Rcdaction und Expedition: Bahnhosgassk Nr. 15. - —— PränovicrationSpreil« >>ür ra>bc»!>: Ganzj. K. 8'4V; V» AuKellungmsHauSürlli.rslr. Mit der Post: Äanzjäbr. fl. ir. ^ ^ ^ ^ F Zusertion«vrkise^ Eiu« . . ^ Mittwoch, b.November 18i8.—Morgen: Engelbert. 11.Jahrg. zeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Zur Landtagssession. „Slov. Narod" fährt fort, auf den Verlauf der letzten Laudtagsfession Rückblicke zu werfen, er läßt die Action seiner Lieben und Getreuen im schönsten, hellsten Lichte erscheinen und stellt jene der liberalen Landtagsmajorität, wie gewöhnlich, in den Schatten. „Narod" erhebt eiu Siegcsgeschrei darüber, daß, obgleich die Slo-venen in der Minorität sich befanden, diese Minorität nicht geschlagen wurde. „Narod" präsentiert seinen Lesern wieder einmal ein Nebelbild, auf welchem die nationale Minorität als moralischer Sieger dasteht. „Narod" gelangt im Flusse seines Artikels zur Einsicht, daß die im Organe der verfassungstreuen Partei erschienenen Artikel über die Mißwirtschaft der weiland nationalen Majorität in der krainischen Laudstube diesen Umschwung bei den vorjährigen Landtagswahlen zur Folge hatten, daß es infolge dieser Artikel sogar im nationalklerikalen Lager Licht wurde und die Zeit der National-Klerikalen abgelaufen ist. „Slovenski Narod" kann jedoch das erlernte Handwerk abermals nicht lassen, er greift abermals einen Mann an, der mit uuermüdlichem Eifer und selbstloser Aufopferung für das Wohl des Landes Kram und seiner Bevölkerung wirkt, der sein Heimatland uud dessen Bewohner liebt, jedoch jene Prinzipien haßt und verwirft, die in diesem Lande und im national-klerikalen Lager gegen den liberalen Fortschritt und gegen die Satzungen der Verfassung auf die Tagesordnung gebracht werden. Die Bewohnerschaft Krains hat gelegenheit-lich der letzten Landtagswahlen erfreuliches Zeugnis abgegeben, daß sie der national-klerikalen Führerschaft übersatt und müde geworden ist. „Slov. Narod" feiert die Haltung der Landbevölkerung, die ein treuer Anhänger der „Nation" blieb, aber „Narod" kann sich ungeachtet seiner auf eigener Täuschung beruhenden Ansichten der klarsprechenden Thatfache nicht verschließen, daß nun auch in Kreisen der bäuerlichen Bevölkerung Krains der Tag der Aufklärung und geistigen Freiheit angebrochen ist. i Auch die bäuerliche Bevölkerung Krains wird den falschen Profeten in Hinkunft die Thür weisen, sie wird jener Partei sich hinneigen, die das Wohl des Landes und in erster Lime jenes der bäuerlichen Bevölkerung anstrebt. „Slov. Narod" erfrecht sich, das Programm der „Nemskutars" als Lüge zu bezeichnen; „Narod" will seinen Gesinnungsgenossen das Mähr-chm ansbinden, daß die abgetretene national-kle-rikale Landtagsmajoritüt mit dem Vermögen des Landes Krain sparsam umging. Es hieße Wasser in das grundlose Meer schütten, wenn wir jene Artikel, mit welchen wir die Mißwirthschast der weiland national-klerikalen Landtagsmajoritüt stichhaltig nachgewiesen haben, unseren Lesern nochmals auftischen würden. Wir brachten Ziffer mäßige Rechnung, und was bringt „Narod", der sich zum Auwalt der national-klerikalen Majorität aufstellt? — Nichts als leere Phrasen, nichts als schnöde Verachtung verdienende Verdächtigungen. Mit solchen Factoren rechnet ,,Slov. Narod"! Auf diesem Gebiete ist er Meister! Die Lage in Bosnien nnd in der Herzegowina war und bleibt, wie die „Pest. Korr." aus angeblich kompetenter Quelle erfährt, in militärischer uud politischer Beziehung stets maßgebend für die Realisierung des vorwaltenden Strebens militäri-scherseits, alle auf die Erleichterung der finanziellen Lasten abzielenden und ohne Gefährdung der staatlichen Interessen zulässigen Maßnahmen in Anre- gung zu bringen und durchzuführen. Nach Bewältigung des bewaffneten Widerstandes im gesammten Occupatiousgebiete gestaltete sich die Lage im allgemeinen derart, das man zu umfassender Demobilisierung und Auflösung aller nicht unumgänglich nothwendigen Kommanden, Stäbe und Heeres-anstalten schreiten konnte. Man darf gerechterweise zngestehen, daß man rücksichtlich dieses vorwaltenden Strebens zu sparen beim Oberkommandanten der Oceupationsarmee stets bereitwilligstes Entgegenkommen gefunden habe. Die aus eigener Anschauung gewonnene beruhigende Ueberzeugung über die anzuhoffende Stetigkeit normaler und freundlicher Verhältnisse in Bosnien und der Herzegowina hat — wie verläßlicherweise verlautet — den FZM. Baron Philippovich bewogen, früher, als man erwartet hatte, die ihm ursprünglich gestellte Aufgabe als gelöst darzustellen und die Bitte daran zu knüpfen, auf deu ihm durch die