LMchelOMtUM. Hf^L Zs^t^. 5- "' h'lbj. li.b«. Wl b>« ^«ilellnn« insi Hau« ^* ^""* »«lbj.o« in der deutschen Nu«gabe. ausgegeben und versendet. Dasselbe entHall unter 'lr. l.'j? das Gesetz vom II. Mai 1«73 wegen Aufhebung de« Äeschc« vom 30. Juni 1«»iX (N G. Bl. 3lr 68), (Wr. Z,«. Nr. 190 vom 15. August.) Kundmachung. Der l. k. Lanoesprüsident in Kram hat die für b" Jahr ^73 ausgeschriebenen zwölf Widmungsplühe "" dem SammlungSfonde des patriotifchen Frauen-°""" ^ vaibach in Vclrägen von je 3!) si. W kr., ^ ^ °" 1«. August 1873. als dem glorreichen Ge-tk,i ^ Sr. l. und k. Majestät des Kaisers zu oer-^"" ftnd. im Einvernehmen mit dem Ausschusse des gtoaanen At^ir,« nuchdexannlen Invaliden verliehen: "ln Qswalo H r l b a r von Gidale, dem Martin Stol °°" «reg. dem Joseph Kniclec von Primskau. dem ^°sefth Raiii von Forst, dem Johann Vadicha °°" Treffen, dem Mathias Re^en von Jelöevc, dem «arth. Jordan von Noßbach, dem Johann Tomse von Dobeno, dem Franz Adam von Peteline. ^em Franz Verba nc von Klcin-Mraschewo. dem Thom^ Zalc«: von ^avrouovn und dem Johann Terlou von Do-brnine. ^'aibach, am 10. August l873. K. k. Landesregierung für Kram. Nichtamtlicher Theil. Vom Tage. Kaiser F l an z Ioseph I. feiert heute Sein drei» undvierziastes GeburtSfeft. Millionen Seiner ae-treuen Unterthanen treten heute in den Tempel Gottes, um für das Wohl Sr. l. und s. Majestät zu beten, nm den Segen des Himmels für dm allergnädigsten Kaiser und Herrn zu erstehen. Kaiser Franz Joseph l. trat am 2. Dezember 1848 die Regierung des Reiches an; nahezu fünfunb-zwanzig Jahre sind es — darunter Jahre voll 3W drängnis und Betrübnis, Jahre unseligen Kriege« und bedauerlichen politischen Streites —, daß Oesterreich-Ungarn unter Franz Josephs I. glorreichem Scepter steht, daß die Weisheit des Kaiser« und die vrre::,tc Kraft Seiner Unterthanen jede äußere und innere Ge» fahr, die dem N'iche drohte, muthig und ncugclräftigl überstanden, den Glanz des Kaiserreiche« erhöht und den Rang Oesterreich.Ungarns in der Reihe der Großftaa» ten Europas b-hauplel haben. Ein Reich, dcsscn Fürst an allen Ereignissen so innigen, lebhaften und thätigen Antheil nimmt wie Kaiser Franz Joseph I. an den Geschicken Oester. reich-Ungarn«, kann sich glück! !^ preisen. Ganz Oesterreich-Ungar» icicrl den heutigen Fest» tag. Alle Gin»? t,<^ weiten Kaiserreiches durchzieht beute in all den ocrschc^cncn Spiachen seiner zah!:>,:ch:l< Völkerschaften der ei„e Ruf: Gotl erhalte. Gott segne Franz Joseph 1.! Zur Haltung Oesterreichs aeaeniiber ü ^oi> gängln in Spanien meldet der wiener Correspondent der „Vohemia": „Wie allen Mächten, so mußte auch der österrei' chischen Regierung daran gelegen sein, in 3panie" di-erforderlichen Vorllh'nnqm zum Schutze dc> pc:zü,!iii> Sicherheit der österreichischen Staatsangehörigen daselbst zu treffen. Aus diesem Grunde kreuzt bereits seit Vc. ginn des Aufstandes ein Kanonenboot von Sr. Majestät Kriegsmarine in den spanischen Gewässern. Da abc. neuesten« die Zahl der bedrohten Städte fich vermehrte, so wurde eine Kriegscorveltc abgesendet, um m !>cn spa nischen Wässern zu lavieren. Politische Rucki^,;,« hadc:i hiemit absolut nichts zu thun, es handelt sich eben > ! um den Schutz der Sicherheit der Person und des Eigen, thum« österreichischer Unterthanen. Bei dieser Gelegen^ hcit sei noch bemerkt, daß das hie und da auftauchend Gerücht über einen diplomatischen Notenwechsel, zu welchem die „Vigilant".Affaire Anlaß gegeben hätte, der Vegründung entbehrt." — Der „Tagesbote aus Mähren" erführt angeblich au« sicherer Quelle, daß der Zusammentritt des an« directcn Wahlen hervorgegangenen Abgeordneten-Haufe« für den 5. November d. I. festgestellt wurde. Die Wahlen sollen im Oktober vorgenommen werben, und zwar find die Chefs der i!ünderftellen um ihre Ansichten befragt worden, c»n welchen Tagen des benannten. Monats und mit a»lw-n Zw.schenrüumen die Wahlen au« jeder Gruppe slallzufinden hätten. E« soll dabei die Voraussetzung feflaebalt-n worden sein, es sei nicht nothwendig, daß die ^Ü2h!?n in den verschiedenen Kronlan-dern an denselben Tagen stattfinden. Das Auflosung«-dccret und die W^laubichreibung dürften nach dem Gericht des erwähn«ci, Mattes erst gegen die Mitte de« Monats September publieiert werden. — Zur Wahlt>ewec>ung in Oe st erreich bemerkt die „Nordd. «llg. Ztg." folgendes: „Die Gegner der Verfassung sind in dem nemlichen Grade zurückgewichen, als im ^ager der Anhänger des bestehenden Verfassung«» recht« der Glaube an die Zukunft und die Zuversicht in die eigene Vedsntuna wieder einkehrten. Rasch verstummten die ephemeren Ministerliften, mit deren Eol-porlierung man sich allem Anscheine nach nur selbst Courage einzuftöi cn net sucht halle; rasch wurde im czechischen ttager m.gchchls des zweifelhaft erscheinenden Sieges die den Rückzug deckende Parole des passiven Widerstandes wieder hervorgeholt, und in ein halb duhend keifende und kneifende Fractionen zerrissen, liegen Föderalisten, Ultramontane, Staatsrechllcr und