Für Stifte«: •«ttibrig . . 8 ff. 40 k. frttTOtig . . 4 „ 80 „ »krttlWrifl . J , 10 , «ich . . . - „ 70 „ Mit bet Post ...... 18 ff. WWW« 6 „ »kttdiäbria 8 „ 8*t gnffeOang in« Haut *«eli. 85 kr.. mmU. 9 kr. •tajetee Wnmmtrn 6 kr. Laibacher TJ ngblntt. Anonym« Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. ReNdltn r «ahnhof,affe «r. 16. •r»elWm=*3wfetele«s 8*rew: «ongreßplatz Nr. 8 (Bach» Handlung von Jg. 8. «lein-mayr & Fed. Bamberg.) 3nftrtion9»retfe: gtk die einspaltige i 4 kr , bei wiederholter I schaltung i 8 tr. ... Anzeigen bi» 6 geile» Bei größeren Inseraten nnb " öfterer Einschaltung etttfpn» ?Vj‘' chenber Rabatt. Für complieierten Satz des»«^-^-' bete «ergütung. Nr. 176. Donnerstag, 2. August 1877. — Morgen: Stephan E. 10. Jahrgang. Zur politischen Lage. Die Dinge aus bem Kriegsschauplätze gestalten MmBob Tag zu Tag ernster, selbst bie wohlinsormierte -MontagSRevue“ tonftotiert, baß trotz btt riesigen militärischen Anstrengungen, welche bie Hohe Pforte ™ elfter Stunbe in Szrne setzt, der Siegesmarsch der überlegenen russischen HeereSmacht nicht aus* Welten fein wirb. 6» wäre voreilig, das Resultat russisch-türkischen Äriege« heute schon als völlig entschieden zu betrachten, aber aller Wahrscheinlichkeit nach bürste bet russische «ar bie Sieger palme davontragen. Die Stunbe bet Entscheidung dürfte nicht mehr ferne sein; gelingt e« den russischen Waffen, ba« türkische Heer total zu schlagen unb aufzureiben, so wirb bie Türkei eine zweite Armee »ol nicht mehr aufzubringen imstande sein, möge sie anch die Fahne be« Profeten entrollen und ben Glaubenskrieg verkündigen. Die Pfortenregierung dürste jedoch gegründete» Bedenken tragen, zu biesen außerordentlichen Mitteln zn schreiten, bie Lage bet türkt ist «int ernste, verzweifelte. Bewunderung erregt brr Entschluß btt Pforte, bie Bertheibigung dt« türkischen Reiche» fortzusetzen. Die Pforten, rrgierung rechnet auf dir Unterstützung England» *"d Oesterreich-Ungarn», dir fit in den letzten Tagrn ""gerufen hat, England und Orstrrrrich jedoch er. achten ben Zeitpunkt, actio einzutreten, noch nicht j®1 gekommen, beide Staaten halten vorläufig den Schutz der eigenen Grenzen und Interessen im Auge. England ließ, wie ber elektrische Draht meldet, Abteilungen seiner See» und Landmacht bereit» nach dem Süden Europa'» abgehen, aber diese Streit-kräste reichen nicht dazu au», um btt Türkei unter» stützend unter bie Arme zu greifen; Englanb deckt vorderhand seine eigene Haut und schützt seine Handel-intereflen, zu einer Action mit Rußland fehlen die erforderlichen Mannschaften und Kriegsmaterialien. Oesterreich-Ungarn beschäftigt sich vorläufig auch nur mit einer theilweisen Mobilisierung seiner Armee, angeblich mit der Aufstellung zweier Armeecorp» an dm Reich»grenzen. Au» Eis sek wirb berichtet, baß zwei Hußarenregimenter, eines au» Steiermark unb ba» andere au» Ungarn, an bie bosnische Grenze vorgeschoben werben sollen; ein Uhlanenregiment soll nach Dalmatien beordert worden sein, Artillerie- und Pionnierrnateriale geht nach Ätoazien ab. FML. von SUnikocz (Schwiegersohn be« Gutsbesitzer» Ruarh auf Schloß Selbe» in Krain) wirb al» GrenzcordönS-Sommanbant bezeichnet. 9hgierung»freunb(icht Blätter erkennen bie projektierte partielle Mobilisierung der österr.-ungar. Armee als eint unvermeidliche Nothwendig-keit an, will Oesterreich-Ungarn sich nicht zu einer geradezu lächerlichen Rolle in der orientalischen Frage verurtheilen. Ein großer Theil der Wiener und Provinzblätter erblickt in dem Mobilisierungsprojekte eine leere, resultatlose, kleinliche Demonstration und ungerechtfertigte, Belastung be» beiberfeitigen Reich«-schatzeS. Die ungarischen Blätter dagegen begrüßen die in Aussicht gestellte Mobilisierung mit taufenb« stimmigen „Eljrn I" Die Wiener offiziöse Preffe war vor einigen Tagen noch sehr ruffenfteunblich, jedoch in ben letzt, abgelaufenen achtundvierzig Stunben scheint sich eine auffallende Wendung in ber österreichischen Orieutpolitik vollzogen zu haben. Die in München erscheinende „Süddeutsche Presse" konstatiert den Eintritt dieser Wendung in einem Leitartikel, beffen hervorragende Stellen wir hier Nachfolgen lassen: „Man will bie Bereitfchaftstellung Oester, reich« für eine etwa nothwenbig werdenbe Geltend« machung ber eigenen Interessen. Man will gegen Rußlanb und noch mehr gegen Italien demonstrieren; die Wühlereien in Istrien haben eben in Wien sehr verstimmt. Welche Beschlüsse der große Minister, tath gefaßt hat, ist noch nicht bekannt; bezügliche Nachrichten