IN. S°n"l«.'fta2 ücn 8. Februar i«3l. S r o a t i e n° ^ermög Mittheilung der k. k. Hof.Agentic für dieWallacheivom 6. Iän. ist der Regierung zu Bukarest am 3. d. die Anzeige von Kalatsch zugekommen, daß in dem, wenige Stunden davon entfernten moldauischen Flecken Faltzi, die Cooler», luoi-dus erschienen ser. Der Rcgierungs. Präsident General K isch e-leff hat sogleich einen russlschen Arzt in Begleitung eines Officieres nach Falhi gesendet, uM die Krankheit naher zu untersuchen, und die -erforderlichen Vorkehrungen dagegen zu treffen»- Von Seite deö> hohen siebcnbürgischcn Gene« lal'Commando sind alle Gränjdehörden zur äusserster. Strenge und Sorgfalt in der Handhabung der angeordneten Vorsichtsmaßregeln angewiesen worden. Was den öffentlichen' Gesundheitszustand der-Wallache: anbelangt, so ist, nach letzten dießfä'lU--gen Nachrichten die Verbindung, nlit dem Dorfe Nlmi bei Kole rasch nach Vollendung der ganzen Reinigungs-Periode »rieder freigegeben, worden; dagegen werden alle aus Silistria kom« menden Reisenden einer, strengen Kontumaz unterzogen. Auch bleibt das Dorf 6soroy m der Nei« nen Wallachci, wo sich unlängst wieder einige ver« dächtige Sterdfälle ereignet haden, bis auf weiters-L^sperrt und zernirt. , (Agrm. Z.) V o I e n. Nachrichten ausAlexota, welche die Warschauer Zeitung mittheilt, melden, daß der Nicmen unterhalb Pomemon und Kauen, zrrischei, Kidule VSN Panischer und Georgcnburg von russischer Seite, feststehe; doch sei daö Eis zum Uedergang noch zu schwach.. Der Krakauer Comricr enthält folgende, sei- -ncr Angabe nach, authemische Nachrichten aus Warschau über die Fortschritte der allgemeinen Volköbewaffnung: „In allenInfanterie^Regimen-tern",, heißt es darin, „sind die dritten Bataillone vollständig, eingerichtet und mit allem Nöthigen vnsehen. Die vierten befinden sich zur Hälfte in gleichem Zustande; für die andere Hälfte sind Uni« formen und Waffen bereit, nur fehlt es noch an Mänteln und Fußbcdeckungen, welche jedoch mit der grüßten Eile angefertigt rrcrdcn. In der Kavallerie sind eie neu forminen öten und ölcn Säwa« dronen vollständig aut'gcrustcl und warten ,mr noch auf Pferde, die n.a„ aber durch tic anbefohlene Aufbringung je emcö Pferdes auf ,oo Aucrsiclicn und durch den Ankauf von dcrglcicl.cn in dcr Hauptstadt und den Wojewodschaften bald herzuMcn gedenkt. Die für ioc>,«o« Mann.und 4o,«ooPferde nöthigen Lebenömiltel sind bis zur neuen ^rntc durch Reparmioncn auf dao ganze Lant, nacd dcn Grundsätzen des Ncichögcsctzcs rcm Jahre -Ln, gesickert worden, auch ubcrsicigen dicscibcn m'cht dlc durch jenes Gesch fesigssiclttc Quantität. Was indessen Wegen des Mißwachscs in einigenWcjewcdscboflen noch mangeln könnte, will man aus den Vorrä-' then, rvclchc die oo Stück Feuergewehre verfertigen zu können. ' Pei der Intendantur wird ein Transport - Park von 4aa, von denen Iocic> vollständig uniformilt waren. Der frühere 6hef der Nationalgarde, Pe< ttr Lubienöki, nimmt in den hiesigen Blättern Abschied von derselben, und sein Nachfolger ermähnt fic in einer Proclamation zur Ordnung, Zucht und Sorge für die Sicherheit des Eigenthums der Sin» tvohner. (Wicn. Z.) Die Warschauer Zeitung fügt den üder die Abdication des Dictators mitgetheilte!! Nachrichten noch hinzu, man habe bemerkt, daß der Oic' tatürwährend seiner Verhandlungen mit??r Rcichs» tags» Deputation in so großer Bewegung gewesen sei, daß man eine Wiederkehr des apovlectischen Anfalls, von wclchem er (wie seiner Zeit gemeldet) in den ersten Tagen der Unruhen betroffen worden, besorgt habe. Dasselbe Blatt stattet folgenden Bericht über die Eröffnung des Reichstages ah: „Gestern am 19. Jänner, nach vorhergegangenem Gottesdienst, versammelten sich beide Reichskammern an den gewöhnlichen Onen ihrer Sitzungen, In der Landboten. Kammer wurde, nach Vorlesung der Namen ^ Liste der Landboten und Deputir« ten, der Antrag gemacht, Hrn. Joseph Lubow^z, ki, welcher