Grikmmerations-Preise Für Laibach: Ganzjährig - - 8 fl. 40 Ir. Halbjährig • . 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich ••• — » 70 „ Mit der Post: Ganzjährig................12 fl- Halbjährig................ 6 " Vierteljährig............. 3 " Zustellung ins HauS viertch. 25 tr., monatl. 9 kr. Vnzelne Nummern 8 kr. Laiöacher Nedaction Lahnhosgaffe Nr. 132. % [ogblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inseraten Bureau: Tougreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise-^HL Für die einspaltige-' ä 4 tr., bei roieterfr Haltung ä Anzeigen bis 5 Zeit? Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung eutspre-»endet Rabatt. Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. Nr. 169. Mittwoch, 28. Juli 1875. — Morgen: Martha I. 8. Jahrgang. -Abonnements -Umladung. Mit 1. August 1875 beginnt ein neues Abon-tommt auf'das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende August 1875: Für Laibach.........................*7 fl — Ir Mit der Post.........................1 ^ Bis Ende Oktober 1875: ^ O . . . . 2 fl. 10 kr. Für Lmbach.......................... g ^ ^ Für ^Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich «bonZrt werden, doch muß das Abonnement immer mit Schluß eines Monates ablanfen. Die witthschastliche Krise und die Staatsfinanzen. (Schluß.) Da muß einem denn doch vor der Gestaltung des Staatshaushaltes im nächsten Jahre einiger, maßen bange werden, um so mehr, wenn es wahr /ft, daß das Armeebudget um einige Millionen höher als im laufenden Jahre bemessen werden soll. Es wird wol niemanden in den Delegationen geben, der die Nochwendigkeit der Reform unseres Geschiitzwesens bestreiten und daher die Bewilligung der hiefür nöthi« am Ausgaben verweigern wird. Niemand wird ferner eine berechtigte Einwendung gegen die Forde-rana der Mittel, um der Heeresmannschaft eine bessere Verpflegung als bisher zutheil werden zu lassen. zu erheben den Muth haben; allein die beiderseitigen Finanzminister müssen hingegen energisch verlangen, daß Theile des Kriegsbudgets in demselben Grade reduciert werden, als andere Theile erhöht werden sollen, und die Finanzminister müssen hierin von den Delegationen kräftig unterstützt werden. Das Einzige, was inmitten der Krisis intact geblieben ist, der Staatscredit, darf nicht dem Armeebudget preisgegeben werden. Wer weiß, wie bald der Staat zu einer Anleihe genöthigt fein wird, sei es, wie es heißt zu Eisenbahnbauten oder aus anderen Ursachen; es möchten hiebei die Folgen des wieder anwachsenden Deficits sich höchst markant aussprechen. Ist diese Darstellung der wirtschaftlichen Lage eine richtige, und man wird gewiß den „Tresor" nicht eines allzu weit gehenden Pessimismus anklagen wollen, so ist der Zeitpunkt nahe, wo die ökonomische Krise ihre Wirkungen auch auf das politische Gebiet erstrecken wird. Und dieser Zeitpunkt ist weit näher gerückt, als noch vor ein paar Tagen gedacht werden konnte. Wie bereits erwähnt, enthält die „Wiener Abendpost" eine Mittheilung von der weittragendsten Bedeutung. Der Reichskriegsminister selbst ist eS, der sich an das steuerzahlende Publicum wendet, um es auf eine bedeutende Erhöhung des Armee-Erfordernisses für die nächste Zeit vorzubereiten und für die ihm zugemutheten empfindlichen Opfer in die gehörige Stimmung zu versetzen. Nach den Ausführungen des Kriegsministers ist unsere ganze Militärorganisationn eine verfehlte; es gibt in derselben fast nichts als Mängel, Berkehrthei ten, überall thut Abhilfe nolh. Da handelt es sich nicht mehr um eine Ergänzung ober Vervollständigung der in den letzten Jahren durchgeführten Umgestaltung unseres Heereswesens, nein um eine gründliche Reform in allen seinen Theilen. Nicht nur — so versichert uns Baron Koller — sei die Anschaffung von Stahlbronze-Hinterladern nöthig, sondern die Eadetten-, Militär-Realschulen und Militärakademien müßten, behufs Heranbildung des Nachwuchses für das Offiziercorps, reformiert werden. Pensionierte Offiziere sollen aus administrative Dienstposten verwendet und dafür entsprechend besoldet werden. Die Eompagnie-Eommandanten, welche nach den gegenwärtigen taktischen Anforderungen weder im Frieden noch im Kriege ihren äußerst manigsachen Obliegenheiten, ohne beritten zu sein, in vollem Umfange nachkommen können, müssen beritten gemacht werden, sollen dieselben nicht durch physische Überanstrengung mitunter viel zu früh und zwar oft noch im kräftigsten Mannesalter, bleibend dienstunfähig werden; die materielle Lage der Soldaten soll bei Einführung der neuen Maße und Gewichte durch eine Abrundung nach oben ein wenig gebessert, die militärischen Unter, fünfte, die zahlreichen Kasernen, die Spitäler und Vorrathsmagazine sollen instand gehalten und recht» zeitig erneuert und soweit als möglich das Versäumte nachgeholt werden, um dm Ruin der Gebäude hintanzuhalten. Die Organisation des Generalstabes ist ein weiteres Gebot der Notwendigkeit, da das Bedürfnis, einer Reform in der bestimmtesten Weise hervortrat und dies am allerwenigsten bei einem Corps unbeachtet bleiben könne, welches auf die Führung und Verwendung der Armee im Felde, auf die Aus- Jeuilleton. Unter dem Meere. Rastlos und siegreich kämpft der Menschengeist trotzigen Gewalten der Natur. Er be-Lt die Mutter Erde, deren Sohn er ist. und il Kampfe scheint er die drei Silben „Un- ffl'öglpauS seinem Wörterbuche gestrichen zu haben. Kieler was ehedem für unausfuhrbar