Dinstag den 15. Gctober 1889. Dllyrie n. Bewegung im Freihafen von Trieft während des Monats September 1839. Abgegangene Schiffe. Von langer Fahrt: 2l Schiffe nach Griechenland, 1» nach dem schwär-zen Mcere, 14 nach Constantmopel, 6 nach Frankreich, 6 nach England, t nach d«n jon, Inseln, ls nach Sicilicn/ <» nach Smyrna, 2 nach Albanien, 5. nach dem ungar. Küstenlande, 2 nach der Verbe, rn l 2 nach Porlugall, 2 nach Alexaildiia, 2 nach Nordamerika, H nach Sardinien, t nach Salonich, H-nach Brasilien, 1 nach Spanien. 1' nach Hamburg» l nach Vencdig, 1 nach Dalmatien; im Ganzen 96 Schiffe. — Küsten fahrt: l92. Schisse nach Venedig, 99 nach Dalmalien, 55 nach Istrlen, 21 nach dem Kirchenstaate, 17 nach dem uugai.,Küstenlande, 9 nach Sicilicn, a nach Albanien und I nach den ionischen Inseln,- im Ganzen 250 Schisse. Schifffahrt in Trieft; Am 6. October. Palermo: St. Gacrano, Collira, Sicil.. w 3? Ta« gen, mit Agrumen. Deutschland. Manchen, 29. Sept. Gestern Mittag wurde mit großer Mühe das etwas über 200 Centner schwere Standbild des Churfürsten Maximilian I. auf dem Willeisbacher Platze glücklich aufgestellt. Es ist die, ses unstreitig eines der kunstreichsten öffentlichen Mo-liumente, wclche sich bis jetzt in München befinden. Zwei große Ml ister der Kunst, 2holwaldscn und StiKl-mair, haben durch den Kunstsinn König Ludwigs, als Ordner dieses so trefflichen Standbildes, Gelegenheit erhallen, sich bei der Mit- und Nachlrelt ruhmvoll damit auszuzeichnen. (Nürnd. Colresp.) Preuße n. Ocffcntliche Blällce melden aue Berlin vom 25. Sept: »Ein ungemein intereffantes Schauspiel gewahrte es heute, cine ganze Armee auf der Eiscn-dahn von Potsdam in Berlin ankommen zu sehen. Der Konig hat nämlich die Gacde-Infanterie, um ihr nach dem beschwerlichen Lager- und Manöver-dienst den Rückmarsch nach Berlin zu erleichtern, auf seine Kosten durch Locomotive hitrher bringen lassen» Etwa 8000 Mann kamen auf diese Weise in 10 vtl» schiedenen Trains an. An dlle'Folgen davon sollen mic dem heutigen. Tag< aufhören. Art. 2. Die Personen, welch» in dem von dem Feinde besetzten Lande wohnt««, können heimkehren, ohne auf irgend eine Weist belästigt zn werden. Der Beschlag ihrer Güter ist demnach aufgehoben. Art. 5. Ausgenommen davon sind die Per« sönen, welche den Verfügungen des Reprtssalien-BantteS -zu Folge/ Verwandte hab,r>, »"lche die Convention vom 31. August d. I. mchc annahmen. Art. 9. Letzteren wltd eine Frist von acht Tagen, vo», heute an gerechnet, bewilligti dann sollen sie, so wie ihre Familien, in die Verfügungen des 2ten Artikels einbegriffen werden. Pari s, 20. Sept. Telegraphische Depe' sche. Baponn.«, 28. Sept. Der Chef des S«e« dicnstes an den Marine-Minister. Der Commandant Matyieu schreibt mir, daß Herr Lasitle am 27. die Nachricht erhalten hat, daß die von den Cortes fu» die Prüfung der Frag« von den Fueros ernannte Commission sich, mit einer großen Majorität, für die Aufrechthaltung derselben ausgesprochen hat. . Nach den neuesten Berichten von der Pyrenäen-Gränz? hat sich das von d?n Carlistcn besetzte, äußerst starke Schloß von Guevara noch nicht unterworfen. (Franks. Iourn.) Der Bericht der mit der Prüfung des Amnestie-Entwurfes beauftragten Commission ist beendigt. So« bald der Entwurf die Genehmigung der Negierung erhält, soll er den CorteS zur Erörterung vorgelegt werden. 