Vrik«nmrrati«uS - Preise: Für Laibach: »anzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 Monatlich... — 70 Mit der Post: Ganzjährig...........12 fl. Halbjährig........... 6 , vierteljährig........ 3 Laibacher 8ür Zustellung inS HauS irrtelj. 25 kr., monarl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TaMatl »nonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaktion Bahnhofgaffe Nr. IS. »rpedttt««s- L Jnserate«-Bureau: Tongreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mayr L Fed. Bamberg.) Susertions-reise: ^ M Für die einspaltige PetiMle ^ ^ 4 kr , bei wiederholter Ein» schaltung L 3 kr. -Anzeigen bis 5 geilen SO M ^ ^ Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz beson» dere Vergütung. Nr. 237. Montag, 16. Oktober 1876. — Morgen: Hedwig. S. Jahrgang. Zu de« Fricdensverhaiidluugen. Die Pforte hat die Vorschläge der vermittelnd intervenierenden Mächte inbetreff der Herstellung des Friedens mit Serbien und Montenegro aufGrund-lage des status cjuo snts bellum zur Kenntnis genommen und sich bereit erklärt, die Friedensbedingungen, wie sie von den Mächten genehmigt wur-dln, zu acceptirren. Der türkische Botschafter machte am 13. d. un serem auswärtigen Amte Miltheilung, daß die hohe Pforte einen sechsmonatlichen, bis Ende März 1877 dauernden Waffenstillstand bewilligt habe. Die in Konstantinopel residierenden Vertreter der vermittelnden Mächte empfingen von der erwähnten Resolution des Divans vom Groß-vezier mittelst Note Mitteilung. Die Pforte gab bei dieser Gelegenheit ihrem Wunsche Ausdruck, die Mächte mögen entsprechende Dispositionen treffen, daß die Feindseligkeiten auf dem Kriegsschauplätze schleunigst suspendiert und sobald als möglich vonseite der intervenierenden Mächte jene Delegierten bezeichnet werden, deren Aufgabe es sei, den Waffenstillstand an Ort und Stelle zur Ausführung zu bringen. Die Pforte lelbst beabsichtigt, Len Befehlshabern ihrer Truppen die nöthigen Weisungen zu erlheilen; die Delegierten der Mächte hätten sich mit diesen und den Befehlshabern der beiden Fürstenthümer über die Details der Ausführung zu verständigen, und dabei die strategischen Anforderungen und die Nothwendigkeit, die gegenwärtig im Besitze der türkischen Truppen befindlichen Punkte nicht von den Serben wiederbesctzen zu lasten, im Auge zu behalten. Die Pforte gibt sich, der Billigkeit der vermittelnden Mächte vertrauend, der Hoffnung hin, daß die Mächte unmittelbar die geeigneten Maßregeln ergreifen werden, um die Einfuhr von Waffen und Kriegemunilion in die Fürstenthümer zu verhindern und dem Zuströmen von Freiwilligen, welche von außen Herkommen, um an dem Kampfe theilzu-nehmen, ernstlich ein Ziel zu setzen. Die Pforte spricht in der erwähnten, hier auszugsweise mitgetheilten Note ihre Ueberzeugung aus, daß die vermittelnden Mächte, indem sie den Fürsten-thümern die Nothwendigkeit begreiflich machen, in Zukunft die durch den Waffenstillstand übernommenen Verpflichtungen gewissenhaft zu beobachten, die-selber, auch von jedem Versuche abzuhalten wissen werden, welcher direct oder indirekt zur Folge haben könnte, die insurrectionelle Bewegung in den aufgestandenen Provinzen zu ermuntern und den In-surgenten Hilfe zu leisten. Die hohe Pforte glaubt, mit diesen Gesichtspunkten den vermittelnden Mächten einen Beweis mehr von ihrem lebhaften Wunsche zu geben, den Waffenstillstand, den sie annimmt, mit allen Bürgschaften zu umgeben, welche unerläßlich sind, wenn die freundschaftlichen Absichten verwirklicht werden sollen, die zum Abschlüsse desselben führten. Die Pforte hofft, daß die Mächte in ihrer Meinung bezüglich alles dessen, was die Würde und die Unabhängigkeit des türkischen Reiches betrifft, alles beseitigen werden, was ein Hindernis des erwünschten Werkes der definitiven Pacificierung werden könnte. Während die Pforte gegenüber den vermittelnden Mächten ihre Bereitwilligkeit, Frieden zu machen, in ungeheuchelter, offener Form erklärt und an die Unterstützung der Mächte appelliert hat, melden öffentliche Blätter, daß man in Rußland riesige Vorbereitungen für den Krieg mache; daß namentlich Warschau tagtäglich Soldaten, wohlausgerüstet, in Massen durchziehen; daß man in ganz Rußland von nichts anderem als vom Kriege gegen die Türk-i spreche; daß in den Don- und Wolgagegenden Adressen zugunsten der Serben vorbereitet; daß in Rußland Freiwillige ausgerüstet werden, welche auf den Mützen die De-vise: „Für Glauben und Slaventhum" tragen; daß russische Generale nicht mehr imstande seien, die Sriegölust ihrer Truppen zu dämmen; daß russische Bauern zugunsten der Serben Haus und Hof verlassen und riesige Opfer bringen. So verhält sich Rußland gegenüber den anzubahnenden Friedens. Verhandlungen! Deutschland beobachtet ein räthselhafteS Schweigen. Man flüstert sich ins Ohr, Bismarck halte mit Rußland, überwache Frankreich und sähe es nicht ungern, wenn zwischen Rußland und Oesterreich ein fürchterlicher Krieg entbrennen würde. Feuilleton. Verschiedene Wege. Novelle von Rudolf Müldener. (Fortsetzung.) Während unser Reisender langsam durch die iu beiden Seilen mit Rosengebüsch eingefaßten Pfade dahinschlitt, stand er bei einer Krümmung des WegeS Plötzlich jener Dame gegenüber, die bereits bei seiner