Dienstag, den 5. Februar 1824. Laib» ch. v_)eMaH de< «ingelangten hohen Hofkanzleydecreks "m »7.v.» Erh. ,0. l.M., Zahl 29,346, habenSe. k. k. Majestät mit a. h. Entschließung vom 4. » M. geru^ htt, dem Penedict Isidor Brun, Gesellschafter >er Dite Venldict Brun <-d Comp., und Striegelerzeuger >n Mailand in der Straße St. Calimerc» Nr. HHH5, «uf die Verhesseru^g bey de« Erzeugung der Striegel, welche im Wesentlichen darin bestehe: ») daß mittelst «>n,, yön dem Bittsteller erfundenst Mechanismus die, Zähne de« Striegel mit «yllkommener Genauigkeit und Regelmäßigkeit, und zwar dergestalt hergestellt werden, »aß dit Höhlungen der Zähne erweitert odee vermin-vert u-nd n,«hr »der weniger spitzig gemacht werden onncn,, je nachdem es die Beschaffenheit der mehr ede« wenige haarigen Pferde erheischt; ») daß durch «ine wntlliche Einrichtung der Plättchen, die aus einem "men'förmig gebogenen Bleche hestehen. die Festigkeit des Werkzeuges erzielet, und dn5 schnellere Abkehren d« Staube» erleichtert werde; und 2) daß überhaupt "le Theile, dle die erwähnten Striegeln bilden, zu t'nem Vollkommenen Vanzen gearbeitet, und insbeson. dere d«, längliche vicreÄige Schnitt,, die Höhlung des Bleches. da< eisern« Band, um das Werkzeug zu Hand' haben, de« Hammer und die Meten oder di« Fügung b" Nägel mit äußerster Genauigkzit verfertiget und ^rechnet, außerdem die dazu gewählten Materialien »°n der bestem Beschaffenheit, fl,u lw! «. h. Snlschl'tßunz vom S. v. M. ger«. het, >cm Philipp Haas, bürgerl. WedtlMtister in Wie« in Gumpendorf in der Stümper «Gasse Nl. ,8«, auf die Erfindung: ,deu fogensnnten englischen Spitzen« gründ (Vobinet) so zu erzeugen,, daß « dtm echl englischen, sowohl rückftchtllch des Gewebe«, und daher de, Haltbarkeit im Waschen,. als auch lücksichtlich d-v enetianisches Königreich. Die Mailänder Zeitung enthält ein allerhöchsten Ortes bestätigtes Urtheil der ^.k. Speciäl. Commission erster Instanz in Mailand »om 21. Jänner d. I. gegen «5 des Hochverraths beschuldigte Individuen,, meistens Mailänder, deren neun abwesend, die übrigen aber in Verhaft sind. Von diesem wurden i5, al« des Hoch» verraths überwiesen, zum Tode verurtheilt, gegen di< übrigen die Untersuchung, wegen Mangelnden hinrei« chenden Beweisen, aufgehoben, und einer^ls schuldlos erklärt. Se. Majestät haben geruht, die Todesstrafe der des Hochverraths schuldig Erkannten in schwere Ker» kerstraf« »cm verschiedener Dauer, für zwey aberlebens» länglich, abzuänderu, (B.v.T.) Pä-pstliche Staaten. Der neue «ömifche Staats-Schematismu« für 1824 ist erschienen. Er enthält fünf Druckbogen weniger, «ls die der »orlgen,Jahre, weil «uf päpstlichen P«fehl alle subalterne Angestellt« jedes Administrationszweigs weggelassen worden sind. Man findet nur die Chefs der Dicasterien und das Secretariat d«rin. Da« Buch ist mit einem schöne« Bildnisse Leo'< XII. geziert. Der Bestand de« heil. CollegiumS ist gegenwärtig folgender: zwey Cardinäle von Pius VI. ernannt, ^9 dito von Pius VII. und 19 erledigt« Hüte. Nur ei« Cardinal, Spinucc!, ist bis jeht unter Leo's XII. Regierung ge, Korden. Unter den verschiedenen in besagtem Staat«' Schematismus angefühlten Congregationen befindet sich eine neu«; sie führt den Titel: ^consultative Con g regati on, von Sr. Heiligkeit bey vorkommen« Hen Umständen zusammen zu rufen." Mitglieder sind die Cardinäle della Somaglia, Pacea, Galeffi, Seve» roli, de Gregorio, Cavalchim und Nivarola. Frankreich. Der Etoile vom 16. d. M. zufolge, wird der zum königlich französischen Bothschaft« bey der hohen Pf«rte ernannte General Guilleminor , Ende Ieuner nach Toulon abgehen, um sich daselbst n«ch Constanti» novel einzuschiffen. Da» Journal