seit dem Verschwinden seines Bruders, des ehemaligen Vice-'Präsidenten'Ludowidzki, gefangen gehalten worden, als Mitglied der Kammer, auf freien Fuß zu stellen. Im Senat rief der Präsident alle der durchgesehenen Liste zufolge gegen« wärtige Mitglieder namentlich auf, und bezeichnete einen guä den Senatoren Nodzynski u,;d Rcmbio linski bestehende Deputation, welche sich in die Landboten > Kammer begab, um dieselbe aufzufor« dern, sich mit der Senatoren-Kammer zu vereinigen. Als der Reichstags - Marschall von der An. kunft der erwähnten Senatoren benachrichtigt wurde, sandte er zwei Landboten und zwei Deputirte ab, um sie zu empfangen, und bewillkommnete dieselben persönlich an den Thüren des Saales, führte sie herein, und wies ihnen ihren Platz ih n gegenüber an. Nachdem diese Senatoren mit einer kurzen Anrede die Landboten und Dcputirten zur Vereinigung mit der Senatoren - Kammer aufge» fordert hatten, antwortete ihnen der Marschall; sie erhoben sich darauf von ihren Siyen und geleite ten die Landbotcn und Deputirten in die Senctt> ren.Kammer. Sobald beide Kammern sich vereinigt hatten, nahmen der Senats < Präsident für den Senat und nach ihm der Reichstags-Marschall für die Landboten das Wort, und nachdem sie in beredten Ausdrücken die Lage des Landes geschildert hattcn, erinnerten sie an das, was das Wohl des-selben gegenwärtig erheische. Beide ermähnten die Polen, in so entscheidenden Augenblicken ihr Schick« sal nicht an Einen Namen zu knüpfen; wenn sie nur die Erwägung ihrer Sache und des Geistes, welcher alle (Zlassen der Einwohner durcbdringe, nicht aus den Augen verlören, könnten sie des Sieges über einen an Zahl ihnen überlegenen Feind gewiß seyn. Nach diesen Reden erkannte der Se- 3g natK» Präsident einem Mitgliede dcr Reichs-De-putation dem Kalischer Landboten Morawski, das Wort zu, welcher die dcr Abdankung dcF General (Wopicki vorhergegangenen Ereignisse den Kam» mern mittheilte. Hierauf schritten beide Kammern, -vom Senats »Präsidenten aufgefordert, abgesondert zur Wahl der Reichstags - Commissionen." Auch meldet dieses Blatt, dah der Reichstag zur Berathung über die militärischen und diplomatischen Angelegenheiten, sich in einen geheimen Ausschuß verwandeln werde. — Die genannte Zeitung ent-hält auch einen Abriß der militärischen Laufbahn des Generals Chlopicki." Vor einigen Tagen ist der Staatäsecretär Julian Niemcewicz wieder in Warschau angelangt. Sogleich nach seiner Ankunft sandte die Nations Garde eine Deputation an ihn, um ihm ihre Hoch-»chtung wegen der edlen Gesinnungen zu bezeigen, welche derselbe in einem Schreiben an den General-Secretär im Iustiz-Mmisterium, W. Ostrows« ki dargelegt habe; auch ersuchte diese Garde den Dictator, durch eine andere Deputation, um die Erlaubniß, daß sie bei Julian Niemcewicz während dessen Aufenthaltes in Warschau eine Ehrenwache Versehen dürfe. Auch in einer politischen Abendver. sammlung sprach sich dieser Tage Hr. S. Dmo-chowski beiläufig für jencs Schreiben des Staatsse, cretärs Nirmcewiczund gegen die tZlubbs aus. Als ein anderer Redner die letzteren vertheidigen wollte, rief man einstimmig: „fort mit den Elubbs," und ließ ihn nicht eher zum Wort kommen, als bis er 5ic Nothwendigkeit der Abschaffung solcher Vercine zugegeben hatte. (Ocst. B.) K i e v e r l a n V e. In der Sitzung des Brüsseler National« Congresses am i5. Januar war die Berathung des pro» visorischen Budgets für die sechs ersten Monate deß laufenden Jahres an der Tagesordnung. Diever« schiedencn Posten dieses Budgets wurden nach kurzer Berathung beinahe ohne Abänderung geneh' "ügt, und der ganze Entwurf mit 114 Stimmen üegen 7 angenommen. Nach diesem theilte.das diplomatische Comite elne rvönüche Nole dcs Lords Ponsonby und des Hnl. Bresson vom ,4, Januar, als Beilage zum Protocol! drg Londoner Kongresses vom 9. Januar mit. Diese Not?, welche m der Versammlung ei« ne schwer zu beschreibende