Poatmua pL*^n» ▼ fotoTiaL Deutsche Zeitung -— Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — uik CeroMtltmt: «ttittnaoa «iU* 6, I«Up»oii Kt. 21 (l«I«T*t»oi) 1 e <1 g gt)(el|l |tr 1« : «irrleliädrl, 40 Sitt, h-u»s«»r«, «0 Ult, «an|- »etW« in Der B«»olturj ,» ktlllftt« », 38t »«, «utlant .«I^rechende «rVO.rtfl. (inylnam It« I SO Erscheint wöchentlich zweimal- Donnerstag früh and gtmiUg früh mit dem Datum »om Sonntag Nummer 76 Celje. Donnerstag, den 27. September 1934 | 59. Jahrgang Die Wirtschaftstagung der Kleinen Entente Lösung wichtiger Frage» zwecks Verwirklichung der' enge» wirtschaftlichen Zusammenarbeit In Gegen»»-! des Auizmministers Jevtic, der Gesandten der Tschechoslowakei und Rumäniens, der Delegierten der drei Staaten der Kleinen Entente und der höheren Beamten de» Auhenminist«wm» ersolgl« Montag um ll Uhr vormittag im grvhen Saale d» Bcograd« Ossiziaskasinos die Eröffnung der dritten Tagung de» Wirtschaft», rotes der Kleinen Entente. Außenminister Ieotic führte in seiner Be-grWngsansprache üb« da» Programm der lagung au»: 1. In erster Linie werden Sie sich mit der Frage des Wirtschaftsverkehr«« zu be-ichästigen hoben. Ich glaube, daß es unerläßlich ist, im einzelnen alle Schwierigkeiten zu prüfen, die in fei Gegenwart die Entfaltung des Handelsverkehrs zwischen unseren drei Staaten behindern. Die Prüfung dieser Schwierigkeit«! soll Vorschläge zur Folge haben, die geeignete Maßnahmen enthalten, damit der Warenaustausch ermöglicht wird Es ist überflüssig zu betonen, daß unter diesen Schwierig-leiten eine besonder» wichtige Stelle der Einfuhrverbote. da« Regime der Einsuhrgenehmi-gung, die Kontingente sowie auch das Re-gim« der Devisen und de» Tran»ser ein-iwhmen. 2. An zweiter Stelle betone ich die Frage der Präferenzen und de» Regionols qftem», die auch mit Beziehung auf andere Staaten geprüft werden muh, damit man «kenn«, in welchem Mosp sie mit den Verpflichtungen übereinstimmen, die wir anderen Staaten gegenüber übernommen haben. S. Verschiedene Prowlolle. d. h. «in System von Handelsabkommen. E» ist wichtig zu wissen, ob die Privilegien, die die Bertrag«ftoo>en sich durch solche Verträge gegenseitig zu «kannten, nicht unsere Rechte verl«tz«n, die aus Vertragen beruhen, die wir mit diesen Staaten haben. Gleichzeitig muh geprüft werden, ob diese Protolle nicht eine Verletzung der MeislbegünstigungsNaulei enthalten und welches Interesse eine solche Verletzung für un» vorstellen kann. Bisher ist unsere Gemeinschaft nur anläßlich größerer zwischenstaatlicher Konferenzen zum Ausdruck ge-kommen, während wir hinsichtlich der Handel»»«, träge getrennt arbeiten. 4. Ebenso empfehle ich Ihr« Aufmerksamkeit die Vorschlage, die sich aus Kompensationsverträge beziehen. Sie »«den beurteilen, ob sie als Grund-tage für gewisse Aenderungen oder Ergänzungen des System» in d« Handelspolitik dienen können. Stufe« diesen Fragen, deren Wichtigkeit ich drrz zu unterstreichen für notwendig «achtete, wird bv Adtschosisrat auch die Aufgabe haben, zu den BorMgei-. Stellung zu nehmen, die die Sachoer-IliinwiaMföüsien in folgenden Fragen vorlegen. 1. EuMflmu) des Fremdenverkehr» zwischen den drei Staate»; 1 Zusammenarbeit der Postsparkasse; 3. die I>onmisd)flwi , 4 industrielle Zusammenarbeit und 5. die Zusa»me»arbk» der Post-, Telegraphen- und TeicphonoermMioig. D« deutsch« Sondergesandte in Wien, B!«-kaxzlcr von P ape», von dem es hi«h, « wad« «in halbe» Jahr in Urlaub gehen, hat nun end-gültig seinen Wiener Posten bezogen. S. M. König Alezander besucht Sofia Die „Daily Mail" erfährt a»s Beogrod, »aß S. M. König Alerander demnächst nach Sofia fahren wird. S. M. der König wird begleitet von I. M. der Königin Maria, vie bulgarische Hauptstadt ist für den Empfang de« hohe» ve-suche» bereit; festlich geschmückt. Vor dem Zusammenschluß der Stadt, und Umgebungsgemeinde Celje Di« Banalverwaltung in Ljubljana schlug seinerzeit den »in autonomen Gemeinden d« Drau-banschall l^jubljana, Maridar, Eelje, Pluj) vor, sie mögen Vorschläge hinsichtlich b« Eingemeindung ihr« Umgebung,oem«ind« mit ben entsprechenden Erläuterungen so schnell als möglich einreichen. D«r Zusammenschluß wär« gegenwärtig ohne ein beson-d««s Gesetz durch einen von E. M. dem König gezeichneten Vorschlag d«s Inmnminister» möglich. Die Eing«m«indung von Celje-Umgibuno war in den letzten Jahrzehnte wiederholt d« Segen-stand «ine» Für und Wid«r. Die Umgebung--gemeinde hat schon des öfteren ihr« Bereitwilligkeit zum Zujammenschluh mit da Stadtgemeinde «klärt und zwar so, bah sie al» Ganze» eingemeindet würde. Die Stadwtrwastung Celje hat nunmehr den von d« Banalverwaltung geforderten Vorschlag au»geardeitet und zwar in dem Sinn«, das, die ge-samt« Umgebu»g»g«meinde an die Stadigemeinde angeschlosstn wird, von da Gemeinde Teharje je-doch nur C«t und da Teil vs«»ca und von d« Gemeinde Petrovi« di« sogenannte „Levska grnojna". Mit diesem Zusammenschluß