Präiiiinicrntiono-Prrisk: Für Laibach: Tanzjährig . . . 8 ff. 40 !r. Halbjährig . . , 4 „ 20 „ Vierteljährig,. . . 2 „ 10 „ M°n«tlich . . . — „ tu „ M i 1 der P o st: Banzjährig . . . 11 fl. — ft. halbjährig . . . fi „ 50 „ *iierteljäyrig. . . „ 75 „ 51t AusteNnng ins HanS viertel jihrig 25 tr., monatlich 9 kr. Sinjclne Stummer» i; kr. Laibach er Ar. iiwBWMi ”T Auonime Mitlheilungen werden nicht berücksichtig!; Manuskripte nicht zurückgeseuoei. "Dienstag, 17. Oktober 1871. ----- Morgen: Lukas Ev. r!l»akti»u 'tiii6iil>ci0afie Nr. lsv. (Erprbition und 3«fetatrq-{iiirtau: KungraSVI«? ’.'ir. 81 ($mtb»nblung i'pn 3. ».McinmavrLF. Bamberg) Snftrlionsprcifr: (Viii tiic eniivnltigc Petitzeile 3 kr bei iii-cimaligcr Einschaltu»!, il 5 fr dreimal ä 7 Ir. .tLMviiriu'fU'myvl jedesmal so fr. zrSherev Inseraten ui* österer kin'chaltung entsprechender Rabatt. 4. Jahrgang. ::2)ic heutig ^olferucnuinituß in Oesterreich erinnert uns lebhaft an die biblische Legende vom babylonischen Thurmban. Ursprünglich ;n einem löblichen Zwecke, die Menschen zu einigen und znsam-menznhalten, unternommen, gedieh er, als der Herr die Sprache der Bauleute verwirrt, zum geraden Gegeiithcil — die Menschen wurden irre an einander, verstanden einander nicht mehr, und die Folge war ihre Zerstreuung über die Länder der Erde^ Da werden erst von der Regierung allerhand Schlag-Worte, wie „Ausgleich," „innerer Friede," „Versöhnung der Völker" ausgegeben, und die Folge ist, daß alle Nationen und Natiönchen ans die Suche historischer Rechte ausgehen, daß lichtscheue Banden, ehrgeizige Parteihäupter, die nur der gemeinsame Haß gegen Freiheit und Fortschritt geeint, gegen das Reich und dessen Macht anstürmen, weil eö im Begriffe war, rin moderner Kalturstaat zu werden, weit cü ihren finfUm Anschlägen Widerstand leistete, weil es seine Grundlage nicht mehr in den Satzungen des Vatikan, sondern in den Geboten der Humanität „nd des Fortschrittes suchen wollte. Vergeblich fragen sich die Einsichtsvollen der ganzen zwilisirlen Welt: Welche Nöthigmig lag denn vor, daß ein altehrwürdiges Staatswesen wie das Kaiserthum Oesterreich zu Experimenten schreitet, die den ganzen Organismus bis ins innerste erschüttern ? Ist denn Oesterreich vi ein Stadiuin eingetrelen, wo es sich um Sein . oder Nichtsein handelt? Ist denn die böhmische Mnigskrönung, die Erbhuldigung in Innsbruck und Laibqch das letzte Mittel, um das hinsiechende Kaiserthum vom sichern Tode zu retten ? Sind die Adressen obskurer Landtagsboten mit ihren Rechtsverwahruugen, mit ihren SelbständigkeitSerklärungen, ihren KrönungS-und Erbhlildigungswünschen, ihren Hofkanzlern und Ministern, die mir so pilzartig ans dem klerikal-nationalen Sumpfboden schießen, ei» Universalmittel zur Heilung eines kranken Staatswesens? Nichts weniger als das, wie die aufs höchste gestiegene Verwirrung, die Trostlosigkeit der Situation, die man dadurch geschaffen, aller Welt zeigt. Schon jetzt kann man mit Zuversicht sagen, daß das Experiment gleich so manchem frühem ge scheitert ist, und zwar mit so gründlicher, je ungeschickter man die Lösung der bestehenden Schwierigkeiten anfaßt, je starrsinniger man an den verkehrtesten Mitteln feschalt. Demi was soll man baut sagen, wenn daö Ministerium Hohenwart sich durch keinen, noch so allgemeinen Widerstand gegen seine wahnsinnigen Projekte von der Durchführung derselben abhalten lassen will, wenn es den Mitth hat, angesichts der allgemeinen Kundgebungen des Erstaunens und der Entrüstung über die Ungeheuer lichkeit der czechischen Anmaßungen, angesichts der Berurlhcilmtg derselben von Seite der gesammlen zurechnungsfähigen Presse des In und Auslandes, die czechiicheii Schwindelentwürfe als diskutirbare Unterlagen einer Neugestaltung des Staates dem Reichsrathe vorzulegen? Welche Vorstellung müssen sich die europäischen Völker von unserer Regierung machen, welche in ihrem amtlichen Organe Tag um Tag die verzweifeltsten Anstrengungen macht, einem Projekte, das selbst von den Organen der Russen nnd Türken als eine Ausgeburt politischen Größenwahnsümes ver-urtheilt wird, irgend eine vortheilhaste Seite abzn gewinnen; wenn das Ministerium seine huffitifchen Bundesgenossen, die in ihren blutrünstigen Zeitungsartikel» den offenen Bürgerkrieg predige», die sich vermesse», das Reich in Trümmer zu schlage» und seine Hauptstadt dem Erdboden gleich zu machen, als die harmlosesten, liebenswürdigsten Leute hin-stellen läßt, die der böse Deutsche ganz unbegreiflicher Weise zn verlästern und anzuschwärzen liebt! So lange die Hintergedanken oer Ezechen noch nicht offen zn Tage lagen, so lange man die Gutmütigkeit der Leute mit der Versicherung zu ködern vermochte, es handle sich nur um eine etwas erweiterte Autonomie, alles werde auf verfafsnngs mäßigem Wege geordnet werden, die Verfassung selbst mit ihren