au« nicht ganz offizieller Quelle werben überhaupt wol mit Borficht aufzunehmen sein; viel-leicht ist gar nicht« befehloffen worden, wie ba« in Wien im kritischen Augenblicke gelegentlich schon vor. gekommen sein soll. Auf jeben Fall wirb Ruß. l an b bei richtiger Fortsetzung feiner bi«her geschickt operierenden Politik sich um blefe Wiener Reuig, leiten offiziell vorläufig nicht kümmern bütftn; ab* gesehen vielleicht von einer Notierung auf rin even. tuellefl neues Kerbholz. Ob zwei österreichische Armrrcorp» ober mehr in Siebenbürgen stehen, kann von' SteutMon. Schatte». fcn Papieren einet alten Kriminalisten _ (Fortsetzung.) unb Sh Achter versank auf« neue in Nachdenken fihati *** ^°nn, leise vor fich Hinmurmtlnb, feinen flWgong durch ba« Zimmer fort. folgte ihm mit ben Augen. Eine Fragt a 60f seinen Lippen; e« schien aber, al« habe tan» l b,n Muth, fit auszusprechen. Mehrmals fiw 70ttt er bit Lippen bewegt, ohne jedoch ein V30tt hervorzubringen. h, "vft es Ihnen bekannt,* stieß et endlich her« ' «wo sich der Unglückliche befindet?” Zweifel weilt er an öorb eine« b»?! .’ ba« nach Newyork segelt. Bi« nach Ham- 8 r^cht seine Spur, hier hört fit auf.“ & »Sie haben ihn also verfolgen lassen?" fragte • fWfchend. bat» habe alle Mittel angewanbt, feiner Hab« ,#it zu werben." »Glauben Sie, daß e« Ihnen gelingen wirb?“ kotaJ nein, dem Anscheine nach ist er ent. Huf « unb schwimmt vielleicht in bieser Stunde °ffenem Meere.“ Ein Blitz der Freude erhellte auf einen Augen» blick ba« schmerzlich verzogene Gesicht be« Banquier«. „Woraus schließen Sie bas?" »Wäre mein Plan geglückt, so würbe ich längst schon Nachricht erhalten haben.“ S. athmete erleichtert auf. Mit bewunbernngswürbigem Scharfblick erkannte btt Krirninalrichttr sogleich, welche Ursachen biesen Fragtn zugrunde lagen. «Ich begreife, Herr «»mmerzienrath, baß Ihnen baran liegen muß, ben jungen Mann nicht wieber. zusehen,“ warf er leicht hin. „Sie haben e« errathen. Ich fcheue jeden Eclat, zumal wenn er mich unb meine Familie auf eine so empfindliche Weise berührt. Albert K. ist tobt für mich, einem Bankerotteur werbe ich mein Kinb niemals geben.“ „Auch wenn fich herau-stellt, baß ber Verdacht, der jetzt auf ihm lastet, unbegründet ist?" „Da« ändert an meiner Meinung nichts." Diese Worte würben in einem Tone gesprochen, welcher keine Erwiderung zuließ. „Ihre Tochter, Herr Komtmrzienrath, wirb fie einwilligen, wenn? . . .“ „Sofie kennt ihre Pflicht," unterbrach ihn der Banquier. „Genug bavon. Albert ist aus dem Wege nach Amerika und meine Tochter ist, Dank drr Erziehung, welche ich ihr geben ließ, ein gute», folgsamer Kind, da« jenen kurzen Liebe«traum balb vergessen wirb." Erst nach einer Stunbe unb nachbem von bei. ben Seiten eine Menge Fragen, auf Albert« Flucht unb ba« Folliffement seine« Haufe« bezüglich, geihan unb beantwortet worben, trennten fich bie beiden Männer. V. Dir Rückkehr. Sechs Tagr waren feit Albert« Abreise ver. flössen. Der Kriminalrichter hielt ba« Versprechen, welche« er bem Banquier beim «bschiebe gegeben hatte. Bi« zu bieser Stunbe wußte man nicht, welch' ein Verbacht auf Albert laste. Die Nachricht von bem Fallissement de« Hand, lungshause«, dessen Theilhaber der Verlobte der BanquierStochter war, hatte fich dagegen schon an bemfeiben Tage, an welchem bie telegrafische Depesche ein getroffen, mit WinbeSschnelle in der ganzen Stadt verbreitet. Während mehrerer Tage war sowol an der Börse als auch in allen kaufmännischen Kreisen von nichts anderem die Rede. Es gab nur wenige, welche den jungen Mann beklagten, und kaum die Hälfte dieser wenigen den Russe», abgesehen von dem Fall einer gänzlichen militärischen Niederlage, überhaupt gleichgiltig sein, marschiert aber Oesterreich mit 1854 in Rumänien da, bann ist der allgemeine Zusammenstoß, und vulgär gesagt, der große Kladderadatsch überhaupt nicht mehr zu vermeide« und geht eben alle- drunter Mid drüber. Die Raffen würden an einer Nachahmung de- bezüglichen deutschen Beispieles von 1870 Mg thun; nach Ergreifung der unumgäng. lichen Vorsichtsmaßregeln kümmerten sich die Deutschen damals um die österreichischen, italienisch:» und dänischen Gefühle weiter gar nicht, sondern setzten alle« an eine möglichst gründliche und dann auch ausgiebig erfolgte militärische Befiegun, der Fran-zvscn. Gewinnen die Russen südlich vom Balkan oder in der Gegend von Rustschuk und Schumla eine große Schlacht, dann werden die Neutralen sich wol auch wieder beruhigen. Daß übrigens die allgemeine diplomatische Situation