. ^'^""staa ^^^------------.---------------. Sroatien. 3lgram den 7. August. Am 6. d. ereig-^nete sich eine Post-Station von hier, in der Ortschaft Dugcszello ein schauderhaftes Unglück. Bei der gegenwärtig übermäßig brennenden Hitze, schlägt ras Landvolk seine Schlafstätte im freien Hofe auf, und da ergab es sich, daß eine wüthende Wölfinn in denH«fraum drang, und furcht« bares Unheil stiftete. Beim ersten Anlauf des wü» thenden Thieres wurden acht dicserSchlaftnden, und aus dem Schlafe aufgeschreckten Menschen, hier darf man sagen nicht gebissen, sondern zerfleischt. Dieses furchtbare Los traf gegen 5c> Menschen. Silf dieser Unglücklichen, wurden bereits in das Spital der barmherzigen Brüder gebracht, wo ih. nen alle mögliche Hülfelcistung geschieht. Der An« blick ihrer Zerfleifthung (bei allen im Gesichte, bei einigen auch zugleich an den Händen,) ist graß. lich. In höchster Angst sieht man nun den Folgen entgegen'. Von Seite des löbl. Eomitats sind be-reits alle Anstalten getroffen, um Hülfe und Vor. beugung fernern Unglücks zu leisten. Durch einen Schmidejungen soll die wüthende Wölfinn, nach. dem sie ssch zuvor an einer Sense einen Fuß verletz, te, erschossen worden seyn. (Agr. Z.) Frankreich. Sine außerordentliche Beilage zum Journal de Francfort vom 2. August (welche ge-siern durch Handelsestassette nach Wien gelangt ist) enthalt fragmentarische Auszüge aus Pariser Blättern (dem Moniteur, Courrier fran?ais und Journal de Commerce) vom 29. und 00. Juli. — Das erste ist der Artikel des Mo. niteurs, worin die Ernennung der, aus acht Mit- Llicdern der vom Könige aufgelösten Deputirten-Kammer besiehenden, provisorischen Regierung (vergl. unser vorgestriges Blatt) angekündiget wlrd. — Dann folgt nack'ste^nde Proclama. tion: „Meine theuren Mitbürger und wackern Kameraden! Das Vertrauen des Volkes vcn Paris ruft mich noch einmal zum Commando der be« wassneten Macht. Ich habe mit Hingebung und Freude die Pflichten übernommen, die mir anver« traut sind, und eben so, wie im Jahre 1789, füh. le iS mich stark durcl) den Beifall meiner achtbaren, zu Paris versammelten, Kollegen. Ick) lege kein Glaubensbekenntniß ab; meine Gesinnungen sind bekannt. Das Benehmen der Bevölkerung von Paris in diesen letzten Tagcn der Prüfung, macht mich mehr als je stolz darauf, an ihrer Spitze zu stehen. Die Freiheit wird sicgcn, oder wir wer« den mit einander zu Grundc gcbcn. Es lebe die Freiheit! Es lebe das Vaterland! Lafayette." In einem jener Blätter hcißt es: „Dcrjeni. ge, welcher die erste dreifarbige Fahnc auf den Thürmen von Ct. Gcrmain l'Aurerrcis auf-psianzte, ist ein ehemaliger Trompeter bei dcn t?has° seurs der königlichen Garde. Er ist cm der Hand verwundet worden." In einem Privatschrcibcn aus Paris vom 3a. Juli (in der mchrcrwahntcn Beilage zum journal 6s I>2ncsort) hcißt es: „. ...Mit Aus-nahme von zwei Regimentern, die sich untcrwor-fen haben, befindet sich kcin Mann Truppen zu Paris. Es ist dort keine andere bewaffnete Macht, als die National-Garde unter dem Commando des Hrn. Laf'ayette. Sie hat den Lcurre und die Tuillerien besetzt, und erhalt die Ordnung. Man 256 sagt, der König sey nach Lille abgereist. (Andern Nachrichten zufolge soll der König sich in Chartres befinden.) — Hr. Bavoux ist zum Polizei«Präfccten ernannt." Dem Messager des Shambres vom i. August (der gestern durch außerordentliche Gelegenheit hier eingelaufen ist) zufolge war dem Herzog von Orleans von der am 2Z. Juli, von den 'in Paris anwesenden Deputirten ernannten provisorischen Regierungs-Commission das Amt eines 'l^i6i,UüNÄNi.'