Grundrechten werde nnangeiastet, der Ausgleich [mit Ungarn unberührt bleiben, tief; sich manche harmlose Natur verlocken, cS wurden Stimmen mitunter vou einflußreicher ceitc her im In- und Auslande zu Gunsten des Ausgleiches laut, namentlich die Politiker jenseits der Leitha fanden den Gedanken ganz annehmbar, daß nun die Parteien versöhnt, der „innere Friede" gesichert, ein Parlament, worin alle Stämme und Länder zu gemeinsamer ftriedensarbeit sich zusammenfänden. hergestellt werden solle, und glaubten, man dürfe vor einem so schönen Ziele auch weitgehende Opfer nicht scheuen. Nicht selten stieß die allen den schönen Versicherungen gegenüber ungläubige, ja abwehrende Haftung der Per-fafsnngspartei auf herben Tadel in den Organen deö In- und Auslandes. Doch welcher Wai.del ist in der gestimmten europäischen Presse eingetreten, seit die Fundamental-Artikel bekannt geworden, seit man die unabsehbaren schrecklichen Folgen der Hohen* wart'sche» Ausgleichspolitik zu ermessen im Stande ist. Wie glänzend gerechtfertigt steht die Verfaffnngs-partei da, sie, die in zähem und hartnäckigem Kampfe allen Reichsfeiuden gegenüber, allen schmachvollen Anwürfen zum Trotz für die mühsam errungene parlamentarische Regierungsform, für bürgerliche und religiöse Freiheit in die Schranken trat, und der es hoffentlich beschieden ist, diesen Hort einer Feuilleton. Zwei Oesterreicher im Eismeer. A. Pctermann, der berühmte deutsche Geograf itt Gotha, berichtet über die letzte Nordpolsahrt der zwei österreichischen Seeoffiziere Payer und Weh-precht folgendermaßen: Man wird sich erinnern, daß die gegenwärtige Pvlarsvrschnng zunächst dadurch angeregt worden, daß der englische Kapitän Osborn vor beinahe sieben Jahren eine neue englische Expedition vorge-schlagen halte, die die Erforschung der arktischen Zen-tralregion und die Erreichung des Nordpols bezweckte. Der Plan war, die Bassins-Bai hinauf und durch den Smith-Sund zu gehen, und wurde von den seefahrenden und wissenschaftlichen Kreisen und Autoritäten Englands aufs wärmste gutgeheiße» und unterstützt, so daß alle Aussicht vorhanden war, die englische Regierung werde eine große wissenschaftliche Expedition anörüsten und auösendcu. Als ich aber den englischen Autoritäten meine Ansichten und Projekte verlegte, welche das europäische Nordmeer zwischen Ostgrönland und Nowaja- Semlä zur Basis einer solchen Expedition empfahlen, wurde der Osborn'sche Plan »ach den erschöpfendsten Diskussionen der bedeutendste» Männer in vier Sitzungen der k. geografischen Gesellschaft in London verworfen und meinen Ansichten die vollste Zustimmung und Anerkennung zu Theil. Während mm die Engländer sieben Jahre lang eö bei bloßen Worten und Diskussionen bewenden ließen, ermöglichte die außerordentliche Bereitwilligkeit und Generosität, der hohe wissenschaftliche und nationale Sinn der deutschen Nation die Ausrüstung und Aussendung zweier deutschen wissenschaftlichen nordpolare» Expeditionen, die unter das Kommondo des Kapitän Koldeway gestellt wurden. Außerdem sind gleichzeitig von Dr. Dorst und Dr. Wessels in Rosenthal'sche» Schiffen und von Graf Zeit und Hengli» ans eigenen Mitteln ausgedehnte Forschungen in der von mir empfohlenen Direktion eingestellt nnd wichtige Resultate erzielt; dk Eismecrfischercicn haben einen bedeutenden Aufschwung genommen, so daß norwegische Fischer einen Ertrag erzielten, der stellenweise eine Dividende von 56 Perzent gewährte, und dabei haben dieselben höchst werthvvlle wissenschaftliche Beobachtungen, Entdeckungen und Aufnahmen gemacht. Kapitän Koldeway hat sich kürzlich öffentlich dahin ausgesprochen, daß er hinsichtlich einer Nvrd-polar-Expedition ganz der Mein au g Osborn ’• "et und den Weg durch de» Smith-Sund für den besten hatte. Ich glaube aber nicht, daß er von irgend jemanden das Geld zu einer deutschen Expedition bekommen wird, die nach einem englischen, von den Engländern selbst verworfenen Plan ausgeführt wer den soll, wofür er noch obendrein zwei Dampfer und eine Ausrüstung von mindestens drei Jahren für erforderlich und uvthweudig hält. Schon bei der zweiten deutschen Nordpolar-Expedition waren durch die Verschiedenartig^ der Ansichten zwischen Koldeway und mir die unerquicklichsten Differenzen entstanden, und diese Differenzen sind jetzt größer als je, indem Koldeway, wie bereits erwähnt, das entgegengesetzte von mir annimmt, zu Osborn ins englische Lager übergegangen ist und in Bezug der ganzen östlichen Hälfte des europäische» NordmecreS folgenden öffentlichen Ausspruch gethan hat: „Zwischen Spitzbergen und Nowaja Semlä mit Schiss gegen den Nordpol Vordringen zu wollen, halte ich für ein ganz verfehltes Unternehmen und wurde ich mich einer zu diesem Zwecke dorthin gesendeten 'Expedition nur dann anschließen, wenn Herr besseren Zukunft den Völkern Oesterreichs