Macher Nr. 194, n ,.1."!//"! »on »pie« «: 2m «omptoir gan,l. s>« !>. ^""l. ft. »50. ffül bl« X»s!«Ul!Nfl !n« Hau» hald!. f.« lr. M!t der Host »anzj. ft, ,l>. h"albj. ? «,. Mittwoch, 35. August. 3n<««tl«n»lebUl: gltl lleln« Inserate bl» ,u 4 gellen »l. li.. nri«h»t« p« .><«lcbclh,lu«zen P« ^r>I« 3 ll. l«8tt. A'ntlicher Theil. '" ^'llach eruan t ^"^ ^^'"' "'" Slaatsgymnasium Nichtamtlicher Theil. U»s ^ ^""""' '" Ungarn. ^'" ..^euNN Kreisen geht ^"lwärtiae, ^. > d" nachfolgende Davstellnng der ^'°U'ent ch f. """"Mtniss. jenseits der Leitha zu, ^ Gros; ^c^" Hl'Kck auf die Beleuchtung, welche "."chlöVK' Wahlresnltat in einem Theile ^"'Ä Machen Presse erfahren hat, eine bc- n?""' H "'^ ""du'nt. Vün» schreibt dem ge-^"^ischr,/^- "Dle äußerste Linke hat einen neuen A?"M)laaon s/U in ""zeichnen, der vielleicht höher F" NcH "^ "ls ihr Wahlsieg in Großlanisä a. ^Mlms^''^folg" ist die Gloriole, mit welcher w?^ UMMt ^^.^rgan Verhovays. das bllltige ,V" Märtyrer bei der Straßen- s.M" Bartok ." ^"Ischen Gesinnnngs- und Partei-Mawerweisc .-^"Mtraqen hat. Sie verstanden sich ^r^^^l..^'« gleich sie sich. bnchstäblich nach R,,)"ndalbs° 'm " ^rußcnkolh fanden. So belanglos 2^ zur ^"fall an n»d für sich sein mag/als G o./'.^d)""^s" der äußersten Linken ver-N. "lscha. d.tt^^Z^ bes „eclatanten" Siea.es in Me??ll ^ diese Partei rühmt, einige "' der ii,ß "' der die VerlMnisse nnd die Elc- H""t A" kennt, wusste, dass sich wer^ ^ und ' - H""" früher oder später wieder »Nt ^"d schnelle .?. °" ^ selber - offenbaren 5«'lfe des ii " s. ^s zu erwarten stand, kann man N"'' bcIe.Vm Vmkomm..isses das .moralische, bei^nnsst und ' /Elches sich diese Partei neue-! h2"Ien wi?^ "M ihr von verschiedenen Seiten 8ei,^''ch zuerst'i..^ H"^n Verhovay und Bartok 3z ^«uft u^'.'bnn Journalen mit Schmähun-Hs,'! "n eb?s. "! °"l offener Straße geprügelt. Mch/"'d. Nod'dies'e"^" ^ deutlich sprechender ^h jl ^ypbaen? Herren stnd nicht nnr journa-die^s°gar Uh"b" m.ßersten Linken, Herr Verho-«us w,^knn auck .."""' ^"de aber repräsentieren bis j^n - der Elemente. ^ kau», dm/"I ' zusammengesetzt ist, die sich anderes bemrrlbar gemacht hat, als durch das erheiternde Ansehen, welches ihre Vertreter im Abgeordnetenhause und in den Comitats« sälcn hervorriefen, und allenfalls noch durch das Anzetteln von Scandalen, wie der Tumult vor dem Casino und gewisse berüchtigte Dncllaffairen. Erst seitdem die von leidenschaftlicher Herrschsuch! erfüllte gemäßigte Ofposiüon einige willige Federn fand, welche um die Liebe der äußersten Linken warben, um sich in gehässigen Angriffen geg?n das bestehende System mit ihr zu vereinigen; erst als der Ingrimm über das iMisslingcn aller, auf den Sturz des Cabinets gcrich. lcten Anstrengungen uud das Bewusstsein ihrer eigenen Ohnmacht die vereinigte Opposition immer mehr an« spornte, der änßcrsten Linken zu hofieren, schwoll dieser der Kamm, und sie konnte nur durch das stolze Selbst-brwusstsein, wit welchem sie die demüthigen uud lächerliche» Werdungeu der verewigten Opposition zurückwies, zu einiger Beachtung gelangen. Es mag wohl sein, dass dieser Umstand etwas dazu beigetragen hat, der äußersten Linken in dem seit j> her oppositionellen Wahlbezirk von Grohkanischa Anhänger zu verschaffen, aber es wäre absurd, aus diesem Fall auf deu Ausfall der allgemeinen Wahlen oder i anf das wachfende moralische Ansehen der äuhersteu Liukeu im Laudc schließen zu wolleu. Dass die liberale Partei gegenüber den verzweifelten Anstrengungen, welche ihre Gegner in diesem Wahlbezirke machten, eine allzu vornehme Ruhe bewahrt, dass sie eineu Iükai caudidiert hat, der bei aller Popularität seiuer Persönlichkeit uud bei aller Macht seiner Rede, an einem Nachmittage, den er in Großlanischa zubrachte, nicht alle Wähler bekehren konnte, die Wochen vorher uud Tag für Tag durch d^ von Haus zu Haus ziehenden Agitatoren der Opposition haranguiert wor» den waren, dies war ein nicht wegzuleugnender Fehler; ein umso größerer, als selbst gegeuüber den zahlreichen persönlichen Anhängern Iukais das Argument gebraucht wurde, dass Iokai bereits einen Sitz im Rcichsrathe inne habe. Die liberalc Partei wusste, dass selbst Escngery, der Freund Deals, in dem Wahlbezirke von Kauischa nnr mit dem äußersten Aufgebote aller erlaubten Mittel durchgesetzt werden konnte, da in diesem Wahlbezirke nicht die intelligente Stadtbevölkerung entscheidet, sondern die Landgemeinden den Ausschlag geben. Sie hätte es angesichts dieser Sachlage nicht unter ihrer Würde halten dürfen, den unwürdigen Agitatoren der äußersten Linken eine umso iutensivere Thätigkeit und Umsicht entgegenzusetzen. Man kann diesen Fehler, auch insoweit er den Chef des Cabinets trifft, der znglcich Führer der Partei ist. nicht be-fchönigrn. Gewiss ist aber die liberale Partei auch dem Auslande gegenüber der Mühe des Beweises überhoben, dass ihre Herrfchaft durch das Wahlresultat iu Großkauischa nicht erschüttert, dass das Werk Deals durch Führer vom Schlage eiues Verhovay und Bartok nicht gefährdet werden kann. Noch ist hoffentlich das politisch? Ansehen Ungarns dnrch die Unkenrufe einiger selbstsüchtigen Agitatoren nicht so discreditiert, dass man von der Majorität dieser Nation voraussehen sollte, sie werde jenen zuliebe ihre erprobten Führer aufgeben, um den Radicalismus auf ihre Fahne zu schreiben, der in erster Linie an der Gemeinsamkeit der Armee und and an der Machtstellung des dualistische« Reiches rütteln will. Noch sind die heißen parlamentarischen Kämpfe, aber auch die Erfolge nicht vergessen, dnrch welche Koloman Tisza im wohlverstandenen Interesse Ungarns den Ausgleich mit der jenseitigen Reichshälfte und die Orienlaction möglich machte, sowie sein kräftiges Regime das Vertrauen in die finanzielle Creditfähigkeit Ungarns zur gegenwärtigen Höhe erhob. Ein Mann, der in uuferem, man möchte fagen, feiner Natur nach opposi« tionellen Lande ein politifch - finanzielles Programm von solchen» Umfange zu bemeistern verstanden hat, wird sich durch zufällige Cortessiege in seinen großen Aufgabeu nicht beirren lassen, und die liberule Partei, welche in jenen schweren uud gefahrvollen Zeiten treu zu ihrem Führer gestanden, wird ihn heute, da sich seine Politik als siegreich bewährt hat, umsoweuiger verlasse», können, als es auch seinen Feinden nicht möglich ist, an Tiszas statt einen Mann namhaft zu machen, der imstande wäre, unserem Vaterlanbe die friedliche und gedeihliche Entwicklung zu sichern, deren es für Gegenwart und Zukunft ,o dringend bedarf." Die türtische Antwort. Die Antwort der Pforte auf die Sommatious-uote der fechs Großmächte in der montenegrinischen Sache lautet unter Weglaffung der üblichen Eingangs-formell» wie folgt: ..Die hohe Pforte, in der Absicht, einen äugen-fcheiulichen Beweis der Deferenz gegenüber den Wün-fchen der Mächte und ihres Verlangens zu einer schnellen uud zufriedeustelleuden Lösung dieser Frage zu gelangen, zu gebeu, willigt im Priucip iu die Ab« tretuug von Dulciguo an die montenegrinische Regierung. Indessen wird auf der Seite vou Podaoriza uud dem Skulari-See die Grenzlinie jene fei, die sich a»ls der Anwendung der im Vertrage von Berlin bezeichneten Punkte an Ort uud Stelle ergeben wird. Die hohe Pforte ist bereit, eine Vereinbarung zu JeMeton. >"ilcher Sch^V^""''^" Arzt und vopulä'r-^r.,5M«^ im „Sidcle" hre F' so bemiml >, ^! "ver Huugercuren. Alle ^ ^ri'" Z " der Anfsatz, lMen gegenwärtig ^F'Tanner w'?? "w den Gchmbheitszustand ^is'^Uich're^"' vermnthlich bloß zn dem ^ t'tl^ während" 5" "'"^"' die Wette eingegan-""ch^3 und H^'?3 Tage jeglicher Nahrung ?H zu trinken. Wenn Mi?' dass es dal^?"cktes Unternehmen - vor->M ," .