würde ein Zustand beendet w«den. d« sicher nicht zum Nutzen der beiden Gemeinden seit l«öl dauert«. Bor der Teilung gehörten zur Stadtgemrmde sogar noch <£rel, Bukvvzlal, Kr«»nike, Teharje. Slana, Lipa, Osenia und Lrhe. Die »aaröherte Stadtgemeinde würde nach dem Zusammenschwh rund 19.000 Einwohner umfassen. Bisher waren in d« Umgebung». g«m«ind« 107, der Bewohnerschaft bäuerlich. In d« n«u«n gröhaen Gemeind« wären e» jedoch nur st,40/,. oder 972 Personen sein. Am 22. d. M sprach eine Abordnung der kaufmännischen und gew«blichen B«einigungen von Celje beim Bürgermeister Dr. Gorlian vor und überreichten ihm eme Denkschrift mit der Bitte um den Zusammenschluß von Stadt- und Umgebung»-g«m«ind«. Der Bürgermeffta «klärt« d« Deputation, dah «in «»tiprechenda Plan im gleichen Sinn« be-reit« ciu,gearbeitet werde. Di« Eingemeindung soll noch in diesem Jahre vor sich gehen und zwar vor den Gemeindewahlen. Wirbel in Paris Nach den politischen Sommerfellen beginnt nun in Frankreich auch di« Auseinandersetzung zwischen den Parteien wieder schärf«« Formen anzunehmen. Am 25. d. M, kam es zu ein« schweren Schlägerei zwischen nationalen und sozialistischen Demonstranten. Zur Krise des Kreditwesens Bon Dr. O. P. T->« N0«firtcr „T«Ijche fnütblalt" drachlc tllrilich nx« iowttti anten flrrifil jitt Ärtif de» Kredirivt^ns. den l«r miierrn Lesern dxrmu unterdrertrn. Das moderne Wirtschaftsleben ist ohn« Kredit nicht denkbar. E» besteht «inas«il» da» Btdürfni», Ersparnisse nutzbringend anzul«g«n, um sie gesammelt zu geeignet« Zeit für ein«n bestimmten Zweck, z. B. für di» Erwerbung «ine« Hauses, für die Kosten da Verheiratung der Kind« usw. zu v«-wenden, anderaftsts besteh! der Zwang. Darlehen aulzunehmen, die für di« Erbauung «in«» Haus«,, für die Einrichtung «iner Wvhnurg, für die Kosten ärztlicher Behandlung usw. benötigt werden. Fehlt e» an d« Möglichkeit, aus Grund intsprech«nd«r Slch«heiten Geld zu beschaffen, s» g«ät da ganze Wirtschaftsverkehr in Stocken. Infolge der Ba-trauen»krls« der Spareinlega, die vor drei Jahren entstanden ist und d« man nicht mit «ntsprechende» Mitteln beg«gn«te, ist dies« Zustand bei un» lav sächlich eingetreten. Der Hausdefitza, d« sein Hau» hast«ll«n lassen will ob« der ein«n Zu bau nötig hätte, muh davon absehen, weil « kein Geld be-kommen kann, obwohl s«in Hau» lerne Lasten aufweist ; der kl«in« Beamte, der vor Beginn der Krise hofft«, mst >«inen Ersparnissen und mit Hilfe «ine» Darlkhens «in Hau» zu «bauen, kann sein Spar-buch nicht flüssig machen und k«in Darlthen a-halten, a muh also auf den Neubau o«rzichl«n. Die Folg« dies«» Zustand«» ist «in« von Tag zu Tag west«g«hende B«rschl«cht«ung d« Wirt-schaft»loge. Die Arbeiter und die Gewnbetreidenden hoben keine Beschäftigung, die Kaufleute keinen Umsatz, die Aerzte und Advokaten o«di«n«n kaum sovitl, um ihr Leben fristen zu könn«». Dl« Bauern find«n für ihr« Erzeugnisse kein« Abrnhm« und bk Preise fallen imm«r weit« in. Bodenlose. Ab« auch d« Staat srlbst hat den gröhlen Schaden da-von. dah di« meist«» K«ldanstatt«n di« Auszahlung da Einlagen eingestellt haben, und wenn sie den Verpflichtungen gtgenüb« d«n Einlegern nachkommen, doch zumeist keine neuen Kreditr mehr gewähren. Der Verkehr inst Liegenschaft«« hat nahezu ganz aufgehört, wodurch dem Finanzminkft« ungeheure Summen an U«dcrtragungsg«dührrn verlor«» g«h«n, di« Vtrbiauch»st«u«rn fliehen imm« spärlich« und di« Einbringung d« dir«lt«n Steuern wird infolg« d« verminderten Steuerkraft d« Bevölkerung immer schwierig«?. Bor dem Beginn der Krise ginge» im Hobst« die Landwirte, di« Steuern zu zahlen halt«», zur Ba»k und nahmen dafür ein kurzfristig« Dar-l«hen auf, um einen besseren Prei» für ihren Weizen od« ihren Mais abzuwarten. Jetzt bekommen sie k«in Geld und müssen, um die drohend« zwang,-wkis« Einbringung d« St«««» zu vermeiden, ihr Getreide zu den niedrigsten Preisen verkaufrn. Da- Das Oktoberfest ist das Treffen aller frohen Bolksgenoffen etiK i Deutsch« 3c11ana Sluiuiwt 78 durch werten nicht n« sie selbst, sondern all« Land-Witte geschädigt, weil di« Noioakäuse den Preis da landwirtschaftlichen Erzeugnisse, der ohnehin s«hr gering ist, noch «eil« haabdrück«n. Di« Kaufkraft der kmd»fr1ichoftlich«n Bevölkerung rafrt also durch den Mangel an Kredit noch weiter vermindert, wo-durch der Verdienst der Industriellen und ihrer Arbeiter, sowie der Kaufleute und der Gewab«-trabtndai beeinträchtigt und die Steuertraft der ganzen Bevölkerung noch weiter geschwächt wird. Alle» die, Ist den eingeweihten Wirtschaftlern längst bekannt. 