ungefährdet hinüber zu retten aus der gegenwärtigen politischen Walpurgisnacht. ________________________ Politische Rundschau. Laibach, 17. Oktober. Inland. Die meisten der Landtage wurden am 14. d. M. geschlossen. Nur der galizische Landtag und die czechische Versammlung in Prag tagen noch fort. Charakteristisch für die Wirksamkeit des Ministeriums Hohenwart ist es, daß die von ihm vorgelegten Landtagswahlordnnngen außer in Prag nicht in einem einzigen Landtage in Verhandlung genommen wurden; sie wurden entweder verworfen, oder konnten wegen des WiderstaudeS der verfassungstreuen Minoritäten nicht zur Verhandlung kommen. In sehr würdiger Weise wurden die Landtage in Wien, Graz, Klagensnrt und Troppan geschlossen, überall ergriff man die Glegenhcit, noch einmal das feste Beharren der Deutschen aus dem Boden der Verfassung scharf zu betonen, namentlich verherrlichten die Abgeordneten Ncchbaucr und Kaiscr-feld den Schluß deö steirischen Landtages durch kräftige Reden. R e ch b a u e r erklärte namens der gewählten Ncichsrathsabgcordncten, daß sic das Mandat annehmen, und fügte hinzu, daß das, was jetzt in Oesterreich geschieht, eine zyankaliartige Zcrscz-zung des Staatsgcdankens sei, und K a i s e r s e l d als Landmarschall sagte in seiner Schlußrede: „Die würden ans den Namen einer österreichischen Regierung kaum einen Anspruch haben, die die Adresse jener Versammlung, die sich selbst nicht einen böhmischen Landtag nennt, als Gegenstand ernster Beratung einem österreichischen Reichstathe vorlegcn wollten, und der Reichsrath, welche solche Propositionen als Vorlagen tcr Regierung in Betracht zöge, der stünde selbst nicht mehr auf dem Bodcn der Verfassung. Daraus nun ist meine Hoffnung gerichtet, daß der Monarch, der dem Wunsche, Frieden zu schassen, jedes Opfer an Geduld und Selbstverleugnung brachte, die Notwendigkeit erkennen werde, sein Reich und sich selbst gegen jene zu schützen, die sich gegen beide versündigen. Noch ist der letzte verhängnisvolle Schritt nicht geschehen, um eine Kaiserkrone gegen ein Schattenkönigthum zu vertausche»; noch hoffe ich, daß wir uns unter dem Schutze dieser Kaiserkrone, für deren Glanz und Macht wir Gut und Blut hinzugeben bereit find, im nächsten Jahre hier wieder finden und dann den Spuk vergessen haben werden, der uns heute fast mehr zu beleidige» als zu schrecke» vermag. Ihm, der für die Welt ei» Gegenstand der H»ldig»»g, für uuö ei» Gege»sta»d unserer Treue als Kaiser von Oesterreich ist, ein dreifaches Hoch!" Dir. Petermann die Reise persönlich mitmachte." Einen Grund für diese Ansicht gibt er nicht, als ob er, Kapitän Koldeway, für feine Ansichten und Behauptungen überhaupt keinen Grund zu haben oder zu nennen brauchte. Wie wenig aber die Ansicht Koldeway's von anderen völlig ebenbürtigen, erfahrenen und wissenschaftlichen Männern getheilt wurde, geht daraus hervor, daß während er jenen Ausspruch im vergangenen Mai that, bereits im Juni eine Expedi tion ausging, die unter ändern den Zweck hatte, gerade dieses Meer zu erforschen, welches Koldeway nur in meiner Gesellschaft zu besuche» geneigt war, und zwar ging mit dieser Expedition sein eigener Gefährte, _ der hochverdiente Oberlieutenant Julius Payer, mit dem tüchtigen Scelieutenant Weyprecht, einem geborncn Badenser ans dem Städtchen König im Odenwald. Gegenüber der letzten, tunt Koldeway geführte» Expedition hätte man dem Mitthc und beut echten wissenschaftlichen Sinne dieser Männer die Anerkennung nicht versagen dürfen, selbst wenn sie weniger erfolgreich gewesen wären, dafür, daß sie mit den kärglichsten Mitteln und bloS mit einem kleinen gemieteten norwegischen Segelschiff ausgingen, während Koldeway mit zwei prächtigen, „wahrhaft opu- Was Keckheit der Forderungen betrifft, stellt alle übrigen Landtage weit in Schatten der dalmatinische. Die Herren Morlaken und Boc-chescn in Zara verlangen nämlich vom Monarchen, daß er Einleitungen treffe, „um die Vereinigung von Dalmatien mit Kroatien und Slavonien zu ermöglichen ; nnd in demselben Athemznge verlangen diese Abtrünnigen von der Regierung und vom Staate, dem sie die Gemeinschaft aufkünden, föderalistische Verfassungsreformen. In der Innsbrucker Landstube ward noch in der letzten Stunde durch einen Ausschuß der Schwarzen der Antrag vor den Landtag gebracht, cs sei die von dem Ministerium Hasuer für Tirol erlassene Verordnung zur Ausführung des Reichsfchnl-gesetzes glattweg anfzuheben. Der Statthalter Graf Taaffe fand nicht-Worte genug, den Kuttenmännern die Bereitwilligkeit der Regierung für Erfüllung ihrer Wünsche zu versichern; nur gehe es nicht wohl an, die Verordnung, so verdammeuswerth sic auch sei, einfach zu kassire», weil den» doch irgend eine Ordnung fürs Schulwesen bestehen müsse, für eine solche aber weder der Landtag noch die Regierung vorgesorgt