzprozeß erkennen, daun werden wir auch der Behanptnng deS Franz Miklaucic, daß seine Ehre gekränkt wurde nnd seiner darauf basirten Anklage den richtigen Geschmack abzugewinnen in der Lage sei». Also nichl nm cincSaiiösaclio» slir deu Ankläger, sondern um die Bcrurihciluug der Prinzipien nnd die Halluug des „Laibacher Tagblatt" handelt es sich, man will von klerikaler Seite daö seine Existenz einer freisinnige» Gesetz gcbung verdankende JustMil der Geschworenen z» cineni Inquisitions-Gerichte hnni.icrwüidigen , indem man ihn, hente die Ausgabe unterlegt, den Frevler gegen deu Meßner eines GnadenorteS zu veruriheileu und durch seinen Uriheils-spruch jenes Anathema bestätigen zu solle», das die srom-men Geheimankläger gegen da« ans den Index gesetzte „Tagblalt" lange schon anSgesproch.n habe». Eigeuthümlich, daß eben von jener Seile, welche die »enen Gesetze ve,achtet, der Schutz dnsetben so gern angesprochen wird. Sic lämpft eben mit unseren Mittel», jedoch auf ihre Weise. Mit der Schuldigsprechung deS Angeklagten glaubt ma» die Rechtfertigung jenes VerdammnugSurthciles zu e> weise», das die Fromme» Uber das Wirken des „Tagblalt" gesällt haben; die Schuldigsprechung wurde ein Stück der kroinischen Glaubensgeschichte bilden, wohl auch als eine Strafe de« Himmel« gedeutet und zn», abschreckende» Beispiele sür ähnliche journalistische Frevler hingestellt werden. Ich hoffe, daß die Geschworenen diese Zielpunkte des heutigen Prozesses erkennen und darnach ihr" Unheil abgeben werden. Mit dem riorliegendcu Falle hat das ..Laibacher Tagblatt" nicht die Person de« Meßners vou Brezje anzugreisn, vermeint, sondern e,» Beispiel gelieserl, ivic sehr bereiis der Einfluß »llramo»ta»cr Fauatikcr auf die Berdnmmuug des Volles seine Früchte trägt, wenn solche Gerüchte, wie das vorliegende, allgemein im Lande veibieile« werden Wer trägt dle«chttld daran, daß dies möglich ist? Wer anderer, als jener, welcher den gläubigen Sinn deS Volkes dazu miß braucht, uni chm die widersinnigsten Begriffe nnd Norstillliu-gen Uber die ihm uusaßbann Dinge aiisjudräugeu, uni ihn, — Uber die GlaubeuSlchre hinweg — unglaubliche Möglichkeiten von Wuuderu glaubwürdig z» mache», mit einem Worte um i„ ihn, deu H»ug zum Aberglauben rege zu erhalten. Kanu es dann Wund>u nehme», daß vou de», Lu»d-volke die strasweise Versetzung des Wirthe« von Ratzcudorf i» die unästhetische Form eines Schweines sitr möglich ge, halten wird, wenn wir seh n, daß am Luscharibcrge versteinerte Jäger gezeigt werde», welche sich eine Versündigung zu Schuld,» komme» ließe», wen» wir sehe», welche W»»-derkräfte dem i» den verschiedene» Wallfahrtsorten zu, Verehrung ausgesetzte» Bilder», Statue,, u s. w. zugefchricbeu werden, wenn schwebende Jnngsranen, mit profctischer Sehergabe versehen, als überirdische Wesen behandelt, wen» die Besuche von solchen Wallfahrtsorten als untrügliche Heilmittel sür alle denkbaren jirankheile» verschrieb », wenn als Reclame für solche Orte wnnderthätige Bilder ,,nd Rosenkränze verschleißt werden, wenn Krücken nnd andere ortopädische Werkzeuge au den Altäre» solcher Kixche ansgehiiugt und so die Wuuderkrnst solcher misteeiöser Orte glaubwürdig gemacht wird? Kami es sür einen Meßner entehrend sein, einen verwunschene» Wirth gegen Enu.e zu zeigen, wenn Päpste Ab-laßzeltel für vollbrachte und erst zu vollbringende Sünden nm thenereS Geld verkauften, wenn ein schwunghafter Wuu-derbilder- uud Reliquienhaudei betriebe» wird, wem, Knochen und andere Abfälle als Reliquien verkauft und wem, Gebetbücher mit Bilder» verbreitet werde», iu welchen die Leidenschaften des menschliche» Herze,,8 iu Gestalt vou Thiereu, Schlangen, Schweinen, Kröten n. dgl., versinnlicht werden? Es ist Pflicht der unabhängigen Jornalistik, eine», solch«, Trcilieu eiitgegeiizutreten, aus grelle Fälle des Aberglaubens, aus die uachlheiligen Folgen, welche derselbe iu uotional - ökouoiiiischcr Beziehung uud auf die Bildung deS Volkes nimmt, aufmerksam zu machen. Diesen Zweck hat auch der jetzt in Frage stehende Artikel