<^6n6l-al6u ko/HUliis übertragen, und von demselben angenommen worden. Der Herzog von Orleans hatte in dieser Eigenschaft bereits am Ii. Juli eine Proclamation erlassen. Demselben Blatte des Messages des 6Hambres zufolge sind nachstehende Minister ernannt worden: Kriegs.'Departement: General Gerard; Departement des Innern: Duc de Broglie; auswärtige Angelegenheiten: Bignon; Hustiz: Dupont de l'Eure; Finanzen; Baron Louis; Marine: Admiral de Rigny; öffentlicher Unterricht: Guizot. (Oesi. B.) Eine Gesellschaft Juden machte dem Obergeneral das Anerbieten, die in Algier gefundenen metallenen Kanonen um neun Millionen Fr. abzukaufen. Der Vorschlag ward zurückgewiesen. Ferner wird aus Toulon vom 24. Juli ge, schrieben: „Man rüstet ein Dutzend Transportschiffe aus, um 200 arabische Pferde in Algier zu holett uno sie nach Frankreich zu bringen. Das Linien' schiff Algesiras, so wie die Fregatten Medea und Circe schiffen Lebensmitteln für unsre Escadre ein, was keineswegs deren nahe Rückkehr wahrschein« lich macht. Dem Linienschiffe, Marengo, das ge« siern i5 Millionen von Algier brachte, soll un» verweilt das Linienschiff Nestor mit einer gleichen Summe folgen. (Mg. Z.) Oeffentllche Blätter melden von der spanisch, französischen Gränze vom 20. Julius: „Am 14. d. M. wurden die französischen Bewohner des Thales Baygorry mit ihren spanischen Nachbarn handgemein. Die spanischen Basken, di'e mic den französischen immer noch wegen des langst besirit« tenen Weiderechts des Aldudes-Districts im Streite liegen, hatten endlich in einer der vorhergehenden Nächte über äc» Stück Vieh weggefüht, die den Bewohnern von Baygorry gehörten. Letztere reclamir» ten in einem ämtlichen Schreiben, das durch einen, Eilbochen abgeschickt ward. Die Spanier warfen das Schreiben ins Feuer, und sollen dabei gcäu. ßert haben, das Gleiche verdienten alle Baygorrier. Da griffen Lehtere, über 120a ander Zahl, zu den Waffen. Es befanden sich darunter einige hundert ehemahlige Militärs; überhaupt ist diese ganze Gränz-Bevölkerung, deren'Hauptbcschäftigung die Contrebande biloet, gar sehr mit den Waffen und dem kleinen Kriege vertraut. Mit. vier Tambours an der Spitze, und von einem ehemahligen Gensd'ar-men angeführt, der mit Napoleomscher Kaltblütig. keit die Anordnungen traf, überschritten sie die Gränze. Hundert Mann, unter einem gewissen Mastien, genannt le lZsnstitutionncl, bildeten die Avantgarde, die auf dem Hügel von Mantoffla auf 3«o Spanier stieß, die sich hinter Gehölz und Gebüsch postirt hatten. Es wurden einige Schüsse ge« wechselt; wobei es von beiden Seiten einige leicht Verwundete gab. Scn ei-ne zweistündige Unterredung mit dem Großadmi. ral, der das ganze Zutrauen des Sultans genießt, und besonders beauftragt ist, die Interessen der Pforte w den Streitigkeiten Frankreichs mit den Barbareien-Staaten zu vertreten. Es scheint daß die Pfcrte auf die Bewahrung ibrer Rechte über die Regentschaften von Algier, Tunis und Tripoli tinen großen Werth legt, und daß, im Falle die französische Expedition gegen Algier ge. lingen, und der Dey vertrieben werden sollte, der Divan die seither über Algier ausgeübte Obcrhcrr« schaft ansprechen und gegen jede