de< DebatS vom ,6. d.M. enhätt folgenden Artikel: »Der englische Courj,r bleibt hartnäckig dabey, ,n den sriedfer^'gsten Maßregeln, in der zu Drtss «r» folgten Einschiffung »on ,,00 Mann Truppen nach unsern weftindifchell Colonien, feindselige Disposition««» zu erblicken; er stellte sich heut« noch, als ob er glaudtt, daß diese Einschiffung England in Unruh« versehe, ob» schon wir bereits geäußert haben. daZ die Nesummung dieser Truppen dem englischen Cabinette vollkommen besonnt sly, so wie auch die ftanzesische Negierung von der jüngfU)in erfolgttn Absendung einig«« englischen Truppen nach DemtlÄry officiell in Kenntniß gefetzt worden war. Wlr müssen e« demnach wiedelhohlen? Diese Maßregel ist in Folge einer 'konigl. Ordonnan» ergriffen worden, die im Journal d«5 DcbatS vom 11. Jänner erUhaltcn war, unö deren Weisheit wir nicht genug preisen können? weil sie mittelst Frse« hung der Colonial« Bataillons durch Linienlluppen, zu» gleich für die Sicherheit unb für di« Aufrechthaltung dcr Ordnung in den Colonien g«sorgt hat" »Ein anderes englisches Blatt spricht in gleichem Sinne, wi« der Courier, von einer wichtigen Au«» rüstung zu Toulon. Will man die Wichtigkeit derselben kennen lernen? Hier ist sie: Ein« im gedachten Hafen segelfertige Fregatte erwartet den General Guille« minot, um ihn auf seinen Posten nach Constantino« pel zu führen; eine angele Fregatte wird in den Stand gtfttzt, den französischen Consul nach Tunis zu bringen, wo er gegen einige ,m Verlauf des spanischen Klieg<< Statt gefundenen V«r!«tzungen der Tractat« zu recla» miren beauftragt ist." ^Es scheint uns unmöglich, daß die englisch«« Ioue» nale, insbesondere der Courier, jenen Nachrichten, welche sie so häusig wrederhohlen, und so ins Klemliche erörtern, Glauben beymessen können; denn wenn sit den auf 891/4 und 90 auf Rechnung stehenden Cur< der 2 pCt. ConsolS in Erwägung zithen, so müssen ste doch -emsehen, daß die öffentliche Meinung durchaus friedlich in London ist, wie in Palig, wo unsere FondS allmählig, aber sicher, zu einer Höhe steigen, die sie aufs Pari zurückführt, welches sie unfehlbar erreichtN werden." ,Nun müssen wir noch dem Journal, daß uns yot» wirft, daß wir geflissentlich auf Friedens», Versicherungen zurückkommen, ohn« daß wir von irg«nd Jemand dazu aufge. fordert worden wären, bedeuten, daß wir niemahls solcke Versicherungen ertheilen, ohne von den auswärtige" ^ Blättern und den französischen Journalen, die selb« ohne Urtheil oder ohne Widerlegung copiren, hierzu Veranlassung «»hatten zu haben.« 23 Großbritannien und Irl«nd. Es verlauttt, daß zwey neue Expeditionen nach dem Eismeere ausgerüstet werden; die eine wird Ca« pitän Paren, die andere Capitän Lyon befehligen. Vom Mai) bis August sind durch daS Schiff Ow«n Glendower, Commodore Mends. fünf Schiff« genom« mei, oder angehalten worden, die Scl«venhand«I trie< ben, vier seanifche Schoner nähmlich und eine französische Brigq. Die geringe Zahl diese«'Prisen beweiset, daß der Sklavenhandel nicht mehr 'in d«r Ausdehnung ge» trieben wird, «ls sonst. Sämmtliche Londoner Dlätte« vom ,o. Jänner ssnd wit den Details über die Hinrichtung Thu rtells angefüllt. Lines derselben bemerkt mit Verdruß, daß Man unter den IuschÄuern, welHe am längsten und beharrlichsten auf dem Richtplahe geblieben waren. Frauenzimmer bemerkt habe. Folgendes ist nn Auszug «u« einem der Berichte über diese Hinrichtung: »Die Hinrichtung Thurtells hat, wi« bereits an. setündigt worden, am 9. Jänner zu Hettfort Statt Ltfunden. Er hat die kaltblütige Verstoclthett, die er "°m Anfang an, und den ganzen Proz<ß hindurch, an btn Tag gelegt, nicht einen Augenblick verläugnet. Er schlief mehrere Stunden, wollte