Llliblilhcr Tagilatt. fm Redaction und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15 Nr. 235.1 PrännmerationSpreise: ~tir Laibach: Ganzj. fl. 8 4V; lustellung inS HauS vrtlj. 25 kr. Mit der Post: GanzjLhr. fl. 12. ^ ^Insertion -preise: Ein- . ^ ^ Montag, 1 Z. Oktober 1879. — Morgen: Callistus. An°: 12. Jahrq. u zeigen bie 6 Zeilen 20 tr. / a Das Programm der Autonomisten. Wie die Prager „Politik" zu erzählen weiß, beabsichtigt das Fünfzehner-Comite der Autono-misteiipartei eine Serie von Gesetzanträgen auszuarbeiten, durch welche die Verfassung im Sinne des Triumvirats Hohenwart-Rieger-Grocholski um-gemodelt werden soll. Die Details der betreffenden Vorlagen sollen einem zu diesem Zwecke niedergesetzten Subcomite überlassen bleiben, doch werden bereits jetzt die allgemeinen Umrisse des autonomistischen Verfassungsprogrammes in einer Weise skizziert, welche über die Endziele der anto-nomistischen Bewegung keinerlei Zweifel übrig läßt. Sie lauten auf Kräftigung der gemeinsamen Delegationen als der obersten Repräsentanz der Reichseinheit, somit Auffrischung des Delegierten« eougresses aus den Fundamentalartikeln; auf Erweiterung der Landtagscompetenz; auf Unantastbarkeit des österreichisch-ungarischen Ausgleichs; auf Vereinfachung der Landesverwaltung im Sinne der bekannten Hohenwart-Dunajewski'fchen Reformvorschläge ; endlich auf möglichst weite Autonomie der Bezirke und Gemeinden in allen nichtpolitischen Angelegenheiten. Wenn, woran kaum zu zweifeln ist, die Informationen des deutschen Czechenblattes über das autoiiomistische Verfassungsprogramm aus guter Quelle stammen, so darf man wohl auch behaupten, dass eine Realisierung desselben nur auf Grundlage eines entscheidenden Sieges über die Verfassungspartei ermöglicht werden kann. Man darf sich eben nicht durch das Geflunker mit dem Begriffe der „Reichseinheit" täuschen lassen, welche nach dem ersten Satze des autonomistischen Programmes durch eine Kräftigung der gemeinsamen Delegation gefördert werden soll. Schon nach den heutigen Verhältnissen steht die Zusammensetzung der österreichischen Delegation im schroffsten Widerspruche zu deren Stellung als parlamentarische Vertretung des österreichischen Einheitsstaates gegenüber den Repräsentanten der Länder der ungarischen Krone. Oder liegt etwa eine Eonsequenz darin, wenn man die Vertretung der gemeinsamen Interessen Oesterreichs in die Hände von Delegierten legt, welche anstatt vom ganzen Abgeord-netenhause von den Vertretungsgruppen der einzelnen Kronländer gewählt sind? Es ist vielmehr schlechterdings nicht zu begreifen, warum der vom österreichischen Parlamentarismus sonst nirgends anerkannte Grundsatz der Abstimmung nach provinziellen Kurien gerade dort Berücksichtigung findet, wo es sich um die Krönung des dualistischen Staatengebäudes durch eine den Vertretungen der beiderseitigen Reichshälften entnommene Versammlung handelt. Ohne es vielleicht zu wollen, ließ man durch den jetzigen Wahlmodus der österreichischen Delegation Einrichtungen ins Leben treten, welche den Gegnern des österreichischen Verfassungsstaates eine willkommene Handhabe für ihre föderalistischen Bestrebungen zu gewähren imstande sind. Weil aber die österreichische Delegation nach ihrer jetzigen Zusammensetzung nicht als Ausdruck der parlamentarischen Majorität gelten kann, ist auch die Verfassungspartei im vollsten Rechte, wenn sie gegen jede Erweiterung des Wirkungskreises der Delegationen so lange Verwahrung einlegt, bis nicht der bisherige Wahlmodus nach provinziellen Gruppen beseitigt ist und in Gemäßheit des Verfassungsgedankens die Wahl der Delegierten für das österreichische Abgeordnetenhaus von diesem selbst in seiner Gesammtheit vorgenommen wird. Jede Kräftigung der Delegation unter ihren heuti- gen Verhältnissen ist nur eine Ermunterung der föderalistischen Versassungsgegner; wir müssten aber geradezu der völligen Zerbröckelung deS einheitlichen Verfassungsstaates unsere Zustimmung geben, wen» wir an die Stelle der heutigen Delegation ben Delegiertencongrefs der Hohenwart'schen Fnndamentalartikel treten und diesen auf streng föderalistischen Voraussetzungen aufgebauten Con-grefs mit weitergehenden Vollmachten auSstatten ließen, als sie heute die gemeinsamen Delegationen besitzen. Die Autonomisten wissen auch recht gut, was sie verlangen, wenn sie neben ihren in Bezug auf die Delegationen lautqewordenen Wünschen auch noch eine Erweiterung der Competenz der Landtage verlangen. Man denke sich nur einen, was Oesterreich anbelangt, ans föderalistischer Basis ein-berufenen Delegiertencongrefs, an welchen ein Theil ber Agenden bes Reichsrathes überzugehen hätte, und baneben eine Erweiterung ber Competenz der Landtage, und man wird mühelos zur Ueberzeugung gelangen, dass in diesem Falle der von zwei Seiten in seinem Wirkungskreise beschnittene Reichsrath zur völligen Bedeutungslosigkeit herabsinken würde. Damit wäre die nächste Etappenstation für den Sieg des Föderalismus erreicht, Grund genug, die erwähnten Programmpunkte der „Autonomsten“ als bas erscheinen zu lassen, was sie wirklich sind: als schlau angelegte Versuche, bie Zertrümmerung bes Verfassimgsstaates auf dem Umwege der Schwächung bes österreichischen