de« „Tagblat," verfolgt und darin seine Rechlserti-gnng gefunden; daß damit auch gegen de» Ankläger keine Ehrenkränknng begangen wurde, werde ich nachstehend erweisen : Vorerst sei mir angesichi« des in der Klage e,wähnten Umstand,«, daß dnrch die fragliche Eorrcspondeuz eine gröb-liche Verunglimpf»»., des MeßnerdicnsteS statlsaud. womit, wie es scheint, für das Aml eines Meßner« eine besondere rücksichtsvolle Behandlung vorausgesetzt und die Stellung der Meßner mit einem gewisse» NimbnS z» versehen versucht wird, gestattet, zu koustatireu, daß die Stellung eines Meßn.rs mit dem Wesen der gotlesoieustlichen Verrichtungen in keinem »othwendige» Zusainuienhinge steht, daß auch nieiueS Wissens die Verehrnng der Meßner in nnseri» Kalechismus nicht ansgenomme», nnd daß dessen Dienstleistung als eine gewöhnliche gewerbliche Beschäslignng anzi,sehen ist. Meßner sind also, und zwar selbst in Gnadeuorte», nur als gewöhnliche Mensche» anznsehe», welche weder eine größere Verehrung, noch eine »ieh,erc Schonung verdienen, als audere Personen. ES kan» daher auch eine Krilik übe, da« Wirken des Anklägers nicht als ein Angriff ans eine k,rchl,che Institution gedeutet werde,>, waS die Auklage versucht hat, und cs wird sich also um die Frage handeln, ob dnich den mehr-erwähnten Artikel die bürgerliche Ehre des Frau; Miklaucii als Privatperson verletzt wurde. Ich möchte diesfalls vor allem darauf Hinweise«, daß der Nießner vou Brezje bi« zum 28. April l I, au welchem Tage die Correspondenz in, „Tagblatt" erschien, sowohl den Lesern de« letzteren, als den, großen Publicum eine „»belaniite Persönlichkeit war, man kann als sicher an-nehiueu, daß Miklauöw bei diese» seil dem 28. April »ich, besser »,id nicht schlechter angeschrieben ist, denn vordem. Was anderseits jene Personen anbelangt, welche das Vergnüge» einer näheren Bckanntschast mit Miklan^ie haben, so kann man entweder aunehmcu, daß dieselben »ich, Leser des „Taqblatles" sind, oder wenn sic von dem Artikel ans andere Wcisc Keuuluiß erhalte», »nd »nzngcgeben vorausgesetzt, wen» sie das Gerücht uicht schon früher vernahmen, daß sie ci,lweder das ganze geglaubt u»d da« Eutrcc vou 1(1 kr. sür ein verwunschenes Schwei» »och sehr bescheiden fanden, oder wenn sie es nicht glaubten, den Angriff in den, von ihm,, verabscheuten „Tagblall" „ich, al« Ehren-kräuknng, sondern als deu eiste,, Grad jene« ve, dienstlichen Märlire,lbnin« ansahen, welches sich ähnliche Personen, wie der Meßner von Brezje, in den Spalleu der modernen Jndciiblütler Heu,zutage öfters zu ersreucu haben. Die Ehre des Anklägcrs, welcher zweifelsohne eine ganz anständige Persönlichkeit ist, scheint mir also an und sür sich nicht gefährdet zu sei» Es fehlen aber auch die positive» Merkmale de, stras-baren Handlung der Ehreiibeleidigniig. Klager beruft sich auf den 8 487, eventuell 8 -188 Sk.G., indem er in der Mittheilung des „Tagblatt," daß er ein rasirtes nnd geschminktes Schwein für 10 kr. gezeigt habe, die Beschuldigung einer betrügerischen und darum strafbare», eventuell'den Anwnrf einer unehrenhaften Handlung erblickte, welche ihn in der öffentliche» Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen geeignet ist. Eine solche Handlung wurde nun nicht behauptet. Denn es wurde in den, Korrespondenzartikel nicht gesagt, daß MiklanLii das Schwein nnter dem Vorgebe», dasselbe stelle eine» Wirlb in verwunschener Form vor, vorgezeigt babe, es wird vielmehr nur gesagt, daß Miklaucic gegenüber der gesteigerten Nachfrage verschiedener Personen, die ü tout prix ein Schwein sehen wollten, sich bewogen fand, ein Schwein wirklich zu zeigen. Daß er hiebei jemandem gesagt, dieses Schwein sei ei« verwunschener Wirth oder dergleichen «»gedeutet babe, wurde nicht behauptet, und weil» cs die Wallfahrer geglaubt habe», so lag die Schuld jedenfalls nicht an Miklauiii, von dem nicht gesagt wurde, daß er etwas that, um diesen Glauben zu verbreite» Wäre aber auch behauptet worden, daß der Meßner von Brezje derlei falsche Behauptungen über daS von ihm zur Schau gestellte