Gnade Sr. Majestät des Kaisers vorbehaltenen Kommandierendenposten nach Prag jetzt schon zurückkehren zn dürfen. Der FZM. ist der Ansicht, daß das Armeekommando mit allem dazu gehörigen Apparate ohne Gesahr ausgelassen werden könnte, daß an dessen Stelle nach Art der im Heimatlande bestehenden Territorialkommanden eine minder kostspielige Militärbehörde errichtet und aus Ersparungsrücksichten ebenso auch das Armeegeueralkommando durch ein einfaches Organ substituiert werden könnte und sollte. Ueber das Stadium eines so lautenden Antrages ist die berührte Angelegenheit noch nicht gediehen. Nachdem es sich aber hier nicht um eiuen bedeutungsvollen Scheinwechsel, sondern um einfache Ersparungsmaßregeln und eine Personalfrage handelt, deren entsprechende Lösung zur allseitigen Zufriedenheit in den dortländigen bestehenden Verhältnissen anstandslos zu finden sein dürste, so wird wol die Kriegsverwaltung sich mit der Erwägung dieser Anträge des bisherigen Jeuill'eton. Eine Erzählung ohne Titel. Von Jean Baptiste. (Fortsetzung.) „Der arme Onkel!" brach endlich Leopoldine das Schweigen, „ich möchte doch fast lieber, wir wären gestern zu Hause geblieben. Nun muß er unser Vergnügen mit Krankheit büßen." ,,Zu Hause geblieben?" entgegnete Amalie lebhaft, „warum nicht gar! Der Onkel ist gewiß heute wieder ganz wohl, ich kenne ihn, solche Anfälle sind gleich wieder vorbei, und ich denke, für ein Eoncilium und ein paar Flaschen Medizin hat er unser beider Glück nicht zu theuer erkauft." „Deines auch?" fuhr Leopoldiue schnell heraus, und hohe Röthe überzog ihre Wange ob des Geständnisses, das in den beiden kleinen Worten lag. „O ja, deines und meines," versicherte Amalie, „wahrlich, ich müßte nicht so lange nicht so viele Welt- und Menschenkenntnis in meinem kurzen Lebenslaufe gesammelt haben, wenn ich nicht mit einem Blicke dein Geheimnis durchschaut hätte, uud ich — hast du denn gestern den Grünrock gar nicht bemerkt?" Leopoldine erröthete abermals und sah die Tante fragend an, denn wir wissen, daß ein anderer Grünrock in ihrem Kopfe und Herzchen spukte. „Der wilde und doch liebenswürdige Jüngling beim Wettrennen", fuhr Amalie schwärmend sort, „der, wie er die Brille einen Augenblick ablegte, durch eiuen einzigen Blick aus seinem schönen Auge meine mädchenhafte Sprödigkeit besiegte. Ja, mein holdes Poldinchen! Liebe auf den ersten Anblick ist kein Hirngespinst der Roman- und Komödienfabrikanten! — Doch, wem sage ich das? es bezeugt ja eben die Sympathie unserer jugendlichen Herzen, daß wir an einem Tage durch einen Pfeil des kleinen blinden Liebesgottes in Gestalt eines Grünrockes verletzt werden mußten. Aber nun beichte schnell, denn die Geschichte, die du dem Onkel gestern vorstammeltest, hat gewaltige Lücken." Leopoldine ergänzte durch ein ganz offenes Geständnis all' die Lücken, welche der Scharfsinn der Tante in der Geschichte des gestrigen Abends bemerkt hatte, und fand an ihr eine warme Freun- din, die sich mit Leib und Leben verbürgte, der Alte möge sich auch noch so griesgrämig stellen, sie müsse glücklich und in ihrer Liebe klar, das heißt die Frau ihres geliebten Klar werden. „Weißt du aber", fuhr Amalie fort, „daß der gestrige Abend noch eine andere erfreuliche Folge hat? Die beiden Aerzte haben nämlich erklärt, daß mein Bruder nach Karlsbad muß, und das soll ein Ort sein, der noch viel, viel amüsanter ist, als Baden. Ich werde, obschon ich kerngesund bin, doch auch etwas Brunnen trinken, blos der Sommersprossen wegen, die der Blüte meines Aussehens einigen Eintrag thun, wenngleich mein Grünrock das nicht bemerkte. Desto freudiger wird nach der Rückkehr seine Leidenschaft sein, wenn ich neu verschönt erscheine, wie Venus aus dem Meerschaum." „Und ich?" fragte Leopoldine ängstlich, „wo bleibe ich denn?" „Wo du bleibst?" verwunderte sich Amalie. „Sonderbare Frage! Du gehst mit uns." „Nimmermehr!" stieß Leopoldine in höchster Seelenangst heraus, und fuhr stockend fort: „Unk — Klar?" Occupationstrnppcn-Oberkoinmandanten bald ernstlich beschäftigen, und wir zweifeln nicht, eine dem Finanzminister ebenso wie den Wünschen des Baron Philippovich genehme Erledigung dieser Angelegenheit in Bälde erwarten zu können. Reichsrath. 404. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Minister Dr. v. Stremayr legt im Namen des Ministerpräsidenten den Berliner Vertrag auf den Tisch des Hauses. Diese Sitzung wird mit der Adreßdebatte ausgefüllt. Der feudale Graf Hohenwart sagt in langer Rede: Die begonnene Action muß durchgeführt werden zum Ruhme des Vaterlandes! Die Aufrechthaltung der Türkei war und konnte me die Aufgabe unserer Politik sein, der Berliner Friede hat die Türkei aus der Reihe der europäischen Staaten gestrichen, die Diplomatie war nicht mehr in der Lage, die europäische Türkei länger zu erhalten, die Ueberzeugung stand fest, daß bei der Neugestaltung der Dinge im Oriente Oesterreich sich activ betheiligen müsse, die Besetzung Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich ist gerechtfertigt. Die Politik des Grafen Audrassy richtet uns finanziell zugrunde. Es war ein Fehler, daß die Regierung nicht schon früher an die Volksvertretung herangetreten ist. Abg. Dr. v. Demel tritt den Ausführungen des Grafen Hohenwart entgegen und constatiert, daß, Gott sei Dank, jenes Ministerium, dem Hohenwart präsidierte, nicht lange die Zügel der Regierung führte, einer Regierung, deren Ziel die Zersetzung der Monarchie war. Die richtige Stellung für Oesterreich sei eine solche, die es uns möglich macht, Rußland gegenüber mit voller Stärke aufzutreten. Der Weg für uns ist klar vorgezeichnet an der Donau, er stützt »sich auf Siebenbürgen, er hat Rumänien zur Avantgarde, dasselbe Rumänien, das wir nicht geschützt haben; wir hatten uns niemals davor zu fürchten, daß uns eine preußische Gendarmerie in den Rücken fallen wird. Hätten wir unsere Stellung auf dem Hochplateau von Siebenbürgen richtig zur Geltung gebracht, so würde Rußland nicht über den Pruth geschritten seiu, Rumänien würde freie Hand behalten haben und die Türkei noch ungeschwächt dastehen. Zwei Wege stehen uns offen; entweder muß man weiter gehen und den angesetzten Kelch bis zur Neige leeren, oder aber man muß, indem man zwar die Armee, die sich einen unvergänglichen Ruhm erworben, nicht im Stiche läßt, alles aufbieten, um deu bereits be- gangenen unseligen Fehler so viel als möglich unschädlich zu machen, auf daß jene Gefahren, die das Land belasten, nicht fortdanern. Wenn wir Unrecht behalten im Laufe der Zeit, so werden wir darüber glücklich sein; wenn aber das Gegen-theil geschieht, so möchten wir die Verantwortung dafür nicht auf uns nehmen, daß dasjenige geschieht, was wir für ein Unheil des Reiches erachten. Prinz Eugen ging auch nach Bosnien, aber wir haben trotzdem Bosnien nicht behalten. Abg. Demel schließ» seine Rede mit der Bemerkung, daß er die Adresse gerne annehme, weil darin klar enthalten ist, daß das österreichische Parlament nicht gewillt sei, sich ferner gefallen zu lassen, daß man gewissermaßen mit Seiltänzerhüpfen über die Prärogative des Parlaments hinausgehe und es abfertige mit dunklen Erörterungen uud anekdotenhaften Phrasen. Die Adresse genügt für diesen Zweck, sie genügt aber auch deswegen, weil es unzweifelhaft ist, daß, wenn eine ganze Bevölkerung sich in Unruhe befindet, man wol zn erwägen hat, ob diese Unruhe noch zu steigern ist. Vom Occnpationsschanplatze. Nach Bericht des Spezialkorrespondenten der „Neuen freien Presse" wurde, nachdem die sür die Garnison Serajewo's bestimmten 60 Baracken noch nicht vollendet sind, der größte Theil der Truppen seit dem Eintritt der ungünstigen Witterung in der Stadt bequartiert; nur die Pferde der Artillerie und des Fuhrwesenscorps lagern unter freiem Himmel und sehen dem entsprechend herabgekommen ans. Von den für Se-rajewo bestimmten 60 Baracken sind 10 vollendet nnd werden nächstertage belegt werden können. Sechzehn befinden sich im Baue. Ich zweifle, daß die projektierte Zahl noch in diesem Jahre her-gestellt werden kann. Die durch den Abmarsch der heimkehrenden vier Divisionen nothwendig gewordene Truppenverschiebung in dem vccupierteu Raume wird demnächst beendet sein, so daß sich bald alle Truppen in ihren Winterstationen befinden werden. Die durch die Staudesherabsetzung der Occupatious-trnppen disponibel gewordenen Reserveleute befinden sich schon größtentheils auf dem Heimwege; deren Zahl ist allerdings, mit Rücksicht auf die Abgänge bei den Trnppenkörpern und weil der erhöhte FriedeuSstand festgehalten werden muß, nicht bedeutend. Das Regenwetter hält an; infolge dessen wird der Zustand der Straßen täglich schlechter. FML. Beck ist über Mostar nach Wien abgereist. Die Deputiertenwahlen in Frankreich sind im Sinne der republikanischen Partei ausgefallen, die „Republ. Franpaise" schreibt: „Sieg, vollständiger, überwältigender Sieg! Frankreich wird ein schönes Neujahrsgeschenk empfangen. In einigen Wochen werden wir erleben, was unsere Generation noch nicht gesehen hat und was überhaupt nur selten und nur in ganz kurzen Zwischenräumen unserem Lande beschieden war: öffentliche Gewalten, die mit einander und mit der Gesinnung der Nation in Uebereinstimmnng