Vollparlamentes anzubahnen. Um bie Ungarn nicht zu schrecken, welche im Fortbestände ber österreichischen Verfassung auch bie Garantie für die Erhaltung des Dualismus und der ihnen hiedurch eingeräumten Stellung zum zweitheiligen Gefammtstaate erblicken, geloben zwar die Autonomsten die Unantastbarkeit Feuilleton. Bilder aus Kärnten. Von Hans Richter. Die Kärntner Seen. Die Lieblichkeiten der Kärntner Seen zu entdecken, ist der jüngsten Vergangenheit Vorbehalten geblieben. Jahrtausende laug haben sich die Häupter der Karawanken in diesen Seen gespiegelt; Kelten und Römer, Deutsche und Slaven sind vorübergezogen und haben ihre Ufer besiedelt, aber dass sich hier zur Sommerzeit Tage und Wochen lang ein angenehmer Müßiggang pflegen lasse, darauf sind erst die neueren Zeiten verfallen. Diese Kärntner Seen sind mit Recht um so höher geschätzt, je seltener sich in den östlichen Alpen Wasserspiegel finden, durch welche eine Gebirgsgegend so wohlthätig belebt wird. Sie liegen alle unfern der Drau, in jenem niedrigen Hügelland, das in der Gegend von Villach und Klagenfurt mitten in höhere Gebirge eingesenkt erscheint; diese sind nordwärts die Ausläufer der Kärntner Tauern, südwärts aber die Karawanken, hinter denen sich die noch höheren Jnlischen Alpen mit den Sulzbacher oder Sannthaler Alpen erheben. Dass diese ganze Landschaft einst von einem mächtigen Gletscher bedeckt war, der vom Großglockner herab das Drauthal ausfüllte, ist heute durch untrügliche Fundbeweise dargethan. Nach dem Abschmelzen desselben blieben diese kleinen Wasserbehälter zurück, an deren Ufern sich heute eine wohlgepflegte Kulturlandschaft ausbreitet, die sich neuerdings mehr und mehr mit anmuthigen Landsitzen schmückt. Das letztere gilt insbesondere vom Wörther-See, der westwärts von Klagenfurt sich hinzieht. Näher an Villach liegen der kleine Faaker-See, der melancholisch unmittelbar unter ben Felsabstürzen des Mittagkogels liegt, und der Ossiacher-See, in dem sich die Veste Landskron und die berühmte Benedectinerabtei Ossiach spiegeln. Weiter oben an der Drau, in der Nähe von Spital, liegt der vierte, der Millstädter-See. Auch der letztgenannte und der Ossiacher-See haben ihre warmen Lvbredner, allein sie sind beide hinter Höhenzügen eingebettet, welche keine Fernsicht nach höheren Gebirgen »erstatten. Es kann deshalb nicht wundernehmen, dass sich die weitaus größte Gunst dem Wörther-See zuwendet, der sich eines großartigeren Gebirgspanoramas rühmen kann und der es infolge seiner Beliebtheit bereits so weit gebracht hat, dass ein Dampfer seine Wogen befährt. Jeden Morgen sieht man dieses Boot, die „Carinthia", von Klagenfurt nach Velden fahren, von wo es am Abend zurückkehrt; mit Ausnahme des Freitages, der zum Rasttag und zu etwaigen Reparaturen dieses einzigen Fahrzeuges bestimmt ist. Ich wählte die am nördlichen Ufer hingeführte Bahn bis nach Pörtschach, um tfon dort zu Fuß vollenbs bis Velben am Westenbe des Sees zu gelangen. Der erste Anblick eines Sees, der plötzlich vor uns auftaucht, hat immer etwas Erfreuendes und Erfrischendes, ein bewegtes, lebendiges Element tritt in die Landschaft, und ein dem Menschen vertrautes, denn es verbindet Ufer mit Ufer und fördert den Austausch von Gütern und Werten. Hier bemerkt man nun gleich, dass das nördliche Ufer das bevorzugte ist; es ist bevölkerter und bebauter und verläuft sich in ein sanftes Hügelland, während das südliche User von steilen, abfallenden, waldigen Bergen eingefasst wird, die für menschliche Ansiedlungen geringen Raum lassen. Bald hinter Klagenfurt bemerkt man zur Rechten einige Landhäuser, und bei der nächsten Station Krumpendorf steigen bereits etliche Sommerfrischler aus. Das kleine Dorf liegt unter Obstbäumen versteckt und macht den Eindruck, als ob hier auch ein mäßig begüterter Mann, ohne sich zu Grunde zu richten, einen Sommeraufenthalt von etlichen Wochen sich vergönnen könne. Ans eine höhere Stufe hat sich schon Pörtschach geschwungen, obwohl es noch vor wenigen Jahren leg ungarischen Ausgleichs. Wir glauben jedoch kaum, dass diese Versicherung den Magyaren genügen wird. ES ist vielmehr mit Sicherheit anzunehmen, dass in demselben Momente, in welchem ver Föderalismus in der Westhülste des Reiches ans Ruder käme, auch die staatsrechtlichen Bestrebungen der ungarischen Südslaven eine ernstere Gestalt gewinnen müssten. Nicht umsonst haben die Magyaren alle Hebel in Bewegung gesetzt, uin das Ministerium Hohenwart zu stürzen, und die Verhältnisse Oesterreich-Ungarns haben sich durch die Occnpation Bosniens keineswegs in der Art geändert, daß die Magyaren einem neuen Experimente unserer Staatsrechtler mit völliger Seelenruhe gegenüberstehen könnten. Was die von den Autonomisten angestrebte Vereinfachung der Verwaltung im Sinne der bekannten Hohenwart'Duuajewski'schen Resorinvor-schläge anbelangt, so ist diese eben nur als Mittel anzusehen, dem Föderalismus eine für die großen Massen berechnete verlockende Außenseite zu geben. In Wahrheit ist an eine wirkliche Vereinfachung der Verwaltung auf dem Wege des Föderalismus ebenso wenig zu denken, als an eine Besserung der Lage durch das Project einer Erweiterung der Bezirks- und Gemeinde-Autonomie in allen nichtpolitischen