Schwei» gemacht habe, so läge doch der Aiiwurs einer betrügerischen Handlung nicht vor. Denn es ist ein wesentliches Merkmal des Betruges, daß eine Irreführung stattsand. Es muß eine zur Jrresührung geeignete Handlung vorliege». Nun würde aber, wie die Zeugen bestätigen, i» Wirklichkeit wohl kaum jemand im Ernste gedacht haben, daß er einen verwünsche»?,, Wirth vor sich sehe, und jene, die etwa das misteriöse Schwei» beschaut habe», mögen sich dies der Kuriosität wegen ge> than habe», ohne daß ihiie» einfiel, die Angaben des Meß-üe^s "Itber den vorausgeg.ingeneu Hokns-Pokns sür bare Münze zu halten. Mi, einem Worte, wem, sich der Fall wirllich so ereignet hätte, wie ihn die Fama erzählte, so wäre eine strafbare Handlung des Meßners ebensowenig Vorgelegen, als in den Fällen, wo Marktschreier »»fehlbar wirkende Arzneimittel anpreisen oder merkwürdige Wii«derki»dce „nd andere Ungeheuer unter Beigabe offenbar »«glaublicher Eigenschaften vorzeigen. ES köuute aber, vo,a»sgeseht, daß sich die fragliche That wirklich ereignet hätte, auch »ich, davon die Rede sein, daß jemandem ei« Schade zngejügt wnrde. Denn abgesehen von dem geringen Enlree von li» kr., mußte berücksichtigt werde,,, daß sich jene, welche diesen Betrag erlegten, umsoweniger als beschädigt ansehen dmsten, als die Besucher vou WallsahrtSorteu sür die mit diesem Besuche verbundene» sromme» Ausgaben ohnehin eine offene Hand zn haben gefaßt sind, besagte 10 kr. also wohl zuversichtlich ans irgend einen, anderen Titel in d,e lebenden und leblosen Opserstöcke von Brezje geflossen wären. Es liegt demnach der Vorwurs eiuer nach dem Gesetze strafbare» betrügerischen Handlung, mithin auch eine Ehreu-beleidiguug nach 8 487 St.-G. nicht vor. Ebensowenig ist der Vorwurf einer unehrenhafte», den Beschuldigte» i» der öffe»tlichen Meiunug verächtlich machende,, Handlung gemachl wordeu. Wir haben eS oft zu hören bekomme», daß das , Laibacher Tagblatt" auf die öffentliche Meinung keinen Einfluß habe — nun, so wird eine darin enthaltene Korrespondenz wohl anch nichl geeignet sei», die Ehre des Herr» Miklan- i» der öffentlichen Meinung zn schädigen - was ich schon früher auSeinaudergcfetzt habe. Es muß aber auch Wunder nehme», daß von der Anklage die de», Frau; Millaix'iö durch daö „Tagblatt" im-pnlirte Handlung als eine nnehrenhasle bezeichnet wird. Vergißt der Ankläger, daß iu Brezje ja auch wnnderthätige Bilder re. verkauft werde» , über deren verbürgte Wriuder-krast wohl anch »och manche Zweifel übrig sind? Wie kommt der Ankläger dazn, die Mittheilnug über ein weiteres, in Brezje sich ereigne! habendes Wunder für de» Vor-wurs einer »„ehrenhaften Handlnng zn erklären, während in der Kirche von Brezje täglich Opfergabe» in Rücksicht von Wunderwerke» dieses Wallfnhrlsortes iu Empsaug geuorn-mcu werde», die nicht minder unwahrscheinlich siud, als die Geschichte von den, vern'nnschene» Wirthe? Kann eS nichl sür niiehienhnst bezeichnet welden, wenn behanplet wird, daß die Glüubiqen die Bilohuniig für ihr Beiuaiien ans die Wnudeitrafl des Wallfahrtsortes dnrch Heilung von Krankheiten u. dgl. finden, io wird eS auch nicht unehrenhaft fein, wenn behanplet wird, daß dieser Wallfahrtsort anderseits anch in Bezug ans die Bestrafung der Ungläubigen Wunder wirke, nnd cs wäre diesfalls die Hiiiweisniig ans den vo,gekommenen Fall geistlicher Lhnch-insliz eben mchlS andere«, als die Mmheilnng eines weitere» Wunders, welche« uichl mehr und uich, minder glaubwürdig ist, al« die andein von diesen, Gnadenoite in andere» Blätter», so namentlich irr der „Danica" behaupleten Wunderlichkeiten — mithin wohl nicht eine »nehrei,hafte Handlung. In dieser Richtung hat namentlich anch die Absicht gefehlt, den Meßner von Brezje zu beleidigen; inan konnte seine Ehre nicht gekränkt sehen durch Mittheilnug eines Falles, dessen Misteriosität ja nur jener örtlichen Wnnder-krast entsprechen würde, deren Anpreisung zweifelsohne in dem Berufe des Meßners gelegen sein dürfte. Die Absich, einer solche» Ehrenkränkuug kau» also dem Angeklagten, abgesehen