M. 261 Dienstag, 14. November 1911. 130. Jahrgang. Zeitung P»»n»meraNon»prri»: Mit Poftversenduny: ^n»j«hr»i^ßr»ße «r. «0. Gprechstn»do der «c>«lt,n> v« » »v< ,0 Wr »oi«lttaas, U«lr. Heute wird das XXXVI. Stück des Landesgesehblattes f», das Herzogtum lcrain ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter «r. 41 das Gesch vom 28. Oktober 1911, gültig für das Her.' zogtum Kram, womit die 88 I. 2, 6, 7 „„t, y des Ge» ittzes vom 20. Dezember 18«4, L. G. Nl. Nr. 17, betreffend bie Veltragslelftlmg der Feuerversicherunsssgrsrllschaftrn «nd Vereine zu den Kosten der Feuerwehren nnd zur Unterstützung verunglückter Feuerwehrmänner abgeändert »erden. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 12. No> vnnber 1911 (Nr. 259) wurde dir Weiterverbieitunz folgender Pnßerzeugnisse verboten: Nr. 2 «Der lachende Philosoph» vom 1. November 1911. Druckschrift: »0l^mpia Rollorä. Ii»nHl«lc. K»d»retui ä««to oä UMer», ^pivuji ölouovi IlHbaretu I^uesru». ^u-to«ll^ prä,vu Mlljvtllein ärmz' V!»8 n, «pol. v kl»e«. kraiukä. »!l«io'ü, tigkärn» (^Hroäni list)'). Nr. 131 «Deutsche Zeitung» vom 6. November 1911, «r. 129 «Mährischer Wrenzbote» vom 5. November 1911. «r. 253 .6to8» vom 5>. November 1911. Den 1'l. November 1911 wurde in der l. l. Hof« und Staats« druckerei das I.XXXIII. I.XXXIV., I.XXXV.. I.XXIVII. und I.XXXVIII. Stück der polnischen Ausgabe des Rnchsgeseh. blattes des Jahrganges 1911 ausgegeben uud versendet. MchtanrMcher Heil. Der italienisch-türkische Krieg. Ans London wird gelileldet: III der öffentlichen Meinung, die vor kurzem durch Nachrichten englischer und ausländischer Vlätter von dem aus Wien angereg. ten Gedanken einer gemeinsameu Vermittlung der Mächte zwischen Italien und der Türkei Kenntnis er» hielt, saud dieser Plan viel Anklang. Das Interesse dafür erhielt jetzt neue Nahrung durch die von Asquith in seiner Ncde beim Lord-Mayor°Ba»kette der Vermitt» lungsfrage gewidmeten Worte, welche erkennen liefen, daß auch den, englischen Ministerpräsidenten das Zu-sammcnwirken der Mächte sür eine durch Mediation anzustrebende Herstellung des Friedens als der aussichts» reichste Weg erscheint. Die Standpunkte der kriegsühren. den Staaten über die künftige Stellung von Tripolis sind allerdings durch einen so starken Gegensatz voneinander getrennt, daß gegenwärtig sür den Versuch eines Eingreifens znr Herbeiführung einer Versöhnung bc> danerlicherweise kein Naum gegeben ist und diese Mög» lichkeit wohl anch sür die nächste Zeit nicht erwartet wer-den kann. Nichtsdeslowe»iger wird es nach der ilber» ,')lnc,u!ls; der politischen Kreise für die künftige Gestal-> lnlig der Ereigi'isse von Wert bleibe», daß dir besondere Eignung des Planes einer Kooperation aller Mächte sür die Erreichung des Friedenszielcs, sobald der ge» eignete Zeitpunkt dasür gctommcn sein wird, durch den englischen Ministerpräsidenten öffentlich anerkannt wor. den ist. Bulgarien und Serbien. Aus Sofia wird geschriebene Die Statuten des scrbisch.bnlgarischen wirtschaftlichen Annäherungs° < kumitees enthalten folgende Pnnkte: Das Komitee be° steht aus 48, von beiden Nationalitäten je znr Halste gewählten Mitgliedern. Ohne sich in die mnere oder die äußere Politik der beiden Länder einznmischen, st Ein Strahl der reinsten Freude belebte das An» gesteht des jungen Mannes. Er wollte erwidern, aber das Glück schnürte ihm die Kehle zu und machte ihm nun das Sprechen schwe-r. Er nahm ihren Arm, preßte ihn in leidenfchastlicher Aufwallung an fich nnd so uer-eint, beide von gleiche» Empfindungen beseelt, verschwan» den sie im Gedränge und dem Schalten der Nacht, ver» funken i» ihrem Liebestraum. Den wollk-n sie »un f"rt> spinne» unter den Gnadenstrahlen S. Marcos. Naibachk Zeitung Nr. 2«1. ______________________2488 14. November 1911. tigc Zugeständnisse aus kolonialen« Gebiete, namentlich soweit die Abrllndung des deutschen Gebietes in Süd-westafrila iu Betracht kommt, zu machen. Es sei außer, dem ciue offizielle Einladung an die deutschen Reichs, tagsabgeordnelen seitens des englischen Parlaments zu einem Besuche in England sofort nach den Wahlen im Immer ergangen. Ferner soll eine deutsch-englische Konferenz von deutschen und englischen Politikern und Journalisten zur Aufklärung verschiedener zwischen den beiden Ländern bestehenden Mißverständnisse stattfinden. Aus Velgrad wird gemeldet: Nach dem endgültig festgesetzten Programm für den Vesuch des Königs Peter beim Präsidenten Fallnres trifft der König in Begleitung des Ministerpräsidenten Dr. Milovanoviü am 16. November nachmittags in Paris ein und nimmt in den Appartements des Palais du Quai d' Orsay Woh. nung. Hieraus wird der König dem Präsidenten Fal° litres sowie den Präsidenten des Senats und der Kam» «>er Besuche abstatten und das diplomatische Korps empfangen. Abends findet im Elysoc zu Ehren des Kö» nigs ein Galadiner statt. Am 17. d. wird König Peter das Dejeuner beim Minister des Äußern de Selves neh> men und nachmittags in Begleitung des Präsidenten ^yalliöres das Pariser Munizipalgebäude besichtigen. Abends gibt der serbische Gesandte Dr. Milenlo Vesniü ein Dilier. Nni 18. begibt sich der König in Begleitung des Präsidenten Falliöres zum Besuche der Militär» schule nach Saint-Eyr, wo der König das Dejeuner einnehmen wird. Am Abend wird der König einer Galavorstellung in der Oper beiwohnen. Am 19. (Sonnlag) wird König Peter nach dein Abschiedsbesuche beim Präsidenten Fälliges abends di<' Rückreise antreten. Die in der Nede des Ministerpräsidenten Caillaux über das sranzösisch°deulschc Marokko»Alikommcn enthal. tene Neinerkung, daß im Zcnlrnm Afrikas von den Staaten noch nicht definitive Stellungen eingenommen sind, ist in Belgien als eine Anspielung aus den bel-zischen Kongo ausgelegt und abfällig besprochen worden. Mit Bezug daraus belout eine Mitteilung aus Paris, daß Herr Eaillaux bloß eine Meinung im Hinblicke auj mögliche zukünftige Gestaltungen ausgedrückt, jedoch keineswegs bestimmte Pläne oder sich jetzt vorbereitende Abmachungen angedeutet habe. Das französisch'deutsche Marokko-Abkommen birgt keinerlei geheime VestiM' mung, die sich auf den belgischen Kongo beziehen würde. Frankreich hat hinsichtlich des ihm sür dieses Gebiet eingeräumten Vorkaufsrechtes gar keine Versprechungen gemacht. Man ist in Paris der Ansicht, daß es Frank» reich auch gar nicht zustehe, ohne ein neues Abkommen mit Belgien sein Vorkaufsrecht an einen anderen Staat abzutreten. Für die Dauer der Abwesenheit König Georgs Während seiner Reise nach Indien wird eine Kommission mit gewissen exekutiven Funktionen der Krone betraut werdcn. Die Kommission wird bestehen: aus dem Prin-zen Arthur von Eonnaughl, dem Erzbischof von Canter-bury, dem Lordlanzler und dem Lordpräsidenten des Geheimen Nats. Die Ernennung dieser Kommission er» folgt auf Vorschlag des Premierministers durch Verord» uung, ohne daß ein besonderes Gesetz gegeben wird. Man folgt dabei entsprechenden älteren Vorgängen, deren letzter in das Jahr 1821 fiel. TMsucmMtcn. — (Die Königin von England gegen das Zigaret» te»rauchen der Damen.j Ans London wird berichtet: Königin Man) knüpft an die Traditionen des Viktoria« nischen Zeitalters