LaitmcherOMtung. Nr. 24«. Pränumeralionspreis: Im Lomploir ganzj. fl. ,,, I'.ubj. fl. 5,,5U. Fill die ZuficNun« in« Haus halbj. 5»» tt. Mil der Pos! ganzj. fl. lü, halbj. si. 7.50. Toullelstag, 27. October InsellionSgcblihi bi« weilen: lmal«0ll>, »m. «o lr., »m. l fl.;sonft pl. .^eilc lm. ß lr.. ^m. »lr., 3m. 10 ls. u. s. >v. Il!scl Odrowaz die k. f. Kämmcrerswürde allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller-Mister Entschließung vom ^5>. October d. I. den Post-mector für Stckrmart und Kärnten. Oberpostrath Philipp ^.aenerbaucr znm Posldirector in Brunn nnd den ^lttdircctor der niedcrösterrcichischcn Postdirection, Obcr^ postrath Johann Swoboda zum Postdircctor in Oraz, serncr den Poftamtsvcrwaltcr in Wien Alexander Var-^.^ zum Vicedircctor der nicderöstcrreichischen Postdirec-^ mit dc:n mit dieser Stelle verbundenen Titel und Charakter eines Obcrpostrathcs allergnädigst zu ernennen Uwlht. Pretiö m. i'. . Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller-Mter Entschließung vom 15. October d. I. dem Post->u>!pcctor im Handelsministerium Peter Knufft in ^uerkcnuunq seiner vieljährigen, treuen und eifrigen "l.cnstleistung taxfrei den Titel und Charakter eines Ober-poftrathes zu verleihen geruht. Pretis w. i>. . Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit der Allerhdchstcu Entschließung vom 20. October d. I. die Züchtung einer siebenclassigcn. mit einer Unterrcalschule verbundenen Staats-Obcrrealschulc in Trieft unt deut-'^er Unterrichtssprache unter Uebernahinc sämmtlicher rulslagel, auf den Studien, resp. Religionsfonds aller-uu^ i ^ ^". ^"chmigcil und den Aiinistcr für EultuS d Unterricht zu erumchtigen geruht, behufs Eröffnung ,,^ "steu drei Classen an dieser Oberrealschule mit u/mr Schuljahre, und zwar längstens bis Ende No-""wer d. I. die erforderlichen Vorkehrungen zn treffen. Verordnung der Minister deS Innern, des "ultus u„d der Justiz vom «O Oetober >»7O Messend die innere Einrichtung uud Führung der Gc-. ^s. lZh^ u,^ Stcrbercgistcr für Personen, welche ""er gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft angehören. .5, Auf Grund des 8 7 des Gesetzes vom!). April ""^ N. G. Bl. Nr.'bl, wird in Betreff der inucrcn "'lrichtll,^ u„h Führung der Gcburts , Ehe- und f Reregister für Personen, welche keiner geschlich an Knuten 5tirchc oder Rcligionsgesellschaft angehören, ""ordnet, wie folgt: nc,cl ^ ^' ^^ Staats- und Gemeindebehörden, denen der s^ '^ ^ Eingangs erwähnten Gesetzes die Führung a, "-"burts- und Sterberegistcr für die keiner gesetzlich dc>, ^"'w' itirche oder Rcligionsgesellschaft angehören-rici'f ^"eu zutoiumt. haben sich bei der inneren Ein-tzll, s"'U. und Führnng dieser Register, dann bei der dc>, M""U der auf Grund der Register zu ertheileu-tc>, , ^ntlgungcn und Zeugnisse an alle jene Vorschrif-tan„l c^"'' "elche für die Registerbchörden der aner- "" itlrchen nnd Religionsgesellschastcn bestehen. i,„ ""jenen Stellen, wo diesen Vorschriften zufolge schiebt '- ^ Religionsbekenntnisses Erwähnllng gc- il, 'st die Bemerkung „confcssionslos" einzutragen, lich .,, ^/ Die Ehen von Personen, welche keiner gesctz-h"ren « "" '^lhe oder Religionsgesellschaft ange-^70 l. """ ^en in tz 1 des Gesetzes vom l>. April traae» ?^""en Vchörden in dasselbe Register cinzn ^l^ 3^^" i" Gcmäßhcit des Gesetzes vom 25). Mai Nlllla',, ^' ^l. Nr. 47, und der Ministerialuerord-ein« nm?" ^ ^"li 18<'.8, R. G. Bl. Nr. W, über die N°7." ^"ilehen zu führen ist. nach ^... ^lchcn sind die Aufgebote solcher Ehcu in das l>uch ei,., ^""""tcn Vorschriften zu führende Aufgebots-"»zutragen. Allsfcrti'^ ^^ ^el"' Eintragungen (ß 2), sowie bei Nisse sil^ ^ ^^ betreffenden Bestätigungen nnd Zcng-I. I^: ,^'e Vorschriften der Ministcrialvcrordnung vom tion zn l ^' ^l. G. Vl. ^ir. W, uiit der Vlodifica des ytcli i.' ^"' daß dort, wo nach diesen Vorschriften "Mw Bekenntnisses zn erwähnen ist, die Bezeichn Taaffe n '^l""slos' anzutragen konnnt. ^p- ^tremayr m. p. TschabuschNM m. p. Am 25. October 1870 wllrbe in der t. l. Hof- uud Staals- drulterei daS l.II, Scrlcguug des tüniglich ungarischen Nebenzollamte« All-Moldova nach Vjrlobresla; Nr. 127 die Verordnung deß Iusli,Ministerium« vom 17. October I«7(» betrrfslNd dc» Utgim, der AmtSwirlsamleil des Ve-zirtSgerichleö Eillavccchia iu Dalmatis»; Nr, 128 die Perorduunq der Minister des Innern, des Cultus und dcr Justiz vom 20. October 1870 betreffend die innere Einrichtung und Führung drr OeburtS-, Ehe- und Sterbe-register slir Personen, welchr leiuer gesetzlich anerlauulen Kirche oder Rl'lia.ionSgenoss>'nschasl angehören; Nr. 12!» die Verordnung des Ministers fllr Lulln« und Unterricht vom 20. October IK7«) betreffend die Prltsnug der Kandidaten filr das prhram! des FreihandzelchnenS an Mittelschulen, (Wr. Ztg. Nr. 200 vom 25. October.) Nichtamtlicher Theil. Wien, 25. October. Der britische Minister dcr auswärtigen Angelegen-hciten ^'old Oranoillc hat sich sicherlich um die höchsten Interessen der Humanität cin Verdienst erworben, als er den ernsten und wohlwollcndcn Btlsnch machte, einen Krieg den, Ende zusühicn zu hclsc». dcr noch täglich so viele Opfer an Glut und Gut foidert. Der englischen Regierung licgl jede Msicht fernc, irgend eine andere Pression auf die triegji'chrlndcn Mächte auszuüben, als diejenige, welche von jenen höchsten sittlichen Grund' sätzen anbefohlen wird. ohne deren Anerkennung die Eivilisalion dcr Welt nicht bestehen tonnte. Dcr Ae» weis ist wohl nicht zn führen, daß die maleriellcn Interessen Englands in besonderer Weise dadurch geschädigt werden könnten, wenn noch hunderttausend Franzosen oder noch hnndcrllausend Deutsche cnif den Schlachtfeldern verstümmelt oder getvdlcl würden. Nicht egoistische, sondern philantropische Motive sind es, welche England bewogen haben. Worlc des Friedens gleichzeitig an den Sieger und nn den Besiegten zu richten: Das Eadinet von St. James hat gegen leine dcr tlitWhrcnocn Mächte cin Wort, das riucr Bedrohung ähnlich wäre. ausgesprochen; es hat auch nicht im entferntesten die Absicht kundgegeben, specielle Bedingungen für den abzuschließenden Frieden aussttllcn zu wollen. Eben seine entschiedene Unparteilichkeit aibt ihm dir Acrcchliauna., die Kricasührcndcn zur Vcendiaung ihres blutigen Strei. tcs zu mahnen. Stark dnrch den Umstand, daß auch dcr argwöhnischeste Politiker England nicht selbstischer Motive zeihen kann, indem es scnic Stimme für die Wiederherstellung des Friedens erhebt, hat es sich auch an andere Cabincttc gewendet, um für sein begütigendes Wirken eine Unterstützung zu finden. Ganz in den, Sinne. >n welchem es die anderen Ncaicrungcn zur Mitwirkung aufgefordert hat, ist ihm dieselbe zu Thcll geworden. Die neutralen Mächte wollen die Stellung, welche sie bisher inne hatten, auch ferner behaupten. Sie glauben jedoch eine civilisatorischc Pflicht zu cr-füllcn. indem sie dem britifchen Eabinct l>ci seinen Vorschlügen ihre Unterstützung leihen; im übrigen überlassen sie den kriegführenden Mächten selbst die Verantwortung für die Wege, welche eS denselben