Na» tionale einander in den Haaren, weil sie der einmüthlgen Disposition der Verfassungspartei gegenüber den Muth zum Ertragen einer gemeinsamen Niederlage verloren haben. Es möchte jede« Fractivnchen, jede Clique etwas retten, und da jedermann nur nach seinem Inter» esse späht, ist eine Verständigunn nimmer möglich. Es ist ein bedeutender und bedeutsamer Umschwung, der fich da vollzogen hat und der dadurch nur in sehr geringem Grade beeinträchtigt wird, daß hie und da übereifrige Vollsmänner auch in den Reihen der Ber» sassuligsparlei sich in unangenehmer Weise vordrängen und in dem undezwmglichen Gefühle ihrer Mandat«-bcdülftistlcit selbst vor einem bischen Scandal nicht zu-rückschcucl?. Im großen und ganzen hat eben die Wahlbe« wegung in Oesterreich jetzt diejenige Richtung angenommen, welche bei dem Zustandekommen der Wahlreform ohne Zweifel von allen gesetzgebenden Factoren inten-lionicrl war und welche bei erfolgreichem Ausharren bi« «semllelml. Die Zigeunerin* Novelle von Fanny Klinck. (Fortsehnn«.) . »Das wird nie geschehen!" unterbrach ujn Fran-''"« mit einem leisen Veben der Stimme. „Theilen Sie niÜ '^"" Kummer mit, Sie werden slhen, daß er mich . ">t von Ihnen trennt, oder daß ich Sie wenigerachte; ,,/ weiß und kann es wohl fassen, daß auch ein Mann "cm Unqlück unterliegen kann." tv«le 'I^"l Ihnen, Franzisla." rief Äöheim aus, „ich sten m?' b°b Sie au« anderem Stoss sind als die mei. l'" Menschen." Er seufzte noch einmal tief auf und t.^"" dann entschlossen: „Ich war der einzige Sohn '« höheren Veamten. der allgemein als reich betrachtet i!. ""b " in der That auch war. Line sorgsültlgc z'ltiung wurde mir leider nicht zu Theil. Mein Va- ft«,"brachte seine Zeit auf dem Bureau hinter Akten- tn i' A"' N""" im Gesellschaftszimmer, aus «äl- ch '^Wttr unb m Eoncerten, so daß ich meine Ellern M in r^73 !!^ '." blicht bekam. Ich spielte in .".l."" bttaße, trieb mich auch s° wenig daß «"«" Da« ttänkte ^"He°g5^ 'inige Tage hin- »n.meinen^lten Schlendrian * Vergl. «r. 184 tz. «l. zeigte ich ein noch unbedeutendes Talent, und dies war die Malerei. Man bemerlle dies eine« Tages, als unser Lehrer, ein höchst achtbarer Mann, aber großer Sonderling, mich meiner Unwissenheit wegen bestraft hatte. Die Vestrafung in Gegenwart meiner Kameraden kränkle mich auf« tiefste. Ich fchwor, mich zu rächen. Unser Lehrer schnupfte, jedoch nur heimlich — in Gegenwart anderer verdammte er da« Schnupfen sogar al« die häßlichste Angewohnheit, und um leinen Preis hätte er für einen Schnupfer gelten mögen. Tagsdarauf, nachdem ich, wie ich gestehen muß, die nicht unverdiente Züchtigung erhalten halte, ging ich lange vor der bestimmtet, Zeit nach der Schule mit einem großen Stück Kreide in der Tasche. Da die Schulzimmer noch nicht geöffnet waren, so kroch ich durch das Fenster, das nach dem Garten des Schulvorsteher« hinaus lag und wo mich niemand sehen konnte. Nun begann ich mein Werk. In kürzester Zeit hatte ich unsern würdigen Rector auf der schwarzen Platte de« Katheder« so genau abgebildet, daß ich selber über die Arbeit erstaunte. Jetzt nur noch die Schnupftabaksdose. Ich hatte mein Werk vollkommen beendet und den Rettor in feiner behaglichsten Stellung al« Schnupfer Hin-gemalt, als ich gewichtige Schritte auf der Treppe ver< nahm und zu meinem Entsetzet, des Rectors Stimme hörte, der mit dem Schulwürter sprach. ,Mit einem Sahe war is») zum Zsenster hinaus und hinter einem Slachllbeerbaum verschwunden, als der Rector, der ein Geräufch vernommen haben mochte, sich auch schon an dem aeössneten Fenster zeigte. Aber er sah natürlich nicht«. Ich hütete m,ch wohl, mein Versteck zu verlassen, bis die Schulglocke geläutet halte. Dann ging ich mit den übrigen, innerlich vollkommen mit meiner Rache zufrieden, in da« Schulzimmer. An dem Recl«r bemerkte ich nichte außergewöhnliche«. Ruhig und ernst begann er seinen Vortiag, und während der ganzen Übrigen Stunde ließ er fich nicht« merken. „Aufgepaßt, Jungen«!" rief er Plötzlich, „ich will euch die Grenzen der Türlei auf der Tafel angeben." „Er schien eifrig nach eine« Stückchen Kreide zu suchen, und anscheinend ganz ärgerlich wandte er sich mit der Frage an un«. ob nicht vielleicht einer von un« zufällig etwa« Kreide bei fich hätte? „Ohne Zögern griff lch in meine Tusche, besann mich aber sogleich, da mir plötzlich emftcl, c« möge wohl eine Falle von dem Rector fein. Aber der Rector, der villleicht fchon einen Verbacht gegen mich gefaßt hatte, gewahrte, daß ich in meine Tasche griff und schritt se< gleich auf mich zu. „Du hast wahrscheinlich Kreide. Walter," sagte er. «Ich errbthete über und über. und jetzt hals lein leugnen mehr — die Sache kam zu Tage. Aber der Rector war nicht so erzürnt, wie ich anfänglich gefürchtet hatte. Er gab mir nur einen ernstlichen Verwei«. nach. dem die übrigen Schüler das Schulzimmer verlassen hatten. „Am Nachmittag wurde ich, wa« höchst selten geschah, zu meinen Pater berufen. Ich ging nicht ohne Herzklopfen auf sein Zlmmer, da ich nichte