M" Nr. 153 V«H»nm«l«tlon«p»el»; Im «lomplol« ganz! «l. N, hllldj. N. 5 50. Flll bl« Zustellung «n« Ho» halbl.50lr, Dtit bei Pust >,<»!<,!. «'5. b ,lh<. fi. ? k" Donnerstag, 9. Juli. I»<«rt»on»>«b«,: yllr ll««ne 3us,»at» die ,n 1885. Amtlicher Theil. Auf Allerhöchste Anordnung wird fill weiland Se. königliche Hoheit Alexander Paul Ludwig Constantin, Herzog von Württemberg, die Hostsauer von Mittwoch, den 3. Inli d. I., angefangen durch sechs Tage. ohne Abwechslung, bis einschließlich 13. Juli getragen. Se. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 30. Inui d. I. dem Hof- und Ministeriallath im Mmisterinm des kais. Hauses uud des Aeußern Gabriel Vavril deHeves das Ritterkreuz des Leopold-Ordens taxfrei allergnä-digst zu verleihen geruht. Se. k. und t. Apostolische Majestät haben ,«it Alle»höchster Entschließung vom 19. Juni d. I. aller, gnädigst anzuordnen geruh», dass dem anßerordent' lichen Professor des StrafrechteK und Strasprocsses an der k. l. Universität mit böhmischer Vortragssprache in Prag Dr. Eduard Gundling anlässlich der über sein Ansuchen erfolgten Versetzung in den bleibenden Ruhestand die Allerhöchste Anertennuua. silr sein viel» jähriges, pflichlgetreues Ul,d ersprießliches Wirken be. tanntgegeben werde. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom t. Juli d. I. aller-gnädigst zu gestalte» geruht, dass dem Äerghauptmaun Geora. Ritler v. Hoffmann aus Anlasi der über sein Ansuchen erfolgten Versetzung in den dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen vorzüglichen Dienstleistung der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgegeben werde. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Bezirlsgerichtsadjuncleu in Illyrisch.Feistriz Franz Visnilar zum Bezirlsrichter in Reifniz ernannt. Der Minister und Leiter des Iustizministerinms hat zu Veznksgerichtsadjunclen die Auscultanten Fer' dinand Sokoll Edlen von Reno für Drachenburg und Dr. Wladimir Köveß für Franz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Das „vstasiatische Neich". Der Friedeniluerlr.ig mit China war von den französischen Klinmern „och »ichl ratificiert, erst heule stand er bei den Deputierten auf der Tagesordnung, und bereits halten dieselben in officieller Form Kenntnis von dem Autzbluche neuer Feindseligkeiten im ..ostasiatischen Reich." der Republik erhalten. Ist damit „och keineswegs die Aussicht auf den Wieder« beginn eines Krieges gegen die ringeburnen Rebellen in diesem weitläufigm Besitze e, öffnet, fo liegt doch zum Wenigsten in der Meldung des Generals'Courcy aus Huö ein handgreiflicher Beleg für die Dten vor. die oplimistlschen Darstellungen über die Lage der Dinge im fernen Ost. mit denen der „Friedens-undFreundschastsVertrag" von Tientsin einbegleitet wor^ den. nicht wörtlich zu nehmen und nicht sanguinisch zu deuten. Wle dleser Vertrag srlbst vom französischen Gesichlspunlte aus, voru>lheil^frei und nicht durch die chauvinistische Brille betrachtet, eher alles andere lst als die verbriefte Anerkennung französischer Sieges» e>folge im famosen Neftr.ssulicl.kriege. so lassen' die staatsrechtlichen Verhältnisse, w.lche durch denselben geschoffen wurden, auch für die mäßigsten Ansprüche der neuen Gebieter im ostasiatischen'Frankreich so gut wie alles zu wüuschen übrig. Wir haben unlängst, schreibt dle «Presse", als wir den neuen Tientsiner Vertrag einer Besprechung ans Grnndlage seines damals bekannt gewordenen 'Wortlautes unterzogen, aus die Mangelhafligkeit und Zweideutigkeit insbesondere derjenigen Stellen dieseii sonderbaren Traclats hingewiesen, welche sich uuf die Wechselbeziehungen zwischen China und Annum und auf da« französische Proiec-torat über das letztere Reich beziehen. Die neuesten Ereignisse in Huc erweifen die Richtigkeit unferer An-stcht dass asiatische Diplomaten, dass Mandarinen der chinestschen Schule aus diesem Vertrage weder eine Lösung des bisherigen Vasalleu-Verhällnisse?. in welchem Annam se,t Jahrhunderten zum Pekinger Hose gestanden ist. noch eine formelle Anerkennung des französischen Protektorats herausleseu werden, dass sie in ihrem blinden Hochmuth weit ther die Annahme des Vertrags als eine Art von Unterwerfungsatt der Franzosen in Tonting ausfassen werden. I" den französischen Regierungsk-eisen. wo mau über Laud und Leute in Oslasien trotz der angelegentlichen mehrjährigen Beschäftigung mit denselben herzlich schlecht unterrichtet ist. war man freilich anderer Mei- nung und erwartete Wunderdinge von dem moralischen Eindrucke, welche« der Friedensvertrag hervorrufen werde. Damit dieser Eindinck ja rechtzeitig ausgenützt welden könnte, noch bevor derselbe sich abgeschwächt habe. musste General Courcy. der oberste Befrhls» Haber der Exp'ditiunstrnppen iu Tonting. sich sofort nach Hue an den Huf des Königs von Annam begeben, um neue Vereinbanmgen behufs einer slrictnen Durch« führung des Protectiolisveihällnlsses zu treffen. General Courcy hat sich auch beeilt, seinem Auftrage nach-zukommen. Da er aber des besagten moralischen Ein» drnckes denn doch nicht so vollständig sicher war. wie die Leute in den Pariser MinisteoBureaux, «ahm er aus Hanoi eiu Bataillon Zuaven und zwei Compagnien Infanterie sowie etwas Neilerei als Gefolge mit, und diefe Vorsicht war sein Glück. Am 4. traf Courcy in Hue ein. und bereits in der folgenden Nacht wurde er und sein Gefolge von den Annamiten überfallen. Der Kampf endete mit einer Niedelwerfung des Putsches; Courcy machte sich zum Herrn der Citadelle, welche die Königsrrsidenz und die Stadt beherrscht. Wie furchtbar das Gemetzel gewesen, geht aus den Anaaben dei Generals hei vor, dass die Aunamiten einen Verlust von 1200 bis 1500 Mann erlitten haben, die Franzosen einen Ve»lust von 60 Maxn an Todten und Verwundeten beklagen. Der General meldet, er hege leine Besorgnisse, habe aber doch vo»sichtthalber Verstärkungen aus Haiphong kommen lassen; über die unmittelbare Veranlassung des Putsches schweigt sein Telegramm. Offenbar wollten die Mandarinen, welche au Stelle deK juna/ndlichen un-d persönlich ohnmächtigen Königs das Regiment führen, sich mit einem Schlage der französischen Vormundschaft entledigen und hielten hiefür den jetzigen Ze»tpuntt, iu dem bereits eiu Theil der französischen Kriegischiffe die Heimfahrt angetreten halte, hiezu für besser geeignet, als die Z'it des Repressalienkrieges, in welcher Frankreich noch größere Streitkräfte in Ostasien zur Verfügung halle. Ob der Handstreich offen und mit Hilfe der königlichen Garden oder nur mit einem Massenaufgebot der über das Erscheinen der fremden Kriegsscharen erbosten Einwohner von Huc ausgeführt wurde, ist aus den vorliegenden knappen Mittheilungen nicht ersichtlich; ersteres scheint nach der Angabe, dass sich Courcy der Citadelle und des daselbst befindlichen Arsenals mit seinen lausend Kauouen bemächtigt habe, wahrscheinlicher, denn bisher war für die aus etw« 200 Mann bestehende Bedeckungsmannschast des sran» Mischen Residenten nur eine kleine selbständige Ab« theilung dieses weilläufigen BefestigmigLwerleK ein« geräumt. Feuilleton. Redensarten über Redensarten. Von H. Geer. Das „gute alle deutsche Sprichwort" nähert sich immer mehr dem tragischen „Los des Schönen", wo man es als ..