Nr. 259 Montag, 12. November 1917. 136. Jahrgang Mbacher Heilung »r«»»u««rntt»n»prel«: M!l Poslverlcndung: aa»,,jähr!g «<> X, haibjühril, ib 1^. Im lwnlor: ganzjährig i« II, halbMriss 1, «. Für die ZlistrNuog <«« Hau« ganzjährig , größer»' pcr Zcilr Ili k; liei östricn Meberliolmigcn per Zeile « K. Die «Laibocher >jlitimss» erscheint ««glich mil Vlucnabm, bei Sonn» »md Feiertage, Die ^v«i«Mr»N»n beflubrl sich Milloöil'chraße Nr, i«; b><- U«>al»«on Milluöiöslrahr Nr. 1«. GprechlUmde» der Rel>nl>iu„ vun « bi« lO Uh» vormillugi!, U»!»ani!er!s «riele wrrben nicht angenommen, Manuskripte nicht zxrüclgefteN«. Velephou Hlr. ver Uedaktion 52. Amtlicher Geil. Tor Minister des Innern Hot den Bezii tskoinmissär Dr. Vognmil Senelovi^ znm Üandesregierungs» sekrelär in Krain ernannl. Nach dem Äu,ttblattc zur «B'icuer Zeituuss» von» 9. Nv« vcmber t917 lNr. 35?) wuide die Weiterverbreitung folgender Preherzeugiiisfe verboten: Nummern 9—1(^ «öe»li veml'cr 1917. Nlimmcr 1242 «1^», nemkiuo Ut,t6rl»,irs», Druck dcs «^lour ual . Novcmvel 1917, betreffend die Aenueuduu^ der Titrcs der sie'cuteu österreichi' scheu itiicsssauleihe ,^ur Eutlichtuua, der zkliegsgewiuufteuri'. Den 8. November 1917 wurde in der Hof und Staats, druckerei das OVlI., CVIII.. (^lX. und l)X. Stuck der rumaui scheu, das ('I.XX. Stück der l'öhmischcn. dav CI.XXV. Stück der lovcuischen, das OI.XXIX. Stück der vöhmiicheu sowie das (^XXX,. (Ü.XXXI., ^IHXXIII., (^I.XXXVI, uud lü1.XXXVII, Stück der jlovemscheu Ausgabe des Neichiell< am beslen ans einem ^^^ oer Fähn» rich im Seebawillon ^tippel als Flugzeugführer a>t den Tag. Als sein Flugzeug am 31. Oktober von. einem Schrapuellvolllrefser getroffen lvurde, erlitt er eine schwere Verwundung am rechten Unterschenkel. Trotz des großen Blutverlustes vermochle er sein Flugzeug mit Unterstützung des Beobachters, des Seesnhnrichs jacher beim Slener, bis nach Trieft zu bringen. Hervorgehoben sei noch, dah es zwei Seeslugzeugen, die während des ersten Kampftages am Karste durch feindliches sseuer herabgeschossen wurden, gelang, auf dem kleinen DoberdoSee zu landen, was iusoserne als eine besondere Leistung zu bezeichnen ist, als für die ^lngzenge das Niedergehe,, anf hartem Bodeu nichl möglich ist und daß sie alls solche Neise die Flugzeuge heil znr Erde bringen konnten. Von den übrigen Ereignissen aus dem Gebiete des Seeslngwefens im Monate ütwber sei auch der am 19. Oktober durchgeführten lombinierten Atlion von zwei Seeslugzcngen mit eigenen leichten Torpcdosahr» zeugen gi'gen feindliche Scestreillräfte in der südlichen Adria gedacht. Hiebei gelang es unseren Fliegern weit« ab außer Sicht uusercr Schiffe eineil feindlichen Tor» Pedobootzerstörer mit Bomben zn belegen, die das seind« liche Fahrzeug anscheinend schwer beschädigien. Sonst gab es im abgelaufenen Monate zahlreiche Ausllärungs', Sperr» und Augrisssslüge, die sich über die ganze italienische Küste erstreckten und vielfach ^>erl» volles Erkundungsmaterial erbrachten und dem Feinde mmichen empfindlichen Schaden zufügten. Die Vöcknihe. Roman von Ludwig Roh mann. (28. Fortsetzung.) (Nachdruck ucrbolru.) „Ist Herr von Vruckhoff krank?" „Krank? Je nun, was man fo eigentlich frank nennt, das ist er wohl nichl. Nnr die Gicht läs;l ihn nicht mehr los." „Kann lHr fragen, ob uns der Herr empfangen will? 5?der will Er den Diener rufen? Ich bin das Fräulein v. »tlictnitz mif Kosterlitz." Der Hiiann starrte sie einen Augenblick überrascht an, dann macht,, er eine tiefe, ungeschickte Verbeugung. . »Fragen lann ich schm,. Aber ich weiß nicht, ob der yerr Damen emps«na>>, s,nn. Und der junge Herr ist uicht zu yause." » ^ - „Der junge Herr?" fragte Sybille überrascht. „>>err v. Nruckhosf Hai emen Sohn?" > ^ -- .Freilich hat er. Der junge Herr ist ,ber hente nach Glogau hinilber. Da kommt er WM su bald nicht zurück " „Ich danke. Melde Er uns." „Du, das ist aber mal eine feine Gegend!" saqte ^otte, als der Mann gegangen war. „Wenn der Herr des Hauses krank ist, dann könnle man solch rinen „n-glaublichen Zustand ja allenfalls verstehen, obschu», es vorkommen soll, daß auch kranke keilte das Ihrige n>,ch imstande hallen. Aber wenn nun gar ein Sohn noch da isl, dann dürste man wirklich ein bißchen mehr Ordnung erwarten." „Das scheint fast so," sagte Sybille kleinlaut. „Fast tut es mir leid, daß wir den Weg gemacht halxn, und ich will nur wünschen, daß es bei den anderen Nach» barn nicht ebenso traurig aussieht. Aber nun sind wir einmal da und müssen abwarten, ob wir migenommen werden." Sie wurdeu angenommen. Mit dem Hosmeister kam der Diener. Der gnädige Herr lasse gehorsamst bnten, die Damen möchten sich ins Haus bem'il>n. Der gnädige Herr sei leider nichl wohlans und lasfe um Entschuldi. gnng bitten, wenn er nichl selbst herausgekommen sei, die Damen zu empfangen. Der große Flur war dmikel und unfreundlich- er war dazu" schlecht gelüftet und die dicke, verbrauchte :.'uft erhöhte noch den abstoßenden ungasllichen Eindruck. Die Dameu wurden die Treppe hinauf in einen Saal ge-nchrt, der mit gespreizter Eleganz möbliert war. ,'iber ma'., sah anch, daß er wenig benützt wurde; er war lalt lind unwohnlich und auch hier legte sich die dumpfe ^ujl schwer aus die Bungen. Sybille sah kotte ungewiß an. die höchst vergnügt smien. Zu eiuer Bemerkung aber fanden sie beide leme Zeit, denn gleich nach ihrem Eintritt humpelte der .v>err des .Hauses ans zwei Stöcken mühsam nnd schwerfällig herein. Ein Fünfziger mii schlecht gevsleglem, eisgrauem Varl und dichtem, starkem Haar; fast ein Charallerlopf, wäre nichl das Gesicht aufgedunsen, wären nicht die llei» neu, schwimmenden Äuglein so völlig ausdruckslos ge-Wesen. Er war nachlässig gelleidet und namentlich die Wäsche ließ Sauberkeit uud Ordnung vermisseu. „Nein, diese Ehre —!" knurrte Bruckhoss, wahrend er sich ins Zimmer schob. „Hätt' mir, weiß der liebe Himmel, nicht tränmen lassen, das; ich so bald schon die F'.vude haben darf, unfere junge, schön? Nachbarin l^c-de-zusehen. Es isl nämlich ein Wiedersehen, wcnn'H auch s,l>.l lange her ist, seit ich drüben beim Nachbar Röckinh da> Üe'ne Fräulein Sybille gesehen habe. — Bine ^. hors'imst, Platz zu nehmen. Hier auf dem Sofa, wn,,. clen und was drnufgeheu zu laffen. Aber bei allede:^ s'üd :vir doch immer gute Freuude und zedensalls < gangen, daß der .Herr Vater starb, ohne daß Sie ihn noch e>7nal gesehen haben? Mein herzlichstes B"i» leid—!" Sybille dankte kurz und beeilte sich, ihren Aus!rag lo? zu werden, ^iange, das fühlte ne. hielt sie'4 lne: nichl ans. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 259_____________________________1650__________________________________12. November 1917 Politische Uebersicht. Laibach, !!. November. Tic gemeldete Verleihung der Brillanten zum Mi» litärverdiensttreuz 1. Kl. mit der Kriegsdekoration und den Tchwertern an Feldmarschall Erzherzog liugen er» folgte mittelst eines Handschreibens, worin der Kaiser die hervorragenden Verdienste,, welche, sich Erzherzog Eugen um die Einleitung nnd die Tnrchsührung der Offensive gegen Italien erwürben hat, sowie das er» probte Führcrgeschick hervorhebt, welches Erzherzog Eu» gen wieder glänzend erwiesen hat. Das Handschreiben, womit Generaloberst Freiherr von Krobatin, wie gemeldet, zum ^eldmarschall ernannt wird, lantel: In selbstlosester Weise haben Tie, lieber Generaloberst Frei' Herr von Krobatin, vor Beginn der Offensive alle bei Ihrer Hecresfront verfügbar zu machenden il raste ab» gegeben und der Angriffsfrunl zur Verfügung gestellt. Als diese dann erfolgreich vorgegangen war, sind Tie selbsttätig auch zur Offensive übergegangen und haben Sie Ihre Truppen, denen Tie Ihren frischen, schneid!» gen Geist eingeimpft hatten, trotz großer zu überwin» dender Schwierigkeiten mit Erfolg ins Feindesland vor» geführt. Taulbar Ihre hervorragenden Verdienste anerkennend, ernenne ich Sie zum Feldmarschall. — Im Handschreiben, in dem Seine Majestät der Kaiser dem Generalobersten von Äoroevic erneuert die besondere belobende Anerkennung ausspricht, betont der Kaiser, daß Voroevi« auch bei der Offensive sein in elf Isonzo» Schlachten erprobtes sicheres Führergeschicl erwiesen hat. As Berlin