gefüllt, einzuschlagen. Aus Tours acht uus heule dic telegraphische Mcl^ onng zu, dllß Herr Thiers den Gelciischlin empfangn hat, welcher ihm ueslawt. die vrcuß-schc Porpostcnictle zu passircn n»d sich in das königlich-preußische Haupt, quartier zu VcrsMes zu begegn. Fi-inlrcich Hal in die» sen, Momente keinen hcruoiraacndercn Staatsmann und feinen Anderen, dcr dmch seine Vcr^angcnhcit. seinen PattioliSmuö und seine jcde V.rt^chliguug anschließende Stellung so wohl geeignet ist, um fiir sein Vaterland die FlicdcnSuntcrhandlungc,, zu leiten. Die Situation dcr beiden Klic^führcndcn macht es allerdings zu eine, Aufgabe von dcr höchsten Tchwicrialcit, die Grundlagen bcS Friedens zu finden; desto wichtiger ist cs, daß der eminente Geist deS Helrn Thicrs sich diesem nrolzen^ Werke widmet. Dem neutralen Europa füllt aber jetzt leine andere Aufgabe zu, als die Verhandlungen, welch« in Vtlsaillcs stattfinden sollen, mit seinen wärmsten Wünschen für deren Erfolg zu begleiten. Politische Uebersicht. Laibach, 20. October. Die „Präger Zeitung" bespricht in ihrem jüngsten Nbendblalte in einem längeren Artikel die Stellung dts Großgrundbesitzes gegenüber den direc« ten Reichs rathswahlcn in Böhmen als eine« Factors, dessen Einfluß, wie sie in der Einleitung hervorhebt, in keinem Staate unterschätzt wird, der aber in Oesterreich um so schwerer inS Gewicht fällt, als dieses ein vorwiegend ackerbautreibender Staat ift und ver» möge seiner eigenthümlich gearteten Verhältnisse durch lange Zeit seine vorzüglichste Kraft und Stütze Haupt» sächlich in jenen Elementen suchte, denen man bis auf unsere Tage die eigentlich staatscrhaltende Mission zuzu« weisen gewohnt war. Sie fährt dann fort: ,.Namentlich in Böhmen, wo die nationalen Gegensätze im Laufe der Jahre leider eine so scharf zugespitzte, Form angenommen, ift dem Großgrundbesitz eine Aufgabe zugewiesen, die. wenn richtig verstanden, große und erhabene Ziele fördern kann. Durch Geburt, Erziehung und Stellung den klein» lichen Leidenschaften deS TaarS enlriickt, durch Jahrhunderte alte Traditionen an Reich und Dynastic ye» knüpft, durch liegenden Gesitz gewiffermahen an die Scholle gebunden, vertritt der Großgrundbesitz im parlamentarischen Leben daS vorwiegend stabile Element, während die Vertreter der Städte, des Handels und der Industrie, sowie zum Thnle auch jene der Landgemein» den das wobile Element verkörpern. Wie sich nun die Parteioerhültnisse im Laufe deS letzten IahrzehcutS bei uns entwickelt haben, führt bei allen wichtigen Fragen der Großgrundbesitz eine entschti' dcndc Slimme. Welch' ein großes Feld dcr Thätigkeit ist ihm hiedurch eröffnet worden! Er soll versöhnend und vermittelnd zwischen den beiden großen nationalen Parteien dcS Landes eingreifen, er foll die durch den fortwährenden politischen Kampf sich ergebenden Härten und Schroffheiten mildern, er soll — und wir möchten gerade auf dieses Moment ein besonderes Gewicht legen — dem allzn einseitigen ProvinzialparticularismuS gegenüber die ^ahnr dcs ReichcS hochhalten und bei aller Liebe zum engeren Vaterlande doch auch nicht vergessen, daß es cin weiteres Vaterland, ein Oesterreich gibt. Hat doch dcr hochherzige Monarch, als er vor einem Decennium aus eigenem freien Antriebe auf einen gro» ßen, ja auf den größten Theil dcr bisher ausschließlich von ihm geübten Rechte zu Gunsten einer freigewählten Voltsvertretung verzichtete, damit Oesterreich von neuem emporblühc, cin erhabenes Beispiel der Selbstverleua/ nung gegeben, das jcdcm Patrioten ein Sporn sein sollte, sich gleichfalls in dcr Tugend der Selbstverleugnung zu üben und, statt nach alten Sonderrechten zu streben, vor allem daS Interesse des Reiches vor Augen zu haben, so wie der Consolidirung desselben jene Opfer zu bringen, die j.der Staat von seinen patriotischen Bürgern, namentlich aber von jenen, die es ssel-adezu als ein Werk der Vorsehung betrachten, daß sie dem Throne näher stehen als Andere, zu fordern berechtigt ist. Nur wcnn dcr Großgrundbesitz von dieser seiner Aufgabe durchdrungen ist. wenn er es thatsächlich als seine hervorragendste Mission betrachtet, die Versöhnung und Verständigung zu fördern, um inmitten dcr nalio» nalcn und politischen Extreme die Fahne des Reiches und des gemäßigten Flirlschrillcs hochzuhalten, nur dann wird er die ihm angewiesene Stelle würdig ausfüllen und das schöne Gleichniß des ersten Herrenhauspräsidenten. daß er dcr Stundenzeiger am Rade der Zeit sei. während die übrigen parlamentarischen Facloren den Minutenzei» ger darstellen, zur Wahrheit machen." „Die Regierung - heißt es am Schlüsse — ist angesichts der dirccten Wahlen aus ihrer bisherigen Pas. sioilät herausgetreten und empfiehlt den palriotifchen Wählern aus dem Großgrundbesitze Männer zur Wahl in den Reichsralh, an deren Verfassungstreue eben so we. nig wie an ihrer versöhnlichen, der Herstellung des Frit-dens im Innern förderlichen, überhaupt echt öslerrciedi. schcn Gesinnung gezweifelt werden kann " Diefem Artikel läßt das Prager Blatt die Liste der Rtglerungscandldaten folgen. General Palilao ist am 24. October in Vrllsftl eingetroffen. Im französischen Nord.Deparlement "!mmt die Arbcitcrkrisis eine immer bedenklichere Gestatt «" i 1762 in Orchicr feiern alle Fabriken, ausgenommen zwei. Alle Fremden im Departement, welche noch nicht fünf, zi.1 Jahre alt si»d, werden eingezogen, die Widc,slrcben-den ausgewiesen. Die Waffenuorräthe sind unzureichend, es werden Slcinschloßgcwchrr veithcilt. Eine neue französische Anleihe im Betrage von 10 Millionen Pfund Sterling, scchsperccntig. amor-llsirbar in 34 Jahren, wurde vom Londoner Hanse Morgan und Comp. zu 85 in Stücken von 20. MO, 500 und 1000 Pfund Sterling cmittirl. Die letzte Einzahlung erfolgt am l. Februar 1871. Der „Daily Telegraph" bestätigt das Gerücht von den Unterhandlungen Preußens mit der Kai» serin Eugenie, um dieselbe nach Frankreich als Nc« gentin zurückzuführen, damit sie Namens der legalen Regierung den eventuellen Friedensschluß sanctioniren lönne. Die Kaiserin sei wahrscheinlich nach Versailles gegangen. ..Daily News" sagt. diese imperialistischen Intriguen seien wahr, aber die Kaiserin lehnte es ab, darauf einzugehen, um die Schwierigkeiten Frankreichs nicht zu oermchren. Ein Rundschreiben dcS i t all c n i s ch e n Mi> nisters deS Aeußcrn an die diplomatischen Agenten Italiens widerlegt die Behauptung der päpstlichen Bulle bezüglich der Suspendirung des Concils, als ob nämlich durch die Besetzung NomS dic Unabhängigkeit desselben bedroht wäre und erklärt, das italienische Cabinet hätte, wie in der Vergangenheit, so auch gegenwärtig dem Zu« sammcntrittc und der Freiheit des Concils keinerlei Hindernisse bereitet. Die Auflösung der italienischen Kammer und Einberufung der Wahlcollegien in der zweiten Hälfte des Monats November ist wahrscheinlich. In >ic Adrcjsc der Nlttamontancn. Gegen die u l t r am o n ta n en Blätter Tirols, welche zornig und heftig toben, weil ihre Hoff« nungcn auf eine Reaction ;u Wasser geworden sind, lehrt sich ein Artikel des ..Boten