galt, ist heute m «ache geworden. Ueber Berge nimmt die Qe ihren Weg, der Ingenieur spannt die Brückenbogen über grausige Abgrunde, 2 KfeKeilen Um, ™ , a«Ätbeile getrennt, und die Virtuosen der mo, F «finit sinnen inzwischen über Lösungen ^rnen ^nberer kühner und gewaltiger Probleme. L »' lius Berne heute als Ausgeburt einer zöget. Fantasie in Romanform erzählt, wird in Wen Pyan i zur Wirklichkeit werden; x Ringen der Menschen gegen die Urgewal. i und Raum wird zu immer neuen, über* wrl s«, Resultaten führen — wer vermöchte vor-doschende ^ unt) öann diesem Ringen ein katego-Mzusage > ^boten werden, wo und wann Asches „yau der Sterbliche sich wird sagen müssen: „Bis hie. her und nicht weiter! ?" Seit zwanzig Jahren tauchen unzählige Projecte zu einer verbesserten, erleichterten Verbindung der englischen mit der französischen Küste auf, und jedes dieser Projecte ist be> lächelt worden, wie ein Chimäre. Im Jahre 1838 schon untersuchte Herr Thomö de Gamond die Erdschichten des Canal la Manche, um zu ergründen, ob sich ein Tunnel Hindurchtreiben lasse. Aber diese Untersuchungen führten zu keinem praktischen Resultate. Eine Reihe weiterer Pläne verdrängte die Idee, einen Tunnel zu bauen. Von anderer Seite wurde eine vierundzwanzig englische Meilen lange Pfeilerbrücke projektiert, die 170 Meter, also mehr als die Höhe deS StephanöthurmeS beträgt, über die Meeresfläche emporgeragt hätte — dann eine kolossale eiserne Röhre zur Verbindung des Insel-reiches mit dem Kontinent — dann wieder ein Tunnel, aber ein infolge feiner PfcUcrform für die Schiffahrt gefährlicher und als Pendant ein anderer Tunnel von so tiefer Lage, daß er, anstatt die existierenden Beschwerlichkeiten zu verringern oder zu beheben, deren neue geschaffen hätte. Bessemer meinte, das Ei des (Solumbus gesunden zu haben, als er ein neuartiges UeberfahrtSfchiff conftruierte, welches durch seine in doppelten Scharnieren hängenden Kajüten die Passagiere gegen Seekrankheit schützen soll. Um zu begreifen, daß mit BessemerS Erfindung kein wesentlicher Schritt zum Besseren geschehen, muß man sich darüber klar werden, welche Nachtheile die bisher übliche Ucbersahrt von Calais nach Dover mit sich bringt und welche Vortheile der unterseeische Tunnel dem Personen- wie dem Güterverkehr verheißt. Es ist wvl zeitgemäß, heute davon zu sprechen, den am 20. Juli nahm das eng. lifche Unterhaus die Tunnelconcefsion in dritter Lesung an, und die Nationalversammlung in Versailles erkannte den Bericht über den Tunnel als dringlich an, und wird ihn sofort nach der Budgetdebatte in Verhandlung nehmen. Hier ist also nicht mehr von einer Chimäre die Rede, sondern von Thatsachen, und im Jahre 1881 ober 1882 schon soll der erste Eisenbahnwaggon seinen Laus über den unterseeischen Schienenweg von ber einen Küste zur anbern nehmen — an ber schmälsten Stelle bes Kanals — von der Einscnkung in den Kalkklippen der St. Margarets-Bay bis zu einem Punkte zwischen den sränzvsischen Stäbtcn Sangatte und Calais. Be-benkt man. baß Waren via Tunnel billiger, schneller und vor allem sicherer als zu Schiff von Frank- bildung des Heeres für feine Verwendung im Kriege, auf die Pflege der Kriegswisienschasten, überhaupt auf die Erreichung der allerwichtigsten Endziele den nachhaltigsten Einfluß auöübt. Endlich müsse das Reichsbefestigungssystem in der Art vervollständigt werden, daß die vorhandenen Befestigungen nach und nach vollendet, die begonnenen Bauten forgeführt werben. Der Kriegsminister wagt zwar noch nicht mit bestimmten Ziffern für die einzelnen Bedarfsposten herauszurücken, aber es bedarf keiner besonder« militärischen Fachkenntnisse, um bei dieser Auszählung der Mängel und Gebrechen unseres Heereswesens sich auf eine enorme Steigerung des Militärerfordernisses für das kommende Jahr gefaßt zu machen. Es wurden bekanntlich vor kurzem 21 Millionen genannt, jetzt heißt es, 23 Millionen betrage die Mehrfcrderung, welche der Kriegöminister bezüglich der außerordentlichen Kosten im letzten Ministerralhe gestellt habe. Beiden Finanzrninistern soll es gelun, gen sein, siebzehn Millionen herabzuhandeln und würden die Mehrkosten für das kommende Jahr sechs Millionen betragen. Natürlich muß deswegen der Kriegsvoranschlag gänzlich umgearbeitet und bis Ende l. M. wieder vorgelegt werden. Die allgemeine Wehrpflicht und die neue Heeresverfassung wurde bekanntlich vom Abgeordnetenhause unter der Voraussetzung votiert, daß damit wenigstens durch zehn Jahre ein Normalbudget festgestellt werde. Es hat sich diese Voraussetzung leider als eine irrthümliche erwiesen. ES geht ein verderblicher Zug durch die europäischen Großstaaten, ihre Wehrkraft ins unabsehbare zu steigern und zu verstärken. ES werden von den Kriegsministern, ohne Berechnung der Mittel, zuweilen ohne Berechnung der politischen Notwendigkeit, kostspielige Maßnahmen, Waffenanschaffungen u. s. w. angeordnet, die Rüstungen ins Endlose ausgedehnt, ohne die mindeste Rücksicht auf die Kraft der Steuerträger, die durch lang dauernde Krisen und Calamitäten aller Art bedeutend geschwächt worden. Es besteht nichtsdestoweniger ungezügelter Wetteifer unter den Staaten, sich durch Entfaltung militärischer Kräfte zu überbieten, und dieses tolle Wettrennen — es nützen einmal alle Vernunstgründe nichts dagegen — wird nur in der allgemeinen Erschöpfung sein Ende finden. Die Heeresverwaltung in Deutschland, welche den ersten Anstoß gegeben, fühlt sich