an nnd tritt auch insofern in die Fußstapfen der unvergessenen alten Queen Viktoria, als sie das Zigarettenrauchen der Damen sür höchst unschicklich hält nnd es in ihrer Gegenwart nicht duldet. Unter König Eduard gab es keine Dame von Welt, die nichl eine eigene Zigaretlendose, Spitze i»nd Feuerzeug aus Edelmetall besessen hätte, und die Londoner Juweliere machten gute GesclMte mit diesen ost sehr kostbar her» gestellten Dingen. Die Königin Mary aber findet das Rauchen unweiblich. Ihren Damen ist es auf das strengste untersagt. Und sie unternimmt auch außerhalb ihrer nächsten UmgebnnH einen Nxihren Kreuzzug gegen das Rauchen — mit dem Erfolge, daß kaum eine Dame der englischen Gesellschaft, die hoffähig ist oder es wei» den möchte, zur Zigarette zu greisen wagt, wenn die Königin davon Kenntnis erhalte», könnte. — lDer Ursprung der Mayonnaise,) dieser berichm« testen Sauce, geht auf die in der Kriegsgeschichte wohl-bekannte Stadt Mahon ails Menorea znrück. Bei Aus» bruch des Krieges zwischen England und Frankreich qelang es den Franzosen uuter Marschall Richelieu im Jahre 1756, die Engländer aus dem Fort Saint-Philippe zu vertreiben. Eines Tages ging der Mar-schall durch die Stadt und trat, da er Huuger verspürte, in ein kleines Gasthaus, wo er sich das Frühstück vor-setzen ließ. Der biedere Wirt war auf so hohen Vesuch wenig vorbereitet. Er mußte also auftragen, »vas er gerade im Hause hatte, und brachte kaltes Fleisch in einer von ihm selbst bereiteten Sauee herbei. Richelieu schmeckte die Sauce und fragte neugierig nach dem Ne» zept. „Um sie zu bereiten", eutgecmetc der Wirt, „braucht man nur Ol, Eidotter, etwas Zitrone und — Geduld." Am folgenden Tage befahl der Marschall seinem Koch, ! eine Sauce nach demselben Rezept zn bereiten, aber der ! Hufkuch mußte sich unfähig bekennen, dem Wunfche nach. > zukommen. Man ging also wieder zu dem allen Gast-j wirt, und dieser bereitete nun vor den Augen des ge-.demütigten Kochs eine neue Auslage seiner Sauce, die i den Beifall der gesamten Umgebung Nichelieus hattc. Das Rezept wurde später nach Frankreich gebracht und kam dort bald in die Mode. Zur Erinnerung an den Sieg bei Mahon wurde die Sauce „Mahonaise" genannt, was des Wohllants wegen später in Mayonnaise umgewandelt wurde. — «Elektrisierte Früchte.) Herr Priestley von der Bristoler Universität, der schon einmal die Aufmerk, samleil auf sich zog durch seine Mitteilungen über den Einfluß elektrischer Ströme mit hoyer Spannung auf wachsende Früchte, gibt einen interessanten Bericht über die Resultate seine/neuen Versuche. Es ist nicht nur eine größere Ernte erzielt wurden, sondern bei einigen Obstsorten, wn z. B. bei Erdbeeren, begannen die Früchte bereits einige Tage früher zu reisen, was nicht ohne Bedeutung für das Marktgeschäft ist. Die augeublicklich gebräuchliche Methode der Elektrisierung der Pflanzen geschieht durch elektrische Drähte, die in einiger Enl-fernung über den Pflanzen angebracht sind. — lMue Pflanze, die täglich um :lU Zentimeter wächst.) Ein außerordentlich schnelles Wachstum von beinahe einem Fuß am Tage (rund 30 Zentimetern) hat nach einer amerikanischen Zeitung (5. N. Thomas in Pasadena an ein paar kalifornischen Ducca-Pflanzen während der Zeit der Blütenbildung wessen können. Lei» der wird nichl berichtet, um welche Art der Jucca-Pflanze es sich Handell. Die Samenkörner sollen im Ge. birge gesammelt sein und es soll nenn Jahre gedauert haben, ehe die Pflanze mit der Blülenbildnng begann; dann jedoch schössen die langen Sliele rasch in die Höhe und innerhalb weniger Tage blühten vie weißen Blumen aus. — ^Besonderer Höflichkeit) hat sich jüngst der Di-reltor des Gefängnisses in Bombay befleißigt, als e< einen zum Tode "verurteilten Sträfling fragte, ob e,l cllvas dagegen einzuwenden hätte, wenn er statt um 1 Uhr mittags bereits um 10 Uhr vormittags gehenkt würde. Der Direktor sollte sich nämlich auf Urlaub nach England begeben. Der Dampfer, der ihn ins Vater» land bringen füllte, muhte aber anf Grund besonderer Verhältnisse früher in See gehen, alö ursprünglich fest» gesetzt worden war. Da war guter Rat leuer. Denn vor der Hinrichtung durste der Direktor die seiller Obhut anvertraute Anstalt nicht verlassen. Aber der Sträfling gab dem Direktor an Höflichleit nichts nach und ge-stattete in freundlichem Entgegenkommen, daß die Hin-richlung drei Stunden früher, als ursprünglich festgesetzt war, vollzogen werde. — Miefe, die ihn erreichten.) Der Direktor des Johann Strauß-Thcatcrs fand auf seinem Schreibtische zwei Schreibcbriefe. So drastischen Inhalts, daß sie zur Erlustigung weiterer Kreise mitgeteilt und nicht im Dnnlel deö Papierlorbs verschwinden sollen. Epistel Nummer eins lautet: Sehr geehrte Direktion! Teile ergebeilst mit, daß ich mir gestern den Magen verdur» ben und die ganze Nacht Ungeheuer gebrochen habe. Kann deshalb nicht zur Probe kommen und bitte um Entschuldigung. N. N. — Epistel Nummer zwei: Hoch. löbliche Direktion! Im Auftrage meiner Tochter muß ich leider bekanntgeben, daß sie an Rheumatismus leidet und über ärztliche Anordnung zu Bette liegt, wo sie schwitU in aller Hochachtung Franz .... Vater del Ehurdame N. N. — Mnc Millioncnstiftung Carnegies.) Wie aus Newyort gemeldet wird, hat Andrew Earnegle 25 Mil-lionen Dollar sür Erziehungszwecte in den Vereinigten Staaten gespendet. Die „Carnegie«Eorporalion" ist be. rufen znr Gründung von Bibliotheken, Stiftungen und Kollegien, die nach Earnegies Tod das Werf fortsetzen. Die heutige Stiftung bringt die Gcsamtstislungen Ear» negies auf 208,235.000 Dollar (1040 Millionen Kronen) gegen Rockefeller mit 150,000.000 (750 Millionen Kronen) unter Nichteinrechnung enormer Beträge für private Wohltätigkeit Carnegies. Lola!- und Provillzial-Nachlichtm. Die Entwickelung des deutschen Bnhucuwcscns in Laibach. Kulturbilder von P. V. Nadics. (Alle «echte »»rliehall«»,) (Fortschung.) In der Spielzeit l803/04 wurden neben dem „Do-uauweibchen", dem „Rotkäppchen" (in welcher Oper auch Scholz debütierte), neben Shakespeares „Othello" und Lessings „Mina von Barnhelm" ein paar vaterländisch, krainische Stücke „Die beiden Freiherrn von Aucrspcrg" (Herbard VI11. und sein Sohn in der Schlacht bei Budacsky 1575) und die nach einer Volkssage bearbeitete Tragödie „Hiätra, das Heldenmädchcn von Vischoflack" von A. S. (Professor Suppanlschitsch) als erste Versuche Vaterland,scher Stoffe in deutscher Sprache zur Auf-sührung gebracht. Nilhelm Frasel und Jusefa Scholz führten die Direktion der Bühne auch weitrrs in den Jahren 1804/05, 1805/06 und 1806/07. Zu einer seiner Benefizuorstellungen lud Wenzel Scholz das Publikum feiue „Hohen Gönner" n. a. mit den Worten ein: „Kommen Sie alle liur gewiß und Sie werden sehen, daß ich als Frauenzimmer gar nicht schlecht auOsche. Mein Solo, !vas ich tanze, ist der Seltenheil wegen gar nichl zu bezahlen, meine Füße werden in keine kleinerer, legenheit kommen." Am 27. März 1805 — wenig? Zeit vor Schillers Tode — war zum Vorteile der Iosefa Scholz „die Braut von Messina", nach dem Theater» zetlel „ein neues, hier noch nie gesehenes tragisches Volksstück in 3 Akten", gegeben worden." Holbeins nach Schillers Gedicht „Der Gang nach dem Eisenhammer" bearbeitetes fünfaktigesSchauspiel „Fridolin" (am Nurg. theater am 14. Jänner 1806 zum erstenmale und bis 1831 59mal gegeben) kam durch Frasel und Iosefa Scholz schon am 2. November 1806 auf die Laibacher Bretter und dann von 1814 bis 1835 sechsmal."