für Tirol und Vorarl-berg," der dadurch, daß er an der Spitze des Amts> blatteS der Provinz erscheint, jedenfalls an Bedeutung gewinnt. Die Ultramonlanen werden in diesem Artikel scharf ins Gebet genommen und ihnen unter Anderem warnend zugerufen: „Weltliches politisches Parteigetriebe kann und darf nicht länger die Sache eines Clerus bleiben, der von seiner höher» Aufgabe halbwegs einen richtigen Begriff hat. Als politische Partei wird der Clerus die Menschheit nicht retten, er wird sie nur tiefer und tiefer in den Kampf hineintreiben und schließlich nicht siegen, sondern sich selbst vernichten. Der Sinn unserer Ultramontanen ist taub und stumpf für alle Lehren d?r Geschichte; eine unselige Fata Morgana läßi etwas als Zukunft hell und rosig ganz nahe vor ihm liegen, was in der That als grauer Trümmer-Haufe schon weit hinter ihm liegt. Laßt die Ultramontanen heute siegen, so werden sie zur Behauptung einer kurzen Herrschaft die furchtbarsten Gewaltmittel aufbieten mUssen." „Wollt ihr ultramontanen Eiferer die Menschheit wirklich retten, wollt ihr derselben wirklich eine ungeheure Krise ersparen, so scheidet den Clerus aus eurer Partei aus, laßt den Priester wieder Priester sein nach dem gött« lichen Worte Dessen, der da gesagt hat: .Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" Der Priester ziehe den politischen Parteimann aus, er lehre Glauben und Moral mild und sanftmiichig, auf der Kanzel und im Beichtstuhl, aber er wlithe nicht in politischen oder zwar anders heißenden, aber doch politisch sein sollenden Versammlungen. Er bringe nicht durch Parteisucht Unfrieden und Zwietracht in Haus, Familie und Gemeinde, in das Land und in das Reich: seine Sendung sei die des Friedens und der Versöhnung, die des Glaubens an höhere Güter, nicht die dieser oder jener politischen Lehrmeinung. Wie der Glaube und die Religion für alle Menschen ist, so soll auch der Clerus für alle Staatsforme», für Republiken wie für Monarchien, für Verfassung«- oder absolute Staaten derselbe sein — dem weltlichen Treiben abgewandt, dem höhern himmlischen Ziele zugekehrt, der Vater der Armen, ein Tröster der Betrübten, ein Muster jeglicher Tugend, ein Helfer in der Noth für Jeden, wessen Glaubens und welcher Meinung er auch sei. Das lehrt das Christenthum." — „Nur durch Umkehr, nur durch Einlehr in sich selbst, nur wenn sie nicht blos Christen heißen, sondern nach dem Vorbilde des göttlichen Stifters auch sein wollen, werden die Ultramontanen siegen, und ihr Sieg wird auch ein Sieg, ein schöner Sieg der ganzen Menschheit werden, statt der Zwietracht wird die Eintracht, statt des Hasses die Liebe wiederkehren und die Reaction mit allen ihren blutigen Schlägen und Rückschlägen wird zum Glücke ein Traum gewesen sein. Erfolgt die Umkehr nicht, so wird der Traum zur Wirklichkeit werden." Ariegschronik. Vor Paris. I. Wickedc schreibt der „Köln. Ztg.": Es dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach vor dem 22. bis 24ten October unsererseits mit keiner wirklich ernsthasten Beschießung der Pariser Forts begonnen werden, da man, und zwar mit großem Recht, wenn man einmal ve> gönnen hat, dann auch sogleich und mit vollem Ernst und auf das Unausgesetzteste die Beschießung fortsetzen wird. Einmal angefangen und dann über 2—3 Tage aus Mangel an Munition wieder aufhören zu müssen, liegt nicht in der Absicht des Obersten v. Rieff. des obersten Befehlshabers der gesummten Festungsartillerie, die vor Paris verwendet werden soll. Es macht aber ungcmrin große Schwierigkeiten, solche schwere Geschütze, von denen jedes mit —12 Pferden bespannt sein muß, die 12—14 Meilen Landstraße von Nogent, bis wohin die Eisenbahn benutzt werden kann, nach ihrem Aufstellungsplatz zu befördern. Und schwieriger als die Geschütze selbst, ist noch die ungeheure Masse von Muui» tion, die ein nur einigermaßen lebhaftes Feuer erfordert, zu transportircn. Es geht gleich in die Tausende von Centner Munition, die in wenigen Tagen mit diesen FestungSgcschützen gegen die Pariser Forts geschleudert wird, wenn das Bombardement einmal nachdrücklich begonnen hat, und an 1000 Karren sind nothwendig, um den Bedarf von 4—5 Tagen herbeizuführen. Die meisten dieser Pariser Forts sind jetzt sehr stark und mit schweren» und weittragendem Festungs-gcschütz hinreichend armirt. So hat das Fort Mont Valerien, wohl das stärkste und größte aller Forts, jetzt 72 große Geschütze, dann die Forts Issy, Montrouge, Vauvres, BicLtre, Iory, Charenton, Nogcnl, VinccnneS, Rosny und Nomainville jedes 50 bis 00 Geschütze. Man rechnet im Ganzen, daß die sämmtlichen Forts um Paris mit ungefähr 1000 gezogenen schweren Geschützen armirt sein sollen. So möge man sich denn in Deutschland noch immerhin einige Zeit ruhig ge- dulden, bis die Nachricht kommt, daß mit einem kraft tigen Bombardement einiger Pariser Forts von unserer Seite wirtlich der Anfang gemacht wird. Aus Prioalbriefen, welche, vis zum 10. October dalirt, aus Paris nach Außen gelangt sind, entnimmt man. die Aufrichtigkeit der darin enthaltenen Meldungen vorausgesetzt, daß in Bezug auf die Proviantvorralhc die Vage im allqcmcinen dnrch die Belagerung noch nickt sonderlich verschlimmert sei. Man esse das Pferdefleisch mehr in Voraussicht eines späteren eventuellen Ma»lM von Ochsenfleisch, als auS bereits wirtlich eingetretenem Mangel desselben. Eselsflcisch wird zu «0 Centimes dos Kilogramm in der Markthalle verlauft. Von den ln>yc< Heuren Rüstungen, welche namentlich durch den Minister der öffentlichen Arbeiten, Dorian, aufs thätigste betrie' bcn würden, ist viel die Rede. Die Batterie auf dem Montmartre ist um drei schwere Geschütze, die in Paris gegossen wurden, vermehrt worden. Sie <ählt jetzt acht Kanonen, welche die ganze Ebene von St. Denis i» eine»» Umkreise von zehn Kilometres beherrschen sollen. Für Hei" stellung eincS Broncc-HinlcrladcrgeschützeS ist von ^ Chemischen Gesellschaft von Paris ein Preis von 5tM Francs ausgesetzt worden. Die „Union Bretonnc" veröffentlicht einen durch den Luftballon aus Paris beförderten Brief des Generals Trochu, worin dieser sich in den zuversichtlich!