andere«»", ml'lhcte, als der Reclor habe mich verklagt. Der Vater schien auch etwa« aufgeregt und ärgerlich, und mit einer blfehlenden Miere winkte er miÄ zu sich heran. «Ich habe etwa« vernommen, was mir kelmsweg« angenehm ist," begann er mil leichten, Stirnrunzeln. ..Ich »ünsche nicht, Walter, daß du dich mit solchen 13l8 an« Ende die Verfassung Oesterreichs und damit eine friedliche und befriedigende Entwicklung des materiellen und intellectuellen Reichthums der Monarchie mit neuen Bürgschaften zu umgeben geeignet wäre. Für uns Deutsche wohnt aber dieser neuesten Gestaltung der Wahlausfichten in Oesterreich noch eine besondere Bedeutung inne, wenn wir erwägen, daß die conftitutionellen Einrichtungen in Oesterreich, daß die Staats-Idee in der österreichischen Monarchie die nem-lichen Elemente zu ihren Geanern haben, die das Deutsche Reich und dessen Institutionen befehden. Dort hat das Zusammenschließen aller in dem gemeinsamen Ziele der Aufrechterhaltung des StaatSgedanlens Vereinten den Siegesjubel der Gegner verstummen gemacht und Schwäche und Zwietracht in der letzteren Lager ge-tragen. Hier ist eine Gefahr nicht vorhanden, denn un-> geachtet aller Anstrengungen und Großsprechereien tonnen des Reiches erklärte Feinde im deutschen Bolle leine Wurzel mchr schlagen. Aber Besonnenheit und Eintracht unter den Freunden des Reiches und der großen natio-nalen Errungenschaften würde jenen bald auch die letzte Gpanne Voden unter den Füßen fortziehen, von welcher fie, pochend auf die mangelnde Erkenntnis und das blind« Vertrauen ihrer Anhänger, den nationalen Ent-wicklungsgang zur Umlehr zwingen zu wollen fich er» dreisten." — Die Finanzlage in Oesterreich-Ungarn erführt im .Fremddl." an leitender Stelle eine eingehende Beleuchtung, deren Schlußftellen wir hier reproducieren: „Die successive Einlösung der Slaatsnoten, die zur Herstellung der Valuta nothwendig ist, stellt an die Finanzlreise beider Rcichshalftcn große Ansprüche, und es erscheint geboten, diese Kraft sorgfältig zu schätzen, bevor man sich auf ein Unternehmen einläßt, das, wenn einmal begonnen, nicht unoollcndlt bleiben darf. Was nun die Finanzlage Oesterreichs und noch mehr die Ungarns betrifft, so ist unter dem Eindruck der Krise, des finanziellen Miserfolaes der Weltausstellung und der zu Hoffnungen auf bedeutenden Getreideexport nicht be> rechtlgenden Ernte die pessimistische Auffassung die her« herrschende. Wir halten jedoch dafür, daß dieser Pesfi» «islrus nicht gerechtfertigt ist. Der Credit Ungarns hat infolge zahlreicher Misgriffe gelitten, aber die ungarische Finanzverwaltung ist im Begriffe, die Ordnung lm Finanzwesen herzustellen, und der rasch aufstrebende, an natürlichen Hilfsquellen reiche ungarische Staat ist eines mächtigen wirtschaftlichen Aufschwunges und einer Steigerung der Einnahmen fähig. Das weih das Aus» land besser zu würdigen als Ungarn selbst, das von einem Extrem zum andern übergehend, sich bald überschätzt und bald lleinmitthig verloren gibt. Oesterreichs Eredlt aber ist ungeschwächt, und man darf mit Gewißheit annehmen, daß eine gemeinsame ^rediloperalion Oefterreich.Ungarns zum Zweck der schleunigeren Herstellung dcr Valuta den europäischen Geldmarkt «nt-gegenlommend finden würde. Die Schwierigkeiten, welche sich den auf Consolidierung der Oeldwirthschaft gerichteten Bestrebungen entgegenstellen, sind überhaupt nicht unüberwindlich. Es ist nur nöthig, daß Oesterreich und Ungarn sich gegenseitig vertrauen, die Solidarität ihrer Interessen erkennen und in vollem Einverständnisse vorgehen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen." Zur Renitenz dcr Bischöfe. Die «Echtes. Ztg." legt der Renitenz der Bischöfe gegen die Kirchengesttze keme besondere Wichtigkeit bei. Das genannte Blatt schreibt: ' „Nicht nur angesichts des Inhalts der Staatsgesetzc weiß die römische Kirche die Macht der Thatsachen zu respectieren, auch bezüglich der Ausführung derselben beweist sie schließlich stets ihre Accomodationsfähigkeil. Gesetzliche Einrichtungen, die in den Staaten und Völkern tiefe Wurzeln geschlagen haben, läßt sie thatsächlich unangefochten, sie fügt sich ihnen fogar, selbst wenn Institutionen, die fie als rein kirchliche betrachtet, davon be« rührt werden. So muß sie in Preußen beifpielsweise die gesetzlichen Bestimmungen über die Eheschließung respectieren, obgleich die Ehe in ihren Augen ein Sacra-ment, in keiner Weise aber eine bürgerliche Institution ist, für welche der Staat gesetzliche Normen aufstellen darf. So wird sie auch — die Erfahrung gestattet keinen Zweifel daran — die neuen preußischen Kirchengesetze schließlich respectieren lernen, wenn die Regierung nach» haltig Ernst zeigt. Von dem gegenwärtigen Ministerium ist dies mit Zuversicht zu erwarten; eine kurze Reihe von Jahren wird ihm genügen, die Gesetze mit unserem ganzen politischen und socialen Leben fest und unaustilgbar verwachsen zu lassen. Sollte indes vorher ein Ministerium reaktionärer Färbung, ein aus pietiftisch-feudalen