- In diesen Tagen wurde das nachher noch oft ge< gebene Schilanedersche Stück „Der Tiroler Wastl" hier zur Ausführung gebracht, dem sich das „ganz neue Nal-let" „Die lustigeu Tyroler" anschloß. Aus dem „Tyroler Wastl" wurden mehrere Lieder auch hier Populär, so das Lied „Ihr Männer nehmt euch mit den Weibern in Ncht" oder das andere „Ein schöner Mann ist delikat, wie ein Kapäunl mit Salat". Aus dem Jahre l807/06 liegt uns in den „Neueu Annalen der Literatur des österreichischen Kaisertums""' eine Kritik der Direktionssührung des Franz «as-bach vor, die mit v. I.. gezeichnet ist und die wir als Probe einer damaligen Theaterbesprechung hier wollen folgen lassen. Sie betitelt sich: Theaternachricht aus Laibach und lautet: So hoch deutsche Schauspielkuust gestiegen sein mag, so bleibt es doch immer wahr, daß manche unsere Provinzialstädte so unglücklich sind, schlecht bestellte Theater zu haben. Meine Absicht ist es nicht, die Ursachen dessen anzugeben. Hier in Laibach befindet sich eine Gesellschaft deutscher Schauspieler, un» ter der Direktion des Herrn Franz Vasbach, der von Agram Hieher kam und seit dcm 3. September 1807 im hiesigen ständischen Theater seine Schauspiele gibt. Herr Vasbach scheint zu einer solchen Direktion ganz geeignet zu sein. Er spielt jovialische Eharaktere, biedere Män« ner usw. unverbesserlich. Schade, daß er Herrn Schröder zu seinem Theaterdichter (Dramaturgen) gemacht hat, der als Regisseur die Rollen verteilet, wo sich Herr Vasbach aus zu grußer Bescheidenheit zum Nachteil des Publikums mit Nebenrollen sehr oft begnügt. Herr Schröder wählt für sich zwar nicht allemal die besten, aber doch gewöhnlich die vornehmsten Nullen. Kaiser, Könige, Fürsten usw sind seine Liebliugsrollen, sie mögen seinen Fähigkeiten noch so wenig angemessen sein. Mit einein Steril aus der Brust oder wenigstens nu, Sporen an den Füßen anf das Theater zu treten, ist seine schwochc Seite. Phlegmatische Nullen, gute zärtliche Hmisuäter, Onlcl usw. spielt cr mit allgemeinem Beifall. Nur konnte man sich des Lachens nicht enthalten ihn im „Mädchen von Marienburg" den Zaren Peter spielen zu sehen. Sein zum Phlegma gebauter Körper und sein das größte Phlegma verratender Vortrag laugten zu dieser feurigen Rolle nicht im geringsten. Herr Schröder sull ein Hamburger sein und ist eigen» sinnig genug, seine Provinzialismen für echte deutsche Sprache zu halten. Er verwechselt sehr oft die dritte und vierte Endung und es ist sonderbar, ihn sagen zu hören: „Hans geh mal im Stall und sattle mich das Pferd, sonst werd ich dir prügeln" usw. Er behauptet, ein Vetter des Hamburger Schröder zu sein, er sollte seinem Vetter Ehre machen und sich in einer reinen Aussprache üben. Herr Michaelis ist für das clfolcrischc Temperament ganz geeignet. Feurige Liebhaber, eifer» süchtige Männer, die alles um sich her zu zerschmettern drohen, spielt er unverbesserlich. Lustige Windbeutel, Bunvivants usw. sind ihm ganz angemessen. Jeder Ken-ner der Kunst hätte gewünscht, wenn er den feurigen Zaren Peter uud nicht den Menzikof gespielt hätte. An sei neu affektierten Dialekt hat man sich gewöhnt. Nur sollte er es nicht übertreiben und g vor einem a, u, u wie j aussprechen. Er ist jud und sieht wie ein jod aus, da es doch heißen sollte Er ist gnt nnd sieht wie ein Gott aus. — Herr Pfeifer Hai einen zitternden Dia» lrkt. Er spielt feierliche Eharaktere, gesetzte Männer, Pastoren usw. vortrefflich, besonders wenn er anfängt, i:n Affekte zu sprechen. — Herr Eckart ist bloß für das Nledrigkomische. Alle seine Grimassen hat er sich so an» gewöhnl, daß ihm eine andere Rolle gar nicht gelingen will. — Herr Holetschek würde Hofleutc noch besser spielen, wenn er aus Mangel des Memorierens nicht sehr oft in der Rede stecken blieb. Wegen seiner hohlen Stimme gelingt ihm ei» abgelebter Greis am besten. — Mad. Garino hat die beste'Mimik. Ihren niedcrland,'. schen Dialekt ausgenommen, spielt sie die besten Rollen als Hausmutter nn Mittelalter, alternde Koketten und gefühlvolle Frauen. Sehr oft muß sie sich mit Neben-rollen begnügen. — Mad. Schopper. Ihr cholerisches «' Mein: Schiller aus der deutschen Bühne in Lai- bach, S. 14. " Ebenda, S. 15. " Wien, 1808, III. Jahrg., I.Vand, Intelligenz-blau, Februar, S. 66 ss. ' Laibacher Zeitung Nr. 261. 248^1 14 November j^)i. Temperament grenzt an Leichtfertigkeit. Sie ist für die ^ ersten Nullen privilegiert, die ihr sehr oft verunglücken. Sonderbar ist es, eine 45jährige zahnlose Katinka von Marieubnrg zu erblicken. Für solche Rollen hat die Ge. scllschaft keine Schauspielerin. — Mad. Krapf spielt alte Mütter, Tanten, Wirtschafterinnen und plauderhaste Neider mit allgemeinem Beifall. — Demoiselle Fesil» mantcl peroriert ihre auswendig gelernte Rolle in musi» lalischen Kadenzen. — Mad. Eckart kommt ihr sehr nahe. — Mad. Holelschek würde redende Statuen am besten spielen. — Außer diesen spielen auch einige Kin» dcr, die vortreffliche Schauspieler werden konnten, wenn sie auf einer besseren Bühne gebildet würden. — Sing» spiele sind nur wenige gegeben worden, welche alle ver. unglücktcn, weil nur wenige Mitglieder musikalisch sind und das Orchester nicht die beste Direktion hat. Man weiß nicht, inwieweit die Entschuldigung gegründet sein mag, daß dein Laibacher Publikum italienische Operisteu noch im frischen Andenken sind. lFortsehung folgt.) — sTeilnahme von Lehrpersonen an den Tchieh» inftrnttionsturse» der Landwehr.) Da es im Interesse der Armee liegt, daß der unnmehr fakultative Schieß, unterricht an den Mittelschulen nnd Anstalten, welche diesen verwandt sind, dnrch tüchtige Schießinstruktoren geleitet werde, und weil hiezu vor allem die Lehrer, welche nichlaltive Offiziere Fähnriche, Kadetten, auch Mannschaft) der Fußtruppen sind, berufen sein werden, hat das Ministerinn, für Landesverteidigung bezüglich der in Betracht kommenden nichtaktiven Landwehrperso-nen verfügt, daß diese gelegentlich der Waffenübungcn zu vereinen und speziell anszubilden sind. Im Korps» und Landwehrbereiche wird jährlich während der Schul» ferien ein besonderer Schießkurs zur Heranbildung von Personen des nichtaktiven Standes zn Inslruklorcn für den Schk'ßunterricht an Mittelschulen nnd Anstalten, welche diesen venvandt sind, beim Laudwehrinfanterie» regiment Nr. 26 evar, provisorischer Lehrer in Wirtschendorf; Alexander Ielo<"nif, provisorischer Lehrer in St. Veit bei Laibach,- Johann Lun. Auszeichnung); Marie Vulc, prov. Lehreriu in Bu^ka; Marie Eerar, Volontäriu in Unter» ßi^ka; Johanna l^e5i, pruv. Lehrerin in Niedcrdorf bei Scnosctsch; Anna 6'op, Supplentin in Veldes; Iosefine Franke, Volontärin an der slädt. slovenischen Mädchen» volksschnlc in Laibach; Anna Gautar, prov. Lehrerin an der Privatvollsschule des Cyrill. und Mclhodvereines in Trieft; Rosa Gospodaric-, Supplentin in Kreßnitz; Theresia Grebene, gewesene prov. Lehrerin