Beeinträchtigung seiner Rechte reclamiren werde. So unmächtig nun auch die Pforte geworden ist, und so wenig Besorgnisse ein? mit ihr zu befürchtende Differenz auch der kleinsten europäischen Seemacht einflößen würde, so vermeiden doch die einzelnen großen Mäch» te mit ihr in directen Widerspruch zu kommen und ihr zu Beschwerden Anlaß zu geben, um nicht in den Verdacht willkührlichcr Anmaßungen zu ge. rathen, besonders da die griechische Angelegenheit noch auszugleichen bleibt. Graf Guilleminot hat daher wohl den Auftrag, die Pforte schon jetzt auf dle muthmaßliche Eroberung Algiers und die fer. nern Abjlchten des französischen Eabinetts vorzubereiten, und obgleich man hier der Meinung ist, daß Algier nicht in den Händen der Franzosen blei. ben wird, so hat man andererseits die Gewißheit, daß das Reich^der Barbarei daselbst geschlossen seyn und der Civilisation ein neues Feld eröffnet wird. Der Pascha von Aegypten macht dem Sultan viele Sorgen; er scheint sich nicht länger verstellen und seine Unabhängigkeit proclamiren zu wollen. Die türkische Flotte wird daher auf das schleunigste ausgerüstet, sie soll sogleich in See gehen; da jedoch die Marine des Pascha besser eingeübt und an Star» ke der türkischen gleich kömmt, so könnte der Sul« tan leicht ein sehr gewagtes Spiel unternehmen. Einstweilen sind türkische Emissarien nach Cairo geschickt worden, um Mehcmed Ali einzuschüchtern und zur Unterwürfigkeit zu bewegen. — In Al. banien sieht eö traurig aus; zwar ist vor einigen Tagen öffentlich bekannt gemacht worden, daß Hadschi Mustapha Pascha einen entscheidenden Sieg über die Rebellen erfochten habe, und daß die In^ surrection der Albanescr so gut als beendigt sei, al« lein die Truppcnmärsche nach Macedonia dauern immer fort, und erst gestern sind 5ooo Mann hier durch zur Armee des Großwessiers gezogen. Der Seraskier^atte in der Hälfte des v. M. 25,000 Mann bei Philippopoli gesammelt, und gedachte mit dieser Macht die Ruhe wieder herzustellen, allein die große Zahl frischer Truppen, die ihm nachgeschickt wurden, läßt keinen Zweifel übrig, daß die Insurgenten sehr stark seyn und sich verzweifelt 258 vertheidigen müssen. Der Pascha von S.utari ist vogelfrei erklärt worden. Dessen ungeachtet findet er großen Anhang unb genießt das Vertrauen der Insurgenten. Er hat einen Aufruf an alle Ianit-scharcn erlassen, der durch Vertraute im ganzen Reiche verbreitet wird und auch nach Asien gebracht wurde, wo er von den dortigen Aufrührern mit Enthusiasmus aufgenommen ward, und viele alte Ianitscharcn herbeilockte, die seit der Vernichtung chres Corps sich verborgen hielten. Der Auf« ruf des Pascha's von Scutari macht die Verzweif. lung des Sultans aus, und an seiner Unterdrük^ kung wird mit aNer Strenge gearbeitet, was aber, da er bereits bekannt geworden, wohl schwerlich ganz gelingen wird. Inzwischen sind mehrere Individuen zur Strafe gezogen worden, die im Verdachte stehen zur Verbreitung jener Proclamation beigetragen zu haben. Zu diesen gehört der Commandant der Schlosser am Bosphorus. Er ist seines Postens entsetzt, und auf ein Kriegsschiff ge< bracht worden, wo er als Matrose dienen soN; sein Nachfolger ist ein Officier aus dem Gefolge des Großherrn. — Die russische Armee wird bald das türkische Gebiet gänzlich verlassen haben, alle Festungen am schwarzen Meere werden jetzt von ihr geräumt; doch wird dabei