^" Worten über den Widerstand von Paris aus' spricht. Leider lämen die Preußen nicht an die Befcst'' gungen der Hauptstadt heran und gäben dadurch dcn französischen Truppen keine Gelegenheit, mit ihnen zu kämpfen. Trochu gibt darum den Departements den Ralh, den Feind gegen die Mauern von Paris zu drä»gc>l' damit er geschlagen werden könne. Der Rath wäre schon gut, allein bis jetzt haben die Departements ihn niä>t befolgt; anstatt selber den Feind zu drängen, haben >>e sich von ihm zurückdrängen lassen. Ueber den Ausfall am 21. gibt der „StaatSa»< zeiger" folgende Darstellung: Nachdem die bisherigen Ausfälle und RecognoScl-rungen der Besatzung von Paris von der Südfront dtt Befestigungen her unternommen worden, möglicherweise in Erwartung einer Cooperation der Loire-Armee, uicl" leicht auch nur, weil man in der Hauptstadt diese Front als die schwächste des ganzen Nerlheidignngs - Syste"^ erkannt zu haben glaubte, erfolgte in der Nacht vom 19. zum 20. d. M. von derselben Richtung her ei" neuer Angriff auf die Vorposten eines der Cernirung^ corps. Gegen Mittag des 21. October unternahm dcr Feind mit größeren Massen abermals einen Borstob' welcher durch eine zahlreiche Feld-Artillerie untersn^ wurde. Dieser Angriff geschah unter dem Schutze ^r Forteressc du Mont-Valcricn, nahm von dieser selbst a»s seinen Ausgang und richtete sich südwestlich gegen ^ gimcnlcr der 9. und 10. Infanterie-Division, wcl^ denselben, im Verein mit der kaum in die Eerniru»^ linie gerückten Garde-Landwehr und durch die Arlilln^ deS 4. Armcecorps vom jenseitigen Seine>>"' schlugen. Die Fortcrcssc du Mont-Valerien liegt auf ^ schmalen Halbinsel Nantcrrc, welche von dcr hier /s' nord-, dann wieder südwärts fließenden Seine gebil^ wird und auf diese Art einen vorzüglichen Ausgangs Punkt für alle Operationen bildet, welche sich von 8^ Mlillelml. Pas Nordlicht. Das prachtvolle Phänomen, das uns die beiden Abende vom 24. und 25. d. in seltener Schönheit boten, hat gewiß das Interesse aller Naturfreunde in hohem Grade erregt, und es dürfte dahcr ein kurzer Ueberblick der Hypothesen, welche bisher zur Erklärung der wundervollen Lichterscheinung aufgestellt worden sind, unseren Lesern willkommen sein. In seiner vollkommenen, nur im hohen Norden sichtbaren Pracht stellt das Nord- oder Polarlicht ein aus feurigen Strahlen bestehendes ungcheneres Band dar, das im Halbkreise über dem Horizonte steht, so daß seine Enden die Erde zu berühren scheinen. Herrlicher Farbenwechscl, von Gold bis zum intensivsten Rosen« oder Blulroth. wiederholtes Wachsen und Schwin« den der Strahlen zeichnen diese Himmclserscheinung aus. Man brachte dieselbe zuerst mit dem Erdmagnetismus in Verbindung, da sich bei ihrem Eintritte ein Schwanken empfindlicher Magnetnadeln in einer Richtung zeigt, die dem magnetischen Erdpol entspricht. Nach den neuesten Forschungen ist aber das Norb< licht keine Erscheinung des Erdmagnetismus, sondern der atmosphärischen Elcctricilät. Diese Behauptung muß ^edem lam' dadurch näher treten, daß das Nordlicht thatsächlich m Telcgraphcndrähten ebenso elektrische Strome hervorruft, wie die Gewitter. . ^ ?"/ ^^" Naturforscherversammlung zu Innsbruck hat der berühmte Entdecker des mechanischen Wärmeäquivalents, Robert Mayer aus Heilbronn eine Theorie dcr Entstehung des Nordlichtes entwickelt, die wir mit seinen eigenen Worten hier wiedergeben. „Auf der Erde gehen bekanntlich alle VelvegungS-erscheinungen, mit Ausnahme von den vulcanischcn Ac-lionen und den Gezeitcn, zuletzt von der Sonne aus. Eine dieser Thätigkeiten, die wir nun näher ins Auge fassen wollen, ist eine elektrische Strömung auf der Erd' oberfläche. Daß eine folche stattfindet, geht aus der Richtung der Magnetnadel hervor, und ist dieselbe auch durch Lamont direct nachgewiesen worden. Da es aber keine Wirkung ohne entsprechende Ursache geben kann, so muß jedenfalls diesem bedeutenden Verbrauche von elel« irischer Action ein fortlaufender bedeutender Ersatz entsprechen. Wir haben also unsere Erde in dieser Hinsicht als eine große und immerfort thätige Elektrisirmaschinc zu betrachten. Ich spreche aber hier nicht von den Local-erscheinungcn dcr Gewitter. Für die constante Ursache der constanten Störung des elektrischen Gleichgewichtes deS Erdlürpers können wir nur die permanenten Luftströmungen zwischen den Tropen gelten lassen, dic uns unter dem Namen der Passatwinde bekannt sind. Die unterste Schichte der Passatwindc nimmt durch die Reibung mit der Meeresoberfläche eine dem Wasser entgegengesetzte elektrische Beschaffenheit an; diefe Luft erhebt sich aber, von der Sonne erwärmt und von der kältern, unten nachströmenden Luft verdrängt, wieder nach oben, um gegen die Pole hin abzufließen, wo sie durch die erhaltene elektrische Spannung u. a. die prächtige Erscheinung deS Polarlichtes hervorruft. Nun ist wohl zu bemerken, daß vermöge der physikalischen Beschaffenheit der Erdoberfläche die elektromotorische Thätigkeit der südlichen Halbkugel durchgängig stärker als die der nördlichen ist, wodurch es geschieht, daß nicht nur auf beiden Halbkugeln, zwischen Pol und Aequator, sondern auch zwischen dem Nordpol und Südpol selbst eine konstante Störung des elektrischen Gleichgewichtes stattfindet, und diese ist es, durch welche die Richtung der Magnetnadel bestimmt wird. Den zwischen de» Nordost und Südostpassat gelegenen schmalen O"'u -von Dove bekanntlich die Zoue der Calmen gella»"^ wollen wir zu unserm Zwecke den meteorologist' Acquator heißen. Derselbe coincidirt bekanntlich mit t>c' geographischen Aequator nicht, sondern schwankt m>li fähr 1—1'/2° nördlich von demselben hin und her. ^, uxporimuntum oruoi« für die hier vorgetragene 2H"'^ oder wir wollen für jetzt nur sagen — Hypothese " ^ den Passatwinden, als der Hauptursache dcS Erdmag" tismus, würde nun in dem Nachweise bestehen, b"ß ^ bekannten Veränderungen, welche die magnetis^t" p sowohl, als die Declination allmälig erleiden, mit 8^ 1 zeitig entsprechenden Veränderungen unseres Meteorolog schen AequatorS parallel gehen. Da eine solche «l aber von einem einfachen Privatmanne nicht gelu> werden kann, so muß ich mich damit begnügen, t" 1 Gegenstand hier überhaupt in Anregung gebracht haben." « ^, Die Theorie Mayers erinnert in gewisser w"^ hunss an die schon früher von dem verdienstvollen La Rivc bezüglich deS Nordlichtes aufgestellte b^A'^ hiernach entsteht das Nordlicht dadurch, daß d>c /^ negativ und die atmosphärische Luft positiv elcltMw '/ während bei einer gewissen Spannung diese ^lei ^ täten sich an den Polen ausgleichen, wodurch »n ^ Erde Ströme veranlaßt werden, welche »cwöhuUV der nördlichen Halbkugel von Norden nach Süden u^ und durch welche die Magnetnadel abgelenkt nurd. ^ diese Hypothese experimentell zu prüfen, steckte A ^ Rioe einen Stab auS weichem Eisen durch eme Y"H ., Kugel. An den beiden Enden deS Stabes waren "l rührchen befestigt, in denen die Luft verdünnt n" ^ tonnte und worin ringförmige Elektroden den ^'0" weichen Eisens gegenüber standen. Auf der lM" 1768 nmultcin Fort auS strahlenförmig gegen St. Germain, Versailles oder St. Cloud wenden sollen. Der Ausfall vom 21. hatte den nordwestlichsten der drei eben bezclchnetcn Radien gewählt, längs dessen sich westlich von Garchcs und Vougival die bewaldeten Höhen von Garches hinziehen, vor welchem die von Versailles nach Norden zur Seine führenden Straßen, namentlich bei ttouvccienncS und Marly ciuc treffliche abschnittsweise «usnühung des Terrains gestatten. Der feindliche Vorstoß richtete sich namentlich gegen Bougival, ein hart am Flusse liegende» Dorf, welches an dieser Stelle den lmlen Flügel der diesseitigen Vorpostcnaufstellung bildet ^, ^ehrfach von den weittragenden Geschützen schweren Kalibers des Forts Valerien erreicht worden war. Der König beobachtete den Verlauf des Kampfes vom Marly-Biadiiclc auö. cinem Brückenbau von 36 ^ogen a„f dem Kamme der Höhen von Marly, welcher '" Folge seiner bedeutenden Erhebung von 643 Metres den weitesten Vlick