Elementen zusammengesetztes, ans Ru-der gelangen, dann wäre der Weg nach Canossa freilich nicht zu verfehlen." Die srohsdorfer Entrevue füllt die Spalten aller öffentlichen Blätter. Die „Union" constatiert den Vefuch deS Grafen von Paris an den Grafen Chambord und fchrcibt weiter: „In seiner Ansprache an den Grafen Chambord erklärte der Graf von Paris, ?r sei nicht nur gekommen, um in seiner Person das Oberhaupt des Hauses Bourbon zu begrüßen, sondern auch. das monarchisch« Prinzip an« zuerkennen, als dessen einzigen Vertreter er Monseigneur ansche. Der Prinz sügte hinzu, er überbringe d,e Vcr» sicherung, daß Monseigneur unter den Mitgliedern feiner Familie keinen Mitbewerber finden werde. Diefe loyale Erklärung gab gleich diefer ersten Unterredung den herz« lichen Charakter, welchen sie dann behielt, und der Graf Chamdord geruhte sich am folgenden Tage nach dem Palais Eoburg in Wien zum Grafen von Paris zu begeben. An dem nemlichen Tage empfing Monseigneur den Besuch des Prinzen von Ioinville. welcher ihm dieselben Gesinnungen ausdrückte wie sein Neffe. Wir freuen uns, es mit den meisten Glättern konstatieren zu können: dieses bedeutsame Ereignis und die Umstände, unter welchen es vor sich ging, haben das ganze Gewicht einer politischen Thatsache. Es ist nicht blos die Herstellung der Einigkeit in eincr Familie, sondern der von uns schon so lange ersehnte Alt eines Prinzen, welcher inmitten unseres Unglücks die Nothwendigkeit der erblichen Prinzips in der monarchischen Ordnung bekräftigt. Es ist dies ein Beispiel, das, wie wir nicht bezweifeln, von jenen befolgt werden wird, von denen wir lange getrennt waren, und die wir nunmehr an unserer Seite und in unseren Reihen zu finden hoffen." Der „Soir" bringt am 11. d. nachstehende Note: „Aus in der Regel sehr wohl unterrichteten poli» tischen Kreisen sind uns folgende Nuffchlüsse über den Plan zugegangen, welchen die Abgeordneten der Rechten und des rechten Centrums entworfen haben, um zu der Restauration der fusionirten Monarchie zu gelangen. Wir geden dieselben, wohlgemerlt unter allem Vorbehalte, wieder. Schon jetzt — wie dies vor dem 24. Mai geschehen war — haben die drei Gruppen der äußersten Rechten, der Rechten und des rechten Centrum« den Mitgliedern der Permanti^cunlmission, welche sie vertreten. unum-schränkte Vollmacht ertheilt, alle nothwendigen Maßregeln zu ergreifen, welche die Herstellung der Monarchie fördern können. Den Eingeweihten zufolge ergübe die Zustimmung dieser drei Gruppen schon 280 Unterschriften; nun die Aussöhnung zwischen dem Grafen von Chambord und dem Prinzen von Orleans zu Stande gekommen ist. würde es sich nur darum handeln, neue Unterschriften zu sichern, und wie wir hören, beschäftigt man sich in diesem Augenblicke damit. Wäre erst die Majorität gesichert, so würde die Permanenzcommission — unmittelbar nach der gänzlichen Räumung — die Nationalversammlung cinberufln, und würden nach der Erklärung, daß der Äugenblick, dem Provisorium ein Ende zu machen, gekommen sei. in der möglichsten Eile folgende Beschlüsse gefaßt werden: 1. Die Monarchie ist die gesetzliche Regierung Frankreichs; 2. eine Commission von dreißig Mitgliedern soll ernaunt werden, um die Verfassung aufzusetzen; 3 die Nationalversammlung vertagt sich auf zwel Monate, um der Eommissiion Zeit zu lassen, ihre Arbeiten auszuführen ; 4. der Marschall Mac Mahon wird fortfahren, als Generallieutenant des Königreichs die ihm ehedem über-tragenen Gewalten zu üben. Der Marschall würde sich darauf beschränken, so-gleich die Präfecten von dem von der Nationalversammlung gefaßten Beschlusse in Kenntnis zu setzen, mit dem Beifügen, daß in der Regierung und Verwaltung des Bandes alles beim alten bleibe, und indem er sich auf die Ergebenheit aller Männer der Ordnung und allec derjenigen, welche das Gesetz ehren, zur Uufrechthaltunll der öffentlichen Ruhe berufen würde. Die Verfassung commission würde sich sogleich ans Werk begeben, und dann würde der Graf von Chambord, der ohne Bed<^ gung. cinzlg und allein durch die Thatsache der Herstellung der Monarchie berufen worden wäre, freiwillig Zu' geständnisse machen, gegen die er sich bis jetzt sträubte, der Armee erklären, sie werde die dreifarbige Fahne beibehalten und daß das. waS er zu gründen beabsichtig«, die constitutionelle Monarchie mit allen ihren GaraN" tien sei. So lautet der Gesammlplan. Wir enthalten uns jedes Urtheils darüber und geben ihn, wie schon bemerkt, unter allem Vorbehalt; aber die uns von den legitimists schen und orleaniftischen Gruppen zugehenden Inform«' tionen stimmen zu auffällig mit einander überein, als daß wir uns erlauben dürften, sie unseren Lesern vorzuenthalten." Politische Uebersicht. «aibach, 17. August. Der „P.Lloyd" meldet: „In unterrichteten Kreise" ist nichts bekannt, was auf ein fo baldiges Bevorsteht" dcr feit langem projeclierten Reise Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph nach Petersburg schließe« lassen würde. Wohl werden bei Hose ReiseoorbereitliN" gen