neuerdings etwas lebendiger geworden ist, beweist unter anderm auch dir Berufung des geh. Legationsrath v. Radowitz au» de» Berliner auswärtigen Amt zum dürften Bismarck nach Batzin. Hoffentlich begnügen sich die Oesterreicher mit der ihnen übrigens niemals versagt gewesenen Beteiligung an der Feststellung der politischen Ergebnisse des Krieges und tragen ihrerseits nicht zu einer allgemeinen Conflagration bei; die bezügliche Verantwortung wäre sehr groß utid das Risico vielleicht nicht viel kleiner. Wenn die österreichische Politik die politischen oder auch nur die militärischen Erfolge Rußlands in gewiffen Grenzen halten will, so hat daS einen Sinn; will sie aber die Fortsetzung de- Krieges überhaupt hindern und damit direkt auf Seite der Türkei treten, so ist das eine grobe Thorheit. An der Möglichkeit der Aufrechterhaltung der direkten Türkenherrschaft über Bulgarien kann doch auch in Wien kein politischer Mensch denken, wa» aber will Oesterreich an die Stelle setzen, wenn nicht unter freundlicher Verständigung in erster Linie mit Rußland und »Dciter Linie mit Deutschland? Die günstigste Er» ärung für die Wendung der letzten Tage ist noch dir, daß Oesterreich nach den bisherigen schlimmen Ergebnissen der türkischen Kriegsführung nnd bei der allgemein in Konstantinopel herrschenden Con> fusion nach einem etwaigen russischen Siege den sofortigen direkten Frieden-schluß der Türkei mit Rußland und damit seinen Ausschluß von den seine Jntereffen so nahe berührenden neuen Stipulationen gefürchtet und deshalb an feine Existenz als militärische Großmacht zu erinnern für gut gefunden hat.« Vom Kriegsschauplätze. Am rechtsseiligen Iantra-Ufer findet soeben eine bedeutende Schlacht statt. Bei Plewna fand eine große Schlacht statt, beginnend mit der Vernichtung zweier russischer Regimenter. Mehemed Ali ist mit der Vorhut einer 60,000 Mann starken Armee in Tirnowo ein* getroffen. Prinz Hassan ist mit seinem egyptischen Corps und 15,000 türkischen regulären Truppe« in der Nähe von Basardschik ein getroffen. Derselbe soll den Rücken Mehemed Ali Pascha'« decken, der sich mit dem ihm von Plewna entgegenrückenden Osman Pascha zu vereinigen strebt. Die auf besondere Anordnung de« türklschen Armeekommandanlen vorgenommenen scharfen Re-cognoscierungen erwiesen sich als günstig. Die Russen zogen stch gegen dir Janlra zurück. Nachrichten aus Zimnica melden, daß 3000 Russen die Dona« dort passierten. Die Russrn wurden in der Gegend von Silistria neuerlich zurückgeworfen. Zwischen der russischen Avantgarde und drei Nizam-TaborS fand bei Opanka nächst Baiardschik ein Scharmützel statt, bei welchem die Türken zurückgeschlagen wurden. Osman Pascha hat den Russen neuerdings eine große Niederlage brigebracht. Er ist mir seinem Corps über Selvi nach Gabrowa marschiert, hat den Schipka-Paß glücklich erreicht und somit die Rückzugslinie des 5. Corps abgeschnitten. Letzteres trifft Anstalten zum Rückzüge. Die Türken griffen die Russen, welche sich auf Eski Saghra zurückgezogen hatten, von drei Seiten an. Das Gefecht war für die Türken günstig. Die Montenegriner, welche einen Angriff auf NiksiL unternommen hatten, wurden zurück-geschlagen und erlitten große Verluste. Politische Rundschau. Laibach, 2. August. Julaud. Ucber die am 31. v. M. in Wien unter Vorsitz de» Kaisers stattgefundene gemeinsame Ministerkonferenz meldet die „Bubop. Korr." folgendes; „Der Ministerrath dauert« drei Stunden. Es wurden in demselben alle Eventualitäten des weitern Verlaufe» des russisch-türkischen Krieges eingehend erörtert. Im Sinne der gefaßten Beschlüsse wurde die gemeinsame Regierung ermächtigt, die von den beiden Regierungen in den Legislativen bereits früher gekennzeichneten und signalisierten Maßregel» und militärischen Vorkehrungen zu treffe«, welche die Wahrung der Reichsintereffen erheischt und demgemäß die Besatzung an der Südgrenze der Monarchie so bald al» nothwendig mit noch zwei Divisionen zu verstärken. Die Feststellung be« Zeitpunkte», wann dies geschehen soll, bleibt der gemeinsamen Regierung überlaffen. Für die Bedeckung der Kosten haben die beiderseitigen Finanzminister aufzukommen. Weitergehende Beschlüsse wurden nicht gefaßt." Die Ge sammt kosten der militärisch« Action werden auf beiläufig dreißig Millionen Golden veranschlagt, für deren Aufbringung bereit« Anträge vorliegen. Die gemeinsamen Minister find willen«, die Geldbeschaffung hiefür unter ihrer Btt' antwortung durchzuführen und für dieselbe von de« Delegationen erst nachträglich die