stehen. In dieser großen Thatsache liegt eine ganze Umwälzung, deren Segen und Wohlthaten wir, die wir an beständige Aufregung und Kämpfe gewohnt sind, gar nicht ermessen können. Wird man gleich ein Heilmittel für alle Uebel finden? Gewiß nicht, aber man wird aus Werk gehen mit dem aufrichtigen Wunsche, es zu vollführen, mit jenem guten Willen, der über manches Hindernis hinweghilft. Sobald von einer vernünftigen, nützlichen, volkstümlichen Maßregel die Rede sein wird wird man nicht mehr den Einwand hören: „Ja, aber der Senat wird es nicht zugeben!" Der Senat, fortan nur von den offenkundigen Wünschen der Nation geleitet, wird sich lediglich den für die Republik gefährlichen Maßregeln und den Ränken ihrer Feinde widersetzen. Die beiden Kammern werden, statt sich die Gewalt streitig zu machen, die nur in der Nation selbst ruht, in der Aufsuchung der nothwendigen Reformen wetteifern. Die Ordnung, die wahre, aus dem freien Einklang der Willen entspringende Ordnung wird endlich herrschen und Wohlergehen und Vertrauen in ihrem Gefolge haben. Es gibt in Europa kein Volk, welches uns um eine so verheißungsvolle Lage nicht beneiden könnte, kein einziges, ohne Unterschied der Regierungsform, dessen Zukunft besser gesichert wäre. Wir müssen an dieser Stelle den strebsamen Bürgern, den Wemeinderäthen, die aus Vernunft und aus Patriotismus die Einigkeit in der Regierung hergestellt und die Republik für immer befestigt haben, unsern Dank aussprechen; sie werden, wie alle ändern, an den Wohlthaten, die sie uns vermitteln, ihren Antheil haben, verdienen aber darum nicht minder die Anerkennung ihrer Mibürger." Tagesueuitzkeitrn. — Verkehrsstörung. Der Schneesturm wüthete in der Nacht zum 3. d. in Wien und Umgebung, wie früher noch niemals, der Verkehr war gänzlich unterbrochen, taufende von Bäumeu und Telegrafenstangen wurden nmgeworsen, der Post- „Ei, wenn er ein ordentlicher Liebhaber ist, so folgt er uns oder geht voraus dahin. Wenn ich meinen! Grünrock noch einmal begegne, so lasse ich nur im Vorbeigehen ein: „Morgen gehe ich nach Karlsbad!" fallen, und was gilt die Wette, wenn wir das dritte mal zum Brunnen gehen, wer stürmt uns wonnetrunken entgegen? — mein Jüngling." Leopoldine hatte den zweiten Theil von Amaliens Rede nicht vernommen, dagegen leuchtete ihr die Wahrheit des ersten desto Heller ein, denn wie leicht konnte es dem jungen Aeskulap werden, vn dem ersten besten Krankheitsanfalle des Onkels ihn aus dem Grunde zu heilen, daß aber kein anderer Arzt in Karlsbad geholt werde, dafür wollte sie schon sorgen. Des Onkels Glocke ertönte. Tante uud Nichte eilten, rm. ^,.. 7 dahm, noch auf dem Wege gestand diese, sie habe dem Doktor zu schreiben versprochen, und Me machte sich verbindlich den Brief zu besorgen. 6. Der Reisegefährte. „Aber, Onkel Leopold!" begann Amalie, als Wallner beim Mittagstische recht fröhlich geworden war, „wie werden wir denn nach Karlsbad reisen, mit Umgehung der Eisenbahn, die du perhorrescierst. ? Ich kenne hier einen Fiaker, mit dem ich manchmal ausfahre, wenn du gerade die Laune hast, dich lieber selbst einspannen und deine beiden Schimmel ziehen zu wollen, stau dich von ihnen ziehen zu lassen. Er hat gute Pferde (keine solche abgezehrten, beklagenswerthen Thiere, wie die meisten), hübsche Wagen, und ist dabei billig." „Laß' mich mit einer solchen Schneckenfuhr", brummte Wallner, „wenn ich Lust hätte, mich vier oder fünf Tage Herumschleppen zu lassen, führe ich mit meinen eigenen Rossen, die doch auch nach müssen, denn Ihr würdet mir ja scheele Gesichter ziehen, wenn Ihr im Bade mit Mieth-pferden spazieren fahren solltet." „Also mit Extrapost?" „Ist mir zu umständlich, da muß ich auf jeder Post zahlen und mich mit einen: Nimmersatt von Postillon, Schirrknechten uud Tod und Teufel herumzanken. Wir fahren mit dem Eil-wagen." „Mit einem Separatwagen?" „Nein, mit dem gewöhnlichen, ich mag mich nicht mit dem Stuudenpaffe herumplagen. Das ist ja eben die größte Wohlthat dieser herrlichen Ein- richtung, daß man sich ganz passiv hingibt, wie ein Packet Ware, und so ohne weitere Sorge und Bemühung an Ort und Stelle spediert wird. Der Nachbar Voglhuber hat schon die Plätze für mich und euch bestellt." „Und wo bleibt denn der Jakob?" „Der fährt uns mit der Margarethe und den Schimmeln ganz gemächlich nach, wir müssen uns schon einige Tage behelfen." Leopoldine jubelte im Innern ihres Herzens über den Eilwagen, denn nun hatte sie die Hoffnung, in einem Wagen mit dem Geliebten zu fahren; aber das Roth der Wonne auf ihren Wangen sollte bald in das Blaß des Schreckens übergehen, als