ebenfalls beengt durch den Kriegsvoranschlag, sie wagt es aber doch nicht das Normale zu überschreiten und will auch fürs kommende Jahr keine Mehrforderung stellen an den Reichstag und an die Steuerkraft des Volkes. Dennoch ist ihr um die Schlagfertigkeit des Heereö nicht bange. Sie gedenkt einfach durch um< fastende Beurlaubungen mit der bewilligten Summe reich nach England und von England nach Frankreich versendet werden können, so wird man nicht anstehen, dem Tunnel eine gewisse Wichtigkeit zu vindicieren. Der Reisende, der Kaufmann und der Techniker muß mit Spannung der Vollendung des kühn concipierten Werkes entgegensetzen; aber auch der Politiker und der Stratege verfolgen die neue Berbindung wit lebhaftem Interesse. England wird aus seiner stolzen Isoliertheit gerissen; eine Ver-kehrsader führt von dem Herzen des einen Reiches zu jenem des ändern. Großbritannien hat denn auch das Tunnelproject zu Anfang nicht mit liebevollen Augen betrachtet. Ist sonst die Einsamkeit ein Ideal poetisch angelegter träumerischer Gemüther, so haben die Engländer gezeigt, daß auch praktische, nüchterne Kaufmannsnaturen tiefe Vorliebe für die Abgeschie denheit zu faffen vermögen. Johann Bull decla-mierte gerne das Versieht: „Einsam bin ich, nicht alleine " Aber England Hat sich trotzdem mit dem Tunnelprojecte auögesöhnt, und englische Stimmen konstatieren beruhigend, daß — wenn wirklich einmal tint französische Armee ver>ucheu wollte, englischen Boden zu betreten, der Kanaltunnel noch immer zu rechter Zeit verschüttet und zerstört werden konnte. (Schluß folgt.) auszulangen. Oesterreich hat schon so manches von der deutschen Heeresverfassung nachgeahmt; es möge Deutschland auch einmal dat'in nachahmen, daß es die Größe des Heeres seiner Finanzkraft anpaßt, eingedenk des Satzes, daß ein zahlreiches Heer mit einer verarmten Bevölkerung und einem verschuldeten StaatSlmsen als Rückhalt nur eine schlechte Bürgschaft für die Reichsvertheidigmtg bietet. Stehen wir auch momentan inbezug auf die Wehrhaftigkeit hinter dem deutschen Reiche zurück, so sind doch unsere politischen Verhältnisse günstiger; an unseren Grenzen droht kein Rachekrieg; die innere Ruhe ist ebenfalls auf lange hinaus gesichert, wofern der bedrängten wirthfchastlichen Lage die gebührende Aufmerksamkeit gezollt wird. Die wirthschastliche Lage erfordert aber in Oesterreich-Ungarn bei weitem mehr Beachtung als ihr geschenkt wird; der Ertrag der Arbeit mutz für längere Zeit geschont und die Steuerpflichtigen wenigstens in der Zeit der andauernden Nothlage nicht höher belastet werden, als sie ohnehin sind. Es ist das unvernünftigste von der Welt, in Zeiten großer Nothlage, wo außerdem alles nach Frieden strebt, eine Armee aufstellen zu wollen, für deren Erhaltung sich die Steuer traft des Volkes auf Jahre hinaus erschöpft. Das Beispiel des finanziell erschöpften, ereditlosen Ungarns mit seiner kostspieligen Honved- und Groß-machtspielerei möge uns als Warnung dienen. Politische Rundschau. • Laibach, 28. Juli. Julaud. Die Mittheilungen der „Wiener Abendpost" über die zu gewärtigenden Mehrforderungen im Kriegsbudget haben in den Blättern eine nicht eben gehobene Stimmung hervorgerufen. Vorherrschend ist die Ansicht, daß die Auszählung der unterschiedlichen Posten, für die der Kriegöminister Rücksichtnahme beansprucht, in eine ziemlich hohe Ziffer von Millionen zu übersetzen sei; nichtsdestoweniger wird die Dringlichkeit einiger Forderungen zugegeben, dabei aber nicht versäumt, auf die Erhaltung der ungeschwächten Finanzkraft des Staates, sowie auf Ersparungen hinzuweisen, die in so manchem Zweige unserer Heeresverwaltung platzgrdfen könnten. Alle Blätter ohne Ausnahme sprechen sich ober gegen eine eventuelle Steuer- erhöhung ober gar gegen ein Kriegsanlehen im Frieden aus, denn das hieße doch die Armee zum Selbstzwecke im Staate erklären. Die gänzliche Beilegung des b r ü n n e r W e b e r st r i k e s scheint im letzten Augenblicke auf unerwartete Hindernisse zu stoßen. Der Strike hat eine Veränderung in den Betnebsverhältnifsen herbeigeführt ; es wurden mechanische Webstühle angeschafft, theilweise die Fabrikation aufs Land verlegt, wol auch der Betrieb überhaupt eingeschränkt, und so finden nicht mehr alle zur Arbeit sich zurückwendenden Stufenden die für sicher geglaubte Aufnahme seitens der Fabrikanten. Es ist dies sehr zu bedauern, da es leicht zu Repressalie» seitens der Arbeiter, zu einer neuen, keineswegs verbesserten Auflage des Strikes führen kann. Es wäre vielleicht klüger von den betreffenden Fabrikanten gewesen, die möglichst rasche Herstellung ruhiger, geordneter Verhältnisse vor allem ändern anzustreben und den zurückkehrendeu Arbeitern „goldene Brücken" zu bauen. Wie auö K 1 a g e n f u r t gemeldet wird, hat Baron v. E n o b l o ch fein Abgeordnetenmandat niedcrgelegt. Derselbe vertrat den kärntnerischen Großgrundbesitz und gehörte dein Fortschrittsclub des Abgeordnetenhauses an. Aus Innsbruck ist die Nachricht eingelangt, daß Abg. Dr. B r e st e l daselbst bedenklich erkrankt sei und gleichfalls beabsichtige, sich vom politischen Leben gänzlich zurückzuziehen. In P e ft fand am Samstag ein Minister rath statt, an welchem alle Minister mit Ausnahme Perczels und Szende'S theilnahmen. Nach dem „Pester Lloyd" wäre in der vierstündigen Sitzung dieses Ministerralhe« der Vorschlag unserer Regie- rung bezüglich der Aenderung der Zolltarife ver« handelt worden. — Dem