dav.'ir, weil er den fraglichen Artikel vor der Druckleguug nicht gelesen hat, schon darum nicht iinpntirt werden, weil er auch dann in demselben eine strafbare Handlung nicht erkenne» konnle. Ware also dieser Artikel wirklich strafbar, so würde diese Strafbarkeit aufgeliobeu sein gemäß 8 l des Strafgesetzes, welcher zn jeder strafbaren Handlung das Vorhandensein eines bösen Vorsatzes erfordert, sowie nach 8 2 lit. o des Strafgesetzes, welchem zufolge eine strafbare Handlung dann nicht zngcrcchnet wird, wenn der Handelnde in der betreffenden Handlnng ein Vergehen oder eine Uebertretung nicht zn erkennen vermochte. Aus dem Gesagte» geht zur Genüge hervor, daß eine nach dem Strafgesetze strafbare Ehrenbeleidigung nicht vorliege, daß der Mittheilung des fraglichen Falles die de» Prinzipien des „Tagblatt" entsprechende Absicht, auf die bedauerlichen Folgen des Aberglaubens aufmerksam zu mache», zu Grunde lag. Jur Jutereffe unseres Landes und in jenem des wahren Glaubens muß man wünsche», daß das Volk nicht jener religiöse» Schwärmerei zugeführt werde, welche der größte Feind der Aufkläruug, des Wifseus und des Volkswohlstandes ist; man muß wünschen, daß den Mißbrauchen, welche der Besuch vo» Wallfahrtsorten im Gesolge hat, gesteuert, das nrnre Landvoll nicht zu sehr zn Kontributionen sür die Erhaltung überflüssiger Wallfahrtskirchen herangezo-ge» werde. Sollte das „Tagblatt" nicht für solche Prinzipien ein-trete», welches Blatt in Krain würde diese Aufgabe erfüllen ? Nicht Strafe, sondern Anerkennung verdient ein solches auf die Beförderung des geistigen Wohles des Volkes gerichtetes, gnt gemeintes Streben. Die Anklage ist eveuluell daraus gerichtet, daß der Redakteur des „Tagblatt" durch Ausnahme der fraglichen Korrespondenz jene Aufmerksamkeit vernachlässigt habe, bei deren pflichtmäßigen Anwendung die Aufnahme jenes Artikels unterblieben wäre. Auch dieser Vorwurs fällt dem Angeklagten nicht zur Last. Es ist allerdings in der heutigen Verhandlung erhoben worden, daß der Angeklagte den beanständeten Artikel nicht gelesen, daß er im Drange der Geschäfte in der Buchhandlung den mit der übrigen Korrespondenz cingelangten Brief, in dessen Schriftzügen er einen bisher bewährten Korrespondenten erkannte, ui die Druckerei beförderte, ohne eine Ahnung zu haben, daß derselbe für jemanden einen ehrenkränkenden Inhalt enthalten solle. Wenn man die Verhältnisse eines Parteiblattes in das Auge faßt, welches mehr oder weniger auf die Mitwirkung von Korrespondenten angewiesen ist, so wird man es begreiflich finden, daß der Redakteur, auf die Verläßlichkeit seiner Mitarbeiter vertrauend, die Einsendungen derselben nicht immer ängstlich mit der Lupe prüft, auch zu prüfen oft nicht in der Lage ist. Im vorliegenden Falle hätte der Angeklagte, wenn er auch die Lorrespoudeuz aufmerksam diirchgelesen hätte, keine» Anlaß, an der Richtigkeit der Mittheilungen über die Seelen-ivauderuug des WirtheS von Ratzendvrs in die Borsteuhaat de« meßnerscheu Schweines zn zweifeln, anch wäre er nicht in der Lnge gewesen, sich von der Wahrheit dieser Erzählung persönlich zu überzeugen, denn wohin kämen die Zei-tuiigSrcdaktcnie, wenn sie über die Richtigkeit der Korrespondenzen vorerst Nachforschungen pflegen würden? — in dieser Weise wäre die Redaktion einer Zeitschrift ganz und gar unmöglich. Es ist aber zndem auch zu berücksichtigen, daß das Gerücht über diese Geschichte ein allgemein verbreitetes war, daß, Beweis der Zeugenaussagen, namentlich ganz Ober-krain dessen Kenntnis; harte, daß dieses Gerücht anch nach Laibach gedrungen, und daß überhaupt die Frage, ob sich dies alles deuu doch nicht wirklich zugelragei, habe, heute noch eiue offene ist, denn die Thalsache steht fest, daß jene Personen, welche anfangs da« Schwein gesehen haben wollten, spiitcr dieses ableugneten. Man weiß ja, wie es heutzutage mit den Zeugenaussage» bei ähnlichen Prozessen ans-sieht. Eigentümlicherweise Pflegt der heilige Geist die Zeugen meistens dahin zn erleuchten, daß ße von allem dein, was sie