Gährung erregte, und eine lange, stürmische Berathung herbeiführte, be« "agt im Wesentlichen: Auf die von den belgischen Abgeordneten auf dem Londoner Kongresse gemachten Bemerkungen, daß die Scdclde troy dcr An-nähme des Waffenstillstandes von Seite des Königs Wilhelm, fortwährend gesperrt bleibe, und auf die Bcmcrtungen des holländischen Abgeordneten, daß die Belgier die Feindseligkeiten gegen Mae-stricht wieder begonnen habcn^, schreiten die fünf Mächte ein, um auf den 20. Januar die Eröffnung dcr Scheide und die Aufhebung der Blockade von Maeflricht zu bewerkstelligen. Wenn sich die Holländer weigern, die Scheide an gedachtem Tage zu cröffncn, so betrachten die fünf Mächte solches als elnen Act der Feindseligkeit gegen sieselbsi, und behalten sich vor, sodann beliebige Maßregeln zu er-qreifcn. Wenn sich die Belgier weigern, an demselben Tage die Blockade von Maestricht aufzuheben, so gilt den Belgiern dieselbe Erklärung der fünf großen Mächte, die sie so eben Holland gemacht haben. Pariser Blätter machen eine Proclamation des Prinzen von Oranien an die belgische Nation betank, worin der-sclbe^orstellt, daß die Schwie« rigkeiten dcr Wahl eines Souverains am leichtesten gehoben würden, wenn diese auf seine Person ge. richtet würde. Die großen Mächte würden in die« .ser Wahl eine Bürgschaft der innein Ruhe und de5 allgemeinen europäischen Friedens erblicken. Auch sei ein großer Theil dcs belgischen Volkes ihm zugethan, und er hoffe durch sein Benehmen diese Zu. neigung noch zu vermehren. Das Vergangene solle vergessen seyn und der katholischen Kirche der Schutz der Regierung, so wie allen Bekenntnissen die Frei« heit des Cultus zugesichert werden. Die Deputation der Stände des Großherzog' thums Luxemburg hat cine Proclamation an die Bewohner derselben erlassen, um sie von der weiteren Theilnahme an der belgischen Revolution ab- ' zumahnen, mit dem Beisatze, daß ein Bundesheer sich sammle, um in das Großherzogthum einzu« rücken. (Wien. Z.) Ein fran^'isches I0urn.1l versickert, cs sei nl Belgien ein Antrag, eine Regentschaft daselbst zu errichten. Um sie zu dN'cn, würde man drei der angesehensten Bürger des Landes wählen, deren Jeder nach der Reihe Präsident werden sollte. Hr. de Belles soll beauftragt seyn, der französischen Regierung deßhalb Eröffnungen zu machen. ^ Die Temps mcldet, daß sich am 2,. manner 4a Mends das Gerücht verbreitet habe, Maestviä?t sei von den Belgiern genommen worden. (B.v. T.) Frankreich. Briefe aus Madrid vom 6., Jänner sagen,, die Communicationen zwischen dem Madrider Kabinett und dem des Palais-royal feien, in, diesem Augenblicke von st ernster Beschaffenheit, daß man allen Grund habe- zu besorgen, daß bald ein Bruch zwischen, beiden Machten eintreten dürfte, wenn es dem Könige Ferdinand nicht gelingen sollte, dem kriegerischen Gifer der apostalischen Parthci Ginhalt, zu thun. — Zu Bordeaux ist ein zahlreicher, Truppendurchzug angekündigt. Es handelt sich von Bildung eines Lagers von 60 bis 100,000 Mann, die zwischen Toulouse und Bordeaux concentrirt und, von General Lamarque befehligt werden fallen. Dem Journal, des Debats zufolge soll ein Beobachtungscorps von 25,000 Mann im, De» partement des Var, ein zweites, von '60,000 Mann «n den Pyrenäen, ein drittes von 50,aaa Mann an der Schweizer Gränze, und ein viertes von H5,ooo an der Rheingränze aufgestellt werden. Mehrere Journale melden, daß General Elau-zel zu Marseille angekommen sei, und slch im La-zareth befinde. Sie fügen bei, die Regierung vc< stimme ihm das Commando eines Lagers von »00,000 Mann, das aw der Gränze von Savoyen gebildet werden solle.. (Allg. Z.) Der Erzbischof von Paris, Graf von Que. len, hat ohne die Weisung des Ministers des 6ul-tus abzuwarten, aus dem Verzeichnisse der rcligiö» fen Feierlichkeiten für das Iadr l83i den 21. Jänner und den 5. Mai, ersteren als den Todestag Ludwigs XVI., letzteren als den Jahrestag des