Ankunft im Hotel seine Aufmerksamkeit auf sich ge-ö°sen hatte. , Sie hatte den Schleier zurückgeschlagen, und ^ Mond bestrahlte mit seinem silbernen Lichte em engelshEg Gesicht. Der höchste Adel, eine lettene Klarheit, eine gewisse Vergeistigung sprach aus diesen reinen Formen, dieser erhabenen Stirn, rl* ^"Hischen, antiken Schönheit dieses von Locken schwärzer als die Nacht umrahmten Gesichtes. Uebri-gens lag ein gewisser düsterer Ton in ihren Zügen, » "genthümlicher Äug, der ihren zartgesorm-ren Mund umspielte, schien von eimm tiefen Schmerze ru »zählen, der in ihrer Seele wie ein Abgrund unter Blumen schlummerte. Federleicht ruhte ihre Hand auf dem nervigen Arme ihre« robusten Begleiters, jenes ältlichen Herrn mit der Stentorstimme. Der junge Mann grüßte, sie dankte höflich aber kalt. Ec wandte sich um und schaute ihr bewundernd nach. Indem traf sein Blick die Seitenfayade des Hotels, die ihm zugekehrt war. Am offenen Fenster eines Zimmers der Beletage, das durch eine im Innern brennende Wachskerze matt erleuchtet war, erkannte er jenen Fremden, dessen momentane Erscheinung ihn so überrascht hatte, wie er mit Hilfe seiner Lorgnette jede Bewegung der jungen Frau und ihres Begleiters unverwandt mit seinen Blicken verfolgte. ES war etwas in dieser Erscheinung, was ihn frappierte, er wußte selbst nicht warum. Seine Aufmerksamkeit wandte sich indessen wiederum der Dame und ihrem Begleiter zu, als er sah, wie ein junger Offizier in grüner Jägeruniform, in wel-chem er zu seiner freudigsten Ueberrafchung einen seiner Freunde, den Lieutenant Arthur von Helm-städt erkannte, sich zu ihnen gesellte und sie, heiter plaudernd, bis zur Thüre des Hotels begleitete, wo er fich von ihnen trennte., „Arthur!" rief ihm der junge Mann zu, in dem er ihm hastig entgegeneilte. Der Offizier betrachtete ihn einen Augenblick erstaunt, ungewiß, ob er seinen Augen traüen dürfe. „Jst'S möglich? Sie hier?" rief er aus. „Ich glaubte Sie in Halberstadt längst im Actenstaube begraben!" „Die Gerichte haben Ferien." „Die Gerichte haben Ferien, und wir armen geplagten Militärs müssen jahraus jahrein das Joch des Dienstes tragen." „Pah! Man erhält Urlaub!" „Man erhält Urlaub," antwortete der Offizier, „den der Eommandeur gibt oder nach Gefallen ver-weigert. Aber das ist alles noch keine Antwort auf meine Frage." „LIi biöu! Ich habe die Ferienzeit zu einer Rheinreise benützt. Aber welcher Glücksstern führt Sie hierher?" fragte der junge Mann seinerseits. »Ich habe es gemacht wie Sie, mein Theurer," antwortete Helmstädt, „ich bin der Garnison entflohen, um einige Wochen bet meinem Onkel in Düffeldorf zuzubringen." „Aber wer ist jene Dame, welche Sie soeben begleiteten?' .Hüten Sie sich, Herr Assessor," erwiderte der Offizier lächelnd, „daß die Sonne dieser Schönheit Ihnen nicht auch die Flügel versengt!" „Befürchten Sie nichts, ich bin auf meiner Hut. Doch wer ist sie?" „Ihr Begleiter ist der Oberst von Warendorf aus Magdeburg." England fürchtet den Krieg, weil eia sicher seinem blühenden Handel einen zerschmetternden Stoß versetzen würde; in letzter Zeit will man sogar ein Liebäugeln Englands mit Rußland bemerkt haben. Frankreich verdammt die Greuelthaten, welche der Islam an der christlichen Bevölkerung im tür-kischen Reiche verübt, sieht den Verfall des nicht mehr zeitgemäßen türkischen Staatswesens mit Riesenschritten herannahen und trägt in der orientalischen Frage Offenheit zur Schau. Italien ist nahezu perfid geworden; man erzählt, die Liebe und Freundschaft Italiens sei um ein kleines Gebiet — sei es um das Trentino oder um ein Stück Griechenland — zu gewinnen. Oesterreich blutet noch immer aus den Wun-den, welche ihm im Jahre 1866 der Krieg und in neuester Zeit die volkswirthschastliche Krise geschlagen. Oesterreich muß allen Ernstes die Friedensflöte spielen und den Gedanken fassen, daß seine Allianz mit einer Macht, die ihm seit der Zeit des «rimkriege« ..ewige Feindschaft" geschworen, unmöglich auf Der-trauen verdienender Basis ruhen kann. Wer die Stellung der genannten Mächte zur orientalischen Frage mit Aufmerksamkeit beobachtet/ der wird sich der Besorgnis nicht verschließen können, daß diese Frage ihrer Lösung heute ferner als jemals steht. Ueber den Häuptern der europäischen Mächte entladen sich Neid, Mißgunst, Mißtrauen, Ländergier. Bet diesem Concerte spielt das conservative, nach Länderzuwachö durchaus nicht dürstende Oesterreich einen peinlichen Part; es muß leider, an seinen Grenzen hart bedroht, zur Erhaltung seines eigenen Besitzstandes immense Opfer bringen. Der gordische Knoten der orientalischen Frage wird allem Anscheine nach von der Diplomatie nicht gelöst, sondern mit dem Schwerte zerhauen werden. Politische Rundschau. Laibach, 16. Oktober. Inland. Ueber den Stand der Bankfrage berichtet die „Budap. Corr.": „Die leitenden Männer der österreichischen Nationalbank kennen jetzt bereits genau die Details der Bankstipulationen, wenn die amtlichen Zuschriften der beiden Finanzminister auch noch nicht herabgelangt find, und es ist außer Zweifel, daß die Bankdirection die Propositionen der beiden Regierungen, um das Bankprivilegium zur Gründung der neuen gemeinsamen Notenbank anzusuchen, acceptieren und den neuen Bankorganis-mus creieren