331 D« Stntinelle dcö Pyrenees vom 28. wi Sept. enthält eine lange Erklärung von Maroto. wc- ge iin er sein Benehmen vertheidigt. Nach derselben ent- ke schloß er sich erst dann zu unterhandeln, als er Nber- cn zeugt war, daß menschenhafsende, heuchlerische und dl chlsüchtige Leute fur die ergebensten Diener des Don A Carlos das Schaffott bereitem,. Original.Urkunden, is dit in seinen Händen seyen, beweisen die Vtothwen^ n! digkeit des Vertrags. Er halte sich mil den Inter. 5 essen deS Prinzen beschäftigt; dessen Undank zwang e, ihn, sich von demselben zu trennen. Umstände, die später ans Licht treten sollen, machten eS ihm un- g möglich, auch nur Einen Tag noch im Dienste des y Don Carlos zu bleiben. Als erste Pflicht betrachtet h ei die Sorge für das, Wohl des Vaterlandes, und ^ verachtet alle die Perläumdungen, die ihm Käustich« z keil und Verrath Schuld geben. Einmal waren die ? Unterhandlungen mit Esparlero abgebrochen, und Ma- < , roco wollte losschlagen, seine Absicht erfuhr jedoch ,solchen Widerstand, daß er sie aufgab. Der Erklä- , rung sind beigefügt die Namen von 46 Carlisiischen , ' Oberoffizieren, welche den Vertrag unterzeichnet haben, so wie die von 17 Oderoffizieren aus Guipuzcoa und eb»« so vielen aus Viscaya, welche Maroto ermäch« ljat hatten, Unterhar>dlu!igcn anzuknüpfen. (W. Z ) D't von dem General O'Donnell gklroffenen 2lnstalten scheinen Cabrera genöthigt zu haben, auf sein Project, nach der Mancha zu rücken, zu verzichten. Espartero ist gesonnen, mit 20 Vataillo» Nen nach Aragonien zu marschiren, wird aber zuvor nach Madrid kommen, wo die Königinn, die ihm bereits einen prachtvollen, mit Diamanten besetzten Kammerherrnschlüssel geschickt hat, gesonnen ist, ihm selbst den Orden des goldenen Vließes zu überreichen. Die Nachrichten aus Catalonien lauten traurig, Das ministerielle Journal macht diesen Abend folgendes Schreiben aus Carcassone vom 24. Sept. bekannt: «In der Nacht vom 22. auf den 22. Sept. hat sich ein «000 Mann starkes Corps Carlisten der Stadt Campredon, drei Stunden von der französischen Gränze, bemächtigt. Sle haben die Stadt angezün»' det, und sie den furchtbarsten Ausschweifungen überliefert." Gestern meldete dasselbe Journal, daß die Carlisten am 29. den Angriff des FortS von Earn-predon aufgegeben hätten, sprach aber nicht von der Plünderung der Stadt. Das aber, was in Bcrga vorgefallen ist, macht eine solche Katastrophe nur allzu wahrscheinlich. (Com.) Dcr Correo National enthält folgende Uebersicht über das Budget von 1829 bis 18^,0 : «Ausgaben 1.650,301,97,4, Einnahmen 715,036,828, Ausfall 925,205,536 Ncalen. Wcnn auch die Pacification der Nordprovinzcn die Verminderung der außerordentlichen Ausgaben für die Armee gestattet, so 5rbe der Ausfall immer noch qc,3 Millionen betra-n. Vei diesen Umständen ist kaum daran zu den-n, daß die laufenden Zinsen und Tilgungsquolen ls der Staatsschuld bezahlt werden. Unterbleibt ese Bezahlung, so haben wir immer noch einen usfall von 12? Millionen. Vei diesen Aussichten l das Fallen der Papiere auf der hiesigen Börse icht zu verwundern. Unsere 5 Percents stehen auf 3 gegen bar, und es ist noch weiteres Sinken zu -warten." Der Moniteur vom 2. October enthält fol-ende telegraphische Depesche aus Bayonne vom orhergehenden Tage: „D«r commandirende General er 20sten Mclitäcdivision an dieHerren Minister des Krieges und der auswärtigen Angelegenheiten. Die Division Alcala ist am 25. in Tudela angelangt. Orei andere Division«« der Nordarm« werden da-eldst erwartet. — Cspartero will am 2, in Sara-zofsa seyn: er marschirt mit 22 Bataillons und 13 Escadrons gegen Cabrera. — Navarra erfreut sich der vollkommensten Ruhe; das ganze Land ist unterworfen und wünscht den Frieden.