^de abgegangen - Me ^"fel. H? , ^. so unterliegt es doch >ha t«"^tt, kl^H^"" wissenschaftlichen Stand-^ die U "'cht ns7 H. '"^ geleistet hat. Es war ? «"'Ulna n ,"'d,g auf ihn zu warten, leqm>^ zulässt dem Or- Hi^'t. d""s »>» Z-rensV^stauzcn zuzu ühreu. 2 'uH^pwHU ausern ergibt sich öfter Ge- ^zn V'ten 3," Erlauf emer über alles ^en. ^ und deren "a>l lullte nur mit der größten Reserve jenen Thatsachen, welche sich von den ge-wohnlichen Naturgesetzen entfernen, Aeachtuug zuwen-deu uud ihnen erst nach reiflicher Prüfung und nnter Beibringung uuanfechtbarer Arweife Glauben beimes-sen. Der dem Menschen so sehr innewohnende Glaube an das Wuuderbare macht ihn nnr allznsehr geneigt, all' das für wahr zu erkennen, was diesen Charakter trägt. Diese Reflexion lässt sich gmiz besonders auf die mehr oder minder phalltastischcn Berichte für lange fortgesetzte Hungerversucht' anwenden. Nichts ist weniger wahrscheinlich, als die Mehrzahl jener Fälle, über die so häusig berichtet worden, und zwar — man mnss es wohl sagen — entweder in gewinnsüchtiger Absicht, oder zum Zwecke der Ausbeutung. Betrachten wir nnn, welche die zeitlichen Grenzen sind. die ein erwachsener, einer vollständigen Nahruugs-enthaltuug unterworfener Menfch erreichen kann, ohne zu unterliegen. Man citiert Acifpiele von Individuen, welche am achten, von anderen, welche am vierzigsten Tage gestorben sind. endlich von solchen, welche mehrere Monate leben konnten, ohne irgend eine Nahrung zu sich zu nehmen. Wollte ich alle Erzä'hlnngen dieser Art, welche sich bloß in den ..Elementen der Physio« logie" von Haller vorfinden, h,cr anführe,», der Artikel würde den ihn» ziigelM'sscneu Raum vielleicht um das Dreifache überschreiten. Aber, ich muss ^ wiederholen, unter all' dicscu Erzählungen finden sich nur äußerst wenige, welche ernstlich geprüft worden, und denen man daher Glauben beizumcsseu brrcchtigt ist. Nach deu Erfahrungen von Magcndi können Aus-hungernngsverfuche bei Hundcu feltcn über den vierten oder fünften Tag Hinalls fortgesetzt werden. Solche großer Statur lönucn wohl über diesen Zeitpunkt hm- laus leben; es gibt sogar Beispiele, dass eiuzelne Exemplare bis zum dreißigsten, ja sogar bis zum sechs-uuddreißigsten Tage dauerten. Ratten, Kaninchen :c. unterliegen, wenn sie jeglicher Nahrung uud Getränke entbehren müssen, meist schon vor dem Ende einer Woche. Der erwachsene Mensch kann unter diesen Be. dingnngen auch nur eine ziemlich beschränkte Zeit hindurch ausharren, welche die meisten Physiologen aus acht Tage angeben. Jedoch müssen hierbei so viele Um. stände in Betracht kommen, welche den Grad der Widerstandsfähigkeit in verschiedenster Weise beeinflussen, dass man dieser theoretischen Durchschnittszahl nur geringe Wichtigkeit beilegen kann. Eine Bedingung, welche die Dauer des Lebens bedeutend verlängert.' ist die Nichlcntzichung des Was« sers. Hunden, welchen dasselbe iu geringem Maße bei sonstiger Unterdrückung der Nahrungszufuhr ge. geben wird, können dreimal länger als solche lcben, denen dasselbe entzogen wird. Die Ruhe im Bette, eine laue Temperatur, Halbduukel, Schonnng der Ce-rebralthätigkcit sind ebenso viele Bedingungen, welche geeignet sind, den Nahrungsmangel möglichst lange aushalten zu können. Dasselbe ist bei lebhaften seelischen Afslctioncn der Fall. Hartnäckig fortgesetzte Studien, eifrig verfolgte Projectr, Liebe, Ehrgeiz löi«-nen das Bedürfnis der organischen Repartition auf rin Minimum herabdrücken. Deshalb können unter der Herrschaft religiöser Monomanie uud ohue Beihilfe irgcud einer übernatürlicheu Macht gewisse Individuen das Schauspiel einer bis weit über die gewöhnlichen Grenzen sich erstreckenden Nahrungsenthllliung bitten oder, aber dieselben können Jahre hindurch. ohne be-sonders darunter zu leiden, sich mit höchst kärglicher 1632 diesem Zwecke abzuschließen, indem sie sich das Opfer auferlegt, eine so wichtige Stellung, wie Dulcigno, den Hauptort eines fruchtbaren Landstriches, abzutreten. Die kaiserliche Regierung strebt lediglich danach, jeden neuen Streitfall und jede Möglichkeit weiterer Verwicklung zu vermeiden. Damit aber diese Abtretung ohne Störung und Schwierigkeit vor sich gehen könne, ist natürlich eine Verlängerung um einige Wochen der bewilligten, in der That unzureichenden Frist von 21 Tagen nothwendig. Der Unterzeichnete erklärt gleichzeitig, dass die hohe Pforte, indem sie der Ab« tretung Dulcignos zustimmt, vor allem von der un< abweislichen Pflicht durchdrungen ist, alle ihre Souve-ränetä'tsrechte zu wahren, und somit jeden wie immer gearteten Plan fremder Dazwischenkunft auszuschließen. Sollten, gegen alles Erwarten, die Vertrags-mächte den hier gemachten Vorschlag nicht annehmen, sollten sie gewisse Maßnahmen treffen zu müssen glauben, welche dahin zielten, Montenegro zu gewalt» samer Einnahme der Stadt Dulcigno ^hilflich zu sein, so würde die kaiserliche Negieru!