Angelegenheiten. Allerdings hat noch vor wenig Jahren die Autonomie der Gemeinden und Bezirke als Universalheilmittel für alle Schäden des öffentlichen Lebens gegolten. Ihre Einführung wurde mit Jubel begrüßt. Aber schon nach kurzer Zeit kam man zu der lieber-zeugung, dass es sehr schwer angeht, eine durch die absolutistische Bevormundung der Vergangenheit ganz unselbständig gewordene Bevölkerung sofort mit der autonomen Leitung ihrer Angelegenheiten zu betrauen. Unregelmäßigkeiten und Unzukömmlichkeiten aller Art wurden in Menge con-statiert, während gleichzeitig immer wieder neue Klagen über die Höhe der Kosten einliefen, welche daS Geschenk der Autonomie den Gemeinden und Bezirken aufbürde. Alles, was die nächste Zukunft anstreben kann, muss sich darauf beschränken, die Bevölkerung an eine genaue Beachtung der ihr aus der Autonomie erwachsenden Pflichten und Rechte zu gewöhnen. So lange das nicht geschehen ist, würde jede Erweiterung derselben nur von Uebel sein, ausgenommen etwa den Vortheil, welchen die Agitation der Verfassungsgegner schon bisher aus der autonomen Organisation des Gemeinde- und Bezirkswesens zu ziehen verstanden hat. gleichfalls ein unbekannter Ort gewesen. Unter die einfachen Wohnhäuser und Herbergen der Vorzeit mischen sich hier bereits Villen und anspruchsvolle moderne Pensionen, ja sogar ein Hotel, aus dessen geöffneten Fenstern am hellen Tage sich die Klänge der unvermeidlichen Mondscheinsonate vernehmlich machten, am Strande aber zeigte sich ein großartiges Actienseebad und eine Anzahl niedlicher Luxusboote — alles noch neu, aber in sichtlichem Aufschwung begriffen. Nach der Landseite schließt sich Wald an, und man bemerkt schon von ferne, dass hier für Spazierwege und Rastplätze gesorgt ist, denn die beliebten Pavillons und Belvederes stechen da und dort aus dem Grün hervor. Ueber dem See drüben, der hier kaum eine halbe Stunde breit ist, schimmert auf einer Landzunge die weithin sichtbare Wallfahrtskirche Maria-Wörth, ein gothischer Bau inmitte alter Bäume, die sich im See spiegeln. Die Verwaltung der Kronprinz-Rudolfbahn scheint auf die Anziehungskraft dieses Wallfahrtsortes bis jetzt noch größere Stücke zu halten, als auf die der Sommerfrische, denn die Station hat, fast zur Kränkung von Pörtschach, den Namen Maria-Wörth erhalten, obwohl dieses, wie bemerkt, jenseits deS Sees gelegen ist. (Fortsetzung folgt.) Deutschland und die Russen. Der „Köln. Ztg." geht über die Stimmung der Russen gegenüber den Deutschen nachfolgendes hochinteressante Schreiben zu: Es ist für den europäischen, namentlich den deutschen Politiker recht lehrreich, zu beobachten, welche Stimmungen heutzutage in Russland zur Geltung gelangen. Ist es doch nach sehr langer Zeit zum erstenmal, dass diese Stimmungen herausgewachsen aus einer nicht ganz freundliche» Haltung der Regierungen von Russland nud Deutschland zu einander. Da die Volksstimmung in Russland bislang immer erheblich unter dein Einfluss der Regierung zu stehen pflegte, so erkennt man eigentlich erst die Wahrheit von der Herzensmeinung des Russen dann, wenn dieser Einfluss sich nicht allzu stark in einer gegebenen Richtung äußert. Und trotz der Begegnung von Alexan-drowo ist es nicht mehr verhüllbar, dass die beiden Regierungen in ihren politischen Wünschen seit dem Berliner Congress immer mehr auseinander gegangen sind. Das Bewusstsein hievon ist besonders seit der Wiener Reise des Fürsten Bismarck rasch in die russische Gesellschaft gedrungen und hat sie von dem Zwange befreit, den ihr die Freundschaft des Drei-Kaiser-Bundes bisher mehr oder minder noch auferlegt hatte. Denn wer es bis vor einigen Wochen nicht glauben wollte, dass der Russe im Durchschnitt nur gezwungen sich als Freund der Deutschen geberdete, der mag heute wenigstens diesen schönen Wahn fahren lassen. Schon lange konnte man gelegentlich in einem russischen Blatte lesen oder von einem Festredner hören, wie herzlich unangenehm den Russen das neue Deutschland und besonders die Deutschen als Nation seien; gegenwärtig aber sagt es jeder dritte Mann aus der Straße. Möchte man sich in Deutschland doch daraus die Lehre ziehen, dass die Deutschen mit den Russen kaum auf die Dauer gut Freund sein können, und zwar um so weniger, je mehr die Stimme des Volkes in Russland an Gewicht gewinnt, was ohne Zweifel in Zukunft in vorschreitendem Maße der Fall sein wird. In Deutschland ist wenigstens ein Stand noch immer der Meinung, dass es anders sein könnte, nämlich die Armee oder wenigstens die Ofsiciere des Heeres. Die Herren sollten aber nur einmal jetzt in ein hiesiges Ossicierscasino oder, was die Stelle vertritt, ein von Osficieren besuchtes Wirtshaus kommen, um zu erleben, wie wenig freundlich die Gesinnungen sind, welche da in Rücksicht auf Deutschland und Deutsche herrschen. Sie mögen versichert sein, dass der Fürst Gortschakoff ein gutes Stück an Beliebtheit gewonnen hat, seit er offen feinen Gefühle» gegen Deutschland den Lauf ließ. Natürlich richtet sich die Abneigung in erster Linie gegen den Fürsten Bismarck, und man hört es oft ausspreche», dass für die russische Politik sein Tod eine Erlösung sein werde. Andererseits wieder ist man im Grunde froh, dass es mit dem