früher behauptet habe», urplötzlich nichts mehr wisse» wolle». Weun jedoch auch der WabrheitsbeweiS nicht erbracht werdeu konnte, so sind doch so viele Gründe konstatlrt worden. welche die Annahme der Wahrscheinlichkeit und Glaub. Würdigkeit eines solche,, Ereignisses in Brezir gerechtfertigt hätten, daß ein Verschulde» des Redakteurs rücksichtlich »er Ausnahme einer solchen Mitteilung nicht angcnommen werden kann. Umsoweniger kann nnd soll das Verhalten des heutigen Angeklagten von einem so strengen Standpunkte benrtheilt nerven, als das von ihm redigirte Blatt nach länger als zweijährigem Bestände, und gegenüber einer Reihe von Angriffen der heute faktisch klagenden Partei, welche die Mäßigung in der Abwehr äußerst schwierig machten — und ungeachtet fanatischer Feinde des Blattes auf die Gelegenheit, demselben eine preßgerichtliche Aufmerksamkeit zu erweisen, ängstlich lauerten — bisher noch nicht beanständet wurde. — Wenn Sie, meine Herren Geschwornen, sich die ehrenrührigen Angriffe gegen das „Tagblatt" von Seite jener Journale vor Augen halten, welche etwa nach dem Geschmacke des Meßners von Brezje sein dürften , wenn Sic die Schimpf-wörtev einer „Danica," die Ausfälle eines „Triglav," die schalen Witze eines „Brencelj", wenn Sie mit einem Worte, die Schmähungen dieser Blätter gegen die Redaktion des „Tagblatt" sich gegenwärtig halten, nnd wenn Sie dann zugeben müssen, daß diese Blätter es nur der Langmuth und Großmnth der Geschmähten zu verdanken haben, daß ähnliche Prozesse, wie der heutige, gegen erstere Blätter nicht schon zn Dutzenden vorgekommen sind — dann, meine Herren Geschwornen, müssen Sic zngeben, daß anch die -Schuldigsprechung des heutigen Angeklagten, welcher so ehrenhaft ist, die volle Verantwortung für den Artikel auf sich zu nehmen, ohne den Korrespondenten nahmhaft zn machen — eilt Unrecht wäre. Der Urtheilsspruch würde faktisch einen Nichtschuldigen treffen, welchen eben nichts belastet, als die Gesinnnngstüchtigkeit, mit welcher er dem Wirken des „Tagblatt" seine uneigennützige Unterstützung leiht, das Vertrauen, welches er in die Verläßlichkeit der Mitarbeiter desselben setzt, nnd die Diskretion, mit welcher er es nicht vereinbar findet, Len gramen des Korrespondenten bekannt zu gebe». Finden Sie dies alles, finden Sie den guten Leumund, dessen sich der Angeklagte erfreut, für geeignet, die Schuldigsprechung zu begründen, dann mag es darum sein; — glauben Sie aber, daß die Preßfreiheit eiu zu hohes Gut >st, als daß man dieselbe durch kleine Nergeleien zn Grabe tragen lassen soll, zweifeln Sic mit mir an der Lauterkeit der bei den Haaren herbeigezogenen Anklage, geben Sie den Nutzen zu, welchen das offene, srcimiithige Wort der Presse durch Besprechen solcher Fälle dem allgemeinen Wohle zufUhrt, und wollen Sic endlich erkennen, daß eine Bestrafung dcs Angeklagten für denselben ohne Vergleich bedauerlichere Folgen hätte, als solche dem Ankläger durch den fraglichen Artikel zugegangen sei, dann werden Sie mit der vollsten Kraft der inneren Ueberzeugnng ein unbedingtes Nichtschuldig aussprechen. Dies nmsomehr, als ja eigentlich bereits die Verjährung der Strafbarkeit eingetreten ist Denn die am 7. Mai l. I. cingebrachte Klage bat der Ankläger nicht unterschrieben, sondern er bat seine Uutcr-sertignng einem leeren Bogen beigesetzt. Daß die Klage da mals — also rechtzeitig — mit seiner Ermächtigung ein-aebracht wurde, hat Miklam'-iü erst im Protokolle vom 23. Juni 1870 behauptet, und daß dem wirklich so sei und daß der Ankläger nicht erst später crsubr, um was es sich damals handelte, müßte erst auf andere Weise bewiesen werden, was sehr schwer fallen dürfte, da die Klage von Möschnach datirt ist, MiklanM aber behauptet, einen Boge« in Laibach unterschrieben zu haben. So viel steht fest, daß Miklauöw von dem Inhalte der am 7. Mai 1870 eingebrachten Klage keine Kcnntniß hatte, daß also die Thatsache, diese Klage sei mit seiner Ermächtigung eingebracht worden, unbewiesen ist. Es kann daher mir die im Protokolle voüi 23. Juni 1870 