^ ,lch in die Unmöglichkeit versetzt sehen, diesen Maßnahmen, die dann jedenfalls ohne ihre Zustimmung ergriffen werden müssten, in welcher Form auch immer, sich anzuschließen. Genehmigen Sie :c. Abbedin." Die Meldung, dass das Verlangen der Pforte von den Mächten im allgemeinen günstig aufgenommen worden sei und dass Oesterreich und Deutschland dafür sind, eine ausgiebige Fristverlängerung zu bewilligen, wird mehrfach wiederholt. So namentlich vom „Temps", der hinzufügt, nun werde bald die Frage wegen der Besetzung der Balkanpässe auf« tauchen. Die Truppenmacht, welche in Adrianopel stehe, sei ganz genügend, aber die Mächte riethen der Pforte ab, von ihrem Rechte Gebrauch zu machen, weil sie fürchteten, der Einmarsch der türkischen Truppen möchte das Signal für den bulgarischen Aufstand und einer russischen Intervention sein. Allerdings erfährt diese Nachricht eine kleine Einschränkung durch ein Konstantinopeler Telegramm, welches meldet, die Frist würde wohl verlängert, allein auf die von der Pforte verlangte Abänderung der Grenzlinie östlich des Skutari-Sees. durch welche die starke Stellung von Dinosch den Albanesen bliebe, würden die Mächte nicht eingehen. Der „Diritto" behauptet, dass die Entscheidung der Mächte noch nicht klar vorherzusehen sei. Uebrigens kann man schon des Umstandes wegen, dass bekanntlich am 24. d. M. die ursprüngliche Frist abgelaufen ist, eine Verlängerung desselben als sicher betrachten. Aus dem englischen Parlamente. Im englischen Parlamente verfolgt mail begreif« licherweife die Vorgänge in Irland mit gespanntester Aufmerksamkeit. Im Oberhause richtete am 20. d. M. Lord Oranmore und Browne an die Regierung die Anfrage, ob sie das Gutachten von Gesetzeskundigen darüber eingeholt habe, ob die Vereinigung der Landliga in Irland eine legale sei. Zu gleicher Zeit erbat er sich Auskunft darüber, ob die Regierung der Ansicht sei, dass die gegenwärtigen Zustände in Irland die Anwendung außerordentlicher Unterdrü'ckungsmaßregelu erheischen. Earl Spencer, der Präsident des geheimen Rathes, erwiderte: „Die Landliga wurde lange vor dem Amtsantritte der gegenwärtigen Regierung gebildet. Ich stimme völlig! damit überein, dass die in Irland verübten Gewaltthätigkeiten höchst peinlicher Natur sind. Ich kann mich indes nicht den Schlussfolgerungen anschließen, zu denen der edle Lord gelangt ist, und kann nur die Ansicht äußern, dass die vor einigen Tagen in Belfast und Dungannon stattgefundenen Krawalle lediglich religiöser Natur waren. Was die Landliga betrifft, so hat die Regierung bis jetzt kein juridisches Gutachten betreffs der Zusammensetzung derselben eingeholt. Ich fürchte indes, dass der Einfluss dieser Liga eine höchst verderbliche Wirkung auf die Bevölkerung des Landes ausgeübt hat, und dass die bei vielen Gelegenheiten gehaltenen Reden äußerst gefährlicher Natur waren und eine ungemein erregbare Bevölkerung in einer Weise beeinflussen dürften, die höchst gefährlich für den Frieden des Landes werden könne. Ich bestreite nicht, dass die Zustände in vielen Theilen Irlands in diesem Augenblicke höchst ernste sind und die sorgfältigste Aufmerkfamkeit der Regiernng erheischen, aber ich glaube, dass Ausnahmsmaßregelu in Irland mehr Unheil als Gutes stiften. Die bestehenden Gesetze sind thatsächlich eben so stark wie Ausnahmsgesche, um Gewaltthätigkeiten zu steuern, und so sehr ich auch die Wiederkehr dieser religiösen Krawalle in Irland bedauere, bin ich nicht vorbereitet, die Wiedereinführung von besonderen Gesetzen mit Bezug auf dieselben zu empfehlen. Alle diese Meetings werden von der Regierung höchst sorgfältig überwacht, und sie ist entschlossen, Leben und Eigenthum mit allen zu ihrer Verfügung stehenden Mitteln zu schützen. Sie wird nichts unversucht lassen, um Frieden, Ordnung nnd Gerechtigkeit mit starker Hand aufrecht zu erhalten." Das Unterhaus hielt zwei Sitzungen. Inder Nachmittagssitzung fragte Sir H. Tyler den Minister für Indien, ob mit Abdur-Rahman ein Abkommen ge< troffen worden bezüglich der Aufnahme des eingebor« neu Vertreters, den Ihrer Majestät Regierung in Kabul zu unterhalten gedenke, und welche Escorte und Schutz demselben gewährt werden würde, um das Risico einer abermaligen Niedermetzlung und die Kosten eines nochmaligen Marsches auf Kabul, um dieselbe zu rächen, zu vermeiden. Lord Hartington erwiderte, dass noch kein Bericht über die Abmachungen bezüglich der Aufnahme des eingebornen Vertreters in Kabul eingelaufeu sei. Die Einzelheiten des Uebereinkominens mit Abdurrahman seien noch nicht bekannt gegeben worden. Soweit er jedoch schließen könne, liege nicht die Absicht vor, dass der zu ernennende Gesandte in Kabul für den Augenblick als der gewöhnliche Vertreter Großbritanniens betrachtet werden soll. Sobald diesbezügliche Berichte eingelaufen, sollten dieselben dem Hause vorgelegt werden. In der Abendsihung lenkte Mr. A. Balfour die Aufmerksamkeit auf den Stand der öffentlichen Geschäfte. Die Zeit sei mit minder dringlichen Maßregeln und Gegenständen als die nunmehr dem Hause vorliegenden vergeudet worden, wofür die Regierung verantwortlich fei. Die Minister könnten sich nicht über ungehörige Obstruction beklagen. Im Interesse der öffentlichen Geschäfte beantrage er, dass es unräthlich erscheine, dem Hause wichtige Maßregeln zu unter« breiten in einem Augenblicke,' da dieselben unmöglich entsprechend debattiert werden könnten. Lord Hartington gibt zu, dass es weder opportun noch wünschenswert ^ I sei, wichtige Maßregeln kurz vor Beschluss der Session Nahrung erhalten. Hauptsächlich in heißen Ländern, wo der Ascetismus die meisten Proselyten zählt, ton-nen derartige Thatsachen beobachtet werden. Strenge Kälte verträgt sich nur wenig mit Entziehung von Nahrung. Je rascher die organischen Bewegungen vor sich gehen, desto mehr Bedürfnis macht sich geltend, den Körper zu restaurieren. Dieser physiologische Grundsatz ist nicht zu bestreiten. Es ist daher klar, dass die längere oder kürzere Enthaltsamkeit auch von dem Alter, der Constitution :c. abhängig ist. Deshalb eignen sich das kindliche, das jugendliche Alter, nervöse Temperamente, trockene Constitutiunen weit weniger als die entgegengesetzten Alter, Temperamente und Constitutionen zum Aushalten einer verlängerten Nahrungsentziehung. Auch der Zustand der Beleibtheit ist von großem Einfluss auf die Wirkungen der Abstinenz. Die Consumierung des Fettzellengewebcs kann für lange Zeit den Bedürfnissen des Organis-mus genügen. Ich kann hier wohl nicht alle physiologischen Wirkungen beschreiben, welche die Folge der durch Hunger bewirkten Erschöpfung sind. Die hauptsächlichsten indessen sind: Wenn die Enthaltung bereits mehrere Tage gedauert, schwache Respiration, kleiner Puls, niedrige Hauttemperatur. Nach Maßgabe der Daucr nehmen diese Erscheinungen an Intensität zu, die Sinne stumpfen sich ab, die moralischen und intelligenten Fähigkeiten werden schwächer; eine allgemeine Magerkeit gibt sich durch das Hervortreten der Knochen kund: die Schläfen werden hohl, die Augen sinken weit in ihre Höhlen, die Nase scheint länger und schmäler zu werden, die Gesichtsfarbe bekommt ein wchmart'ges Ansehen. DaS Individuum bleibt bei sehr verringerter Geistesthätigkcit bewegungslos liegen oder aber wird von einem heftigen Delirium erfasst, in dem es der wildesten und grausamsten Handlungen fähig ist; es stellen sich Flimmern vor den Augen, Schwindel, bizarre Halluncinationen ein. Während des Schlafes hat der Patient meist charakteristische