5* ist von den wirtschaftlichen Organisationen «iedaholl daraus hingewiesen worden, dah di« bisha unternommenen Maßnahmen zur Milderung der Krise nicht ««»reichen, um der er-starrten Wirtschaft wieder Leben einzuflößen. Diese Bemühungen der Wirtschaftskreise waren bisher »er-geben». Nun scheint e» jedoch, daß auch in den Reihen der Politiker die Erkenntnis wächst, dah endlich etwa, geschehen muss«, um die Krediwa-häUnifse wieder in Ordnung zu bringen. In der letzten Rummer de» Hauptorgan«, der Jugoslawischen Nationalpartei, d«r Wochenschrift „Glasnik". finden wir einen Bericht über eine in Susak ab-gehaltene Sitzung des Kiis'.enländischen Ausschusses der Jugoslawischen Rationalpartei. in der über die schwere Lag« zahlreicher Bewohner de» Küpen-land« berichtet wurde, di« ihr ganz«» Leben als Arbeiter in verschiedenen Ländern verbracht und ihre Ersparnisse den einheimischen Geldanstalten an-oertraut haben, um im Alter davon leben zu können. Es wurde festgestellt, daß auf diese Weis« an 100 Millionen Dinar bei den Banken de» Küstengebiete» angelegt sind, die wegen des Bankenmoratoriums nicht ausgezahlt werden, wodurch die geschädigten Einleger in ihrer Eriftenz gefährdet sind, da sie über keine anderen Mittel verfügen. Es wurde sohin in der Sitzung ein« Enlfchlie^rng gefaßt, womit di« Leitung d«r Jugoslawischen Nationalpartei aufge-fordert wurde, alles zu unternehmen, um «ine Aenderung der nun schon drei Jahre währ«nd«n ungünstig«» Lag« der Geldanpalien herbeizuführen. Auch in einer vor kurzem abgehaltenen Parteibe-ratung der Jugoslawischen Rationalpartei in Celje würd« oon dem Abgeordneten und gewesenen Minister Ivan Mohorii aus die Unzulänglichkeit d«r bisher unternoimn«n«n Maßnahmen zur Flottmachung der Spareinlagen hinzewiesen. In der Sitzung wurde festgestellt, baß die Sanierung der Kredit-genossenschaften. Sparkassen und Banken die Voraus-setzung da Sanierung unserer Wirtschaft ist, di« durch Schutzmaßnahmen zugunsten der Landwirte und der Geldanstalten allein nicht erreicht werden kann. E» wurden daher die Abgeordneten der Partei au» der Draubanschaft beauftragt, sich mit allen Kräften basür einzusetzen, daß zweckdienlichere Maßnahmen zur Beseitigung d« unerträglichen Zustande» de» Geldmärkte» angewendet werden. Hiebei wurde betont, daß die Liquidität der Geldanstalten schon zum großen Teile dadurch wieder hergestellt werden könnte, wenn die Regierung sofort di« im Artikel 14 der im Herbste erlassenen Verordnung über den Schutz der Landwirte versprochenen Geldmittel zur Lombardierung der Bauernschulden zur Verfügung stellen würde." Man kann diesen Ausführungen nur zustimmen. Wir möchten ihnen aber noch hinzufügen, daß im Gr°ß«n und von »er Weltwirtschaft her gesehen die Finanzkrise aus der stnnlosen Anhäufung von hohen Prozentsätzen d« gesamten Sold« auf einigen wenigcn Stellen beruht. Dies« Geld müßte wieder— wenigsten, zu «nein gesunden Teil —in die Kanäle der Weltwirtschaft fließen und zwar in ber Form von Krediten. Denn wa, nützt e», Weltwirtschaft»-und andere Konferenzen tagen zu lassen, wenn man nicht gewillt ist, der Krise mit den Mitteln zu be-gegnen, die ihr« Herr werden könnte»!? Aus unser Land bezogen würde diese Kredit-gebung in unserer Landwirtschaft eine vollkommen einwandfreie Sicherung darstellen. Die Kredite brauchten ja nicht oon heut« auf morgen gewährt zu werden. E, wäre schon ein großer Schritt nach vorwört», wenn man un» z. B v»n Frankreich au» die Zu- sage geben würd«, daß « gewillt ist. un» so und soviel Getreide abzunehmen und dafür im Vorhinein eine entsprechend« Summ« zu bezahlen. Oder Frankreich möge un» sagen, wo» wir bauen sollen, wir weiden diese Produkte liefern. Solange men aber nicht auf allen Seiten ge-willt ist, planmäßig Maßnahmen gegen die Krise zu treffen, werden wir umsonst werterredtn. Aus Stadt und Land Celje Amtliche Nachrichten. Mit dem Inkraft-treten d«, neuen Gesetze» über die Stadlqemeinden ändern sich di« Bezeichnungen für di« stibtisch«n Behörden folgender maßen ^ Di«Stadtgttneindtorriv.il hing heißt künftig „Stabthauptmannfchaft" tMcstno poglavarstvo). Der Bürgermeister heiß! künftig ..Ge-m»Kdevorsitzender" (Predseiltiik obiinc). autonome Stadigemeinden heißen künftig nur noch „Stadtgemeinden" (mestna obiina) und ber bisherige (kxmei liberal heißt .Stadtrat" (Mestni svet). Mit dem 23. d. M, am Tage de» GAtigkatsbeginn» de» neuen Gesetz« über die Stadlgemeinben, er-halten auch alle >ene Personen, die durch lO Jahre ununterbrochen in einer Gemein»« lebten, automatisch da» Zuständigkeitsrecht in dieser Gemeinde. Ihren 88. Geburtstag feiert heule Don-ner,tag den 27. d M Frau Ihn« Hüttiz in Celje. Herzlichen Glückwunsch. In da» Geschäft»Verzeichnis unserer Stadt wurden kürzlich zuxi neue Firmen ausgenommen und zwar die Buchhandlung „Domovina", Besitzer Mar Hubert und di« Plakatteranstalt „(Eos", Besitzer Aloi, Schöner. Di« letzte Ausschaltung. Am Sonntag d«n alt. d. M. von 7—12 Uhr wird der elektrische Strom dringender Reparaturen wegen ausgeschaltet. Wie da» EUktrizitätswak Fala versichert, dürft« di« di« letzte Ausschaltung im Jahre 1931 sein Die Organisation der jugosl. Atade-miker in Celje hielt am Montag den 17. d. ®t ihre Hauptversammlung ab. Die Berichte d«r ein-zelnen Amtswalter