überwundenen Standpunkt" «zu dem Urbrigen legen" wird. Das geflügelte Wort einerseits, andererseits der pausbackige Zw'illinaMuder. der Strahenwitz, welcher hinter sich die unwiderstehliche Gewalt des Vollshomors weih, unterwühlen dem ehrsamen Sprichwoi t den Vodeu unter den Füßen, gleichwie dem soliden Mittelstand in dem «Kampf ums Dasein" Geldaristokratie und Proletariat allmählich den Athem rauben. Manches biedere alle Sprichwort wird noch lange Zeit als der „Letzte der Mol)»kauer" unter dem andern Bodengerümpel erbgefessener Familien durch Generationen ein wurmzersrrsfenes Scheinlebeu weiterfristen, aber als milgebietender Factor des fprachlichen Verkehrs darf der Ekkehard der Kindeljahre unserer Großväter feine „Rechnung mit dem Himmel" machen, denn seine ..Uhr ist abgelaufen"! Den längst vom «Zahn der Zeit" angenagten schwerfälligen Repräsen-lanlen eines phillstlösfn Pessimismus lässt uniere leicht' ebige Zeit. in welcher die „rasch mit dem Wort ser-l'ge" Jugend „die erste Geige" spielt, keine «Fraqc ^n das Schicksal" übrig, ob ..sein oder nicht sein?" ^Hon gähnt der Vergessenheit schwarzer Schlund. in "'« »nan „einen guten Mann begraben" wird, der, wenn er auch nichts weniger als ..jeder Zoll ein König", doch jeder Laut schriller Signalpsiff d?r Moral war,! die den zartbesaiteten Ohren unseres nervösen Jahr- ^ Hunderts das Trommelfell zu sprengen droht und darum als unbrquemer „Piediger in der Wüste" „ge> gangen" wi»d. „Die lachenden Erben" des Sprichworts — der Vullsw'h als leichtsinniger „Vruder Slraubinger". das Citat als der „verzogene Lnbling der Grazien" — lassen wenig Neigung vorauKsllM. der guten Sitte und Mo,al jene treue Nundlsgenossenschast zu ersetzen, die ihnen mit dem verlöschenden Stern des Sprichwmls erstirbt. DaK Citat theilt mit den europäischen Kriegsmächten die permanente Erhöhung der Präsenzstärke seiner Bataillone, während die Produclc des Straßenwitzes mit dem modern,,! Regierungsorganitmus das Schicksal einer rapiden Abnutzung ihres Handwerkszeugs gemeinsam haben. Der Strahenwitz e>f>eut sich eines, selbst in der altlestamenlarlschsten Famil-e umrhölten Kindersegens, parallelisiert jedoch diese Massenproduktion hinlänglich durch den Kannibalismus, welcher ihn, gleich Saturn, stets die eigenen Kinder verzehren lässt. Er verfährt hierbei mit dem ganzm Radicalismuk seiner demokiatischen Stammeeelgenheit und erkennt keinem seiner Sprößlinge eine Ausnahmestellung z>«. Dem Neugeborenen muss ein anderes Raum schaffen, ob alt oder jung, und manches Slraß,njpruchs Dasein reicht daher kaum an das phalänenhafte Emtags-fliegenleben eines siidamerikamschen Regierungsprii-sidtNten. Der Vollswitz badet und ve>jiln.l,l sich in seiner Kinder Blu». „Der ganz besondere Saft" verfehlt auch hier seine fructificierende Wirkung nicht. Das Geschlecht der Straßenspriiche ist nicht zahlreich, aber ein desto kräftigeres, und fordert nicht mit Unrecht „kühn sein Jahrhundert in die Schranken!" Wie bemitleidenswert muss gegenüber diesem kraftstrotzenden Tropenaewächs des Volksmundes der welk-, wurmdurchhöhlte Baum des Spiüchwoites erscheinen, dessen „entlaubter Stamm" wehklagend die Zweige über die Kroue zusammenschlägt, jammernd über das Verderbnis der Welt und Pletiulosigkeit des Jahr-Hunderts, welche es gestatten, dass man aus seinem ehrwürdigen Leib das Holz zu seinem eigenen Scheiterhaufen bricht. Dem Geschlecht der Citate ist unter den »Redens-arten" das Pliesteramt zugewiesen. Es pflegt den Cnllus des Schönen, veredelt die Form. inspiriert Geist und Gemüth und erhöht durch seinen Humor deu Gcnuss des geg nseitigen Ideenaustausches. W:c das Aller des Citats vielfach gewährleistet für seinen erprobten Wert, gibt in den allermeisten Füllen auch die Herkunft, die nur selten das Tageslicht zu fchluen hat, Garantie für seine Salon, sähigkeit. Die Legion der „Geflügelten", m deren Adern ..in des Wortes verwegenster Adeutuna" „blaues -t, ut rollt, .st eine k.pfreiche. Manch' "'lh«"" ^ ^'/' liäister Herkunft md es gibt nicht wenl« solcher, deren ^ Gochaer Almanachs .us Unermessliche anschwellen lasen würde. Kaiser V.spasians cymsches iwu ölst, m,t welchem er die Besteuerung einer unnennbaren Substanz rechtfertigt, deren Amnwnialgrhalt weniger anregend auf den Geruchisim, als aus die Tragfähigkeit land« Lailmchcr Zeitung Nr. 153 1258 9. Juli 1885. Die nächste Folge der Blutnacht wird voraussichtlich eine Umgestaltung des bisher äußerst milde und eigentlich nur pro loimn, gehandhablen Protcc-tionsverhältnisses sein. In Hue selbst die Herren zu spielen un^z den Hofmandarinen zu imponieren, ist bei der Lage dieser vom Meere aus leicht erreichbaren Stadt, in deren nächste Nähe Kanonenboote durch das Aestuarium des Kumay und die Schiffahrlscauäle vordringen können, leine groß«' Schwierigkeit, zumal die Citadelle sich in den Händ»n der Franzosen be-findet. Aber mit Hui ist es nicht abgethan; Annam ist ein so wenig fest centralisierles N'lch und die Herrschaft seines Königs eine von so vielen Prätendenten bestrittene, dass es den unzufriedenen Mandarinen sehr leicht sein wird, eine Revolution he»vor-zurufen, sobald die Franzosen mit ihrem Protectorate Ernst machen und das Regiment in eigene Hand nehmen wollen. Und dazu sind sie jetzt, nach der Blntnacht vom Samstag, gezwungen. Vor allem müssen sie aber auf ein? umfassende Bestrafung der Urheber des Gemetzels dringen und auf die Beseitigung jener Würdenträger, welche während der letzten Kämpfe in Tonking mit den Schwarzflaggen und den Chinesen intriguivrt und conspiriert haben. Sollte der schwache König selbst in diese bösen Händel verstricke sein, so nmd auch er von dem Erliste seiner, Frank» reich gegenüber eingegangenen V'rpflichtungm auf eindringliche Weise überzeugt werden miiss'n. All dieses durchzusehen, ist filr einen Staat von den Machtmitteln Frankreichs keine unerreichbar schwierige Aufgabe, aber immerhin ein? Ausgabe, welche abermals Opfer an Geld nnd Menschen lostet. Es wird nicht nur in Hur fortan eine stärkere Garnison unterhalten Werden muss n, es wird auch, sobald die Mandarinen den Geist des Widerstandes in die Provinzen hinaustragen, in die anderen größeren Bevölterungscentren des Protectionsgebietes eine Besatzung ge!