Träume; häufig sieht er sich vor einer reich besetzten Tafel und glaubt seinen Appetit reichlich genug zu stillen. Sobald jedoch Delirium infolge einer Art nervöser Erschöpfung eintritt, macht sich das Gefühl des Hungers nicht mehr fühlbar. Die absolute Enthaltung von Nahrung vermindert naturgemäß die Wärme-Erzeugung. Diese Verminderung beträgt ungefähr ^„ Grad für je 24 Stunden während der ersten drei Viertel der Experimen-tierzeit. Im letzten Viertel nimmt die Temperatur sehr rasch ab, aber es ist sehr selten, dass sie unter 23 bis 24 Grad sinkt. Der Tod tritt ein, sobald das Körpergewicht die mit dem Leben unvereinbare Grenze der Verminderung erreicht hat, und diese Grenze ist bei vier Zehntel. Die Erscheinungen der Erschöpfungen durch Hunger variieren, je nachdem derselbe ein freiwilliger oder gezwungener ist. Im ersteren Falle kann wohl kein Delirium eintreten. Sobald aber die Abstinenz von Nahrung eine gezwungene ist, wie bei einem Schiff, bruche, in einem Kerker, in einer belagerten Stadt, dann wird es begreiflich, dafs die Verzweiflung, das Gefühl der Unfähigkeit, gegen das harte Schicksal anzukämpfen, sich der Unglücklichen in einem Maße bemächtigen kann, um dieselben die entsetzlichsten Thaten begehen zu lassen. Dies war auch der Fall bei den Schiffbrüchigen der „Medusa". > zu debattieren, allein die Umstände machten d'es "^ »leidlich. Die allgemeinen Wahlen hätten den /0" geliefert, dass die Majorität des Landes GeM V verlange. Die Regierung wolle diesem W>mM' kommen. Die Opposition habe ihr Möglichstes W. um die Geschäfte hinzuhalten; sechs Opft?!"'^ Mitglieder hätten allein im Verlaufe der SeM 5. Reden gehalten und die Regierung mit einer "^ von Interpellationen bestürmt. Wenn alle «^ «^ treter gerade so verfuhren wollten, so würde ewe ^ -215 Wochen in Anspruch uehmen. Die M " z, nicht mehr fern sein, da einem System ei» 6>>" macht werden müsse, das zu solchen Folge» ! .^ Das Land werde es unter solchen Umständen t>M,,^ finden, dafs die Regierung auf ihre Maßregel" ^ Verzicht leiste. Sir Stafford Northcote tritt?" ,. Opposition ein, räth jedoch seiner Partei, lemen ^ brauch von ihren Vorrechten zu machen, damn !^ ^ Gefahr laufe, dieselben zu verlieren. ^"!. .«sM sodann die Heiterkeit des Hauses, indem er ve»»^, »littheilt, dass in der Session von 1879 2^^ tington 96, Mr. Chamberlain 135, Sir Charl^ ^ 175, Sir W. Harconrt 177, Mr. O'Donnell ^" M. Parnell 490 Reden gehalten haben. 3M ' ^ weiterer Debatte, an welcher sich Lord Chinchy'"' h, W. Harcourt, Mr. Chaplin ?c. :c. belhciligte", ' der Antrag mit 119 gegen 59 Stimmen verlM,^, Ostrumelien nnd der Berliner Vertr^ Dank der Ungeschicklichkeit der Pforte, lH, der Ausführung des Berliner Friedens einen 1" s Willen zeigte, dass es den befreundeten Mächte"'^^ wurde, für die der Türkei günstigen Vedi'nglW^.,,, Vertrages mit dem nöthigen Nachdrucke eMZ,^ i,i Dank dieser Ungeschicklichkeit haben die Zn,'" ^ Ostrumelien eine Gestalt angenommen, über " ^l drohlichen Charakter nicht mehr der geringste 0 obwalten kann. .^ "^ Die Gemüther sind auf das äußerste ZM,-für den Abfall von der Pforte vorbereitet. ^'^ vereine und die zur Aufrechthaltung der inner ^ nung bestimmte Miliz harren des Rufes 3"'^e„ schlagen. Viele Tausende der besten Gewehre ^ sich im Lande nnd fortwährend erfolgt neu" ^ Russische Officiere und Unlerofficiere bilden 0^ ,ü der künftigen Nationalarmee. Schon "äre Wl' Konstautinopcl entschlossen zu deu äußersten " ^!> maßregeln, böte nur der Berliner Vertrag d>e ^ der europäischen Mächte. Andere vertreten w'^B entgegengesetzte Auffassung. Und der Berliner ^ selbst gibt über diese streitige Angelegenheit " lässliche Auskunft. . «z.cht ^ Artikel XV fpricht dem Sultan dasHntz» für die Vertheidigung der Grenzen durch «^ B gen und Garnisonen zu sorgen. Dieses ^A^tie ^ allgemein zugesprochen und erleidet nur lM > ^f 0, Beschränkung, als die türkischen Truppen "^,^ Besetzung der Grenzen beschränken "üsse"' §M den Bewohnern einquartiert werden, nicht " ^ P Vozuks und Tscherkessen bestehen dürfen, U- . W" dem Wortlaute dieses Artikels würde d"^ .^H dass die Pforte schon in Friedenszeiten uno ^>" stimmung der Mächte die Grenzen besetze"^ ^^ befestigen dürfe, weil erstens das Gege'lty^^W gesagt ist und zweitens eine erst im letzt"' ^ s,» . erlaubte Grenzbefestigung und Besetzung ""! „, > und wertlos wäre. ,„ sm'i^i' Aber der nächstfolgende Artikel ^ ' l^V Generalgouverneur wieder das Recht s"'., ,^re ^M. Trnpven zu rufen, wenn die innere oder a"^^ P^ heit der Provinz bedroht ist, und verpflicht" . W^ die Gründe des Einmarsches „den Vertrete"' ^ anzuzeigen." Ist nun dieses Recht des "^ ff^ unabhängig von dem vorerwähnten N^!- ,^r .>< oder darf die letztere ihre Truppen st"» e« ,,-einmarschieren lassen, wenn der Go"ver''^M^> langt? Wie kommt sie denn in die Lage,^^ gen an der Grenze vornehmen zu lassen ^ Ml^/ sie in, Falle eines feindlichen Angriffes /^ ^' ^1 die Grenze? Und wie muss der Ansor" ^^ ^ gen" verstanden werden? Ist er gl"^ae''" ,, j „Zustimmung einholen" oder ist die '^z ' / l formelle? <5aaesp" ,< Es ist also, wie die Grazer .>">llH /' Hinweis auf diese gewichtigen Vedenle" ^ ^ ^ felhaft. ob die Pforte aus eigenem "" „„ d>^. > nach Ostrumelien schicken dürfe, ob 1" ^ ,st ^ l tiativc des Gouverneurs gebunden l^.'Mchl^F zweifelhaft, ob sie der Znstimmnng.d" -" „M ^i oder bloß zu einer einfachen Notify' ^ zfiFF ist. Vieles spricht für. vieles negell "^fte ,F Pforte; für dasfelbe jedenfalls liche Raison, gegen dasselbe die l ß Slylisierung des Artikels XVI, faus br><,d >". mit dem vorhergehenden in falls ist aber die Auslegung eine ver a el"'^ stehen, wenn die Gährung 'in Ostru"'" ^jch"' regeln nöthig macht, vor einer dlplo 1633 wn en un, unerquickliche Geschichte der Orient-, berHrn wi'ch.""^ ""^ "^^ interessantes Capitel Der Bürgerkrieg in der argentinischen Republik. Vmchi^^ erhält die «Pol. 6orr." dortigen N ^/"^ ^ ^^ "ber die Beendigung des Nation lrem?5"'^ ^"'lchen der Provinzial- und ..Der für ^!. Z' ^"m w,r Folgendes entnehmen: der Ge Me ,.n..^'''^"""'pp"' ungünstige Ausfall l"e Kr eaöl.si >. ^. ""^ ^- I«'" hatte in der Stadt ^c sch M it^/' ^"ersichtliche Hoffnung ans den das u b sm . ^l "r ""b den gemäßigten Elementen ^'e den WiV .'^^ ^ie exaltierte Partei verschafft, Ci war au^""^ ^^ aufs Aeußerste fortsetzen wollte! "affenlosen ssÄ "'nuthigend, in den Straßen die Vertheidiger der Stadt zn sehen, "'ten Na io ^..^^" ^ gut geschulten und bewaff. Tejedor wn 'l? "^? aufnehmen follten. Gouverneur fetten l"m,. l? """" Freunde Felix Frias, dem "e«ch^ bescheren "von dem "bzustebe, ..