ungarischen Reichstage soll der Budgetentwurf gleich bei feinem Zusammentritte vorgelegt werden. Man hofft, daß, während in Wien die Delegationen tagen, der Finanzausschuß seinen Bericht über das Budget vollenden wird, welches sodann im November vor das Plenum des Reichstages gelangt. Vor dem Zusammentritt der De> legationen soll der Reichstag seine Conftituiermig und die Adreßdebatte vollenden. Der kroatische Banus Mazuranic ist in Pest eingetroffen und hat mit Baron Wenckhem über die Angelegenheiten des nächsten kroatisch» Landtages conferiert. Ausland. Officiös wird mitgetheilt, daß bii Einberufung d e s deutschen Reichs« tags für die dritte Woche des Oktober vorgefchw fei, daß aber Fürst Bismarck geneigt sei, sriM Urlaub bis in den November auszudehnen, so drß also der Reichstag während der ersten Zeit seiner Verhandlungen die Anwesenheit des Kanzlers entbehren müsse. „Die parlamentarischen Vertretung» Deutschlands und Preußens," bemerkt dazu bit „Voss. Ztg.", „sind so sehr daran gewöhnt, auch ohne die persönliche Theilnahrne deS Fürsten Bir-marck die ihnen obliegenden Geschäfte zu besorgen, daß jene gleichsam im voraus entschuldigende In* kündigung einer officiösen Correspondenz auffällig erscheinen könnte. Optimisten dürften sie sogar oll eine Art von Beweis dafür ansehen, daß man in RegierungSkreifen nicht an Mehrforderungen im Militär-Etat denke, da diese einen persönlichen Druck des Reichskanzlers erfordern.“ Das Resultat der baietischen Abgk' vrdnetenwahlen ist nunmehr bekannt wü stimmt mit der auf Grund der Urwghkn gemacht Berechnung völlig überein. Der künftige LanM wird sich demnach aus 79 ultramontanen und liberalen Mitgliedern zusammensetzen. Unter den letzteren befinden sich Männer der allerverschiedensten politischen Schattierungen, von jenem vatiSmuS an, der sich von extremer EonseffME freihält und mehr einer Boltairianischen Lebens anschauung zuneigt, bis zum zahm «rad ikalen Fori' schritt, wie ihn die Vertreter der Städte WrMz und Nürnberg repräsentieren. Alles wird HW noch unter der Fahne der „Fortschrittspartei v Baiern" zusammengehalten. Jndeß mehren sich di> Anzeichen, daß eine Klärung der ParteiverhUnG bevorsteht. Die französische Nationalen' fammlung hat in den Sitzungen vom 0rciU? und Samstag die Artikel I bis XIII des Sk' natoren-WahkgefetzcS ohne meftaiß#9 Zwischenfall in zweiter Lesung erledigt und den et? tikcl XIV, sowie ein Amendement über den F' fall der Entschädigung der Wähler an die faffungs-Eommission zuruckgewiefen. Bezüglich Gemeinden, wo Municipal-Couunisfionen eitp sind, wurde beschlossen, die Wahl der Delegat«» durch die aufgelösten Municipalräthe vornehmen | lassen. Diese Losung einer ziemlich heiklen Frage dürs in republikanischen Kreisen sehr befriedigen. Die Parteien der Linken haben auf **' tathen des linken EentrumS darauf verzichtet, nw im Laufe der gegenwärtigen Session die Kamw^ auflösung oder die Wiederherstellung der partidV» Wahlen zu beantragen. Wie verlautet, wurde jtfe« dieser Verzicht dadurch provociert, daß der radu«-Heißsporn Madier de Montjau am Freitag b» AuflöfimgSontrag auf eigene Faust einbrachte. $ Dringlichkeit für denselben wurde abgelehnt, »fc hätte sich somit die Linke durch Wiederholung bc? Auflösungsantrages einer sicheren Niederlage ass-gesetzt. In republikanischen Kreisen herrscht daher auch eine gewisse Erbitterung gegen Watet* Montjau. der durch seine ungeschickte Etnmi,ch«n> die parlamentarische Taktik der Republikaner durch- ftCU Vfeldungen aus Ragusa zufolge haben die Kampfe in der Herzegowina begonnen. Am die Jnsargenten von den Türken bei Nevefinje angegriffen. ES entspann sich ein hartnäckiger Kampf, in dem es auf beiden Seiten zahlreiche Verwundete Todte gab. Am 24. d. machten die türkischen UNd Truppen einen Ausfall aus Stolatz und griffen Insurgenten bei Dabra an, pitr türkischen Compagnien die wobei letztere den von beabsichtigten Uebersall »on rückwärts bei Bilecina vereitelten. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. Der Ausgang ist unbe-faant Bei Gabella fand gleichfalls ein Zusammen-pi im »tim °°" de» Türken i« Brand grsteckt._______________________________________________________________ Zur Tagesgeschichte. -EinverhüteterZusammenstoßaufder Iivdolfbohn. Aus Eisenerz wird der „D Ztg." ge« lieben- „In der Nacht vom 21. zum 22. d. M. ruft Z Station Hieflau vor Abgang des Wochenmarktzuges nach Gf,hr v-raebens die nächste Rudolfbahnstation Groß-Reifling. der dienstthuende Beamte dort, der Vorstand selbst, schläft oemüthlich beim Apparate, der Stationsdiener, dem d.es !ichts neues sein mußte, laßt eigenmächtig, ohne den SBearn , _ jU «ecken, durch einfaches Abläuten den Lastenzug gegen lJan abgehen, ohne zn wiffen oder bedacht zu haben, daß ^ Donnerstag ist, wo der Wochenmarkt-Personenzng um 7wei Uhr von Hi°fl°n abgeht. Nachdem Hieflau, wie schon zLt vergebens nach Groß-Re.fliug telegraphiert hatte, l.eß ^ dortige dienstthuende Beamte instructionsgemäß den Zug vorhergegangenem Wächtersignal und unter den üblichen ^rüLtsmaßregeln für den Zugführer abgehen. Der Wächter 5t?SeM Tunnels außerhalb H.eflau hörte schon das Heranbrausen des Lastzuges, als er das S.gnal über den C des Personenzuges von Hiestau vernahm. Er hatte Geistesgegenwart, diesem letztern Zuge entgegenzu-Lm und abzuwiitken. worauf derselbe noch Zeit gewann, i™ , Ausgangsstation Hieflou zurückzudampfen. Ohne d.e Zlufwerkf-mk-it dieses