« (Ost. B.) Die Gazette de France vom 5. October schreibt: Wir haben angezeigt, das das dritlhalb Meilen von Victoria liegende Schloß Guebara sich noch hielt, wiewohl es von, einem zahlreichen, mit einer furchtbaren Artillerie versehenen ChristinisFcn Corps lebhaft belagert war. Die Vayonner Journale, welche-gestern in Paris .ankaoie.n, versicherten, daß dieses Fort capitulirt hätte, und sie lieferten sogar Details über die Umstände, welche die Ucbergabe begleitet hätten. Und dennoch wirb uns von der spanischen Gränze unterm 28., also zwei Tage später, geschrieben, daß Guebara sich nicht ergeben hat; daß vielmehr sein tapferer Commandant und die ganze Besahung zwei verzweistelle Stürme siegreich bestanden, worin der Fcind 1200 Mann verlor; daß sie sich hartnäckig weigern, die an sie gerichteten Vorschläge anzunehmen, und nicht einmal d!» Parlaman-tare empfangen wollten, die zu verschiedenen Malen an dieselben gesendet wurden. Bald muß man erfahren, welche der zwei Versionen sich bestätigt. Wir haben von den royalistischen Guerilla's gesprochen, welche sich in den Provinzen bilden. Diejenige, welche von Zabala befehligt wird, hat bereits bei Alaun ein Treffen mit einem Christinischcn Detafchcment besinn» deNs welchem sie 8 Mann gctodtlt hat. (W. Z.) Großbritannien. London, 20. Sept. Die wichtige Angelegenheit der Vermählung Ihrer Maj. ist endlich geordnet, das heißt, zwischen beiden Theilen ist Alles ins Reine gebracht, nur das „Wann?« noch,nicht. Im Schlosse wurden schon vor einiger Zeit Anstalten zum Empfang 332 des Prinzen Albrecht von Sachsen-Coburg, dem die Hand der Königinn bestimmt ist, getroffen. DerPrmz wild mit seinem jüngern Bruder, Einige sagen auch, mit seinem Vater im Laufe der kommenden Woche, vielleicht auch schon morgen oder Dinstag, hier ankom« men, um Ihrer Maj. einen Besuch abzustatten. Große Festlichkeiten werden dabei Statt finden. Es scheint, daß Ihre Maj. mit ihren Ressourcen zu diesem Zweck gespart hat, denn seit dem letzten Besuch Ihrer Maj. zu Windsor wurden weder königliche »Diners" noch Ball« gegeben. Man versichert, die Neigung Ihrer Maj. sey schon von längerem Datum, denn vor an» derthalb Jahren wurde ein von Chalon gemaltes Portrait der Königinn auf Ihrer Maj. Befehl dem jungen Prinzen, der sich, so viel wir wissen, damals in Brüssel aufhielt, zugestellt. Die Baroninn Lehzen spielte in diesem Drama, das jetzt seinem Schluß nahe ist, keine unwichtige Nolle. (Sunday Times.) Die brittischc Flotte am Eingang der Dardanellen ist neuerdings durch drei Linienschiffe und durch das Dampfboot Gorgon verstärkt worden » es liegen also jetzt 15 Schiffe dort, und eine noch weitere Vermehrung wird angekündigt. Nach diesen Zeichen sollte man glauben, die Flotte würde eine wichtigere Bestimmung «rhalten, als, wie sie s«it einigen Monaten gethan, von einem Hafen des Miltelmeers zum andern zu segeln. Die nach Constantinopel und andern Orten aufUrlaub gegangenen Offiziere wurden auf ihre Posten zurückgerufen. Man sagt auch, die Flotte werde «ine neue Verstärkung an Manntsoldateu erhalten. (Standard.) Die Flucht des Don Carlos äußert bereits auf den Handel