Drei-Kaiser-Bunde nun ein Ende genommen hat, und kümmert sich wenig darum, ob Russland in Europa Freunde hat oder ob es vereinzelt dasteht. Man fühlt sich viel zu sicher, um viel nach Freunden zu fragen, und sieht sich danach höchstens bann um, wenn man mit dein Gedanken an einen Angriffs- und Stiaskrieg gegen Oesterreich und Deutschland spielt. Sonderbar bleibt es indessen, wie auch Fürst Bismarck allem Anschein nach sich getäuscht hat in Beziehung auf die politische Verlässlichkeit der russischen Freundschaft. Sagte er doch in jener bekannten Rede über die thurmhohe Freundschaft, dass nur ein russischer Monarch dieselbe zerstören könne. Und nun ist sie zerstört oder mindestens ernstlich gestört, trotz der Begegnung von Alexandrewo, augenscheinlich nicht durch einen russischen Monarchen. Es muss in der That Gewichtiges geschehen sein, um den Reichskanzler vom Wege der so hoch gerühmten Freundschaft abweichen zu lassen zu gunsten einer Annäherung an diejenigen Staaten, welche in Europa Russlands alte Feinde sind. Und der Jubel in Europa über die Kaltstellung Russlands kann nicht verfehlen, den Grimm hier nur noch mehr zu schüren. Die Presse bemüht sich freilich, und oft in recht alberner Art, diese Kaltstellung zu verdecken. So schrieb die „Neue Zeit" neulich darüber, wie kühl Fürst Bismarck von Kaiser Franz Joseph empfangen worden sei und wie sehr ihn Gras Andrassy betrogen habe, wie enttäuscht er aus Wien heimgereist sei und wie brünstig er nach der Gunst Russlands wieder trachte. Aber das Blatt glaubt natürlich selber nicht, was es schreibt, und möchte bloß den Schlag verwischen, der in Wien geschlagen worden ist. Denn es ist offenbar: die Isolierung Russlands in Europa ist eine so plötzliche und so vollkommene als nur möglich, wenigstens für den Augenblick. Selbst Frankreich macht keine Miene, in die entstandene Lücke zu treten, und auch auf die skandinavischen Reiche ist nicht zu hoffen. Wohl wäre aller Grund für Russland vorhanden, das zu bedenken. Vorläufig aber hört man nur hier und da davon reden, dass mit den Polen eine Aussöhnung ungebahnt werden müsse. Sehr möglich, dass die Polen sich das zunutze zu machen verstehen und ihre noch immer gedrückte Stellung in Russland verbessern. Aber bis zu einer wirklichen Aussöhnung ist auch in diesem Falle noch ein weiter Weg. * * * Während unsere ofsiciöse Presse mit Behagen die Urtheile der auswärtige» Presse über die Thronrede abdruckt, welche derselben durch Söldlinge des officiöse» Pressbureaus Übermittelt wurden, übergeht sie alle anderen, ihr weniger zusagenden Berichte über dieses Thema mit Stillschweigen. Unter letzteren ist besonders folgende Bemerkung der „Frankfurter Zeitung" hervorzuheben: „Es mnss in der That das höchste Befremden nicht bloß der Deutsch-Oesterreicher erregen, dass die Rechtsverwahrung, welche allenfalls von den Czechc», gleichsam zur Beschönigung ihrer Unterwerfung, hätte abgegeben werden können, in der Thronrede selbst Platz gefunden hat. Indern dieselbe überdies die Czechen und conservatioeu Vertreter des Großgrnns-besitzes, welche bisher in thörichter Verblendung von dem parlamentarischen Leben sich fmihieltrn, schlechtweg als „die Abgeordneten Meines geliebten Königreiches Böhmen" bezeichnet, verletzt sie nicht nur die Dentschböhmen, deren Vertreter stets im Reichs-rathe erschienen sind, sondern sie erweckt auch den Verdacht, als ob in den Angen des Coalitions-ministeriums das Kronland Böhmen identisch wäre mit dem Böhmen, von dessen Staatsrechte die Czechen so viel zu erzählen wissen und das auch die Regierung in so verdächtiger Art erwähnt. “ * * * Kaum ist noch das Ministerium über die Schwierigkeiten hinansgekommen, welche die möglichst vorsichtige Abfassung der Thronrede zweifelsohne bereitete, so dringen auch schon Berichte in die Dcffentlichkeit, welche den Bestand des Cabinets in seiner jetzigen Zusammenstellung in Frage stellen. Es wird nämlich erzählt, dass die Stellung Stre-mahrs eilte erschütterte sei, und die Prager „Epoche" motiviert diese Version dadurch, dass sie sowohl den Autonomisten als auch der Verfassungspartei das Bestreben zuschreibt, Stremayr aus seinem Amte zu entfernen. Erste« sind die natürlichen Gegner eines Staatsmannes, dessen ganze politische Vergangenheit ein tatsächlicher Protest gegen ihre Ziele war. Was aber die Verfassungspartei anbelangt, so wäre es dieser nicht unerwünscht, wenn sie durch den Rücktritt Stremayrs der letzten Rücksichten gegen das Cabinet Taasse entbunden wäre. Aber gerade deshalb ist auch die Vermuthnng berechtigt, dass der Premier alles aufbieten wird, um sich die Mitarbeiterschast eines Collegen zu erhalten, dessen Persönlichkeit noch den einzigen, letzten Be- ziehungSpu»kt zwischen dem sogenannten Coalitions-system und den Mitgliedern der Berfassungspartei abgeben könnte. * * * Der Rechtspartei sind bisher 53 Abgeordnete beigetreten, und zwar: Aus Niederösterreich: Prälat Fröschl, Fürst Alexander Croy, Oberndorfer und Nus; aus Oberösterreich: Graf Brandts, Monsignore D. Pfügl, Doblhammer, Noska, Zeilberger, Zehet-mayer und Fischer; au» Salzburg: Oberlaudesgerichtsrath Licnbacher, Dr. Victor Fuchs und Neumayr; aus Tirol: Baron Ignaz und Barou Johann Giovauelli, Baron