lein Geständniß m«« ft-, liches Todesurthcil. Mittags gab die Gef«ngn,ßglock« das Signal zur Hinrichtung, und der Zug sehte sich 'n folgender Ordnung m Bewegung: voran die Con« stadel, der Oberfheriff, der Untersheriff, die Qffician, ten des Sheriffs mit ihren Stäben, und endlich T h u r-tell zwischen dem Caplan und d« Atme w«r»n »hm gebunden. — Nun erschien der Henker Jack Ketch mit den Stricken und andern Hinrichtungs-Werkzeu« g«n. Thurtell «eichte ihm den Kopf hm, als ob ihm der Strick umgeschlungen werden sollte. Als man ihm das Halstuch abgenommen halte, gewahrt« ««unter der VolkLmenge zwty Personen von seine«Bekanntschaft, die er freundlich grüßte. Er begehrte, man mögt doch Acht geben, daß der Strick nicht versage, wendete sich gtgen den Henker und fragt« ihn, ,ob alles in gutem Zustande sey," worauf dieser «ntgegnete: »Ja, mein Herr, es ift alle« in gutem Zustand«." ThurteU bath Uzn hierauf, b«y der Hinrichtung recht Acht zugeben. Herrn WilsllN, feinen Gefängnißwärler, den ee hatte rufen lassen, bath «r, daß er ebenfalls darüber wachen möge. Vr gab hierauf letzterem die Hand, welcher, indem er -sich entfernte, dao Zeichen gab, und der Dtl>nquent ward (nne man sich in England auszudrücken pflegt) in die Ewigkeit geschleudert (launckeä inw eternil,^.« »Am 3. Ianutr ist bey dem Lord > Kanzler ein Con» seil Zthalten worden, um über das Gesuch deb Hun t, Mitschuldigen des ThurleU, zu statutten. Die Entschei« düng ist noch nicht bekannt." „Der Henker Ketch war dermaßen überzeugt gewe« sen, daß Thurtell «um Tode verurtheilt werden würde, daß «r sich bereits am 7. Jänner nach Hcrlford begeben hatte. Er laugte auf der Postkutsche an, und hatte die Werkzeug« seines Gewerbes bey sich; e,ne Frau, die sich im Innern der Kutsche befand, und von diesem Umstand« unterrichtet würd«, entsetzte sich dergestalt dar« über, daß man große Besorgnisse für ihr Leben hegte." „Nachstehendes ist der Text des von Herrn Park gegen Thurlell undHunt ausgesprochenen Urtheils: »John Thurtell und Joseph Hunt: Di« Jury eure, Landes hat euch. nach einer gründlichen, genauen, und wie ich überzeugt bin. unparteylschln Untersuchung des «uch zur Last gelegten Verbrechens schuldig befunden, und zwar euch, John Thurte ll. al« Hcmptmörder. und euch. Joseph Hunt, als Mitschul' digen. Cs gibt Niemanden, Thurtell, der nicht dai tiefste Bedauenl darüber empfände, daß ein zu bessern Dmgen gedorner Mann, welcher frühzeitig zur Tugend angeleitet worden war, em so verabschcuunas» welthes Verbrechen begehen konnte; denn trok eurer w! v-rhohlten Vlthcu,rungen ei'?«r Unschuld bin ich, der üH gleich allen andern Maschen, nur nach den vor! Handen Venösen richtn kann. vollkommen von euerm Ha Verbrechen überzeugt, als ob ich «« unter meine» Au» l gen hätt« Hegehen sehen. Ich beschwör« euch, nicht län» « ger in eurer Hartnäckigkeit zu verharren, damit derj,«» ' nige, d<« in den Herzen liest, wie Ihr selbst gesagt habt, > «uch nicht mit einer Lüge im Munde, und dem Meineid ' tn der rechten Hand vor seine» Throne erscheinen fche.* »Euch, so wi« dem Himmel, ist die Wahrheit in Betreff des euch zur Last gelegten Verbrechen» bekannt. Was mich anbelangt, mi« ist «ue« Verbrechen nicht zweifelhaft; es ist mir sonnenklar, d«ß Ihr vertraut« Verbindung mit Herrn Wea«« gepflogen habt, d«ß dies« eure Verbindungen sich in den Höhlen des Lasters ««gesponnen hatten, daß ihr ihm vorgeschlagen habt, ihn aufs Land zu einem Freunde zubringen, daß e« sich Mit euch auf den W«g gemacht, daß et wenige Stunden darauf nicht mehr lebt«, und daß «< durch eure That mit allen gravirenden Umständen des Verbreche«« »m4 L«h«n gekommen ist. W«nn euer Schlachtopfee, Weart, w'nkUch so strafbar war, als w»n U)N dargeftt^t hat, so urtheilt über die Große eure« Verbrechens, wenn ihr bedenkt, daß er, mit allen seinen Berge» jungen dewstN , v« d«n ewiHln dichter, geganssen ist. Ich möchte nicht gern «uer Schicksal, noch drückender machen, ich beschwör« euch aber, nicht «uch noch die Lügt ku «uern andern Lastern ^u gesell,«. Ihz habt hinlänglich Zeit gehabt unk habt sie noch, euch nut Gott zu versöhnen, die Pforten dc« Erbarmens sind ,«ch noch aufgethan, widersteht me-inn, Bitten, meinen dringenden Bitten nicht'....