getroffen, doch aelten dieselben nur einer Truppe"' inspection, welche Sc. Majestät in der Zeit vom 26le" August bis 10. September in Slelermarl, Oberösterrcich und Mähren vornehmen und während welcher sich «^ die militärische Suite an der Seite des Monarchen b^ finden wird. In der zweiten Hälfte des September u"> noch im Oktober werden verschiedene fürstliche Besucht' Thorheiten abgibst. Du sollst lein herumziehender Maler werden, sondern ein tüchtiger Beamter, der dem Staate nühllch ist." „Ich alhmete etwas erleichtert auf und vermuthete sogleich den Hergang der Sache. .Der Rector hatte ein außergewöhnliches Talent zum Malen in mir entdeckt und leinen Augenblick ge-zögert, meinem Vater die« mitzutheilen. Dieser hatte sich aber keineswegs darüber gefreut, wie der Rector vielleicht geglaubt haben mochte, vielmehr er war über diefe unnütze Tholhelt semes Sohnes äußerst aufgebracht. ,.M,t harten Worten untersagte er mir von jetzt ab jedes Malen und Zeichnen und erregte auf diese Weise sofort meinen Widerspruchsgeist. Vielleicht wäre ich nie auf mein Talent aufmerksam geworden, aber jetzt war gar nicht mehr daran zu denken, daß ich mit dem Malen aufhörte. Die Zeichnenftunde mußte ich aufgeben, aber ich arbeitete jetzt zu Haufe, und während der Vater glaubte, er habe mich auf einmal kuriert, saß ich des Nacht« bei einer Lampe und malte. Meine Fen< fter stellte »ch mit Büchern zu, damit lein Lichtschimmer mich verrathen möchte. „Lange Zeit ging da« so fort. ohne daß meine nächtlichen Uebungen gestört wurden, und ich mußte mir selber gestehen, daß ich reißende Fortschritte machte; was ich früher aus Widerspruch, aus Langeweile und wer weiß noch weshalb getrieben hatte, war mir jetzt zum Bedürfnis geworden, und alle Luft zu andern Nr« beiten war verloren gegangen. Ich hatte soeben da« Bildnis meiner Mutter vollendet, und es war so tref. send ähnl.ch, jeder Fug ihres feinen Gesichte« so g«na» »llderyegeben, daß ich cs nicht lassen konnte, »hr das. selbe an ihrem Geburtstage zu überreichen. Das war der Anfang meines Unglücks. „Meine Mutter war entzückt über das Bild und eilte voller Freude zu meinem Vater. Mit klopfendem Herzen erwartete ich ihre Rücklehr, jetzt mußte es sich entscheiden, ob ich ferner mit meinem Vater in Frieden leben würde oder nicht, denn daß ich Maler werden muhte, stand bei mir fest, mochte daraus entstehen, was da wollte. Es dauerte nicht lange, so kehrte meine Mutter weinend zurück — ich war damals gerade achtzehn Jahre geworden — und beschwor mich unter Thränen, mich nicht gegen den Vater aufzulehnen, der auf das heftigste gegen mich erzürnt sei, weil ich seinem Gebote zuwider gehandelt habe. Ich versprach es ihr. „Leider sollte es» ander« kommen. Die harten Worte, die ich Ihnen mcht wiederholen will, Franzisla, womit ich sogleich bei meinem Eintritt vom Vater empfangen wurde, reizten meinen Zorn, und obgleich ich meinem Versprechen, mich nicht gegen den Vater aufzulehnen, treu bleiben wollte und die Lippen fest auf ein-ander preßte, um zu schweigen, — hatte mein Vater mich doch bald alles vergessen gemacht, und ich schwor, nie etwas andere« als ein Maler zu werden. „Der Würfel war gefallen. Mein Vater sank bewußtlos in feinen Stuhl zurück, und nicht die zärtlichsten Namen, die liebevollsten Betheuerungen vermochten ihn ins Leben zurückzurufen. Eine volle Viertelstunde, die mir zur Ewigkeit wurde, verging — o, nicht für alle Schätze der Welt möcht« ich sie wieder durchleben! — und erst dann schlug «r die Augen auf. Sein erster Vlick fiel auf mich. und sogleich schloß er die Augen Wilder. „Fort, fort, aus meinen Augen, ungerathener Sohn!' schrie er. „Ich wagte nicht zu widerstreben, aus Furcht, l>e Anfall möchte sich wiederholen, und eilte hinaus a>ll mein kleines Zimmer. Erschöpft warf ich mich auch >" einen Stuhl, icy war betrübt — und doch auch slob daß der Anfall des Vaters ein vorübergehender gewese" und ich nicht zum Vatermörder geworden war. Noch ^ demselben Abend trat meine Mutler in mein Zim^' weinend mit aerötheten Augen, und brachte mir ein A schenbuch mit Banknoten und den Bescheid meines A ters, daß ich ihm nicht wieder unter die Augen tl^ „Vergebens war mein Bitten — vergebens ^ Flehen! Der Vater hatte die Thür seine« Zimmers o< schlössen und wollte fie dem einzigen Sohne nicht ^ nen. Ich demüthigte mich auf alle mögliche Weise , alles vergebens. Als drei Tage verflossen waren, das ich jede Hoffnung auf; »ch nahm Abschied von M«'^ Mutter, ließ den Vater grüßen und fuhr auf " oavon. ^ „Seitdem find sechs Jahre verflossen. Von o»"^ Mutter erhalte ich nur bisweilen Briefe, der Vater ^ nicht, daß sie mir schreibt; er selbst thut nicht. ^ wenn er noch einen Sohn hat. Wie ich mich au« " ^, einem Worte sehne, wie flehentlich ich ,hn ""ck y.il Verzeihung gebeten, - er läßt sie mir nicht zu " werden." .