Sternbach, Dr. Graf, Monsignor Greuter, v. Zallinger, Baron Dipauli, Monsignor Negrelli und Probst Wieser; aus Vorarlberg: Dr. Oelz und Johann Thurnher; aus Steiermark: Kar-lon, Herman, Baron Gödel-Launoy, Schmidbauer, Bärnseind, Fürst Alfred und Fürst Alois Liechtenstein und Dr. Voöiijak; aus Krain: die Grasen Hohenwart. Barbo.Margheri. Ritter von Schneid, Klun, Obreza, Dr. Poklukar und Pfeifer; aus Görz und Gradiska: Professor Valussi und Hofrath Winkler; aus Istrien: Dr. Vitezit; ans Dalmazien: Conte Borelli, Coiite Voj-novic, Dr. Klaik, Bulat, Supuk und Rettdid; aus der Bukowina: Hormnzaki, Zotta und Styrzza. * * Die Verfassungstreuen Großgrundbesitzer sind in den „Club der Liberalen" eingetreten. Da wir unsere Leser bereits auf diese Eventualität aufmerksam gemacht haben, so erübrigt nur no \ einer Version Erwähnung zn thim; nach welcher die Bildung eines besonderen Großgrundbesitzer-Clubs zunächst durch die böhmische» Feudale» vereitelt werten sei» soll, welche dc»i Grafe» Taffe die Stütze ■einer Mittelpartei benehmen wollten. Wir glauben diese Nachricht nur in der Weise auffassen zu können, dass die böhmischen Feuda e» durch ihre» unbedingten Anschluss a» du' Verfassungsgegner ihren verfassungstreuen Standesge. osscn die Aussicht zn einer Fortsetzung der ComprvmisSpolitik benahmen und dadurch letztere in das Lager der entschieden Liberalen hinüberdrängte». Da nun außerdem die Hoffnung vorhanden ist, dass die italienischen Abgeordneten und die Reste ter ehemaligen rnthenischen Partei i» allen Verfassungsfragen mit den beiden verfassungstreuen Clubs stimmen werden, so stehen sich jetzt im Abgeordnetenhanse zwei große Heerlager gegenüber, zwischen welchen der Regierung eine Vermittlung um so schwerer werden dürste, als ihr die geplante Bildung einer Mittelpartei nicht gelungen ist. Klarheit in die Situation wird aber wohl erst die Adressdebatte bringen, deren Eröffnung im Laufe dieser Tage bevorsteht. Sowohl von Seite der Autonomisten als mich von Seite der Verfassungs-Partei wird ein Antrag auf Beantwortung der Thronrede durch eine Adresse eingebracht werden. Antragsteller der Liberalen ist Dr. Herbst, dem wohl auch der Löwenantheil an der Debatte zufallen wird. * * * Uebet die Zustände Ostrumelieus und der Türkei überhaupt liefert ein Londoner Correfpondent der „Kölnischen Zeitung" einen Bericht, welcher namentlich die Verhältnisse in der Provinz Aleko Paschas als aussichtslose Wirren ohne Ende bezeichnet. Was über die Haltung Aleko Paschas ruchbar werde, könne unter den Zeichnern des Berliner Vertrags allein nur der russischen Regierung gefallen. Läge die Entscheidung lediglich in London, dann wäre es mit seiner Gouvernenrstimnie in der neuen Provinz rasch zu Ende, und auch die Pforte brauchte nicht lange auf die Ermächtigung zu warten, die ihr im Berliner Vertrage bedingungsweise gestattete Besetzung des Grenzgebirges vorzunehmen. Da jedoch außer England noch andere Staaten mit-znsprechen haben und den Russen die Zustände Ost-rnnieüens desto angenehmer erscheinen, je verworrener sie sich gestalten, so müsse man sich darauf gefasst machen, dass die Wirrniss daselbst noch geraume Zeit anhalten werde. Auch aus den übrigen Thei-len des türkischen Reiches lauten die Berichte nichts weniger als befriedigend. Statt dass die Pforte, wie sie sich nach langem Drängen Layards verpflichtet gehabt, sieben europäische Finanzaufseher für die sieben Bezirke des Reiches ernannt hätte, hat sie sich bisher nur zu zwei Ernennungen — eines Engländers und eines Franzosen — Herbeigelasien, und auch diesen wurde der Wirkungskreis dadurch beschränkt, dass über ihre Köpfe hinweg eingeborene Türken als Generalauffeher ernannt wurden. Die Folge davon war, dass der Engländer schon um seine Entlassung einkam und dass der Franzose aus dem Sprunge steht, ein Gleiches zu thuu. Was die von der Pforte zugesagte Gründung eines Appellationsgerichts unter europäischer Leitung betrifft, so ist diese ebenfalls nicht um einen Schritt gefördert worden, angeblich weil es bisher nicht möglich gewesen sei, passende Persönlichkeiten dafür zu finden. Und was die dritte von der Pforte übernommene Verpflichtung, nämlich die Einführung einer tüchtigen Gendarmerie betrifft, so ist, ausgenommen ebenfalls in Kreta, in Syrien und im Vilayet von Avrianopel, in dieser Richtung gleichfalls nichts gefördert worden. In Kleinasien sieht es mit der öffentlichen Sicherheit gerade so schlimm aus wie früher. Die papierene Schutzherrschaft Englands hat den dortigen Provinzen bisher ebenso wenig als die wiederholten Zusicherungen der Pforte ersprießliche Früchte getragen. Vermischtes. — Lieber etwas dumm, nur recht fromm. In Salmthal, Bezirk Joachimsthal in Böhmen, hat der dortige Pfarrer Schönfelder in einer Rebe darüber geklagt, dass matt seit Jahren bemüht sei, bic Schule von der Kirche loszureißen mtb bie Jugenb glaubenslosen Leuten zu überantworten; ber Erste, welcher in ber Schule zu wirken berufen, sei ber Seelsorger. Hier auf Eiben habe man sich ausschließlich nur für bas Jenseits vor-zubereiteu, daher sei bie Religion der wichtigste Unterrichtsgegeiistand, und es nütze den Kindern wenig, wenn sie in ändern Gegenständen „dressiert" würben, bann