Wallner fortfuhr: „Den vierten Platz im Innern des Wagens nimmt Voglhuber ein, der Arzt hat ihm auch Karlsbad verordnet, und ich habe dem Geizhalse eine kleine Schuldsorderuug nachgesehen, um ihn zu einem so theuern Fuhrwerke zn vermögen, damit ich nur keiu fremdes Gesicht um mich sehe. Ob nun der Cabriolsitz vergeben ist, weiß ich nicht, es geht mich aber auch nichts an, mit dem komme ich ja doch nur beim Essen zusammen." (Fortsetzung folgt.) und Eisenbahnverkehr im Innern nnd nach außen^ erlitt arge Störung. Die Wiener Telegrafendirection ? erließ nachstehende Kundmachnng: „Bis auf weiteres können Telegramme nach den verschiedenen Richtungen nur unter der Bedingung znr Aufgabe gelangen, daß dieselben an die nächstgelegeuen betriebsfähigen Telegrafenstationen in Wr.-Nenstadt, Brüun, Preran, Stockerau, St. Pölten, Krems uud Preß-burg mittelst Post abgesendet und von dort an die Bestimmungsorte telegrafisch befördert werden" — Für die Occnpation. Der Reformverein der Wiener Kaufleute beschäftigte sich in einer am 31. Oktober abgehaltenen Plenarversammlung, welche sehr zahlreich besucht war und an der anch mehrere Reichsrathsabgeordnete theilnahmen, mit der Occupationssrage. Der Versammlung lag ein längerer Bericht des Ausschusses vor, der in folgender Resolution gipfelte: „Unsere Interessen im Orient können angesichts der auf der Balkan-Halbinsel eingetreteueu Situation durch die dauernde Festsetzung Oesterreichs in den occupierten Gebieten nur gefördert werden, weil hiedurch der Weg für eine enge wirtschaftliche Vereinigung mit den an der Donau liegenden nnd nach dem Adriatischen Meere gravitierenden Ländern, im Interesse dieser Länder selbst, wie Oesterreich-Ungarns, angebahnt und gesichert wird." Nach einer lebhaften Debatte wurde schließlich die Resolution unter Einschaltung des Wortes „wirthschastlichen" vor „Interessen" mit großer Mehrheit angenommen. — Botschafter Graf Beust wartet, wie aus London gemeldet wird, blos die Rückkunft der Königin ans Balmoral ab, nm ihr sein Abbernfnngs-schreiben zu überreichen. Dies dürfte in der letzten Woche dieses Monats geschehen, worauf sich der Graf nach Paris begeben wird. Bevor er jedoch dort sich bleibend einrichtet, beabsichtigt er noch einen Abstecher nach Wien zu machen, um hier seine letzten Verhaltungsbesehle in Empfang zu nehmen. — Zum Attentate in Madrid. Die Prozeßacten über das Attentat anf den Köuig Al-fonfo befinden sich in den Händen des Proenrators, der die Anklage binnen 24 Stunden erheben soll. Auf Verlangen des Vertheidigers Olivas ordnete der Gerichtshof eine telegrafische Untersuchung über den angeblichen dreimonatlichen Aufenthalt des Angeklagten in der Irrenanstalt in Barcelona an. Der Bericht der Aerzte, welche den Angeklagten durch drei Tage beobachteten, sagt, daß kein Symptom von Monomanie an ihm wahrzunehmeu sei. Lokal- und Provili;ial-Ange!eyenheiten. — (Truppe ubetheilung.) Wir erfahren aus einer Privatquelle, daß die vom Occupatious-schauplatze nach Laibach zurückgekehrten und hierher zuständigen Reservisten Vonseite der Stadtvertretuug mit je einem Gulden Silbermünze per Mann werden betheilt werden. — (Türken durch Laibach.) Heute abends um 9 Uhr langen die in Linz interniert gewesenen regulären türkischen Militärs (darunter 138 Offiziere mit 70 Frauen und 42» Mannschaft) mittelst Separatzuges der Nudolfbahn in Laibach an, um mit dem Mitternacht abgehenden Lastenzuge der Südbahn weiter nach Triest und von dort nach Konstantinopel zu fahren. — (Patriotischer Antrag.) Im unter Leitung der ehrwürdigen Ordensschwestern stehenden St. Josefrspitale in Laibach werden drei bis vier verwundete Offiziere oder deren Stellvertreter in unentgeltliche Pflege übernommen. — (Die Landwirthschaftsgesell-schast für Krain) hält ihre Generalversammlung anstatt im November l. I. im Jänner k. I. ab, nachdem der Centralausschuß derselben vorläufig noch über zwei Programmpunkte schlüssig werden muß, und zwar: 1.) die Verhandlung über die Bildung einer eigenen Section für Pferdezucht, welche nach dem Erlasse des hohen k. k. Ackerbauministeriums vom 10. August d. I. zum Theile die mit namhaften Kosten verbundene Agenda der aufgelösten „k. k. Lau-deskommission für Pferdezucht" zu übernehmen berufen ist, nnd 2.) die Verhandlung, auf welche Weise zeitweilig vou der Laudwirthschaftsgesellschaft Lotterien zur Förderung uud Vervollkommnung der Land- nnd Forstwirthschast veranstaltet werde», bei welchen gntes Zuchtvieh, gute Ackerwerfzeuge, Sämereien uud dergleichenverlost nnd wobei besonders die Gesellschaftsmitglieder bedacht werden