^ ^'^"^ ^gen die Nationaltruppeu ""tleidiamw ^. ^" "°" 'hm z«m Ehef der Stadt-bis iSN berufene General Mitre, der von 1802 lwe ibm .. s ?" argentiuischel, Republik gewesen, ^idigu^smitte?^" ^'' Unzulänglichkeit der Ver- d'plo,MisH?n V"'" ^'^ fortgesetzte Vermittlnng des M Pions an.rN ^ welcher der apostolische De-^»igstens ^ ^-"^^ra d'e Initiative ergriffen hatte, «" grneiateö Q?" "'Unuthigtel, Gouverneur Tejedor ^üfidcnte, ^^^'"cht lo aber bei dem siegreichen Agierte ^ ?^""ik. Avellaneda. von dem die ^"ö und k.. s« !?"!""'lchen Corps, der Gesandte ^"'wmicku^ V"ftsträger Paraguays, das erste-^ f'e nu, « e ^"^e aus Belgrano zurückkehrten, ^"pstlichen D ^ ' ^""sch ihrer College,, mit dem ^"^". wu^ ^! '" ^"l" zweitcnmale nach Belgrano "' keine frp..,H"5" ^°" dem aufgeregten Präsidenten ^ dem D °""?^e Aufuahme zntheil. Doch gelang Mderuna 3« ^. denselben durch eine ergreifende 'öligen nuk Drecken des Bürgerkrieges' zu be-Ü^ ^nnllb,,,^", ^lugehung einer kurzen Waffenruhe lebur sa.^ Üblicher Verhandlungen zu bewegen. Men nach N,"l°uf den General Mitre mit Voll-, A"' welHpK ,^"w. um ein Arrangement nachzu-Mt für F, /hrenvoll für die Provinz, wenn auch O"l'de,!ten ' ,'"ber fein folle. Mitre wnrde vom ,7"Nlster qelv" "'sgenommen und an die anwesenden ""' vereis"' "'^ ^""' " ^° Friedensprülimi-lz. „ "Die N<^ ^' 3""de. den l,^^egierung hatte ihrerseits auch M nleist i,, l '^" Friedensschluss zu wünschen. !n"e" unter V^?,' ^lde bivouakierenden Truppen l?Msm ^" c^ubilden der Witterung und den den 5 lür die N„^"ü""anifchen Winters sehr zu riem^vinzen l^ ""Retell war schlecht gesorgt, aus 3? h"te ilv!" ungünstige Nachrichten ein. Cor-üblich im' AM^'^^H"" P°"ei genom.nen und fwanzirN? V.c «egen die Nationalregierung. 3lm^''^as An,H^^^"en nahezu erschöpft warei,. 2,^uzul^ Gouverneurs Tejedor. sein die Vereinbarung. Die 2?jedorz F,?^ Vuenos-Ayres nahm am Isten «?"w«en ,i^"assungsgesnch an und übertrug die die ?"eur Ni^,^°uverneurs dem bisherigen Vice-d ^'""wer un" °i. "elcher sofort dem Präsidenten vn^5wnalrN/^ ^""nz Auenos-Ayres unter 3 u^'upp /^ ", u.ch die Entwaffnung der Pro- 2?'"'r dH?^'«?" Präsident ließ dem muen H> da^,b'n Münster des Innern. Zonlla, sta V" "och nin,!"^^"""hcr zu beruhigen, kein N Ä. einclel^te ""^lcher Process wegen des Auf. ä2"^°N 5 ""den solle. Die Nationalgard n "' ch e '' ^ en im A ^'"?lsen. die Freicorps anf-^unn«^ Na im.s" '^^""l hinterlegt. Ihrerseits H ^Ayrez °"?"giernng das Zugeständnis, nach "ue Garnison in der früheren H^'"gegeb?un?'^"kehr in die Stadt wurde ^°>!>'f°stlichteilen'7„ in Steyr.) Anlässlich der ^ In ^'" ^ Ubr „ "" Se. Majestät der Kaiser ?'"ft rv^ H"^'« in Steyr ^"lkr ch f"stdent GÄ ^' 3^lestät befanden sich der >°3Ä' der Ge ^""^ Ackerbauminister Graf Varon Mondel und ^ "lhc.1^ d's Kaisers ,^ "" Wolkenstein, Inm ^!° ^^N P^^ lich versammelt: der ?.'^r m.? ^"'bera 'a,^^ ^ndigicr von Linz. > C?^'' EH, f"f Dürckhei.n. der Bürger-^^ sW"jesta^u ^ Behörden. Der Statthalter 3'' , VcwH"''"' d«"ltc Sr. Majestät für ^stä ^ubei t> ''"ch. betonte den hiednrch hervor-iU'n Einttil "?''^^ölkerung und lud Sewe '" die Stadt ein. Per Kaiser erwiderte, indem er dem Bürgermeister die Hand drückte: „Ich habe mich gefreut, nach Steyr zu kommen, ich habe gehört, dass schon sehr viele Gäste hier sein sollen, welche Ihr herrliches Fest mitfeiern." Hierauf besichtigte der Kaiser das vor dem Bahnhofe postierte Bürgercorps, dessen Commandanten er sich vorstellen ließ. Der Kaiser verfügte sich sodann unter ununterbrochenen begeisterten Hochrufen der Bevölkerung nach dem Stadt-platze. Im ersten Wagen fuhr der Bürgermeister, dann der Statthalter, hierauf Se. Majestät mit dem Grafen Taaffe. Auf dem Stadtplahe waren zur Begrüßung Ehrenfräuleins und Fahnenjungfrauen in Tracht, die Schuljugend, die Gemeindevertretung und das Bürgercorps anwesend. Die Musikkapellen intonierten bei Ankunft drr Wagen die Volkshymne, nnd der Jubel des Volles machte sich in brausenden Vivat'Rufen Luft. Der Kaiser dankte salutierend. Fräulein Werndl überreichte Sr. Majestät ein prächtiges Bouquet uud trug ein kleines Gedicht vor. Se. Majestät begab sich hierauf nach dem Rath-haussaalc zur Entgegennahme der allcruntcrthänigsteu Aufwartungen. Empfangen wurden die Grafen Friedrich Dürckhcim und Lamberg. Bischof Nudigier mit den Prälaten von Kremsmünster und Scitenstettcn. der Dechant, der Oberst und mehrere Ofsiciere der Ennfer Dragoner, der rnmänische Oberst Pastia mit zwei subalternen Osficiercn. dcr französische Major Dcchambe. der chinesische Capitän Wang dc Tschicn, sämmtliche Behörden und Anstalten, der Landeshauptmann mit dem Mitgliede des Landesausschusscs Moscr. dcr Präsident der oberösterrcichischcn Handelskammer. Wimhülzel. dcr Bürgermeister mit der Stadtvertrctung. die Bürgercorps-Ossiciere. der evangelische Pfarrer, der israelitische Cul-tnsvorstand und Deputationen der Landgemeinden des Bezirkes Stcyr, geführt von dem Abgeordneten Zeil-bcrger. Als Se. Majestät fudann den Nathhaus-Balkon betrat, wurde Allcrhöchstdersclbc von der Bevölkerung in enthnsiastischcr Weise begrüßt, und defilierten der historische Festzng und viele Nürgergarden unter fortwährenden Jubels und Hoch-Nufen. Se. Majestät dcr Kaiser besichtigte hierauf dic Pfarrkirche, die Ausstellung, dic Waffenfabrik und dic Vcrsuchöstätte für Eisen- und Stahlindustrie. Sc. Majestät spendete dem Iubiläums-fond 500 st., ocm Thurmbauvcrcin 500 fl>. den Stadt-armen 300 st., der Klcinlindcr - Bewahranstalt 150 fl,. der Franz, Ioscf-Stiftung 150 si-, dcr Kinder-Schuh« anstalt 2c) si, dcn Krcuzschwcstcrn 102 fl.. dem Ver» eine der Schulfreunde 100 st, und den, evangelischen Kirchenbauvcrcin 100 st. — Mittags vcrließ Se. Ma< jcstät die Stadt und bcgab sich direct nach Schönbrunn. — (Selbstmord eines Liebespaares.) Tcplihcr Curgäste besuchten am 15. d. M. die dortige Nuinc und bestiegen dcn noch ganz gut conservierten Thurm derselben, von welchem cinc lohnende Aussicht auf das prachtvolle Waagthal sich darbietet. Am Fuße des Thurmes befindet sich ein unterirdisches Gewölbe, das durch eine,Ocffnung mit einem zwciten commuuiciert. Als nun jene Curgäste dic ersten Stufen des Thurmes bestiegen, fühlten sie cincn intensiven Verwesungsgeruch, welcher aus jenem Gewölbe strömte; man konnte jedoch der Dunkelheit wegen die Ursache nicht erkennen. Beim Rückwege »nachten sic dcr Stadthauptmannschast die An« zeige über ihre Wahrnehmungen. Dcr Stadthauptmanu bcgab sich sofort mit einigen Gcrichtsdienern, wclchc mit Leitern und Fackeln versehen waren, an Ort und Stclle, stieg in da3 Gewölbe hinab und fand daselbst zwei stark in Vcrwesnng übergegangene Leichname vor. Mit Noth konnte constatiert werden, dass die Leichen diejenigen des Schlossergesellcn