wird gemeldet- Das „Militärwochen' blatt" veröffentlicht eine Verlautbarung, wonach das Infanterieregiment Nr. <»3 in Zuknnft den Namen „Kaiser Karl von Osterreich itnb König vun Ungarn" zu führen hat. Wie die „Agenzia Stefani" berichtet, yielt der ita» lienische König den Teilnehmern an der Konferenz vun Napallo einen zweistündigen Vortrag über die durch die Lage in Italien erforderlich »'wordenen Maßnahmen der Verbündelen. Von italienischer Seite wird fort-geseyt alles Erdenkliche angeführt, was das Verhalten Nordamerikas zu Gunsten Italiens geändert erscheinen lassen sgll. Bezeichnend ist jedoch lüe von der „Agenzia Stefani" mit dem Talum oom 9. November veröffentlichte, Antwort, welche Präsident Wilson an Orlando telegraphiert hat. Sie enthält eine Anzahl Höflichkeiten, welche sich um folgenden Satz Wilsons gruppieren: Ich kann Ihnen nicht genug zum Ausdruck bringen, mil welch lebhaftem Interesse Voll und Negierung der Vereinig-ten Staaten den schönen Erfolg der italienischen Was» fen beobachten und welch unerschüllerliches Vertrauen sie in den Sieg nnd die Tapferkeit des großen italie-Nischen Voltes setzen, dessen Macht der Feind nicht bre» chcn tonne. — Aus Lugano, 1«. November, wird gemel» det: Zufolge indirekt eingetroffener Meldungen erkla» ren die italienischen Vläler, das; die Einheitlichkeit der westlichen Froulen nunmehr Tatsache ^eworocn und daß der Invasion der Millelmächte in Italien ein unüber' windlicher Wall entgegengesetzt sei. Tadurch wäre das italienische Volk zum Ertragen des erlittenen Unheils sehr ermntigt. Italienische Militärkriliker glauben, daß der italienische Widerstand an der Piave entlang dem unleren Flußlaufe bis Feltre reichen und sich sodann an die Alpenlinie lehnen müßte. Tie Stadt Belluuo müßte geräumt werden, um die Invasion dop Fcllre bis zum Meere kraftvoll aufhalten zu können. Wie das Wolff-Vureau unter dem IN. t>. meldet, wurden im Mitlelmcere durch deutsche U»Voote neuer» lich «'8.0W Brutloregistertonuen oersenkl. Tarunler bo fanden sich zwei bewaffnete englische Dampfer. Bei einem Festmahl in London oersprach Lord (5ur- zon in seinem Trinlspruch die Wiederherstellung Bel» giens und Serbiens. Von Amerika sei sicher zu crwar» ten, daß es den Alliierten auch weiterhin sämtliche Hilfsquellen für den Krieg zur Verfügung stellen werde. Curzon schloß: Zweien unserer mächtigen Vertrauens- würdigen Alliierten bringen wir die ehrfurchtsvollen Sympathien entgegen. Wir vertrauen, daß der Geist des Mutes im Nussenvulle das trübe Dunkel zerreißen wird, das jetzt über seiner Zukunft hängt. Italiens Voll und seine Staatsmänner stehen Schwierigleiten gegen- über, die sie aber hoffentlich überwinden werden. — «ebdes erklärte, der Feind werde, wenn der große Taci komme, an dem es der englischen Flotte gelinge, der Feind zur Schlacht zu zwingen, eine Flotte finden, dic der Gelegenheit gewachsen sei, Der Unterseebootkrieg del Mittelmächte sei fehlgeschlagen. Nicht feine lMddes'), fondern Capelles Erklärung sei falfch gewesen. „Unferc Schiffsvcrluste waren sehr schwer und sind noch schier, ubwohl sie beständig verringert würden. Im gegenwär. tlgen Augenblicke ist der Himmel von .'inem großen Nn- Wetter bedeckt, das über den russischen Himmel segl unt eine vornbergehende Wulte verdunkelt die italienische Sonne, aber d,e Wolken werden vorübergehen, da de, Feind infolge von Mangel und Ausnützung leidet. Es ist bezeichnend, daß der Feind fortgesetzt das Friedens-gespräch wieder aufnimmt. Der Feind ist noch weit da» von entfernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ihn sein anmaßender Ehrgeiz gelassen hat." Über die Vorgänge in Ainßland liegen folgende Nach» richten vor: Die Petersburger Agenlnr meldet unter dem 10. d. M.: Der Kongreß des Arbeiter- nnd Sol-dalenrales nahm die Grundlage 5es Friedensvorschlages an, worin erklärt wird: Die durch die Ncvolntion vom 6. und 7. November geschaffene Negiernng der Arbeiter und Bauern, gestützt anf den Arbeiter- und Soldaten» rat, schlägt den Regierungen aller kriegführenden Länder vor, unverzüglich in Nerhandlnngen über einen de-molratischcn gerechten Frieden einzutreten. Die Negic» rung ist der Ansicht, daß cin demokratischer gerechter Friede, den die Mehrheit der Arbeiterklassen der durch den Krieg erschöpften kriegführenden Länder anftrebl, ein soforliger Friede ohne Annerionen, das Yeis;l ohne Aneignung fremden Gebietes, ohne gewaltsame Eilwer» leibuug fremder Nationalitäten und ohne Enlschndignn» gen sein müsse. Die Negierung schlägi den Regierungen allei kriegführenden Länder vor, fogleich einen W-asfen» stillstand auf drei Monate abzuschließen; sie schlägt ferner vor, daß Vertreter aller Nationalitäten oder Na-tionen, die in den Krieg hineingezogen wurden oder dnrch ihn leiden, an den Friedensbespiechunaen «eil-nehmen und daß eine Konferenz aus Vertretern aller Nationen der Welt zur endgültigen Annahm? der aus-gearbeiteten Friedensbedingungen einberufn werte. — Die französische Presse ist über die Ereignisse in Nuß-land bestürzt und hält mit Vorwürfen gege^i Ke'-enslij, dessen Negierung den drohenden Staatsstreich nichl zu verhindern verstanden habe, nichl zurück. 'Die Stunde sei fur Nußlaud sehr ernst, folglich auch für die Entente. Das englische Kriegsaml meldet, daß di> Engländer am 7. d. M. die Stadt Gaza besetzt hätten. — Wi? das türkische Hauptquartier meldet, wurde an der '5inai» Front ohne nennenswerten Verlust cin Stück der türli- ^ scheu Fron! vor der zahlenuläßigen Überlegenden zuritt» ! genommen. Lokal- nnd Provinzial-Nachnchten. — Mn itllfall des Kaisers.) Aus Görz wird vom >s>, d. M. gemeldet: Seine Majestät der Kaiser hat hcule mil dem Köuig von Bulgarien in Görz und Pal» manova geweilt. Bei der Rückfahrt blieb das Automobil Seiner Majestät bei dem Versuche, einen der den Isouzo begleitenden Turrenten zu übersetzen, slecten. Das Aulo-mobil konnte nicht aus dem Flußbett herausgebracht werden. Der Leibjäger Reisenbichler nnd der Garde-Wachtmeister Tomek trachteten daher, Seine Majesiäi an das Ufer zu tragen, hiebei brach das Wehr, aus dem der Üeibjäger stand, ein und der Lcibjäger wurde weg' geschwemmt. Seine Majestät ließ den Leibjäger in die» ser Lebensgefahr nicht los und wurde hiebei gleichfalls von den hochgehenden Fluien des Stromes abgetrieben, mit ihm der schon erwähnte Gardewachtmeister Tomck. Der Kaiser wurde mit den beiden auf eine längere Strecke fortgetrieben. Dank der nifopfernden, beispiellos treuen Haltung seiner Begleitung, allen uoran des Prin-zen Felix von Parma, der sich sofort in den Flnß warf, wnrde Seine Majestät der Kaiser nach längeren Be-Ulühnngen wieder ans Land gebracht. Seine Majestät befindet sich wohl. — Als sich gestern früh die Knnde vom lebenbedruhenden Unfälle Seiner Majestät des Kaisers in Laibach verbreitete, entrang stch bei der Tchlußversicherung, daß sich Seine Majestät wohl be» finde, jedermann der ans dem tiefsten Herzen kommende Ruf: Gott sei Tank! Ist ja doch )as Leben Seiner Majestät für alle und jeden gerade jetzt um so kostbarer, als von seiner Tat und seinem Wort die so heiß ersehnte Entwirrung der änßeren nnd der inneren Lage seines Reiches erhofft wird. — lVerbot des militärischen Zweitampfes.j „Stress- leurs Militärblatt" meldet: Seine Majestät der Kai» ser geruhten allcranädigst den nachstehenden Allerhüch» i sten Armee» und Flottenbefehl zu erlassen: Armee- und ! Flottenbesehl: Aus laugst vergangenen Zeiten hat Meiu^ , bewaffnete Macht den Zweikampf übernommen und ihn als eiue traditionelle Einrichtung b^ib.e>iallen. Das Feil» > halten an alten Überlieferungen kann aber nicht dazu i führen, daß wider bessere Überzeugung, wider gölllich.'s ' Gebot und wider das Gesetz die Austragung von Ehren» - lränkungen auch fernerhin der Geschicttichkeit im Waf-, fengebrauch überantwortet und dadurch dem blinden Zu-! fall überlassen wird. Zu einer Zeit, in der jedes einzel» , ncn Leben dem Vaterlande, dec Allgemeinheit gewidmet , sein muß, dürfen Ehrenkränkungen nichl mehr im , Kampfe mit den Waffen ausgetragen werden. Wer sein > Leben im Zweikampf aus das Spiel setzt, handelt nichl ! allein gegen das Gebot und Gesetz, er handelt auch : gegen