über die Gegend gestattet. Die Bo-amleitung ist jedenfalls dieselbe, welche, unlcr dem Na-Mcn dcS AquäoucteS von Marly (oder Louvccieuncs) bekannt, dazu dient, die Wasser der Seine für die Wasserkünste in Versailles verwendbar zu machen. Die Unterstützung der Divisionen dcS 5, Corps (Provinz Posen und Niederschlcsicn) durch dic Artillerie des 4. Armee« corps ist ein neuer Beweis, wie eng und incinandcrgrci-end die Ccrnirung der französischen Hauptstadt bewirkt 'st. Der Erfolg dc^ KampscS war ein für die preußischen ^affm vollständiger, da der Feind, obwohl er das von seinen Festungsgcschützin bcstrichene Terrain nicht zu überschreiten gewagt halle, sich mit Verlust von etwa 100 Gefangenen unter die Kanonen des Mont-Valcrien zuliickzichen, überdies aber noch zwei Feldgeschütze seiner ln Paris neu und, wie es scheint, auch zahlreich gcschaf» senen Artillerie zurücklassen mußte. Die Operationen «essen die Loire Linie. Auf ihrem Sicgesgange durch Frankreich hatte die Arinec des Kronprinzen bisher, theils allein, theils in Verbindung mit anderen Abtheilungen des deutschen Heeres, besetzt die Departements: vom Niederrhein, von der Murlc, Meuse, Marne, von den Vogesen und «rdennen, von der Aisne, von der Seine und Marne, von der Seine und Oisc. Durch den Vormarsch deS ^- d. Tann'schen Corps ist der Süden des letzteren Departements aufgellürt und besetzt und mit der Ein-nal,mc von Orleans bis in das Herz des Departements ^oiret vorstoßen, der Feind über dit Loire zurückge» worsen. Dcm General v. d. Tann ist freigestellt, ob er uuer Orleans hinaus weiter vorgehen will und in wel-^"„ Dichtung. Er wird seine Entscheidungen natürlich ° "Mig inächen von den Maßregeln des Feinde«, zu-"'^l davon, ob die geschlagene Armee jenseits der Loire M einmal eine stärlere Ansammlung versuchen wird. ?lclchzcilig mit dcm Zuge auf Orleans ist eine Flan. «nbewegung nach rechts eingeleitet, die sich auf den Arort des Departements Eure und Loire, die Stadt Dartres, richtet. Vorgegangen war hier zunächst die ^-Kavallerie-Division, deren Vorposten, wenn auch ^elfach von FrancStireurs umschwärmt, ohne beson. ^es Hinderniß über den Wald von Rambouillet hin-^"s pomssirt werden tonnten. Beim weiteren Vorgehen ^ d'e schlnchtcnreichen Gegenden von Epernon nnd schloß Maintcnon, die engen von Hügeln eingeschlosse» "^' Thäler der Eure, Guesle und Voise, recognoscirten ^»el wurden nun Papierstrcifcn befestigt, die vorher, 'lt Salzwasstr angefeuchtet worden waren, zu dem Zwecke, indilcirle Ströme zu erhalten. Eine in der Nühe ^ lle» beweglich aufgehängte Magnetnadel diente dazu, die ^cntung durch jene Ströme zu beobachten. Der weiche Kentern wurde nun magnetisirt und ein Inductions» >"om derart geleitet, daß er immer in gleichem Sinne °n den Ringen in die Vorröhren zu den Enden des Elchen Eisens ging. Die Erscheinungen stellten sich ^'chltdenartig dar. je nachdem der positive Strom vom v''"' zu den Ringen ging oder umgekehrt. VloS wenn, rwnche Eisenkern negativ elektrisch war. entstanden Farben, ähnlich wie dieienigcn eines Nordlichtes. Bei ^ t>. Acngesehter Richtung des Stromes bildeten sich zwei, ^ einen duntlen Raum getrennte Lichtwege. ! S. ^r Zusammenhang der Nordlichter mit den Mir'""l lecken unterlief keinem Zweifel mehr. Schon ^ s^,'"! vermuthete diesen Zusammenhang und !86tV ^,^'c V.ltrow: ..Es scheint, als ob die Nordlichter nne, zw.;. °""cnflcckcn gewissen Perioden unterworfen wären. , nn i.7" ^''d in Zürich gelang es. gestützt auf, la..,, ^ltiges Material von über 95,00 Beobachtung«. Nc'al' u"dmmoestcns 40.000 Beobachtungsortcn den > ll^'"' Zusammenhang direct zu erweisen. Für die Via,.,' Malice fanden sich 3 Hauptpcriodcn nut Nii>, "'" I7W. 1788. und 1848, während die Ittil ,^'! ^'' Ialjrc 1700. 1758. oder l?66 und hanl,e«^!s. lallen. Der Grund dieses Zusammen, scheid. "'^ freilich noch ein Geheimniß. Es lag in I,,s "u^. auch mit den Gewittern das Polarlicht zu bringen, allein die Untersuchungen lichtlich k ,«"' dm Beweis geliefert, daß weder rück-periodisckel ^'"'ltcrhäufiglcit noch der Regenmenge ein '"i" Husannnenhllng mit den Nordlichtern besteht. die Cavallerie Patrouillen größere Massen französischer Truppen, die vorläufig auf 10« bis 12.000 Mann angegeben werden. Da bereits das Nachrücken der Infanterie befohlen ist, so wird der Feind demnächst gezwungen werden, diese Positionen zu verlassen, die für das deutsche Heer von höchster Wichtigkeit sind, weil Char-tres sich als die geeignetste Basis für eine militärische Operation im Nordwesten von Frankreich darbietet, falls eiue solche durch neue Truppcnansammlungcn in diesen Gegenden nothwendig werde», sollte. Die militärische Lage des SüdenS ist eine leicht zu übersehende. Will die provisorische Regierung das Werk nutzloser Menschenvcrnichtung, in das sie seit den September« tagen verfallen ist, fortsetzen, so mag sie allerdings, zumal wenn das äußerste Gewaltmittel der Kriegführung, die Eonscription, ferner in Anwendung gebracht wird, noch immer auf einen gewissen Zuzug aus den südlichen Departements rechnen können. Bei dcm geringsten Grad von Unbefangenheit aber hätte sie sich längst cingestehen müssen, daß cs ein vergebliches Blutvergießen ist. mit diesen Bewaffneten, die theils der Zwang des Gouvernements, theils die Noth der Arbeitslosigkeit zu den Fahnen getrieben hat. einer regelmäßigen und in so vielen Kämpfen gestählten Armee, wie der deutschen. Widerstand leisten zu wollen. Die Erfahrungen, welche die Regierung in Tours bei der Waffenausrüstung des mittleren Frankreich hat machen muffen, sollten allein schon geeignet sein, sie von dem Wege des Irrthums abzulenken. Denn die Gefechte vom 9. und I I. October haben dadurch noch eine besondere Wichtigkeit in dem großen Zusammenhang des deutsch-französischen Krieges, daß sie gezeigt haben, wie die prahlerisch verkündete Mafsenerhebung des französischen Volles weit hinter den Hoffnungen der leitenden republicanischen Staatsmänner zurückgeblieben ist. Gleich am ersten Tage des Kampfes verschwanden die FranctireurS, die sich der französischen Armee angeschlossen hatten, und am zweiten, als der Vorbruch gegen Orleans erfolgte, wurde man auch der Mobilgarden nur noch in geringer Anzahl gewahr. Vor Verdun, 19. October. (Mg. Ztg.) Nach der Einnahme von Soissons, daß nach vitltägiger heftiger Beschießung mit gezogener preußischer Festungsartillcrie capitulirte, wodurch 3000 Mann Franzosen, größtcnthe'ls Mobilgardisten, m unsere Gefangenschaft sielen, hat jetzt die Beschießung von Perdun mit erneuter Kraft begon» ncn. Man halte sich bisher bcgnligt, diese Festung nur im wesentlichen zu cernircn. jetzt aber hat der Grohhcr-zog v. Mecklenburg-Schwerin, als Gouverneur aller fran züsischen Laudlsthcilc zwischen der Mosel und Seine, vom General v. Moltle den Befehl erhalten, dafür zu sorgen, daß auch Verdun bald in unsere Gewalt komme. Es sollen im Rücken unserer Arm« zwischen Metz »nd Paris leine festen Städte, die noch von den Franzosen bcsctzt sind, mehr geduldet wcrdcn, da das Unwesen der Frauctireurs'vandcn