in St. Gott» , hard; Angela Gruden, Supplentin an der k. k. Werks« > vollbschnle in Idria; Theresia Jalen, Supplentin in ^ 5i,"irnei Vellach; Vcarie Jegli^, prov. Lehrerin in Ka. ' ner Vellach; Aloisia Inre^, prov. Lehrerin im Kollegium ! Marianuul iil Laibach; Iohaima Kalin, prov. Lehrerin cn. der slädt. slovenischen Mädchenvollsschule in Laibach i Ernestiuc Ker^ic-, prov. Lehrerin in öalina; Angela Koke.lj, prov. Lehrerin in Sodcrschitz; Marie Kotnil, prov. Lehrerin in Arch; Sidonie Krap«, Suppleutin an der k. k. Werksvollsschule in Idria; Inliana Kromar, pror. Lehrerin in Stopfe; Angela Kumelj, prov. Lehre- , rin in St. Varthelmä; Leopoldine Knmv, prov. Lehre-rix an der Zweiten städtischen Knabenvollsschnle in Laibach; Franziska Labernik, prov. Lehrerin in Dorn; Zlnla Levslik, Supplenlin iu St. Peter bei Laibach; Marie Lipov5cl, Snpplenlin in Srouilje; Franziska Mandelj, prov. Lehrerin in Mariaseid; Paula Marinlo, prov. Lehrerin in Waitsch; Josefa Äcartini>i<', prov. Lehrerin in Vabenfeld; Angela Miselj, pruv. Lehreriu in Glogowitz; Leonie Munetti, Hilfslehrerin an der llbuugsschulc der Privatlehrerinllelibildungsanstalt bei den Ürsulinerinnen in Laibach; Anna Ojstri«, Vo° lontärin iin Kollegium Marianum in Laibach smit Ans» zeichnullg); Marie Opresnit, prov. Lehrerin in Prevurje lTleiermark); Marie Oro5en, Snpplelitin in Stein; Franziska Poga^ar, Supplentin in Buloviea; Ursula Porenla, prov. Lehrerin in St. Veit bei Laibach; Marie Pipan, prov. Lehrerin in Iavorje; Valerie Reih, ge-wejcne Supplenlin in Unter-l>i"la; Karolina Rigljer, pruv. Lehrerin in St. Gregor; Marie Rus, prov. Leh° reriu in Pölland; Gisela Sedlat, prov. Lehrerin in Neumarktl; Franziska Sever, prov. Lehrerin ill Döber» nil; Marie Sirnik, prov. Lehrerin in Golu; Marie Sorlo, Lehrersupplentin in Gams bei Marburg; Iu-stina Su5a, prov. Lehrerin in Wippach; Katharina Sn5uik, Hilfslehrerin an der Übnngsschule der Pri° vatlehieriiinenbildnngsanstalt bei den Ürsnlinerinnen iii Laibach lmit Auszeichnung); Viktoria Svetek, prov. Leh. rerin in Haselbach; Margarete 8avnik, prov. Lehrerin in Krainburg; Anna l>est, prov. Lehrerin in St. Veit bei Vippach; Leopoldine ^ircelj, prov. Lehrerin in Töp-litz'Sagor; Anna l>lamberger, prov. Lehrerin an der Privatvolksschule der Englischen Fräulein in Meran; Marie Kuster^ic'', prov. Lehrerin in Lascrbach; Marie Tav5ar, prov. Lehrerin an der Privatvultsschule bei deil Ürsulinerinnen in Laibuch; Marie Tramte, prov. Leh» rer^n in Weichsclbnrg; Adele Turk, prov. Lehrerin in Rndolfswert; Marie Urbaiwiö, pruv. Lehrerin in Kolu-vrat, Paula Vadnal, prov. Lehrerin in Laserbach,- <-) für aüqelneine Volksschule n ,n > i slo v e n i s ch e r Untcrrichtssp r a ch e: Anwn Skaln, prov. Lehrer in. Podraga,- Franz Zlipan, provisorische Lehrer ie Worte des Redners übten sichtlichen Eindruck. — lSchadenfcuer.j Am 4. d. M. kam beim Hölzer« urn Magazine des Kausmaunes Andreas Bombay in Hrn^ec, Bezirk Zirknih, ein Fcner zum Ausbruche, dem dieses Objekt samt den darin befindlichen Spezerei-arlikeln, ferner ein Schweinestal!, das daneben gestan. denc Wirtschaftsgebäude des Besitzers Josef Kkerl nebst l<)0 Zeiltner Heu, einer Strohschneidemaschine ulld an» deren Landwirtschaflsgeräten zum Oph'r sielen. Bombaö erleidet einen Schaden von 4000 X, «kerl einen solchen von 2000 X. Die Entslehnngsursache des Feners ist un< belanilt, doch wird vermutet, daß spielende Kinder den Brand vernrsacht haben. — lUnfällc.j Als der Vesitzerssohn Franz Obazek in ('rnu^e am vergangenen Freilag zu Hause mit einem Hackmesser Rüben für die Schweine hackte, griff sein 18 Monate alter Vrnder Josef nach einer Rübe, wobei ihm ein Finger der rechten Hand abgehackt wurde. — In der Tischlerei des Karl Binder in Laibach wurde der Gehilje August Habic- während der Arbeit am 1<», d. M. von einem Milgehilsen mit einem Stemmeisen nnglüct» licherwcise in die rechte Hand gestoßen, wobei ihm die Schlagader durchschnitten wnrde. — Die Keuschlerin Franziska Kropin in Laas verunglückte dadnrch, daß ihr beim Steintlopfen ein scharfkantiger Stein w') linke Auge flog, wodurch sie eine schwere Verletzung erlitt. — In' der Kohlengrube zu Trifail stürzte der Gruben» arbeiter Joses Turlov^ek während der Arbeit von einer fünf Meter hohen Wand nnd zug sich mehrere Rippen-brüche. zu. — lTödlicher Unfall.) Wie uns ans Adelsberg be» richtet wird, verfrachtete vor einigen Tagen der 64 Jahre alte Josef Eelin, vulgo Mati^i« aus Kutc^cvu, Gemeinde Jablaniea, alls dem Walde Holzklötze. Unweit der Ort» schaft Zabi<"e, politischer Bezirk Voloska, geriet er durch einen Sturz unter den Wagen und wurde sogleich go tötet. Die Leiche wurde nach Hause überführt und auf dem Ortsfriedhofe in Podgraje beerdigt. — Mn fingierter Naubanfall.) Johann Stare, ein Itijähriger Bursche aus Aich, Bezirk Egg, war beim Fleischer Andreas Paternoster in Iosefstal als Lehr-ling bedienstet. Am 10. d. M. nachmittags schickte ihn sein Lehrmeister mit einem Einspänner nach Pec-nik bei St. Jakob an der Save ein Faß Wein holen und gab ihm zu diesem Zwecke 120 K mit. Stare kam aber gegen Abend mil dem Einspänner zurück nnd erzählte seinem ^ehriueisnr, daß er in der Nähe von Mariafeld von drei undelannteii Burschen überfallen nnd d<>s Geldes be» raubt wordcn sei. Während nun Paternoster znr Gen» dcnnnrie ging, nm den Fall anzuzeigen, verschivand Stcnc unter Rüctlassung seines Arbeitsbuches unbekannt wohin. Den Ranb hat der Bursche offenbar fingiert, um das Geld für sich zu behalten. — Mne unerlaubte Beschäftigung.) Gestern wurde in Unter.8,5ka ein beschäftigungsloser Mann durch d brnchsnxise gestohlen. ^Verhaftete Zigeunerbandcn.) Im Bezirke Lit» lai wurden diesertage zwei Zigennerbanden verhaftet unt> dem Gerichte eingeliefert, weil sie verdächtig sind, in den Bezirken Stein, Krainbnrg und Umgebung Lai» bach mehrere Diebstähle verübt zu haben. " ltkin Kirchendicb entdeckt.) In der Nacht auf den 4. März wurden in der hiesige» Peterskirche ans dem Tabernakel die vergoldete Monslranze samt der kon» sctrierten Hostie, zwei vergoldete Kanontafelrahmen ge-stöhlen und überdies zwei Opferbüchsen aufgebrochen. Die polizeiliche Kommission stellte fest, daß der Täter des Nachts in der >l,rche verblieb und des Morgens mit der Bente dnrch ein Seitenfenster entwichen war, nach» dem er defsen bemalte Scheiben zertrümmert und das stark verrostete Netz verbogen halte. Man fand neben dem Fenster in und außer' der Kirche Vlutspuren und vor der Kirche einen Teil der konsekrierten Hostie. Das Polizeidepartement leitete nach dem Täter die umfassend-sten Nachforschnngen ein uud konnte auch alsbald eine allerdings mangelhafte Beschreibung des vermutlichen Kirchcnräubers erhalte», die aus den bekannten Kirchen» einbrecher Paul Weber aus St. Christoph, Bezirk Vlli, paßte. Am li). Juli brachten die Grazer Taqesl'lätier die Melduug, daß Weber bei eiuem dortige» K'rchen-raube ertappt und verhaftet worden sei. Nun ließ stch die Polizei defsen Photographie zusende», mit deren Ver- Vaibacher Zeitung Rr. 261. 