sollen. — (Zuchtstierverkauf.) Die vou der krainifchen Landwirthschaftsgescllschaft angekanften Zuchtstiere von Pinzgauer Rasse wurden in Krain-bnrg zu günstigen Erstehungspreisen an krainische Landwirthe verkauft. — (Von Valvafors ChronikKrains), nene Auflage, erschien diesertage die 44. Lieferung (das 1. Heft res 7. Buches). Wir finden in diesem Hefte historische Daten über die „Pflanzung" der christlichen Religion in Krain, über Neligiousuuruhen, Bekehrung des Adels in Kärnten und Krain, über die Einführung der Regierungsgewalt in Krain und Kärnten, über die Einbürgerung der „fclavonifchen" Sprache in Kärnten und Krain uud über die durch das Lutherthum eingetretene Religionsfpaltuug. — (Neues Jagd- uud Tonristen-haus.) Herr Kecel, Gutsbesitzer, Bürgermeister und Jagdinhaber in Stein, ließ nächst dem Ursprung des Feistrizflusses ein Jagd- nnd Touristenhaus Herstellen, welches am 1. d. M., gelegenheitlich einer Gemsjagd, eröffnet wurde. In diesem Hause können 7 bis 1<> Personen im Zimmer und bei 20 bis 30 Personen in deu Dachräumen uutergebracht werden. Jagd- und Gebirgsfreuude werden also dort guten Unterstand uud Küche vorfinden. Herr Kecel hat sich durch Aufführung dieses Baues eiu großes Verdienst erworben. — (Neue Karte.) Dr. Petermann in Wien hat kurz vor seinem Tode eine Uebersichtskarte der asiatischen Länder beendet, welche bei den bevorstehenden kriegerischen Ereignissen von besonderem Interesse sein dürste. Sie reicht vom indischen Ozean in: Süden bis zum Aralsee im Norden, vom Aegäischen Meere im Westen bis nach Kaschgar im Osten, umfaßt somit das türkische Reich in Europa und Asien, die Kankasnsländer, Persien, Afghanistan, Chiwa uud Buchara, sowie die angrenzenden Theile des englobritischen und russischen Reiches in Asien. — Schrift und Terrain, besonders die Darstellung der orographischen Verhältnisse sind klar und deutlich; außerdem enthält das Blatt die Details der neuesten wissenschaftlichen Forschungen. Der billige Preis von 72 kr. begünstigt die weiteste Verbreitung. — Diese Karte kann durch die hiesige Buchhandlung v. Kleinmayr L Bamberg bezogen werden. — (Landschaftliches Theater.) Nach Verlauf vou langen zwei Jahren beglückte uns wieder einmal I. Hopps „Prinzessin von Trapeznnt" mit ihrem Besuche. Die Aufnahme war eine sehr freundliche. Sämmtliche Bühnenkräfte gingen gestern, vortrefflich aufgelegt, lebendig ins Treffen, die Ver-theilung der ersten Partien war eine gauz gute. Den ersten Preis erwarb sich wieder Frl. Massa (Prinz Rafael); anmuthige Erscheinung, angenehmer, reizend schöner, die innersten Gefühlssaiten anschlagender Gesang und edles Spiel sind die Waffen, welche der jederzeit sympathisch auftretenden hoch-geschätzten Primadonna unserer Operette zur Verfügung stehen und sie zum Siege führen. Recht kräftig und sicher ließ sich auch Frl. Meyer (Za-netta) vernehmen; eine etwas stärkere Dosis Heiterkeit würde die lobenswerthe Leistung noch mehr gehoben haben. Frl. Ulrich (Regina) war recht gut aufgelegt, ließ ihren Gesangspart deutlich heraustreten, nur hätte die Toilette im zweite» Acte nicht die Salon-, sondern eine phantastische Form tragen sollen. Frl. Lang Hof (Paola) glänzte im ersten Acte durch originelles Kostüme, und bewährte sich auch gestern als eine sehr schätzeuswerthe Kraft auf komischem Felde. Der Damenchor that sein möglichstes. Nun zu den Herren! Herr Fried -mann war ein prächtiger „Prinz Kasimir", schon sein Entree wurde beifällig begrüßt. Herr Becher präsentierte sich als eine im komischen Fache gut verwendbare Kraft, sein „Sparadrap" fand Beifall; nur etwas lauteren, kräftigeren Ton in der Prosa! Herr Arenberg hat ganz das Zeug zum „Ca-briolo"; recht wacker trat auch Herr Jahn als „Tremolini" ein; in den Szenen als „Haushofmeister" sollte der komischen Situation gebürende Rechnung getragen werden. Der Chor der Jäger im zweiten Acte ließ einiges zu wünschen übrig, so auch der Chor und Aufmarsch der „Pagen"; das Kostüm derselben war recht nett. Herr Orchester-direktor Meyer spielte das Violinsolo im Vorspiele zum zweiten Acte sehr zart. Diese bekannte Operette dürfte, wie aus dem gestrigen Erfolge zu schließen, gut besuchte Wiederholungen erleben. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Die Witterung hat sich im Bezirke Marburg für die Weinlese leider sehr ungünstig gestaltet. Vor Beginn derselben hatte ein 36stündiger Regen am 13. v. M. eine Überschwemmung deS ganzen Pößnitzthales, begleitet vou zahlreichen Bergabrutschungen in Obstund Weingärten und Wäldern, verursacht. Von da ab fiel beinahe täglich Regen und hinderte die Weinlese derart, daß am 1. November in den Landkirchen Verlautbart wurde, es werde am Sonntage gestattet, sogleich uach der ersten Frühmesse die Lesearbeiten fortznfetzen. Am 31. v. M. nachts war Schnee gefallen, jedoch bis Mittag wieder geschmolzen. Seit 2. d. begann von neuem Schneesall, welcher während der Nacht in einen wahren Schneesturm ausartete, der Schnee liegt 50 Centimeter hoch und der Schneefall dauert fort. In den meisten Weinbergen des höheren Gebirges hängt noch die Hälfte der Traubeu. Es ist abzuwarten, ob der Schnee von neueni so weit schmilzt, daß die Abnahme der Trauben ermöglicht wird. Jedenfalls ist der Verlust schon jetzt ein großer. — Die Brüder Dominik uud Anton Zudic in Capodistria geriethen, wie die „Triester Ztg," erzählt, über die Theilung eines Grundstückes iu Streit, in dessen Verlauf der eine, Dominik, dergestalt wütheud wurde, daß er seinen Bruder Anton mit einem Gewehre niederzuschießen drohte. Die Schwester beider wollte den Bruder Anton aus der Richtung des Gewehrlaufes ziehen, da krachte auch schon der Schuß, und die Kugel traf den Anton tödtlich ins Herz und riß beim Ausgange aus dessen Körper von der Hand der Schwester noch drei Finger weg. Auf das Geschrei des Weibes und deren kleinen Tochter kam ein Verwandter herbei, welcher beim Anblicke des Erschossenen und der Verwundeten in solche Wnth gerieth, daß er nach einer Hacke griff, um den entflohenen Bruder« Mörder zu erschlagen. Letzterer hatte sich mittlerweile auf den Boden geflüchtet uud dort mit einem Stricke aufgeknüpft. Als sein Verfolger, die Hacke schwingend, dorthin kam und den Mörder am Stricke hängen und noch mit den Füßen zappeln sah, schwand die Mordsucht; er warf die Hacke weg, schnitt den Bruder- und Selbstmörder vom Stricke ab und brachte ihn zum Leben zurück. Der Verbrecher wurde dann in das Jnquisitenspital geschafft, wo er noch im Lause der Nacht wahnsinnig wurde. Das vorerwähnte kleine Mädchen wurde ob der Schreckeusszene von den Fraisen befallen, an welchen cs in wenigen Stunden starb. Der Verein der Aerzte i» Krain hielt am 30. v. M. eine Versammlung ab, welcher 20 Mitglieder anwohnten. Der Vereinsobmann Dr, Schiffer theilte neue Mitgliederbeitritte mit; der Vereinsschriftführer Dr. Valenta übergab daS wohlgetroffene Porträt des Ehrenmitgliedes Hofrath Dr. Löschncr, welches derselbe nebst 25 fl. für die Löschnerstistung dem Vereine zum Geschenke gemacht hat. Dr. Johann Bleiweis wurde zum Ehrenmitgliede ernannt; es wurde bekanntgegeben, daß die k. k. Landesregierung den zum Eintritte in den österreichischen Aerztevereinsverband erforderlichen diesbezüglichen Passus in den Vereins- statuten genehmiget habe, und daß somit der hiesige Verein laut Z 11 der Verbandsstatuten obigem Aerztevereinsverbande angehöre. Der Beschluß über die Lesefiliale»frage wurde bis zur nächsten Generalversammlung vertagt. Diesen Tagesordnungspunkten folgten wissenschaftliche Vorträge: ü) Dr. Kovatfch theilte seine Erfahrungen über die Wirksamkeit 1.) deS Lxtructliui bei Keuchhusten, und 2.) des Bromkali bei Neurosen im Säuglingsalter nnt. Beide interessanten Bortläge erscheinen demnächst in den „Memorabilien"; b) Sanitätsrath Dr. Schiffer erzählte einen merkwürdigen Fall von Hirnschlag, bei welchem am Körper kolossale, weitverbreitete Blutunterlaufungen in Vas Unterhantzcllgewebe eintraten, er bezeichnet diesen Fall als ein Uuicum, ihm sei in seiner nahezu fünfzigjährigen Praxis derartiges nie begegnet; e) Professor Val enta theilte mit Bezugnahme auf seinen in den „Memorabilien" bereits veröffentlichten Aufsatz seine weiteren Erfahrungen über die blutstillende Wirkung der Heißwassereinspritzungen in die Gebärmntterhöhle mit. Dieselben bestätigten ihre dortselbst ausgesprochene vortreffliche Wirksamkeit, nur machte er aufmerksam, daß man zu diesen Einspritzungen Katheter mit thunlichst großen Löchern verwenden müsse, weil sich dieselben sonst sehr leicht mit gestocktem Blute verstopfen. Zu den Volksschnlgesetzen für Kram. (Fortsetzung > Z 29. Die Ernennung des Lehrperfonals erfolgt durch den Landesschnlrath, welcher hiebei weder durch die Reihenfolge der Bewerber in der Competententabelle, noch an den Vorschlag des Orts-schulrathes, noch durch die von letzterm gegen einzelne Bewerber erhobenen Einwendungen gebnnden ist. Die Gründe der Nichtberücksichtigung des Vorschlages oder der Einwendungen sind dem Orts-schnlrathe bekannt zu geben. Z 30. Bei der Anstellung deS Lehrperfonals au Patronatsschulen kommt dem Patrone die Präsentation, dein Laudesschulrathe die Bestätigung zu. Zu diesem Behuse übergibt der Bczirksschul-rath die