habe. Es müsse daher für die nächste Session erst ein entsprechendes Gesetz ausgearbeitet werden. Zur Orientimng in der herrschenden politischen Krise wird heute folgendes mitgetheilt: Die Opposition gegen die Hohenwart'schen Pläne geht nicht vom Reichskanzler allein, sondern vom gesanunten ReichSministerimn aus. Dasselbe hat eine Denkschrift an den Monarchen gerichtet, in welcher die Gefahr, die durch das föderalistische Experiment über die Monarchie heraufbeschworen wird, mit lebhafter Besorgniß geschildert wird. Diese Denkschrift soll in den maßgebenden Kreisen großen Eindruck gemacht haben. Derselbe äußerte sich zunächst darin, daß der Monarch die vom Grasen Hohenwart aus-genrbeitete Antwort auf die böhmische Adresse nicht billigte und eine Textiruug forderte, welche die Regierung in Bezug auf die Fundamentalartikel in keiner Weise verpflichtete. Graf Hohenwart jedoch schien ans seinem Entwurf bestehen zu wollen; wahrscheinlich war er durch den Pakt mit den Czechen an denselben gebunden. Da nun zwischen der Krone und der Regierung ein Einvernehmen nicht zu erzielen, und anderseits auch die Entlassung der Letzteren nicht zu erwarten, so soll vorläufig die böhmische Adresse ganz und gar ohne Antwort bleiben. Uebrigenö wird von einem Ministerrath gesprochen, au dem sowohl die gemeinsamen als auch die zis-Icithauischen Minister theilnehmen werden. In dieser Sitzung sollen alle schwebenden Angelegenheiten zur Sprache und wenn möglich zum Austrag kommen. Cent und luxuriös" ausgerüsteten schissen aussuhr. Letzterer drang mit dem Dampfer in zwei Sommer» blos bis 75° 31' N. Br. vor, uur l/3° weiter, als Elavering vor 47 Jahren, in Schlitten noch bis 77° 1' N. Br., während Payer und Wey-precht mit dein kleinen Segelschiff in jenem gefürchteten Meere bis 79° N Br. segelten, eine Distanz gegen ihre Vorgänger in jenem Gebiet, die diejenige bei Koldeway mindestens um das Zehnfache überragt. Das Telegramm, welches die Rückkehr von Payer und Weyprecht aus dem hohen Norden nach Tromsö am 3. Oktober meldet, lautet wörtlich: „September offenes Meer von 42° bis 00" östlicher Länge von Greenwich über 78° nördlicher Breite verfolgt. Größte Breite 79” nördt. Br. auf 43° östlicher Länge, hier günstigste Eiszustäude gegen Nord, wahrscheinliche Verbindung mit Polynja gegen Ost, wahrscheinlich günstigster Nordpolweg. — Der letzte Theil des Telegramms ist unverständlich, ich habe aber Grund, ihn dahin zu verstehen, daß das von Graf Zeit und Th. v. Heuglin im vorigen Jahre entdeckte König-Karl-Land im Süden bis 77" 12' nördt. Breite reicht. Für diese Entdeckung und ihre Arbeiten in Ost-Spitzbergen überhaupt haben Gras Zeit und Herr v. Heuglin ganz besonders auch von der königlichen geografischen Gesellschaft von Der amtlichen Darstellung der „Agramer Ztg." zufolge war der Putsch im Greuzkompagiiiebezirke Rakovitza ein vereinzeltes, vorzeitig ausgebrochenes Symptom der Aufwühlung aller südslavischen Stämme, die von ^ einer Verschwörerbande ausgegangen. Durch kleine Erhebungen, wie die eben unterdrückte, sollten Massen und Munition in unzugänglichen Bergschüichten angesammelt werden, und dann sollten ans Serbien, Dalmatien, Montenegro und Bosnien bewaffnete Schaaren mit den Grenzern vereint über Karlstadt nach Agram Vorgehen. Mit der Niederwerfung der Ognliner Rebellion dürfte demnach die Verschwörung nur örtlich geschädigt und arg entmutigt, aber nicht tödtlich getroffen sein. In Agram wurden auf Aussagen von gefangenen Empörern hin Dr. Starcevic und zwei her» vorragende Mitglieder der illyrischen Fraktion verhaftet, das Redaktivnölvkal der „Hervatöka" ist gerichtlich versiegelt worden. Es scheint, als sei die winzige, den kroatischen Stocknationalen ebenso wie der Regierung verhaßte graftimt ausersehen, den Sundenbock für die Wiihltmgen der Nationalen, die schweren Fehler der kroatischen Landesregierung und die vornehme Nonchalance Attdrassy's abzngeben. Für die Segnungen der Aera Hohenwart-Rodich bezeichnend aber ist, daß Dalmatien, welches 1848 allen Verlockungen der Kroaten widerstand, feine Deputirteu nach Wien sendete und nicht einmal, wie die Czechen, einen Studenten als Vertreter der Nation im Agramer Landtage ftguriren ließ — daß Dalmatien heute in den Kreis einer südslavischen Verschwörung gezogen wird. Die Einheit, von tuet« eher die Offiziösen so viel erzählen, macht Riesen« fortschritte — freilich nicht die des Reiches, sondern die der Verschwörer. Ansland. Ausnahmsweise haben wir heute wieder einmal interessante Nachrichten zn registriren, die aus das Ausland Bezug habe». Da ist zuvörderst die Auseinandersetzung der kirchlichen Frage durch den baterischett Kultusminister. Das Münchner Kabinet hat sich zu den Klerikalen jetzt auf den vollständigsten Kriegsfuß gesetzt; eö erkennt die nenrömische Kirche nicht als dieselbe an, die