fügte er bei: Merkt euch, liebe Kiu-ber, beit Spruch: „Lieber etwas bumm, nur recht fromm." Der gute Mann scheint wenig Profan» unterricht genoffen zn haben. — Ein Selbstmorb — aus Mitleid. Allgemeines Anssehen erregte biesertage in Charkow der Selbstmord des Commandanten der dortigen Citadelle, Major Lissowitsch, welcher mit der Oberaufsicht über die in derselben in Gewahrsam gehal-tenen Gefangenen betraut war. Lissowitsch würbe vor kaum zwei Wochen ans diesen Posten berufen. Er hielt cs aber nicht lange aus in ber büsteru Luft der Charkower Casematten, denn am 7. d. jagte er sich eine Kuget durch den Kopf. In einem unmittelbar vor seinem Tode verfassten Schreiben gab er „Mitleib für bie Leiben ber im Gefängnis Schmachtenden uub die moralische Pein, ihnen nicht helfen zu können", als Motive bes Selbstmordes an. — Uttfchulbig verurtheilt. Im Frühjahr bieses Jahres verurtheilte bas Schwurgericht zu Celle bcti Arbeiter Grosse wegen eines beim Rentier Pego baselbst begangenen, ihm zur Last gelegten Einbruchsdiebstahls. Grosse hatte seine Unschuld betheuert und die That mit Entschiedenheit geleugnet. Es erfolgte seine Verurteilung zu mehrjähriger Zuchthausstrafe und seine sofortige Abführung ins Zuchthaus. Am 15. September nun wurde vor dem Schwurgericht gegen den Schlosser Knoop wegen Diebstahls verhandelt. Im Laufe der Verhandlung gestand Knoop, auch den Diebstahl bei Pego begangen zu haben. Grosse, der sich bereits seit mehr als einem halben Jahre im Znchtshanse befindet, ist also unschuldig verurtheilt worden. — Ein seltener Fall. Im vorige» Jahre verlor ein zwölf Jahre alter Knabe bei einer Krankheit die Sprache. Vor einigen Monaten wurde der Kuabe wiederum krank und die Aerzte stellten die Möglichkeit hin, dass bei dieser Krankheit die Sprache wieder zum Vorschein kommen könne. Zur Zeit der Sereitborser Kirmess unternahm ber Patient mit anderen Freunden einen Spaziergang. auf welchem er einen Hustenanfall erlitt, und gelangte durch diesen wieder in den Besitz der Sprache. Die Freude der Betheiligten ist unbeschreiblich. Lokal-und provinzial-^ngelegenheiten. — (Ernennung.) Das Finanzministerium hat die Herren Geometer I. Klaffe Johann Gvtz und Carl Mendlik zu Obergeometern itt ihret bisherigen Zutheilung, und zwar ersteren Beirrt Laibacher Mappen-Archive, letztem bet der Grtitid» steuer-Regeluug in Krain, ernannt. — ( Confiscation.) Die gestrige Nummer des „Slov. Narod" wurde, wie man uns mittheilt, auf Antrag der f. k. Staatsanwaltschaft mit Beschlag belegt. — (Erledigte Lehrer st ellen.) An der dreiklassigen Volksschule zu Naffenfuß ist die zweite Lehrerstelle mit dem Gehalte von 500 fl. und an der Laibacher Knabenvolksschnle eine Unterlehrerstelle mit dem gleichen Jahresbeznge und der gesetzlichen Dienstesalters-Znlage zu besetzen. Gesuche um die ersterwähnte Stelle sind bis zum Losten d. bei dem Bezirksschulrathe in Gnrkfeld, Gesuche um die letztere bis 26. d. bei dem Stadtschülrathe zu Laibach einzubringen. — (Die Rinderpest in Krain.) Nach einem uns zugehenden Berichte ist im Bezirke Rudolfswerth die Rinderpest an mehreren Orten gleichzeitig zum Ausbruch gekommen. Insbesondere werden die Ortschaften Höntgstein, Rakttik, Ober-Dolina, Unter-Warenberg und Primsdorf als verseucht angeführt. Da auch im Tscherneinbler Bezirke die Seuche weitere Ausdehnung genommen hat, so ist nun mit Einschluss des Gurkfelder Bezirkes die ganze Grenze gegen Kroazien bis tief ins Land öet» feucht und kann nur durch die Anwendung der strengsten Gegenmaßregeln eine weitere Verbreitung des Uebels verhindert werden. Wie die „Laibacher Zeitung" verlautbart, werden denn auch ;öoit der Landesregierung in Krain mehrere Thierärzte zur aushilfsweise« Dienstleistung sofort ausgenommen. Wäre es nicht angezeigt gewesen, wenn man zu dieser außerordentlichen 'Vermehrung des thierärztlichen Personals schon auf die erste Nachricht vom Ausbruche der Rinderpest gegriffen, nachdem schon deren Auftreten an weit auseinanderliegenden Ortschaften sofort klarlegen musste, dass man es hier keineswegs mit sporadischen Fällen, sondern mit einer über weite Bezirke sich ausdehnenden Seuche zu thuu habe? — (Theater.) Die vorgestrige Aufführung der ersten Operette unseres Walzerkönigs Strauß ist als die gelungenste aller bisherigen Operettenaufführungen zu bezeichnen. Wir heben das um so mehr hervor, als die „Fledermaus" an das Ensemble der Darstellung ziemlich hohe Anforderungen stellt, welchen die Provinzbühne nur unter ausnahmsweise günstigen Verhältnissen gerecht zu werden vermag. Wenn wir unter den darstellenden Kräften zuerst der Damen gedenken, so ist das nicht etwa bloß ein Act der Conrtoiste gegen die schönere Hälfte unseres Geschlechts, sondern eben nur eine Folge der Anerkennung, die wir vor allem der gerundeten, in Gesang und Spiel gleich ausgezeichneten Leistung des Fräul. Widemann als „Adele" zollen müssen. Auch Frl. Heißig sang die „Rosa-linbe" zur Znsriebenheit, mit Ausnahme jener Stellen, wo eben das etwas schwache Organ nicht imstande war, den Intentionen des Compositenrs zu entsprechen. Auch von Fräul. June wünschten wir etwas mehr Courage im Vortrag. Doch ist das ein Artikel, der sich mit der Bühiienrontine wohl von