nur dadnrch eine Slütze erhält. So ist denn nun ein großer Theil der vor Toul lhä« tig gewesenen preußischen FestungSartillcric nach Verdun geschafft und dort schon in gut angelegte,, Batterien auf. gestellt worden, und seit gestern Hal tin ernsthaftes Vom» balbcmcnt bcaonncn. W,r zweifeln gar »icht, daß solches in einigen Tagen zur Ucberaabc der Festung führen wird. Zwar ist Verdm, durch seine Berge an der Maas sehr start und seine Gräben sind äußerst tief und mit Wasser ' gefüllt, allein eS hat ltine Außenwerle, und bei den weittragenden neuen gezogenen Kanonen der preußischen Feslungs-artillcrie ist die Stadt selbst dem Feuer unserer Kanonen preisgegeben und kann in einigen Tagen in einen Schult. Haufen verwandelt werden, wenn der Commandant die weiße Fahne der Capitulation nicht aufziehen will. Hof. fen wir im Interesse der Humanität, daß letzteres bald geschehen möge. Berlin, 24. October. Der Platzcommandant von Metz, GeneralCoffiniöres, hat folgende Ge. lanntmachnng erlassen: „Beschluß, die Zubereitung und den Verkauf des Brotes betreffend. Indem der Commandant die Schwierigkeit der augenblicklichen Lage in Er» wägung ziehen muß und die Nolhnm'diglell, die Gc-tteide-Volläthe, über welche die Stadt Metz zu verfü« gen hat, zu schonen, um im Inleresfe des Landes die Vertheidigung des Platzes verlängern zu löniien, so ver-fügt er Folgende«: Von heule den IS. October an, wird nur cme Sorte Brot gebacken aus ltorn und Kleie; von diesem Brote tostet das Kilogramm 45 Centimes. Jeder Bat-ler erhält täglich diejenige Quantität Mchl, welche ihm nach Verhältniß der Bevölkerung, die er mit Brot ver-scheu muß, zugetheilt wird. Die tägliche Portion fur jeden Einwohner beträgt 400 Gramme für Erwachsene, 200 Gramme für Kin» der von 4—12 Jahren. 100 Gramme von 1-4 Iah. ren. Nur gegen einen mit dem Stempel der Marne und dem Namen deS Empfängers versehenen Schcm darf der Bücker Brot abgeben. Eine andere und höhere Portion als die bestimmte darf derselbe nicht abgeben." Nstesneuigkeiten. — Der König von Neapel trifft am 3. No-vember zum Besuche Sr. Majestät des Kaisers Fer. l dinand in Prag ein. — (Seltenes hohes Alter.) In das Prager t. k. allgemeine Krankenhaus wurde am 15. d. ein alter Mann gebracht, welcher angab 106 Jahre alt zu sein. War man über dieses Alter schon überrascht, so wuchs da« Staunen noch mehr, als des anderen Tages einer seiner Enlel mit einem böhmisch und lateinisch geschriebenen Taufschein erschien, aus welchem hervorging, daß der alte Mann in Hrdlorez, Bezirk Karolinenthal, im Jahre 1750 geboren sei, mithin gegenwärtig 120 Jahre all ist. Derselbe heißt Wenzel Mozny und ist Schuhmacher. Er lebte seit vielen Jahren in Karolinenthal von der Wohlthätig' lcit Anderer und ging noch bis voriges Jahr täglich zu Fuß nach Prag. — (Die Defraudation im Neusatzer Steueramte.) Die zur Untersuchung der im Neusatzer Steueramte stattgefundenen Defraudation entsendete Eom« mission ist, dem „Pester Lloyd" zufolge, am 20. d. M. bereits von dort zurückgekommen. Nach genauer Revision ergab es sich, daß die Defraudalion sich auf die runde Summe von 57.100 Gulden belauft, welche der Defraudant größ< tentheils in der Lotterie verspielte, und zwar derart, daß er Beträge von Über 1000 Gulden auf einzelne Risconli setzte, so daß das fehlende Geld wieder in die SlaatScafse zurück» floß. Nei dem sehr complicirten Clintrols-Apparate mit dem großen Personale nimmt eS allgemein Wunder, wie eine derartige Defraudation vorkommen konnte, uud ist man auf das Resultat der Untersuchung, welche das Ministerium mit aller Strenge eingeleitet hat, gespannt. — (Kleine KriegSchronil.) Folgende niedliche Geschichte wird der „Cobl. Zeitung" gemeldet: «Kurz vor der Schlacht am 4. August, in welcher die Vaiern sich bekanntlich so rühmlich ausgezeichnet haben, trat der Major eines Bataillons vor die Fronte mit der Uhr in der Hand, und ertheilte folgenden Bataillonsbefehl: „Schaut'« Leute, jetzt ist neun Uhr, z'Weißenburg wird um zwölfe a frisch'S Fass'l anzapft." Als die Leute die« hörten, warfen sie Zephirs, Turcos, Zuaven, Infanterie, Artillerie, Cavallerie Über den Haufen und waren um 12 Uhr richtig beim frischen Fass'l in Weißenburg." — Zur Kennzeichnung des Geistes der Straßburger Bevölkerung erzählt ein Correspondent der „Allg. Ztg." Folgendes: „Ich hotte dieser Tage eine stramme Bürgersfrau, die ich schon lange kannte, mit Eifer und Leidenschaft sagen: „Und ich bin einmal Französin und will auch als Französin sterben!" und konnte nicht umhin, ihr lächelnd zu entgegnen: wenn sie eine so eifrige Französin sei, so möge sie mir doch auch diese Worte französisch sagen, aber da belam ich le« diglich zur Antwort; „Ich bin Französin aber wälschen lann ich nicht." Natürlich lautete dies im echten Straß» burger Deutsch viel drastischer, aber es bezeichnet immer» hin die wahre Sachlage." — (Suez-Canal.) Wenn nicht bald eine andere Gesellschaft den Suezcanal Übernehmen wird, bllrfle, wie der „N. Fr. Pr." von höchst achtbarer und verläßlicher Seite aus Suez geschrieben wird, sogar die Schiffbarlelt desselben bald wieder in Frage gestellt werden. Die Arbeiten waren wieder ernstlich im Gange, 19 Vaggermaschinen in Thälig» leit, und längstens Mitte nächsten Januars sollte der Canal die 8 Metres Tiefe und 22 Metres Sohlenbreile haben. Vor wenigen Tagen langte telegraphisch der Auftrag ein, die Arbeiten auf die Hälfte ober so zu beschränken, daß sie künftig aus der Einnahme gedeckt werden; da diese bedeutend gesunken, durfte man damit nicht weit ausreichen. Das Aergste dabei ist, daß es an einer ernsten Leitung gänzlich fehlt. An Ersparnisse in der Verwaltung denlt Niemand, und die hohen und zu zwei Drittel unnützen Stellen mit 20-, 30-, 37.000 Franc« fixem Gehalte wer-den beibehalten werden. So handelt nur, wer dem Vanle-rotl nicht mehr Einhalt zu thun im Stande ist. Hoffentlich ist der Moment, wo England seine Capitalslca'fte für da« Unternehmen in Vewegung setzt, jetzt nicht mehr ferne. Locales. — (Der letzte Wandervortrag UberKarfi-bewaldung) soll von Herrn Ludwig Dimitz am lom-menden Sonntag, 30 d. M., in Feistriz abgehalten werden. — (Wohlthätigleitsalademie.) Kommen» den Samstag, 29. d. M., veranstaltet der katholische Verein im Äcdoutensaale eine Akademie behufs Anschaffung der Bekleidung armer Schulkinder zum WeihnachlSfeste. 