vorder Proklamirnng des Unfehlbarkeitsdogmas bestand, sieht in derselben vielmehr eine ganz neue Schöpfung, die nicht nur dem Staate gegenüber keine Rechte geltend machen kann, sondern als staatsgefährlich angesehen werden muß, und verspricht den Altkatholiken, auf deren Standpunkt es sich stellt, vollkommenen Schutz. Einen Eingriff der Kirche in die Verfassung erklärt die Regierung gleichzeitig energisch abweisen und das Projekt betreffs der Trennung von Kirche und Staat fördern zu wollen. Der Konflikt mit dem Episkopat, den der Kultusminister London und ihrem Präsidenten Sir Roderick Mur-chison die größte Anerkennung geerntet. Die Fahrt und Entdeckung von Payer und Weyprecht liefern den Beweis, wie wenig auf die Ansichten und Behauptungen des Kapitän Koldeway zu geben ist, wie verdienstvoll aber auch die Standhaftigkeit gegen solche Irrungen, der Muth und das echte wissenschaftliche Interesse nnd die Errnngen-schast solcher Forscher wie Payer und Weyprecht sind. Dazu kommt, daß alle bisherigen Nachrichten aus unserem europäischen Nordmeer von außerordentlich ungünstigen Eis- und Witterungsverhältnissen berichtet hatten. Es ist anzunehmen, daß Payer und Weyprecht wahrscheinlich eine» Gürtel von Treibeis zu durchsegeln hatten, ehe sie in jenes 18 Längengrade ausgedehnte offene Polarmeer gelangten, und daß sie daher zum erstemnale den nordpolaren Eisgürtel moralisch und faktisch gebrochen, in ähnlicher Weise, wie Roß nnd Weddel wiederholt am Südpol gethait hatten. Noch in meiner im Juni 1870 Publizitäten Karte über den Golfstrom habe ich nach den Bessels-schen Beobachtungen ans Rosenthals Dampfer „Albert" vom Jahre 1869 zwischen 75° und 76° den Golfstrom gezeichnet, der dort noch 4° Rr. und dar- übrigens mit scharfen Seitenhieben bedachte, ist nun in seiner vollen Scharfe da. Auf Baiern wird er kaum beschränkt bleiben: es ist vielmehr Grund, zu hoffen, daß der deutsche Reichstag die Frage in gleich energischer Weise in Angriff nehmen wird. Das zweite wichtige Ereigniß ist der soeben abgeschlossene, aus drei getrennten Konventionen bestehende deutsch-französische Vertrag. Die deutsche Regierung hat darin, um die Beziehungen zu bessern, der französischen alle möglichen Konzessionen gemacht. Nicht blos in der Trattenfrage. Das OkknpalionSkorpS wird, entgegen den Bestimmungen des FriedensvertrageS, ans 30.000 Mann reduzirt, der größte Theil des besetzten Gebietes geräumt, ja schließlich sogar wieder ein annektirter Landstrich den Franzosen znrückgegeben. Mit Recht sicht die Berliner Regierung in der Einverleibung rein französischer Gebiete feine Stärkung, und sie würde auch Metz heranögeben, wenn es keine so große strategische Bedeutung hätte. Bo» der r u ss is ch e n G re n z e schreibt man : Das Chanat K n l d s ch a hat zu existiren aufgehört. Die russische Regierung thut sich keinen Zwang mehr an, sie erklärt die Herrschaft der eingebornen Fürsten überall da für erloschen, wo sie eindringt, und vereinigt brevi manu das betreffende Laud für „ewige Zeiten" mit dem Mutterlande. Der Chan von Kuldscha wird in Orel wohnen, sein l#aud heißt bereits „Priilinsker" Generalgouvernement. Indessen läßt sich nicht leugnen, daß die Eroberer auch die Segnungen der Zivilisation in die barbarischen Länder bringen. So hat der General Kolpanowsky gleich nach der Besetzung dcö Hauptortes der neuen Provinz die Sklaverei daselbst für aufgehoben und jeden bisherigen Sklaven für frei erklärt. Dadurch sind 75.000Brenschen einer menschenwürdigen Existenz znrückgegeben worden. Um so erbitteter sind natürlich die Großen, die Reichen deö Ehanats. Ucbcrhanpt kommen jetzt beunruhigende Nachrichten ans Mittelasien. Die verschiedenen Völkerschaften hegen gegen die Eroberer einen größer» Haß als je, und bei Taschkent ist bereits eine Art Aufstand erfolgt. Es tauchte plötzlich in jener Gegend eine wohlbewaffnete Schaar Eingeborner auf, welche einer Sotnie sHunderter-Abtheilimg) Kosaken ein regelrechtes Gefecht lieferte. Der kommandirende Offizier ist sammt 40 Mann gefallen. Die „Rächer" entkamen nach unzugänglichen Orten, ans welche» sie ohne Zweifel bald wieder hervorbrcche» werden. — Auch ans Ehiwa lauten die Nachrichten nicht sehr beruhigend. Es scheint sestzusteheu, daß der Sultan von Ehiwa eine große Liga gegen die Russen zu Stande zu bringen bestrebt ist. Von den Tarantschas und Kirgisen erhielt er bereits eine ansehnliche Hilfsarmee. Unsere offiziösen Blätter gestehen zu, daß einem Kriege mit Ehiwa kaum auszuweicheu sein werde, weshalb auch der Kriegsminister die kaukasische Armee bereits um 22.000 Mann verstärkt habe. So komme« wir aus den Kriegen gar nicht mehr heraus. Über an der Meeresoberfläche zeigt, eine hohe Temperatur, wie sie noch nirgends anderswo in gleicher Breite in der nördlichen oder südlichen Hemissäre beobachtet worden