2490 14. November 1911. viclfaltigungen in der ganzen Stadt neuerlich Erhebun» geil gepflogen »vurden. Das Resultat war überraschend. Man fand Zeugen, die mit Bestimmtheit angaben, dcn photographierten Mann zur britischen Zeit m Laibach gesehen zn haben. Das Landesgerichl in Graz lonul, aber dein verschmitzten Verbrecher wegen seines hart« nackigen Leugneus nicht nahe komme» nnd mußte ihn wegen des Laibacher Deliktes freisprechen. Er erhielt zwei Jahre schweren Kerkers nud wurde in die Straf» anslall Karlau abgeführt. Ohne Rücksicht auf diese Vcr» urteilung forschte die Polizei weiter und erfuhr, daß Weder in Marburg mehrere Verwandte, unter ihnen auch seine Mutter und eine Schwester halle. Durch einen glücklichen Anfall konnte der Verbrecher überführt wer-den. Weber, der sich im Kerler sehr einsam fühlte, suchte nach allerhand Zerstreuungen und schrieb Vrirse an seine Angehörigen, Unlängst ersuchte er seine Schwester, das Nibiselgestränch ans dem (karten, den er in Pacht halte, in ihren Garten zn versetzen. Die Behörden liehen hier-auf durch ihre Organe das Ribiselgeslräuch ansgraben und fanden eine silberne, feuervergoldele Monslrcmze, ferner eine zerlegte Monslranze, einen Kelch und zwei K'anontaselrahmen our. Von diesem Fnnde erfuhr die Polizei aus den Zeitungen. Sie sandte sofort einen Polizeibeamten, den ein Geistliches begleitete, nach Marburg und es wurde festgestellt, daß dir zerlegte Monstranze samt den Nahinen vom hiesigen Kirchenraube herrührten. In Marburg wohnt die 52jährige verwitwete Franziska Stechar, die Schwester des Weber, die von der Gemciude eine monatliche Armenpfründc' bezieht, mit ihrer 80jährigen Mutler. An ihrem Wohn« hause befindet fich ein großer Garten, wovon auch die Stechar einen kleinen Teil in Pacht hatte. Am 26. März kam Weber, den die beiden fast 20 Jahre nicht gesehen halten, zu ihnen ans Besuch. Er erzählte, daß er krank sei und wollte aus Kroatien gekommen sein. Weber ver-ließ nach einem Tage Marburg nnd wanderte nach Kroatien, kehrte aber am 20. April znr Mutter zurück, da er angeblich nirgends Arbeit gesunden hatte. Nun nahm Weber einen Teil des Garlens in Pacht und arbeitete tagelang fleißig darin. Am 15. Juli ging er wieder furl, kehrte aber nicht mehr zurück, da er iu Graz verhaflet nnd sodann verurteilt wurde. Ein Polizei, sunllionär fuhr infolgedessen nach Graz, wo er im Einvernehmen mit der dortigen Oberslaalsanwallschasl Weber in der Strafanstalt einem eingehenden Verhöre unterzog. Weber wollte anfangs vom Kirchcnraubc nichts wissen, gestand aber schließlich die Tat ein und berichtete, ih'.i mil einem freunde, den er in der Strafanstalt ken» neu gelernt, verscharl zu haben. Er schob die Schuld auf seinen Freund als den uumittclbaren Täter, der zwei Kirchencinbrüche verübt habe. Nun wird gegen den dreisten Kircheneinbrecher wegen dieses Einbruches neuerlich die Untersuchung eingeleitet werden. * fZwöls Verhaftungen.) Samstag war für die Polizei wieder ein heißer Tag, denn es wurden nicht weniger als zwölf Verhaftungen vorgenommen. Wegen Vagierens wurden fünf jnnge Burschen eingezogen. Z»vei Manner meldeten sich als mittellos' bei dem einen kon» siaticrte die Polizei, daß er ein Taglöhner aus Littm ist und wegen Diebstahles steckbrieflich verfolgt wird. In einer Brannlweinschenke an der Karlstädter Straße wurde ein 36jähriger Seilergehilfe wegen Exzcdierens verhaftet. Abends lärmte ein betrunkener Knecht in der Bahnhofgasse sv sehr, daß er verhaftet werden mußte. Auf der Emonastraße ezzedierten abends zwei bctruu» leue Knechle. Der eiue wurde wegeu Unbolmäßigkeit so-fürt verHaftel. Nun riß ihn sein Kamerad aus den Händen des Sicherheilswachmannes und stürzte sich auf diesen. Da zog der Wachmann vum Leder, woraus der Ezzedenl den Säbel ergriff nnd ihn zu eutreißen ver» suchte. Trotzdem wurde ein Erzcdent verhaflet, während sich der zweile flüchten konnte. Der Sicherheitswach' mann erlitt an der rechten Hand eine Schnittwunde. Ein obdachloser Taglöhner wurde morgens verhaftet, well ihn ein auswärtiges Gericht wegeu Diebstahles verfolgt- ^' sWegen des Gebetes.) Als Sonntag abends ein Hausknecht in einem hiesigen Gasthause das Abendgebet verrichtete, begannen einige Gäste zu schimvfeu und führten solch lästerliche Reden, daß fie ein Dienslmann zur Rede stellle. Da spraug ein Gast anf ihn los und packte ihn am Hälfe. Der Hausknecht eilte dem Über. fclleneu zu Hilfe. Der ruhe Vurfche, ein Tischlergehilfc, ergriff einen Spucknapf und warf ihn gegen dcn Dienst, mann, ohne ihn aber zu treffen. Endlich brachte der Hausknecht den gcwaltläligen Tischler, der noch eine Türscheibe zertrümmerte, aus dem Lokal. Während des Ringens hatte er im Gesichte zahlreiche Kratzwunden erlitten. * lDiebische Kinder.) In letzterer Zeit sah mal» in dcr Stadt zwei zwölfjährige nnd ein sechszehnjähriges Mädchen vagieren. Die kleinen Mädchen verüblen in Geschäftsläden zahlreiche Diebftähle. In einem Lukale enlwcndeten sie 250 Ansichtskarten, ferner bei einem Goldarbeiler vier goldene Ringe. Die Mädchen, denen man nebst anderen Eigentumsdelikten einen Gelddieb» stahl zur Last legl, wurden in Unter.5i5ka ausgeforscht. " Ortappte Vogelfänger.) Sonntag nachmittags ertappte ein Sicherheilslvachmann in einem Garten an der Austraße einen Besitzer und einen Schneidergehilsen bei unbefugtem Vogelfange. Fünf Vogelhäufer mit ver° schiedenen Lockvögel», weiters eine große Anzahl von Leimruten wurden ihnen abgenommen. " fEiu rabiater Fleischhauergehilfc.) An einem der letzten Abende überfiel in einem Gasthause iu der Nahn-Hosgasse ein Fleischl)auergehilse einen Fuhrmann, lvarf ,chn zu Buden und schlug auf ihn ein. Als sich der Fuhr. mann endlich losriß, verfolgte der rohe Geselle den Fliehenden und »varf ihn neuerdings zn Boden. Die zu Hilfe gekommene Kellnerin erhielt vom Unhold einen solchen" Fauststoß in die Brust, daß sie zurücktaumelte. " es entzückenden Werkes, iu dem jede Nute Guld ist, kam nichl nur in dcr Übereinstimmung der Form, son» dern auch in dcn Impulsen des Vorlrages, in feiller Ausarbeitung der Einzelueilcn durch die Herren Hano G er st n er'. Robert Hütll, Theodor Christoph und Panl G r ü m m e r zum Ausdrucke. Herrn Pro-sessors Paul G rü mm er .Kunst steht noch dem Pu° blituui in dankbarer Erinnerung. Er hatte sich zuvur-kommend in den Dienst der edlen Sache gestellt und seine Mitwirkung gab den beiden Kammermusikwerken den nötigen Rückgrat. Der Künstler trug hierauf eine Suite in C-Dur für Violonecll.Solo, sechssätzig, vor. Spitta bemerkt über die Violiusonaleu ohne Begleitung, der überflutende Geslallenreichtum, ans wenigen, kaum bemerkbaren Quellen sich ergießend, verrät sowohl die genaueste Kenntnis der Violintcchnik als die absolnlesle Herrschaft über eine Phantasie, wie sie kolossaler wohl niemals ei» Künstler besessen, nnd Robert Natka meint zntres-send, der polyphone Stil anch dieser Kompositionen, der ihre Aussührbarseit oft schlechthin in Frage stellt, lehrt, daß sie nicht aus dem Wesen des Instrumentes entsprungen sind. Bach scheint eben im Feuer des Schaffens gelegentlich vergessen zu haben, wofür er komponierte. ' Die Sniten Bachs für Cello bieten noch größere Schwierigkeiten, die der Künstler mit vollendeter Klar« heil und'Sicherheit bewältigte. Hiezu tritt die befeelte