vorgebrachte Anklage als die von dem Ankläger selbst erfolgte angesehen werden. Diese ist aber verspätet, da die fragliche Korrespondenz in der am 28. April l. I. erschienenen Nummer de« „Tagblatt" enthalten, und dem Ankläger längstens schon am 7. Mai bekannt, mithin von diesem Tage bis zn der im Protokoll vom 26. Juni 1870 niedergelegteu Anklage der Verjährmigstermin von 6 Wochen bereits verstriche» war. Jii allen Beziehungen stellt sich also die Mutwilligkeit der Anklage heraus, und wer derselben als Pathe beige-standen ist, hat wenig Grund, hierüber zu truimfircii. Meine Herren, die seit dein Erscheine» des „Tagblatt" fortgesetzte Treibjagd der Klerikalen ans dasselbe soll sür dermal einen Abschluß finden, das gehetzte Wild ist gestellt, heule soll es erlegt und Hallali geblasen werden. Ich hoffe, meine Herren Geschworenen, Sie werden sich dazu nicht her-geben. (Schluß folgt.) Die Verhandlung endete in später Nachtstunde mit der Nichtschuldigsprechung des Angeklagten. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal - Chrom!. — (Der Gartenbauverei.») hält heute Abends halb 8 Uhr seinen ersten Vereinsabeud in dem Klubzimmer der Kasinorestauration. — (Schadenfeuer.) Heute Nachts brannte es in der Wattasabrik des Herrn Zeschko in Birn-dorf nächst Kaltenbrunn. Es verbrannten mehrere Zentner Malta, jedoch wurde man bald des Feuers mächtig. — Ueber das November-Avanßement theilen Wiener militärische Blätter mit, daß weitere dreißig Majorsstellen der fünften Bataillone besetzt werden, elnra 80 Oberlieutenante und Lieutenante und ebensoviele Kadetten-Offiziers-Stellvertre-ter, nämlich bei jedem Infanterie - Regiments einer, avanßiren dürften. Bei der Kavallerie weiden voraussichtlich fämmtliche Kadetten zu Lieutenanten vor-riicken. Witterung. Laibach, 28. Oktober. Dichter Morgcnuebcl, der sich gcge» 10 Uhr- hob, später zuuehmeiidc Bewölkung, Nachmittag gcge» 2 Uhr trat Regen ein. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- 1.4", Nachmittags 2 Uhr -s- 9.3" (1869 4- 1.0"; 1868 -j- 2.7°). Barometer im fallen 322.65'", Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 7.8°, um 0.8" über dem Normale. Der gestrige Niederschlag 0.30."' berkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aussteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Br6han. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die RöVLlesoibrs bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Zertif. Nr. 73.416. Fasen in Steiermark, Post Pirkseld, 19. Dez. 1869. Mit Vergnüge» und pflichtgemäß bestätige ist die günstige Wirkung der Levalesoiere. Dieses vortreffliche Mittel hat mich von entsetzlichen Athembeschwerden, beschwerlichem Husten, Blähhals und Magenkrämpfen, woran ich lange gelitten, befreit. Vinzenz Steiner, Pens. Psarrer In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — liöVLleseikrö tLooolLtöö in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tasten fl. 2.50, für 48 Tasten fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgaffe 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Ober ranz« meyer, Grablowitz; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Verstorbene. Den 26. Oktober. Valentin Schubic, Jnstitutsarmer, alt 55 Jahre, im Versorgnngshanse Nr. 5 am Zehrfieber. — Frau Maria Preußler, k. k. Steuereiiilichmerswitwe, alt 70 Jabre, i» der Kapuzinervorstadt Nr. 18 an der Entartung der Uitterleibsorgaiie. — Maria Artac, Jnwohuers-witwe, alt 56 Jahre, 'im Zivilspital, und Johann Waide, Zwäipgling, im Zwcuigsarbeitshause Nr. 47, beide an der Lungentuberkulose. — Dem Herrn Wenzel Gehringer, Bauunternehmer, sein Kind Julius, alt 7 Monate, in der St. Petersvorstadt dir. 160. — Heinrich Worschner, Schneider-gehilfe, alt 42 Jahre, in der Gradischavorstadt Nr. 20 am Zehrfieber. Kiiigesendet. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch den Gebrauch der delikaten lisvktloselöis äu glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Heilkraft dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sie ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tu- Gedenktafel über die am 31. Oktober 1870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., PolanZek'sche Real., Polanc, BG. Stein. — 2. Frilb., KuZar'sche Real., Udmat, M. Laibach. Theater. Heute: DaS BemooSte Hanpt. Schauspiel in 4 Akten von Benedix. Morgen: Hohe Gaste. Schwank in I Akt von Henrion. Flotte Bursche. Operette in 1 Akt von Suppö. Wiener Börse vom 27. Oktober. Sperc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pav. dto. dto. östrinSilb. Beld Ware e von ISL4 e Lon 1860, ganze e von 1880, Fünft. S7.I1 «S 8S 85.50 S2.8V PrLmiensch. v. 1864 2ru»as»U.-Ob!. Eteiermark juZ pCt. Kärnten, Krain »..Küstenland 5 , llngarn, . zu5 . kroat. n. Slav. 5 , Eiebenbürg. „ 6 » Kationaldank . . . Creditanftalt . . . N. ö. EScompte-G-s. Lnglo-österr. Banl . Oest. Bot>encrcd.»''l. . Oeft. Hurcth.-Banl. Eteier. EScompt. Bk. Lais. Ferd.-Nordb. . Eüdbahn-Gesellsch. . Kais. Elisabeth-Bahn. Larl-Sudwig-Bahn kiebenb. Eisenbahn . Kail. Franz-SoseM.. Mnft.-Barci'er E.-kl. rllsiüd-Finm. Bahn . Nation. ö.W. verlosb. Nna. Bod.-Creditonft. Allg.ost.Bod.-Sredit. dto. >n us >>. ritÄz. . 57.-^ «S.7^ «S.-j »r eo 102.75 IVS,2V 115 50 115.70 > 92.- M.— »0.— 81.— 7S.SÜ 7V.— 7IS.— 715- 25L.SV --LS.ÜO 875.-880.— SIS.— 216 LV 80.— «r.— 2zn.— —. S1VL 2111 172 80 173 — 2,6 7» 242,50^42.75 166 5.. 167.— l88.5»il8S. Igz.5> 164.— ISS 75 170.- »».Sy! »».81 8».^0 SV.— 107.— ' 87.75 88 5 Oest. Hypoth.-Bank. Geld 1 r1srirät»'.vdU^. Südb.-Gef. zu 500 yr. dto. BvnS 6 pLt. Nordb. (100 fl. CM.) Sieb.-B.(LOOfl.ö.W.) RudolfSb.(3vofl.ö.W.) Franz-Jos. (200 fl.S.) m.— 234.50 22.50 90.- 90.— 94.80 L.o»s. Credit 100 fl. ö. W. . Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. , dto. 50 fl. ö.W. Ofener . 40 fl. ö.W. Salm . „ 4V „ Palffy . „ 40 „ C»ari) . „ 40 „ St.ÄenoiS„ 40 „ Äindischgrätz 80 „ Waldstein . 80 „ RubolMift.' 10 ö. V. 157.50 94.—! 115.— 54.— 87.— 38.—^ 87.— 31.— 8?.— , 88.-18.— ! 14.— ! 14.— *.Voori»sI (S Mon.) AuflSb.lOOfl. südd.W. Franks. 100 fl. . -London 10 Pf. Sterl.. Paris 100 Francs 102.80^ ,08.80 123.— LLvLLS». j . , ke » §*»!»«;,,, «,»»-; », ,8« , eleliv, nnd »>»«>»; «1» i» » i»«t kk«», nnd »> nebst allen hier nicht angeführten Spezereien, unter Zusicherung der billigsten, reellsten und aufmerk sanisten Bedienung. ' (452—2) Telegramme. (O r i g. - Te le g r. des „Laib ach er Tagbl.") Berlin, LV. Dktober. (Offiziell.) KönigStelegrann». Diesen Morgen kapi-tulirte die 2lrmee Bazaines nnd die Festung Metz. LSttOttO Gefangene incl. SOO«<-Verwundeter und Kranker. Nachmittags werden Armee und Garnison die Waffen strecken. Tours, 27. Oktober. Die Garnison von Metz brachte bei einem Ausfall am 21. d. den Preußen in einem fünfstündigen Gefechte beträchtliche Verluste bei. Eine starke preußische Kolonne griff am 25. October eine französische Rekognoszirungskolonne am linken Loire-Ufer an, zog sich aber nach einigen Flintenschüssen zurück. Die Preußen verließen am 25. d. GisorS und griffen die Ortschaften bei Long-charnps an, wurden aber zurückgeworfen. !!Z» iimchtmü Viel Vergnüljtn für wenig Geld! Ctwas Neues in Laibach! Hiermit zeige ich den geehrten Bewohnern Laibachs n»d Umgegend an, dass das schon früher annonzirte, bereits durch die Wiener und Grazer Zeitungen rühmlichst bekannte Kungl-Ksbinkt, von Lin,Nil verbunden mit einer großen Präsente» - Austhettnng von Samstag den 29. d. M. an bis über die Dauer des Marktes am Jahrmarktpln<;e zur hochgeneigten Ansicht gestellt sein wird, und zwar täglich von 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends. Dieses Kabinet enthält nnr große Pracht-Geinalde-An-sichten, wie sic noch in keinem Kabinet gezeigt wurden. Während dieser Zeit finden 4 neue Aufstellungen statt. Nom Kriegsschauplätze zeigt dies Kabinet bereits die Litges-scl,lachten der deutschen Armeen. Tchlacht bei Weinen bnrn, Tchlacht bei Wörth, milde Flucht der Franzosen nach der Tchlacht bei Wcisrcnbnrn, Tchlacht imd Mik-Nimmhme von Taarbriicken, die Tchlacht bei Sedan, sowie die Gefannciinalime Rnpolcons in