Bewilligung ei«' zuholen; die theilweise Mobilisierung kann all beschlossene Thatsache angesehen werden, und siiit bereit« Weisungen ergangen, die keinen Zweifel darüber zulaffen, daß dem Beschlüsse auch die Aul' führung desselben unmittelbar folgen und die ii> «»«ficht genommene Aufstellung sofort in BvklM gesetzt werden wird. Das am 31. v. M. ausgegebene Reich-' Gesetzblatt veröffentlicht die von beiden Häuser» des ReichSratheS beschlossenen Gesetze, betreffend di« Bedingungen und Zugeständnisse für die Sicherst«!' lung einer Lokalbahn von Wien nach Aspang; bf treffend die Maximaltarife für die Pttfonenbeförbc rung auf den Eisenbahnen, und da» Gesetz, wodurch die Vermehrung de- von Leopold Freiherrn vo» Haan errichteten Fideikommisse- bewilligt wird! ferner eine provisorische Verordnung de» Ackerbau' ministeriums, betreffend die Abhaltung von Prüf«»' gen für das Lehramt des Obst- und Weinbau«* und der Kellerwirthschaft an Ackerbau- und Obst' und Weinbauschulen. Die österreichisch-ungarische Zollkonfereni tritt am 3. August in Pest zusammen. Die kommandierenden Generale von Kroazie» und Dalmazie», Mollinary und 8t ob ich, nur« den nach Wien berufen. Ausland. Die „Nordd. Allg. Ztg." erfährt angeblich aus bester Quelle, daß die militärische* Maßnahmen, welche etwa seitens der ö ster r eichis*' ungarischen Regierung beschlossen werden sollten» nur de« bereit« angebeuteten beschränkten Umfw'i haben und sich auf einige (vier) Divisionen erstreck«» werden. Oesterreichischerseit« wird damit in (ein«1 Weise da« Verlassen bet bisherigen neutralen und reservierten Haltung beabsichtigt. Noch weniger nM den diese sowie dir etwa folgende« Anordnung die vortreffliche« Beziehungen zu tangieren vermAg* welche zwischen beit Höfen von Wien unb Peter«' meinten eS ehrlich. Dir meisten, unb selbst solche, welche ihm nahe gestanben, dem Glücklichen unb Reichen ihre Freundschaft aufgedrungen hatten, zuckten jetzt die Achseln unb stimmten in das Ver-dammungSurtheil ein, welches allgemein über ihn ausgesprochen wurde. Der frühere Günstling der sogenannten guten Gesellschaft wurde überall verketzert, Erdichtungen und Verdächtigungen warben laut. Auch der Banquier und seine Tochter blieben nicht davon verschont, auch an sie wagte sich die giftige Zungr der Verleumdung, doch nur heimlich, offen getraute sich niemand, bett reichen, angesehenen Mann zu kränken, unb nach wie vor beugte sich die Schmeichelbrut, welche die gute Gesellschaft zu ihren Stützen zählt, vor feinem Gelbe. Daß Albert entflohen sei unb überbie» noch im Verbuchte stehe, ein Verbrechen verübt zu haben, das wußte man, Dank der Verschwiegenheit des alten Kriminalrlchter« unb ben klugen Maßregeln be« ÄommerzienratheS, noch nicht. Mit eisiger Ruhe bewegte er sich in ber Gesellschaft, unb obwol es in ber Brust be» edlen Mannes wogte unb tobte, auf feinem Heficht war nichts booon zu lesen unb selbst vor feinen nächsten Freunden verbarg er seinen Kummer. In seinem Hause herrschte die tiefste Trauer. Sofie liebte ihren Verlobten zu sehr, um fich dem Willen ihre« Vaters zu unterwerfen, der mit Heftigkeit in sie drang, jeden Gedanken an eine Ver-bindung mit dem Geliebten aufzugeben. Daß Albert entflohen, mit dem Verbachte belastet, einen Mord verübt zu haben, davon hatte das unglückliche Mädchen keine Ahnung. Sie tröstete fich mit dem Gedanken, den Widerstand oonfeite ihres Vaters mit ber Zeit doch zu brechen, und dieser Gedanke allein hielt sie aufrecht. Unter den Relfenben, welche am Abenb dieses Tages aus dem Eisenbahnzuge im Bahnhofe zu D. stiegen, befand sich ein Mann, dessen Wesen eine auffallende Unruhe verriet!}. Er war in einen Mantel dicht ein gehüllt unb ein tief in» Gesicht gedrückter Hut verbarg seine Gesichtszüge. Anfang« betrat er den Perron de« Bahnhöfe« mit unsicheren Schritten, scheu zur Seite blickend; je näher er aber bem Ausgange unb ben baselbst ausgestellten wachehaltenden Pol'zeisolbaten kam, desto ungezwungener wurde seine Haltung, desto fester sein Schritt*. Al« er aus dem Gebäude trat, fiel da» Licht einer Laterne |auf fein Gefichi, und wir erkenne* die wohlbekannten Züge unsere« jungen Freunde» Albert K. Seit den wenigen Tagen seiner Abwesend war eine gewaltige Veränderung in feinem ganz^ Wesen vorgegangen. Sein Geficht, frShet so ft#* und blühend, war bleich, und seine Augen, 0°* mehreren Wochen noch so hell und blitzend, lag^ jetzt matt und glanzlos m Ihren Höhlen. Anch f(j* Gang war gebückt, unb trotzdem er sich alle 3R6“ zu geben schien, um diese Veränderung