6s werden lebende Bilder, darstellend die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit, in sieben Tableaux und Musik» productionen ausgeführt, an welchen letzteren sich die Damen Schollmayer, Orel, Neugebauer, die Herren Meden, Zappe, Förster, Vlumlach. ner, Schaumburg und die Regimentscapelle von Huyn betheiligen. Die Preise mußten höher angesetzt werden wegen der trotz vielseitiger uuenlgeltlicher Unterstützung bedeu-tenden Auslagen. Es wird jedoch auch alle Rücksicht aus die Bequemlichkeit des Publicums genommen, indem nur so viel Villette ausgegeben werden, daß Jedermann, der einen Sperrsitz löst, bequem sitzen lann und auch für den Stehraum nur so viel Billette ausgegeben werden dak man sich in demselben wird frei bewegen können ' .. " (Die nächste slovenische Vorstellung) flndet am 1. November statt. Es wird Raupach's Miil< ler und sein Kind" mit theilwnse neuen Kräften gegeben. — (Für die NdelSberger) veranstaltet der „So-lol" heute um 8 Uhr Abends in der „T a vle r'schen 3ie-stauration eine Soir6e, bei welcher nebst dem Männerch" auch die Regimentsmustl von Huyn mitn>irlt. 1764 — sMilitärveränderung.) Der Hauptmann erster Classe Eduard Ritter Stettler von Goldstädt des Infanterieregiments Frh. v. Kühn Nr. 17 wurde als halbinvalid unter Vormerkung für eine Localanstellung und für Hilfsämter im Mobilisirungsfalle (Domicil Wien) in den Ruhestand versetzt. Korrespondenz. X Aus Oberkrain, 24. October. Die an die ,Grazer Tagespost" gerichtete Correspondenz aus Tarvis vom 10. October, die in Nr. 239 Ihres Blattes vom 19. October Aufnahme fand, hat bei den an dem schnellen Ausbau der Bahn Interessirten einige Besorgnisse erregt, indem man hie und da der Meinung war, dieser Artikel sei von competenter Seile inspirirt und habe als Vorläufer der behördlichen Anzeige zu dienen, daß die Bahn erst im Frilhjahre 1871 werde dem Betriebe übergeben werden können. Es freut mich daher umsomehr, ganz endgiltig und unabänderlich die Eröffnung der Bahn als noch im Laufe des Monats October stattfindend bezeichnen zu können, indem nun die ganze Bahnstrecke von Laibach bis Tarvis insoweit hergestellt ist, daß gestern, den 23., bereits ein Personen» und Lastenzug von Tarvis bis Laibach fuhr, und wenn hie und da noch an einem oder dem andern Punkte die letzte Hand anzulegen ist, fo kann dies leicht geschehen, ohne den Verkehr der Züge zu beeinträchtigen, indem auch an anderen Bahnen, nachdem selbe schon eröffnet waren, noch an einigen Stellen geraume Zeit gearbeitet wurde, und ja an allen Bahnen fortwährend Reparaturen vorkommen, die, ohne dem steten Verkehr zu schaden, bewerkstelligt werden. Mittwoch den 27. d. M. wird die polizeilich-technische Prüfungscommifsion die ganze Bahn begehen, zu deren Empfang schon hie und da Vorbereitungen getroffen wer» den, und einige Tage nachher wird die Eröffnung gefeiert. Mit dem gestern von Tarviö angekommenen Personenzug ist bereits das sämmtliche Beamtenpersonale für die einzelnen Stationen eingetroffen, und auch die Bahnwächter haben bereits ihre Posten bezogen. Die Fahrordnuug ist auch schon überall in öffentlichen Localeu angefchlagen und ist eine für uns Oberkrainer sehr günstige. Wie wir vernehmen, wird Mittwoch den 27. d. auch ein Commissär der k. k. Postdirection in Trieft hier eintreffen, um mit den neuen Postämtern Podnart, Laufen, Lees und Vigaun die Dienstverlräge abzuschließen und die neu angestellten Bediensteten zu prüfen und zu beeiden. Die Telegraphenstationen sind sämmtlich schon eingerichtet, und es dürfte mithin auch die bisherige Telegraphenlinie Neumarltl - Beides als überflüssig aufgelassen werden. Es bleibt uns mithin nur mehr ein Wunsch übrig, dessen Erfüllung uns aber gewiß auch bald in Aussicht steht, nämlich die Concessionirung des Baues der nun als unaufschiebbar sich erweisenden Bahnstrecke Tarvis - Villach. Um den Verkehr bis zum Ausbau dieser Strecke auf der Strecke Laibach-Tarvis zu erleichtern, foll die löbliche Unternehmung der Kronprinz Rudolfsbahn mit dem Postmeister und Stellwagenbesitzer Brandt in Villach einen Vertrag abgeschlossen haben, wornach derselbe zu jedem Vahn-zuge eine bestimmte Anzahl von Stellwägen nach Tarvis zu stellen hat, in welchen die Reisenden nach Villach fahren können, und zwar um denselben Preis, den man dann per Bahn fahrend zahlen wird. Auch für die Verführung der Frachten foll ein gleicher Vertrag abgeschlossen sein. Jedenfalls werde ich in der Lage sein, in meinem nach« sten Schreiben über die tröffnungöfeierlichkeiten zu berichten. Eingesendet. * Adelsberg, 25. October. Seine Gnaden der Hochwürdigste Fürstbischof Dr. Bartholomäus Widmer haben den Abbrändlern des Marktes Adelsberg den Betrag von 200 st. geschenkt. Der hochwürdigste Oberhirt haben sich durch diese großmüthige Gabe in den Herzen der be» schenkten Unglücklichen ein bleibendes Denkmal der Mildthätigkeit gesetzt, und im Namen letzterer dem hochherzigen Geber den tiefgefühlten Dank auszusprechen, erachtet es als heilige Pflicht das Nothstands-Comitü. Ncnessr M. (Triainal-Telestramme der „Laibacher Heilung.") Pest, H7. October. Der Deakclub beschloß den Antrag Timonyi's, Sympathien für die französische Republik auszusprechen, abzulehnen. Verlin, 27. October. Iakoby wurde auf Befehl deö Königs freigelassen. Die „Provinzial Korrespondenz bezweifelt das Gelinsseu des Waffenstillstandsversuches Tours, H«. October. (Officiell.) Aus Besan^on, H4. October, wird genleldet: Die Preuften traten den Nückzua. an, nahmen U? Wägen Verwundete mit «ud ließen ihre Todten zurück. Aus Neufchateau, 24. October, wird mit Reserve gemeldet: Die Besatzung vvn Verdnn machte einen Ausfall. Die Preußen hatten große Verluste, namentlich weil zwei ihrer (5orpö in der Htacht aus Versehen einander beschossen. Br ii ssel, 27. October. Oin Telegramm der „Independence" aus Tours, Htt October, meldet, die Regierung beharre anf der VZei» gcrung der Gebietsabtretung. Karlsruhe, 2b. October. Ein Extrablatt der „Karlsruher Zeitung" veröffentlicht folgendes Telegramm an den Großherzog aus Epinal vom 25. d.: Am 22. d. fanden siegreiche Gefechte am Ognonflusse bei Etucz, Gusscy, Auxon und Gencville statt. Der Feind wurde mit starken Verlusten überall geworfen. Au den Gefechten waren Bataillone des ersten, dritten, vierten und fünften badifchen Regiments und drei Batterien betheiligt. Der diesseitige Verlust beträgt etwa 7 Todte und 38 Verwundete. An Gefangenen wurden 2 Stabs, 11 Obcrofficicre und gegen 200 Mann gemacht. Das Divi-sionöhauptquartier befindet sich heute in Etuez. Tours, 25. October. Ein Theil der Bureaux der Negierulias-Delegatioil befindet sich bereits auf dem We^c nach Clermont-Ferrand. — Gambctta nnd Ere-micur werden durch die Corrcspondenzen mit Paris und die Berathungen mit den Veilietcru der Neutralen, so< wie mit Thiers noch hier zurückgehalten. — Thiers be. gilit sich heule nach Paris mit Gelcitschein des teutschen Hauptquartiers, von da nach Belsaillcs, — Gambetta wiederseht sich noch immer der sofortigen Berufung dcr Constituante. — Paris ist höchstens uoch für zehn Tage mit den ersten Ltbcnsliedinfmsscn vcrschc». Brüssel. 26. October. (Tr. Z.) In Versailles wurde ein Gelcitbrief für Thiers nach Paris verlangt, um den Waffenstillstand NamenS dcr Regierung von Tours zu befürworten. Holland ist angeblich zur Abtretung vou Luxemburg bereit zur Ermöglichung des Friedens. Boyer confcrirtc in Luxemburg mit dem von Wilhelmshöhe kommenden, in PeterSuurg gewesenen Stallmeister Napoleons. Raimbcau. London, 25. October. ..Daily News" schreibt, die Waffcustillstands-Untcrhanolungcn schreiten befriedigend fort, die Conferenz zwischen Bismarck und Thiers findet unverzüglich statt. Eine Depesche dcr ..Times" aus Verlin vom 24. October sagt hingegen, die Unterhandlungen sind vergebens, da Preußen verlangt, daß Frankreich principiell eine Gebietsabtretung zugestehe. Telegraphischer Wechselcours vom 26. October. 