war. Der Name „Golfstrom" und Pfeil auf dieser Karte weiseu ganz genan auf die Stelle in 79" nördl. Br , 43° östl. Länge Gr., die der ebenso tüchtige und wissenschaftliche als besonnene See-Offizier Weyprecht in seinem Telegranim als diejenige der „günstigsten Eiszustände gegen Nord, der wahrscheinlichen Berbindung mit der Polynia gegen Ost, den wahrscheinlich günstigsten Nordpol-weg" bezeichnet. Auch von anderen diesjährigen Nordpolar-Expe-ditionen habe ich viele interessante Nachrichten, werth-volle Berichte und bereits ei» vollständiges Journal erhalte», von denen ich einiges nebst einer sehr interessanten Originalkarte bereits i»t nächsten Hcst der „Geografischen Mitteilungen" publizireit werde. Zur Tagesgeschichte. — In Mühle ck (zwei Stunden von Graz entfernt, ehemaliges Besitzlhnm von Kepler'S erster Gattin) hat am 15. Oktober die Borfeier des dreihundertjährigen Keple r - Ju b i l ä n ms stattgefunden. Zweihundert Personen, darunter viele Abgeordnete, Professoren der Universität und Technik, der Statthalter und der Landeshauptmann nahmen Thcil. Nach der Festrede des Professors Rogner folgte ein Diner in den oberen Schloßräumen. Professor Frischauf toastirte auf das Andenken KeplcrS, Kaiserfeld in einer schwungvollen Neoe auf die deutsche Wissenschaft, der Bürgermeister von Mühleck auf die Freiheit und Einheit. Eö liefen Telegramme ein: von Der Universität Tübingen, der Stadt Steyr, vielen Vereinen, der Stadt Linz :c. — Im Wiener Burgiheater vergeht fast kein Abend ohne politische Demonstration. Das Publikum paßt jedem Worte förmlich auf, um darin einen gegen die Ungeheuerlichkeit unserer Zustände gerichteten «Linn zu finden. Und es findet auch immer eine und die andere an sich harmlose Bemerkung, welcher es durch seinen Beifall eine tendenziöse Bedeutung verleiht. So war eö auch Samstag Abends der Fall bei Bau-ernfeld's Lustspiel: „Landfrieden." Die Stellen: „Sie (die Wiener) sprechen keck und frei," „als Bürger-Kaiser will ich halten zu meinen Bürgern," „Adel und Bügerthum müssen Zusammenhalten" und andere wurden stürmisch beklascht. Sie waren stehen geblieben, obwohl das ganze Stück noch unmittelbar vor der Aufführung einer ängstlichen Nachzensur unterzogen worden war. Dagegen wurde folgende Stelle gestrichen: Gebt's mit Gesetzen nicht, so gebt's mit Waffen, Die dem, was gelten soll, Respekt verschaffen; Denn die Gesetze find, Las; man sie halte — So denkt der Lheuerdank, der Max, der alte! Diese Stelle wurde gestrichen! Dazu bemerkt die „R. Fr. Pr.": „Obwohl wir in Oesterreich an Unglanb-lichkeiten ziemlich gewöhnt sind, so gestehen wir doch, daß »ns diese That der Zensur überrascht hat. Der allgemeinste aller Rechtsgrundsätze, ein Satz, der die selbstverständliche Grundlage aller Gesetzgebung ist, alles SlaatslebenS; ein Satz, ohne den nicht einmal ein geordnetes Spiel unter Knaben möglich ist ; der Satz: „Gesetze sind da, um gehalten zu werden" — dieser Satz darf im k. f. Hofburgtheaier nicht mehr gesprochen werden! Und was die Sache noch bedeutungsvoller macht: diesen Satz spricht im Stücke ein Kaiser, ein Habsburger, ein Ahnherr des jetzt regierenden Monarchen. . . Wir unterlassen jede weitere Bemerkung Uber eine solche Ungeheuerlichkeit, denn wir sind überzeugt, daß überall, wohin die Kunde davon kommt, daö heißt in der ganzen gebildeten Welt, das einzig mögliche Urtheil darüber wird ausgesprochen werden. Aber einen guten Rath wollen wir denen geben, die in diesen Angelegenheiten zu entscheiden haben, den Rath, das deutsche k. k. Hostheater in Wien doch lieber zu schließen und an dessen Stelle ein königlich ezechisches Hostheater zu errichten. Ezechische Dichter werden demgemäß Stücke schreiben, wie „man" sie jetzt braucht, und ein ezechisches Publikum ließe sich gegen Freikarten — auch austreiben. Es gibt ja so viele ziegelschupfende Wenzelsföhne und Töchter in Wien." Lokal- und Provinzial-Angelegeuheiteu. Lokal-Chronik. — (Raub m o r d.) I» der Nacht vom 13. auf den 14. d. M. wurde die 65jährige Witwe und Hausbesitzerin Anna Salomon in Precna (Bezirk RndolfS-werth) durch zwei mit Mesieru bewaffnete Männer, welche durch das Fenster in daS Wohnzimmer der genannten Witwe eingebrochen sind, ermordet und der zwanzigjährigen Tochter derselben, Maria Salomon, unter Androhung desselben Schicksales ein Geldbetrag von 60 fl. geraubt. Tie dieses Verbrechens verdächtigen Individuen, Johann Schmalz, Urlauber, Knecht, 22 Jahre alt, aus Precna, und Johann Udonk, Landwehrmann, 21 Jahre alt, aus Gorienavas, wurden vom k. k. Gendarmeriepostenkonimando Rndolfswerth an das gleichnamige k. k. KreiSgericht eingeliefert. — (Sprache n zw an g in Triest.) Im Landtage in Triest beschlossen die Jtaüanifsiini bei der Verhandlung des Realschnlgesetzes gegen den klare» Wortlaut deö Artikels XIX der Staatsbürgerrechte bat