zu verbergt machte er doch den Einbruck eine« Menschen, 6* unter bem Einflüsse eine« tiefen Seelenschmerze« fW Schwere Seufzer entstiegen von Zeit z« ST seiner Brust, al« er burch bie hellerleuchteten Straße» ber Residenzstadt schritt. Er hatte feinen Hut übtt die Stirn herab gezogen unb fich so sehr in f«n‘n Mantel versteckt, daß nur Nase unb ««gen frei waren-Mit schnellen Schritten ging er vorwärt-, d«« hielt er in kurzen Zwischenräume« inne unb wa«» sich um, al« wollte er fich überzeugen, baß >>> niemanb Nachfolge. Dann fetzte et feinen Weg ' Endlich hatte er ba« Ziel feiner W ander uv erreicht. E« war bie« ein kleine« unfcheinda Hau«. Ein Schild übet ber Hausthür, auf ein Löwe abgebildet war» verkündete feine Bedeut» » In tiefe« Hau« ttat er ei«, nachdem er leinen letzten Blick auf bie Straße geworfen W | (Fortsetzung folgt.) bürg bestehen. Wenn Oesttrreich-Ungam, all der hauptsächlichste und mächiigste Grenznachbar der europäischen Türkei, Maßregeln ergreift, um von den Ereignissen nicht unvorbereitet betroffen zu werden, so erfüllt eS damit nur die gebieterische Pflicht de- Schutze» seiner eigenen Interessen — nicht wrniger und nicht mehr. Infolge einte besonder« Abkommens mit 9t u» mönitn wurde für Rumänien da» Ausfuhrverbot von Korn und Vieh aufgehoben. Vor Schluß der Skupfchtina wird die Regierung, die äußere, höchst schwierige Lage beleuchtend, von der Skupfchtina freie Hand für jede mögliche Action fordern und allem Anscheine nach auch erhallen. Sowol Rußland al« das deutsche Re,ch sollen der österreichischen Regierung bindende Zu» sicherung darüber gegeben haben, eS werde ohne Zustimmung Oestcrreich-UngarnS eine Aenderung des Status quo in den südlichen Ländern nicht stattfinden. Zur Tagesgeschichte. — Für den Feuerwehrtag in Stuttgart lautet daS Programm, wie folgt: „Am Samstag den 11. August, um 11 Uhr vormittags, wird die Ausstellung von Feuerlöschgeräthschaften in der Markthalle eröffnet werden, die bis Mittwoch abendS um 7 Uhr den Besuchern täglich von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends zugänglich ist. Abends 8 Uhr ist Beleuchtung des StadtgartenS und MilitLrmusik. An demselben Tage ist auch für die ®Sße von 9 Uhr an Militärmusik im Festsaale der Liederhalle. Am Sonntag früh find von 6 Uhr an aus der KönigSstraße sämmtliche Werilthjcbaften der Stuttgarter Feuerwehr aus. gestellt. Um halb 10 Uhr Aufstellung de* Festzuges auf der Planie, um halb 11 Uhr Abgang deS Zuge«, der fl» durch die Hauptstraßen der Stadt bewegen wird, um halb 12 Uhr Beginn der Uebung der Stuttgarter Feuerwehr am Rath, hau«. Um 3 Uhr nachmittags nimmt sodann der Feuer-wehrtag im großen Saale des Königsbaues seinen Anfang. Um 5 Uhr ist Bankett im Warten und Festsaale der Liedei-Halle bei Militärmusik (unter Mitwirkung des Stuttgarter „Liederkranzes"); am Montag früh halb 8 Uhr Prüfung der ausgestellten Gerüche; um 8 Uhr Morgen-Spazierg-og über dtn Bdpfer sc. nach dem Schützenhaus. Nachmittags Festfahrt na» Eßlingen. Am Dienstag früh 7 Uhr ein Bang na» den Wafser-ReservoirS von Stuttgart unter Leitung deS Staatstechnikers Overbaurath Dr. v. Ehmaiin, um die Wasserversorgung Stuttgarts in Bezug auf daS Feuerlöschwesen kennen zu lernen. - Wegen die Reblaus. In Lausanne wird «w 6. d. der internationale Phhlloxera-Kongreß **8*n. Theil nehmen: Oesterreich Ungarn, deutsche« Reich, thantiei», Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Ru-Eäaien und die Schweiz. Als Vertreter der k. k. öfter r. Regierung wird Ministerialrat!, Dr. Ritter v. Hamm sun-gitttii; neben demselben wird aber auch der Leiter der ^»isch.phys,vlogischen Versuchsstation für Obst. und Wein- in Klosterneuburg. Professor Dr. Leonhard 91681er, der Phylloxera-Forscher dahin entsendet werden. Des b#» Dr. $ Falw auSgearbeitete Programm der BerathuugS-WflftiRände umsaßt 181 Frvgen «8-13 BrkMn, nS«l«ch: Sprung de2 UebelS, Wichtigkeit und Bekämpfung der »rvn!