zeigen, daß die Organisation mit Bienenfleiß arbeitete und ihre Ausgaben vollkommen erfüllte. In kameradschaftlichen Zusammenkünften wurden allerlei Probleme besprochen. « fanden zwei Blitz-Turniere, ein Mtifterschas«»turnier und mehrere Srkursionen statt. Den Mitgliedern wurde mit den Nachhilfestunden wenigsten» «in kltiner Verdienst g«boten. Die bisherigen Satzungen wurden al» mangelhaft erkannt, de»wegen wurden sie an manchen Stellen verbessert. D«n Bawalwngausschuß bild«, für dieses Jahr die Herren Savelli, Fr«««, Misst», Fink. Peter man und Skitel. Die Kellner tagten. Am Donnerstag den so. d. M tagten die Kellner VON Celje und gründeten ihre hiesigt Zahlstelle, die gleichzeitig lx-schloß, b«m Genfer Fachoerband der Kellner beiz»-treten. Daraus wurde da Borstand der Stell« g«-wählt. Den Borfitz überruchm da Zählkellner d« Case „Merkur". Herr P. R«mec. Frohe Stunden in Ei«« und zwar in ber b«kannt«n Pension Petritschek, verbrachten am va-gangenen Sonntag alle jene, di« da Einladung des Hausvaters zur Einweihung de» neuerbaulen Saal«» gefolgt waren. Fdre Mufika sorgten unta^ da Leitung be» Herrn H«rold für oorzögliche Stimmung. — Mit drm am Sonntag «ing«weihten Zu» bau hat di« harlich g«l«zcn« Pension «in« wert-volle Erweiterung ersahren. die von all«n ihr«n treuen Gästen warm begrüßt wird. Wie oft «-wiesen sich schon die Räume al» zu klein! Dem ist jetzt abgeholfen. Ader nicht nur «ine Erweiterung tx» Raume» ist geschehen, sondern « wurde mit dem neuen Saal etwa» Stilvolle» ge>ch.iffen, rva» in einem Stimmung hervorbringt, eine Stimmung, die wir nur empfinden, wenn « gemütlich ist. Und da» kann von dem neuen Raum ohne weitae» ge-sagt waden '■ Er Ist gemütlich wie weit und breit keiner. Damm kam bei da Eröffnungsfeier auch eine so herzliche und frohe Stimmung auf, di« in d«m Eröffnungswalza d« Ehepaar» Petritschek gipfelte. Maribor Gtmeinden gegen di« Eingemeindung. Die Gemeinden Pobrejje, Kosaki und Etudenci entsandten am Montag Abordnungen zu eina B«-sprechung, die den Zweck halte, gegen di« Bn-einigung mit da Stadtgemeinde Maribor Einspruch zu erh«ben. In d«r dabei gefaßten Enischlichung wird gegen den Wngemeindungsplan Stellung ge-nommen. In erst«r Linie weist sie darauf hin, baß die Stadtgemeinde nur die finanziell tragfähigaen Gemeinden sich einverleiben wolle. Dies« Gebiete würben jedoch bei der Eingemeindung nicht» gewinnen, sondern im Gegenteil, verlieren. Die Steuerlasten würden sich b«i ihnen um «in Viilsach«, er-höhen, denn bi»ha betrügen in den genannten Gemeinden die Zuschläge aus die direkten Staat«-steuern nur etwa 607«, die sich nach da Ein-gemeindung ab« aus rund 250"/. erhöhen würden. Auch die Melzinse würden hinausschnellen. Besonder» die Industrien hätten unerwünschte Mthrlasten zu tragen. Außerdem müßten die ang-jchlossenen Gemeinden auch die Schmden der Stadtgemeinde mltübernehlnen. schließlich wird in da Denkschrift verlangt, daß man auch die Umgebungsgemeinben nach ihrem Willen fragen möge. Die Eisenbahnhaltestelle in Tezno be-willigt. Di« G«n«raldir«ktion da staatlichen Eisenbahnen hat nunm«hr di« Errichtung «in«r beionderen Eisenbahnhallestelle in Tezno bewilligt. Bereit, in der nächsten Woche kann mit dem Bau bego»««» wer den. Ptuj Sportliches. Aus Ptuj wird uns berichtet! Meisterschaftsspiel S.K.P. : S. K. Mura. Diese» sür die Rangliste unserer Fußballmeisterschaft wichtige Spiel fand Sonntag den 23. statt und «ndae 4:3 zu Gunsten da Gäste. Ptuj spielt« in da «rsten Halbzeit gegen die Somw; ivelcher Umstand die Mannschaft sehr störte. Innerhalb oon 20 Minuten mußten sich die Heimischen 3 Trester gefallen lassen. Dabei waren sie fast ständig im Angrist, doch en-beten alle Anariffe im Out. Erst in der «1 Minute konnte Schweql den ersten Tressa für Pwj au» 3« Meter Entfernung erzielen. — Nach Seilen-Wechsel erziel die Mura in da 7. Minute au» einem Eckstoß den vierten Tressa. Darauf beschränkten sich di« Gäste ausschließlich aus di« Verteidigung, suchten durch z«flisientlich« Outschüff« möglichst Zett zu ge »innen, ein Borgehen, welch« da Schiedsrichter scharf »adelte. Trotzdem konnt« Ptuj, d«ss«n Mannschaft aufopj«rnd spielt«, noch 2 Trena aufholen, bi» da Schtußpfist «tönt«. Mit «el Glück konnte also Mura dielen Kamps gewinnen und so zwei ziemlich unverdiente Punkte sür sich buchen! Staatsmeister Concordia au» Zagreb in Ptuj. Au» Ptuj wird un» berichtet Diese zweite Veranstaltung de» letzten Sonntag gab un-seren Hojenaspielainnen Gelegenheit, einmal auf einen Gegner zu stoßen, da ihnen gaodezu ein Lehrspiel vorführte. Da» Resultat 10:0,6:2 ~ 16 : 2 entspricht oollauf den beidaseit» gezeigten Qualitäten und sollte für die heimischen wpielamnen «in« Auf-muniaung s«in! Dies« vafügen zwar wohl üb« recht benlaken»waie Anlagen, allein e» fehlt noch fehr Routine und Entschlußkraft im entschabviden Moment. Es wäre zu hosten, daß durch öfter« Spiele mit auswärtigen Gegnern da Mannschaft Gelegenheit geboten würbe, die ihr noch anhaftenden Fehl« abzulegen. Das Oktoberfest beginnt Sonntag schon um 2 Uhr nachm. Stummer 76 Deutsche Zeitung 0dk 3 Koöevje Di» eurtcifi)i 5ierung»kommifsär den Beschluß ab 1. Oktober . I. den Einlegern und Kontokorrentinhabern oon ihrem Guthaben Aklontierungen in der Höhe der Knsen sür das zweite Vierteljahr d. I. auszuzahlen. Hiebei werden die eventuell bereits geleisteten .