>M werden müssen, genügend, die Autorität Frankreichs aufrecht-zuerhalteu. Dadurch wird das ostasiatische Budget noch schwerer belaste» und der fiir das französische Heereswesen so abträgliche Bedarf an Expeditions trupp-n gesteigert. Man hoffte, nach dem Abschlüsse des Friedens das Occupalionscorps in Ostasien erheblich reducieren zu können. Damit hat es wieder seine guten Wege, und die Regierung muss froh sein, wenn General Cnurcy sich nicht genö'higt sieht, noch weitere Verstärkungen zu verlangen. Fiir den begonnenen Wahlseldzua, ist der ZwischenfaU von Hue von großer Bedeutung. Die monarchistische wie dle radi-sale Opposition kann nunmehr an einnn neu^n, actu» ellen Falle das Trügerische der Hoff lungen nachweisen, dass mit dem chinesischen Vertrag auch eine wirkliche Pacification in den ostlisiatischen Erwerbungen der Republik erzielt worden fei. Sie kinn zeigen, wie dieser Abgrund immer wieder von neuem ungezähl e Millionen schwer aufgebrachten Steuergcldes verschlingt und zahllose Menschenopfer fordert, ohne irgend welchen namhaften Ersatz an materiellem H'ndelsa/winn oder politischem Machtzuwachs. Inland. (Die gemeinsame Ministerconferenz), m legt, wobei auch das genannte Blatt den Nachweis sührt. dass bezüglich sämmtlicher Fragen, die zur Lö> sung zu gelangen haben, derzeit keinerlei wesentliche Schwierigkeiten principieller Natur der Verständigung die W'ge zu verlegen drrchen. (Das „Grazer Volksblatl",) das Organ des Monsignore Karlon, schreibt, dass alle Gerüchte, welche bezüglich der Vorgänge auf der rechten Seite schwirren, mit größter Vorsicht aufzunehmen seien. Auch über die geplante Fusioniernng des Hohenwart-Clubs mit dem Liechtenstein «Club wiss> man bisher „nichts Gewisses". Nach Ansicht des „Gr. V." herrscht unter den con^rvativen Abgeordneten von Vorarlberg, Oberösterreich und Mitttlsteiermark keinerlei Sehnsucht, den „allzu diplomalisielenden Club Hohenwcnt zu verstärken". — Nun, bloße Ansichlen schaden vor« läusii auch nicht. (Die serbischen Radicalen.) D'e serbische radicale Presse in Ungarn und Kroatien gesteht ohne-weilr.s ein, dass die logische Conseqienz der Wähler-Conferenzen in Zombor und Agram darin bestehe, dass Patriarch Aügyellö vom selbischen Volk,' nicht uls solcher anerkannt werde und dass er daher demis» sionieren müsste. — Wenn sich die Schreier m Agram und Zombor mit solch verrückten Ideen tragen, so wird ihnen Dr. Subotiö als Conseren«»Präsident ebensowenig nützen als die beschlossenen Resolutionen, die weder nach oben noch nach unten irgend jemanden über den wahren Geist der Conferenzen getäuscht haben. Ausland. (Der deutsche Bundesrath) hat sich, wie b'reits gestern mitgetheilt, am Samstag bis zum I5'en September vertagt. Di>> allgemeinen Wünsche und Ab< sichten gicngcn dahin, die Arbeiten erst an einem späteren Termin wieder aufzunehmen; die Erfüllung dieses Wunsches hätte indess n die Feststellung der Au^führungsbestiminungen zum VösesteU'rgesetz zur Vorbedingung gehabt, und diese ließ sich nicht erreichen. Die Ausschüss' des Bündesrathes werden schon in den ersten Tagen des September zusammenttelen, um ihre Anträge an das P'em,m vorzubereiten, da am l. Oktober bereit« das Bösesteurrgesctz ln Kraft treten soll. Alle eingeforderten Gutachten und Vorschläge sind indess n noch im Rückstände, und es sind noch sehr umfangreiche Erö terungen erforderlich, um zu einem Ergebnis zu gelingen. Wahrscheinlich W'rd sich der Bimdesrath nach Feststellung der Ausführungs« bestimmungen zum Bö sestcuergesetz bis zum Spcith'rbst wieder vertagen. (In Frankreich) hat die unerwartete N'ch-richt von neuem Blutvergießen, von einer neuen kriegerischen Nsfiire in Annam begreiflicherweise eine bedeutende Aufregung hervorgerufen, die in der vor» gestrigen Kammersitzung lebhaft hervortrat. Der V' lrag von Tientsin stand auf der Tagesordnung, imd mit großer Spinnung wurden die von F-eycinel verlesenen Deps-Hen General Cvurcy? aus Hut angehöt. Da die Stärke der Annamiteu, welche die Franzosen von der Citadelle aus angriffen, mit 30000 (?) Mann beziffert wird, müssen die wenigen Compagnien Fuß« jäger und Zuaven, welche Courcy zur Verfügung haU', Außerordentliches geleistet habeu, um sich zu be-hanpten. Die Annamiten zündeten sogar die Stroh« Hütten der französischen Soldaten an, es scheint also ein erbitterter Kampf stattgefunden zu haben. Trotz der beruhigenden Vrlsicherungen des Ministers Cam-penon über die ausreichende Stärke der republitanifchen Truppen in Tunlina, erscheint die Lage nach dieser mu?n blutigen Affaire sehr ernst. Ein Antrag, unter dem Eindrucke des Kriegsbullelins die Discussion des Vrtrages von Tientsin zu v.'rlagen, wurde übrigens abgelehnt, der Vertrag selbst genehmigt. (Das britische Oberhaus) erhielt am llten d. M. hochinteressante Mttheilungen. Lord Salisbury legte das Programm seiner Pol'tik in der afghanischen und egyplischen Flage dar. Zu constalieren ist, dass der Eindruck seiner Ausführungen ein beruhigen« der. befriedigender ist. Anzeichen einer verwegenen Politik der Abenteuer fi 'den sich m dem ganzen Programm nicht, obwohl man eine glw ss> Energie und lang vermissle Bestimmtheit in den Darlegungen nicht verkennen wird. Hinsichtlich der afghanischen Politik gedenkt das neue C'bincl dort anzulnllpfeu, wo das uerfluss ue die Uiterhandlungen bei seinem Rücktritt abbrechen musste, und die Verpflichtungen ganz zu erfüllen, welche einmal eingegangen worden und daher einzuhalten sind. Ebenso soll die egytische Politik keine überstürzte, sondern ein? wohlüberlegte, jedoch würdige und klare sein. Betreffs Inland gab Lord Cirnarvon Andeutungen über den vom neuen Ministerium einzu-schllgenden Weg. (An der spanisch - französischen Grenze) ist es wi der einmal nicht richtig; es scheinen dort Vorbereitungen zu einer republikanischen Schilderhe-bung in Spanien getrost u zu werden. D e „Na-tional'Zeitnng" erhält darüber aus Paris folgendes T,legramm: „Der hiesige spanische Bolschaster hat in lch'er Z it wiederholt, aber anscheinend erfolglos we-gen der Toleranz der Bchörden gegenüber dem Treiben der spanischen Republikaner reclamiert, welche in Paris und an verschiedenen Gienzorlen Comitös gebildet und beinah' uff n die Vorbereispeare'j'chen Tragödie seinem „vlmi, villi, viei" enlgegensegelte. Auf einem flllchtigen „Ritt in das alte romantische Land" der Phäalen ruft uns Archimedes s-in „S öre meine Kmse nicht" entgegen, und wehmüthig gemahnt es uns an der „si"stern Mächte Hand", die sich «zwischen L'PP' und Kelchesrand" drängt, w'nn wir in dem Schwanensang des gekrönten Nolhschilds O Solon Solon, Solon!" „des Geschicks Mächte" hören, mit denen nach Schillers Bchaup'nng „k.,n ewiger Bund zu