italienischen Sprachenzwang. Die „Triester Zeitung" bemerkt über diesen Gewaltakt: „Sollte, was wir nicht glauben, dieser Gesetzentwurf die Sanktion erlangen, so würde nicht nur die aus Staatsmitteln er* haltcue Ober-Realschule mit deutscher Unterrichtssprache, deren Frequenz Heuer so erheblich gestiegen ist, wieder aufgehoben oder in eine italienische Anstalt nmge-wandelt werden, sondern anch die ans den Privatmitteln der beiden evangelischen Gemeinden erhaltene, anerkanntermaßen vortreffliche und sehr zahlreich be^ suchte Realschule daS Recht verlieren, giltige Zengniffe auszustellen!" In der letzten Landtagssitzung wurde daselbst eine Adresse beralhen, welche unter anderem mit Berufung ans den Pakt von 1382 (!) und daS Oktober-Diplom eine ausgedehnte und reelle nationale und politische Autonomie in Anspruch nimmt, am Schluffe aber, trotz Autonomie, die Erhaltung des Freihafens und die Ausdehnung der Eisenbahnverbindungen betont. Endlich wurde die Wahl der beiden Reichsraths-Abgevrdneicn vorgenommen. — (Räuberbande) Die „Grazer Ztg." meldet: In den Gerichtsbezirken Stein und Kappel, an der Grenze Steiermarks, treibt sich seit einigen Wochen eine sehr gefürchtete Räuberbande herum. ES wurden daher die Gendarmeriekommanden Cilli, Ober» drauburg und Franz beauftragt, den Durchbruch dieser Verbrecher in die benachbarten Länder zu verhindern^ — (AuS dem Amtsblatte der „Laib. Ztg..) Kundmachung über die nächste 14. Staats-Wohlthätigkeitsiotterie. — Der Postmcisterposten in Nesselthal ist erledigt und sind Gesuche um Verleihung desselben binnen 14 Tagen an die Triester Post-direktion zu richten. — Eine Kanzlistenstelle mit 500 fl. Gehalt ist beim Bezirksgerichte in Laaö zu besetzen; Bewerbungen sind bis 31. d. M. beim Landeögericht einzureicheu. — Zur Sicherstellung der Verpflegung rc. der Häftlinge des Laibacher städt.-deleg. Bezirksgerichtes wird am 25. Oktober bei diesem Gerichte die Abhandlung stattsinden. — Beim Bezirksgerichte zu Rassenfnß erliegen eine Barschaft von 100 fl. und einige Kleidungsstücke, allem Anscheine nach von einem Diebstahl herrithrend. Die Eigenthümer werden aufgefordert, ihr Anrecht binnen Jahresfrist geltend zu machen. — Im Sprengel des Grazer Oberlandeögerichtcs sind eine Auskultantenst-lle mit, und drei solche Stellen ohne Adjutum für Steiermark zu besetzen: Bewerbungen bis 31. d. M. — (Theater.) „Der Kaufmann" gehört eben nicht zu den besten Arbeiten Benedix', allein die gestrige vortreffliche Darstellung deS Stückes verschafften demselben ebenfalls wieder einen großen Erfolg. Bor allem Dir. W a l b u r g in der Titelrolle, dann Frl. Krägel und Frau L öcz -Weit entsprachen ihren Ausgaben in der gewohnten vollkommenen Weise. Auch die übrigen Rollen waren meist in guten Händen und die Herren Nadler, P n l s, Traut, T r a n r i n g e r, Schulz und Schars spielten säinmt» (ich zur Zufriedenheit. Das mitteloolle Haus spendete der gerundeten nud sehr anziehenden Vorstellung wiederholt den lebhaftesten Beifall. Telegramme. Berlin, 16. Oktober. Heute fand die Eröffnung des Reichstages durch den Kaiser statt. Die Thronrede behandelt innere ReichSaugelegeuheiten, zählt die zu erwartenden GesetzeSvvrlagen auf, theilt mit, daß im Vertraue» auf die innere Koiisolidirung Frankreichs die Räumung jener Departements, deren Besetzung bis Mai 1872 bestimmt war, schon jetzt angeorduet wurde, und verspricht die Vorlage des jüngst diesbezüglich abgeschlossene» Abkomme»#, konstcitirt endlich die friedliche» Beziehungeu Deutschlands z» alle» fremde» Regierungen. Des Kaisers Bemühuugeu ziele» aus Stärkung des Vertrauens ab, daß das neue deutsche Reich ein zuverlässiger Friedeuöhort sein wolle. Diesbezüglich ist es eine besonders wichtige, aber auch willkommene Aufgabe des Kaisers, mit den Herrschern der mächtigen, Deutschland von der Ostsee bis zum Bodeusee begrenzenden Reiche FreundschastSbeziehungen solcher Art zu pflegen, daß ihre Zuverlässigkeit auch in der öffentlichen Meinung aller Länder außer Zweifel ist. EBHMBa^*afSIWSaMMWSIaBM Vi!hellnstras;e 'JZr Der Gedanke, daß die Heuer stattgefuiideiien Begeg-mtnge» mit den Monarchen dieser Nachbarrciche der Verwirklichung einer friedlichen Zuknnft Europa'« förderlich sein werden, ist dem Herzen des Kaisers besonders wvhllhucud. Daö deutsche Reich und Oesterreich-Ungarn sind durch geografische ^age und geschichtliche Entwickelung so zwingend und mannigfaltig auf freundnachbarliche Beziehungen angewiesen, daß die Befreiung der letzteren von jeder Trübung durch die Erinnerung au jene Kämpfe, welche die ' unerwünschte Erbschaft einer tausendjährige» Vergangenheit waren, rem ganzen deutschen Volke zu aufrichtigster Befriedigung gereichen wird. Wittcrunst. Laibach, 17. Oktober. Wolkendecke dicht geschlossen. Windstill. Wärme: iDior flend ti Uhr 4 6.6Ü, ’jtaam. - Uct + 9.7" C. (1870 -f- 11.5"; 1869 + 17.3"). Barometer im steigen 743.02 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Warnte 0.6°, um 4.9" »liier 6em Normale. _______ Gedenktafel Ok tober 1871 stattfindenden Visitationen. 