^liilunllkn in Abschlag gebracht. Jugoslawien im internationalen Güter-tranapor«. Di« Zollabteilung des Finanzmini Reriumt hat sämtlichen Zollämtern eine Mitteilung über da. Zierfahren beim Gütertransport im inter nationalen Verkehr zugehen lassen. Nach dem inter nationalen Ablommen über den Gütertransport ist es gestattet, doh aus dem Frachtbrief als Absender bloß eine Person oder eine Firma bezeichnet sei Da die Transportunlernehmungen mit der Eisen-bahn Verträge schliehen, nach denen sie sich ver-pflichten in einer gewisien Frist die vereinbarte. Gütermenge zum Transport nach dem Ausland« auszugeben, ISnnen aus dem Frachtbries al» Ad-sender blos, diese Unternehmungen bezeichnet weiden. Um ab« rm Frachtbriese ersichUich zu machen, in wessen Austrag die Ware abgesandt wurde, bzw. we, die Ware ausführte, bemnach auf weiche Perion oder Firma das Valutasicherftellungszeugnis zu lauten St, ist in Zukunft auf der inneren seit« des achtbricfes stet» auch der Name de, Eiporteur» zu bezeichnen. _ ' Geschäftslokal tofort ri Terp»»b«?n, er«>Yit. mit kompletter ItaricMuftg kAiiajfDT« nl. gfti'Ii Kulturbund Oktoberfest der Ortsgruppe Celje des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes Bundesodmann Keks hat seine Ankunft telegraphisch bereits angekündigt Sommerausklang' Die Stirne leuchtet in diesen letzten schönen Tagen des Spätsommers wie wenn sie alles nach-holen wollte, was sie in den Sommermonaten nicht tat. Langsam gleiten wir in den Frühherdst hinüber. Bevor wir aber mit der Sonne vom Sommer Ad-schieb nehmen, wollen wir uns noch einmal freuen. Und dieser frohe Abschied von der lichten Jahre»-z«it soll das Ottoberfest ant Sonntag den 30. September ab 14 Uhr (ein. Dutzende und Dutzende van Händen haben sich geregt um den Rahmen für das Fest zu bauen. In einer einzigen konzentrierten Krastanstrengung schufen sie aus bern Kampier be» früheren Stadt-kinos (Hotel Sfoberne) einen Rummelplatz mit soviel Phantasie und lebensfrohen Farben, daß jeder seinem Zauber erliegen und sich freuen muh. Nur wenig ist noch zu schaffen, bann ist alles bereitet zum Empfang ber Gäste aus allen Teilen des Unterlandes. Mas -wird dieses „Ohtoberfeft" nan besonderes bieten? Eine Radioanlage Mit zwei Lautsprechern wird das Fest geleitet. Der Cbnann des Schwiidisch-Deutschen Kulturbundes, Herr Johann Keks aus Rovisad, wird mit einer Ansprache über das Radio empfangen. (Siustl Sliger bringt humoristische Vorträge. Jeder Fest-teilnehmet lann ein Radiolelegramm an die gesamte Festgemeinbe oder an einen einzelnen Teilnehmer ausgeben. Einen 7. Himmel Um diesen 7. Himmel werden sich mehrere hundert Menschen reihen. Mehr dazu zu sagen ist überflüssig! Mehr al» den 7. Himmel lann wirtlich niemand versprechen und bieten! Strahenanzug Die Toilette spielt bei diesem Fest gar leine Rolle. Jeder zieht an, was ihm patzt, Smoking und Eack lind verpönt! Am wohlsten werden Sie sich Straszenanzug fühlen. Kein Bargeld Damit ist nicht gesagt, datz man zum Oktober-fest lein Bargeld brauchen wird. Jedoch, die Fest-lestung hat sich entschlossen, Blocks einzuführen, mil denen alles Kausdarr bezahlt wird. Die Block» werden an drei Stellen zu höben fein. Jeder Fest-defucher möge sich möglichst rasch mit solchen Block» versehen. Selbstbedienung Auf dem Lktoberfest bedient sich der Gast selbst. Da» helfet, er tauft die gewünschten Dinge an den auffallend bezeichneten Buden und braucht nicht oiertelftvndenlong aus die Bedienung zu warten. Mit diesen besonderen Teilen des Feste» ist das Gebotene aber erst angeschnitten. Darüber hinaus können wir folgend«, verraten: Der Fefwlatz umfaszt 36 Räume und Buden 5 Mufften 3 Tanzböden 1 Schießbude Das Oktoberfest ist das fest der deutschen farnilie! Widerruf Ich vidftrrd* *1* ^rundlo«o and unwn-Sr« Y»rl«am* tlan* all«*, m ich rom llerm AJWrt Hrfclitlck ui C«Ij®r KraljA Petra t«wt» u dem Herrn Flonjon Veraik au« OaWj» gegenObar Ufcftuptet knb*. Skaltcrac Anna sUr IU»d«l, lodMtri« u Ooworte«. llnfart prompt VtrtMiuclidnidfirei „Celsjn" Einen Irrgarten Ueber diesen 3ngatten sind viele Gerüchte i« Umlauf. Wir wollen davon aber nichts verraten. Wir wissen aber, dajz es in unserer Stadt eiwas ähnliches noch nicht gab! Ein Kabarett Kabarette gibt es viele, auch wir hatten solche schon. Dieses ist aber ein „Kabarett »er Unbe-kannten', bas Gustl Stigei leiten wird Jeder, der einen lustigen und originellen Einsall hat, kann da austreten. Die Festplakette S» wurde eine Festplatte hergestellt, die jedem Fefttalnehmer als eine schöne, dauernde Erinnerung an dieses Oltobersest willkommen sein wird. Freier Eintritt Dieser Punkt ist ebenfalls eine besondere Altral-tion dieses Festes! Richt einmal freiwillige Beiträge werden erHoden! Tanz frei — auf drei Tanzböden! Die Taucherglocke „'2000 Meter unter dem Meere" helft! die nach dem modernsten Stande der Technik von Fach-leuten gebaute Taucherglocke mit großem Fassungs-raum. Dort wird man bei unaufdringlicher Musil bi« Geheimnisse des Meeres erlauschen können. Spanferkeln Di« Küche ist einer Spezialistin anvertraut! Sie wird u. a. auch Spanferkeln zubereiten, eine Kost, über die sich die gröhlen Feinschmecker schon im Altertum einig waren. 