sein Vaterland, das auf die nnaeschwächle Krast leoro Zaunes iei)l zur ncrie>o>gung seiner Grenzen, dann zum Wiederausbau nnd zum Forlichrille zählt. Das allbewährte Pflichtgefühl und das sichere Urteil der militärischen Ehrenräte geben Mir eine Bürgschaft da-sür, daß sich ihrem Ansspruch jeder wahrhaft ritterlich denkende Mann freiwillig unterwirft und daß durch ihre Entscheidung Ehrenangelegenheiten in Hiulunfl auch ohne Zweilamps nach Ehre und Gewissen ausgetra' gen werden können. Ich verbiete daher allen Angehört» gen Meiner bewaffneten Macht den Zwei lamps und jed» wede Teilnahme an einem Zweikamps. Im Felde, am 4. November l9l7. Karl >». ,,. — lKriegsanszeichnnngen.) Seine Majestät der Kaiser hat dem Reserveleulnanl Johann Pcrz des FHN 28 das Militärverdienstkren; 3. Klaffe mit der Kriegsdekoration und den Schwertern, dem Landsturm» Verpslegsoffizial des LflBezKdos 27 Hermaun Hal» bensteiner beim Mililäroerpflegsmagazin in Lai» bach das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen, ferner mibe» fallen zehn Kilogramm, das Kilogramm zn ll) li. Säcke IR 7 Dr. Matthias Zeini tz e r die Allerhöchste belo» bende Anerkennung bekanntgegeben werde. (Ttacitliche Nuterftilhunnen fl,r Angehört«? der i» Fcindcslündern znriicklielinltcnen, im landsturmpflichtinen Alter stehenden Österreicher.) Zu dicser in dcr lohten Nummer veröffentlichten Notiz wird uns mitgeteilt, das; der darin zitierte Erlast durch das Gcsctz vom 12. August I. I. gegenstandslos geworden sei. Hinsichtlich dcr Durchführung dieses Gesetzes werden, dic erforderlichen Weisungen den ^audesstcllcn in der kürzesten Frist zukommen. — (Hunde für die Armee.) Das Krica.sministcrium versendet folgenden Aufruf: Die vielfachen Erfahrungen, zu luclchen im Verlaufe dieses Krieges Gelegenheit war, hcrbeu darnclau, mit wie außerordentlichem Nuhcu uud wie dielscilig unsere uraven Hunde im Dienste, dcr Arme^ zu verwende!, sind. Zu den Sanitälshuudcu, welche Verwundeten das Leben retten, den Patrouilk'nhuudeu, die einen Teil des Aufllärungsdienstcs übernehmen und verdächtige Llnuäherunsien anzeisscu, zu den Polizeihunden und Wa'ch-lVolizei-)Huuden, hauptsächlich in ^riegsA'fanaencu-labern und zur Vcwachuun wichtiger Objekte, die einen persönlichen Schuh des Postens in seinem gefahrvollen Dienst bedeuten und in zahllosen Fällen durch Spuren-arbeit zur Einbringung Entwichener und zur Aufdeckung von Verbrechern führen, ist der Meldehund gelrelen, der durch ülierbringuug von Meldungen eine luertvollc- Ergänzung dcs Nachrichk'ndicusk's bildet uud zur Schonung der Mannsä>aft nicht wenig beiträgt. Tic Steigerung dcr Anforderungen bringt es mit sich, dah immer mehr Hunde« material vcnötigt wird und das; die HoorcsvcrUialtung sich nicht darauf vrschraulcn tann, »uio bisher nur die Nassen: dculschcr Schäfer, Dodcrniaiuipintscher und Airedalelcrricr zu verwenden, sondern auch Münchner-Schnauzer, Voxcr, Äullwrriers und ähnliche. Nassen heranziehen muß. Ja, zur Bekämpfung der Rattenplage in den Schützengräben werden auch Hunde kleinerer Nassen wie Foxterriers, Nattier, Pintschcr und deren Kreuzungen dringend benöiigt. An alle Vcsihcr dera-rtiger Hunde ergeht daher die dringende Aufforderung, sie dem Ärar zum Schutze und zur Schonung unserer Soldaten anzubieten, sei cs kostenlos auf Kricgsdauer, sci es unter Ncunuug des Nmlfpreises. — Angebote sind au das Kommando des l. u. l. Kriegs- und Sanilätshundeführcrkursrs, Wien. 18. Vcz., Herbeckstr. lil>, zu richten. — (Vcrnnlnming dcr Zinsen der Krien« an leihen zur (5iut«»,lncnslcuer.) Wie wir von zuständiger Seite er» fahren, »ucrdcn die Zinsen dcr beiden Kriegsanleihen des Jahres 1U17, das ist der sechsten und der eben zur Zeichnung aufliegenden siebenten Kricgsanleihe, ähnlich wie die Zinsen der früheren Anleihen, eine begünstigte. Behandlung bei dcr Eintommcnsteuerveraulagung für das Jahr 1918 genießen, indem gestattet lvurde, solche Zinsen in denjenigen Fällen, in dcncn zur Zeichnung diescr KricgS-anlcihen Kapitalien nnt einem gcringcrcu Zinscncrtränuis als jenes dcr KricgsaiNcihen selbst vcrluc-ndct »uurden, nicht mit dcm Iahr<'3bctragc lx>r hühcrcn Verzinsung der Kricgsanleihe (also mit fünfeinhalb Prozent im Jahres, betrage), scnldern nur bis zur Höhe des aus diesen Kapitalien im Jahre 1917 tatsächlich erzielten geringeren Er° lrägnisscs zur Einkommensteuer hcranzuziclien. Hiusichllich > jcner Zeichnungen, die von den ordnungsmäßige Büchcr , fnhrcndl-n Geschäftsleuten i,n Gcschäflsl'ctriebe vorgcnom-l mcu lvurdcn, derart, das; lediglich ein Wechsel in der An-^ lagc des Geschäftskapitals vorliegt, wird darauf besonders . hingewiesen, das; die hühcren Zinse» der kricgsanleihcu . nur nach Maßgabe ihrer Fälligteil im Bilanzjahr in die . Bcstcucrungsgrundlage cinbezogen werden. Bei diesen Gc-. schäflslciutcn wcrdcn daher dic Zinsen dcr siebenten Kriegs« t anleihc im Eteucrjahre INI8 überhaupt noch nicht zur Vcr-l steucrung gelangen. ! ^ lZum Kriegössrädertaqe.j Herr Oberleutnant t Maximilian Adra'r'io, zugeteilt dem l. und t. ütap» 1 Penstationstommando in Laibach, hat der Proleklurin t des Kriegsgräbertagcs in Laibach, Frau Maria Gräfin Laibachcr Zeitung Nr. 259________________ _________1651__________________________________12. November 1917 Alte ms zu Guuslen des Funds zur Erhaltung dcr Kriegsgräber in Österreich den Betrag von 80 K über» mittelt, die er zum obigen gweckc unter Bekannten go» samluelt hatte. — lDer Krieqsgräbertag in Laibach.j Spendender« zeichnis. Es haben gespendet: dic Sladtgemeiude ^aibach 250 X, die Laibacher Kreditoank ls>o'j<, je ^0 K: die städtische Sparkasse, die Kmetsi'a posojilnica ljubljansle otoliee, ^ranz Drofenig, I. Grobelnik, Ant. Krisper; je 30 X: Peter Kozina ,.ve, Ioh. Nnzzoliui, F. Fabian, Karl Plauin^ek, Schneider !sPortscheine für Tchuhc und ^edcr.j Mii, einer am 9. d. M. verlautbarteu Ministerialverordunug wird der Trausportscheinzwaug, der mit Verordnung vom 28. September d. I. für den Verfand von Schuhen! nach Orten außerhalb Österreichs eingefiihrt wurde, auf ^ ^eder jeglicher Art, einschließlich Üederabsälle, ausge» dehnt, steifende, tvelche die Grenzen des österreichischen Staatssiebietes passieren, dürfen Schuhe im Hand» oder Reisegepäck ohne eine besondere Transvortbewillignng, nnr insoloeil mitführen, als die Schnhe ausschließlich fiir j den eigenen Gebranck) des Reisenden bestiuunt nnd nach! Beschaffenheit »nd Äi'euge seinem Vedarse angeme'sen sind. — l,'«i!s ilire C>k-su6fc cinA-Inacht yobl!», lucrdrn von inurnl'n an im sliidlischc» Bemlnü^sstKiIe aus-ssc'folgt. Äccill) (^'slichc um Pclrok'inn fiir dcn Mount Oltl>-dcr llx'rdcn nicht mchr cnlge^nstenoüiincn. — (Der Pcrtnuf der ztafferiüischunn) wird in fol-aender Ordnung stattfinden: 1.) M dritten nnd ncunlcn Bezirlc erhalt jede. Partei die Kaffoemischnung in jencm (^schäftc. lvo fic ihren Zucker für den Monat November bezicht. Auf jcdc Zmlerkarte ist ein Patet .^affccnnfchnng erhältlich, doch muf; auch dic nk'iche Anzahl von Kaffee. kartc:r vornclc^t lucrdcn. 2.) Im ficl'cntcn nnd achten Vc-zirlc s>claniit dic kaffc^mischmia. auf dic nclbcn, von der städtischen ^pprivisioniernün alisgcstcllten und für dcn siebenten, vezio. achlcn Bczirt ftcilcnix'» Fctttartcu zum Verkaufe. Für jcde a>uf dec Fcttlarlc ausgcwicscne Pcrson ist cin Palet 5iaffcclnischuug erhältlich, doch inus; auch die aleiche Auzahl von Kaffcckarten vornelc^l wcrdcu. In dic-scn bcidcn Bezirken ist die Kaffee misch nun, in allen jenen Geschäften zu beziehe», wo der ^ucler verlauft lvird; aus-nrn>o!um<,'„ find nur die (^cschäfle in Ober^i^ka und i» b^r ^e,,^.j„^. Hiiostc sowie die^ >ronsllme, die für ihre. MUsModer di,. ,^sfee»,ischuun von der Zentrale beziehen, ^cr .^'al>fm,n i„, si^enteu und achlcn Bezirke hat die alMnebcnc ^"ffer»,ifchu»a auf der Rückseite der ssett-karte zu verzeichne». 8.) Wer mel,r 5lasfeetarteu vorlegt, als er Znclerlarlen ab^i,,,, h,^. l>czw. als Pcrsoueu aus dcr sscttkartc verze.chnet sind. c,häU deshalb nicht etlva mehr Pakete .Uafsecnuichnn«; i,gl « hinftegeu wcniger .