^, Vöheim schwieg und starrte düster vor st^ ? ^es während in Franzislas blauen Augen helle !t^ funkelten. (Fortsetzung folg«,) 1313 die wir zum Theil bereit« namhaft machten, in Wien, «wartet. Wie der .Pesli Naplo" erführt, beabsichtigt man auch in Ungarn die Einführung von Postsparkassen. Im ungarischen Finanz, und im Handel«« Ministerium wusden bereit« Verhandlungen über die Zweck» m»ßigle!t der Einführung von Pnslsparlassen. eventuell über da? hiebei in Anwendung zu kommende System eröffnet. Wie die ..Sven. Ztq." au« zuverlässigen Quellen > erführt, sind all: MilthcllunM. wllche üd?r Berüffent-' lichung orö Berichtes dlr Spe ci al« Un t er s u ch ung «. commission filr das Eisenbahnwesen in! Deutschland bis jetzt an die Oeffenllichteit gelannl sind. unfjenllu. Ein Bescylus? darüber nmd durch Bera« lhung des Staalöimmswiums zu erfolgcu haben, welche jedenfalls nicht vor der Nücklehr sämmtliches M'tglicder dlSselben zu erwarlm ist. Inzwischen hlltt ma.i, daß Se. Majestät dcr Kaiser Anlaß genommen hadm soll. seine besondere Zuftiedenheit mit der Thätigkeit ccr Commission allszujprechen. In der CabinetSoldre. d^vch welcdc dlr Älricht der Specialcommission d«ln Vtaatsminisle» rium übermittelt wurde, ist der au«dliickliche Wunsch des Kaisers hinzugefügt, daß jedem einzelnen Mityliede dcr kaiserlich« Dank au«gesprochcn werden möchte. - Die vielfachen Kundgebungen aus d:n Kreisen dcr Industrietrel» bendcll vllsch,eoensler Richtung, welche den Eilaß eine« allgemeinen deutschen Palculgeseht« erstreben, werden, wie dasselbe Blatt hott. nicht ohne Wirlung bleiben. Man ist im Reichstanzlcr^mt seil längerer Zeit mit Vorarbeiten, welche sich auf diese wichtige Frage beziehen, beschäftigt, und ls dürften auch dic Resultate dcr bekannt' lich einzuberufenden Euquüle.Eommission über die Frage dtr Muslllschutz'Oesetzgebung hiebci in Bclrachl kommen. Die Absicht aM allerdings dahin, die Aufstellung inter-^tionalcr Grundsätze zu vereinbaren. ,TempS" und ..Eonstilulionncl" mclocn, es gehe das Gerücht. 'Yraf Cham bord habe fusionistischen Dep'." Gerten zugcsichcrl, die dreifarbige Fahne werde die Nrnnc» lahne bleiben und nur noch da« ^ilienwappen erhallen, ^raf ^hambord wird am 13. September da« Schloß Ehambord beziehen. Der »Eonslitutionnel" erwähnt feriic, be« Gerüchte« von der Rücladlretung von Metz unter dcn Nuspicien Rußlands. Die ..Correspondance Universelle" schreibt in ihren ..Diplomaschen Informationen": „Dcr Zwischenfall, be. äffend dic Wegnahme des .Vigilant" durch ^apilan Werner vom ..Friedrich Karl" lann al« erledigt angesehen werden. Man kann das dculsche Eab net wegen dcr Schnelligkeit und Unparteilichkeit, womit es den Ueclamationeil der öffentlichen Meinung Rechnung qc-trageu u»d sich flir die ^ii^lllitcroentionspolitil ausge» Krochen hat, nur beglllckwlu jchen. Die neuen Instruc-lionen füc das in dcn spanischen Gewässern stationierte deutsche Geschwader schei^n deu von England« und Frankreichs Regierungen ertheilten vollkommen gleich zu sein." «_ «inem Telegramme des Reuter'schen VureauS auS Madrid vom «. d. entnehmen wir folgende Neuig-""en: ..Na. ProloloUicrunn der 3wna, .:. die Prinzipien für die Jahresbilanzen. Spedition) unter d?n Stsichlspunlt de« Gewerbebetriebs. 2. Die Einwendungen gegen die freie Loncurrenz beruhten gloßentheils auf Berlcnnuna de« Wesens der. selben, wllches nicht darin ?,: suchen isl, daß eine Func. tion von mllalichft vielen, sondern daß sie von demjenigen ausgeübt wird, welcher jeweilig dazu am geledicklest-'i ist; die Concutrenz lann namentlich für den durchgehenden Verkehr anstatt seiner Zersplitterung vielmehr Emictn. tration und Vereinfachung des Geschäftsbetriebe« zur Folge haben. A. Die Anlegung verschiedener Schienenwege zwi-schen den nemlichen Endpunkten gibt einer krustigen Wirksamkeit der Eoncurrenz nicht genügenden Spielraum und wird entbehrlicher, wenn es gelingt, die Concurrenz wirksam in den Verkehr auf demselben Schienenwege einzuführen. 4. Um die Eoncurrenz im Frachloerlehlc zur Gel. tung zu bringen, erscheint als dlr einfachste Weg die Einführung des bereit« prallisch ^mährten Wai,. raim-und l5ollotarlc,i, als dltse« Systtm nach den auf den elsaß'lolhrinaischen Gahncn gemachten Erfahrungen auch als für die Bahn. Unternehmung selbst «eschüfllich vorlheilhast erscheint. 0. Inwieweit beim gll!>:verkehre die freie Concur» renz zulässig ist. hängt vom jeweiligen Stande dir Vetricd«techl"l ol'. Iedenfall' ist die Abhilfe dlr N d-' stände des Eijenbahml'tsens nur von fortschreitend ^»ci» heil des Vellchres auf den Schienenwegen zu erwarten, deren Zielplmlt die Beseitiaimg de« Tractionsmonopole« der Eisenbahnunternchmer s«in muß. Hagesneuigkeilen. — Aus MUnchen wird der «Presse" telegraphiert: „In hiesigen Hoflreisen wird mit Bestimmtheit davon gesprochen, daß bei Ihrer l. Hoheit der Frau Erzherzogin Gisela Anzeichen vorhanden sind, welche den Eintritt eine« freudigen Famüiencre»gnifscs erwarten lassen." — (Persoualnachrichten.) Der l. l. steier» märkische Gartenbauverein zu Graz hat in sein« letzttn ordentlichen weneraloersammlung Se. Eflellenz den Herrn Ackerbauminister Ritter v. Ehlumecly zum Ehscnmil» gliede