sichten" ist. Wenn man sich bei dieser G l'genheit dem „A'ss des Diogenes" nur mit „platonische L?li<>" zu "äher» vermag, um von dem Vorbilde späterer „wimdellicher Heiliger", die mit ihrem Fleisch und G^liist oftmals zuglich O dnung und Sauberkeit kreuzigten, ein mürrisches «Geh mir aus der Sonne" zu hören, so ist da« bei dem grundsätzlich n Abscheu vor aü>u an Wass r und Seife erinnernden Substanzen des „son^ derbiren Shwä'rrners", der die „M.nfchen mit der Laterne" suchte, umsomehr begreiflich, als die segens« reiche Erfindung des I 'sec'enpulvers zu jener „grauen Vorzeit" noch „in der Zukunft Schoß" den «Schlaf der Gerechten" schlief. Befinden wir uns einmal in dem Vaterlande des Elfindcrs des „sardonischen Lachens", erinnern wir uns gleich i/n.'s weisen H llenen. der ohne ärztliche Hilfe infolge einer M-gencong stion zugrunde gienq. die ihm seine Feinde durch die V rabreichung des „Schierliugbechers" zuzogen, nachdem er den Ci'a^n-schatz um das noch heute zu beherzigende „Wir leben nicht, um zu esseu, sondern wir ess „, um zu leben" bereichert, und einem jungen Gck>n die tleff'nde V> merlung ans Z.ug gefl'ck. hatte: „Aus deinem Aer-melloch fchaut die Eitelkeit h rvor." Selbst die Bibel ward der don-mnt-hungri^en N lchwelt zur fast unerfchöpfl chcn Vezugsq i^lle. N»ch heule soll man weder „Blleams Esel" noch „dem Ohsen, der da drischet, d>is Mau^l verbinden", und w?nn wir heute sehen, wie aus dem „ungläubigen Thomas" „ein frommer GotteNuecht", aus „Saulas" em „P^uluz" wird, wenn wir „S^u! unter den Pro Philen" sehen, so ruft ma>, ihm wohl da8 alte „Auch du mein Sohn Brütn»?" entgegen und b.weist da< mit, dass die näheren Umstände des Cäsar',chen Sier-beus vc>n d>'M „rücknär!« g.lchrten Propheten" „mit eisernem Griff l" in die Tafel der Gefchichle kin-gegraben sind. „Die S ä jeden unserer Schritte, so lange wir in dem „gelob en > Land»<" wandeln, «wo Milch und Honig fließt", um > de" Spuren von „Moses und den P oph»ten" nah- > zuspüren, und würde es nicht den Charakter dieser > Skizze beeinträchtigen, liehe sich hier noch manches > Gll d des deutschen C"atengeschlechtes anführen, > dessen Wiege „zwischen Genesis und Apokalypse" zu » suchen ist. » Mehr durch Adel der Abkunft als antiquarischen > Wert imponiert das ..Huhn im T'ps" d^s guten D Heinrichs von Frank»eich, das allerdings nie über das W Stadium eine« „frommen Wunsches" hinausgelom- > m n ist. > Dagegen lässt unsere constilulionelle Erziehung W uns mit entrüsteter G^ingschähung und einem befrie- > dij,t gemurmelten „tompi pa^ltti!" auf das über- » miilh> „tüt c'eät moi" blicken, > dessen Be^>u bedinge Authenticität machen, nachdem man zu der > Einsicht gekommen ist, dass ein Kaifer „auch sozusagen W nur e!n Mensch" ist und die U^b>rz ugung gewonnen ha>, das« nicht allein „Mütter irren", sondern dasi _ das Wort: „I,,en ist menschlich!" sih auch bei» „Sc^pler und Kronen" bewährt. > Laibacher Zeitung Nr. 153 1259 9. Juli 1885. von Generalen. Admiralen und Officieren sowie der Mehrzahl der Mitglieder des diplomatischen Corps die feierliche Einweihung des Beginnes des Baues eines neuen Panzerschiffes „Kaiser Alexander II" statt. Dieses für den Dienst der baltischen Flotte bestimmte Schiff wird eine Länge von 326 Fuß. bei 67 Fuß Breite und 23 Fuß Tiefe. einen Tonnengehalt von 8400 Tonnen besitzen und mit einem Panzerthurm von 14 Geschützen armiert sein. Nach Beendigung der Ceremonie begaben sich der Zar und sein ganzes Gefolge in Equipagen auf die Werfte der russisch-französischen Schiffbau-Gesellschaft, um dem Staftellauf der Panzercorvette „Ryndra" beizuwohnen, die ebenfalls für die baltische Flotte bestimmt ist. Die ..Nyndra" misst 265 Fuß in der Länge. 45 Fuh in der Breite und 24 Fuß in der Tiese, bei einem Tonnengehalte von 2950 Tonnen. Ein von der Direction der genannten Gesellschaft zu Ehren der Gäste verunstaltetes Dejeuner beschloss diesen zweiten Theil der Feierlichkeit. — (Unfall besHerzogs von Schleswig, Holstein.) Aus Potsdam. 6. d. M.. wird telegraphiert: Als der Herzoz Ernst Günther von Schleswig Holstein heute nachmittags aus dem neuen Garten fuhr. scheuten die Pferde. Der Herzog wurde aus dem Wagen ge» schleudert und verletzte sich leicht an der Hand. — (Verurtheilung) Am 6, d. M. fand in Wien die Verhandlung gegen August BcimannS. recte Aroi! Israel Brimann. aus Rumänien. 27 Jahre alt. statt, den Verfasser des „Iudenspiegels". bei welchem der Prager Professor Rohling Unterricht im Talmud nahm, Brimann war der Fälschung eines Maturities-Zeugnisses angeklagt, wodurch er 1883 seine Immatri-culation an der Würzburger Universität erwirkte. Der Angeklagte gab an. die InnLbrucker Buchhandlung Schnh» macher habe ihm im Laufe des Jahres 1884 für die Uebersetzung des Talmuds ins Deutsche 3000 fl gegeben, die Regierung habe ihm für diese Ueberschung 2000. die galizische Akademie t>er Wissenschaften W000 Gulden zugesagt. Briuwn» wurde zu zwei Monaten Kerlers verurtheilt, -, (Mysteriöser Mord) Aus Czernowitz wird berichtet: E>n mysteriöser Mord erregt hier große Sen, sation. Es wurde nämlich vorgestern i„ unmittelbarer Nähe des Horeczaer Walde«; ans Ufer des Pruthflusses der Leichnam eines unbekannten, den besseren Ständen angehürigen 22jährigen Mannes geschwemmt, dessen Hände fest auf den Rücken gebunden waren. Die Ge» rlchtscommission constatierte. dass hier ein Mord vorliege, der dlldulch herbeigeführt wurde, dass man den Unglücklichen band, ins Wasser warf und ihn so auf qualvolle Weise den Tod durch Ertrinken finden ließ. Die photographische Aufnahme des Leichnams wurde veranlasst. Ein Selbstmord ist absolut ausgeschlossen, — (Kindersegen.) Zu Rozoy Nelval im französischen Departement Aisne lebt ein Ehepaar Namens BribonickLeger. das 25 Kinder am Leben hat; zwei sind gestorben. Unter den 27 Kindern waren 6 Mädchen und 21 Knaben. Von den Sühnen stehen gegenwärtig drei bei der Armee in Tonling. der älteste. 45jährige. als Hauptmann, der zweite als Bataillons.Adjutant, der dritte als Freiwilliger. Von den Töchtern sind drei verheiratet und eine davon, mit 34 Jahren, auch bereits Mutter von neun Kindern; die zweite hat deren fünf, worunter ein Zwillingspaar. Sechs Kinder leben noch bei den Eltern, die ein Bauerngut betreiben und noch fehr rüstig sind. Local- und Provinzial-Nachrichten. — Se. k. u. l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom6,Julid.I. 108 Sträflingen der k. k. Straf - Anstalten den R^ft der Kerkerstrafe aller-gnädigst nachzusehen geruht, Hievon entfallen unter anderen auf die Männer-Strafanstalten Capodistria 7. Gradiska 3 und Laib ach 10 und auf die Weiber-Strafanstalt Vi' gaun 5 Sträflinge. — (Die ..Neue freie Preffe".) welche von ihrem Laibachcr Correspondent?!, feit jeher schlecht unterrichtet wird. wurde auch mit der aus Laibach vom 2. d. M. datierten Correspondenz nicht viel besser be< dient. Vom „Ljubljanski List", welcher bekanntlich als Abend-Beilage unseres Blattes erscheint, wird nämlich darin gesagt, dass ersteres Blatt vor nicht langer Zeit «zum Staunen aller billig Denkenden" dargelegt habe. „dass man nun, da im slovenischen Laibach die Errichtung einer deutsche« Schule anbefohlen worden, dies durch Gründuug von rein slovenischen Schulen in Graz. Eilli. Pettau, Klagenfult. Görz lc. Paralysieren müsse, respective dass wegen der Creierung einer deutschen Schule in Laibach auch die Schaffung Von jlouenischen in den genannten Städten der Nachbar» Länder möglich geworden sei."