Competententabelle mit allen Gesuchen und Beilagen und mit den allfälligen Einwendungen des Ortsschulrathes dem Patrone, welcher den ihm geeignet scheinenden Bewerber auszuwählen und bei sonstigem Erlöschen des Präscutativusrechtes für den gegebenen Fall binnen 14 Tagen unter Vorlage aller Acten dem Laudesschulrathe zu beueuuen hat. Diese kann von der Präsentation nur aus den im § 50, Aliuea 4, des ReichSvolksschulgesetzes vom 14. Mai 1869 angegebenen Gründen abweichen nnd geht in solchem Falle ohne weitere Vernehmung des Patrones mit der Ernennung vor. 8 31. Der Ernannte tritt mit dem Ersten des auf den Antritt der ihm verliehenen Lehrstelle folgenden Monates in den Genuß der mit derselben verbundenen Bezüge. Vor der Einführung in den Schuldienst, welche dem Obmanne des Ortsschnlrathes znsteht, ist dem Ernannten vom Bezirksschnlrathe der vorgeschriebene Diensteid abzuuehmen. War der Ernannte bereits ini Lehrainte angestellt, so findet seine neuerliche Beeidigung nur bei Erlangung einer neuen Dienstkategorie statt. tz 32. Wenn sich um die Lehrstelle kein Bewerber meldet oder sür dieselbe kein Bewerber als geeignet befunden wird, beauftragt der Laudesfchul-rath den Bezirksschulrath mit der provisorischen Besetzung der betreffenden Lehrstelle. Z 33. Mit der definitiven Anstellung eines Oberlehrers (Oberlehrerin), eines Lehrers (Lehrerin), oder eines mit dem Lehrbefähigungszeugnisse versehenen Unterlehrers (Unterlehrerin) ist der Anspruch auf die mit der Lehrstelle verbundenen Bezüge sowie auf Dienstalterszulagen, dann auf die gesetzlichen Ruhe- und Versorgnngsgenüsse verbun- den. Definitiv angestellte Lehrer können nur über eigenes Ansuchen, aus wichtigen Dienstesrücksichten oder infolge eines Diseiplinarerkenntniffes vom Lan-desschulrathe an eine andere Schule versetzt werden. Die Versetzung aus Dienstesrücksichten darf auf keine minder dotierte Lehrstelle erfolgen. Z 34. Die Versetzung über das eigene Ansuchen erfolgt entweder im ordentlichen Competenz-wege oder im Wege des Diensttausches. Den Diensttausch bewilligt nach Anhörung der betreffenden Orts- und Bezirksschulräthe der Laudesschulrath. 8 35. Bei jeder ohne Verschulden und ohne Ansuchen verfügten Versetzung, sowie bei jeder aus-hilfsweisen Verwendung hat der Lehrer (Lehrerin) Anspruch auf den Ersatz der nachgewiesenen baren Reise- und Uebersiedlungsauslagen aus dem Nor-malschnlsonde. (Schluß folgt.) Witterung. Laibach, 6. November. Schneesall anhaltend, thaut jedoch in den Straßen wieder weg, sehr schwacher Ost. Temperatur: morgens 7 llhr -s- 0 4", naa,mittags 2 Uhr l 8' 0. i1877 -j- 6-1°; 1876 1'6" 0.) Barometer im Fallen, 722 46 Millimeter. Las gestrige Tagesmittel ver Temperatur -i- 0'8°, um 5 3" unter dem Normale; der gestrige Meder- schlag 7 00 mm. Regen nnd Schnee. Angekommene Fremde am 5. November. Hotel Stadt Wie». Urbauci?, Gutsbcs., Hofleiu. — Lehm, Mvldvvan, Kflte.; Kretz, Ingenieur, uno Dr. Schlosser er, OberlandcsgcrichtSraih a. D., Wien. — Globocuik, Ge-werksbesitzer, Eisnern. — Walker, Fiume. — Kramer, Pfarrer, Oberkrain. Hotel Elefant. Lah, Jurist, Bosnien. — Gollic, Pferdehändler, Jnnerkrain. — Bombig, Sleucranitscoiilrollor, Küstenland. — Dcinberger, Fabrikant, Neumarktl. — Tisscn, Usm., und Ribek sammt Frau, Wien. Hotel Europa. Rabitsch, Kfm., Billach. Baierischer Hof. Beui^ar, Kfm., Triest. — Zor, Sindie^ render, Krain. — (Lotlic, Scsjaua. — Baveek, Laibach. — Holauetz, Tuchein. Steidast, Steyr. Kaiser von Oesterreich. Winschinskp, Reis., Wien. Mohren. Krieger, Kärnten. — Savaschnik, Brod. — Svetl, Sauerbruiln. — Aubel, Prelesnik und Nandel, llnterkrain. Verstorbene. Den 4. November Johanna Taschkar, Tabak-sabriksarbeitcrin, 21 I. 2 Mon., Getreiveplatz Nr. 1, Lungentuberkulose. Den 5. Noveinber. Lorenz Bresquar, Auszügler, 80 I., Tirnangasse Nr. 4, Wassersucht. Gedenktafel über die am 9. November 1.878 stattfindende« Licirarwnen. 3. Feilb., Lnzar'sche Real., Untermaharonz, BG, Landstraß. — 2. Feilb., Zcleznikar'sche Real., Grdb. Stener-gemcinde Dobravca, BG. Laibach. — Reass. 3. Feilb.^ Matja^ic'sche Real., Famle, BG. Senosetsch. Theater. Heute (ungerader Tag): C a n n e b a s. Komische Operette in 1 Auszn.ae nach einem französischen Snjct. Musik von Franz v. Suppe. Diesem geht vor: Der Zigeuner. Genrebild mit Gesang in 1 Act von A. Berla. Musik von A. Conradi. Herr en-Wäscho, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt L. .1. Hamann, Hauptplatz Ur. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch angefertigt und nur beschaffende Hemden verabfolgt. (23) 9» soävr uncl lrsktixstsr bosoiti^t äausroä