braven Mannes wäre e.n grabl.cher tz°s°mmenst°ß beider Züge an deu stellen Usern der Enns «der im Tunnel selbst unvermeidlich gewesen und viele Menschenleben wären dem Schlafe eines „dienstthuenden Beamten" »um Opfer gefallen." - Beleidigter Nationalstolz. Der raaber Apotheker Josef Tropper hat einen ungarischen Brief des Kmder-Isyls in Bekes-Csaba mit dem Bemerken zurück omtfrt, daß er nur i.t den Sprachen gebildeter Nationen verkehren pflege. Der Casus hat in Raab viel Lärm ürmacht Mittwoch Nachts brachten die dortigen Studenten fcerm Tropper eine Katzenmusik dar, woraus er eine im trennbare Flüssigkeit auf die Köpfe der Music.erenden aus «,6 Die Erbitterung stieg nun aufs höchste. Am nächsten tzbmd zogen die Studenten, viele Handwerker, ferner zühl-trtbe beschäftigungslose Individuen und das gesammtePro-Wo! Raabs vor das Haus Troppers und nun begann Z heilloser Lärm, ein nicht endenwollende« Steinwerfen ttnt Fenstereinschlage... Es blieb keine Fenstersche.be in dem Lause aanz und Troppers Möbel .m ersten Stocke wurden tj, die Steinwürfe vollständig ruiniert. Er selbst suchte V(t, Keller Schutz. Wenn er sich gezeigt hatte. eraanneii. denn mehr als e>»> Zu An die Laterne mit ihm!» Die Panduren (anfangs Kei MIer ixchs) erschienen sehr spät aus dem Platze und tz. .. . . . das darin — Nachlv uyr — ote Äms^üseina-.dertrieb. Wie dem „Hon" geschrieben wird, fuib noch weitere Demonstrationen gegen Tropper geplant t, l „ l. k » Militär beständig in Bereitfchaft. An der tn Demonstration betheiligten sich circa 2000 Personen. ^äöntenDeowni ^ der Herzegowina if] X t “ 2)6 Lern« das gegenwärtig uusere Diplomatie be LST**^Srtnt es nickt, daß die Affaire sehr ernst 'Migt. Dock Ich Bismarck noch Gortschakoff. nock i()re ^mmerfitze verlasfeu. »er. (fiten aus der Herzegowina besagen, daß d.e gliche 9£a Bewegung weniger einen politischen Hin >”» 6*’m,” -18 Mm* in 1„ tm >» Sltit «.-„'„druck der türkischen Beamten sich wende Erträglichen St Sprichwort sagt: „Er lebt wi. residierenden Veziers aufbringen, welch letzterer mehr Leute zu seiner Bedienung hat als jeder abendländische Fürst. Noch existieren beispielsweise in dem Paschapalaste zu Mostar Würben und Aemter. wie das eines Tutuntzija (Pfeiffen-reicher), eines Kafetzija (Kaffeereicher), Kasetzi-Bascha (Kassee-bewahrer), Jbriktar (Wafferausgießer), Peschkirtzija (Hand-tuchreicher), Schahamedau (Lichtanstecker) u. s. w. u. s. w. — mit einem Worte: das Heer der höheren uud niederen Beamten ist Legion und die Steuern in gehöriger Proportion zu diesem Luxus der Bornehmen. In Konstantinopel hat man jetzt die Gehaltsbezüge des Großveziers und der übrigen Minister reduciert, aber an die Provinzpascha's wagt man sich noch nicht und räumt mit rührender Naivetät selbst ein, daß es wirklich der Steuerdruck, beziehungsweise das hohe Erfordernis der Paschaliksverwaltung ist, was die Leute zum Aeußersten treibt. Die Pforte hat dies als das Motiv des Ausstandes allen Mächten notificiert. — Die Ernte in Nordamerika ist, wie der Anzeiger des Westens" aus St. Louis meldet, Heuer sehr günstig. Die Weizenernte ist die beste und reichste, welche das Land je hervorgebracht hat, und es kann Weizen in Menge abgegeben werden, besonders in Anbetracht der ungeheueren Haferernte und der Aussicht auf eine schwere Maisernte. Die durch Regengüsse angerichteten Schäden sind sehr übertrieben worden, und das Ungeziefer, Heerraupe. Getreidewanze, hessische Fliege, haben nur vereinzelt und viel weniger als in gewöhnlichen Jahren geschadet. Der Mais ieht vortrefflich, so schön als jemals in dieser Jahreszeit. — Gradmesser der Intelligenz. Nach statistischen Mittheilungen werden jetzt jährlich in runder Zahl 1800 Millionen Psnud Papier fabriziert. Davon wird die Hälfte zum Drucken, ein Sechstel zum Schreiben und der Rest zum Verpacken und sonstigen Zwecken verbraucht. In den Bereinigten Staaten kommen durchschnittlich 17 Pfund auf den Kops; ein Engländer verbraucht 11%, ein Deutscher 8, ein Franzose 7, ein Italiener 3'/«, ein Spanier V/s und ein Russe blos 1 Pfund. Nimmt man den Verbrauch des Papiers als Kulturmeffer an, so wären dem nach die Amerikaner das „erleuchtetste und intelligenteste" Volk in der Welt. wäre cs ihm wurde der Ru in altes serbisches Sprichwort » der Herzegowina»; das arme Land muß kolosiale ^.«'men jährlich nur für den „Hofstaat" des in Mostar Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Bischof Pogakar) hat sich gegenüber der Begrüßungsdeputation des Landesausschusses ebenso staats reuudlich und im eminent verfassungstreuen Sinne ausge. jptochen, wie jüngst gegenüber der Deputation des Gemeinde, rathes. „Das Evangelium, jagte er, ist die Friedensbot-chaft, und Aufgabe des KleruS ist eS, das Evangelium in der wahrsten Bedeutung des Wortes zu verkünden. (Das heißt Kirche und Kanzel nicht zur politisch-nationalen Hetz tribüne zu erniedrigen.) Ich werde dafür sorgen — so schloß Der Bischof — daß der krainische Klerus diese Vorschrift be olgt und daß allen Bewohnern im Lande der Friede werde." Was wird das „Vaterland" und seine laibacher Correspou deuten zu dieser neuen Kundgebung des gesehestreuen Kirchen fürsten fagen ? lieber den Inhalt der von uns gebrachten Ansprache an die Begrüßungsdeputation des Gemeiuderathes geräth das feudale Organ ganz außer Rand und Band, bezeichnet wuthentbrannt das ganze als Lüge, diktiert von der pursten Skandalsucht, spricht von einem obscnren laibacher Winkelblättchen und derlei frommen Liebenswürdigkeiten mehr. Nun wir können dem „Vaterland" die einzelnen Mitglieder der Begrüßungsdeputatiou vorführen, die ihm einstimmig von der richtigen Wiedergabe der Worte des Bischoss Zeugnis ablegen werden. — (Die Handel« - und Gewerbekammer) hält morgen den 29. d. um 5 Uhr nachmittags eine Sitzung ab. Tagesordnung: 1. Vorlage des Protokolles der letzten Sitzung. 