selbst einfindet und über dessen Mangel man daher bei Anfängern gerne mit Schweigen hinweggeht. Jedenfalls zeigt Fräul. Jnne guten Willen, tmb das ist eine Eigenschaft, die bei der Bühne schon die halbe Bürgschaft eines späteren ganzen Erfolges ist. Herr Weiß war sehr gut bei Stimme und sang den „Eisenstein" mit Eifer und Wärme. Ebenso lieferte Herr Mondheim einen trefflichen Gefängnisdirector, während Herr End-tresser als Gesangslehrer seine kleinere Partie recht anerkennenswert zur Geltung brachte. Natürlich hat auch Herr Wcitz in der Rolle des „Falke" redlich dazu beigetragen, den Erfolg der vorgestrigen Aufführung zu sichern, welche denn auch vom zahlreichen Publicum in der beifälligsten Weise ausgenommen wurde. — (Literarisches.) Von dem Werke „Die Donau von ihrem Ursprünge bis an die Mündung. Eine Schilderung von Land und Leuten des Donaugebietes", von Alexander F. Heksch (A. Hartlebens Verlag), in 25 Lieferungen ä 30 kr. ----- 60 Pf., liegen uns nun auch die'Hefte 3 bis 5 vor. Denselben sind die auf gelblichem Carton sorgfältig ausgeführten Ansichten von Regensburg, der Walhalla und Passan beigeheftet. Mit Seite 70 endet die allgemeine geschichtlich-ethnographische Einleitung und es beginnt die eigentliche Donaufahrt; als Titelvignette dieses Abschnittes sehen wir die Abbildung des Hochdeckdampfers „Hildegarde" in der Thalfahrt. Eine gelungene Idee müssen wir es nennen, dass überall da, wo der Text in die Beschreibung der Strompartie eines ändern Landes eintritt, der erste Buchstabe des betreffenden Abschnittes als Initial gezeichnet das Landeswappen umschließt. So beginnt das erste Capitel der Stromfahrt „von Donauefchingen bis Ulm" mit dem Wappen des Großherzogthums Baden; es folgen sodann die Ansichten von Tuttligen, Rauhenstein, des Ulmer Münsters, der Porticus des Ulmer Münsters, dieses Meisterwerk deutscher Baukunst, Neuburg, Ingolstadt, Stromenge bei Weltenburg, Brunn und Riedenburg im Altmühlthal, Dom zu Regensburg und Partien aus dessen Innerem rc., Volkstrachten von Ulm, Günzburg, Regensburg. Der Text zur Donausahrt führt als Motto eine Strophe aus A. Grüns Gedichte „Donausahrt". Bei Möringen ist die Sage vom Ritter von Mb-ringen wiedergegeben, der durch ein Wunder über Nacht aus Palästina nach Hause versetzt worden sein soll. Bei Rauhenstein sind ebenfalls die sich an die Ruine knüpfenden Volksüberlieferungen erzählt. Die Beschreibung von Ulm enthält auch die Schilderung der Festungswerke nach Angaben des tön. baierischen Hauptmanns Leeb. Der ..zweite Abschnitt der Donausahrt „Von Ulm bis Regensburg" beginnt noch im dritten Hefte und umfasst bei Lauingen, dem Geburtsort Albertus Magnus, alle auf diesen berühmten Bischof Bezug habenden Sagen. Noch müssen wir bemerken, dass die Ornamente und Architekturen sehr sorgfältig gezeichnet und geschnitten sind und dem Werke zur besonderen Zierde dienen. Witterung. üaibadi, 13. Oktober. Morgens Nebel, nicht lange anhaltend, heiter, sehr schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr + 4-9u, nachmittags 2 Ubr + 16 0"C. (1878 + 13 2--; 1877 + 13 0" C.) Barometer im Fallen, 742 84 Millimeter. Dar vorgestrige Lagcsnnttel der Wärme + 10 3°, das gestrige + 8 8", beziehungsweise um 18° und 3 2° unter dem Normale. Lebensmittel-Preise in Laibach am 11. Oktober. Weizen 9 fl. 75 kr., Korn 5 fl. 85 kr., Gerste 4 fl. 65 lt., Haser 2 fl. 76 fr., Buchweizen 4 fl. 87 fr., Hirse 4 fl. 39 kr., Lkufurutz 6 fl. — tr. per Heftoliter; Erdäpjel 2 fl. 35 fr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. 40 fr. per Hektoliter; Rindschmalz 85 fr., Schweinsett 74 tr., Speck, frischer 54 fr., geselchter 60 fr., Butter 75 fr. per Kilo- Sramm; Eier 21/, fr. per Stück; Milch 8 fr. per Liter; lindfleisch 58 tr., Kalbfleisch 68 tr., Schweinfleisch 64 tr., Schöpsenfleisch 32 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 51 kr., Stroh 1 fl. 25 fr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. — tr., weiches Holz 5 fl. — fr. per vier C.-Meter; 28cin, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 15. Oktober 1879 stattfindenden Öicitationen. 1" Feilb., Kopral'schc Real, Zabufuje, BG. Gurfseld. — 2. Feilb., Joses Pire'sche Real, Gertschetschendors, BG. Gurfseld. — 2. Feilb., Sesina'sche 8kcal., Brczjc, LG. Littai. — 2. Feilb., Lamberger'sche Real., Jantschbcrg, BG. Littai. — 2. Feilb, Pov^un'schc Real., GroMidlog, BG. Gurfseld. — 2. Feilb., Martin Pire'sche Real, Gertschetschen-dors, BG. Gurfseld. — 1. Feilb., Sedmaf'sche Real, Ra» dajncselo, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Belc'schc Real., Slavina, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Zele'schc Real., Sla-vina, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Pcnko'schc Real, Na-dajneselo, BG. Adelsberg. — 3. Feilb, Rebce'schc Real, Rodockendors, BG. Adelsberg. — I Feilb, Sopkiö'sche Real., Oberpiauschfo, BG. Gurfseld. - 2. Feilb., Tursii'schc Real., Zejno, BG. Gurfseld. — 3. Feilb., Prach'sche Real., Bcrhovsfavas, BG. tinubstrafe. -- 3. Feilb., Sfoda'sche Real. Kleinratschiia, BG. Laibach. — 3. Feilb, Sfraba'schc Real., Wrüst, BG. Laibach. — 1. Feilb., Faidiga'sche Real., Ro^ek, BG. Egg. — 1. Feilb , Bedcnf'schc 9kcal., Podgoriea, BG. Egg — 1. Feilb., Ferme'sche Real., Jclciik, BG. Egg. — 3. Feilb., Kodrii schc Real., Dol, BG. Landstraß. — 1. Feilb., Zabfar'sche Real., Ardrii, BG. Gurfseld. — 2. Feilb., Ccrfovnif'sche Real, Mittervellach, BG. Krain-burg. — 3. Feilb., Praprotnit'sche Real., Obojna, BG. Littai. — 2. Feilb, Blnjcf’fche Real., Kleinberdu, BG. Seuosetsch. — 3. Feilb., Kralie'schc Real., Jgglack, BG. Laibach. — 1. Feilb., Klankar'schc Real., Studene, BG. Laibach. Theater. Heute (ungerader Tag): Frauenkampf. Lustspiel in 3 Acten nach Seribe von Olbers. Hierauf: Das Versprechen hinter'm Herd. Scene mit Gesang (aus den österr. Alpen) von Alexander Baumann. Wiener Börse vom 11. Oktober. Allgemeine Sloats- War, MiuM. papierrenre H8 2;i ',8 3- Bilberreme 69 7.0 69 66 Aoldrente 8t) 85 80 95 TtaatSlose. 