Navratil, eines geborenen Tren-tschiner, und seiner Geliebten, einer Prcssburger Köchin, waren, welche am 5. April die Schlossruine besuchten, nachdem sie tagsuorhcr alle ihre Effecten verlauft hatten. Seit dieser Zeit wurde das Liebespaar vermisst. — (Ertrunkene Sänger.) Wie man aus Lyon berichtet, wurde eine Gesellschaft von zehn Personen, welche am 1^. h. M. cinc Vergnügungsfahrt anf dem Lac dn Bourget in Savoyen unternahm, von einem Orkan überrascht. Sechs Personen sind ertrunken. Dic Mehrzahl von ihnen war aus Lyon. Unter den Verunglückten be» fanden sich der Tenorist Herr Gauthier und die Sän» gerinnen Frau Guitlin und Fräulein Amisini. Locales. — (Krainischer Fischereivcrein.) Die Section des österreichischen Fischereivereines für die Provinz Krain hat sich am 21. August l. I. in Laibach constituicrt, und hat Herr Naimnnd Kasteliz als Dele-giertcr desselben die diesfällige Anzeige an dcn Fi-schercivcrein in Wieu erstattet und um die Genehmigung der Bildung dcr Section angesucht, Der lctMcn sind bitzher nachbcnanntc Herren als constituierende Mit» alicdcr bcigetrctcn: Georg Auer, Franz Ferlinz. Franz Furtnna. Heinrich Galll', Victor GM>, Dr. Heinrich Gartcnaner. Wenzl Goll, Dr. Josef Kapler. Carl Ka> , ringer. Naimund Kasteliz. Valentin Konschcgg. Dr. Wilhelm Kovatsch, Josef Krisper. Peter Laftnil. Wilhelm Linhart. Theodor Luckmann, Eduard Mahr, Josef P"s-niz. Emcrich Mayer. Wilhelm Mayr, Franz Neaorschcl. Johann Schetina. Victor Smott. Ferdinand Souvan. Dr. Emil Ritter v. Stöctl. Franz Supantschitsch. August Tschintl, Carl Tschurn, Johann Verderber. Heinrich Wencel. Alois Walbhcrr. Franz Witschl. Josef Zenari. Albert Zeschko. Emil Zialowfti und Josef Zörer. — (Dopftelmord bei Bischoflack.) Die zur Ortsgemeinde Trata im Bischoflacker Gerichtsbezirl? gehörige Ortschaft Lutschna war diescrtage der Schau» Platz eines grässlichen Doppel-Raubmordes. Das da» selbst lebende hochbetagte Ehepaar Mrat. sehr vermögende Bauersleute, wurde nämlich vorgestern in seinem Hause erschlagen vorgefunden. Jeder der beiden Ermordeten, von denen das Weib bereits gegen 90 Jahre und der Mann nur wenige Jahre jünger war. hatte mehrere schwere Axthiebe aufzuweisen, darunter sinigr. die den Schädel förmlich zertrümmert hatten. DaS unglückliche Ehepaar soll gegen 10,000 sl. in Spnrcassl'. bücheln und Effecten in der Wohnung verwahrt grhul'l haben, und dürfte, daher dieser vielen bekannte Umstand die ruchlosen Mörder zu der schrecklichen That veranlasst haben. Des Verbrechens dringend verdächtig ist ein gewisser Galovic. ein beim l. k. Bezirksgerichte in Bischoflack zeitweilig in Verwendung gestandener Dirner, der nebst einem, gleichfalls verdächtigen und übelbeleu^ mundeten Genossen von der Gendarmerie bereits eruirll und verhaftet wurde. Nach einem dritten Genossen, auf den ebenfalls mehrere Indicien hinweisen, wird ge. fahndet. Da Galovic bereits unter dem im Juli 1879 ermordeten Bczirlsrichter Dr. Kraus als AuShilss-Of' richtsdiencr in Verwendung stand, von diesen, jedoch seiner Unverlässlichkeit und Trunksucht wegen entlusssu und erst später neuerdings wieder aufgenommen winde, so liegt die Vermuthung nahe. dass Galovic möglicher-weise auch bei der Ermordung des unglücklichen Dr. Kraus, dessen Mörder bekanntlich noch immer nicht entdeckt sind, seine Hand im Spiele hatte. Es wäre da< her sehr zu wünschen, dass sich das Resultat der gsrichl> lichen Untersuchung diesmal ergiebiger gestalten würdr, Wie im vorigen Jahre. — (Gemeindewahl.) Bei der kürzlich stali« gehabten Neuwahl de3 Vorstandes der Ortsgemeinde St. Cantian im Bezirke Gurlfelb wurden gewählt: Ma-thias Rosmann aus Dobrnstavas zum Gemeinde' Vorsteher, Anton Terzinar von Auenthal. Andreas Zu< man von DobruskavaS, Franz Markelc von Otaumt. Ioscf Iermaniic von Drusce und Josef Kopinu dm, Dule zu Gemeinderäthen. Original«Correspondenz. Stein, 22. August. — Gilt es, die Gefühle der Ergebenheit und treuer Anhänglichkeit an unser Me«« höchstes Kaiserhaus zu bethätigen, so sind die Bewohner unseres schönen Bezirkes wahrlich nicht die letzten ' dies zeigt sich wieder deutlich in den jüngst verflossenen Tagen, als Oesterreich das fünfzigste Geburtsfest seines geliebten Kaisers feierte. Allenthalben krachten Pullerschüsse. lau teteu die Glocken, glänzten die Freudenfeuer auf den Bergcshuhen fchon am Vorabende des festliches Tages, reicher Flaggcnschmuck zierte die größeren Orte. und im Vezirksorte Stein hatte der loyale Sinn der Bewohner fpontan eine festliche Stadtbeleuchtung veranstaltet. Aus dcn kleinsten Fenstcrchcn flimmerten die Lichter, von den Dächern wehten Fahnen in kaiserlichen nnb slavischen Farben, aus Transparenten leuchteten patriotische Sinn« sprüche und Segenswünsche, kurz, unsere Stadt trug ein wahrhaft festliches Gepräge. Am Festtage selbst erdröhnten Pöllersalven schon am frühen Morgen. Vormittags fand ein feierliches Hoch- und Danlamt statt, welchen, die gesummte k. t. Beamtenschaft, die Gemeindevertretung, das Osficierscorps. die hier weilenden Herren Abgeordneten und eine große Anzahl Andächtiger beiwohnten. In sehr passender Art feierte auch die Gemeindevertre. tung den Tag, indem sie sämmtliche Armen der Gemeinde bespeiste. Der Bürgelmeister setzte ihnen bei dieser Gelegenheit die Bedeutung des Tages auseinander, worauf alle in freudig bewegte Zivio-Rufc auf Se. Mnjestiit ausbrachen und das Kaiserlied anstimmten. Am Abende sand in den mit sehr hübschen Fahnen geschmückten Eurhauslocalitäten der Herren Praschniler uud Kecel zur Feier des Tages und zum Besten der in dcr Gegend von Moräutsch infolge Hagelschlagetz Noth' leidenden eine von einem u,ä tioc zufammengetretenen Comite veranstaltete Abendunterhaltung — Concert und Tanzlränzchen — statt. Ungeachtet des am Nachmittage eingetretenen und bis gegen Abend andauernden Guss-regeus hatten sich doch nahe an dreihundert Gäste ein» gefunden, worunter sich Vertreter aller Stände befanden, so dass ein sehr distinguiertes Publicum die Prächtigen Räume des Curhauses füllte. Das (toncertprogramm enthielt Clavierpiecen (zu vier und zwei Händen), eine Flötenconcertnummer, cine Gesangsnummer für Mezzosopran, eine Zitherpicce, eine humoristische Declamation und Männergesang, nämlich eine Eolopiece. dann Chor-aesang und Quartett, slavisch uud deutsch, endlich Original-Tiroler Lieder, letztere executiert von den Herren I"< bustriellen aus Domschale und Manusbura,. War das Concert, obzwar, mit einer einzigen Ausnahme, von Dilettanten besorgt, schon geeignet, auch höhere An« sprüche zu befriedigen, so war „icht minder das Kränz-chen darnach angethan, die Unterhaltung noch mehr zu befördern. Nur machte sich hie und da ein