... Obwohl wir den ..Ljubljanst, List" nicht zu vertreten haben, können wir doch nicht umhin, der „Neuen freien Presse" und ihrem Correspondents» diesfalls zu bemetken. dass das an« gefeindete Blatt fo was nie geschrieben hat. Wohl glauben wir uns aber erinnern zu können, dass daß genannte Blatt zur Zeit. als die gesetzmäßige Nothwendigkeit der Eirichtnng einer deutschen Schule in Laibach leidenschaftlich bestlitten wurde, auf die Inconfequenz der Widersacher hingewiesen hat. welche in anderen Städten, in denen die slovenische Bevölkerung Verhältnis, mäßig die gleiche Minorität bildet, wie in Laibach die deutsche, auf Grund des Gefehes. und mit Recht, eigene slovenische Schulen anstreben. — Daran dürfte nichts l zu beanständen sein! Was die sonstigen Citat? auS dem ..Ljubljanski L,st" anbelangt, so dürste es einem gewissenhaften Censor kaum zustehen, einzelne Sätze aus einem längeren Artikel auszuheben und sie dann in beliebiger Weise wieder zusammenzufügen. Im übrigen wissen wir nicht, was der Correspondent der ..Neuen freien Presse" daran Anstößiges findet,- denn die gemachten Anführungen entspreche», so weit u»S die Verhältnisse bekannt find. im großen Ganzen doch nur der Wahrheit. — Anstößig ist es aber wohl. bestimmte Perfouen mit unverdienten Epilheten zu bezeichnen. — m,t Epitheten. welche der Correspondent der „Neuen freien Presse" selbst mit Fug und Recht zur Signierung seiner tendenziösen Be» richte benutzen könnte, — (Hagelschäden.) Am 6. d.M. nachmit< tagS entlud sich über die Gemeinden Landstraß. Heil. Kreuz, Eirkle und Großdolina in Unter« train ein überaus heftiges Hagelwetter, welches, wie man uns berichtet, von den verheerendsten Folgen gewesen ist. An 1200 Joch Weingärten sind au ihrem diesjährigen Ansätze mehr minder gänzlich vernichtet, und die Feldfrüchte wurden so hart hergenommen, dass viel« fach fofort zu einem neuen Anbaue wird geschritten werden müssen, fo nicht mit dem Herbste die größte Noth dort einziehen soll. Die gefttzlichen Schadenerhebungen behufs Steuererleichterungen sind bereits im Zuge und herrscht, wie wir vernehmen, auch die Absicht, den schwer Heimgesuchten noch in anderer Weise zuHilfe zu kommen. — (Plahmuslk) In der Sternallee findet heut« nachmittags um 6 Uhr Platzmnsik mit folgendem Pro« gramm statt: I.) Marsch- 2.) „Stefanie-Walzer" Von W Nab ; 3) Ziusouiu, noil Opora: II liogouw von Mer» cadante; 4.) ..Bitte schön", Polka franhaise von Ioh. Strauß; 5) Hochzeitsmarsch aus „Sommernachtstraum" von Mendelssoh» Bartholdy; 6) „Am Isonzo". Polka mazur von Nowosab; 7) 1'roluclio Ooro ttrau Rarei» 8eouH o Oavatilia uoll Opora: ^äolebi, von Apolloni,' 8) „Irisch heran". Polka schnell von (3d. Strauß, — (Antispiritism us.) Mr. HomeS und Mad. Fey. welchen laut ihrer Asfichen die Ehre zutheil wurde, selbst in den höchsten Kreisen der Reichshaupt, stadt ihre besondere Geschicklichkeit aus spiritistischem Felde und namentlich auf jenem des Gedankeulefens darthun zu können, werden sich morgen in unserm land» schastlichen Theater mit einem reichhaltigen Programm prodncieren. Aus der „Agramer Zeitung" «utnehmen wir, dass diese Künstler in Agram, woselbst sie zu Ve< ginn dieses Monates Seancen g«iben, den vollen Beifall des zahlreich erschienenen distinguierten Publimms ge> erntrt haben. Nachdem dieses Kunstgenre bei uns noch ziemlich neu ist, wird die angekündigte Production, bei dem Nenomme, welches den Künstlern vorangeht, gewiss die gehörige Anziehung ausüben. — (Der gestrige M on a ts . Vi e h m arkt) war schlecht besucht, wohl hauptsächlich aus dem Grunde, weil erst letzten Moling der Paul, Jahrmarkt abgehalten worden ist. E« wurden nach dem Ausweise der städtischen Verzehrungssteuelpachlung nur 391 Stück Pferde, Ochsen. Kühe und Kälber aufgelrieben. — (Wirts ha us excess.) In baS GasthauS des Josef Maltinkic. Lingergasse Nr. 3, kamen vor» gestern Abend gegen 9 Uhr, als sich der Wirt allein im Gasthauslocale bejand. der Fleischhauer Anton M. und der Tischler Johann D,. und excedierten dort gewaltig, zerstörten Gläser und Flaschen und bedrohten den Wirt am Leben. Der Excess endete erst mit dem Hinzutrilte einer Sicherheitspatrouille, welche die unangenehmen Gäste arretierte. Sie werden wegen öffentlicher Gewalt« thätigkeit sich zu verantworten haben. — (Falsches Geld.) In den letzten Tagen circulleren hier wieder einige salfche Silberguldenstücke. Letzten Sonntag wurden zwei Stück davon im Kosler-fchen Brauhausgarten von einem unbekannten Individuum verausgabt. Auch falsche Zwanzig Kreuzelstücke sind im Verkehr, und wird demnach da» Publicum zur Vorsicht gemahnt. Erniedrigte und Beleidigte. l Noman von Theodor Dostojewski. (112. Fortsetzung.) Epilog. Die letzten Erinnerungen. Mitte Juni! Es ist ein Heiher, schwüler Tag; es ist unmöglich, in der Stadt zu bleiben. Staub, Kalk. Gerüste, glühende« Pflaster, verpestete Luft. . . Da — welche Freude! — hört man in der Ferne den Donner rollen, der Himmel bezieht sich. es erhebt sich ein starker Wind und treibt ganze Wolken Staub.s daher. Einige große Tropfen fallen schwer zu Boden, und ihnen folgen ganze Ströme Wassers. Nach einer halben Stunde bricht sich die Sonne von neuem Vahn. und ich öffne das Fenster meines Dachstübchens und sauge begierig mit matter Brust d?n erfrischenden Lufthauch ein! Ich wollte die Feder wegwerfen und zu ihnen stürzen, aber ich bezwinge mich und fetze mich wieder an die Arbeit: ich musste sie heute endigen, es lost»', was es wolle! Dort erwartet man mich zwar, nber dann werde ich den Abend frei sein. ganz frei fein, und der heutige Abend wird mich für die letzten zwei Tage und Nächte enlfchädigen, die ich an meinem Schreibtisch zugebracht! Und endlich ist die Arbeit fertig; ich schleudere die Feder fort und erhebe mich; in Rücken und Vrust nagt es schmerzhast, im Kopfe verwirren sich die Gedanken. Ich weiß, dass meine Nerven im höchsten Grade erregt sind, und es ist mir, als hörte ich die Worte des alten Doctors: „Solcher Anstrengung ist leine Constitution der Welt gewachsen !" Ich halte mich laum auf den Oeinen, aber grenzenlose Freude erfüllt mein Herz. Mein Roman ist zu Ende. . . Freiheit und «eld! Ich eilte nach Wassili Ostrow zu den Unsrigen. 