wird. Die principielle Annahme der Bankvereinbarungen seitens der österreichischen Nationalbank ist völlig gesichert, nur bezüglich des Bank- „Warendors! — Warendorf!" murmelte der Assessor überrascht. „Mein Gott! Wie ist mir denn — Oberst Warendorf ist ja ein alter Freund und Kriegskamerad meines BaterS I" „Ist wol möglich." „Aber wer ist sie?" „Wie ungeduldig," versetzte der Offizier. „Sie ist seine Frau." „Seine Frau!" rief der Assessor erstaunt. „Ich habe sie für seine Tochter gehalten! Die arme Frau!" „Enttäuschen Sir sich!" antwortete Helmstädt. „Die Welt dachte wie Sir, und als der Oberst fich verheiratete, da fehlte e« nicht an Leutrn, dir da rirfr«: „Die arme Frau!" Und ^dir Spötter kehrten den Satz um und schriern: „Der arme Mann!" Aber die Welt täuscht fich, denn beide leben sehr glücklich zusammen." „Glücklich? Und der Graukopf könnte ihr Großvater sein!" „Trotzdem liebt sie ihn und der Oberst hat rin excellenteS Herz." „Mag sein," antwortete der Assessor. „Sie ist schön, außerordentlich schön; allein wie kam sie dazu, sich mit einem Manne zu verheiraten, der ihr an Jahren so ungleich?" statutS will die Direktion einige nothwenLige Aen-derungen angenommen wissen." Das österreichische Ackerbauministerium beabsichtigt, einen Beirath in Angelegenheiten der Pserde -zucht einzusetzen, der ein stabiles Comit6 bilden soll. Dieser Beirath hat die Aufgabe, das Pferdezucht-System in Oesterreich principiell festzustellen und dem fortwährenden beirrenden Experimentieren vorzubeugen. In den neuen Pferdezucht-Beirath wurden der GestütSeigenthümer Graf Julius Dziedus-zycki, Graf Pejacsevics, Graf Hardegg und andere berufen. AuSlaud. Der berliner „Reichsanzeiger" ver. öffentlicht eine königliche Verordnung vom 14. Oktober, durch welche das Abgeordnetenhaus aufgelöst wird. Eine Bekanntmachung des Ministers des Innern ordnet die Wahl der Wahlmänner für den 20. Oktober und die der Abgeordneten für den 27. Oktober an. Die .Agence HavaS" meldet: Rußland hat den von der Pforte beantragten fechsmonatlichen Waffenstillstand abgelehnt, verlangt neuerdings, daß ein sechswöchentlicher Waffenstillstand den Kriegführenden auferlegt werde, und greift demgemäß auf die der Türkei von England gemachten und von den Großmächten unterstützten Vorschläge zurück. Das Gerücht von einer beabsichtigten Abdankung des Czaren wird von unterrichteter Stelle als eine sensationelle Erfindung bezeichnet. Die französische Regierung ist von der Haltung der italienischen Journale beunruhigt, welche heute Trient von Oesterreich fordern, morgen von Frankreich Nizza und Savoyen verlangen werden. In Paris ist man entschieden überzeugt, daß Nigra ein geheimes Bündnis zwischen Petersburg und Rom zustande gebracht hat. Indessen ist es sicher, daß Melegari in seinen Eonferenzen mit dem österreichischen und französischen Gesandten die Sprache der annexionslustigen italienischen Blätter mißbilligt hat. Der „Moniteur" findet dir Waffenstillstands-B edi n g u ngen der Pfortr sehr billig und bemerkt weiter, ihr Reformprogramm scheine in der bestimmten Absicht abgefaßt zu sein, den Wünschen und früheren Vorschlägen der europäischen Mächte Rechnung zu tragen, und verdiene eine ernste und wohlwollende Prüfung. Die „Corr. HavaS" erfährt, daß infolge des zwischen den Cabinetten stattgefundenen Meinungs-auStauscheS das Verlangen der Pforte inbetreff der Ernennung von Commissären angenommen werden dürfte. Es fand hierüber zwischen den Mächten bereits ein Austausch von Mittheilungen statt, und „Sie sind ein Narr; sagte ich Ihnen nicht, daß beide sehr glücklich zusammen leben?" * » Am ändern Morgen*sah man den Assessor und den Lieutenant Arm in Arm in den Anlagen von RolandSeck spazieren gehen. Unter heiterem Gespräch näherten sie sich einer blühenden Jasminlaube, aus der ihnen plötzlich des Obersten kräftige Stimme entgegenschallte. „Was Teufel! Lieutenant, Sie sind noch hier?" rief er Helmstädt zu, „ich glaubte Sir seien längst abgereist!" „ES ist nicht meine Schuld, Herr Oberst," antwortete dieser; „seit zwei Stunden erwarte ich da« Dampfboot, dessen Ankunft sich indessen heute wahrlich ungebührlich verzögert. Sie erlauben mir," fuhr er fort, „Ihnen in der Person des Herrn Assessor- von Sohr aus Breslau einen meiner Freunde vorzustellen." „Sohr!" murmelte der Oberst, „Sohr? Zum Henker! Sind Sie vielleicht der Sohn des Landraths von Sohr auf Neuhof?" „Derselbe!" „In diesem Falle seien Sie mir herzlich will« kommen!" rief der Oberst, indem er mit seiner etwa» derben Treuherzigkeit dem jungen Manne die Hand entgegenstreckte. „Ihr Pater, mein alter Kriegs. sollen die Militärattaches der rrspectiven Botschaften in Konstantinopel als Eommissäre in Aussicht genommen sein. Auch die „TimeS" besprechen die Waffen« stillstandsfrage: Kein Staat könne es wagen, die durch das Anerbieten der Pforte gebotene Gelegenheit > für die Regelung der orientalischen Wirren zurückzuweisen. Das Wohl der. türkischen Provinzen, die Wohlfahrt Europa's erheischten den Waffenstillstand ; es sei zu hoffen, daß Rußland demselben beitrete. Die serbische Regierung hat mit aller Entschiedenheit einen sechsmonatlichen Waffenstillstand abgelehnt und will nur auf einen Waffenstillstand von sechs Wochen eingehen. Die