Spaniens gute Wirkung, und beginnt den merkanlilischen Interessen jenes Landes Vertrauen einzuflößen. Im Laufe dieser Woche sind mehrere spanische Handelsleute nach Halifax gekommen, und haben, wie wir hören, zum Aufkauf einer bedeutenden Quantität Waren Befehle gegeben. (Halif Expreß.) Gsmanisches t^eich. Die letzten Briefe aus Bagdad melden, daß diese Stadt seit einiger Zeit mit Fremden — Polen, Italienern und Engländern — vollgestopft ist. Der nicht befriedigende Stand unserer Verhältnisse mit Persicn bewog sie, dieses Land zu verlassen, und in Bagdad ein Asyl zu suchen. Ihre Gegenwart machte unter den Cingebornen Bagdad's nicht wenig Aufsehen. (Times.) gereinigte Ktaatcn von Morvanu'rika. Blätter aus Veracruz bis zum 2ä. Juli schreiben: General Santa Anno hat sich erst dann auf sein Landhaus bei Vera 5 Cruz zurückgezogen, nachdem ein Versuch, Vustamente durch eine neue Expedition gegen Texas noch langer entfernt zu Hal: ten, ihm mißlungen war. General Urea, das Haupt der letzten föderalistischen Bewegung, ist auf 6 Jahre aus der Republik verbannt worden. — Am tz. wurden Oberst Don Juan A^nez und seine Mitschuldigen wegen verschiedener Mordthaten (auch der schweizerische Consul war unter' ihren Opfern) und Räubereien durch den obersten Gerichtshof in Mexico zum Tode verurlheilt. Der Oberst schnitt sich im Et' fängnisse die Kehle ab,' sein Leichnam wurde aber noch auf das Schaffoct gebracht, auf welchem s«ine Spießgesellen den Tod erlitten. — Seit dem Ab» schlusse des Vertrags mit Frankreich haben alle Beleidigungen und Gewaltthätigkeiten gcgcn Fremde aufgehört. > (W. 3,) Asien. Die neuesten ostindischen Nachrichten in den »ng^ tischen Blättern reichen aus Bombay bis zum l< August. Nach der Delhi - Gazette war Runoschib Singh's Tod zu Firohspor erfolgt. Die englischen Behörden hatten cs^ nicht verhindern können, daß bei der Leichenfeier des Maharadscha vier Fürstiunen, l>i« Frauen des Verstorbenen, und 7 Sclaviiinet» desselben verbrannt wurden. Ein Versuch, di» Er, stsren von ihrem Vorhaben zurückzuhalten, wat oh* n< Erfolg. Cin Sohn des Fürsten, Dhian Singh, wurde jedoch von einer gleichen Absicht zurückgebracht Wie tief jener gräßliche 'Gebrauch in den indijch» Sitten wurzelt, geht daraus hervor^ daß selbst die Sizh's davon nicht ablassen, obgleich dieselben eine leformirte Secte sind und viele andere der in Indien herrschenden Gebräuche und Vorurtheile, na: wtnllich das Kastenwesen, vcrwersen. Nach den ostindischen Blattern befestigte Dost Mahommed den Ort Ghizni, welcher ungefähr fünf Märsche von Kabul entfern! ist; aber da er sein Serail nach Bokhara gesandt hatte, so zweifelte man, daß er sich dort halten werd«. In Begleitung der englischen Ingenieure, welche di« Wälle von Hera! ausbessern sollcen, befand sich ein an Kamram gesandter Freundschaftsbote mit zwei odcr drci Lack Rupien. Nach der Delhi.Gazette soll nämlich Kam: ram, der Beherrscher von Herat, Ansprüche auf dis Oberherrschaft von Kabul und Kandahar gemacht, zugleich aber seine Bereitwilligkeit gezeigt haben, dies« aufzugeben, wenn er eine gewisse Geldsumme ern« pfma/. Man fürchtet übrigens, aus seinen Aeußerungen abnehmen zu müssen, daß ftine Absichten nicht m!< dencn der briitischen Negierung übereinstimmen, und daß ^r dcn Marsch der brlttischcn Truppen auf Herat weder verlangen noch aufmuntern werde. (>"> ">) Verleger: Kgnnj Zio^s ^Vlrr v. Ulliuu;ai.'r.