1 Ententeich l Rutsch'« »«f der .Wies'«' 1 Watschenmann X Site-, Wein- und Zuckerl-Buden > „Herunter mit de« Zylinder -Bude 1 Wurfbude 1 Konfettibude Ferner hat die Brauerei Tfcheligi ein eigen«» kleines Brauhaus zur Verfügung, im Garten wird geschrammt, die Schank ist tn eine amerikanisch« Stehbierhalle umgebaut Was noch? DagunserGesangverein mstDr.Frltz Zanggei an der opifcc zu diesem G>emera&kme|l M*ä> ist kibsloerttÜitbUch! Der Gesangverein wird zwei flott« Lieder vortragen. Die .Lustigen Bier», di« wir bereit» mehrere Monate nicht mehr Hirten, würd« jeder vermissen, wenn fi« nicht ericheinen würden. Auch sie werden wir wieder hören und zwar mit neuem Proaramm, mit dem sie in wenigen Wochen ihre Konzert-tätigten wieder aufnehmen. Viel zur Stimmung wird die M u f i I beitragen. E» wirb eine hermische Schrammelkapelle auftreten neben einer Original-Dachauer-kapelle, die im Garten aus einem besonderen Musikpodium üb« der Tanzfläche konzertieren wird. Da» und noch Viele» andere, namentlich vor-zügliche Speisen und Getränke zu billigen Preisen wird da» Oitoderfest bieten. Der Rahmen wird s» festlich sein. Das) jeder Festbesucher sich allein schon 2b« die Dekoration freuen wird. Darum versäume kein KB-Mitglied den Besuch diese» Festes »it semer Familie «nd seinen Bekannten. Irockutkn In den Kinorällmen des Hotel Skoberne — Eintritt frei! Seite 4 X>en11 cbc Zeitung 3himm« 78 Dr. Fritz Zangg«r: Herbstfaden (Fortsetzung) Unser Weingarten Vi«l rompöser als die ErdäpseUrn'c gestaltet« sich bat JBtlnWtfa't. Deichn Mille Oktober auf unjtrnn Wkingarten in ftirdjstrtten begangen wurde. Eine Traube ist ja auch «wa« viel Nobleres al« ein noch so schön« Erdapfel. Darum schmück! sich auch unser Land, wenn die Troubenreife nah!, mil einem bunle» Festgewonde von unbeschreiblicher Pracht. Wahrhaft, wenn der Heiland jemals unseren Wald tut Weinlesezeit gesehen hätte, er hätte ihn und nicht die Lilien aus dem Felde mil Salomoni» Herrlichkeit verglichen. Unser Aaler kaufte diesen Weingarten wenige Jahre vor seinem frühen Tobe. Es ist einer jener aus der Südseite der Gota gelegenen Weingärten, welche einst der Karthause Seitz gehörten. Die Stroh«, aus der die Mönche die gestillten Fässer ins Kloster beförderten, läuft ein« Zeitlang am Hange der Gora und senk! sich dann in eine ieller-fühle Waldschlucht, durch welche im zartesten Pianissimo d« ocitzbach murmelt. Im grünen Dämmerlicht dies« Tiefe Übt noch die Märchenwelt unser« Kindheit mit ihren Elfen und verwunschenen Prinzessinnen. Nach kaum einstündiget Wanderung weichen die Wände der Schlucht mit eine« Male zurück und wir stehen vor der gewaltigen, dos Tal in sein« ganzen Breite absperrenden Klofterruine. Die Güte de» Weine«, ber auf ber Dar« wächst, spricht für leinen schlechten Geschmack ber Karlhäuser. Ihre Hauptnahrung: Fische aber bezogen sie vor allem aus ben Teichen auf der Nordseite »ei ffiora, die von einem unmittelbar aus dem Berge rieselnden Bache mit reinstem eistollen Wasser gereist werben. Knapp an den Teichen führt die mi! Steinplatten gepflasterte Römerstrahe vorbei Meinen Bat« hat wohl lau in die versunkene Klosterherrlichkeit zum Ankauf de« Weingarten» be» stimmt, noch weniger da« Bedürfnis, den zur Würde eines südsteirischen Patriziers unbedingt ge-hörigen Weingarten zu besitzen. War er doch die Bescheidenheit selbst. Stärker mag ihn die wunder-volle Lage diese« Punktes angezogen haben. Vom Weingarthaus schweift unser Blick über ein Me« von Hügeln und über da» Sann- und Savetol hinweg aus ein kolossale», von den Borbergen be« westlichen Bacherngebirges bis nach Kram unb Kroatien hinein reichende» Gebirgspanorama. Herrlich« al« ba« herrlichste Königsdiadem grühen un» im Morgenichein die Sanntal« Alpen. Und wenn da» Ave nah« und fern« Glocken durch die stille, im Abendsonnenschem leuchtende Landschaft zu uns heraus tönt, dann kommt uns von selbst da» alle Wiener Lied! in den Sinn: „Herrgott, fein haft e» g macht!" Ein Kuriosum ist auch da» alpine Bild, weiche» die Gota gleich in bet nächsten Nachbarschaft d« Rebenanlagen bietet. Föhren und Fichten, Wacholder-bewachsene Almenwieseu, dazwischen blendendweihe gewaltige Felsabslüize, die an versteinerte Wasserfüllt erinnern. Auch die traulichen Kuhglocken fehlen nicht. Aber alle diese Vorzüge hätten unseren Bater, der schon damals krank war, nicht dazu ge-bracht, diesen Besitz zu kaufen, wenn ihm nicht g«ade hier oben di« schönst« Stunde seine» Leben» «schlagen hätt«. Denn hi« war es, wo unsere Mutter Maria ihrem Franz an einem H«bstnach-mittag des Jahres ist>H dos Jawort für» Leben gab. Gar oft erzähl!