5perc. MelalliaueS 57.—. — 5perc. Metalliqueö mit Mai-uud November-Zinsen 5?.—, — 5pcrc. National-Anlehcn 66.70. — 1860er Staats-Anlchen 92.80. .. Vantactien 712 — Credit-Actim 254.8". — i?ondon 122 90. ^ Silber 121.75. — K. l. Mllnz-Ducaten 5.89. — Napoleonb'ors 9.86. Handel und WikswirUchastliches. Zur Statistik des Donauhandels. Die l. l. stati< stischc licnlral - Commission hat in dem soeben von ihr herausgegebenen 4. Hest dcö 17. Jahrgang» der Mittheilungen an« dem Gebiete der Statistit einen interessanten Beitrag zur Geschichte nnd Statistik dcö Donauhandcls innerhalb der letzten 20 Jahre uerüffcntlicht. Unter dem Titel „Uebersicht des Schiffs- und Waa- reuvcrlchrs ans der oberen Dona» zn Wien, Linz nnd Engel-harlSzell in den Jahren 1849 bis 1869," bringt die vorliegende Arbeit ziffcrmäßige Nachwcifnngen über die Waarcnbewegung a» den genannten drei ^audnngsorlei!, welche nicht nur einen Mll-blick auf den bisherigen Entwicklungsgang, sondern anch ein Urtheil über die künftige Enlwicklungsfähigleit des Douauhanocls möglich machen. Au« den Nachweisen dieser statistische» Arbeit stellt es sich znr Evidenz heraus, dasz eine Wasserstraße von der Vedentnng wie die Donau, trotz aller (loucurrcnz dcr Eisenbahnen, immer eine dcr wichtigsten AcrlehrSadcrn, namentlich für die schweren Massengüter bleiben wird, und baß dcr dnrch sic »n-müteltc Gittlrninsatz bei einer besseren Instandhaltung des Fabr-wasserö uud einer den Bedürfnissen dess Handel« entsprecht »den Einrichtung der ^'andungSplätzc und Umschlngöorle einer n"ch bedeutenden Entwicklung fähig ist. Einen Beleg liefert der lprcirll die Gesch'chlc des Wiener Donanhaudels behandelnde Absch»'»' welcher an dcr Hand zahlreicher, bis in« 5>. Jahrhundert n. E^. zurückreichender historischen Nachrichten die im i?anfc dcr Zc>t vielfach wechselnde handelspolitische Stellung WienS gegenüber dem Acrlehrslebcu auf der Donan erörtert. Ans den bcigea/bc> nen Tabellen ist crsichllich, daß die Ocsainmtmengc der an dc» Dona'.iländen Wiens ein- nnd ausgeladenen Frachten im Iahtt I835>: 5.574.9?! Centner, 185.0: 9,205.03'< Centner, M0> 14,36^.316 Centner betragen Hal, wovon beilnufig die Hälfte a»i die fchwcren, leine hohcu Trauavorttosleu vertragenden Massengüter, nämlich anf Van- nnd Vrennmatcrialieli, der Übrige Theil auf Vicinalien, Getreide nnd K'anfmanüSgn! cnlfällt Die bei-gegebene graphische Darstellung endlich gibt ein iniwictiveg Bild von den weitverzweigten, bis in d e cntlegendslrn Mpenlhtiltt' reichende» commercielleu Verbindungen, in welchen Wien in Foll!'' sciner Lage an der Donan zu deren Anland steht. Vaibach, 26. October, Anf dein heutigen Marlle find ^ schienen: 8 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu nnd S» lj Hcn 73 (5tr 48 Pfd., Stroh 28 Ctr. 10 Pfd.,) 28 Wagen und 4 Schiffe (27 Klflr,) mit Hol,. ______________Dii rchjchu, tt«- Prcise. st. lr. st. lr. st. lr. fi. Wei^'» vr Mche" 5 1r pr, slück __ 2— - Gerste ., 2 90 3 14 Milch pr. Maß - 10 ^ Hafer „ 1 85 2 25» Rindfleisch pr. Psd. - 23— - Halbsrnch, „ ~. 4 42 Kalbfleisch „ _ 26--- Heiden „ 2 90 A 48 Schweinefleisch „ .. 24 - — Hirse „ 2 70 .'j 26 Schüpsensteisch „ —15- - Kulurutz „ 3 80 3 81 Hiihndel pr. Stllck — 28 - Erdäpfel „ 150------ Tauben „ _ ^5____ i'iilscn „ 4 50------- Heu pr Zentner 150 - - Erbsen « 5------- Stroh „ 130 - - Fisulen „ 4 80------- Holz, hart.. prKlft.-------75" NindSschmalz Pjd, - 5>2------- weiche, 22" — .- 5 s<) Schweineschmalz „ — 46------- Mein, rother, pr. Speck, frisch, „ - 36 — ^. Eimer . . 12 - - cieräuchert „ — 44j— — — weißer .. — _^ i(> ^ Angekommene Fremde. Am 25. October. Olefant. Die Herren: Prantner, Handelsmann, von Saqor- - Putioreg, voil Wien. - Danueberg, Kanfmann vml'«a-mscka. — Kuh», von Wien. — Eciter, von Graz . Dietsch«, Taschenspieler, von Bern. Pctencv, Reisender von Trieft. — ^'icbenwein, von Wien. — i.'encet, Pfarrer von «ob. '' Platte, Inspector, von Wien. - Falescini, von kack. —Welsch, von Wien. Stadt Wien. Die Herren: Kranß, Kaufmann, von Wien. — Wolf, Hanfmann, von Wien. — Münte, Kaufmann, uou München. — Graf Wclöfterg. t. l. Major, von Oraz. -^ Ioancevic, Kaufmann, vou Wien. Walland Kanfman», von Wonobih. — Most, Bezirls Nichter, von Planina. Planck, Kaufmann, von Nürnberg. — Kolter, Ingenieur, voll Aßling. Baicrischer Hof. Herr Pogacar, von Overtrain. Theater. Heute: Die schlimmen Bube» in der Schnle. P"^ m 1 Act. Ausreden lasse», ^nstspicl in i Act. (Novität.) Hochzeit bei ilaterneoschei,,. Operette in 1 Act. Morqen: Das Bemooste Hanpt. Schauspiel in 4 Acte" ________________von Vencdix. eMe^eorolossische ^eotlachluilnell in Kaibach. ! 6 U. Mq. 323.81 4 2.4 windstill halbhciler <>., Morgens halbheiter. spater znnchmende Vewülkuna. Re<1<'>'' wolscu aus SW. Nachmittags starter SW. Neaen seil Adr»^ 7 Nhr. Nachlö stllrmischrr Südwind. Das Taaeömillel der Warmc l^ 8 2°, um 0>9" über dem Normale. Vnnnlworllicher Nlda°' H»ll^^ttVr».iU^^. standee, war dic heutige Aürse weniger gilnstig als die gestrige. Cunlissenpapirre gingen durchwegs im Preise znrllck. Schrankcücffectcu behaupteten sich leidlich obwohl auch sier Perlaufslust überwog. Devisen und liomptantcu erwiesen sich um eine Nuance steifer, l Uhr 30 Min. Im weiteren Verlaufe änderte sich der Eharallcr der Börse insoferne als Devisen ziemlich offerirt wurden und einiae Effecten, worunter auch Schlüalmühler Papierfabrik nnd Ceutralbaut zu umueu. stäclereu Bcachr iaudc». Mau uolirte bei Abaana de« z«erisl,»>>«- ^. Allstemeine Staatsschuld. Filr 100 fl. ^ «Neld Wac>r> Einheitliche Staatsschuld zu 5 p2.— 92.50 Siebenbürgen ... „ 5 „ 7525 75.75 !iu,aru.....b^ 7850 79— t). Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-üstcrr. Bant abgesl. . . 216 — 216 50 Anglo-ungar. «anl .... 84.— 85. - Banlverciu.......21«. - 219.- Boden-Ereditaustalr .... 240.- 245,— Ereditanstalt s, Handel u. Gew. . 256.30 256.50 Ercditanstalt, allgem. ungar. . . 79.75 80 25 Escompte-Gescllschaft, n, ». . . 875. 880. -Franco-üsterr. Bau! .... 101.40 101.60 Gcneralbanl.......76.— 77 — Haudelsbanl.......89.75 90.50 Nlltioulllbaul.......716.— 717 — Niederländische Vaul . . . . 221 — 221.50 VereinSbanl.......94.— 94.50 Verlchrsbaul.......134.— 134.50 «. Actien von Transportunterneh- mungen. Geld Waare Alfold-Fiumaner Bahn . . . 169.25 169.75 Böhm. Westbahu.....241.— 242 — Earl-l!udwig-Vahn.....241.25 241.50 Donau-Dampfschifff. Gesellsch. . 548— 549. - Elisabeth-Westbahn.....216 50 217,- Elisabeth-Wcstbllhn (Linz - Vud« weiser Strecke).....181.50 182.— Ferdil..lnb6-N°rdbllhn . . . .2115—'.120.— ßUuit'rchen-Uarcser-Vahn . . 163.— 164.-- l O«lt> llva««'^ !ssran',.Iasevü«,«ab" . . . . 188 — 188 50 Lemberg-Ezern.-Iassyer-Vllhn . 196.50 197.-- Llohd. österr........327.— 329 — Omnibus........»_._...„ Rudolfs-Bahn......162.— 162.50 ,Siebeubürger Bchu .... 16650 167.— S!llll!(/, P«lt. 89 75 90.— I'. Prioritätsoblissationen. ^ 103 fl.