Auffasfung, die stilvolle, durchgeistigte Durchführung, der edle Gesangston, eine Phrasicrnng, die nie über die Ab« sichten des'Komponisten im unklaren läßl. Der bcgei» sterte Beifall bezeugte, daß die Zuhörer in Bach nicht nnr Belehrung, sondern dank der Knnsl des Vortragen» den wirtlichen Genuß fanden. Den Beschluß des Abends bildete das Streich, sextett Opus l8 in B-Dnr von Johannes Vrahms, das vor 20 Jahren znm erstenmale aufgeführl worden »uar. Edel, wahr nnd überzeugend fließen die Sätze voll tiefer Empfindung dahin; nur ein über alle Geheimnisse der Harmonie und des Kontrapunktes verfügender Künstler vermag Ähnliches zu gestalten. In Wärme, Zartheit und Kraft 'strömte der Vorlrag des Werkes durch die Herren G e r st ner, Hü t t l, ' C h r i st u ph , Wettach , G r ü m m e r und Panl n s dahin, das in seiner sinn-lichen Schönheit, seinem rhythmischen Leben auf die Znhörer wirkte und rauschenden Beifall entfesselte. Die herzlichen Tanlesworte, die der Gesellschafts» direklor Herr Fiuanzproluralor Dr. Viktor P e > s i a ck an Konzertmeister Herrn Hans G e r st n e r namens der Philharmonischen Gesellschaft richtete, fanden begeister-ten Anklang. 5. Kammermusikabcnd des 8cvöik-Quartcttcs. Die „Glasbena Matica" eröffnete ihre, diesjäh» rige Saison mit einem Kammermnfilabcnde des berühm» ten «ev herrschung der Mittel, daß der Zuhörer aus die Schwä» chcn des Inhaltes vergessen kann und vollkommen hin» gerissen wird. Als zweite Nummer des Programms wurde das F-Dur°Quartett Beethovens, Opus t35, vorgetragen. Die letzten Quartette Beethovens, diese tiefeil Mysterien des göttlichen Genies — aber ich will nicht selbst fort-setzeil, sondern lasse stall meiner Nubert Schumann sprechen, der in seinen Schriften „Über Musik und Musiker" ausführt: „Die letzten Quartette scheiTlcn nebst einigen Chören und Orgelsachen vun Sebastian Bach die änßerften Grenzen, die menschliche Knnsl und Phan» taste bis jetzt erreicht, zu haben; Auslegung und Er» llärung durch Wurte scheitern hier." Die Wurte Schu-nianns haben noch heute ihre vulle Geltung. Vun dcr Reproduktion der einzelnen Werke zu sprechen, hieße Enlen nach Athen tragen: Man weiß nicht, ob man die innige Kanlilene der einzelneu Spie» ler lz- V. im Adagio Dvoräks) oder die Virtuosität ihrer Technik lz. N. im dritten Satze Glazunovs) mehr bewundern soll. Ihr Zusammenfpicl ist ideal und die Piaiiissinin »l'rhauchen zart, hic und da würde ich sagen, überirdisch, einzig das „Pu„licrllo" im Scherzo Dvo» rlUö fand nicht meine Zustimmung: der Effekt an und für fich ist gewiß geistreich, liegt aber nichl im Sinne Dvoraks. Der Besuch des Konzertes »var zahlreich; u. a. beehrte cs, wie bereits gemeldet, Herr Landespräsidcnt Baron S ch lv a r z mit seiner Anwesenheit. —ick. — l„I.M8!li oller.") Aus der Volksbühne gab es Sonnlag abends eine sensationelle Neuheit. „Dimei, der Schrecke» des Krainerlandcs", heißt vas Stück, das den Theulersaal im „Ljndsli Tom" bis anss letzte Plätzchen füllte und den bewährte» heimischen Schauspieler Herrn A. C. Danilu zum Aulur hat. Der Titel des Stückes verspricht einen Schund, und Schauderroman und konnte deshalb nichl fehlschlagen. Daß er nicht fehlschlug, son> der sehr richtig berechnet war, zeigte das ausverkauft Haus; daß er den Qualitäten iu beiden Richtungen vollend» angemessen ist, soll dargetan werden. Dime5 war vor ungefähr 60 Jahren „der Schrecken des Krai-nerlandes", der Hanptmann einer Räuberbande, die ihr Unwesen vor allem in der Umgegenv von Stein und Krennburg trieb, nach Bedarf auch tiber die Grcuzcn ihres engeren Wirkungskreises hinausgriff. Dcn Negrif. sen der ediereil Räuberei gemäß halle sie es vor allem anf die begüterlen Klaffen, uichl zuletzt auf den Staats, säckel abgesehen, ärmere Bauern verschonte sie, ließ ihnen sogar nach Tnnlichkcit ihre hohe Prolektion zu" teil werden. Das von ihrem Hauvlmmm, einem gewissen Janez Siherl aus der Vischoflacker Gegend, vulgo K)i> me/, znbenannt, aufgestellte Parteiprogramm führte die erhabenen Schlagworle: Ausebnnng der sozialen Unter» schiede, Rache an der verderbten Gesellschaft, gegen die Machthaber usw., was man in jedem waschechten Partei» Programm einer normalen abbruzzischen oder calabresi-Ichen Räubergcnossenschaft mit Grazie nachlesen kann. Die Bande wär also ganz stilgerecht. Ihr Führer Dimei anch. Genan so, »vie es sich' für ei,»cn Ranberroman. Helden schickt. Und »veil anznnehmcn 'st, daß ein jeder der geneigten Leser bereits zum mindesten einen Räuberroman wohlverdaul in seiner Gedächtnis» kammer verwahrt hat, braucht des Dimc5 Lebens» lauf nicht erst Hieher gesetzt zn werden. Dafür, daß er sich Zeit seines Lebens so schund- und schanderroman-mäß:g benahm, dafür muß er jetzt bitter büßcu. Denn Herr'Tanilo Hal ihn zum Pelden eines Stückes gemacht, oas dem gekennzeichneten Lebensstil des Herrls Dimei in leglicher Hinsicht lreu geblieben ist. Man Hal sich herbeigelasscu, gelegenllich der Buchausgabe dieses Stük-tes von Qualitäten zn sprechen, als ob es mit dcr Kunst ülielhaupt etwas gemein hätte, wo es doch au allem fchlt. Es fehlt an jenem einheitlichen Aufbau, jenem Laibacher Zeitung Ar. 2ttl. 2491 14. November 1911. Zusammenstimmen der Einzelhelteu, das eben erst ein Kunstwerk ausmacht, es fehlt an der Zeichnung der Charaktere und es fehlt am Dialog. Was hier geboten wird, ist eine novellistisch lose Aneinanderreihung uon äußerlichen, geschichtlich beglaubigten Begebenheiten, eine Folge von Bildern. Novellistisch dürft,,' man eigentlich schon nicht mehr sagen, denn das Wort erweckt den Ge-danken an Literatur, mit der das Werk denn doch nichts zu tun hat. Eine eigentliche Konzentration gibt es also nicht. Die auftretenden Personen, den Helden mitein» gerechnet, sind ganz oberflächlich charakterisiert, dem Dinwg, der so ungezwungen einfach ist, wie er es in kiuei" ordentlichen Drama niemals sein lann, fehlt es an Geist, überhaupt an Gedanken. Wodnrch soll also das Stück wirken? Durch seinen Gehalt? Nein. Wohl aber durch Knalleffekte. Deshalb wird fortwährend geschossen. Gleich von allem Anfang an. — Eigentlich sollte man über das vorliegende Erzeugnis nicht"so viel sprechen. Aber es tut not, weil es scheint, das; das Stück uichl ohne Wirkung auf die Zuscl)auer blieb. Und da must den:; doch rund heraus gesagt wcrden, daß man es nicht halte riskieren dürfen, unverdorbenen Leuten dnrch ein solches mit Aplomb gebotenes Zeug verderbten Ge° schmack einzuimpfen. Gerade bei nner Volksbühne sollte man empfindlicher sein. An einem Gebildeten geht ein solcher Abend ohne Schaden vorüber, im Nngeschulten abev läht er Spuren, die nicht so leicht verwischt werden. Aus dem Plakate steht: Volksstück mit Gesang mit srchZ Bildern. Was der Herr Autor, der sein Werk selber rcqieile, unter Gesang verstanden wissen will, ist gelinde gesprochen eine Dreistigkeit. Es kommen da geist» und verstondlose Vcrse hergehulpert, von denen ein jeder sei-neu eigenen Rhythmus hat oder, besser gesagt, nicht hat, m'd loeil sich niemand fand, der das Geklapper vertont halt?, so hat sich die Melodie dazu der Schauspieler selbst zu bilden. Am besten ex tempure aus der Bühne, was So:;niag auch prompt gemacht