« un» di« Mutt«r, wie sie unb Bat«, nachdem sie sich ausgesprochen hotten, aus dem nächtlichen Heimweg, Wind vor Siebt fast in einen Tümpel und gleich darauf in «inen zweiten geraten wären und wie ein witziger Freund di« beiden Tümpel allsogleich Franzensdad und Marien-bad tauft«. Heute sind die beiden Tümpel v«> schüttet, wie >« vieles aus alter schön« Zeit. Unseren Eltern aber mag es in ihrem wunderbar reichen eh-lichen Glücke Herzenssache gewesen sein, für imm« i» ben Besitz des Erdenslecks zu kommen, wo diese» Glück seinen Anfang genommen hatte, um erst mit dem Tod« zu enden. E» versteh! sich von selbst, daß der „neu«" Weingarten für unsere Familie und ihre Freunde die Stätte manch« frohen Stunde wurde. Da e» da mal» noch leinen Autobus gab. die Familie vielköpfig war und unser« Pferd« imm«r für dos Geschäft gebraucht wurden, fanden Weingarten-atissiügc nicht allzuoft statt. Gerade wegen ihr« Seltenheit ab« wurden sie, namentlich für un» Kind«, .jedesmal zu einem Fest. Vater kaufte vor allem für dies« Fahrt«n einen 8 litzigen Break, der mit seinem geiben, fein lackierten Anstrich, bespannt mit zwei Schimmeln namens „Mersa" und „MiSchto" ein Gefährt« abgab, dessen lichter Glan, nur durch den von uns Kindern gefürchtet«» Kutsch« Seppl beeinträchtigt wurde. Seppl war «in fesch« braver Bursch, — aber manchmal gegen Pf erb und Mensch saugrob, weshalb er von d« Grohmutlrr auch «in „trubeler Kni" genannt wurde. Sein Gegenstück war d« sanft« G«schöftsdien«r Franz!, der sich ganz den Kapuzinern verschrieben h.itte und dem dritten Orden angehört«. »in Weinlesefest Besonder« Vorbereitungen erheischte die gröhle Weingaitenun!«rnehmung de» Jahre» dos Wein-lesefest. Da muhten noch zwei andere Zvagen heran, um uns und unsere Gäste nach Slernstein (Zrankolovos zu befördern, wo der Aufstieg zum Weinberg beginnt. Deutlich erinnere ich mich an «in 3Beinle!ef«f), an weichem auch der damals regierend« Bürgermeister Dr. Josef Neckermann und sän« beiden Nachfolger auf dem Bürgermeisterstuhle Gustav Stiger und Julius Rakusch teilnahmen, drei Cillier von edelstem Gepräge, durch Herkunft, Ueberlieftrung und innerste Berufung unserer Vaterstadt im tiefsten verbunden. Als bie aus etwa zwanzig Personen be-stehende Gesellschaft dem Weingarthaus« nahte, krachten Schüsse und d« ., Klapvietz" drehte sich vor Freud« schneller Bor dem Haus« schmort« schon da» üblich« Weinltsesponferkd am Spiefz. Durch die festlich bekränzte Haustür traten wir in das Bor-haus, aus welchem un» ein starker.Mostgeruch «nigegenschlug. Denn hier stand do» Un-getüm der Press« und verschlang, bebend und ächzend, die ununterbrochen fierl>if)k;ipttn Trauben-opfet. Die ganze Gesellschaft lieh sich endlich im einzigen Zimmerl nieder, wo kaum zehn Personen Platz hatten, während diesmal noch einmal soviel darin untergebracht werden muhten, wie zuviel Ge-pick in einem kleinen Koffer, der schlimstch nicht ander» zugeht, al» indem man sich drausietzt. Der mi! 3chrnk«n, Salami und Käs«, mit Putitz«n und Trauben reich deladene Tisch und d« immer rascher fliehend« Kirchsttttner Wein erzeugten kotz drang, voller Enge bald «in« behagliche Stimmung, und al» da« Spanferkel aufmarschierte, wurde e« mit lautem Jubel begniht, ber freilich alsbald jener ge-schäftigen Ruhe wich, die nun durch den Schlachten-lärm d« Messer und Gabeln und durch Wonne-feufzer unterbrochen wird. Nachdem da« Bieher! in den unterschiedlichen Mägen verstaut und gehörig begossen worden war, strich der kaiserliche Rat und Bürgermeister Doktor Reckermann seinen schönen langen Bart und ««griff do» Wort zu «iner Tischrede, die mit «tiichtn „Item" und anderen lateinischen Floskeln gejpickt war und dadurch einen würdevollen, gelahrten Anstrich bekam. Nach Dr. N«ck«nnann sprach Gustav Stiger mit seinem trockenen Humor und lieh auf seinem glatt-rast«t«n, mil goldenen Augengläsern btuwffrwteit, Lordgesich! Lichtet spielen, die ihr« Wirkung ni« v«rf«hllen. K«in Zweifel, dah die Brüder Gustl und Werner ihr schauspielerisches To'ent vom Grvhpapa geerbt haben. Auch Julius Rakuich schlug an jenem Abend an fein Gla». In seinem Aeiiheren und in sein« feurigen herzgewinnenden Art hätt« « uns, wenn wir damals schon eine Vorstellung von Dr. Lu«g«r gehobt hätten, sicher an diesen „gewal-tigsten beutschen Bürgermeister all« Zeiten" ertnn«rt, wie ihn Abolf Hitler in seinem Buch« „Mein Kampf" nennt. Und merkwürdig! Obgleich die Führer im nationalen Grenzkampfe in diesem Zimmer beisammen sahen und die Sorge um die Zukunft d« heihgeliedten Vaterstadt ihre Herzen schwer bedrücken muhte, wurde doch k«in Wörtchen üb« Politik verloren. Vor dem unsterblich«« südsteinschen Weingarten jaub« verging jede irdisch« Kümmernis und ein unbändiger Frohsinn begann s«in reblaub-bekränztes Szepter zu schwingen. Nun trat auch d« Gtsang in !