2. Mittheilungen aus dem Einreichungs Protokolle. 3. Berichte der ersten Sectiou: a) Antrag der selben, daß die Kammer dahin wirken möge, damit das neue metrische Maß und Gewicht vor dem gesetzlichen Ter min in Anwendung gelangen möge; b) über das Pro memoria betreffend die Verwendung, damit die Pserdehu nägel vom hohen k. k. Kriegsministerium bei den Eisen industrielle» in Kropp bestellt werden möchten; c) Über die Vorarbeiten für den statistischen Hauptbericht pro 1875, 4. Berichte der dritten Section: a) Ueber den österr.-türki fchen Handelsvertrag; b) über die Errichtung der Telegra phmftatipn in Vir-, c) über die Herabsetzung der Telegra phengebühren; d) über das Markteoncessionsgesuch der Gemeinde St. Ruprecht. 5. Allfällige sonstige Anträge. — (Zum Bundesschießen nach Stuttgart) geht der Schützenfest-Zug am 30. d. M. nicht um 9 Uhr 55 Minuten, sondern um 3 Uhr 55 Minuten früh von Laibach ab. Dem Vernehmen nach begeben sich von der hiesigen priv. Rohrschützengesellschast 15 Mitglieder nach Stuttgart. — (In der evangelischen Schule) werden die öffentlichen Jahresprüfungen morgen und übermorgen in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr und in den Nachmittagsstunden von 3 bis 6 Uhr abgehalten werden. (Stiftungsplätze in Militär-Bil. ungSanfialten.) Das Reichs-Kriegsministerium hat den Concnrs für Stiftungsplätze in den Militär-Realschulen, dann in der Wiener-Neustädter und technischen Militär-Akademie ausgeschrieben, und zwar sind im ganzen 17 von verschiedenen Stiftern gegründete Plätze vom nächsten Schuljahre an zu besetzen. Bedingungen zur Aufnahme in die Militär-Unter- oder Oberrealfchule sind, nebst den für die einzelnen Stiftungen eventuell besonders geforderten, die körperliche Eignung des Aspiranten, die österreichisch-ungarische Heimatszuständigkeit, das Normalalter, das ist das nicht überschrittene 12. Lebensjahr, die Eignung zum Eintritt in eine Mittelschule — bei der Uuterrealschule; das nicht über« ckirittene 16. Lebensjahr und die Absolvierung einer Real-chule, eines Real- oder Untergymnasiums bei der Ober-reatfchule; das nicht überschrittene 19. Lebensjahr und die gut absolvierte VI. Gymnasialklaffe bei der Wieuer-Neu-iädter Akademie. Für die technische Militär-Akademie sind die Bedingungen: deutsche und französische Sprache, Mathematik , Arithmetik und Algebra, darstellende Geometrie, Physik. Chemie, nach einem Sehrbuche für Obergyumasien, Geographie, Geschichte. — Unter Erfüllung der erwähnten Bedingungen werden auch Zahlzöglinge ausgenommen; das Pauschale, wofür der Zögling die volle Verpflegung, Bekleidung und Unterkunft, sowie den Unterricht erhält, beträgt für die Militär-Unterrealschulen 300 st., für die Ober-realfchulen 400 fl., endlich für die Militär-Akademien 600 fl. jährlich. Die Gesuche um Zahlplätze nimmt jedes Platz-, Stativns- oder Ergänzungs-Bezirks-Commando entgegen. Dieselben sind mit dem Taus- (Geburts-) Scheine, dem ärztlichen Zeugnisse, den letzten Schulzeugnissen und der Maßliste zu belegen. — (Eier.) Kein anderes Nahrungsmittel vereinigt vollständig die Vorzüge des Fleisches in sich, wie die Eier unserer Hausvögel. Dotter und Eiweiß bestehen Haupt» ächlich aus eiweißartigen Körpern: Der Dotter aus Dotter« loff, dessen Sauerstoffgehalt den des Eiweißes übertrifft, das Eiereiweiß aus lößlichem Eiweiß, daß etwas mehr Schwefel enthält, als die gleichnamige Verbindung des Blutes, und aus einem sehr schwefelreichen, schwerlöslichen, eiweißartigen Körper, der in der Gestalt von Häutchen Zellen bildet, die das lösliche Eiweiß umschließen. Warum die Eier beim Kochen hart werden? Die Wärme des siedenden Waffers theilt sich durch die Schale hindurch der dicken Eiweißlösung mit; das Eiweiß gerinnt. Das Eiweiß des Eies ist reicher an Wasser als der Dotter; während dieser nur etwas mehr als znr Hälfte aus Wasser besteht, sind im Eiweiß vier Fünftel an Wasser vorhanden. Ilm so reichet ist der Dotter an Dotterstofs und Fett. Viel Oelstoff mit wenig Perlmutterfett, weniger phosphorhalligem Fett und noch weniger Gallenfett fetzen das Eieröl zufammen. Was fehlt nun dem Ei noch weiter, um allein ein vollkommenes Nahrungsmittel darzustellen? Nur die Salze und Chlorverbindungen des Blutes, und diese finden sich alle wieder in den anorganischen Bestandteilen des Eiweißes und des Dotters. so Pfahlbautenfunde auf dem laibacher Morast. Die von Männern der Wissenschaft schon seit Jahren gehegte Vermuthung. daß auf dem laibacher Moraste unter der Torfdecke Reste von Ansiedelungen aus der sogenannten Steinzeit, 'd. i. aus jener, über die historischen Aufzeichnungen reichenden Urzeit, in der Werkzeuge aus Metall noch nicht in Verwendung waren, auszusindm fein dürften, daher auch der laibacher Morastboden, welcher unverkennbare Spuren eines vor Jahrtausenden bestandenen Seebodens an sich trägt, aus Pfählen erbaute menschliche Niederlassungen aufzuweism haben werde, wie dies hei den in den Schweizersten aufgedeckten Pfahlbauten der Fall gewesen ist, hat durch einen vor wenigen Tagen