ernannt. — (Der ^Wanderer"), eine« der ältesten >r-c ner Journale, zeigl in seiner Ausgabe vom 15. d. an. daß er vom 16. d. an zu «scheinen aushört und dessen Plänu-«eranlen ihr Gulhabcn bis 30. d. M. anmelden lönncn. ^ (Cholera.) Von, 12. zum 13. August sind in ganz Wien 47 ncue Erlranlunsgfälle an Brechdurchfall amtlich gemeldet worden. — (Der Herr Fllrstbi f ch of in Marburg) hat, entgegen der Renitenz feines Eollegen in Olmüh, am 14. d. anftandlos im kirchlichen Veroldnnngsblatle das be» lannte Ucbereinlommen wegen dcr MatrllensUhrung bezUc;. lich der italienischen Staatsangehörigen veröffentlicht. Die Publication macht einen guten Eindruck. — (Militär. Ehen.) Da« ungar. Vandesverchei. oigungsnnnistcrium hat in «nzelegenheu der Eheschließung der Äeservistcn und Urlauber an die Iulisdlllwnen ein Rundschreiben gerichtet, in wclchem dies« angewiesen wndcn, die Hhcfchllcßungsgefuche solcher Vleserviften und Urlauber, welche die dritte «ltersllasse noch nicht Ubelschritlen haben, nicht an das Ministerium, sondern im Wege der Aomini-stralionsbehürde an die betreffenden Militür-Ergänzungs-bezirle zu richten. — (Leerstehende Wohnungen.) In Pest sind gegenwärtig über 500 größere und lleinere Wohnungen und mehrere laufend Monalzimmer zul Vermielhung angeschlagen. — (Transportabler Backofen.) Der bebre-cziner Einwohner Ignaz Sichermann hat einen zu Wagen lransporlierbaren Echnellbackofen cvnstruiert, dessen Gewicht 22 bis 24 beträgt und bcr dmnen 12 Slundcn mehr al« ^ .ck Vrote herzuftellen im Stande sein soll. Dieser Ofen wäre befonbers fllr die Kriegstruppen vl^n großem Vortheile. Locales. AuSzng aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung des l. l. Landes-Schnkathe« für Kr a in in Laibach am 7. August 1873 unter dem Vorsitze des Herrn l. l. kandespräsideuten Alexander Grafen Nuersperg in Anwesenheil von 7 Mitgliedern. 1. Der Polsihenoe läßt durch den Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Geschiiftsftücke an der Hand de« Geschäftsprotololl« vortragen, und es wird deren Erledigung ohne Bemerken zur Kenntnis genommen. 2. Gymnasiallehrer Heinrich Pirler in Krainbnrg wird nach zurückgelegtem Probetnennium im Lehramle stabil erllärt und ihm der Prosesiorslitel verliehen. 3. gur Vesetzung der am Staatsgymnasium in Gotisch« erledigten philologischen Lehrstelle wird der Vorschlag an da« h. Ministerium für Cultus und Unterricht erstattet. 4. Die vom l. l. Bezirlsschnllllthe in Abelsberg be, anlragte Pensionierung der Lehrer an der Volksschule in Adelsberg Josef Sagorjan und Lorenz Supan wird ze» nehmigt und der Bezirlsfchulralh beauftrazt, die Pensionierung im Sinne der l. l. Verordnung vom 9. Dezember 1866, R. G. Bl. 157, durchzuführen. 5. Die von der Direction der f. l. Lehrer, und Leh-rerinnenbildungsanstalt vorgelegten Lehrpläne der mit diesen Anstalten verbundenen Uebungsschulen sllr das Schuljahr 1873/74 werden gcnehungl. 6. Die Anfrage eines Bezirlsfchulralhes, ob in de» Falle, wenn sich di: Schulgemeindc gegen die Einfuhrung eines Schulgeldes ausspricht, dasselbe dennoch einzuführen und unbedingt für ulle Schulen festzusehen ist, »ird ans den llarcn Wortlaut den Bestimmungen der hß 37 bi« 42 und 45 des Gesetzes zur Regelung der Errichtung, srhallunss und de» Besuches der öffentlichen Vollsschulen hingewiesen, wonach sich ergibt, daß das Schulgeld al« eine gesetzliche statuierte Quelle des Einkommens in jeder Volksschule ohne Untelscheidung, ob und wo bisher solche« bestanden hat, ausdrücklich bestimmt und zu diesem Behufe die Einlheilung d?r Schulen nach dem Verhältnisse der Gemeinden, in denen sich dieselben befinden, in vier Klassen mit Festsetzung de« Schulgeldes in denselben vorgeschrieben ist. 7. In Stallgebung de« Necurse« des Victor Struppi und Konsorten von Neumarltl wider die Erledigung de« l. l. Bczirlsschulralhes Krainbura. betreffend die Hinbriu-gung von Schulgeldern, eigentlich sinschreibgebühren für die Mederholungsschule werden die die Einbringung dieser Emschreibgebuhren betreffenden Lfcculionsverfugungen sam»l >dem recurrierten Bescheide de« Bezirlsschulratb.es behoben. 8. Der Bericht der Oymnasialdirection in Kraindurg wegen Erhöhung der Bezüge de« dortigen Schuldiener» wird an da« l). Ministerin« fllr Cultu« und Unterricht befürwortend vorgelegt. U. Da« Gesuch eine» gewesene» Lehrer« wird an den betreffenden l. l. Bezirlsschulrath zur Amtshandlnng i» Punltc bcr Gewährung einer Pension aus dem Normal« schulfonde mit dem Bedeuten ruckgelcilet, daß der Normal» schulfond nach feiner Bestimmung weder nach den bi«heri« gen Vorschriften noch nach dem Lanbe«gefetze von 29. April l. I. betreffend die Rechtsverhältnisse de« Lehrftanoe« be< rufen ist, demselben eine Pension zu gewähren. 10. Das Gesuch des Schulgelblasster« an der hier, ortigen Oberrealschule und Remuneration für die Gin-Hebung der Schulgelder wird an das hohe l. l. Ministerin« für Eultu« und Unterricht geleitet. 