- Verbreitung durch den Verkehr und aus natürlichem günstiger Zeitpunkt zur Bekämpfung, Vorkehrungen, *0n eines gem«insa«en Auftretens. Wiederherstellung der ”Mtiftkn DtgtftiM»n ton ft#Wtnijst*ttn, ®'Hgebung gegen die Einschleppung, Bestreitung deS noth-*n*igen Aufwandes, Gründung eines internationalen So* m'l& mit Centrolbureau. Die Verhandlungen werden vor-^^chtlicd ,0 Tage in Anspruch nehmen. Äotal- Md Provmzial-Angelegenheiten. ~ (Die städtischeMusilvereinSkaprlle) iWht von heute an die Badeorte und Sommerfrischen KrainS dtn Bml* übtet Thätlgkeit. Da« O«yest»r, wät Sttelch-^ Blasinstrumenten bestehend, ist nun gut bestellt. Mor» und übermorgen konzertiert die Kapelle in Adeliberg, ®m Sonntag in Bischoflack und am SRetrteg begibt st» die-Wh* nach Veldes, um der dort herrschenden tobten Saison «btn beizubringen. — (Die Ehre des Herzogthums Ä r a i n.) BalvasorS 15. Heft, enthaltend das 4. Heft deS III. BucheS, gelangte soeben zur Versendung. ES umfaßt die Bergwerke Idria, Wippach, Sava, Ponowitsch, Lübek, Bischoflack, Eörtschach u. f. w., die Mineralien und bas Thkerreich in Jttain. Tine Zierde diese- HesteS bilden drei Abbildungen aus der bekannten Hand deS Herrn B. N o v a k, nämlich Billiche vom Teufel auf die Weide getrieben, raubende Stein» adlet und auffliegende wilde Lauben. Die Ausstattung läßt nichts zu wünschen übrig. Bemerken wollen wir, daß zur Zeit Balvasors beim Bergwerke Idria nachstehende Func-tionärt und Arbeiter bedienstet waren: 1 Verweser, 1 Gegen-schreib», 1 Kaplan, 1 Bergrichter zugleich Waldmeister, 1 Gruden- zugleich Brandstätte-Schreiber, 1 Leuthutmann, 1 Oberbrennmeister, 3 Hutleute, 1 Wasserleiter, 1 Kunst-meister mit 9 Knechten, 1 Kobila- und Gerinnwerkmeister mit 6 «»echten, 1 Rechenmeister mit 6 Knechten, 4 Stallleute, 178 Bergknappen, 16 Anschläger und Stürzet, 18 Hasplet, Truhenlauser und Setzer, 6 Grubetizimmerleute, 4 Wächter, 41 Holzknechte, 6 Ziegelschlager, 40 Holzklieber u. a., zusammen 10 Beamte und 355 Arbeiter. Der jährliche Ausgadenetat betrug damals 28,000 Gulden. — (Selbstmord) Gestern in der vierten Wach» Mittagsstunde entleibte sich der Feldwebel Kienzl des Jnf.-Reg. Nr. 63 in einem Magazine des hiesigen Kvliseums mittelst eines Gewehrschusses. — (Von der Feuerwehr.) Die Spritzenmann-schast hielt gestern abends eine Uebnng ab, es wurde am Laibachufer nächst dem Thealetgebäude eine Säugpumpe aufgestellt und eine Schlauchlänge bis in die Sternallee gelegt. Bei dieser Gelegenheit erfuhren die dortigen Rasenplätze durch eine andauernde Bespritzung eine wohlthätige Auffrischung. — (Gartenkonzert.) Der gestrige angenehme Abend füllte den Garten der Südbahnhosrestauration mit nahezu 300 Gästen ans allen Gesellschaftskreisen und aus beiden Parteilagern Laibachs. Die Noten, welche Herr Kapellmeister 8 zansky durch seine meisterhafte Kapelle vortragen ließ, namentlich die Ouverture zur Oper „Dinorah", daS „Miscellen*.Potpourri, die hebenden Tanzweisen, die Solopiecen des Flügelhornisten und das große Marsch-Polpoutti „Reise durch Europa" befriedigten vollkommen die Zuhörerschaft, wie auch in nicht geringerem Maße die gute Küche und der bekannte gute »eOer de» «efleuratenr# Herrn Fleifchmann. — (Südbahn.) Herr Heinrich Pfeiffer, Oberinspektor der Sübbahn, wohnhaft in Wien, wurde mit der Verleihung des russischen St. Annen-Orden» zweiter Klasse ausgezeichnet. — (AuS den Nachbarprovinzen.) Der githervtrtuofe Herr Ponholzer, auch in fyfftgnt Ge-fellschaftetretsen bestens bekennt, hat eine aus 84 Piecen bestehmde Serie der schönsten Kärntner Lieder sitr die Zither arrangiert und in geschmackvoller Ausstattung in Druck er-scheinen lassen. — In St. Leo » hard in Kärnten, einem der höchstgelegenen klimatischen Äntorte, befinden sich derzeit, wie die „Klagenf. Ztg." mitcheilt, mehr als 130 Ksrgäfte', die gemeinschaftlich an der Üble ä' höte erscheinen und voll deS Lobes über dir dort herrschende gemüthliche Stimmung und billige Bedienung sind. — DaS Stilfser Joch, die UnglÜckstätte Tourvillel, wird von Touristen an» allen ve-endk» Europa’» Heuer sehr zahlreich besucht, namentlich ist es, nach Bericht des «Jnlisbr. $agbl.*, die englische Damenwelt, die sich ganz besonders für dir Schauerstele interessiert. — Die städtische stebenklassige Oberrealschule in Triest besuchten in Vorjahre 448, u. z. in bet erste» 176, zweiten 109, dritten 98, vierten 73, sitsfte» LH sechsten 15 und siebenten 14 Schtilrr: 14 Schüler ihiteri zogen sich den MaturitSt«pr»sungen, hievon empfingen 2 ein ßettgtile der Reise mit Auszeichnung, 8 wurden reif erklärt und 2 «probiert, 8 zogen sich zurück. — Der in # i 11 i neu gegründete „Simithaler-Alpenverein* hält heut» (eine constituinende Vetfimtilung. — Zum Besten de» ««»net Schulfanbei Hübet am 5. d. M. in R a n n eine Theatervorstellung und Mufttptobuction statt. — Wie die ,,»gr. Presse» schreibt, ist mit Rücksicht auf die bevorstehende Arrnee-Mobilisiernng der Zusemtnttttritl de« kroatischen Landtage- siit den 15. d. M. in Frage gestellt. — In Krapina-ripliz*»«, die Zahl der Kurgäste bi» 84. v. M. auf 1004 Köpfe. — Die Oberrealschule in Agram wurde im abgelaufenen