gemachten Fund ihre volle Bestätigung erhalten. Man stieß nemlich bei der Aus-Hebung eines Straßengrabens in der Nähe des südlichen Randes des Moorbeckens unter der Torsschichte in einer Länge von beiläufig 18 Klaftern auf zahlreiche in dem Lettengrund eingerammte Holzpsähle; unmittelbar aus dem Letten lagen in einer 3 bis 4 Zoll mächtigen Schichte zahlreiche Topsscherben, Schalenabfälle von Früchten, meist von Hasel-nüßen, Kerne der Kornelkirsche, Fischwirbelknochen, der Länge nach ausgeschlagene thierische Knochen, vorwiegend von Hir-jchen, Ziegen und Schweinen, sogar Kieferreste des Bibers, dazwischen befanden sich einzelne pfeilartig bearbeitete Kno-chenstücke, ferner durchbohrte Hammerbeile aus Hirschhorn. Der Leiter der betreffenden Arbeiten Herr Martin P e r u z z i, Realitätenbesitzer auf dem Morast und Mitglied des Bezirksstraßenausschufses für die Umgebung Laibachs, ein einsichtsvoller, patriotisch gesinnter Mann, der schon bei verschiedenen Anläßen sein lebhaftes Jntereffe für die wissenschaftliche Durchforschung des Morastes und für die Landeskunde Krains überhaupt bethätiget hatte, machte jogleich an das Landesmuseum die Anzeige von dem gemachten Funde. lieber sofortige Einleitung des Herrn Mufealcustos Karl Deschmann wurde das erforderliche veranlaßt, um in den an jene Straßengräben anstoßenden Grundparzellen einen systematischen Abbau der ganzen Pfahlbaute zu bewerkstelligen, wobei aus alle für die wissenschaftliche Forschung erheblichen Momente Bedacht genommen werden soll. Der krainische Landesausschuß hat hiesür einen vorläufig entsprechenden Betrag aus dem Musealfonde bewilliget, zugleich aber auch Herrn Peruzzi für die Bekanntgabe des gemachten Fundes, welcher sehr reiche weitere Aus-jchlüsie verspricht, und sür die gefällige Mitwirkung bei den bisherigen Nachforschungen in einem Dankschreiben seine Anerkennung ausgesprochen. Schon die Funde in dem auf-gedeckten Straßengraben haben das Landesmustum in den Besitz einer verhältnismäßig reichen Sammlung von Knochen verschiedener wilder Thiere und Hausthiere aus jener Urzeit, jOwie von daraus angefertigten Waffen und Werkzeugen ge- AugekommeneFremde am 28. Juli. Holel LtaVtWtc«. Reinhart. Reis. und Demberger, Kfm., Wien. — R. v. Lichtenan, Gutsbesitzer, Preißek. — Ruzii, Geschäfts«!., Fiume. — Kronig,Pfarrer, Feistriz. — Pantz, Agent, Budapest. Stranezki, Kfm., Jdria. — Wols. Kfm., Graz. — Altmann Emilie, Kaufmannsfrau, Rann. Hotel vlefant. Justmann, Dr. Paido und Burlani, Triest. - Ogrinz. k. k. Bezirkshauptwannsgattin, Loitsch. — Schranger, Di-rectiorswitwe, Planina. — Rnzic. Fiume. — Bun-diallek, Kausm., Wien. Hotel Europa. Weiß, Siffek. vaierischer Hof. Millir. Holzhändler. Fiume. — Laniaric mit Frau und Tochter. Selze. — Gatt,, Geschäftsmann, Castellnovo. — Gulliz, Sesana. — Ballertschag Elise mit Sohn, Cilli. Mobren. Sajovitz, Besitzer, Krainburg. — Kalin Josefa, Witwe, Kärnten. jetzt. Steinwaffen fanden sich mit Ausnahme von ein paar roh gearbeiteten Pfeilspitzen aus Feuerstein noch keine vor, dagegen sind nicht selten abgerundete faustgroße Steine, die zum Reiben gedient haben; sie entsprechen ganz den sogenannten „Kornquetschern" der schweizer Pfahlbauten; größere abgeriebene Steinblöcke aus Quarzconglomerat scheinen als Handmühlen gedient zu haben. Custos Deschmann wird in der am nächsten Freitag den 30. Juli um 6 Uhr abends statttfindenden Musealversammlung die gemachten Funde besprechen. Damit aber auch das größere Publicum Gelegenheit habe, in diese für die Urgeschichte Krains höchst wichtigen Gegenstände Einsicht zu nehmen, und über deren Bedeutung für die kulturgeschichtliche Entwicklung der Menschheit Ausklärung zu gewinnen, wird Custos Deschmann am nächsten Sonntag im Redontenfaale um 11 Uhr einen populären Beitrag hierüber halten. Da die fortzusetzenden Nachgrabungen noch bedeutende Summen in Anspruch nehmen werden, ist es gewiß gerechtfertigt, für die Besucher dieser Vorlesung ein Entröe festzustellen, deffen Erträgnis sür die gedachten Nachgrabungen verwendet werden soll. Interessant ist die in der heutigen Nummer unserer Zeitung sieh befindende Glücks-Anzeige von Samuel Heckscher sen. in Hamburg. Dieses Haus hat sich durch seine prompte und verschwiegene Auszahlung der hier und in der Umgegend gewonnenen Beträge einen dermassen guten Ruf erworben, dass wir jedem auf dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle aufmerksam machen. Witterung. Laibach, 28. Juli. Schöner Morgen, Höhendunst, tags über heiter, schwacher O. Wärme: morgens 6 Uhr -j- 12 0', nachmittags 2 Uhr + 21 6° C. (1874 -4- 26 9°; 1873 + 27 6° C.) Barometer im Fallen 740-35 Mm. DaS gestrige TageS-mittel der Wärme -f- 17-1“, um 2 5° unter dem Normale. Gedenktafel über die am 31. Juli 1875 stattfindenden Lici-tationen. 