der Nähe des Tchlönchens Belonne. Alle diese Ansichten sind natnrgetren an Ort nnd Stelle ausgenommen vou den königl. Schlachtenmalern Herrn E. Thieme, E. Hünten und von Niesen. Der Eintrittspreis ist mit Präsent-Billet nnr 20 kr. Es bittet um recht zahlreichen Besuch ergebenst Lmma Willai-äi. Das Nähere die Anschlagzettel. (460—1) Zahiimzl Usä. vr. iLHLsr, Dozent der Zahnheilklmde aus Graz, vrdinirt hier „Hotel Elefant" Zimmer-Nr. 20 und ZI täglich von 8 bis 1 Uhr und von 3 bis 5 Uhr. AE" Ter Aufenthalt nnchtc n,n acht Tage über Schlich des Monats Oktober verlängert werden. Im Hau sc Nr. 18 Lt. Peters-Vorstadt ist eine Mff" -MD mit 3 Zimmern, Sparherd, Küche, Holzlege, Keller und Dachkammer sogleich zn vergeben. Näheres ün ersten Stock daselbst ' (458—2) bitte Mckl'l'I'i Illll unmittelbar neben einer größer» Kaserne, im besten Betriebe, ist wegen Fainiliciiverhältnissen sogleich zn verkaufen. Auskunft ertheilt ! - !»« j,i KranickiSfeld, Untersteiermark. (451—3) M Eisensiahn-Rmmusseher. Nachdem in Folge der Kundmachung, daß für die Karlstadt-Finmaner Bahn Bauaufseher ausgenommen werden, viele Anfnahmsgesuche an das Bnrean der Zentralleitung in Wien gelangen, so wird den bezüglichen Bewerbern hiemit kund gemacht, daß diesbezügliche Gesuche nicht an die Zentralleitung, sondern an deren Ingenieur-Sektionen in Karlstadt, Ognlin, Delnice, Fu/iiie oder Fiume zu richten sind, nnd daß nur solche Bewerber Berücksichtigung finden, welche sich über eine längere Praxis im Baufache, namentlich im Eisenbahnbaue, durch gute Zeugnisse ansznweisen in der Lage sind. Bewerber, welche einer slavischen oder der italienischen Sprache mächtig sind, erhalten den Vorzug. .Hultdertttttlserrde L-orr verdanken ihr schönes Haar dem einzig und allein existirenden sichersten und besten Haaren vlisinitlnSl. L6880108 als die in allen Welttheilen so bekannt und berühmt gewordene, vor» ^ rneäLo. ^ntorttüten geirrükts, mit üen und ^ ^vunüorwlrkenasten Lrtol-tz-eu gekrönte, von Sr. k. k. axostol. ALaLestLt äein Xs-Isor ^ranr: ^osek I. von voster-relok, Lonitz' von Ungarn und ,i»a Lölnuen eto. eto., mit einem k. k. «.ussoLI. I»riv1l68Luru kür clen §an2vn üer k. k. österr. SlLLten und üer g?e-sanrrnteu un^ar. Lroulänäer mit Patent vom 18. November 1865, Zahl 1580 — 1892 ansAe- k888Ü3-Kl'3U8kI-?0M3l!k, wo bei rsssIrnLsslKein Qedr^uolie selbst die Iranisten Stollen des Ha-uptes voll-ris.s.i»N werden: Kraue und rotlre Hrrs.ro belommen eine Lunkls k'ards; sie stärkt den ILaarboLen auf eine wunderbare Weise, ke-soLtitzt jede ^.rt von LokuvVendLLclunL' binnen ^vonitzon ^a^en voHstLnäL^, vergütet das ^.uska-llen Ser Haare in kürzester Lett tzän-ILoli nnd tür Lrnnier, xtbt dem Haare einen natürltoken Qlans, dieses wird und de^valrrt es vor dem Lr^ransn bis in daö küolisto ^.Itor Durch ihren höchst angenehmen M Geruch und die prachtvolle Ausstattung ............ bildet sie überdies eine Zierde für den feinsten Toilette-Tisch. — P reis eines Tiegels sammt Gebrauchsanweisung in sechs Sprachen 1 fl- »0 kr. Mit Postversendmig 1 fl. «« kr. Wlscloi'Verkäufer vrliLNs» LiisskiiIIoliv I>oroe»ts. Fabrik und Haupt-Zentral-Vcrsendnngs-Depvt 6N gi'Ob L VN äetail ("4-4) bei F Parfumeur und Inhaber mehrerer k. k. Privilegien in Wien, Hernals, Annagaffe Nr. 15 nen, im eigenen Hause, wohin alle schriftlichen Aufträge zu richten si.!d und wo Aufträge ans den Provinzen gegen Barein-zahlung des Geldbetrages oder Postuachnahuie schnellstens esfcltnirt werden. Hnnpt-Depvt für Laibach einzig und allein bei dem Herrn Ntluar»! Mitlii», Parfumeriewaarenhandlung in Laibach. Mk" Wie bei jedem vorzüglichen Fabrikate, so werden anch bei diesem schon Nachahmungen und Fälschungen versncht und wird daher crsncht, sich beim Antans rrur an die oben bezeichnete Niederlage zu wende», und die vdits HsserlL-Xri>.vk!sI-^oruk»as von vart l?olt in «ie» anSdritcklich zn verlangen, sowie obige Schutzmarle zu beachte». ____ Druck vonZJgn. v. Kileinmayr L Fed. Bamberg in Laiboch. Perleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.