Schuljahre von 265 Schülern be- sucht ; von biefen erhielten 13 die Vorzug»-, 137 die erste, 5 'die zweite und 44 die dritte Klaffe. — (Aus der Bühnenwelt.) Die „Marburg«. Zeitung" zollt ben Mitgliedern des Wiener Stadttheater-für bas in Marburg in Szene gefetzte gediegene Gastspiel wohlverdienten Beifall, bebonert jedoch da» im zweiten Rete deS Lnspiele» »Die Mosa-Dominos" vorgekommene, ben ästhetischen Geschmack arg verletzende Exteinpore mit folgender Rüge: „Wir wollen nicht untersuchen, wa» für Factoren dabei mit in Rechnung kommen, aber nur da» wollen wir bemerken, baß echte Künstler auch in der Provinz jenen Standpunkt einnehmen sollen, den sie in der Residenz einnehmen und wahren müssen, und sehr leicht artet die Äunft au», wenn sie glaubt, die Provinzbewohner mit unpassenden Witzen traktieren unb ködern zu können" Vom Thierschutzvereine. Der Obmann des provisorischen Lom!l6s, damit der Umwandlung der in Laibach bestandenen-zum Central-Thierschutzvereine in Graj seinerzeit gehörigen und mit Ende Dezember 1876 aufgelösten Thierschutzvereins.Filiale Ärain in einen selbstständigen Thierschutzverein für Ärain mit dem Sitze in Laibach betraut wurde, theilte uns einen Auszug aus seinem Berichte mit, den er in der am 29. Juli l. I. einberufenen Mitgliederversammlung zum Vortrag bringen wollte, welcher Bortrag jedoch wegen Abganges der zur Beschlußfassung erforderlichen Mitgliederanzahl unterblieb und für die auf Samstag den 25. August l. I. rinberufene, eventuell letzte Mitgliederversammlung auf die Tagesordnung gesetzt wurde. AuS diesem Berichte entnehmen wir folgende Thalsachen und Daten: Der Centralausschuß de« ThierschutzvereineS in Graz hat unterm 30. Mai 1874 die Gründung eines vom Centralausschusie deS Grazer Thierschutzvereine« abhängigen Thierschutz-FilialvereineS für Ärain mit dem Sitze in Laibach bewilligt und den hiesigen 1. k. LaudeSgerichtS-Osfizial Herrn Ferdinand Janesch zum Borsteher der genannten Filiale ernannt. Unter Leitung de« genannten Vorsteher« stieg die Zahl der Filialvereinsmitglieder aus 202. Der Grazer Een-tralvereinS-AuSschuß ernannte infolge Resignation des Herrn Janesch am 12. Februar 1875 den Redakteur Herrn Franz Müller in Laibach zum vor» : de« FilialvereineS in Ärain. Während der Zeit dieser letzten Obmannschaft stieg die Zahl der Mitglieder des Thierschutz-Filial-Vereines Ärain auf 245. Diese Zahl wurde ififölge eingetretener Tedtefätte, Domicilvcrändevun-in, Auswanderungen au« Ärain und angemeldeter Austritte auf 185 heradgemindert. Unter der Obmannschaft de« Redakteur« Müller wurde der gesummte Hierüber Diözese Ärain im Wege de« sürstbischöflichen Ordinariate« eingeladen, der Thierschutzverein« Filiale in Ärain al« Mitglieder beitreten und für die Steigerung der Mitgliederzahl, für die Äräftigung diese» humanen Vereine«, namentlich in den Gemeinden d<-flachen Landes Ärain, eifrigst wirken zu wollen. Leider war diese« Ersuchen, dieser Appell an den ÄlteuS de« Landes Ärain von keine in günstigen erfolgt begleitet. Unter einem wurden sämmlllche k. f. Bülk«schulen.Bez!rksii,spekl,rate in Ärain e«igelnden, der ThierschutzvereinS Filiale Äraitt als Mitglieder fceizutrelen und auch die Lehrerschaft Drains fürder humeetn Zweite zu gewinn«,; «ich dies«» Schießt «lieb ohne tfüitfügte Resultat, ©brifeite fcrt pbltH» scheu Behörden war e« der Laibacher Magistrat in erster Linie, der sich für den Thierschutzverein inter. effierte, sich „de« lieben Viehes erbarmte" und gegen Tierquälereien von Fall zu Fall actio ctagriff. Uebet die Aktion btt t. k. Bezirkshauptmann-fchoften in den Landgemeinden Ärain« liegen der Filial - Bereinsvorstehung in Laibach in Bezug auf Amtshandlungen über Fülle von Thierquälereien Berichte nicht vor. Die Thierschutzverein« - Filiale Ärain wollte die vorn ärztlichen Standpunkte au-empfthlene und namentlich in Deutschland in Anwendung stehende Schlachtmaske zur Einführung empfehlen, stellte gelungene Versuche an, aber dit|t neue Echlachtmethode fand in Laibach keinen Anklang, die Fleischhauer blieben bei der alten Me» thode, bei der Schlachtung mit dem Beile. Die Lhätigkett de« Thierschutz-FilialvereineS in Laibach beschränkte fich im Jahre 1876 lediglich auf dir Erledigung currenter GeschäftSstücke und auf An. zeigen über vorgekommene ThierquLUreien. Am 19. März 1876 fand in Laibach dir erste Generalversammlung der Mitglieder des Filialvereine« statt. Bei derselben wurden Stimmen laut» die auf Grund gepflogener Rücksprache mit Angehörigen au« allen Gesellschaftskreisen