Nachricht, Mithad Pascha wäre daS Opfer eines Attentates geworden, beruht auf einer Erfindung. Die Vertreter der Großmächte hielten am 13. d. M. in Konstantinopel beim englischen Botschafter eine Eonferenz ab, um über die Mittel, wie die Pforte zu weiterer Nachgiebigkeit zu bestimmen sei, sich zu verständigen. Die griechische Regierung wird in An. betracht des Ernstes der Lage bei der Kammer um die Erlaubnis nachsuchen, alle waffenfähigen Männer von 20 bis 30 Jahren zu den Fahnen zu berufen. Die Gemeinde Piräus wird auf eigene Kosten ihre Nationalgarde bewaffnen. Aus allen Städten laufen Resolutionen von Meetings ein, welche Freiwillige anbieten. Die Gesellschaft „Parnassos" bietet der Regierung ihren ganzen Reservefonds an. ES zeigen sich bereits bewaffnete Banden._______________________ Vom Kriegsschauplätze Am 12. d. M. fand ein Artilleriegefecht bei LoSnica statt. Die Türken griffen mit fünf Tabors die serbischen Positionen bei chepak an und bombardierten mit zwei Batterien LoSnica vom linken Drina-Ufer. Nach fünfstündigem Kampfe wurden die Türken zurückgedrängt. Die beiderseitigen Verluste sind gering. Die Positionen bei . M. sind in Belgrad 400 Russen, meistens bewaffnete Kosaken, angelangt und in der großen Kaserne einquartiert worden. Aus Kladova sind wieder 140 angemeldet. kamerad, ist mein Jugendfreund, und so freut es mich doppelt, daß der Zufall mir heute Gelegenheit gibt, Ihre Bekanntschaft zu machen. Wohlan, meine Herren," fuhr er fort, „treten Sie näher und trinken Sie eine Tasse Kaffee mit uns." In der Laube saß Frau von Warendorf, das Haupt träumerisch auf den blütenweißen Arm gestützt. „Sieh hier, Cäkilie." sagte der Oberst, „Herr Assessor von Sohr, den Sohn des Landraths von Sohr auf Neuhof, meines alten Kriegskameraden." Eine leichte, fast unmerkbare Röthe übergoß die Wangen der jungen Frau, und der Assessor fühlte, wie ihr Auge mit einer Aufmerksamkeit auf ihm ruhete, die ihn um so mehr befremdrtr, da rr sich nicht erinnerte, die Dame je gesehen zu haben. „Sie find au« Breslau?" fragte sie mit einer Stimme, deren Fülle und Rundung das musikalische Ohr des Assessors frappierte. „Aus Breslau, gnädige Frau." „Kommen Sie direct von dort?" „Nicht doch; ich habe meine Vaterstadt schon seit vier Jahren vrrlaffrn." „Aber wollen Sie nicht Platz nehmen, meine Herren?" fragte sie, ihnen die Stühle präsentierend, während auf ihren Wink rin Diener frische Taffen herbeibrachte. (Fortsetzung folgt.) Die rumänische Regierung bereitet sich eifirigst auf alle Eventualitäten vor. Die unterbrochenen Assentierungen wurden eiligst wieder ausgenommen. Es ist bereits die Mobilisierungs-Ordre für 40,000 Mann ergangen, und steht die Einberufung weiterer 20.000 Mann zu gewärtigen. In Jbraila ist ein englischer Dampfer mit 130,000 Oka Blei eingelaufen, welche per Bahn nach Bukarest expediert wurden. Außerdem kam in Galaz eine Sendung von 25.000 Kilogramm Schwefel aus Marseille an, welche zugleich mit einer großen Menge Winterkleider für die Truppen nach Bukarest spediert wurden. Die russischen Durchzüge, welche, da die Durchzügler regelrechten Pässen versehen sind, von der rumänischen Regierung nicht verhindert werden können, dauern in großartigstem Mußstabe fort. Durchgehende Kosaken, welche in Trupps bis zu 800 Mann zu Pferd und mit Waffen zur serbischen Armee stoßen, erzählen, daß in Südrußland über 200,000 Mann concentriert sind und deren Durchmarsch durch Rumänien täglich zu erwarten steht. Hinsichtlich der sogenannten russischen greiwilligen ist sestgestellt, daß das russische Kriegsministerium den Generalbefehl erließ, daß von jedem Regimente durch das Los hundert Mann gezogen werden, welche mit einem Handgelde von dreißig Rubel nach Serbien abgehen. Zur Tagesgeschichte. — Wegen Len Ausgleich. Der Gemeinderath i" Graz faßte am 13. d. nachstehenden Beschluß: „Der Demeinderath erblickt in der Fortdauer des probeweije aus Jahre festgesetzten staatsrechtlichen Verhältnisses zu Ungarn, namentlich in Bezug aus die Beitcagsquote zu den gemeinsamen Auslagen, dann in Bezug aus das Stimm-Verhältnis und den verschiedenen Wahlmodus der Delegationen eine sortwährende Gefahr der Mehrbelastung fiir Cis> leithanien und richtet an beide Häuser des Reichsrathes die Bitte, dieselben wollen bei Erneuerung des Ausgleiches solche Bestimmungen entschieden ablehnen, welche unter so schreien-den Mißverhältnissen der Beitragsleistung eine Parität der beiden Reichshälsten bei Festsetzung der gemeinsame» Auslagen bedingen; dieselben wollen ferner jeden Versuch einer weitern Mehrbelastung der diesseitigen Reichshälste, sei es in der Zoll-, sei es in der Banksrage, energisch zurückweisen." — Aus dem Abgeordnetenhause sind seit letzten Vertagung nachfolgend genannte Mitglieder des- selben geschieden: Franz Suida, Josef Breuer, Eduard Ritter v- Eniewosz, Emil Ritter v. Torofiewicz, Leonhard Ritter Wezyk (gestorben), Christoph Graf Spiegel (gestorben), Jakob Syz, Dr. Alois Ritter v. Egger, Alexander Freiherr v- Pelunv, Dr. Johann Bazant, Michael Grübler, Dr. Karl Ritter v. Porerta und Joses Michael Teufchl. Bei den bisher vorgenommenen Ersatzwahlen wurden zu Abgeordneten gewählt: Dr. Alexander Peez (reichenberger Handelskammer), Bvdynski (lemberger