6a ist die dreizehnte üinie, da ist ihr Häuschen!» Anna Nndrejewna droht mir mit dem Finger, als sie mich erblickt. — Schämen Sie sich, Iwan Petrowitsch, wir haben Sie zu Mittag erwartet — zwei Tage haben Sie sich nicht gezeigt! — Ich musste eine Arbeit vollenden -- entgeg» nete ich. — Wo ist Natascha? — Sie ist im Garten. Gehen Sie zu ihr . . . Sie ist mir so räthselhaft ... Sie veifichert, dass sie heiler und zufrieden fei, aber ich glaube ihr es nicht. . . Ich eile in den Garten, ohne weiter auf Anna Andrejewn.i zu hören. Der Garleu ist lehr klein, etwa fünfundzwanzig Schsilte lang und vielleicht ebenso breit, mit drei großen, alten, breitäst'ssen Väumeu, einigen jungen Äirken, einigen Syrina/nsträuchern, ein paar Geisblallsträuchern und einigen Himbeersträuchern. Der alte Ichmrnew ist über dieses Gärtchen äußerst e»t. zückt, namentlich aber hat Nelly an demselben viel Ge-fallen gefunden, und sie wird oft in einem Lehnstuhl in den Garten hinaufgetragen — Nelly ist alier gegen« wältig der Abgott des ganzm Hauses! Da ist auch Natascha: freudig streckt sie mir die Hand zum Gruße entgegen. Wie blass und elend sie ist! Sie hat sich von ihrer Krankheit noch laum erholt. — Hast du deine Arbeit vollendet? — fragt sie mich. — Ja, sie ist fertig! Und ich bin nun ganz frei für den ganzen Abend! — Nun. Gott sei Dank! Hast du sehr geeilt? — O ja, doch das hat nichts zu sagen! Bei an» gestrenger Arbeit gerathen meine Nerven »n besondere Spannung, ich sehe klarer, ich empfinde lebhafter und tiefer und die Sähe stießen mir leichter aus der Feder. . . — Wanja. Wanja! . . . Ich bemerkte, dafs Natascha in der letzten Zeit um meine literarischen Erfolge, um meinen Ruhm seh beforgt ist. Sie hat alles gelesen, was ich während des letzten Jahres geschrieben, sie fragt mich beständig nach meinen Plänen für die Zukunft, interefsiert sich für jedü Kritik, zeigt sich über diese und jene Kritik recht ungehalten und möchte mir durchaus die erste Stelle zuweisen. . . — Lassen wir das! — bemerke ich. — Giebts elwas Neues? — O ja. Ich habe von ihm einen Aries? — Noch einen? — Ja. — Und sie reichte mir einen Brief von Aljoscha. den dritten seit dessen Abreise. Den ersten hatte er aus Moskau geschrieben, und zwar in leidenschaftlicher Verzweiflung. Er meldete, dass sich die Umstände so unglücklich gefügt, dass er unmöglich nach Petersburg reisen könne. Im zweiten Briefe beeilte er sich. uns zu benachrichtigen, dass er in den »»iichsten Tagen kommen wilrde und das« keine Macht der Welt ihn von einer Verbindung mit Natascha abhalten könnte. Aus dem Ton des Briefes ersahen wir jedoch, dass er sich dem fremden Einflüsse nunmehr vollständig unlei geordnet. Begierig durchflog ich jetzt den dritten Brief. Er war rafch und unleserlich hingeworfen, wies mehrfach Tintenflecke und Spuren von Thränen auf. Der Brief begann damit, dass Aljoscha sich von Natuscha lossagte, und sie bat, ihn zu vergessen. Tr suchte zu beweisen, dass ihre Verbindung unmöa-lich wäre, dass sie gegen die feindlichen Einflüsse nicht ankämpfen könnten, das« sie beide unMckllch werde» würden, denn sie passten nicht für etn< ander. Dann aber erklärte er plötzlich, d.ss er e " verlorener Mensch sei. der sich ^tascha g^ eines Ve.brechen« schuldig lunasvoll ein V.ld der Glückseligkeit, welches fur chu und für Natascha ankoche., wäre, wenn chre Ve». bindung hätte, klagte sich des Klein- mulhe an und — nahm auf rwig von Natascha Abschied! Laibacher Zeitung Nr. 153 12NN 9. Juli 1885. — (D iebstahl) Gestern wurden der Iosefa Meglic Kleidungsstücke und Wäsche im Werte lion 7 fl. gestohlen. In der gleichen Wohnung wurde der Wippacherin Iosefa Kodela aus versperrtem Kasten und versperrter Wohnung eine rothe Schatulle ent-Wendet, in welcher sich 195 fl. in Banknoten und lt) st in Silbeigeld befanden. Der Thäter ist bis nun un bekannt. — (Der Vorschussl.assen" Verein in Gurlfeld) hält Amtstage vorläufig jede» Diens« tag An diisem Tage finden Sitzungen des Vorstandes statt, in welchen neue Mitglieder des Vorschusöuereins aufgenommen und Darlehen bewilligt werden, — (Erdbeben?) Am 4, d, M. gegen 11 Uhr nachts ist die schon srhr alt gewesene, morsche, hölzerne Decke des Kellers im hause des Franz Verbik von Knplavas Nr. 27, politischer Bezirk Stein, infolge eines mulhmaßlichen Erdbebens, welches die Bewohner von Kaplavlls zu diefer Zeit verspürt haben sollen, ein« gestürzt, wobei ein schwerer Balken sammt Brettern und anderem Materiale daö dort übernachtende I3jäh> lige Dienstmädchen Mnria Hancik so unglücklich traf, dass dieses, obwohl es von den herbeigeeilten Hausleuten alsbald aus dem Gebälke hervorgeholt wxrde, an den Folgen der erlittenen Vcrletzunze:, gleich starb Im selben Keller schliefen auch der li Jahre alte Sohn des Hausbesitzers und eine Dienstmagd, welche beide jedoch mit dem bloßen Schrecken davonkamen. — (Liste der Curgiiste im Hotel Pen. sion ^allner in Veldes.) Willi Armstrong. London; Otto Wedekind. Wien; Adolf Prbly und Jg. von Iälics. Pest; Franz Tischmeister. Iuwelirr. Wien; Lu' cas Pestalm, k k. Lieuteuant, Temesvar; Wilhelm Sta-mer, Privatier. England; G.orge Craig. Triest; Josef Ndensamer. Wien; Dr, Paul Schmidt. Generalsecretär. Leipzig; Dr. Ckögel, Wien ; Rudolf Pummerer, Fabrils-besiher, sammt Frau. Wien; Haus Cano». k k. Professor, sammt Frau und Sohn, Wien; N K. Thompson. Obrist, London; Anton Schmidt jun. Privatier, sammt Frau, Wien; Mister Chenery, Privatier, sammt Frau, England; Fr. Vuschius. königlicher Commissionsrath, Berlin; Na. ron Lichtenberg, Gutsbesitzer, Mannsburg; Baron Apfal-trern, Gutsbesitzer. Kreutz bei Stein; Emil Freiherr von Gödel'Lannoy. k. k. Legationsrath. Athen; Baron Hacket, berg, Gutsbesitzer, sammt Frau, Pragerwald; John Armstrong. Görz; Karl Girardoni. Güter. Inspector, sammt Frau, Hirn» (Ungarn); Mistress K, Beamish, Schweden; Joses Schmid, Privatier, sammt Tochter, Maria Lanzendors; Gras Lamberg. Steiermark; Hei»' rich Hanslcitner, Bildhauer. Wien; Karl Noth, Dresden; Otto Traxl, Ingenieur, Trieft; Präsident Griepenlerl, Braun»chweig; Rudolf Rauscher von Stainberg. See-bach bei Villach; V, Schaffner. Privatier, Dresden; Josef Hüttl. Wien; Se. Erlaucht Graf Schiwborn. Prag; Dr. Guido Srebirö, Rann; Max Graf Rosenberg, k. l Kämmerer und Rittmeister. Wien; Dr. Robert Prossinagg fammt Frau. Wien; Wilhelm Vittner. Ma-jor des Generalstabs Corp». Wien. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, tt. Juli. Varon Wodianer ist gestorben. Pola, 8. Juli. Gestern abends nach dem auf dem «Greis" stattgehabten Diner, zu welchen, die Stabs-officiere der G^mso», dann Bezirtöhauplmann Elu< schegg, Vürgermeistkr Wassermann. Domherr Cleva und Pfarrer Basilisco eingeladen waren, besuchten beide Erzherzoge das Marüiecasino, dessen Galten fträchlili belsuchlel war. Die Marinemusik gab dort Concert. Die Erzherzoge verweilten zwei Stunde». Heule früh nm 7 Uhr »st die Flotte ausgelaufen, um in See Divisionsmanöv^r und Scheibenschießen vor« zunehmen. Die Erzherzoge befinden sich aus dem „Greis". Dort findet heule abends n» glläruna/n Salisburys im englischen Oberhause: Wir wollen uns hierüber nicht ausführlicher äußern als Salisbury; uns genügt der ausgesprochene Wunsch der Briten, ein Einvernehmen herbrizusühre,!. Madrid. 8. Juli. Die Seuche Wüthet in gleicher H'fügkeit sort. In Madlid sil,d gestern 7 Erkran. luna/n und 6 Todeifä'llc, in der Provinz Valencia 660 Eilrankungen und 408 Todesfälle vorgekommen. Constantiuopel, 8. Juli. Ein Ollan in Kirchthir (Provinz Angorc» in Kleinasien) zerstörte 300 Wuhngebäude. Verstorbene. Den 7, Juli. Marin Span. Schuhmachcrmeisters'Tochts!', 20 I., Wieurrstraßc Nr. 8. Luugcutubcrciilosc. Fruncisra Verhorn. hausbcsitzers.Tochler 20 I, Polanasttaste Nr. 54, Wassersucht, Natascha gab mir darauf einen anderen Brief. Er war von Katja und war in demselben Couver» mit Nljoschas Vrief gekommen, wenn er auch besonders versiegelt war. In kurzen Worten theilte Katja mit, dass Nljoscha in der That sehr betrübt, sogar ein wenig krank sei, dass sie aber bei ihm wäre nnb dass er glücklich werden würde. Katja bemühte sich außerdem, Natascha davon zu überzeugen, dass es Nljoscha unmöglich smi würde, sie bald zu vergess n. ..Er wird Sie nie vergessen", schrieb Katji, „und kann Sie nie vergessen, weil sein H'rz ganz eigen geartet ist; und wenn er Sie je vergessen könnte, so wiirde ich ihm meine Liebe entziehen. . ." Ich legte beide B^se schweigend in N,tl,schc,s Hände — wir wechselten nur einen vielsagenden Nlick, ohne etwas über die Briefe zu sagen. So war es auch bei den früheren Briefen gewesen; wir vn'» mieden überhaupt, von der Vergangenheit zu sprechen. Natascha litt unsäglich, ich sah es. aber sie wollte e« nicht zeigen. Nach ihrer Rückkch» i"s Ellernh >us halte sie drei Wochen im Fieber gelegen und hatte sich bis j.ht noch nicht erholen können. Auch von der bald bevorstehenden Trennung — dem alten Ichmenew stand eine Anstellung in Pe,m in Aussicht ^ sprachen wir wenig. Gegen mich war sie ganz außerordentlich freundlich und aufmerksam, und nahm mit gespannter Theilnahme all dic Mittheilungen entgegen, die mich persönlich betrafen, so oafs ich anfangs dachte, sie wolle mich dadurch für da« Vergangene entschädigen. Bald aber sah ich. dass ein ganz anderes Gfühl ihr Kerz bewegte, dass sie mich grenzenlos liebte, wie noch nie eine Schwester ihren Bruder geliebt. Ich musste sekr aut. dass die bevorstehende Trennung ihre Se! lie schmerzlich erregte, sie wusste auch dis« ich ohne sie nicht leben könne; aber n>,r sprachen '"e davon. ; sie ist ihm übligens ganz sicher, und er hätt? dm Gang auch morgen machen können . . . — Weshalb ist er denn fortgegangen? — Weil ich diesen B'ief erhalten... E, ist so sehr um mich besorgt, dass diese stetige Sorge ,ni> schwer auf der Seele lastet. Tag und Nacht d^'kl e> nur an mich allem. Jeder trübe Z„g in meinem Antlitz spiegelt sich in seiner Seele... Als ich heute jenen Brief erhielt, tauchte ihm plötzlich irgend eine wichtige Angelegenheit auf, di? er zu erledigen hatte — um mcht in mine Augen zu seb/n . . . Ich li^be niemaild in der Welt so sehr, wie ihn, Wanja — schloss sie. die Aussen zu Boden senkend, mit innigem Händrdruck ^ ich li'be ihn soga, m.hs als dich. Wanja . . . Wir schritten schweigend ein paarmal im Garten auf und ab. — U'd Nelly? — fragte ich — Wie geht es Nelly? -- I hl erst fingst du nach Nelly! — sagte Na« tascha mit voiwurssvollem Blick. N^Uy war der Abgott des ganzen Hnlses. Na. lascha halt,- sie von ganzem Herzen liebgewonnen, und auch N Uy halte sich ihr ganz hinssegel'en. Armes Kind! Es hatte nie erwartet, dass es je so viel Liebe finden wilrde, und ich bemerkte mit Freuden, wie in ihr verbittertes Herz mildere G-'fühle einzogen u»d wie sich ihre Seele uns allen z>» erschließen begann. Sir hatte namentlich N.iwscha und dann den alten Ichme new in ihr H^rz geschlossen. Ich meinerseits war ihr so sehr ans Hl'rz g?° wachsen, dass ihre Krankheit sich verschärfte, wenn ich längere Z it fortbli,b. «Hnrtschung solgt.) Den 8. Juli. Kaspar Vonöina. Kürschner, Zwäugling, 63 I, Polanadamm Nr. 50. ölordim UliMuii. Wolkswirlschastliches. Laibach, 8, Juli A»> den, heutigen Marlte sind erschienen: 14 Wagen mit wrtreibs, 8 Wagen init Heu und Stroh, 18 Waa.cn und 4 Schiffe mit holz (25 Cubilmeler), D u r ch s ch n i t t s. P r r i f e. Mlt,. Ma,.. Mlt,. M«^' ft.jlr, ss, lr. fl.j lr' ss!^ Weizen Pr. heftollt, 6 88 7 «5 Nutter pr. Kilo . — 84 - ^ Korn . b^ 4 (» 7 Eier pr. Stück . 2 — berste „ 4^55 5 2?«Milch pr. Uiter , ^ 8 -^ Hafer . 3'57 3 32 Rindfleisch pr. Kilo - 64 ^ halbsruch» ..-------6 53 Kalbfleisch ^'56-Leiben , 5 4 5 l>7 Schweine sieisch ^ — 66 -" Hirse . 6— 5 73 Schupfen fleisch ., U8------ Kukuruz ^ 5 85 5 52 Hiihüdcl pr. Stilc! — iiU Erdäpfel l0<> Kitu 4-----------tauben ., -1? -Uinsen pr hettolil. 8-------hen 100 Kilo . , I 69 ^ Erbsen ^ 8-------Stroh , . , 169 ^ Fisolen . 850 holz. hartes, pr. — ^ Rindsschmalz Kll^ - 96 - Klafter 7 50 — Tchwrineschmnlz „ -^ 82 — ^ weiche?, ^ b^--------^ öpeck. frisch , 54 — Wrm. rott, ,U»0U« - 24 ^ — aernuchert ^ — 66 — — weikrr , 20 ^ Angekommene Fremde Am 7. Juli. Hotel Stadt Wien, Horowitz. Plan, Neitenfeld, Messmer u»> Reich. Kaufleute. Wien. — Dr. Hoffmann, l. l. Stabsarzt, und Tropilllii. Privat. Trieft. — v Goßleth. Privat, Hrasl' lngq. — Urbantschitsch. Gutsbesitzer, Höflein. - Molint, Plivat. Ncumarltl. ^ Zoitter Gertraud, Besitzerin. Feistriz> Hotel Elefant. Nahum und Auster, Private, Egyptrn ^ v, Rottcnbersser, l. l. Postconlrolor, und Gros,, Reisender, Wien. — Mayer, Kaufmann, Vudapcft. — Puoiii. Kans-mann. Dalmatien. — Gerii^ Mathilde. Private, gengg. -Douiicelj, Kaufmann, Sagor. Aairischer Hof. Moscarda. .Holzhändler, Rovlgno. — Schuster fchitz, Obcrcouducteur. s Familie. Pola. Gasthof Siidbahnhof. Äruschavcr und Voctchen, Private, Berlin — Gteyl, Juwelier. Königsberg. - Stralimir. Pnvat, «gram. — Iohamissil, Reisender, Graz. — Wapfen. Fabri-taut, Kniltclfeld. ^, . « Meteorologische Beobachtungen^ Laiba^. . ^ O ft ° N ^ 7U.Mg 737.74^ !6.4 NO schwach, heiter > «. 