die Vorsicht gebraucht, ^ die Festungswerke zu demolircn; so ist Varna ge« geschleift, und der Hafen auf der einen Seite verschüttet worden. — Die Wahl der Hospodare beschäftigt, in diesem Augenblicke die Pforte und den russischen Hof. Mehrere Bojaren haben sich mit dem Hrn. v. Minciaki nach Petersburg begeben, um die Liste der Kandidaten dem Kaiser vorzulegen. Später werden sie Hieher kommen. (Allg. Z.) Spanisches Amerika. Der constituirende Congreß von Kolumbien hat folgenden Beschluß gefaßt: „In Erwägung, daß der Befreier, Simon Bolivar, nicht nur durch seine großen und unausgesetzten Bemühungen dem ,,Staate Kolumbien Daseyn und Leben gegeben, sondern auch durch seine heldenartigen Handlungen und ausgezeichneten Dienste für die Sache von Ame-lika die Bewunderung der Welt auf sich gezogen hat; daß er aufgehört hat Präsident der Republik zu seyn, von dem Augenblicke, wo er darauf be« harrte, den Oberbefehl abzugeben, und der Kongreß seinen Nachfolger bestimmte; daß die Uncigen- nützigkeit und edle Hingebung für den öffentlichen Dienst, wovon er seit dem Beginne seiner politi-» schen Laufbahn so viele auffallende Beweise gegeben hat, eine Darlegung der Nationaldankbarkeit erfordere, die ihn gegen die Folgen seiner edlen und beispiellosen Uneigennützigkcit sichert; beschließt der consiituircnde Congreß, wie'folgt: Art. I. Der constituirende Congreß, im Namen der colum-bischen Nation, bringt dem Befreier, Simon Bo-livar, den Tribut des Danks und der Bewunderung" dar, auf den er durch scin großes Verdienst und die hcldenartigcn Handlungen in der Sache der amerikanischen Emancipation sich so gerechte Ansprüche erworben hat. 2) In welchem Theile der Republik der Befreier seinen Wohnsitz wählen mag, soll derselbe immer mit der Achtung und der Auszeichnung, die dem ersten und besten Bürger von Eolumbicn geziemt, behandelt werden. 3) Die vollziehende Gewalt wird dem Congreßdecrete vom 23. Julius 1623, wodurch dcm Befreier, Simon Bolivar, ein jährlicher und lebenslänglicher Gehalt von 3o,ooo Dollars von dcm Augenblick, wo seine Verrichtungen als Präsident der Republik aufhören sollten, bewilligt ward, die pünctlichste und genaueste Vollziehung verschaffen. Diese Verfügung soll in Wirkung treten, wo auch immer sein Wohnsitz seyn mag. Gegeben in dem Pallaste des cousiituirenden Congresses zu Bogota, am Z. Mai Der englische (Zourrier berichtet: „Aus La Guayra gingen Briefe vom 8. Juni ein. Den Tag vorher landete Sir R. Kcr Porter, brittischcr Consul in Caracas. Alles war ruhig in dieser Stadt. ^ Der tZo^MZ' von Venezuela arbeitete in Valencia eifrig an einer (Zonstitutton für die neue Republik. Der Kongreß hatte den General Paez zum obersten Ehcf 26 intei-iin, und die folgenden Personen zu Staatssecretairen ernannt: Vincente Sa« siillo für das Innere, Easadoao für den Krieg, und Vincente Lacuna für die Finanzen. Von Bolivars Abreise aus Bogota wußte man in Earaccas noch nichts." (Allg. Z.) verschiedenes. Die Fcuerwerkcrkunst wird in Philadelphia zu einer in Europa unbekannten Vollkommenheit ge« bracht. Einem Künstler gelang es kürzlich, in einem Feuerwerk Landschaften und historische Gemäl« de, nack den Originalen der berühmtesten Meister, darzustellen, wobei er durch mehrfarbige Feuer die Wirkungen des Kolorits ziemlich glücklich hervor« brachte. HevMeur: M-. lav. Me in rich. Verleger: Dgnaz M. E?ler v. Uleinmayr.