^la'ffectartcn dor, ,o erhalt er nur so vicle Pakete 5'>affcc-mischung, als er ,^affcetarlen alMneben h I«. Säcke sind mitzubriugeu. — sNiibclinbqabe für Waitsch.j Paitcieu iu Waiisä) mit gelbeu ^egitiiualionen erhalten uiorgen vormittags und nachmittags aus dem Mühleisenschen Magazin an der Wiener Straße frische Nüoen in folgender 57rd-nung: die Parteieu mit dcn gelben ^egitimalionen ü: dormitlags von 8 bis li Uhr Nr, 1—150, von ii bis hall, 10 Uhr Nr. 151 bis zum Eude; die Parteien mit !den gelbeu ^.'egitimatioueu <': vormittags von halb U' bis 1« Uhr Nr 1—75, von 10 bis 11 Nhr Nr. 76-225, nachmittags von 2 bis 3 Uhr Nr. 220-375, von 3 bis 4 Uhr Nr. 376 bis zum Ende. Auf iede persou entfallen 10 Kilogramm, das Kilogramm ?,u 10 li. Sacle lind milzubriugen. — lNiibcnal'.qabc jiir Moste.) Parteien aus Moste mit deu gelbeu Legitimationen erhallen morgen und übermorgen'ans dem Mühleiseuschen Magazin an der Wieuer Straße frifche Nüben iu folgender ürdnuug: die Parteien mit den gelben ^'egitimaiwnen 1': morgen nachmittags vou <1 bis 5 Uhr Nr. 1-150, Mittwoch vor-mittags vou 8 bis 0 Uhr Nr. !51 bis zum Ende; — die Parteien mit deu gelben Legitimationen (>. Mittwoch vormittags von 9 bis 10 Uhr Nr. ', — ,50, von l0 bis 11 Uhr Nr. 151—300, nachmittags von 2 bis 3 Nhr , Nr. 3M bis zum Ende. Ans jede Pcrwn entfallen >.ch" Kilogramm, das Kilogramm zn 10 li. Säcke sind lilitzu-bringeu. —. (Todcsfnll.) ^oraeftern al'ends ist in ^ailnch ,^crr Valcntn, Hohn einem Schlaaanfnlle erleben. .<>err Hohil, in Völlermarkt sseboreu, stand im 71. üebem«!jähre. Er loirkte feit 1«8» als Leiter dcr Äuchl'i!>t>cral>leilllna. der ssirma In. vou KIciumahr ^ Fed. ^imbera "'it s^Kcuer Pslichllreue uud Niusicht nnter o^l schU'icrissen Verhältnissen. Da6 Ucichenbenän^nis findet morgen uachmiitays nm 8 Uhr vom SterdelMlse. Nömerstrnf;c U. aus statt. — (V. Lerer 5) Dcr Laivacher deutsche Turuvcreiu hat wiedcr ciuci: schweren Verlust zu beklagen. Vor mcni-gcn Ta^cn traf die erschütleruoe Nachricht ein. daß sein liebes wackcres MiMed Valti Cerer auf dem Boden von Rumäuieu ciuer tüctiscl^u Krics,Ätra»khcit schon vor läMcrcr ?,eit erlegen ist; die Bcfürchtuunen. dic sein lan-s,es StiNschweinen errcsst hatte, lociren also doch u»r zu ncrechlferlint. Mit dem Verblkl^nen verliert der Verein cin hcrvorragcudes Mitglied dcr Vorlnrncrscwfl. die nun bis auf ein paar Mitsslicder vollständig auf dcm ssclde dcr Ehre geopfert worden ist. Schon als ^önnug dcs Vereines auf ocm Turnbodcn eifrig tätiss, enlwictelte Ccrcr sich nach seiner iHucllehr aus dein Deutschen Reiche so ssünstig. das; er zwischen 1«lN und 1«M, währcnd lvclchcr ^cit cr sich au allen turuerischcu Wetlfäinpfen Inteiligte. sieben Sic-Nerkränze, heimbrachte. Leider I^tte ein Unfall bei ciuem Wcttilrnell in Naini seiucr Ücistuugsfähtgkcil cine Grenze gcsc(U, sonst würdc cr noch ssläuIcndcrc Erfolge erzielt haben. Dcm Turulwden I'Ü'.'b cr abcr trohdcm treu uud nnltetc l seit 1^!>1 Mitglied der Vorlurnerscwft > von ^0<> bis 1N11 als Turnwart im Turnrate, ve^läs-.lich nnd pflich!-geircu. ein Vorbild für die ganze Iungmannscwft des Vereines. — Aber nicht nur als Turner, sondern auch als Sänger stellte er sich iu Dienst, als Mitglied der Sänger-runde uud zulcht des Dculsäien Singvcreines der ihn, mit sciner prächligcu, klangsichcrcn Stimme, schwer vcrmisscu wird. Überall stramm auf dem Plahc, ob es die pflege der yksclligleit ftalt oder die ernsteren Anfgaixm der Kunst, geehrt unb geliebt von allen, die ihm im Vn> eine uähcr traten, so zog er hinaus, wohlgemut, mit den schönsten .«Hoffnungen für die Zukunft. Ihre Erfüllung blieb ihin versagt und dcr Vcrein kann nur das herbe («beschick schmerzlich beklagen, das ihm den lieben Turn. nenosscn und SangcHbrudcr so grausam entrissen. — Mit ocm Vereine trauert die ganze deutsche Gesellschaft um den u.i«clcrcn Mitbürger, vou dem inaii sich noch so ma-nches Treffliche erwarten durste. So lebe er denn fort in ehrcn« dem Gedenken! Gut Heil! IH. — )efr. Udv^ne ^rguz, 9, verw. — lDer k. l. Vcrwaltunflsqcrichlshosj hat über tne durch das Wirtschaftliche ^andsShilfs» b ureau in ^ aiba cb überreichte Beschwerde der Io. fesine T^r. in Laibnch gegen die !H,'.ljcheidnng einer Un' ierhaltsbezirlskommission, betreffend einen Unterhalts, beilrag, aus Grund der eingeholten Ädmiuislratwallen zu Nechl erkannt, daß die angefochtene Entscheidung we-gcu mangelhasten Verfahrens ansgehoben werde. Ties aus ncchsleheilden (Gründen: Tie angefochtene Enlschci» dung ist deshalb mangelhaft, iix'il der Ve.'.Uspbegiun für den dcr Besch>oerdcführerin znertcwmen Unterhaltsbei» trag nach ihrem am 6. August I9l5 eingriücklen Sohne Josef ohne irgendwelche na Herr Begrün» dung sowie anch o h n e ents p r r ch ende n Pari e i-Vorhalt ans den 1. Jänner 1917 sestgesehl wnrde. — lTanitiiis»Wochenbericht.) In der Zeit vom 28. Oktober bis 3. November kamen in i.'aioach ,3 Nin> der zur Welt s13,52 pro Mille», dagegen starben 37 Per. sl'uen <38,48 pro Mille). Vou den Verdorbenen waren l4 einheimifche Personen; die Slecblichleit dcr Ci.chn» mischen betrug somit 14,56 pro Mille. Es starben an Ruhr 2, an Tuberkulose 6 l,unlec chnc>! 5 Ortssremdei, an verschiedenen Krankheiten 29 Persouea. Uutcr den Verstorbenen befanden sich 23 Ortsfremde «62.10 «X) und 33 Perfonen aus Anstalten !89.10 ^!. Insellloüs-erlrankuugen wurden gemeldet: Typhus 1 üucheimi. fcher, I Ortsfremder und 82 Soldaten, c heimischer uud 98 Soldaten, an Tiphiberilis 1 (5:,chei. uii scher. - lDie Haustochter im biasthnufe ersiuchen.j Vie nuo Softro bei l^aibach geiueldct nürd, verfehle am ?. d. abends gegen 9 Uhr im Gasthause Thranx, ein Soldut der Hsinötochler Gertrud Porentn '.wei Bajollettsliche in die Brust. Tas Ä^m>sc um die hölzerne Haud» habe als Holzscheit zu verwenden. Western srich legte er den als vermeintliches Heizmaterial recht willkom» meneu T^nnd in den Sparherd auss Tlcurr. Ta setzte es einen heftigen Krach nnd d?m Mann wurde der Nitt.'i-finger der linken .Hand zerfleisch!. Ter nichts Ahnende hatte eine gestielte .Handgranat? ins ^euer getcm. Der (5'nzug >eater zur Vorführung. Mau sieht die verwüstete Stadt, ilnc Plähe und Straßen, ila'lienische Barikaden iu den Straße,,, die Siege Boroevic' und Icidlers usw. (5s ist dies einer der interessantesten ^ilme. G„„m,r Tolnäs im ..Der Nnrr seiner Liebe" im Kino lfrntlnl im !/l,ndcsanolnua, ist dramatisch äußerst ne-schickt und wirkuligssicl>cr aufgebailt und verrät in jeder S^cne deil vornehmen Geschmack uud die technische 1N>er« IrgeM'il t>cs Bühnenleiters der ..Nordischen". Vor allem aber darf das sä^uspieleriscl^e Älifgcbol. das man dem Bilde zur Verfügung stellte, zu deu stärlsten Poeten in dcr (.l-rfolgstaltulalion dieses T^ilmwertes gerechnet »verden. MX«M - lVlllM >z. «MM in 1.3'M! Laib^chr fining Nr. 259 1652 12. November I9l7 Das Iusamincnspicl dcr drci Hauptdarsteller Zanny Peterson, Gnni^ar Tolnäs und Fredcrik Iacobson klingt in einc lvahrhaft harmonische Trias aus. Natürlich gibt dabci dcn Grnndton Gunnar Tolnäs an, der in der Nolle dc6 ..Harald" cine schwer zu übertreffende darstellerische Leistung von Cl>aratterschildcrung geschaffen hat. Wer diesen Künstler in der „Licbcsfrau des Maharadscha" licbgclvon-,l führt. Oeqenwärtiq wird dieses belehrende Filmwerk in alle» Kinos dcr Monarchie mit jensaiiancllem Erfolge gezeigt. Das Thema über Vorlieugliüg und Bctämpfun.q einer verheerenden Volkslrautheil wird >n Form eines Gesellschaftsdramas cinzi^artiq wiedergegeben. — Vor» verkauf täglich von 11 bis ^2 Uhr 'wrmittags. Vorstcl« lunqen wie gewöhnlich. Broschüren zu 6«) !i an dcr Kasie erhälilich. i ^ > Theater, Aunft nnd Literatur. — Konzert.) Vorgestern abends veranstaltete die gefeierte Operusängerin Frl. Klara M usil unier Mit»! wiriung des Herrn Prof. Karl S e veri n im hiesigen Landeslheater ein Konzert, dessen Programm unter Klavierbegleitung Arien und Lieder umfaßte. Ausge- j staitet mit eiuer mäßig breiten, tlangreiueu und bci! hochgradiger Durchbildung mit Innigkeit und Wärme! jede Empfindung zu beredtem Ausdruck bringenden Sopran slim me, erging sich die begnadete Künstlerin »nii erstaunlicher Leichtigkeit in Klaugkaskaden und spiele- z risch jede Schwierigkeit bewältiaenden Ausstiegen und! fesselte die Zuhörerschaft durch ihrc souveräne Arl dcrj Außcruug im gesuugeueu Worte. Stürinisch durch Bei»! fall bedankt, schloß sie dem in oenlschcr Sprache vorge^' tragenen Programm Zugaben in ihier böhmischen Muttersprache au. Prof. Senerin erwies sich durch Sondervorirag als feinsinnigem Klavicrmeistcr von un° gemein gemütvoller Vortragsweise und fand gleichfalls warinen und anhaltenden Beifall. 