der Ansicht Ausdruck gaben, daß ein Thlerschutzverein in Ärain nur dann liefe und «»«gebreitete Wurzel schlagen werde, wenn dir Filiale vom Muttervereine getrennt und die Filiale in einen selbständigen Verein für Ärain umgestaltet werde. Die Versammlung erhob den Antrag zum Be> schluffe, daß der vom Grazer Crntralvereine abhängige Filiolverein für Ärain in einen selbständigen umgestaltet werden und die im Jahre 1876 ein« gehobenen Mitgliederbeiträge an dm Grazer Central-verein vorläufig nicht abzufahren find. Der Grazer Eentralverein nahm die Abfuhr dieser Gelder in Anspruch, und al« dieselbe unter Hinweisung auf obigen Beschluß der Generalversammlung vom 19. März 1876 zu wiederholten malen verweigert wurde, erklärte der Grazer Central-Berein«au«schuß unterm 10. Februar 1877 die Filiale Ärain de« Grazer Thierschutzvereines für aufgelöst. Dir Ob-Mannschaft der ehemaligen Thierschutzvereini-Filiale Ärain und der bestandene Filialausschuß find noch heute von dem sehnlichsten Wunsche beseelt, da« humane Institut eines Thierschutzvereine» dem Lande Ärain zu erhallen; aber Vorstand und Ausschuß allein find nicht imstande, diesen Verein lebensfähig zu erhalten, eS ist hierzu die Mitwirkung aller im Lande Ärain domicilierender Thierfreunde dringend «othwenig. Vonseite der bestandenen FilialvrreinSvorstehung, dir derzeit behufs Umgestaltung der ehemaligen BereinSfilisle in einen selbständigen Verein für Ärain al» provisorische« ComitS fungiert, wird an fämmtliche Mitglieder der bestandenen VereinSfiliale und an alle Thierfreunde in Ärain die neuerliche Einladung gerichtet, zur Durchführung der Beschlüsse der Generalversammlung vom 19. März 1876 die Zustimmung trtheilen zu wollen. Sollte der neuerlichen Einladung zum Erscheinen bei der aus Sams tag den 25. d. M.vertagten Generalversammlung, die um 8 Uhr abend» im Gartensalon der Schreiner-schrn Bierhalle statt finden wird» keine Beachtung gewidmet werden, so müßte die bestandene {Repräsentanz der Filiale Ärain, beziehungsweise da« provisorische Eomit6 für den zu bildenden sclbftänoigen Thierschutzverein in Ärain die weitere Thäiigkeit einstellen und nach § 33 der Filial Bcreinsstatuten die vorhandenen ßilial-$Bertin«gtlbcr an die städtische Armenkasse zu Laibach in Abfuhr bringen. Witterung. Laibach, 2. August. Morgen« heiler, nachmittag« zunehmende Bewölkung, schwacher SW. Wärme: morgen« 7 Uhr + 181«, nachmittag« 2 Uhr + 26 9« C. (1876 + 25 b'; 1875 + 23 5-6.) Barometer im Fallen 729 70 mm. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme + 221*, um 2 8« über dem Normale Telegramm. Äonstantinopel, 31. Juli. Ein Telegramm O»man Pascha'» au» Plewna vom 30. Juli meldet: Heule morgen« griffen drei starke feindliche Abheilungen die türkischen Stellungen an. Der Äampf dauerte bi« 10 Uhr abend«; die Russen zogen fich schließlich in Ihr Lager zurück. Nach Aussage der Gefangenen hallen die Muffen 60,000 Mann Infanterie, 3 Regimenter Kavallerie und 50 Kanonen. Morgen findet voraussichtlich eine Wiederaufnahme des Kampfe« statt. Wiener Börse vom 1. August. Staatsfonds. »e,d! w-r-1 Pfandbriefe, i »eld Angekommene Fremde am 2. August. Hotel Stadt Wien. Duma, Rentier; Bertouc, Oberst' lieutenant; Rattera, Agent, und Ponton-, Trieft. — LewinSki, Pros ; Pollak, «rsitzcr ; «ral, Beamter; Baller, Postelberg, Kflte., und Dr. Bunzl, Wien. — Onderka, Baninspektor, Jdria. — Tzap, Besitzer, Jglau. — (Bio-boinik, Besitzer, Eisnern. — Weinhardt, Beamter, Baden. — Kopal, penj. Major, Tilli. — Oeffner, Eerichtsrath, und Srünwald, Budapest. — Kerfin, Besitzer, St. Peter. — Schlechan, Bergdirektor, Oberlaibach. — Dobrauz, RudolsSwerth. — R. von Gutteiiberg |. Frau, Zara. — Bernat, Lehrer, Klagensurt Hotel Elefant. Pavesch, Finanzrath; Dr. Schuft, Priester, und Tomasini, Triest. — Thaman, Oberkrain. — Freu» mann, Kfm., und TüSki, Wien. — Benuti Josefine, Sörz. — Wolf, RadmannSdorf. — Trevn, Kfm., Sava. — Znidarjii, Lehrer, Esset. Hotel Europa. Lenassi, und Koman, Pfarrer, und Legat, Pros., Trieft. — Sorko, RechnungSrevid-nt, Slagenfurt. — Parazzoli, Militär-Intendant, Dalmazien. — Met-finget Josefine, Pettan. Mohren. Lechner, Wien. — Lpersperger. — Dollamun-tine, Triest. — Filzi, Pisino. — Burnwald Maria, Ätoin. — KraSan, Prof., Lilli. iperz. 61 70 »l »v'Illg. ist. Bod..«r«dit. ia« »b »10. Ute. ÖR. in eile. ““ ------------------- ----------- ieft Don 1864 .... 6ej« von 1860, ganz« »j$tJnhaber. Druck von Jg. v. «leinmavr & Fed. SRambtrg. Berleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.