2 , N. 736.12 26.4 NO. schwach' heiter 0.00 » . «b. 7!i6.98 ^ 19.0 NO. schwach heiter Nachmittags vorüberzieheudes Gewölre aus NW foüst heiter. Das Tagesmlttel der Wärme 20.6°. um 1,8' übel dem Normale. Für die Redaction verantwortlich: Ottomar Bambcrg, Fiir wenig viel zu erreichen « ist die üosuua. unserer Zeit, und als trcsfeudes Veispie' der-weisen wir aus die belauutcu lind allgemein beliebten Apothklel R, Vraudts Schwcizerpillm, Mit einer täglichen Ausgabe voN drei Krcuzrru la,m mau seine» Körper auf angenehme, sichere und unschädliche Weise reinigen und so einem Heer vou Krank' heit.u vorbeuge». Jede echte Schachtel (erhältlich 70 Kreuzer !» den Apothelru) trägt als Etilettc cm wcifles Kreuz im rothe" Felde uud den Namenszug R. Brandts. (2604) Orößere in Oberlrain, wenn möglich iu der Nähe der Eisenbahu. wild ach'cht, NähercS im geiluugs-Lomptoir. (2u92) 3—1 Fnederlle Frciiu v. Rechbach, St!stsdam<>. gibt schmerzersüllt im eigeiiru uud im Namen des al,> lvesciidcn Nesseu Armand Grafen v. Stainach, ihrer Geschwister uud übrigen Aeiwaudtc,, die hiichst be^ trübende Nachricht des Ablcbcus ihrer iuuigftgelieble,, Tanle, der hochgeboruen Frau Sirrulreuz-Ordrusdame. l, l. Kämmerers und Ritt- mrislcrS Witwe, Besitzerin des Gutes Kreutbera iu Krain welche nach schwere» Leide», versehe» mit den hei-ligo» S!c'lbl>sncwmo»lru, heute abends um 10 Uhr im 86 Lebensjahre selig entschlummerte. Die irdifche HüNc wird nm 10 d. M. um halb 6 Uhr nachmittags im Trauerhause Vega-Gasse Nr, 2 eiugrstguet »ud aus den, ssrirdhose zu St Christoph im rigeue» Grabe bestattet. Dir Requic» werde» am 17. d. M um i) Uhr i« der Pfarrtirche Mari« Versündigung uud am 15. d. M iu der Psarrlirche zu Aich abgehalteu. sowie die hciligru Secleuulessen iu mehreren Kirchen gelesen »oerdeu, Dio theure Abgeschiedene wird dem frommeu Audeulen empsohlcu Laib ach am 8. Juli 1885. ____ VterdigüNllSanstalt be« Franz T>ob«lel, kaibach. !2«1 Course an der Wiener Börse vom 8. Juli 1lltt5. «de«. 0^^ Coursbl°tt«. Vtl> War, StaatS'Anlrhen. Nolenrenle.......82«L 8382 Silberrente.......88 bo 83 »5 1854er 4 "/a Staatslose 250 ft, 127-75 128 50 I8«aer 5 <>/„ ganze 20u ,, i3» 2b 139 75 1060er 5"/u Wnstel luu ,, 140 f>c 141 l.c I8l>4er Staalslose . . ion,, 1«? 75 168-25 l»64er „ . . s»u „ is« — »«« 5o »omo'Rentenscheine . per St. «-- 45 — 4»/„0eft.Goldiente, steuerfrei , >09 05 »09 25 Oefierr, Notenrenle, fteuersrei . 9» 45 99 «!. Ung. (Koldrcnte 4 °/„ .... 9885 8910 „ Papitrienl^ 5«/„ , . . , 98 55 92 70 „ Eisenb.'Anl, üluss. ö,W.S, 1« — 149 50 „ Ostbahn-Prioritaten . , 98zI. (Una. Ostb.) .. ____ ^!<^m ""«'^^"^ ° w. 117-9° 118 20 Theiß.Mcg..^,.: 4"/» '00 ft. . . N9 70 120 — Gruudentl.. Obligationen (silr lou ft. niederösteneichische , . . io? — I07 75 b°/o oberöfierreichische .... iU!i — 10,.^ °A ^irische .......104 _ 1U5-Ü0 o"/, rroatiscke und slavonische . 102 — io4 — 5°/, sitbenbürgische.....101 2b I02-— Gelb Ware 5»/« Temeser Aa»c>! .... 10175 102 50 5"/„ ungarische......I02'ü0 108 25 Andere öffentl. Anlehen. Dona,l'M«a.,-Lose 5"„ lou st. . 11L-— 11« 00 dto, Anlcihe 187«, steu^vfrei . 104 50 105 — Anleben b, Stabtss^ncindc Wien 102'ü« 103 -Nnledei, d. Stabt^cmcinb,: Wie» (Sllber und Gold) .... — - — — Prämie»-Nnl,b,Stadtgem,W>e>' '.23 — 123 2ü Pfandbriefe (siir 100 fl.) Vodencr, allg öslerr,4 >/^°/^/, n/u 8»'75 102 2s< blo, in 50 ,< „ <«/„ . 93 bo U4'-~ bto, PiämicN'Sch,l>bversch,»"/l, 9? do 98 — Oest. Hypothelenbanl i«i> 5>/,°/l> iai'— — — Oest'Ung, Vanl Verl. 5 °/« , l03 10 Iu» »5 dto. „ 4 V, °/° > 101-90 >0i! «0 bto. „ 4»/» . . »9'— e»'30 Ung, allg. Nobencredit-Nctienges, in Pest in I. I83i» verl.5,'/,"/»'"2 75 l«4 — Prioritiits » Obligationen (siir 100 sl.) «tlisavclh-Westdahn l. «mission I14'2!-. 114 75 sterdinc»!d>«<3tordl'ahn in Sild. I0S 25 107 — ssranz'Ioscs°Vahn.....92 70 93' Gallzische Karl - Ludwig» Vahu Eül. >88l ÄlW fl. S.4 >/,°/° . 100-50 101' — Oesterr, Norweftbahn .... 10350 104 — Siebenbürger......»9«0 99 «0 Gelb War, Staatsbah» 1, Emission . . . 195-- 19« - Slibbahn !^ !»«/»...... 15125 15175 „ k 5"/°......127 —------- Ung.'galiz. Nahn..... ioe— 10025 Diverse Usse (per St« kreditlose 100 ss...... l?b'7b 17« 25 «ilary.kose 40 fi...... 48 25 44 — 4"/„ Donau-Dampssch, in« ft. . 112-50 - - — kaibacher PrämieN'Nnlehe» wss. 22 75 23-50 Osencr Lose 4» fl...... 42-50 4»-bu Palffy Lose 4U fl...... 40— 4050 «olhe» «reuz, öst. Gcs. v, w st. 1475 15' - Nubols-Lose IN fl..... 17-75 1825 Salm-Lose b-2l> St^G^noiS-Lose 40 st, . . , 48— 48?s> Waldslein-Losc ^a st..... 29-— 3n— Wmblschgräy'Lose ^> st. , . . 27-50 38 — Nanl-Nctien (per Stils) Nnglo'Oeslerr, Äanl »00 st, . . 9825 98 7,'< V,uil-Gcstllschast, Wiener i-ao st, —' ------- Vaulvcrci», Wiener, 100 ff, . . lüi 5o 102 — Vbncr. Anst., Oest.vnost.S. 40'7n —-—------- Erdt.-Allst, s, Hand. u, G, luoft. 285-60 285 30 > -dilvani, «llla, Unss. ÜUU st. . 2?» -25 259-s.c, DepofllNlb. Allss. 200 fl. . . . 194 - lU4 50 Escouipte Ges.,N..üsl. uon fl, ^5°,"E. 59-— bi — Landcrbanl, öst,, !i00st. G.50°/n»5?5N Ocster.-Nnss. V.nil..... !8a5 - 8«7 - Unionbanl 10U st...... 78 75 79- - VertehrsbanI Allg. 140 st. 144 — 144 75 Velb «Ware Nctien von Transport» Unternehmungen. (per Stils) Nlbrccht-Vahn 20» st. Silber . —— - -— Älföld-ssinm-Äabn ^oufl. Silb.-------.— Aussig Tep. Eisenb, 2UU st. CM.----------------- Vöhm, Nordbahn !5<>fl, . . . ——------- Westbahn 200 st. . . .----------------- Vuschtiebrader Eisb. 500 st. EM.-------—-— „ (lit, 8,) 2NN st. . —— — — Donau - Dampfschiffahrt« « Ges. Qesserr. 5.00 fl, CM. . . . 459 — 4«! — Dran-Eis (Vat,-Dl!,'Z.)LUOst.S. 180-50 181» - Dux Vodenl'achi-r lL, A, !iN'Aalm 200 st. OM. , , 23775 2»8-«5 ,. Lin,-N,!bwei« 2l>n sl. . , - — — -, Salb.-TiroI.IIl,L,»«?3200st,S, 201 — 201-sw Ferdinands Norbb. ION» st, CM- 22«(> llll?« Hranz-^oses Äabn 20a st. Gilb, 2,1— «1150 ff«nflirche»'«arcsei «ia,-Köftl,chcr E,'B.i!«0fi.ö.W, — — - --> Kahlenbei-ss ^iseul', i«<» st, . . »3-50 »4 50 Kaschau-Obeib. Eiseub, «00 fl.S, 14825 >l« 5< Lcmberg-Czcrnow-Iassy Eisen- bahn-Gcscll, ^N0 ö. W. . . 228-26 229-Lloyd,öst,,ung,,Trlcst5.0Uft.EM. 5L5— 5«? -Oeflerr, Norbwestb. 200 st. Silb. 1»^ 50 l«9 — bto. (lit, «) 300 st. Silber . i«b-?5 1»» 25 Prag.Durer ^tisenb, i5Uss. Silb. —- ------- Rudolf.Nah» 10" st. Silber , . 185 50 185 75 Siebenbürger «isenb. »00 st. . 1»^ s>u «5 -Gtaat«ei«enbahn «U0 fi. ». W. . 2»4 5° 29ü — "^" Velb W<« GHbbahn »no N. Silber . . .18675 137 — S »776 Prancr EiscN'Inb,»Ges. »00 '.140 50 141 — Salqo-Tari. Eiscnraff. ION ' . . »7- 97 50 Waffens.°G„ Oest, in W. 100 II. —— —— Trifailer lfohl^nw.^VEs. 1»0ss. . —>— —— Pevifeu. Deutsche Pläl)«......«1 '0 «1 2b Vonbon.........124-50 »»4 8b Pari«.........49 42» 4» 47» Petersburg .... . , —-— —'— Valuten. Ducaten........ bS9 b»i «a-ssrancs'Ltüae..... »'87 9 88 Silber......... —— —— Deutsche Reichsbanlnoten . . »110 «i-il