'Dcr Abend war rwr»! züglich besucht. Tom Konzerte wohnte u. a. Seine Erzel» lenz Landespräsident a. D. Freiherr von Schwarz imd Familie bei. — (Kniscr.Frnnz-Il,scpl,-IubiläumStl,entcr.) „Wie feßle ich nicinen Mann?" Ein fröhliches, eheliches Kampfspiel von H. Sturm. Die gesuchte Bezeichnung nnd der Beginn des Stückes versprechen viel, es hält wenig. Aus der Sache wäre ctloas zu machen, aber dcr Verfasser gefällt sich in maßlosen Übertreibungen und gelegentlich in Iirkusspässcn. Einzelne Witze und Bemerkungen sind treffend und gut, aber wir haben sie meist bor langer Zeit in Witzblättern gelesen. Die am 8. d. M. stattgehabte Darstellung lvar laut und aufdringlich und löste Beifall nlis. Das Ehepaar Henig steht im Vordergrund und gibt sozusagen den, Ton an. Herr Sichra,' gab die männliche Ehehälfte gelungen in Maske und Spiel, abwechslungsreich und mit beweglichem Humor; es gab noch am meisten Ansätze zu, Charakteristik, in dieser Gestalt. Sein Widerspiel, Frl. Raul, gab eine resolute, derbfrischc Wiener Gestalt mit sehr viel Farbe und Rundung, nur schade, das; es ein getreuer Abklatsch ihrer Rolle ans «Ihr Korporal" war. Wir möchten auch etwas anderes sehen. Die beiden- anderen Ehepaare: Rauhmüllcr (Herr land nnd Frl. Sarolta) mühten sich ehrlich um ab-W e y land nnd Frl. Jage r) und Dralle (Herr W e y-lvechselnde Zeichnung, aber brachten es über bekannte Typen nicht hinaus, wie auch der Verfasser nicht. Herr Spielleiter Hardtmuth fand sich recht geschickt mit seiner tomischen Episodcnfignr ab. Frl. Borken zeigte feines, manchmal sogar gesucht feines Spiel. Mit wenigen Strichen zeichnete Herr Hans Steiner dcn dämlichen Wirt. Das zahlreiche Publikum unterhielt sich anscheinend sehr gut. Die Güte des Stückes kaun aber den Preisen dcr Plätze nicht als angemessen bezeichnet werden. "Die Räuber" von Friedrich von Schiller. — Der Abend gab sich als Echillcr-Feicr schon durch dcn von Hcrrn Sichra verfaßten, gut gemeinten und in das bci-fa'llslustige Haus gedonnerten Prolog. Ihm folgte das unverwüstliche Iugenddrama des Klassikers, das wieder bcwlcZ, das; ^s durch nichts umzubringen ist, daß aber auch SchiUcr schwerer zu spickn ist als alle Modernen. Eine Massikcrvorstclluna. die früher die Regel lvar, bietet hcutc bereits den Darstellen n«ch Zeit und Kräften tfaltung nahezu unüberwindliche Echww>nteiten. Das Stück war durch Spielleiter Hardtmuth Msiich ins Werk ge- setzt, mit den nötigen Strichen verschen und wohl einstudiert worden, wcnn wir anch der Meiimng huldigen, daß dazu wcnigc Proben nicht genügcn. Es gab noch manche falschen Etichwortc, Wiederholungen, Versprechen und Stockungen in dcn Auftritten, so daß die Personen, nahezu gcrufcn oder geholt werden mußten. Dcn alten Moor gab Herr .Hans S l c i n e r entsprechend in Ton und Rede. maßvoll im Micnenspiel, für einen, Achtzigjährigen nur zu wenig gebrechlich. Frl. Jäger sprach viel und laut, mit bebcndcr Stimme und emporgelvandtem Gesicht, aber eine Schillcrsche Amalia >var das nicht. Der Gegensatz dcr ungleichen Ärüdcr trat scharf und stechend hervor. Als Franz zcigte Herr Hardtmulh das Vc-streben, dcr allgcincincn Schwärmerei kalte Verständigkeit und nüchterne Borcchnnng cntgcgcnzusctzen. Es lvar keine Gestalt dcr alten Schule, sondern modern (kainzisch) aufgcfaßt. Der Künstler hat sich die Sache entschicdcn glücklich gedacht, zcigtc eine originelle Auffassung und vor teinem Äußersten zurückschrcckcndc Durchführung. Sie lvar wirksam und löste donnernden Beifall aus. Allein uns schien des Guten ctlvas zu viel getan. Die Nüchternheit dcr Rede, im Gegensatz dazu dcr grelle Ausdruck dcr Gemütsbewegungen fiel doch zu stark a>us dcm Gesamtlon des Schillercharatters. überhaupt zeigtc sich zu lvenig Abtönung: Schiller verlangt eben „Stil", verlangt eine gewisse Einheitlichkeit, die nur durch la'ngcs Studium erreichbar ist. Der Nänber Karl, dcu Hcrr Anton Raul als Gast vom Iubiläumsthcater von Klagcnfurt vorstellte, wurdc dcm schwärmerischcn Tone gerechter. Es ioar eine Bühnenfigur in herkömmlichem Sinne, weniger origi-uell, wie es anch bci der Rolle nicht Zu erwarten ist. Eine andere Rolle wird das Urteil noch ändcrn können. Die Bewegungen sind etloas einförmig, namentlich mit den Armen und dem Scitwärtsneigcn des Kopfcs und Olier-körpcrs, dic Rede manchmal zischcnd und deshalb unverständlich, nicht frei von Äühncngcwohnhcitcn („Kameraten"), aber so rccht nach dem Hcrzcn dcr bcifallslustigcn Jugend. Ihm zur Scite swndcn die Räuber, die von Schiller in bnntcr Charakteristik gchalten sind. Hcrr Heinz als Epiegclberg erfreute ebenfalls dnrch eine originelle Auffassung, indcm cr dcn sonst als Intriganlcn dargchcll-tcn Spicgclbcrg als großsprecherischen, abcr feigen Echiua-droneur gab. beider gab es auch hier manche l'Ibcrtrci-' bungen in Bewegung und schriller Stimme. Hcrr Nasch als Schlvcizcr erfreute wieder durch deutliche Sprache, ausdrucksvollen, gut geschulten Ton, abcr im Auftrclen lag ihm dic Gestalt nicht recht. Hcrr We bland brachte scine Erzählung mit viel Wärmc und Vcgcistcrnng. Die übrigen Räubcr abcr zeichneten sich mchr durch malcrischc > Untätigkeit als durch schnfo ClMrakteristik aus. Die Aus-sftraclic war manchinal von einer verletzenden Nüchternheit und Kwnnlosissleit i,n Ton. Sie waren zuincist wcnig«,>r fürchterlich ^ls tragisch. Aus^rdcm sah man noch eine An-^ zahl von Gestalten im Hintergrund (init Magazingewehren!), die durch schlccht angcklcbtc Värlc und mangelndc l Schminkc dcn Eindruck einer gcfürchlcten Baude nicht zu j crrcgen veruiochten. Scharf und plastisch brachtc Herr < Sichra die. kleine Nolle des Hermann zur Geltung. Herr i Alexander versuchte vcrgcblich, die (allcrdingZ komi« l schc) Gestalt dcs Scndbolen zur lächerlichen zu machen, j Er riß (merkwürdigerweise) das Publikum nicht mit, das sonst taktlos genug manche gnte Stellen durch Lachen oder Bemerkungen um ihrc Wirkung zu bringen vcrstand. Die zahlreich erschienene Iugcnd tobte Bcifall und Acgcistc-rung, trotzdem kann die Aufführnng nicht als cine dcr besseren bezeichnet wcrdcn. Es fchltc an einheitlicher Stimmung, cs fchlte an Kraft dcr Darstcllnng. dic auch in den Ncbcnrollcn nicht versagen darf. Vorne die Begeisterung für dcn ewigen Schiller nnd Hintennach so viel Schloachcs und Unfertiges: das tut loch! Wir haben doch nnr dcn cinen Schiller! Dr. Iautcr. Helearamme detz l. k. Tclearaphen-Korrespondenz. Nureaus. Österreich-Nnaarn. Zur glücklichen Vrrettnng des Kaisers. Görz, 10. November. Seme Majestät der K aiser hat heute mit dem König von Nulgarien in Gürz und Palmauova geweilt. An der Fahrt nahmen auch die Priuzen Boris und Cyrill von Änlgarien sowie Pri»>z 7^'!^' von Parma teil. In der Hauptl'irche von Gürz ^ wohnten die beiden verbündeten Herrscher einem unge- mein eindrucksvollen Gottesdienste bei. Vvu Palmnuova aus sehle Zar Ferdiuand nach ei nein besonderen Pro» ! gramme seine Neise an die Front fort., während Kaise: ! Karl im Raume von Slrassoldo und Cervignmw dic ^ durchluarfchiereuden Truppen besich,ig,e. Auf der ^ück. I fahrt in den Standort wurde in rrenten zu paf- sieren. Tas ^eibauto Seiner Majestät geriet dabei un. mittelbar oberhalb eiues lleincn Wehrs in tiefes Wasser, weshalb der Motor versagte. Ein eben nachlomiüendes ^astenaulo wurde bestimmt, das von deu ^luleu uin. spiille Auto Seiner Majestät herau^u^iehen. Auch die-ses Auto erlitt eineu .