Handelskammer), Dr. Peter Groß und v- Haller (Galizien, Großgrundbesitz), Ackerbauminister Graf Mannsselo (Niederösterreich, Großgrundbesitz), Dr. Julius Magg ^grazer Handelskammer), Moritsch (Kärnten, Städtebezirk Billach), Panowsky (Mähren, Städtebezirk Znaim), Budig (Mähren, Städtebezirk Mährisch-Trüban), Dr. Paul ^'tter v. Wittmann (Triest, erster Wahlkörper) und I. M. Muschi (triester Handelskammer, wiedergewählt). — Im Interesse des Gewerbestandes hat ie niederösterreichische Handelskammer zur Berathung über so« """^östliche Lage einen Sonderausschuß gewählt, und v»n diesem u. a. nachstehende Erklärungen beantragt L " ^ daß die Neugestaltung der Lonsulate nöthig sei; ^ aß dir in Aussicht stehende neue Gewerbeordnung bal-M rechtskräftig werde, damit die haltlos gewordenen Ge-u°Nenschaften in geregelte Bahnen gebracht werden können; d ^ "euen Steuerreformen die Sicherheit bieten müssen, aß d,e gegenwärtig drückenden Steuerlasten bedeutend verringert werden. — Da s Urtheil gegen den Grafen Arnim lautet wörtlich : „Daß der Angeklagte Gras Harry v. Arnim, . "'Erholten Landesverrathes, der Majestätsbeleidigung, ver Beleidigung des Reichskanzlers Fürsten v. Bismarck und veS auswärtigen Amtes de« deutschen Reiches schuldig und deshalb mit fünf Jahren Zuchthaus zu bestrafen; daß ferner alle sich vorfindendm Exemplare der zu Zürich im BerlagS- magazine mit der Jahreszahl 1876 unter dem Titel: „kro Nikilo. Vorgeschichte des Arnim'schen Prozesses" erschienenen Druckschrift, sowie alle zu deren Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen und dem Ange-klagten die Kosten des Verfahrens aufzuerlegen." Mal- und Provinzial-Augelegenheiteu. Origirral-Correspondenr. Bischoflack, 15. Oktober. (Feuersbrunst. — Feuerwehr. — Pfarrdislocierung. — Badeanstalt. — Kanal. — Kretins. — Schnelles Fahren. — Gutes Fleisch. — Bergnügungs-zügler. — K i n d e s g e s ch i ch t e.) In der Nacht vom 13. zum 14. d. um 1 Uhr brach in dem Stadttheile „Burgstall" ein Schadenfeuer aus; nach Verlaus von kaum 15 Minuten nach Ausbruch des Brandes fand sich die hiesige Feuerwehr mit zwei Spritzen und sämmtlichen Feuerlöschgeräthen auf dem Brandplatze ein. Das Wasser mußte in einer Distanz von 145 Kurremklaflern ourch Schläuche aus die Brand-stätte geschafft werben. Die Spritzen aus A. Samassa's Fabrik in Laibach bewährten eine tllchtige Saug- und Pump-krast. Den Anstrengungen der Feuerwehr, durch eifriges Einschreiten der Gendarmerie und zweckmäßige Verwendung der vorzüglich coustruierteu Samassa'schNr Feuerspritzen gelang es, den Brand aus Las inmitte mit Stroh gedeckter Häuser gelegene breunenLe Haus zu beschränken und die übrigen Wohngebäude zu retten. — Die freiwillige Feuerwehr in Bischostack zählt derzeit 83 Mann; Commandant: Georg Deisinger, dessen Stellvertreter: August Deisinger, Adjutanten: Johann Deisinger und Johann Kocelj (letzterer auch Kassier), Comttemitglieder: Dr. Kranz Kviuvan (Feuer-wehrarzt), Lorenz Sader und Thomas Hasner. Im Verlause dieses Jahres sauden sechs Hauptübungen und mehrere Exercitien statt. Die Feuerlöschapparate und Gerättzs repräsentieren einen Werth von 2000 fl. Das so wohlthä-tige Institut der Feuerwehr erfreut sich noch immer nicht jener Sympathien, die es im vollsten Maße verdient; selbst in jenen «reisen, in welchen diesem Institute das richtige Verständnis und die entsprechende Theilnahme entgegen gebracht werden sollte, namentlich im Schöße des Gemeinde-rathes, erheben sich Stimmen, welche gegen die Feuerwehren das Wort ergreisen; leider wird sich bei uns das Sprüchwort bewähren müssen: „Schaden macht klug." Der Bau des zur Aufbewahrung der Löschapparate dienenden Depots schreitet, ungeachtet des vorliegenden Gemeindebeschlusses, nicht vorwärts; die Spritzen und Geräthe werden den nächsten Winter in seuchten, Verderben bringenden Lokalitäten zu: ringen müssen. — Ein sonderbares Gerücht macht in unserem Städtchen die Runde, nemlich unser Stadtpfarrer soll dem taibacher Lonsistorium den Antrag vorgelegt habe», den Sitz der Stadtpsarre Lack nach Altlack zu verlegen. Ein Theil der hiesigen Bevölkerung würde diese Resorm nicht ungünstig aufnehmen; die kk. Kapuziner sorgen für das Heil der „armen Seelen" mehr als hinreichend, und der zur Disposition stehende Pfarrhos in Bischostack würde sich zur Unterbringung des hiesigen Bezirksgerichtes und Steuer-amtes vorzüglich eignen. Die hiesige Bade-Anstalt erfreute sich Heuer trotz de» ungünstigen Sommers eines recht srequenten Besuches; mehr als 200 fremde Gäste aus Triest, Pola, Fiume u. a. O. benützten die Bade-Anstalt und pflegten der Sommersrische. Für die nächste Sommersaison wurde eine ansehnliche Zahl von Badegästen und Sommerfrischlern angemeldet und wird für ausreichende Quartiere gesorgt werden. Mögen „Slov Narod" und „Slovenec" sorr gegen fremde „Eindringlinge" noch so sehr wüthen, wir wollen unsere Gäste, die uns Verdienst bringen, freundlichst empsangen. — «uf dem untern Platze macht sich der Mangel eines Kanals sehr sühlbar, Wasser und Unrath können nicht abfließen, bilden Pfützen, verunreinigen Platz und Lust. — Die Bevölkerung wird von drei Lretins, welche täglich aus offener Straße ihr Unwesen treiben und mit Steinen aufeinander bombardieren, wesentlich