wurde. Die Aufführung selbst war nnter jeder Kritik. Weil man sich nicht die Mühe genommeil hatte, die Plattheiten auswendig zu lernen, extemporierte man verwegen dranf los und machte das Zeug noch platter... Damit das Maß voll» geinacht werde, hatten die am Untergänge des Stückes Mitwirkenden die Stirne, troh ausdrücklichen Verbotes seitens der Vühnenleilung dem Autor gleich nach dein ersteil Knalleffekt, d. h. gleich nachdem 'anf der Bühne der erste Schuß gefallen ivar, einen großmächtigen Lor-bceikränz mit Schleifen auf die Bühne zu bringen. Solche Disziplinlosigkeiten, wie sie sich die Dilettanten der Volksbühne gestatten, bedeuten eine ernste Gefahr' darüber sollte man sich klar werden. — Nur ein Wort noch. Es ist nicht Voreingenommenheit, die uns den Ton unserer Ausführungen diktierte, sondern die Ein-ficht, daß unzweideutig klar gesprochen werden muh, we,m mau verstanden werden will. Herr Danilo ist Merlich ein guler Schauspieler, wenn er will, sogar ein Künstler — die Spekulation mit der Schriftstellern aber soll er ein für allemal aufgeben. Denn dazu fehlt es ihm an allem Talente. —«. "* aeislertcn Beifall ehrte, eines glänzenden Erfolges. Den Abend beehrten Herr Landespräsidcnt ' Baron Schwarz und viele Honoratioren mit ihrer Anwesen» heit. — Nach dem Konzerte versammelten sich die Di> rektion und Mitglieder der Philharmonischen Gesellschaft im grünen Insel-Zimmer des Kasino zu gemütlicher Gch'lligkeit. Der Gesellschaflsdirektor, Herr Finanzpro» lurator Dr. Pessiack, wnrdigle in längerer, zu Her» zcn gehender Rede die großen Verdienste des Konzert» nnisters Herrn Hans G e r st n e r, der sein 40jähriges Jubiläum im Dienste wr Gesellschaft feierte, und über» rcichte ihm zur Erinueruug an den Gedenktag als Ehrenwidmung der Philharmonischen Gesellschaft' eine goldene Uhr. ferner feierte er das verdienstvolle Wir° ken des Direktionsmitglicdes Herrn Heinrich Wellach als ausübender Künstler durch 25 Jahre uud übergab ihm den Ehrenring der Gesellschaft. Neide Geehrten sprachen in bewegten Worten ihren Dank aus. .7. — lAus der deutsche,, Thcaterlanzlci.j Heute gelangt ill der sorgfältigsten Vorbereitung Mrharl Hanpt. manns deutsches Märchendrama „Die versunkene Glocke" zur Aufführung. Das poetische Werk, das dem Spu'lplane des k. t. Husbnrgtheatcrs angehört, erlebte seinerzeit einen förmlichen Siegcszng über alle Büh» nen m,d gchörl zur Zierde und zum eisernen Bestände jedes Theaterreperloire^. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Schossi g lMutendelei'n), Hardl lMagda) und Stein lWittichen) sowie der Herren Heim lHcinrich), Egerer sNictelmann), Herbst lWaldschratl) und K r i s ch sPfarrer). — s„Dic stille Irau."j Das neueste Werk vu,^ S. H. R. S o n nwalden , das vierattige Schauspiel „Die stille N-rau", wurde von der Direktion des Kaiser Franz Ioseph-Inbiläumstheaters in Laibach zur Ur-aufführung angenommen. - lProfessur Marccll Salzer,) der hier am 22. i.. in der TonlMe einen einmaligen Vortragsabend ver-anstallet, wurde wiederholt die Ehre zuteil, von dem deutschen Kronprinzen uud der Kronprinzessin zu Vor» lesungen ans Werken moderner deutscher Humoristen ins Kronprinzliche Palais zu Berlin eingeladen zu wer° den. — Das hier zum Vortrag gelangende Programm besteht aus vorwiegend heiteren Dichtungen uon Viktor Auburtiu, Wilhelm Busch, Fra,n Karl Ginzkcy, Hein» rich von Kleist, Kurd Laßwitz, Dctlcv von Liliencron, Alexander Moszloivsli, Marx Möller, Vö'rries von Münchhausen, Peter Noscgger, Nideamus, Ludwig Thoma, Ernst von Wollzogen n. a. — Billette bei Nich. Drischel. _______ ' _____________ ^ ömrslvimuou mit vlrlleu Vuu««r. Telegramme des t. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Der italienisch-türkische Krieg. Rom, 13. November. Aus Tripolis wird vom 12. d. M. gemeldet- Die Militärattaches haben abends Tripolis verlassen. Während des gestrigen Empfanges anläßlich des Gebnrlssestes des Königs Viktor Emanuel gab der englische Mililärallachi! im Namen seiner Kol» legen semcr Freude darüber Ausdruck, an dem ersten Nationalfeft in der nencn italienischen Provinz teilneh» men zu können. Die Neutralität, fügte er hinzn, verbie» tet mir, Siegeswünsche auszusprecheii, aber ich lann den Wimsch nach einem für die italienischen Waffen ehren» haften Frieden Zum Ausdruck bringen. Rom, 13. November. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Tripolis! Gestern in den ersten Morgenstunden wnrdc unsere südliche Front zwischen dcr Kavallerie» kcserne und dem Nrnnnen von Vnmeliana von einem dnrch Artillerie verstärkte!» Bataillon regulärer türki« scher Truppen angegriffen. Die Angreifer wurden 600 Meter von nnseren Positionen zum Stchcn gebracht. Der Feind ließ fünf Tote auf dem Kampfplätze zurück und nahm zahlreiche Verwundete mit fich. Auf unferer Seite wurden zwei Mann leicht verwnndet. Gegen 2 Uhr nachmittags erfolgte ein ähnlicher Angriff, der gleichfalls zurückgeschlagen wurde, ohne daß aus unserer Seite ein Verlust zu verzeichnen gewesen wäre. Konstantinopcl, 13. November. Wie die Blätter imlorn, hätte ein gestern abends abgehaltener Minister» rat beschlossen, den Mächten zu notifizieren, daß im Falle eines Angriffes auf die türkischen Inseln oder Küsten die Pforte unverzüglich alle Italiener ausweisen winde. Die Cholera. Budapest, 13. November. Die Sanitätsabteilung des Ministeriums des Innern teilt mit, dah in der Provinz sieben Erkrankungen an Cholera borgekommen sind. Tufia, 13. November. In einrm Dorfe des Arron» dissemenls Karnobat sind siebeil Ehulerafälle festgestellt worden, von denen drei tödlich verliefen. Ferner wurden sieben choleraverdächlige Fälle festgestellt, Unfall auf einem Torpedoboote. Pola, 13. November. Auf dem Torpedusahrzeng „Anaeonoa" erlitt henlc um halb 6 Uhr das Haupt» dainpfabsperrventil des vorderen Kessels einen Niß. Der ausströmende Dampf verbrühte die Heizer Josef Toth »nd Emmerich Eatona sowie den Maschinenmaat Cnlnrda. Veidl' Heizer sind tot, der Maschinen in aal er-litt schwere Brandwunden. Die Revolution in China. Schanghai, 13. November. Die Stadt Tschifu ist ohne Blutvergießen zu den Revolutionären übergegau-gen. Peking, 13. November. Wianschittai ist henle nach. mittags mit 200I1 Mann hier eingetroffen. Eine uu» geheure Menschenmenge »oar zusammengeströmt und eii'.pslng ihn schweigend. Die Ordnung wurde nicht ge» stört. Neueste telephonische Nachrichten. Wien, 14. November. Seine Majestät der Kaiser hat den, Präsidenteil des Handels» und Seegerichtes i» Trieft Johann Ma reo l i n i den Titel eines Hof» rates verliehen. Tripolis, 18. November. Die Nacht nnd der Vor. mittag verliefen ruhig. In Venghasi, Derna uud Tobruk wmden »ene TrnMn gelandet. Die Lage ist uuvcr» ändert. Newyork, l4. November. Anläßlich der Straßen» kehrerlnmulle gab es in den Straßen von Ncwvork mehrere Hundert Verwundete- Zahlreiche Demonstran» ten wnrden verlostet. Es explodlerte anch eine Bombe, die jedoch feixen Schaden anrichtete und uiemanden ver» lchle. Nanking, !4. November. lNeuter-Meldung.) Hier sind l3 chimsische Schiffs angekommen. Bisher haben sie noch keine Flagge gehißt, man vermutet jedoch, daß die Kriegsschiffe in der allerkürzesten Zeit die republi» lanische o.agge aufziehen werden. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Gutachten des Herrn Prof. Dr. Ettore Vt arch i as av a, Professor an der königl. Universität, Direktor des Instituts für pathologische Auatomie, kousultiereuder Arzt Seiuer Heiligkeit des Papstes Pius X. R o,n. Herrn I. Serravallo, Trie st. Ich habe Ihreu „Serravallos China-Wein mit Eisen", welchen Sie mir freundlichst öfters zur Ner» fngung gestellt habeu, Mkonvalcszeuten von Iufektions-krankheiteu, besonders langwieriger Influeuza lind anci^ mischcil, fchwacheu, mageilkrankeu Mädcheu verabreicht. Es ist mir augcnehm Ihueu mitzuteileu, daß der Wein fehr gerue geuommen wurde und sich als sehr wirksam erwiesen hat. Nom, 10. August 1909. (476.^ Dr. Marchiafava. Angekommene Fremde. Hotel „Elefant". A ul 10. Noucmbcr: Varon Vaillou, Gutsbesitzer, f. Baronin, Eiscnlappcl. - Schlesinqcr, Outsbesißei, Schloß Lll'gklühlll. — Pöll Edler v, Föhreuau, l, u. l. Oberstleutnant d. R., s. Töchtern, Nlidolfswcrt. — Fritfch. tu. l. Oberleutnant, Sarajevo. - Mullcy, Prio.. Oberlaibach. — ^uzel, Priv., Stein. — Viertelbcrss, atad. Maler, s. Gemahlin; Nusek, lrarftfen, Ruschla, Fleischmami, Cech, Rauscher. Stein, Körber. Rfde., Wien. — Gregor, Rosmann. Rjde., Graz. — Timou« schel, Rsd.. Salzburg. — Lange, Rsd., Leipzig. — Weimers-Heime, litfm., Ichenhausen. — Potrebin, itfm., Krainbura.. — Hamerfchall, Ing-, Klagenfurt, — Wodiczka. Ing,, Dellach. — Menzinger, Gastbesitzer, W. Feistritz. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe 80« 2 m, Mittl. Luftdruck 73« 0 mm. ß H ZH U Wind ^V'^ ?^3 ,„ 2U. N. 734 7 11-2 windstill ! bewöltt " 9U. Ab. 737 6 U'9j NW. mäßig > Regen 14.> 7 U, F. 742'9 ! 9 3, SO. schwach teilw. yeiter > 3 2 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 9 3«, Normale 4 1». Wien, 13. November. Wettervoraussage für den 14. »io» vcmber für Steiermart, ikärnten und Kr a in: Vorwiegend trüb, zeitweise regnerifch. etwas lühler, westliche mäßige Winde. Für das Küstenland: Trüb, zeitweise Niederschläge, Tempera-turzunahme, Schirokko, lebhafte Winde, Für Ungarn: I» Wetter ist vorläufig leine Änderung, später Abkühlung zu erwarten. /s/n b/5 Z? ^/ci/'/'e, auc/> ^/«^s^ ' H'SFsn Fc/>e/.i. (4550) 3-1 Tiefbetrübten Herzens geben wir allen Freunden und Bekannten die traur'ge Nachricht von dem Ableben unseres innigstgelicbten Gatten, Vaters und Sohnes, drü Herrn Franz JakMsch Besitzers und Handelsmannes welcher l),ute um 2 Uhr früh in Laibach in feinem d7. Lebensjahre plötzlich verschieden ist. Die Leiche wird Mittwoch den 15. d. M. im Lcoiiiumil in Lmbach feierlich eingesegnet «nd so-dann nach Mitterdorf bei Gottschee überführt, wo> selbst um 4 Uhr nachmittags die Beerdigung auf dem Ortsfriedhofe stattfindet. Die heil. Seelcmm'ssen werden in der Pfarr» tirche zu Mittcrdorf gelesen werden. Niederloschin bei Gottschee, am I l. Novem» bcr 1911. Pauline Iattttsch Iosefa Iallitsck Gattin, Mutter. Kranz. Johanna, Paula, Rudolf Kinder. Baibacher Zeitung Nr. 261. 2492 14. November 19N. ^_________________________________________________________ äEEsl M for II * hMdtt* MW för Nail mil We rHh ^¦tfaShr1 (1750) in Laibach_______ *%P Franz-Josef-StraBe Nr. 9. a^Ui^ffl^JT. Kurse an der Wiener Börse vom 13. JSTovember 1911. SchlnBkurB Held |Ware ABg. Staatsschuld. , (Mai-Nov.)p.K.4 91 91 9210 Q **L „ ,, P- U.4 DISO 92-10 5 k. »t.K. (Jan.-Jnli) p. K.4 91S0 92- . ,, „ p. A.4 9180 9S-- £ 4-8»/(¥.W.Not.F6b.AiiB.p.K.412 949» 961t Z 4t»/, ,, ,, „ ,, p.A.42 94-96 sen .B 4-8»/, „ 811b.Apr.-Okt.i..K.4'2 WO» 96'2t "U-a*/, ,, ,, ,, „ p.A.42 pe es »6-2« Lo8ev.J.18tt0zu&00fl.ö.W.4 1610 1670 Losev.J.lSß0zul00fl.ö.W.4 \437 — 449--LoE*Y.J.1864zulO0fl.ö.W.... \609- 62r~ Loe«v.J.18{!4zn 60H.Ö.W.... \S06- 312-8l.-»e»äM.-Pf.lü0fl.300F 6 |M7-7« 289-7t \ OcRforr. Staatsschuld. O««rt.Btaat6«chatzBch.stsr.K.4 99-80 ioo-0«s1.Goldr.Btfr.GoldKasKe..4 U616 iW3t „ „ ,, ,, P.Arrgt. 4 116 lt> 1163t OeoiRentei.K.-W.Btfr.p.K. .4 91-80 92-- ,, „ „ „ „ ,,U. .4 91-86 92-•»Bt.lnvftBt.-Rent.8tfr.p.K.3>/j 80-öt SO-?t Frana Joeefsb. i.Silb.(d.S.)5V4 tit-4ü iiru Galiz.KarlLudwig8b.(d.St.)4 S2-— 93--Nordwb.,«.u.8ü(ind.Vb.(d.S.)< 9iSt 92-St Hud»lfBb.i.K.-W.strr.(d.S.)4 92- B8-~ Ym HUftte r. Zahlnnjc übern. KlMibahn-PriorltSta-ObliK- Bölim. Nordbahn Em. 1882 4 U4-7t uvit Biibm.W'eBtbahn F.ra.1885. .¦( 930R 94-0t BBbm.Wefltb.Em. 1895i.K. 4 92-St 9S-St> Ferd.-Nordb.E.1886(d.S.)..4 .97-0* 98-ot dto. E. l«04(d.St.)K. ...4 96-7« 97-7t Franz Joscfeb.E. 1884 (d.S )S i 986t 946t Galiz.Karl Ludwigb. (d.St.)S4 98-10 9410 Laib.-Stein Lkb.ü00u.l000sl.4 92-60 98-60 Um.-Czer.-J.E. 1894)d.S.)K4 92to 98tO Nordwb., Oest. 200 1). Silber 6 102-76 108-76 /2 9S-Z6 99-26 sstr. Boricnkr.-A. 86 J. ö. W. 6 10120 10220 [str.K.-Kr.-A.i.62i/jJ.v.K. 4J/i 59'76 100'tl' Mahr.Uypolh.-B.ö.W.u.K.4 98-60 94-bO Nied.-ösU.and.-Ryp.-A.6öJ.4- 98-76 94-76 Uest. Hyp.-Banki.60J.verl. ¦* 93-60 84-60 Oest.-ung.BanköOJ.v.ö.W7. M 96-40 97-40 dto. 50 J. V.K..........4 96-76 9T76 LJentr. Hyp.-B. ung. Spark. *•/» SS-60 99-60 [Jornrzbk.,PoBt. Ung.41 J. 41/, W7b 99-76 dto. Com.ü.i.SOViJ. 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Hypotheken-Bank «?•-- W- Transport-Aktien. Donau-Üampr.-G. BOOD.C. M. 1147- U68-- Hcrd.-Nordbahn 10<'0 fl. C. M. 6Of>o-— 6040-— Lloyd, österr.. ......400 K 664-- 666-— Staata-EiBb.-G. p. U. 20<) fl. S. 78226 7832t Südbahn-G.p.U. .. .BOOFra. uo-io into Bank-Aktien. Änglo-ÖBterr.BanklüOfl.lSK 328-80 824-80 Baiikver.,Wr.p.U. 2O()fl.8O „ 64160 642-60 Rod.-C.-A.allg.öst. 8W)K54 „ 1806-- 1809-- Lrcdit-Anst. p. U. 820K32 „ 660-66 661tt .redit-B.ung.allg. 200sl.« „ 84b-— 846- tLBkompteb.steier. 200fl.8a ,, 612— 614-- Eskompte-G.,n.ö. 400K98 ,, 780— 78b-- Land»rb.,ÖBt.p.U. ÖOOfl. 28 ,, 644-70 64670 Laibacher Kreditb. 40(1 K »8 „ 472— 474- 3est.-nngar.B. 1400 K 9080 ,, 199b-- 2004- LJnionbunkp.U. . . 200fl.82 ,, 624— 626--- Verkehr8bank,allg.l40fl.li0 ,, 878— »W-— Äivnostcn.banka 10011.14,, 279-60 280-60 Industrie-Aktien. Berg-u.Hültw.-G., üst. 400 K 970-— 974-- HirtenbergP.,Z.u.M.F. 400K 1214 — 1220-- iönigsh.Zement-Fabrik 400 K 363-- 866 60 LengenselderP.-C.A.-G. 250 K 266-- 260-- Vlontanges.,ö8terr.-alp. loofl. 828 90 824-90 (^W 1 Ware Per!m««ri h. K. n. P. io«si. 4727t 479 — PragerEkeuind.-Gcscll. öO« K 1611 a#»¦— Rimamar.-Salg^T&rj. i«of). 073-St 974 zt SaJ(?ö-Tarj. Stk.-B.....1001. 671 «?*• — Skodawerke A.-G. Pils. 800 K 67» V» tt»-7l Waffen-F.-<3.,*steir. . . 100«. 78S- 742 — WesU». B*r|ba«-A -G. IHI 6S3- *79 — PeTiHen. Kirze Siekten *üi S«hc«ks. Dentocke Ba»kplälz«....... mm * U7**-» itaJieniwhf Bankplätz«..... »4-96 9$-Jl Londan.................. j«*> • mjh i Pari»................... ibto 9ff-7» ValHten. Münzdnkaten............. nil n SB üO-Francs-Sttlcke.......... ts-i$ 19-n i:O-Mark-Stucke............ t8i4 U 6B Deutsche ReirhBbanknoten . . 117-70 11790 Halienische Banknotes..... 94-86 »e-06 Rubel-Noten ............. fat rtt7* Lokalpapiere narh Friv»tnotier. i. Filiale d. K.K. priT.Oe«t.(TMlitA»sUH. Branerei Union Akt. 300 K 0 326 ¦ *»»- Hotel Union ,, 600 ,, 0 —•-- —'— Krain.Banges. „ 200,,12K 200- ttO-— ,, Industrie „ KK» ,,80,, 1920-— 1970- Stahlw.Weißcnt.., 3