2. Feilb., Jvanz'sche Real., Srobotnik, BV. Großlaschiz. — 3. Feilb., Mauser'sche Real., Hozhunze, BG. Großlaschiz. — 2. Feilb., Jarc'sche Real., Komanija, BG Laibach. — Geschäfts-Comptoir Anton Anflroina, Ännonceti - (Expedition und otit ändern Geschäfte alter Markt Nr. 19. (502) 3—1 Hurrdevttauseirde von Menschen verdanken ihr schönes Haar dem einzig und allein existierenden sichersten und besten Haarwuchsmittel. zur Erhaltung des Wachöthums Es gibt nichts besseres und Beförderung der Kopfhaare garn und Böhmen eto. etc., mit einem k. k. ausschl. Privilegium für den ganzen Umfang der k. k. österr. Staaten und der gesammton nngar. Kronl&nder mit Patent »cm 18. November 1865, Zahl 15810—1898 ausgezeichnete al« die in allen Welttheilcn so bekannt und berühmt gewordene, von medio. Autoritäten geprüfte, mit den glänzendsten und wunderwlr-endaten Erfolgen gekrönte, von Sr. k. k. apostol. Majestät dem Kaiser Franz Josef I. von Oesterreich, König von Un- IWck-ftfäulel-floinak, wo bei regelmässigem Gebrauche selbst die kahlsten Stellen des Hauptes vollhaarig werden; graue und rothe Haare bekommen eine dunkle Farbe; sie stärkt den Haarboden auf eine wunderbare Weise, beseitigt jede Art von Bohuppenblldung binnen wenigen Tagen vollständig, verhütet da» Ausfallen der Haare in kürzester Zelt gänzlich und für Immer, gibt dem Haare einen natürlichen Glanz, diese» wird wellenförmig- und bewahrt es vor dem Ergrauen bis in das höchste Alter. Durch ihren höchst anflenehmen Geruch und die prachtvolle Ausstattung bildet sie überdies eine Zierde für den feinsten Toilettetisch. — Preis eine» Tiegels fammt Gebrauchsanweisung in sieben Sprachen 1 fl. 60 kr. Mit Postversendung 1 fl. 60 kr. Wiederverkäufer erhalten ansehnliche Perzente. Fabrik und Haupt-Central-Bersendungsdepot en gros & en detail bei Carl Polt, Parfümeur und Inhaber mehrerer k. k. Privilegien in Wien, Josessladt, Piarislengasse Nr. 14, im eigene« Hanse, nächst der ('erchenselderstratze, wohin alle schri itlichen Aufträge zu richten sind, und wo Aufträge an« den Provinzen gegen Bareinzahlung de« Geldbetrages oder Postnachnahnie schnellstens effectuiert werden. Hlinptdepot für Laibach einzig und allein bei dem Herrn Eduard Tlulir. Parsuineriewareilhandliing in Laibach. BHT Wie bei jedem vorzüglichem itabricatc, fc werden auch bei diesem schon Nachahmungen und fWIchrnigc.i versucht und wird daher ersucht, sich beim Ankauf nur an die oben bezeichnete Niederlage zu wende» und die echte Reseda-Kräusel-Pomade von Carl Polt in Wien ausdrücklich zu Bet. langen, sowie obige Schutzmarke zu beachten. (Sil) SO—19 m 2. Feilb., Plesec'sckie Real., Bidosic. BD. Mitling. - 3. Feilb., Jamnik'sche Real., Lanise, BG. Laibach. — 2. Feilb., Jarc'sche Real., Komanja, BG. Laibach. — 2. Feilb.. Germ'sche Real., Kompolje, BG. Großlaschiz. Wiener Börse vom 27. Juli. Staatsfonds. Lose von 1854 . . . Lose von 1860, ganz kose von 1860, Fünft Priimiensch. v. 1864 Grundent.-Obl. Eiebenbürg. Ungarn Actien. Anglo-Ban! . , ___ Crebitanftalt 216 Depositenbank . . LScompte-Anstalt Franco - Bank . . Handelsbank. . . Nationalbank . . Deft. Bankgesells. Union - Bank . . . BereinSbank . . . BerkehrSbank. . . Mföld-Bahn . . Karl-Ludwigbahn Rats. Elif.-Bahn Rais. Fr.-JosesSb EtaatSbahn ... Eüdbahn...............| 96' Geld Ware 70-60 7r— 73t0 74-10 105-25 1<5'50 112-60 112*90 118-25 118 75 ,130.25 135*75 80-75 81-25 82-— 82-30 110.70 110-90 21k — 216-25 134*— 135'— 745'— 750-— 35-25 35.50 54'- 54-50 936 — 638*— 97-10 97*30 89-- 90'- 128— 188 50 229-— 229*25 182-75 183*2: 16325 163-75 279-— 279*50 96 — 96-25 Pfandbriefe. Allg. öst. Bod.-Eredit. dto. in 33 0...... Nation, ö, SB...... Ung. Bod.-Creditanst. Prioritäts-Obl. ranz-JosesS-Bahn . )est.-Nordweflbahn. Siebenbürger . . . . Staaisbahn......... Eüdb.-Ges.zu50VFr. dto. BonS Lose. Credit - Lose . . Rudolfs - Lose . ®eld Bet 100--Wäo 90-50 90-75 Wechs. (3M°n.) AugSb.lOOfl.südd.W. Franks. IOC Mark Vambnrg „ » London 10 Pfd. Gteti. Pari« 100 Franc» Münzen. Kail. Münz-Ducaten ÜO-FrancSstiick. . . "reuß. Kassenscheine Silber . . 97*80 88-80 95.75 94-— 97-55 87.10 96'- 94-» 73-45. 7jjv 142-- !uhö 105-75j 10« — 232 -813- 163-50 1M- 13-25; U-5» 92-65. *15 54.20 5(15 54-25' 5**0 111-55 11110 44 - 6M‘ 5-85 8-8»» 8-90 l-64'o ltl'1 101-60 101-1« Telegraphischer (Kursbericht am 28. Juli. Papier-Rente 70 85 — Silber-Rente 7410 - 1860k Ataats-Anlehen 112-70 — Bankaktien 935.— Credit 21550 - London 111-50 — Silber 101-50. — K.l.Miy-ucoten 5-25'/,. - 20-Franc; Stücke 8-89'/,. - 100 «ttf* mark 54-80 Haupt-Gewinn ev. 375,000 Mark Neue Deutsche Reichs-Wahrung. neige. Die Gewinne garantiert der Staat. Einladung zur Itetheiligung an den Gewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantierte» grossen Geld - Lotterie, In weit**« über 7 Millionen 450,000 km. sicher gewonnen werden müssen. Die Gewinne dieser vorteilhaften GeM-Lotterü» welche plangemäss nur 74,900 Lose enthält, sind folgende: nemlich 1 Gewinn event. 375,000Reichs-Mirt, speciell R.-Mark 250,000,125,000, 80,000, 60,0(M>, 50,000, 40,000, 36,000, i mal 30,000 und24,W 3 mal 20,000 und 18,000, 27 mal 15,000, 12,000 und 10,000, 33 mal «000, 44 mal 4800 und 4000. 203 mal 3600 und 2400, 411 mal 1800, 1500 wj 1200, 1113 mal 600, 360 und 300, 10316 «=* 240. 131, 120 und 60, 13740 mal 48, 24, 18,1-und 6 R.-Mark und kommen solche in wenigen Mooile. nach den ent renitenten Gegenden v mir versandt. ' . Jeder der Uetheiligtcn erhalt von mir neben sei«» Original-Lose auch den mit dem Staatswappen versete-nen Originalplan gratis und nach stattgehabter hung Mofort die amtliehe Ziehungsliste > aufgel'ordert zugesandt. Die Auszahlung und Versendung der Gewuu- gelder erfolgt von mir direet -n essenten prompt und unter stre g auf eine Posteln*Blil«*J**ko*'* oder per reeonimandlerteil r l — Man wende eleh daher Md» den % ult rügen vrrt,r4"“*”^ voll un . Samuel Hccksclicr sen., Bankier und \V«Ml.s.»I-Coiiii)toir in lluwburr Druck von Jg. v. Kleinmayr^» geb. Bamb erfl. Verleger Dttomar Bamberg. gilt die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.