« (Hier b«ach di« Stimme des Richters, und seine Nührung w«r sichtbar, Hunt schluchzte, Thurtell schien fühllos.) «Der 2lusspruch des Gesetzes l«ulet: (Mm folgt da5 Todes»Urtheil.) Der Gefangenwärter W ilfon und de« Unttrshe» liff Nicholson, empfingen zugleich mit Thurtell a«Z den Händen des Gefängniß i Caplans das Abendm«hl. Als Nicholson sich entfernt hadt«. blieb Thurtell «Ueln mit WNfon. welcher zu ihm fagte: «Nun, ThurtkU,, da «Ul dem Himmel bekannt leyn kantt. was zwischen «nS vorgeht, fo wundern Sie sich nicht, wen« ich g«. genwättw eine^rage an Sie richte.« Hier blickte Thut-teU um ssch und stiert« den Fragess? ful>r fort: «Erkennen Sie, Thurtell, die G<-,ccl)t'^keit de« gegen Sie gefällten Urtheil«, ?« Thurtell erqriff hierauf mit Derbheit seine beyden Hände, und sagt« zu ibm: »Ich- din zufrieden; ich sterbe in Frieden und mit d daß mir Necht widerf»hren ist, ich bin vollkommen zufrie» den." Thnrtell bath ven Caplan inständigst, an feint» Vater zu schreiben, und ihm seine (Thurttll's) Ztltnir» schung, Ergebung und Reue zu melden.* ,ES ist in Ingland Brauch, daß die Kleider dcl Gerichteten dem Henker anheim fallen. Meßmat,! aber wollte der Untersherlss. daß Thurt«ll's Kleider seinem Vruoer üderschickt, und der Scharfrichter dafür «nt» fchätxgt wülde." ,M»n erinnert sich, d«ß bey Thurtetl eine Wind« büchse vorgefunden wurpe; diele solice, nach TyurteU'» Wunsch, W'lson 0«r Älter« ^um A>,0enlcn erhalten. Wilsou der Jüngere verlangte «mc z^octc von seine» Haaren, worauf er erwiederte: ^Da» ist in der That das Einzige, wa2 nur noch angehört;" sich hxrauf «>n wenig besinnend, fügt« er hn^u: ,Ach >ch hab« noch eine Dose; sie ist zwar sehr einfach, behalten S,< solche aber doch als Anöcntcn." »Es verdient noch angeführt zu werden, daß für di« P'stole, w»mit Thurt«u Herrn W«»le «»schoß, »b 'Pf. Stell, gedoihen, und der Desi^er dtvselden dies«» Antrtxtthen aufgeschlagen, hat. Für oenSltict, wü' mit er gehäiigt wuri)c, >ourd«l, (ulrmutiillch zu lrge«D einem t>« 3imi1« auf eine« Londoner üuync) »o P>u«b gcdythen^ der Untershci^ nnttgte i«d«ch den Vlll«^ oebfelvcn, und befahl, düß er verbrannt wer0 rung mic 0er Adstchi umgche, ehestens el»e l3xpeolt>oR nach OlünDien al?iusil,i)t,'n, um sich dokt oer perlug'e» fischen Nledelli,ssl.l!,gcn. ^u btmcichtigcn. Dicst Expedi« t,on, w>rd 0er C^puän I»l)n Taylor defehligen. Do» Pcoro I. HH,lt ditfen Olftcier, seitoem sich derselbe l? portugiesischer Fahrzeuge,, welch« uruer Eonvoy von Kriegsschiffen segelten, bemächtigt hat, in hohen Ehren. Lord Cochrane (letzt Marquis von Maranham) ist nach Ria d« Janeiro zurückgtkthrt. Fre mden. Anzcige. Angekommen den Zo. Jänner »8,4. Herr Johann PontiOi, Handelsgrieche, türk. Unt«l> than, »vn Trieft nach Wien. Den 2,. Se.ssxcell. Hr. Graf v-F'quesmont, k. k-geheimer Nath u. Gesandter am kömgl. sicilian-Hofe, mit FamNie, von W'tn nach Neapel. Wechselkurs. Am 28. Jänner war zuWie n der Mittelprei« der Ttaattzschuldverschreibungen zu 5vCt-m CM. 65 1/165 W'tnelStadt'Vanco-Obl.zu «i/ApCc.inCM. 292/^' Curs «uf AugLbulg,, für 'oc> Guld. Courr., Gulo«!» 98 1/6 Uso. — Conv. Münze pEt. ,49 7/U.Z Bank-Actieu pc. Stück g