^lurzschlus;. Üeibjäger Neiseubich. ler uud Wachtmeister der ^ieibgardeintsanterietompanie Tumet gingen nun ins Wasser, um Seine Majestät den Kaiser an das Ufer zu tragen. Hiebei ereignete sich ein Unglück, das die eben mil den folgenden Autos an die fluten eintreffenden Personen der Vegk'iinng des Mou-archen mit Futschen erfüllte: Unter dem Leibjäger bra» cheu die Steine des Wehrs weg. Im nächsten Augenblicke wurde der Leibjägcr bun deu fluten erfaßt und in den Strudel des nach den heftigen Wvs!eubrüchen hochgehen» den Flusses gerissen. Seine Majestät der Kaiser, der seiuen Leibjäger in Lebensgefahr sah, ließ ihn in bei» spielloser Treue für seineu Diener uicht lus, ebenso wenig der Gardewachlmeister deu Monarcheu. So wurde Seine Majestät mit dein Leibjäger und dem (hardiflen von den reißenden fluten über das Wehr in den Strom» strich getrieben. Prinz ^llir non Parma, der Schwager des Monarchen, dessen Auto in diesem verzweifelten Momente am Ufer anlangte, warf fich als erster in Pelz und m voller Nüsluug ins Wasser, um dem Heir» scher zu Hilfe zu lummen. Tank diesem hervischeu Ent» schlusse uud der unvergleichlich ausopserudeu Haltung der Neglcituug lounle Seine Majestät nach harten Ae» mühungen geborgen werden. Seine Majestät Kaiser Karl, Prinz ^elix von Parma, Üeibjäger Ncisenbichler und (Nardewachlmeisler Tomel ließen einander nicht los. Ter Offizier, der an diesem Tage als Führer des Leib» autos fungierte, wars sich gleichfalls ins Wasser. Sie alle wnrden schließlich an eine Weide im Flußbette getrieben, die ihnen durstigen Halt bot. Mittlerweile, rillen zwei Offiziere stromabwärts, um Seine Majestäl den treibenden Kaiser uud dic Ui^lncksg^'sahrteu zu bergen. Die erste in die Strömung gebrachte Stangc erwies sich als zu kurz. Ein endlich im uersiünvsten User ausgesuu» deuer schwerer Ballen wurde unter harten, lebenbedr» henden Bemühungen ins Wasser gebracht. Das User setzte den Bemühungen, Seine Majestät z» retten, die größten Schwierigkeiten entgegen, Mit schweren, meter» langen Ba)l'en beladen, brachen die Netter immer wie-der brüchigen Boden los »nd beim Hinansbringen des Balkens fehlte schon auf einen Schritt vom User jeder Grund. Das Wasser strömte in nuheimlichen Wirbeln. Trotzdem gingeu mehrere Chauffeure, ohne sich einen Moment zu besinnen, in die Fluten, um iw Pereine mit den Ossizieren eine Verbindung zur Unglücksslälte hin» über zn schassen. Seine Majestät, der an dem durstigen Halt der sich nntcr dein Elromlriebe immer wieder niederbeugenden Weide eine schwache Slüye gesunden hatte und stets anss neue über den Halt mederlauchle, verlor nicht einen Augeublick die Geistesgegenwart. lHv ^nt» >v»rlele auf deu Zuruf seiner Netler ruhig uud bestimmt. Als nach vielen bangen Miuuleu die Perbindung zwi» scheu dem brüchigen User und der schwaukeudeu Weide hergestellt lvar uud Seme Ma>es!ät mm eudlich an5 Laud gezugeu werden solllc, galt sein erster Gedanke sei» nem Schwager uud seinen >vie er mit deu ^luteu riu» gendeu Getreuen. Es bedürfte eiuer ^lle Schranken des Gehorsam beiseite setzeudeu driugendeu Aufforderung, nm Seine Majestät zu bcslimmen, daß er zuerst, in den Ballen .Halt snchend, ans Ufer schwimme. Aus dem Ufer augclommen, verweilte er, bis auch der lehle Manu aus den Fluten herausgeholt war. Die Sonne lvar schon untergegangen, als endlich das schwere Nettungswerk gelungen war. „Das ist eben der Krieg, der vieles for» dert," das war das Urteil des Mliuarchen, der nun »vie» der ins Auto stieg, um, vollkommen durchnäßt, iu seiueu Standort zurüctzukehreu. Seine Majestät befindet sich wohl. Er hat noch in der Nacht nach seiner Erreltuug aus Lebeusgesahr Vorträge entgegengenommen. Der Vegleituug Seiner Majestät fiel die schwere Ansgc'bc zu, Ihrer Majestät der Kaiserin Milleilnng von diesem Unfälle zu macheu. Sie erwartete wie immer den K'aiser bei der Rückkehr. Ihre Majestät fand, als sie allmäl)» lich in die Kenntnis des Unfalles gcschk worden war, Worte tiefempfundenen Dankes siir alle am Nettungs» werke Beteiligten. Wien, 11. Nevember. Unier dem Eindruck der Nach» richt über die Neltuug Seiner Majestät des Kaisers aus Lebensgefahr versammelte sich der Miuisterrat heule zu eiuer außerordentlichen Sitzuuq, um die innigste Dank-barleil sür die Fiigung des Allmächtigen, die jene eut» schliche Gefahr von der erhabenen Person des heißge-liebten Monarchen und vou deu Völkern Österreichs ab» gewendet hat, uud den Gefühlen der höchsten patriot!» scheu Freude Ausdruck zu leiheu. Wien, l l. November. Die nächste Sitzuug des Herrenhauses findet Dienstag den 13. d. um 3 Uhr nach-mittags statt. Tagesordnung: Kundgebung des Hauses anläßlich der Errelluug Seiner Majestät des Kaisers aus ernster Lebeusgesahr. Laibachcr Zeitung Nr. 259 ' 1653 12. November 1917 Vagcnfurt, 11. November. Anläßlich der gliicllichen Erreltnnq Seiner Majcstäi des Kaisers ans Bebens» siefahr und der Aesreinnq der (^reu^en .^ärntens ooln Feiude saud heute in dor Tomlirche ein Ponlifilala>,lt >nil Tedenm statt. Die Sladt iräqt Flaqgenschmnck. Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 10. November. Amilich wird Verlautbart: 1l). November-Italienischer .«.triegsschauplah: ?er große Waffcngang in Vcneticn siihrt die Aer» bündetcn immer tiefer in das feindliche Land. Starte üsterreichisch>u«garisch? und deutsche Streit-lräftc stehen an der untere n Piav e. feindliche Nachhuten sind geworden worde», wo j»e sich stellten. Nach zelintna.ia.en schweren (^ebirgsrämpfen, die mit der Erstürmung des Monte Paralba begannen und mit der Einnahme der das oberste Piave»Tal be« herrschenden Wertgrupven ihren s?öhcpunli erreichten, gewann gestern die f. u. k. !>l. Infanteriedivision H< igo und Pi e v e d i (sa d o r e. Die Division, deren Dampfkraft und zähes Durch, halten die größte» Schwieriglciten überwand, brachlr insgesamt ill.OOl! Mann, !ll l'ieschn^e nnd unzählige Maschinengewehre ein. Im (5orbeuo!e.Tale istAgordo besetzt wnrden. Der Niederbrnch der nlten italienischen Front er-streckt sich nun auch anf das S u g a n e r Tal nud den Ostteil der Sieben (Gemeinden. Die Truppe« des Feldmarschalls (sonrad dringen östlich von Äorgo gegen die or und beilläch» tigten sich in erbitterten Straßentämvfen der Stadt Asiago. An der russisch-rumänischen Fro>u und in Albanien isl die ^aqe nnveränderl. Der Chef des Gcneralstabes. Wien, 11. November. Amtlich «vird verlaulbart: I I, November: Italienischer Kriegsschauvlah: Velluno ist in unserer Hand. An der unteren Piave rüsten die Italiener zu wei» terel.« Widerstand. Im Gebirge schreiten die Operationen erfolgreich vorwärts. In den Sieben Gemeinden wnrden wichtige Höhen» stellungcn genommen. Starke italienische Augriffe, bei denen der Feind mehrere Hundert Gefangene verlor, vermochten — von einer örtlich begrenzten .Mmpfepisode abgesehen - nirgends Fns» zu fassen. An der russisch-rumäuischen ^roul ni>d in Albanien nichts Neues. Der Ch^f de5 Ocneralstabes. Wien, !1. November. Ans dem >lrieM'rejsear!icr wird ain I I. November abends qemeldet: An der Piave wurde der linksseitige Brückenkopf Vidor g e n n m m c n. Beiderseits des Sugaua-Tales «nd in den Sieben Gemeinden ge-wannen wir Naum. Baiser Wilhelm anf de,u südwestlichen Kricgsschan-Plahe. Görz, I I. November. Seine Majestät der Dcnlsche Kaiser ist heilte anf dem südwestlichen ^rieqsschanpiahe cinqelrossen. Deutsches Neich. Von den Kriegsschauplätzen. Aerlin, l0. November. Tas Wolss.Vzllreau meldet: Großes Hauptquartier, 10. Novemoer: Westlicher >>lriegsscha:!plah: Heeresgruppe des Kronprinzen Nupprecht von Bayern: Hcsli^g Trommelfeuer qiuq englischen Vorstößen vmanv, dle mndöstlich von Poellappelle nach Taaes^ a.ibrnch emse,, suganer «nd im oberen Piave^Tal lor. ^,'nch erbitterten Straßcnlnmpscn wnrde Asiaqo gennüiiüen. Italienische Nachhuten, die jich n,„ Gcbirgcrande «nd in der Ebene an bc» Flußlnusen westlich von der ^ivenza erneut zum Klampfe stellten, wl'.rben geworfen. 3oa> ren stir uus erfolgreich. Heeresgruppe des Deutfchen Kronprinzen: Am Chanme-Nalde blieb das Feuer tagsüber ge. steigert. Dic Zahl der am N. d. gefangen.en'Franzosen Hal sich anf 8 Offiziere nnd 280 Man'l erhöhl. .Heeresgruppe des Herzogs Albrecht vo,- Württemberg: Eigene Eiurmlruppen brachten von einer gelungenen Unternehmung am Hartuimmsweilevllips 37 französische Jäger ein. Leutnant Wiisthoss errang jeiüeu ^'0. ^uftsieg. Östlicher j,lricgsschauplah und mazcdcmische Front: N'ichls Besonderes. Italienische Front: Starke italienische Ernste warfen sich den über Asiago ostwärts vordringenden Abteilungen entqeqen und drängten sie an einer Stelle etwas zurück. Bel» l u n 0 ist von den verbündeten Truppen genommen. An der nnteren Piavc hat sich der Feind ,;nm Kampfe qc> stellt. Der Erste Generalguarliermeisler: von üudendorff. Nnkland «eine Abreise dcd ciinlischen Votschnftrrs. — Dir neue Mcnierunn von (^»nland nicht nnrrlnnnt. 