empfindlicher Mangel au Timzeru fühlbar ,den die Herren vom Comite trotz der uuermüolichsteu Ausdauer begreiflicher- 1634 weise nicht wettmachen konnten. Die ganze Unterhaltung verlief aber trotzdem in der animiertesten Stimmung, ohne den geringsten Misston, und auch die Moräutscher Nothleidenden werben dem Unternehmen Dank wissen, indem ihnen ein Reinertrag von 7t) st. zukommt. — Noch hatte sich Stein vom Kaiserfeste kaum abgerüstet, als die Kunde eintraf, dass der Herr Landes-präsident unsere Stadt am 21. d. M. mit einem Besuche beehren wolle. So kurz die Frist war, die zu den Vor» bereitungen eines würdigen Empfanges offen stand, so sehr übertraf das in dieser knappen Spanne Zeit Geleistete alle Erwartung. Als der He^c Landesprlisident am Morgen des 21. die Vezirksgrenze überschritt, fand er alle an seinem Wege gelegenen Ortschaften zur festlichen Begrüßung vorbereitet. Gleich bei der Einmündung der Tersein-Steiner Bezirksstrahe in die Reichsstraße war eine flaggengeschmückte und mit dem Will-lommeugruße versehene Ehrenpforte aus Reisig errichtet, woselbst der geehrte Gast «on dem Herrn t. k. Bezirkshauptmanne Klancit, der Geistlichkeit und von mehreren Gemeilidevorständen der Umgebung begrüßt wurde. Ein ähnlicher Empfang wurde ihm auch in Mannsburg zutheil. Außerhalb Mannsburgs erwartete ihn ein aus zehn Reitern bestehendes Banderium, das ihn nach Stein geleitete, woselbst am Eingänge der Stadt eine fahnengeschmückte Ehrenpforte stand. Hier hatten sich zum Empfange die Gemeindevertretung, die Geistlichkeit, die Beamtenschaften, die Schuljugend und ein zahlreiches Publicum eingefunden. Nach vorausgegangener Vorstellung der Anwesenden begrüßte der Herr Dr. Samec dcn Gast mit einer slovenischen, das Vertrauen der Bevölkerung ausdrückenden Ansprache, die der Herr Lan-dcspräsident in freundlicher Weife erwiderte. In Stein besuchte derselbe zunächst die Pfarrkirche und begab sich fodann in das Amtsgebäube der k. k. Bezirkshauptmann, schuft, woselbst er die Aufwartung der B >rde», Ge-incindevurstände und der Geistlichkeit v.m Stein und Umgebung entgegennahm. Auch die Schule in Stein unterzog der Herr Landespräsident einer Besichtigung und lieh in seiner Gegenwart in allen Classen Prüfungen der Schüler und Schülerinnen vornehmen. Nach einem kurzen dem Curhause und Bade-Etablissement der Herren Praschniker und Kecel gewidmeten Besuche, über welche sich der Herr Präsident sehr anerkennend aussprach. zog sich derselbe nach Schloss Steinbüchel zurück, woselbst der Besitzer, Herr Reichsrathsabgeordneler Ritter v. Schneid, seinem Gaste zu Ehren eiu solennes Diner, zu deni zahlreiche Einladungen ergangen waren, veranstaltet hatte. Um halb 7 Uhr abends verließ der Herr ÜmldeKpräsident, in dessen Begleitung sich auch seine ver» ehrte Frau Gemahlin befand, die Stadt Stein und trat die Rückfahrt nach Laibach an, wobei derselbe den Weg über Schloss Kreuz nahm, um daselbst noch dem Hel.cn Landtagsabgeordneten Otto Baron Apfaltrern einen kurzen Besuch zu machen. Neueste Post. Salzburg. 23. August. (Presse.) Die heutige Sitzung des Advocatentages wurde mit der Debatte über die Frage der Reformbedürftigkeit des Schadenersatzrechtes ausgefüllt, ohne dafs ein Beschluss zustande kam. Das Gutachten der Professoren Randa und Pfaff in dieser Frage lautete auf Ablehnung einer Reform des materiellen Schadenrechtes. Referent Dr. Iaques schloss sich diesem Gutachten an und beantragte eine Reform der Gerichtsordnung, um praktisch Schadenersatzansprüche durchsetzen zu können. Dr. Neumayer, Graz, opponierte dem letzten Antrage als unzweckmäßig, ebenso Dr. Schmidt, Wien, welcher die Reform des materiellen Rechtes in Verbindung mit einer solchen des processualen nothwendig erachtet. Dr. Iohanntj, Wien, sprach sich für den ursprünglichen Antrag, die R.MM des 30. Hauptstückes des bürgerlichen Gesetzbuches, aus. Die Debatte war sehr animiert. Das Wetter hat sich heute Prachtvoll gestaltet. Salzburg. 24. August. (Wr.Allg.Ztg.) Nachdem Strauß und der Berichterstatter bei Eröffnung der heutigen Sitzung das SchlusLwort gehabt, einigen sich alle Antragsteller zu dem Compromissantrag: „Der österreichische Advocatentag spricht seine Rechtsüberzeugung aus. dass eine gründliche Revision der materiellen und formellen österreichischen Gesetze betreffs des Schadenersatzes das dringendste Postulat der Rechtspflege sei." Dieser Antag wurde unter Beifall einstimmig angenommen. Brunn, 23. August. (Wr. Allg. Ztg.) Zwischen den Nordbahnstationen Saitz und Branowitz gieng gestern ein verheerender Wollenbruch nieder, welcher ungeheueren Schaden anrichtete und den Bahnkörper beschädigte. Jedoch ist der Verkehr nicht gestört. Berlin, 23. August. lWr. Allg. Ztg.) Hier ist von Vismarcks Absicht, nach Gastein zu gehen, absolnt nichts bekannt. Vielmehr nimmt man an, dass der Reichskanzler Ende dieses Monates in Berlin eintreffen und nach kurzem Aufenthalt nach Friedrichsruhe und Varzin sich begeben wird. Es wird cbenfo mit vollster Entschiedenheit widersprochen, dass irgend welche Annäherungsversuche von Berlin aus gegenüber der Curie stattgefunden hätten. Ein Verkehr zwischen der deutschen Botschaft in Wien und dem Pronuntius Iacobini hat schon lange überhaupt nicht mehr stattgefunden, vielmehr ruhen, wie von autori« sierter Seite versichert wird, die Verhandlungen mit Rom vollständig. Brüssel, 23. August. (N. fr. Pr.) Der inter-nationale Unterrichtscongrefs wurde gestern unter Vorsitz Eoubreurs und in Gegenwart des Unterrichts-ministers van Humbeek eröffnet. Zum Ehrenfträsiden-tm ernannt, nahm der Minister das Wort und behan-delte in trefflicher Rede die Nothwendigkeit, die alten Unterrichtsmethoden nicht allzu rasch zu ändern. Viele auswärtige Pädagogen und viele Damen wohnten der ersten Sitzung bei. London. 23. August. (Wr.Allg.Ztg.) Der englische Entwurf einer Cvllrctivnote an die Pforte in der griechischen Angelegenheit wurde von sämmtlichen Cabinetten angenommen. Die Schlussredaction wird durch die Botschafter in Konstantinopel besorgt werden. London, 23. August, nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte Forster: Es sei keine Veranlassung, die Wiedereinführung von Ausnahmegesetzen für Irland zu verlangen, nachdem absolut lein Aufstand befürchtet werde; wenn die Regierung aber finden sollte — was sie durchaus nicht erwarte, — dass im Laufe des Herbstes oder Winters die bestehenden Gesetze sich als unzulänglich erweisen, so werde sie leinen Augenblick anstehen, das Parlament zu berufen, um die Proclamierung von Ausnahme-gefehen von demselben zu verlangen. Lord Hmtington sprach die Hoffnung aus, dass der Schluss des Parlamentes, wenn die Budgetberathung bi3 zum 30sten August erledigt werde, am 6. September erfolgen könne. London, 24. August. (N. fr. Pr.) An Bord des dänifchen Kriegsschooners „Aingolf" in Kopenhagen ist eine Kanone geborsten. Zwei Mann sind todt, zwölf verwundet. London, 23. August. Forster ist nach London zurückgekehrt. Die gestrigen Meetings in Irland verliefen ruhig. — Nach einer Meldung der „Times" aus Tkutari vom 20. August ist dort Riza H mit 2000 Mann eingerückt und wurde vom NU»M> der Liga empfangen. Alle Chefs der Albanesen« Mitglieder der Liqa wurden zu einer VersanwW am Montag eingeladen. «M Konstantinopel, 23. August. Die eMW Reformcommiffion unterzeichnete heute die von ' verfassten Provinzial-Reglements nnd suspend«"^ Thätigkeit, nachdem sie ihre Tagesordnung erschöpf. Handel und GolksmrWajM Rubolfswert. 