belästigt und gefährdet. Könnte dieses „närrische Kleeblatt" nicht in einem BersorgungShause untergebracht und unschädlich gemacht werden? An die Omnibus- und Kaleschführer möge die Mahnung gerichtet «erden, bei den abhängenden, bergabgehenden Straßenwendungen langsamer zu fahren; vor kurzem wurde ein Knabe überführt. — Volles Lob gebührt unseren Fleischhauern ; sie bewähren den alten guten Ruf, kaufe» nur wohlgemästetes ausgewachsenes Vieh ein und liefern auch in remde Ortschaften nicht unbedeutende Fleischquantitäten. Lack erfreut sih guter gesunder Luft und letztere macht Appetit. Eine Gesellschaft soll vor kurzem 50 Hühner aufgezehrt und sich nach gesegneter Mahlzeit sehr wohl befunden haben. — Der gestrige wunderschöne Herbsttag brachte unS viele Natur- und Gebirgssreunde aus Laibach; mit sichtbarem Wohlbehagen bewunderten die uns lieben Gäste un-ere anerkannt reizende Gegend, reich an prächtigen Aus-ichtspunkten. Die vor kurzem im „Laib. Tagbl." erwähnte Kindesgeschichte dürfte noch nicht »L s,ct» gelegt werden. Es ver-lautet, daß der ganze Verlauf dieser Affaire nicht der Ber-gefsenheit, fondern der kompetenten Gerichtsbehörde zur Einleitung einer den Sachverhalt klarstellenden Untersuchung übergeben werden dürfte. Stadtpfarrer, Arzt, Hebamme, Apotheker und Kindesmutter werden wol die Erhebung des Thatbestandes wesentlich erleichtern. — (Allerhöchste Auszeichnung.) Dem k. t. Hofglockengießer und Feuerspritzensabrikanten wurde Herrn A. Samassa in Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiete der heimatlichen Industrie, insbesondere seiner Betheiligung bei der heurigen Kunst- und Industrie-Ausstellung in München, das goldene Verdienstkrenz mit der Krone verliehen. — (Vom Tage.) Der gestrige Theresientag kan» zu den schönsten, angenehmsten Tagen der heurigen Herbst-aison gezählt werden. Schon am srühen Morgen wall-ahrteten in zahlreichen Scharen Naturfreunde nach dem heiligen Mekka am oberrofenbacher Berge und ein großer Theil derselben schlug im Schweizerhause seine Zelte aus, um den Lieblingstrank des großen Propheten zu schlürsen. Freunde des Gebirges flogen mit dem Dampsroß der Rudolfsbahn nach Bischoflack, Lees, Kronau. — Um die gestrige MittagS-iunde fand sich das promenadelustige Publikum in der Sternallee ein; im Pavillon spielte die Regimentskapelle und erhöhte durch Vortrag gediegener und lustiger Piecen die Freuden des herrlichen Tages. — Nachmittags war daS neue Schützenhaus und dessen prächtige Aussicht gewährende Umgebung der VersammlungSpunkt der Gesellschaft. Die hiesige Rohrschützengesellschast schloß gestern die Saison für 1876 ab. Beiläufig 1200 Schüsse wurden den Scheiben zugesendet. Aus der Feldscheibe errangen die Herren: Richard Mayer, Franz Schantel, Stesan Kaiser und Victor GallL; auf der Standscheibe die Herren: Ottomar Bamberg, Emannel Renz, Josef Lorenzi und Franz Doberlet recht nett decorierle Beste. Die zahl-reich anwesenden Gäste, darunter auch Herr Landespräsident R. v. Widmann, unterhielten sich augenscheinlich bestens. Die städtische MusikoereTnskapelle gab dem Schlußschießen einen festlichen Anstrich. Begeisterte Toaste wurden allen Functionären, welchen die Errichtung des neuen Schießstandes zu danken ist, gebracht. — (Die hiesige Feuerwehr) hielt gestern nachmittag um 2 Uhr bei der hiesigen Tabakfabrik eine Uebung ab. — Heute früh rückte eine Abtheilung der Feuer-wehr über Meldung einiger in die Stadt gekommener Landleute nach Kozarje ab. Ein Stallgebäude gerieth in Brandt Das Feuer war bereits gelöscht, als die Feuerwehr am Platze erschien. — (Laibachs Sanitätsverhäl tniffe.) «m 13. und 14. d. ist in unserer Stadt kein einziger Sterbefall vorgekommeu. — (Vom Kriegsschauplätze.) In welch' bedauerlichen Lage sich die Freiwilligen aus Oesterreich, beziehungsweise auch auS Krain, befinden, ist aus folgender ans Belgrad an die „Köln. Ztg." gerichteten Tor-respondenz zu ersehen: »Nach amtlichen Nachweisen beläuft sich die Zahl der in serbische Kriegsdienste übergetreteuen Oesterreicher (slavischen Stammes) aus 10,000 Köpse. Deren Stimmung ist aber jetzt, da sie von den Russen ganz in den Schatten gestellt sind, nichts weniger als rosenfarben. Wie dreist und hoffärtig treten dagegen dir 6000 Russen auf? Das klirrt und raffelt, rennt »nd läuft, schimpft und flucht in den Straßen herum, daß man sein eigene» Wort nicht versteht. Sie haben Geld wie Heu und find grob wie Bohnenstroh! So will eS aber der Serbe haben, er merkt hieraus, daß er dem Raffen und nicht der Russe im zu Dank verpflichtet ist; außerdem weiß man, daß die Russen in Zukuust nicht von den Serben abhängig sein «erden, ihre Stellen bei der Armee bleiben ihnen offen, sie behalten eine gesicherte Existenz, während dir unglücklichen Oesteireicher später an dem Hungertuche nagen oder sich zu jeder Stellung bequemen müssen, dir daS Ministerium in rinrr Anwandlung von Eroßmuth ihnen anbietet." — (SnastasiuS Srltn.) Auch russische Blätter widmen dem verstorbenen heimatlichen Dichter sehr warme Nachrufe, namentlich „Rusli Mir", der die volle Bedeutung deS Dichters anerkennt. — Mit Bezug auf die wiederholte Nachricht von der Borbereitnng einer Gesammt -Ausgabe der Werle Anastasius Crüns glaubt die „Neue freie