«in« Reche und von einem im Augenblicke g«bill>«ten Ueberfalliquartett erklangen alsbald die alten Lied«: „Warum bist du so fern«", — „Ich griih« dich", — „Was schimmert dort auf dem B«g« so schön", — „Nirgends Rettung, nirgends Land" usw. Fast bei jedem Lied und immer bei derselben Stell« trat «in musikalisch«« Kurzschluh «in, «in Ertigni», auf welche» auch der Name des Prof. Kurz, der 2. Tenor fong. «in« verhängnisvolle Anziehungskraft auszuüben schien. Uns« Freund Prof. Hermann Frisch hält« wahrscheinlich gejagt „Prima, Primiffima, meine Herren, ab« falsch r Dennoch waren di« Zuhörer hoch zufrieden, einige Zuhöre-rinnen sogar gerührt, und da» Singen fand schier kein End«. Ein Quartett, van heut« z. B. unsere Luftigen Vier, dürften sich ,o!che Abstecher ins Gebiet de» „erschwerten" Gesänge» nicht l«isten, ohn« «tn«n Angriff auf ifcre körperliche Sicherheit zu ti«ki«en. Ja, ja, bie Menschheit ist auch in solchen Sachen nicht mehr so gutmütig wie «inst. Auch di«ses glorios« Fest fand da» bekannte natürliche Ende aller solchen Feste. Vor d«m Auf-bruche schrieben noch alle Gäste ihr« Namen an «ine Zinimerwand, di« schon ganz grau von Unter, schrifien und Versen war. Herr Stiger schrieb damals di« von mir noch oft bewundert«» Worte: „Hier h«auf Stig er — doch läng« gern blieb er". Auch der später durch sein Piftolenduev mil dem Ministerpräsidknten Grafen Badeni berühmt gewordene Abgeordnete K. H. Wolf, damals Schrift-leitcr der „Deutschen Wacht", und viele and«e lieb-weri« Freunde hatten sich auf dies« Wand verewigt. Leid« ist schon längst nicht« mehr zu sehen. Die Winzerleute fühlten sich in chrem ästhetischen Gefühl von der bekritzelten Fläche beleidigt und überweihten di« Wände ein«» Tag«s mit ein« Gründlichkeit, die «in« weniger dummen Sache würdig g«««sen wäre. Ein neidischer Dämon muh sich dies« Werkzeuge bedient haben, um in einer Minute auszulöschen, was in sovieien lieben Stunden g«word«n wor. Vielleicht hatte di« alle, mft einem Kröpf behängte Winzerin den Auftrag zu dieser Tat vom Teufel selbst erholten. Gast sie doch allgemein als Here (copernica), wa« sie aber nicht hindert«, ihrerseits alle Rackdormnen leidenschaftlich der Hererei zu zeihen. Wie es diesen anderen Weibern zur Zeit der Hennverfolaungen ergangen wär«, mag dahin-gestellt bleiben. Uns««« Winzerin wär« ohn« Zweifel «rbronnl worden. Auf dem Rückweg, dessen letzte» Stück üb« eine steile lehmig« Wies« hielt, tat manch«« von d« lustigen Gesellschaft trotz Laterne, Stock und Goiserern einen Fall, der ihm sofort da» A»s-seh«n eines Siegel schupfers gab. Während d« Heim-fahrt in kühl« Nacht wurde noch gesungen und gelacht. Aber es gab auch schon tunkende, nach dem Rhythmus des fahrenden Wagens hin und h« wackelnde Köpf«. Mitternacht war schon lange vor üb«, als uns«« Wogen mit schrecklichem GefS* ftr die friedlich schlafende Stobt rasselten. A«»kl»»g Wenn ich h«ut« auf alle diese längst verklungen en Herbsttage zurückblicke, dann muh ich mit dem Türmer Lynceus im „Faust" dankbar gestehen „Ihr glücklichen Augen, was je ihr gesehen, e» jei, wie e» woll«. — «s wor doch so jchJn". Heule freilich tönt mir au» dem Rauschen der Sann und de» Walde», au» dem Lied des Kla-poietz und d«m Mando!in«nchoe der Grillin kein „Fr«u dich" m«hr entgegen. Immer deutlicher vernehme ich das Wort: entsag«. Ich weih ober, dah damit nicht jene Entsagung gemeint ist. die tief gebeugt dahinschleicht und immer wieder murmelt: nieincnto rnori, — sondern jrn«, die den grvhen Welthumor als G«adhalter trägt. Nu« fl« soll uns, n>i« viele grundgescheite Leute zu allen Zeiten sagten, ein leWes dauerhaftes Glück verbürgen. W« diesem Glücke'auf die Spur kommen tonnte? Aus dem Wege dahin soll sich freilich schon mancher trotz Humor blutig g«ichunden hoben. Ab« do» Ziel ist ohnegleichen. Darum auf! D« H«dft ist ja die rechte Zeit für solch« Wanderung. Prima Tafel-Obst ApfelBoet und Ob»l-£ee*g bfrt *b*u**ben Ltepolri SUwiUrb. üb«taifcc*to*, lüpki rrk, Pt«j Vollgatter Zirkular und MftteJilno für Lettenerbttei-4en Un guten ZueUndr »erkauft w*f«n Auflaerarg: Fran* M^Ü^-Mtkle, Tir p. V»d pri l>oa»Ä*lali- Zimmereinrichtungen, BeleuchtungskSrper, Kunstgegenstande, Teppiche, Bilder, atnd «egea Vebe-reiedliuiiC preiswert xu ▼erkaufen. 7» b«iekit»(i*n den tt. und 30. Soptembar und 1. Oktober. (fehle*« San nt fr, P*«t Br**l«r#c Inseriere in der.Deutschen Zeitung' Sruitr, Bertign nid : BmmlbuAtmtRei ,®ekjo* in Celte. —. Berdatmmfich .Mi de» i«r»»»geber »xd KrnatsvdMct fcfcrt Weiler! St. fci4 ®eH®ai»e I» Wtt. ist« die Xtafetei «ra*to»rtli4i: J»ses Linbart ks Celje.