11. E« gelangt der hohe Ministerialerlaß zur Ver. lesung, womit den Mmelschulprosefforen llnlon Heinrich und Johann Finger, dann den Gymnasialbirecloren Dr. Johann Hindler, Benedict Knapp und Lorenz Krob »eise, Unterstützungen von je 70 fl. zum Besuche der Weltau«« stellung gewährt werden. 12. Da« Geldau«hilfsgefuch eine« Lehrer« wirb abge» »iefen. 13. Der Lanbesschulrath beschließt sich an da« hohe Ministerium für Cullu« und Unterricht mit der Vitte u« dlc ersvlberliche Anzahl Exemplare de« in Druck erfchie, nenen Jahresberichte« de« gedachten Ministeriums pro 187» zur Octhcilung der Landesschurathmilglieder zu wenden. —. (gdle Spende.) Der Herr l. l. Lanbesprä. sidenl Alexander Graf Auersperg Hal anläßlich be« Ve. buNsfestes Sr. Majestät bc« Kaisers den Vetrag von zweihundert Gulden österr. Währ. fur die am 19. v. M. d«rch Hagelschlag schwer betroffenen Bewohner des VezirleH Nn-dolfswcrth gespendet. — (Die ..große Veseda"), welche a« 16. d. abend« in der hiesigen (Utalnica staltfand, »« nicht so zahlreich besucht wie bei ahnlichen Anläffen in den vor-jähren. Durch eingesendete Sp-nden und Ueberzahwnzen (darunter d»e Herren Valentin Bleiwel« m Wien 100 fi., webrüder Souvan je 25 si.. Dr. Vleiwei« 20 fl.. Dr. Costa 10 fl., Frau Kogel 10 fl.) wird den durch Ue«en. tarereignissc beschädigten Untcrlrainern immerhin eine bedeutende milde Gabe von circa 340 fi zulo»»". — Die vom Männerchrrc des ^italmcavtteine» ««geführten Pincen. nomrnllich ^iedveds rclzend fchone» Varilonsolv mit Brummchotbegleitung („l'(»ijc Halbfrucht « — —1 5 83 Halbfteisch „ - 80___. Heiden „ 3 80, 4 12 Schweinefleisch „ 30___> Hirse « 3 40! 3 60 Lämmerne« pr. „ — 20___- Kuluruh « 3 80 3 90 Hilhndel pr. Stück — 35___ Erdilpfel „ 2 40------- Tauben „ —19___. Linsen „ 5 70------- Heu pr. Zentner ..80 ^ ^. Crbsl-n „ 5 80— Gtrch „ i __ . ^. Fisolen „ b----------- Holz, hart., pr.Klft.------7 ^ Nindsschmlll, Pfd., — 53------— weicht», 22"___h A Schweineschmal,,. —38------- Wt!n, r°th.,Vimer____iß- Sveck, frisch, „-32—-— weißer ,. ------ig.- - geräuchert « — 42,------- Angekommene Fremde. Nm KI, August. ««<»»»> »t»«>t ^V!en. Glol>o5i,il. Vesiher. «l«s»n». Puschnev. Rudolfewerth. . ilolm. Hf«, Pest. — Liholz. Verlin. - Schade. BreSlau. - Pollatschel, Bühmen. - TcaUll. Trieft. — Palcer, Graz, Gellet'ch-ssiume. — ssmlllnill«. Ingenieur. Wien. - Ko«. Petersburg-^- Ofenhcuner sammt Familie, «sm.. Trieft. _I Delch'al. ^ Trieft. - Metzer, »arlstabt. — Br. Wisial. 5«ntre°dmiral, Wien. »»»t«> «»nvp». Genet, Rentier. — Grusovm, Rentier. ^ Rilter v. Moraitinis. Gutsbesitzer, Trieft. 5»T«^n^n»>t«>. R°se, l. l. Steuereinnehmer, kandsiraß. »»«»»««»»»e^ «»s. Venigar, Professor, Vinlovce. F»»l,5«n. Szebegymtly. Oelonom, Graz. — Ienlo, Uischol' I«ll. - Paul und Iosefa l?orman. Graz. — «lollarig. Oöiz» — Kramer, Fabrilant, Hamburg. Quast. Rentier, Hamburg-Lontuma Salome sammt Familie, Trieft. Vottoziehung vom >tt. August. Trieft: 2^ 4 40 8« 37. Meteorologische Neohachlullten in LMuch7 « -3 M 53 ' 2r «5Z - "! W N - ;- !-zi 6^U. Mg. "741.9^ ^fN^^ w^Ittill ^grißthTbew?^ 16. 2 « N. 741.Y, 425.4 O. m»ßig z.Hlllfte bew. 01U.4 ! O. schwach j heiter 6U.Mg. 740.,» 415.0 O. schwach heiter „ 17. 2 ^ N. 739« 4.28.« O. schwach heiter "" 10,. M., 740.,, 4.19.« O. schwach Oew.-Woll.j ^" Den 16. nachmittag« Aufheiterung. Abend« ftaller Morrauch ,n der Stadt. Wetterleuchten. Den 17. Heiterer Tag. Gegen Nben» Oewitterwollen. etwa« Regsn. «lihc von allen Seilen, enlfttntl Donner. Nach k Uhr Nordlicht, Wetterleuchten in Nord D«< vorgestrige Tagcsmitlel der Wärme 4- 18 3". um 0 2" über dt«N Normale, da« gestrige ^ 207' um 18' darüber. »erantworllicher Redacteur: I«nal u. itleinmayr ^«^»'si'^ovt^is ^k^''n, 1»i, August. Da« M'ttaqsgeschclft bewegte sich in ziemlich cngen Grenzen; doch war die Haltnng eine recht seste. Papierrente insbesondere erzielte eine nichl^ 102.50 " ^ l» «» fi. . . . 114- N5.- <^" . ^,. .' - l39— 139.50 D«««u,en-Plauddli»s, . . . . 119 50 120 — 3N^ ! «rund- < - 95- 93^- Siebenbürgen ,^ 7^ ^" Ungarn 1 ^ " l . . 77 _ 77 50 2)l,nall-«eglllitt-ung«'Lose . 9^75 9/25 Ung, Eisenbahn-Anl..... 97.50 98- Una. Prämien-AnI...... 84 — «b.— Viener N'4 5>« «»rl.Ludwig-Vahn . . . . ^ 5)0 Donan. Danlpfschifi.«Gesellschaft 57 > «lilobeth-Wchbahn.....216,50 217 50 «lNab,^.V,^ (Lin,-«ndweiser ^Alcke).......193. - 194.- ^"'«"""'»«vlxchn . 205»0 - 2060.— ...... '5,0 217.40 > <.l. .,)>,'<» l40 40 »e» Ula« Noyd'Gesellsch.......496.- 498. - Oefterr. «ordwestbahn.... 2l^5.— 2«6.— «ud°lf«-«ahn......162.- 163 — Sta»l«l)ahn.......332— 833.— Südbahn........18450 185.50 Theiß-Vahn.......206.50 208.— Ungansche Nordoftbahn . . . 124.50 125.50 Ungarische Oftbahn .... 71___72 — TramwuY'Otsellsch......268.-269.- Vfandbrlef«. »llgem. llfterr. «odencredit . . 100.— 100.50 dto. in 33 Iahrm 87— «7.50 «iationalbanl b Weldsorten. Veld «a" Dncaten . . . 5 fi. 38 lr. 5 st. -^ " Nap°lt°n«d'°r . . 8 ^ 88^ » - ^. ^ Preuß. «assmfchewe 1 ^ 6bj^ ^ ' 3^ Gilber . . 105^ ^105 ^ 2b - «raillischs Vlu,,d„!llaslull^ Obügo""«"'' . Pr,<»ai,,o<»»ru!,g: «tld 8«H(1, V»«re «>''"'