2toltl»olm, 1<>. Noveinber. Vlätlernn'Iduugen zufolge ist dic Nachricht vm, daftertz Vuanan aus Petersburg unrichtig. Buchanan Iiatle wohl l'eabsichiilit, Petersburg zu verlassen, beschloß jedoch fpät^r dcnnoch zu I'Ieil'en. — Dic Vlälicr reproduzieren cinc Meldiina oer „Morning Post", wonach die englische '»icgic-rnug dir neue russische Negiern»« nicht anerkennt. Vorrücken Kcrenslij» «cncn Pcierdburn? Amsterdam, 10. November. Das ..Äl^ineen Handels-blab" vcröffeuüicht cin Telegrannn aus London, nonaä, aus Potersl'ura gemeldct lvird, daß Kercnslij. .^»oi-nilov und .Wiledin gegen Petersdurn Truftpcn vorrücken lassen. — «Daily News" berichten, daß die Volj5cvilcn gca.cn jcdcn Eouderfricden mit den Iiupcrialiftcn jedes Bandes feien, daß fie aber auch dagegen seien, daß von ,hnandnrauall,'li folvic (^rfangcncr siel in unsere Dand. — Tinai-Front: Am U. d. M. trat rnic. zla,npfpaus>,' cin. ! feindliche Angriffe erfolgten nicht. — lDie Wcltl,crrschaft der Professoren.) Tic «Franl. furtcr ^citung" fchrcil'l: Tic pcsfilniftischc Anschauung jenes altlcn Schux-dcn, daß dic Welt nicht ahnc, mit wie we,ua Wcisheit sie regiert locrdc, soll nach unverbindlichen Umfragcu iui Laufc iX'r lehten drei Iahrc einige hundert Millionen Anhänger mchr erl^aUcn lMeil. Endlich aber scheint das anders zu wcrocn. ,^auiu leiben dic Iwlicl^er : den frührrcn llnivcrfilnlsprufcfsoi fiir l)lccht Orlando zum Miüistcrpräsidcnten und den Äeapcler Professor für ! Nationalökonomie Nitti zum cinflufzreichen Kabinetts» ! lnitsslied erl)altl,'!i, da wird zum erfteumalc iu Tcutfchland ! cin Professor, unb zloar der Philosophie, dcr langjährige ! Münchener Ordinarius Herllinn lXeichslanzlcr. Aller« ! dings ist das darum nicht ganz ncnau, wcil auch Dolior ! Michaelis einige Zeit Dozent für deutsches Mccht in ! Tokio lvar n»d der Vizetanzlcr Tr. HcIffcrich seine ! reichbcUiente ^aufliahn als Privaidozeni für Volloiuirt. ! fch<7ftslehre in Berlin dcgmm. Vci bcidcn abcr l)clte ' es sich nur um vorül'crgehcudc Besäxisiigungen im Lchr» ' amt. Frantrc'ich ift uns mil siulcm Beispiel fchon vor cini» , ger Zcit rwrausgl/nangen, indein es fiä, den Mathematik» ! Professor Painlevö zum Prcuücr ertor. 1'iicht zu vrr. ^ gessen abrr find dic Vereinigten Ttaaten, dic schon 1l)12 dcn (^eschichtsprofefsor NiI sun von Princeton zum Prä. i sidenlen lonhlten. Das revolutionäre Nußland loar zunächst : auch nach diescm Mezcpt verfahre», indrm rs seine Aus° landc'politil Professor Miljnfuv anvertraute, l'is dic»- scr den Tozmlisten zu imperialistisch wurde. Es ist wohl tcin AufaN, das; in (5nglanc» l'islx? tcin Professor in den Vordergrund trat. Dort l)al'cn dic Advokaten das Wort. Asquilh nehörtc cbeusc» diesem Staude au wic sein Nach»- s folg^r Lloyd l^corgc. ^ - (Der vrrtnnntc ii'olo.» Ein Pariser Ehepaar, so l erzählt ,.Iutrausis,eaul", das viele Wochcn zur Erholung > in eiucin lleiuen entlegenen südfranzöfischc:! Torf ver. bracht und dort Uxchrscheinlich teinc Heilungen gelesen , l>nltr, laen ,^olzlis> >i, die man in ; d >> einer Srunde Fahrl, als dcr Affe kläglich in seinem cugcn Gefängnis quictie, »iieinie die Frau zu ihre:n Gatirn: ,.Tcr arme Bulo. er ^st »oirllich zu bcllaycn!" Dic Mitreisenden, die natürlich ftlaubcn mus;ton, cs sci der deS Hochvcrraics an. geklagte Bolo Pascha gemeint, schleuderten auf die un. schuldige Frau wütende Blickc. „«icllcicht solllc man ihn wicdrr befreicn", fuhr die Daine fürt. Dic Erregung in ! dem Avieil stieg ms zur Sicdehihc. „Es ist lmrtlich nn. j menschlich, ihn so zu l^handeln." Da sprang ein alter Herr auf uud begann mit zitternder Stimme eine Anklagerede zu Ixilten. Fürchterliche Verwirrung entstand, und man musztc einen Bal,nbeamteu hinzuziehen, in dessen (^cgciu^rt daun die ,r»nr in ein Schirmgcschäft actrrlen, um ein neues ^!cncndilll>ar!" mit dicscn Worlen reichte er dcr Tome dcn Schirm. -- „Sagen Sic selbst, finden Sie nicht, daß dieser Schirm cln>a6 Prachtvullcs ist?" — „Doch." crividertc die Kundin, „abcr es ist mcin aller, den ich neben mich auf deu Tisch aelent hnlle." — (Tie Vorschrift.) Während der Saison fuhr in dem großen Badeort X. fast jcde Nacht cin ncschlofscner Wagen durch die Straßen. Er brachte dcn Inlxil'ern von e>',M-häusern Flusch, damit sic ihren Wüsten reichliä>e Mahl. zcitcn vorsc^en konnten. Es ging alles glatt, bis dns ^»hr. wcrl in einer Nacht von dem dienst!uende» Polizribenuiten s wird i-im' s,i,!,,,.- <>u^ick — verstanden?!" Seit dieser Nacht fnhr der Wagen stets in strahlendem Glänze zweier Laternen. Er wurde nie mehr angehalten. — «Konversation.) „Herr Leutnant, weshalb tragen Sie eigentlich Sporen, wenn Sie nicht zu Pferd sitzen?" — „Aber bitte, Gnädigste, weshalb traycn Sie Federn, wenn Sie keine Eier lcg.'n?" — <(5in weiblicher Fabriksdircttor.) Auf der lürzlich abgehaltenen Jahresversammlung der Aktionäre der großen englischen chemischen Fabrik Boots Cash Chemists wurde Lady Boots — die Gattin des Direktors lind seit dreiftig Jahren seine verständnisvolle Mitarbeiterin — einstimmig zum Mitdirektur ernannt. Der (»kitte der also Gefeierten, der ihre Ernennung anläßlich einer Valanz beantragt hatte, wies darauf hin. dah die Firma nicht nur der Gc-fchäftstüchtigkeit seiner Fran Großes zu verdanken habe, sondern daß auch die stets wachsende Anzahl, sowie die Interessen der in der Fabrit arbeitenden Frauen die! Wahl eines lvciblichen Mitdircltors als geradezu geboten i erscheinen lasse, und sein Antrag wurde allseilig mit jnbcln- < dem Beifall aufgenommen. , l — cn Anmut oder ihrer Anziehungstraft überhaupt benachteiligt würde. Ein besonderer Ausschuß beurteilt, wie hoch die Entschädigung beim Verlust eines Auges oder Beines oder im Falle vorzeitigen Alterns zu bemessen ist. ^ur Charakterisierung der wie im Scherz sich anhörenden Geschichte muß noch erwähnt werden, daß die loenigstcn der Versichcrungsteil-nehmcrinnen daran dachten, die Gesamtheit ihres Wesens zu versichern — ihr Leben! — (Ein originelles Heirntsiilscrat.) Ein originelles Heiratsinserat fand sich unlängst in dcr „Vossischen Zei-! lung": Heirat! Älrcrer Herr. Ivellbe rühmte Persönlichkeit,! wünscht sich, da er jetzt vereinsamt ist, mit einer ideal! EüerVörteilS Wenn wir unsere Gegner 4m ™mFRIEDEN z™n^ Jj Eure Auf öabe: Zeichnet 3 2'res für die Lebenszeit geschlossen wird nnd beide Störche sich in Treue zugetan sind". In: Gegensatz hiezu gibt eine von E. Iieprecht in der „Naturwissenschaftlichen Wochenschrift" mitgeteilte Beobachtung Anlaß, in diese eheliche Troue der Störche, die nach Brehm sogar über den Tod hiuaus besteht, einigen Zlveifel zu setzcu. Der Berichterstatter beobachtete in einein Torfe ein Storchenpaar beim Brüten. Einige Zeit später aber lvcrr der eine der beiden Störche verschwunden: er war im Fluge gegen die, Hoch-spannungödrähte gestoßen, die seinem Leben ein Ende gemacht hatten. Trotzdem waren bei einem dritten Besuch des Ortes wieder zwei Störche auf dem Neste. Es hatte sich nämlich acht Tage später ein neuer Storch eingefunden und auch sofort die häuslichen Pflichten, wie zum Beispiel die Pflege der Jungen, übernommen. Der hohe Glaube voil der Moral der Storchehe, läßt sich also nnr aufrechterhalten, lvenn man in diesem Fall den zweiten Storch lediglich als einen von dem Witwer oder der Witwe verpflichteten Erzieher der Jungen betrachtet. — (Die Frau als Soldat.) Dr.Dudley A.Sargent, ein medizinischer Fachmann, Lehrer an der Havard* Universität von Ncwyork, hat sich über die Eignung der Frau zum Soldaten, wie ein englisches Blatt berichtet, in folgender Weise geäußert: Das durchschnittliche Normalweib von glller Gesundheit kann mehr Schmerzen, Nnlx> Hagen und Müdigkeit ertragen nnd mehr Muslclencrgie aufbringen als der Durchschnittsmann in ähnlichen Vcr° Hältnissen. Die Frau besitzt Physisch größere Ausdauer als der Mann. Sie ist vielen Aufregungen geluachsen, die der Mann nicht ertragen kann. Im Erdulden von »alte, Durst, Hunger oder körperlichen Entbehrungen jeder Art wird die Frau den Mann übertreffen. Vom Standpunkt körperlicher Ausdauer mürden neun Frauen unter zehn ebenso gute Soldaten abgeben wie Männer. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. K. k. priv. allgemeine VcrkchrSlmut in Wien. Stand drr Geldeinlagen gegen Kassascheine nnd Ein-lagsbücher am 31. Oktober 1917: «I 214,«»1.I»O -. 3063 3g. v. llleinmclyr H ?s6. Lcimberg geben tilemlt Nackrickt von V 6sm ^o6e clez vielMrigsn keiterz ltirer Zucnblnäerelabtellung, 665 Luck« I blnäelmeilters kerrn I Valentin kokn 6sr geltem klllti nack kuriern Unwolilleln plöhllck verlckle6en llt. > Vöir betrauern in 6eni Verstorbenen einen nockgelckützten Mitarbeiter, > ller in 5öltener ptlickttreue mit Uinllctit un6 Sektilck unter okt lcnvlerlgen > Vernältnillen lick 6le lunelgung leiner Arbeiter unä unlere volle V?ert. > lcnähung 2U erringen un6 2u ernalten wuhte. > ^tire leinsm llnäenksnl > liailiacn, äclimer^gebeugt geden wir clie erscliütterncle Nacliriclit, clah lieute früli » > unser mnigstgeliedter Mann, be^w. belter Vater, lierr > Valentin Uokn Vuclidlnclercileiter cler 5irma Jg. u. «ieinma^r H feä. Samberg > plöt-licn veiscnieclcn ilt. > Vci5 5eicncrlbegär,gr>i5 cle5 teucren »eiblicrierieri s'mclet Dienstag clen > 13. cl. M. um 3 l.ldr naclimiltag8 vom Irauerliciuse l^ämerltrahe Nr. 9 statt. D taibacli, am ! I. Nauembe,- 1917. > 9aula ttokn Nnion Nonn > Qattin. ^- l'. NHunkt clei- 5taat5ba!ili. 1^. u. k. > , „'^^. ^l ^. leulliant i. c>. l^,. <1ci'?cit in rullisclic'!' V Paula uncl «attle Nolin «r!.g.acf«naensc!iaft > lackier. 5^. > ^ran^sslencieli werclcn im äirme cje5 Verstorbenen iu Ounsten cler im kriege D erblincleten äolclater« clankencl abgelennt. > Laibachcr Zeitung Nr. 259 _______1655 _____ 12. November 1917 Ablieferung von Banmwollwaren. Kundmachung. . Der Handelsminister hat im Einvernehmen mit den beteiligten Ministern zur Sicherstellung des Bedarfes der Militärverwaltung und der Volksbekleidungsaktion eine Verordnung erlassen, derzufolge alle Besitzer von Web-, Wirk- und Strickwaren, die ganz oder vorwiegend aus Baumwolle bestehen, sowie aus derartigen Waren hergestellton neuen (nicht gebrauchten) Artikeln, verpflichtet sind, ihre Bestände an solchen Waren und Artikeln nach den Detailbestimmungen der Verordnung an die von der Baumwollzentrale A.-G. bezeichneten Übcrnahmsstellen abzuliefern. Ablieferung. Die Ablieferung hat innerhalb der folgenden Termine zu erfolgen, und zwar : Für sämtliche ablieferimgspflichtige Webwaren (Meterwaren) (§ 2 a) sowie für alle aus Webstoffen konfektionierte Männerhemden und Männerunterhosen (§ 2d) und für gewirkte und gestrickte Männerhemden und Männerunterhosen (§ 2c) VOTT1 1O. bis 24. November 1917. Für sämtliche andere im Sinne der Verordnung ablieferungspflichtige Waren vom 25. November bis 9. Dezember 1917. Die Ablieferung hat zu erfolgen: in Steiermark und Kärnten: an die Baumwollzentrale A.-G., Übernahmsstelle VI, in Graz, Sackstraße 16, in Krain, Dalmatien und dem Küstenland: an die Baumwollzentrale A.-G.,Übernahmsstelle VIII, in Laibacü, Franzenskai 3. Die Frachtbriefe haben ausschließlich diese Adresse zu tragen. Die Waren sind franko abzuseuden. Der richtig adressierte Frachtbrief gilt als Transportbescheinigung. Dem Ablieferungspllichtigen steht es frei, die Waren auch direkt gegen Empfangschein an die Übernahmsstelle zu übergeben. Über jede Ablieferung..ist ein genaues Verzeichnis der gelieferten Warenmengen in zwei Ausfertigungen auszustellen. Die eine Ausfertigung geht an die Ubernahnisstelle, die zweite Ausfertigung an die Baumwollzentrale A.-G. „Anbotabtei-lung", Wien L, Maria - Theresienstraße 32. Die Verzeichnisse sind spätestens am Tage nach der Ablieferung der Ware an die genannten Adressen abzusenden. Formulare tfür solche Verzeichnisse stehen den Ablieferungspflichtigen kostenlos bei den Handelskammern, den Bezirkshauptmannschaften, den (jbernalimsstellen und der Baumwollzentrale A-G. „Anbotabteilung1', Wien I., Maria-Tne-resienstraße 32, zur Verfügung. Bei denselben Stellen liegen Separatabdrücke der Verordnung und Merkblätter auf, die genaue Erläuterungen über die Durchführung der Verordnung enthalten. Ausnahmsbestimmungen. Für Gewerbetreibende, gemeinnützige Anstalten und Detaillisten sieht die Verordnung unter der Voraussetzung spezieller Anmeldungen, bezw. Ansuchen Ausnahmsbestimmungen vor. Die Merkblätter enthalten alle zur Erwirkung dieser Ausnahmsbewilligungen erforderlichen Angaben. Formularien für die Anmeldungen sind bei den obenbezeichneten Stellen gleichfalls kostenlos erhältlich. Anmeldepflicht Lagerhäuser, Speditourc oder wer sonst Baumwollwaren in Verwahrung hat, sind verpflichtet, hievon der Baumwollzentrale A.-G. „Anbotabteilung", Wien I., Maria - Theresienstraße 32, innerhalb 14 Tagen unter Bekanntgabe des Eigentümers der Ware Mitteilung zu machen (§ 6). Desgleichen sind Hausbesitzer, Hausverwalter und Hausbesorger, die Kenntnis haben, daß in den ihnen gehörigen oder von ihnen beaufsichtigten Häusern Baumwollwarcn bei Parteien eingelagert sind, verpflichtet, dies der Baumwollzentrale A.-G. zur K<>nntnix zu bringen. Auskünfte. Wenn bei bestimmten Warensorten Zweifel über. die Ablieferungspflicht bestehen, sind die diesbezüglichen Anfragen schriftlich unter Beilage von Mustern an die Baumwollzentrale A.-G., „Anbotabteilung", Wien I., Maria - Theresienstraße 32, zu richten. Verkehrsbeschränkung. Vom Tage der Kundmachung der Verordnung dürfen die unter die Bestimmung der Verordnung fallenden Waren nur mehr nach Maßgabe der in den §§ 3 und 4 festgesetzten Ausnahmsbestimmungen verkauft, verwendet oder an eine andere als die obenbezeichneten übernahmsstelien abgeliefert werden. Strafbestimmungen. Übertretungen der Verordnung oder jede Mitwirkung an einer solchen werden mit Geldstrafen bis zu 2O.OOO Kronen oder Arrest bis zu 6 Monaten bestraft. Geld- und Arreststrafen können auch nebeneinander verhängt werden. Außerdem kann der Verfall der der Ablieferungspflicht entzogenen Ware sowie der Verlust der Gewerbeberechtigung ausgesprochen werden. Laibacher Zeitung Nr. 2b9 1656_________^ ______________ 12, November 191? k o r rc s Champagner-, gebraucht, aber nioht gebrochen, Kunstkork ausgeschlossen, kaufe Nachnahme zu 80 h pro Stück, Flaschenkorke zu K 20*— per Kilo. Vorherige Anfrage unnötig. Für neuo Korke erfolgt Ilöchstangehot nur gegen Bemusterung. ADOLF ROBICSEK, »ÄftK:». 2609 30—20 Gut getrocknete ¦¦ Apfel- und Birnenschalen jede Sorte getrennt, zum Preise von 2 K, dann ausgepreßte, gut getrocknete Obstschalen (Trester) zum Preise von 80 Heller pro Kilogramm, jedes Quantum, auch kleinste Mengen, zu kaufen gesucht. Angebote und Lieferungen erbeten an Franz Kos, Lalbaoh. 2547 22 Freitag den 9. d. M. wurde ein goldenes Medaillon mit einem Brillanten an sohwarzem Samtbändohen im Hauptpostgehaude vor (iem Postechalter oder unmittelbar vor dem Gebäude ST verloren. 3Š Der Finder wolle das Medaillon gegen Belohnung bei der Administration dieser Zeitung abgeben. 3071 Tausche 1 kg Kafffee (ungebrannter, feiner Bohnenkaffee) gegen 15 to feines Weizenmehl. Adresse in der Administration dieser Zeitung. 3008 ß Spar- und Vorschußkassa. Graz, Herrengasse, Eingang Jungferngasse 1 Spareinlagen zu 4% % und zu 5 %. DartehenSgewäliiUDg an jedermann gegen kleinste Ratenrückzahlung. 3074 Wegen Übersiedlung vepkaufe iclx meine im Jabro 1913 erbaute, mit allen Bequemlichkeiten ausgestattete Einfamilienvilla, mit geräumigem Hof und großem Garten, in schönster Lage Laibachs. Preis K 80.000. Die Räumung erfolgt nach Friedensschluß. Zuschriften unter ,,Sonnenhelm" an die Admin. d. Ztg. erbeten. 3064 3-2 Ein gut erhaltenes Motorrad zu Haufen gesucht. Anträge unter ,,Motor 700" an dio Administration dieser Zeitung. 3050 5—3 Deutsches 3062 3~2 Fräulein welches Klavierunterricht erteilt sucht passende Beschäftigung für Vormittage. . Gell. Anträgo unter „Unterrloht" an die Administration diesor Zeitung. Suche eine Wohnung möbliert oder leer, bestellend aus drei bis vier Zimmern. Badezimmer, Küche Banat Zugehör in der Stadt. 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