Presse" zu wissen, daß es sich zunächst nicht darum, sondern um das Erscheinen der unter dem Titel: Unter der Veranda" gesammelten Gedichte handelt. Was die Gesammt-Ausgabe anbetrifft, so dürste darüber noch keine Verfügung getroffen sein, da bekanntlich der verstorbene in seinem Testamente für die Verwendung des Erträgnisses seiner Werke eine Stiftung gemacht hat und es somit unzweisel-Haft ganz im Geiste der letztwilligen Anordnungen des Verblichenen läge, wenn die Entscheidung der Frage, in welcher Weise die Gesawmt-Busgabe zu veranstalten sein wird, dem seinerzeit für diese Stiftung eiiizusetzenren Luratvrium Vorbehalten bliebe. — (Meteorologische B e o b a cht u n g s st a -tivn « n.) Nach Bericht wi-ner Blätter bkabsichligkn einige österreichische Bahnverwallnng-n iusolge Aufforderung des Ministerium«, in denHauptslationen ihrer üinien meteorologisch e'Obscrvaivrien aus SiaaiSkvsten errichten zu lassen. Der Signaldieust von diesen Observatorien soll mit dem Eisenbahn-Sigualdirust combiuiert werdiu. Auch die Bahnen werden von den belr>fseiiden Witt-rungS-Bulletiu» insosrine Nutzen ziehen, ule sie aus Grund der selben jene Waren, welche durch Willen,ngswechsel Schaden erleiden, beim Transport voisichiiger rrerden behandeln kSu nen. Auch sollen die Milevrolvgischcn'Vullelin« dem Publikum gegen geringes Entgelt milgclheill werdcu. — (Landschastliches Theater.) Die schönen Tage sühren unser Publikum in jenes Theater, in welchem die göttliche Natur im prächtigen Herbstkleide die erste Rolle spielt, in welchem das üppige Wiesen- und des Waldes Grün die schönsten Teroraiiorren unentgeltlich beistellt. An beiden letzten Theaterabenden war das Theater nur spärlich besucht. Die vorgestrige Wiederholung des modernen, neuesten Sensationsstückes „Fürst Emil" fiel wieder sehr gut aus; die Herren: Director FritzIche (Fürst Emil), Rieger (Prinz Ernst) nnd Laska «Hosmarjchall) traten abermals hervorragend ins Feuer. - Gestern erwarben sich in der Berglchen Posse „Die Psarrersköchin": Frau Zwerenz (Bustl), die Herren Zwerenz (Stiglitz) und Ströhl (Pater «ilian) den Beifall des H-mseS. Frau Zwerenz zählt die Titelrolle zu ihren Glanzpartien; die Durchsührung derselben war aber auch eine gelungene, natürliche, gewürzt durch heitere Gesangspiecen. Herr Zwerenz war!n seinem Element; solche Rollen sagen seinem Charakter zu, sein Stiglitz" erschütterte das Zwerchsell und ein Beifallssturm folgte den LoupletS. Dieser Komik wird Herr Zwerenz unstreitig gerecht Gemüthlich gab Herr Ströhl den „Pfarrer Kilian". Der Verlauf der ganzen Vorstellung war jedoch kein zündender, animierender; überdies ist O. F. Berg kein Günstling Laibachs, uichr Publikum begeistert sich für diesen Bühnenschriststeller einmal nicht. Zeugen dieses Ur theileS waren die leeren Sitze und das srühzeitige Verlassen der im ersten und zweiten Acte besetzten Plätze. Der Wahr, nehmung müssen wir schließlich Raum geben, daß in unseren Theaterräumen das eigentliche Leben erst dann beginnt, wann das Leben in der Natur zu Wrabe getragen sein wird. Der Theaterkasse mag es Trost gewähren, daß der Theaterbesuch auch in Wien, Leoben, Pettau, Marburg und Triest ein sehr mäßiger ist. ________ Vom Büchertische. Ueber Land und Mee r", allgemeine illustrierte ^eituna herausaeaeben von F. W. Ha ckl 8 nde r, in Stuttgart. Jahrgang 1877, erscheint alle 14 Tage in Heften Preis des HesteS LO Pfennige. Dieses größte. Mnste und billigste illustrierte Journal ersreut si» >n allen Theilen der Erde einer großartigen Verbreitung, fehlt nahezu m Inner gebildeten Familie, zählt die vorzüglichsten Schr'ststeller der Neuzeit zu seinen geistigen Arbeitern, bringt höchst interessante Erzählungen, Genrebilder, Schlachtbilder, Gedichte, ReiMzzen, Biographien berühmter Männer, gelungene Original-Abbildungen aui bewährten Lünstlerhänden, humoristische Tableaux u. s. w. ,Drutschr Romanbibliothek" zum Journal I »Ueber Land und Meer", berausgegeben von I. W. Hack -änder, Stuttgart, enthält die neuesten Romane der ersten deutschen Romanschriftsteller. Ein Jahrgang umsaßt den! gewöhnlichen R-manbänden; der ganze l 10 Psen- Jnhalt von 25 Jahrgang in 26 Heften kostet nur S Mark und nige, 1 Hest nur 3b Pfennige. Wir empfehlen dos angedeutete Journal und die be-zeichnete Romanbibliothek der Beachtung unserer geehrten Leser mit dem Beisatze, daß Bestellungen hierauf von der hiesigen Buchhandlung v. Äleinmayr L Bamberg promptest besorgt werden. Witterung. LaibaL. 