1H54. . . 121 - 1215(1 1860 . . . U.) 7f) 126 — ir IHtiO AU 100 st. 128 50 m--- 1804. . . 157 75 158 - ßrantUiitluftuny*' 6ltligatiua«n. Aallzicn.......... Siebenbürgen . . , Temejer Banat . Ungarn ........... > —' 91' 50 *7 -I 89 50 90 Andere öffenlliAe ünlehen. Oonau^rttegnl.- Lose . tlng. Prämienanlehen Lviener Änlehen . . . Actien v. Üankeu. Kreditanstalt s.H.u.G. tflationalbanf......... 26« 2.=: 26*5 50 *36 j 837 Actien o. (Irunsporl-Unternehmungen. Mföld.Babn......... Donau - Dampfschiff. Slisabeth-Westbahn . HerdinandS-Nordb. . ^ranz.Ioseph-Bahn . GaUz. Karl-Ludwigb Lemberg - Czernowitz. Lioud-OejeUschafl . 50 i« d-i 75 105 -— 113 i 3 ) 50 137 590 — 59* 173 - 173 2-, 2275 , 2285 147 50 147 75 241 50 24175 137 50 137 75 583 ~ >584 - liordwestbadn . . . :)tudolfS»Bahn . . . L-kaatSbabn .... Lüdbabn............ Ung. Nordoitbuhn Pfandbriefe. öodenkreditanst.iU in Gold............ in österr. Wahr. . '^ationalbank.... Ungar. Bodenkredit. {)rioriiäi*~®[>[itt. Elisabethbabn, l. Ein «>erd.-Nordb. t. Sil bei Kranz-2oseph-Bahn Galiz.K-Lndwigb.I.E. Oest. ^ordwest-Babr Liebenbürger Bahn StaatSbahn. 1. ifui. Lüddahn L 3 Perz. ^5 . f)rioaito|«. Kreditlose........... KndolfSlose .... Devisen. voiibon............ Sefdlorten. Dukaten............ 20 Franc- .... 100 d. Meichsmark Silber............. .M^ir Ware .20 75 130 — 135-50 136— J65-25 265 50 81-60 81-75 t*8‘50 129 — 116 5 100 — 100 65 101 — 95 75 105-30 96-10 102 75 9« 50 73 75 167 75 119 8 101-70 117-— 100 2 ’» 100 9t.' 101-50 96 — 105*60 9630 103 — 96 75 74— 168— l20*— 102.— 167 75 168 -17 50 18 - 5 5? 5 59 9 33 9 33' , 57 85 57 90 100—iico — Telegraphischer Cursbericht aut 13. Oftobcr Papier-Rente 68 70. — Silber-Rente 69 70. — Gold-Rente 81 70. — 1860er Staats-Anlchcn 126-—. — Bank-actien 839, — Ercbitactien 267 30. — London 117 30. — Silber —. — K. f. Miinzducaten 5 58. — 20-Francs-Stiicke 9 32. — 100 Reichsmarf 57 40. Der r guten SRefcrcnjcn versehen und eautions-sahlg sein. Italienische Sprache wäre ebenfalls erwünscht. Offerte, resp. persönliche Anmeldungen, bis 20. d. M. bei Franz Detter. (475) 3 -2 entfernt binnen 3 bis 4 Stunden Jeden Bandwurm vollständig schmerz, und gefahrlos: ebenso sicher Tefcitiot auch Bleichsucht, Trunksucht, Magenkrampf, Epilepsie, Beitötauz, -8cthmf|cn und Flechten, und zwar brieflich: "oi-grt, prakt. Arzt zu Croppenftcdt (Prenfjcn). (481) 1 Man biete dein Glücke die Hand! 400,000 Mark Hauptgewinn im günstigsten Falle bietet die aller-neueste grosse Geldverlosung, welche von der hohen Reglern,,g genehmigt und garantiert ist. Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verlosungen 40,000 Kr»lu„e zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000 speciell aber 1 Gewinn 1 Gewinn 1 Gewinn 1 Gewinn 1 Gewinn 2 Gewinne ä 2 Gewinne ä 5 Gewinne ä 2 Gewinne ä 12 Gewinne M. 250,000, M 150,000, M. 100,000, M. 60,000, M. 50,000, M. 40,000, M. 30.000, M. 25,000, M. 20,000, ä M. 15,000, 1 Gew. 24 Gew. 5 Gew. 54 Gew. tiö Gew. 213 Gew. 631 Gew. 773 Gew. 950 Gew. 26,450 Gew. etc. ä M. 12,000, ä M. 10,000, äM. 8000, aM. 5000, ä M. 3000, ä M. 2000, äM. 1000, äM. 500, ä M. 300, ä M. 138 etc Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt. (467) 27—2 Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen, vom Staate garantierten Geldverlosung kostet 1 ganzes Original-Los nur Mark 6 oder fl. 3 50, 1 halbes „ „ 3 1-7* 1 . , 1 " " M ° M » 1 «O, 1 viertel „ 11; .qn All » /., H w /8 V M ' «O- Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Postei,izuhlung oder Naelmalnne des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt, und erhält jedormann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Lose selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Oesterreichs veranlasst worden. Unsere Collocte war stets vom Glücke begünstigt, und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden. Voraussichtlich kann bei einem solchen, auf dor solidesten KiimIh gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Botlieiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem tÄ. November d. J. zukommen zn lassen. Kaufmann & Simon, Bank- und Wechsolgcschilft j„ Hamburg, Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahnactien und Anlehenslose. P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Verlosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen. D. O. $md öon-38- 6. Kleinmayr & geb. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans KrauS.