23. August. Die Durchschnltts-Preise ^ sich auf denl heutigen Markte wie folgt: Weizen pr. Hektoliter 8 65 Eier pr. Stück - I 8 Korn „ 5 8« Milch pr. Liter - - ^ B Gerste ., 4 86 Rindfleisch pr. Kilo . ^ Hafer „ 2 61 Kalbfleisch „ halbfrucht „ — — Schweinefleisch „ Heiden „ 5 86 Schöpsenfleisch „ ^ l» Hirse „ — — hähudel pr. Stück > ^ A Kukuruz „ 6 51 Tauben „ ^ <- Erdapfel pr.Meter.Ztr. 2 61 Heu Pr. 100 Kilo - ^ ^ Linsen pr. Hektoliter ——'Stroh 100 „ -, Erbsen „ — — ! Holz. hartes, pr. Culm- ^ ^ Fisolen „ — — Meter . . - - ^. -- Rindsschmalzpr.Kilo — 961 — weiches, „ ,,, Inspector; Ritter v. Schneid, lcai»"""^^ Abgeordneter, und Vohatsch, Kausmann, Wie». "7,.^' Kaplan; Stalzer. Lodenfabritant, und Weih. TuW^D. Gottschec. - Gerzin, Kaplan, Nllcnmarlt. — Director, Prag. <^A^ Hotel Elephant. Perlo, Dr. Med., sammt Fam'lie, ",,^,, ^ Junker. k.t, Baurath; Prinz. Lehrer, und Echse'. A ZF Baron u. Nochow mit Gemahlin, Icscrig, - ^0""' mein. ZM Hotel Europa. Schleyer, l. k. Hauplmann, G«z. ^F Handelsschul-Director. Marburg. — Fürst. Conditor, . ^ — harisch, Oberamtsrichtcr. mit Sohn, WerN" Gabrisch, Mctlovich. ^ Mohren. Maria Grubnig. Hausbesitzerin, Klagenfurt. - ^ gcr, Privat. Cilli. M^' Vairrifcher Hof. Schot sammt Frau, Russland. ^ «^ Trieft. - More. Holzhändler, Cattaro. - RevslN, ? häudlcr, Italien. ______^^ Verstorbene. ^ Den 23. Aug n st. Gertraud Demsar, Bedien"^ Alter Markt Nr. III. Durchsall. ,. ...Z.F' Dcn 24. August. amtsdienerssohn. 11 Mon. 24Tage, Rain Nr. 6, M"" Wassersucht. ImElvilspitale: c s.« l 3" Den 21. August. Alois Nozina, Arbeiters^' '^c>' Cllt. intantin. ellromculn. — Margaretha Debeuz, "" ">'' . uom», llldü. Beobachtungen in^ai^ 5 -tz BYZ «tz . 53 Z I> «>3 y«1 FZ .3 " s 5z< « «Z M ß« ° ?« B 7Ü?Mg7^?36 06^14 8 windstill NtA ^ 24. 2 „ N. 735-52 ^25« O. schwach trüb l"" 9 . Ab. 735 43 ^-IN-6 W. schwach trübe ^ Tagsüber schwül, trübe; abends geringer Nege^z«," leuchten in Süd. Das Tagesmlttel der Wärme -s . 11' über dem Normale. —-^« ^l^'solwVl.^i- Wien, 24. August. (1 Uhr.) Die heute an der Börse bekannt gegebene Bilanz der österreichischen Kreditanstalt für das erste Semester 1««0 weist cilM ^H <'Vl ic».'cll^)l. von 2.920,085 ft. 87 kr. aus. Die Gewinne an Provisionen, Zinsen, Devisen. Effertcn nnd Consorlllllgcschastl'n halten betragen 3.7W.27« fl. 60 kr.. >l'°"".!l ill "F und Verlusten. Spesen, Gehalten, Steuern ?c. 78l»,217 fl. 73 kr. abgiengcn, so dass der genannte Reingewinn verblieb. - Die Gewinne aus Consortialgcschiisten sind nur ins" ,^ ^^ Ausstellung berücksichtigt, als dieselben am 30. Juni d. I. abgerechnet waren. Es ist der aus dem Verkaufe der Theiß-Szegediticr Lose auf dcn Antheil der Kreditanstalt "'ls"A,,,cli '^i< in der vorstehenden Alifstcllung nicht aufgenommen. Aus demselben Grunde ist der bis zu jenem Tage durch Verkauf von 2M1 Stück Actien der Lothringer Eisenwerke erzielte ^.'ala^F Effcctcngewinn cinbczogen, während die am 30. Juni d. I. noch unverkauften 4129 Ctücl solcher Actien zum Vilanzcurse des 31. Dezember 1879 bewertet sind. — Dieser Semc!'^,M^ der österreichischen Creditanstalt wurde an der Börse insbesondere wegen der Zinseneontos von 1.511.800 fl,, dann wegen des Umslandes, dass der wesentlichere Gewinn aus del» ^HI gcschllstcn in dieser Bilanz nicht inbegriffen ist. äuherst günstig aufgefasst. Die Contremine schritt hastig zu Deckungen, und es haben die Curse des leitenden Spccullltionspapieles! ^, der übrigen Bankvapiere im allgemeinen wesentliche Avancen zu verzeichnen. Auch der übrige Effectcmuarlt war von diesem Resultate aünstia imluenciert Pllpierrmte........7285 73 . Lllberrentc........7335 74 — »oldrente.........88 25 88 40 Los«, 1864........124 75 125 . I860........132— 13250 . I860 (zu 100 st.) ... 133 - 13350 . 1864........176 — 176 50 Ung. Prämien-«»«!.....11175 112 25 Credit-L..........178 75 17925 Theiß.Regulierungs- und Sze« gediner Lose.......109 85 110' - Rudolf«-«.........18 25 18 75 Prämienanl. der Vtadl Wien 116 25 118 75 Donau-Rtgulilrungs-Lose . . 112 25 112 75 Domänen. Pjandbritse . . . 145 75 146 25 Oesterr. Tchahscheine 1881 rück» zahlbar.........101— 1013a Oesterr. Schahschein« 1882 rück» zahlbar.........101 7b 102 -- Ungarische Ooldrente .... 10975 10980 Ungarische Eisenbahn'Nnleihe . 125 7i» 126 — Ungarische EisenbahN'Anleihe, Tumulativstücle......125 75 126 — Anisen der Stadtgemeinde wl,n in V. V......10150 102 - «ruudentlattnngsvbligatlsue». Böhmen......... 10450 - .- Niederösterreich...... 19550 iyg.._ ^allzien......... 9759 9g __ Siebenbürgen....... 9440 947°. Temeser Nanat...... 94.... 9450 Ungarn.......... 95 1k 9550 Nctlt» vem V«nle». «lnglo.österr. Bank..... 1^.850 13ft?5 Credltanstalt ....... 286<3l) 287-- Depositenbank....... 210— 211 — Creditanstalt, imgar..... 26150 262 - Oesterreichisch' ungarische Bank 834- 836 — Uuionbant ........ 114 50 115- - Verkehrsbank....... 13250 133'— Wiener Bankverein..... 138 25 138 75 «ctleu von Transport.Nnterneh. «nngen. «llföld-Bahn .......153 - 158 50 Donau.Dampfschiff.«V«sellschaft 565 ~ 567 — Elisabeth-Westbahn.....19150 192-- Ferbinands.Nordbllhn. . . .2460-2465 — Franz.Ioseph.Vahn .... 170— 17050 Galizischc Carl»Ludn,ig '^ft0>^ Oesterr. Nordwest-Nahn - > g<;4<> ,^< Slebenbiirger Bahn . - - ' ,???^ ,Ä'' Staatsbahn 1. «m. . - - ' ^zlbl> ^ SUdbahn z 3«/, ....-' na- . z 5°/. ....-' ^ Devlie«. ^HÄ Auf deutsche Plätze . . - > ' /l??" ,1?^ London, kurze Ächt . - - ' ,1?^ >°" London, lange Eicht . ' ' 4s'^ Pari,........ ' Geldftrt" «»< ft Ducaten .... 6 fl. 5« " 9 . Napoleonsb'or . » . 35 - ^ -Deutsche «eich«. «,„ b? - ^ ' Noten .... 57 . s« " ^ ' Gllbergulden . . -^- » ^ * .l ---------^«.0blisa<^. ssrainische Vrundentlastung« ^ ^. .g»" <»elb 101-. O""^lo isb > Treblt 236 40 bi, 23« ?0. »'- 19? --. >Nn"lV? w"l.^ ^r»^ Minuten notierten: Papierrente 72 90 bi« 73'0f. Silberrente ?3'85 bi« 74 -. Voldrent« 88 25 bi« 88 4(