16 Oktober. Lichter Nebel, dann heiter, sehr schwacher O. Wärme, morgens 7 Udr -s- 7 6, nachmittags 2 lllr -s- 18 3° 6: <1875 -s-15 1«; 1874 -i- 14 0° 6.) Barometer im Fallen, 734 41 mm. Das vorgestrige Tage-mittel der Wärme 14 4°, das gestrige 12 3°, beziehungsweise um 2 6° und 0 7° über dem Normale. Denjenigen, welche im Englischen, Französischen und Italienischen einen gründlichen Unterricht erhalten wollen, empfiehlt der Prosessor der modernen Sprachen an der hiesigen Handelslehranstalt seine neue, von ihm erdachte mnemotechnische Methode, wodurch der Lernende, ohne irgend ein Buck zu gebrauchen, die höchste Stuse in den Sprach-kenntnissen erreichen muß. Nähere Auskunft bei der Direktion der Han-dellsehranstalt in Laibach. (534) 4—3 Keine Hühneraugen mehr! Gefertigter erlaubt sich dem hohen Adel und x. t. Publikum ergebenst anznzeigen, daß er jedes Hühnerauge sowie auch Frostbeule schmerzlos und ohne Messer in zwei Minuten sür immer beseitiget. Achtungsvoll Karl Schilling, Hühlieraugenoperateur aus Wien. (564) 3- 3 Wohnt: „Hotel Elesant." Verstorbene. Den 15. Oktober. Äirlon Merz v. Merztbal, k. k. Oberlieutenant in Pension, 55 I., am Rain Nr. 4, Lungen-tubereulose. Angekvmmeue Fremde am 16. Oktober. Hotel Stadt Wien. Graf Thurn, Radmannsdorf. — Hirschmann, Puckenmaher, Wechsler. Kslte; Vogriniii, Litt» mann, Reisende; Freib. v. Maly, Seclionsches, und Kaas-bruger, Fabrikant, Wien — v Müller, Lieutenants-Gatiin, Innsbruck. — Tischler, Oberingenieur, Tarvis. — Kleiuselder, Mannheim. — Tratnik, Forstbeamter, Belovar. - Hokevar, Offiziers-Aspirant, Triest. — Maßer, Villach. VII.LI>8IL tkHl8ucirt) Keilt drisüieb äer 8peoi»I»rrt vr LMisvIr, Asustuät, vresäkn (Laclrssii). Vvrvits llbvr 8VUU mit krsulx bvtiuii«I«lt. (1) 72 III LIsiiimL^r L LgiMdtzrM ist 80tzi)6ll VtzrlktWbuckIiLvälullA in 1^ a 1 bL 6 Ii srsLdiensn: Hotel Llesant. Schiger, Forstu.eister, Ratschach. — Kuback, Reis.; Dr. Grünbarrm, Advocat; Schilling und Lausig, Wien. — Ambrosch, Bergverwalter, Jdria. Hotel Europa, v. Ambrosioni, See-Ossizier, Pola. — Derta, 1 Venedig. — Lairy, Getreidehändler, Sissek. Mohre«. Matt, Zimmermeifler, Untersteiermark. — Landl-berger, Bräner, Kleir.wochen. — Kikcl und Pe^ko, Littai. — Pezdii, Postexpediior, Permani. vaterischer Hof. Tonklic, Beamter, Wien. — Sperancon, > Lreviso. — Hartnigg, Klagensnrt. Kaiser von Oesterreich. ^ ärtner, Klagensnrt. — Pleshat, > Stationsvorstands-Galtin, Tansanaro. Stadt Laibach. Mlinar, Laibach. — Stigl, Littai. — Der-mota, Steinbrück.______________________________________________ Lebensmittel-Preise in Laibach am 14. Oktober. Weizen 8 fl. 94 kr., Korn 6 fl. 50 kr., Gerste 4 fl. > 71 kr., Hafer 3 fl. 41 kr.. Buchweizen 6 fl. 60 kr., Hirse 4 fl. SO kr., Kukurutz 6 fl. — kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel ' fl. 5 kr. pr. lOO Kilogramm; Fisolen 9 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr.. Schweinfett 82 kr., Speck, rischer, 60 kr., Speck, geselchter, 75 kr.. Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2'/, kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 48 kr., Kalbfleisch 54 kr.. Schweinfleisch 50 kr. per Kilogramm; Heu 3 fl. 15 kr., Stroh 3 fl. 15 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 8 fl., weiches Holz 5 fl. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 23 fl., weißer 20 fl- pr. ^ 100 Liter. 33, nava-äiio löto _________________________________________ Wiener Börse vom 14. Oktober. Gedenktafel aber die am 19. Oktober 1876 stattfindenden Acitationen. 1. Feilb., Kastelic'sche Real., Streine, BW. Sittich. — l.Feilb., Rojc'sche Real., Cagosce, BG. Sittich. — 1. Feilb., Kastelic'sche Real,, Vantschnagorica, BG. Sittich. — 1. Feilb., Grablovic'sche Real, Zagorica, DG Siltich. — 1. Feilb., Zupankii'sche Real., Gambise, BG. Sittich. St»Lt»k0L«l«. j «Seid Ware Sperc. Rente, ost-Pa».! 65 10 8S-i0 dto. dto. öft. in Etlb. S8 — 68-!0 Sole von 18S4 . . . . 105 —IV6--iose von 1880, ganze I09-7S I1V — Lose von 1880, Fünft. 116'— >18 50 Prämiensch. v. I88t . ISILS I8I-S0 Lottoziehung vom 14. Oktober. Wien: 20 27 76 87 73. Graz: 68 65 14 83 51. Theater. Heute: Martha oder: Der Markt zu Richmoud. Oper in 4 «dtheilungeu von W. Friedrich. Musik von Friedrich von Floltow. Telegramme. Wien, 15. Oklvber. Der König von Griechen land ist heute früh in Wien ein getroffen. Zara, 15. September. Seit vorgestern wird Bilek dur» Pcko Pavlovik mit 4000 Insurgenten belagert. Bon Trebinje aus ist Sachir Pascha mit fünf Ba'aillon« al« SuccurS dahin abgegangen. DaS Kampfresultat ist unbekannt. Siebenbürg, üngar» ^ OttvQ. Ünglo-Banl .... Tredilanftalk .... Depositenbank. . . Sscowste-Anstalt . franco-Bank . . . Handelsbank.... kationalbanl . . Oest. Bankgeselll. Union-Banl. . . BerlehrSbank. . . . «lsöld-Bahn . . »arl Ludwigbahn »als. «»«..Bahn ikais. Fr. Joses-b Staat«b»hn I 7»- 74-- 73-50 . 79 iS 7S-S0 . ISi'- ISS id 8ZL - 8«S'- I>kLQ«Ikrt«5v. Allg. öst. Bod.-Credit. dto. in SS I......... Nation, ö. W......... Ung. Bod.-Lreditanst. ranz Iosef»-Babn . eft. Nordwestbahn . Eiebenbürger . . . . StaalSbahn............ Eüdl ahn L s Perz. dto. Bons Sredit - Lose . . Rudolf» - Lose . 817— »OS- S7 S0 58 -8».— 8» S0 SS — lv«— ,08 — r«8 rs I«I — I41-S« 1i8 iv li» 50 ,78.-!»7»- küdbahu............j 78 7-i 7S - Beld Mare rvs.75 1V8.»L 88 7S 90— 97 70 97 8» 8« — 86 rs 87 7b 88-— S0-—I 8V SS tbt —IS« b» 94 90 9S I0 (3Mon.) Äug Sturz 100 Marl jsranks. 100 Marl. S9 Su S9 9U ondon i»"Pfd. Sterl. — Pari« Ivi> Franc» . . »8 85 VLüoroL. Kais. Münj-Ducate» « 87 »0-FrancSftück .... 9 k4 Deutsche ReichSbanI.>60-5« Silber . . .>1VSü0 91-50 9I-7S IS» SS 13 LS ISS7S 13 7S soso— 80 — i»eo 48 SS S88 9 8S 60 S» 10» Sb Telegraphischer Lursbericht am 16. Oktober. Papier-Rente 64 30 — Silber-Rente 67 05 — 1860« StaatS-Anlehen 10975. — vankactien 838. — Lredit 1501« - London 12410. - Silber 103 75. — «. k. Münzdukaten 5 94. — SO-Kranc« Stücke 9 94.- 100 «eich»-mark 61 05. Druck vv« Jg. v. Kleinwatzr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.