1. Fcilb., Anzlakar'sche Real., Raune, BG. 3. Feilb., Skerl'sche Real., Krusee, BG i'emS. — Urssic’jche Real., Unterloitsch, BG. Planina Ro^ane'sche Real., Zirknitz, BG. über die am 10. Wiener Börse vom 1<>. Oktober. »tib ffiatsi SStoevfcofoK.ßs« Syerc.Rrnte. ■' itO. btC. iZt.'.u >>iVv. #ofe vo-.' i>54 . . > Lyse von itm -.'v • Lose vo?. IfcO", BrLmieulch. v. ;f.w förnndentf.-ttfrA. Steiermark $u 5 pEt Äätr.ten, flram u. Küstenland 5 „ Ungarn . . au 5 „ Kroat.u.Slav.5 „ Etebenbürg. „ 5 „ Aotifü. Äftltonalbarii . . • Union - Dank . . . Kreditanstalt . R. ö. Gecotttptc '. v. Angle-österr. . Oest. Bodenc-.cd.-A. . Ossi. Hvpoth.r Ban'' . Gteiev. e-vcoiü&t.^f. Franko - Austria . . Ka'.s. Ferd.-'^ordb. . Südbahn'? ;:af.X . Lrais.Dlisab-':-Karl-<;udw^' bn Giebe'nb. (»7 50 8 9A.ku i*> m ,-c 113. IM- io 134.75 y : 85-*5 5 ■JO.Oij 87 75 *4- 93.— 86 70 75 88 74.?0 'V. 100.95, V '.'.r 0 die. tirnS «> V’vt. 23/ — Vb.'it'f. (1U0 fl. k'M‘) K'5- lOö/Ji ©teb.^.(2u0fi. 6.B.) >'.» tiV, r-0 v.h Staatsbahn Pr. Stück :38.~ U* — Staat^b. pr. St. 18*V7 137. - 13'.-vrndoLsöh.i3v0fl.ö.W.) W» 2*>; ',0.75 Franz^5»vs.(LOOfl.S )! t)9.4v' 38,tO Laas. — - 2. Feilb., - 2. Feilb., Heute: £tjjfcater. Mnrtlm. Oper von Flottow. Fit '.i'-l.-- 7, 6 -- iffi 3.— 5sr6H.2ö S5<7.~ |SJs7.*ü iUb. ,0. 8 - 2.0 - 1 -----tJ6.7ft.15G -!0>ü! ü(JS4 103 7i: 1-3.JO 140 75;Ul 2r» m.- - .i ec 88 ».50 38G.61 Lais. Fraüz-Äok^fkb.. 205.25j7l-'.ü« Mnf?.»$ard::r Ol.-.”, no.--'m «lföld Fimn. Lahn . i7y..75 Vs* ü Ffandforiofe, Nation. >') .W. WA'IOSIV 89.101 80-4o Avg. Bod.-F*!7>ita»^. Wg.öst.Bod.-^rcdr«. dtV. tU u9 ‘J.VÜÄA. Lose. Credit roo fi. ö. W. . 'Don.- £* mpsst-.»<Ä e ?. tu 100 fl. 'LM. . . -s-rtestc' 100 ft. -LA!. . d-v. 50 st. ö.W. Utencr . -t ? a; i:l •V-alfri; . Vat’V . Lt. Genois 'YJiabifttygr.; •'l-ult-1 ein Kegkevich -tadsl^tUfr. : lWiT. s r.'iV ff. 100 n. >cndcii 10 Ps. ^tcvi. 118--UV-«. 178.75| 179.25 —; 98 -120 50 12 i 60 69 — j 0<-." i52 - 33 -40 -0 ,1 60 27 50: 2:t - 10 • i 88.- 31.50; «2 — 23.—j 5:3 — 10 50j $1 -14 —I VV~ 14 — 15.— < 0 8(5 ?‘>0 00 - I ICO \Jranc* .j aiüÄse.». • i Ütüu* v*>ucAtcn. 45. - 4.S 10 88 7also ?. (i. Popp in Wien, Stadt, Hugnevgassc Nr. 2, sicher he» säriftiget. Während viele sein- angeriilnnte Mittel oll im Stiche lassen, oder schwer anzuwenden sind, oder andere durch Unvorsichtigkeit und durch Ungeschicklichkeit der Anweudungsart leicht bedeutende Verletzungen und Entzündungen horvorzurufen vermögen, andere wieder, wie z. It. Opiate, leicht Itetiiubungeii zuwege bringen, — hebt das Analherin-Mundwasser leicht, sicher und ohne dass man irgend eine nachteilige Folge zu befürchten hat, den Schmer/, in der kürzesten Zeit, indem es den irritirten Nerv besänftigt, dessen Reizemplindlichkeit mildert und abslumpft und die aufgehobene Harmonie zwischen den äusseren und inneren Gebilden herstellt. (,r> 3) In Flaschen ä 11. 1.10 ii. W. Zu haben in Laibach bei Vv( ricic & Pirkl‘1*, A. Krisper. .loscf Kiirinnvr, .toliaiin Kviisclio-wi(K, M. Muhr, 1'. M, Nelnnilt und K. Itir.seliilz, Apotheker; Krainburg bei V. Kriüjier und Sei). heliitUlligi Apotheker; H I c i b u r g bei Herbst, Apotheker- VVa r a s d i n bei llaltov, Apotheker; Vtu dol fS-wert’h bei I). Üiz/.oli. Apotheker, und .losef Ilerg-IIIaiiII; G u r k f e 1 d bei Frifdl1. HiiniellCS, Apotheker; Stein bei .lullll, Apotheker; W i p p a c 1. bei Vnjoil Ucncris, Apotheker; G ö r i bei 1 ülltKllI, Apotheker, und ,1. Koller; Warten I, erg bei I. «.»"er: A d o 1 sb c i* g bei •!. Ii^ll|ll©1‘sdltllitl19 Apotheker; Discboflack bei C. Fllbiillii, Apotheker; Gott-schee bei J. Braune, Apotheker ; 1 I r i a in der k. k. Wßrksajiotlieke! L i 11 a i bei K. Millihven-zel, Apotheker; 11 a d in a n n s <1 o r f in der Apotheke von Salloehcrs Witwe. beziehen durch Hsssa. SiSeiia-Bitchhandliiiifl in (479) ,a«IB»aela: BDcr«S«», MddeiNschc f(. ‘J.50, rlt’fl fleb fl. 2.70. fl3«5S‘Bä‘iN, Handelskerrespondcuz aitb Kotnpteirwissenschaft. 8. Aufl. sl. 4 80. ,ä'Eia,inm:as38i, bni« estcrrcichische Wechsllrecht. f!. 1.80. JrJSfiü’M ilhtftv. Grschichte bo^ bciitsch-sicnnösischkii Krieges, brrtl). fl. (i, cltfl. fltb. fl. 7, mit der Priiiuie: „Wien," Ansicht aut* dir Bogclpcrspektive, zur Nachzahlung von 80 kr. SpiiioziVei, fSmmtlidic Werke, aus dem Latein, uou Hvrtli. Aeierlettfli. 2 Bde. mit Porträt fl 11.33. E''eliliii|i,> ueueS Handwörterbuch der Chemie. Mit Holz^ fdjuitten. Erscheint tu zirka 6 Bünden oder 10 bis 12 Vie seinngen zum Snbskriptions-PreiS -X fl. 1.60. Krlireiii) Wörterbuch dir Waidnianussprache. fl. 2.66. IHflnsnrr, A!ä>6*i6, gesannnel e Schriften. VolkS-Ans gäbe. Erscheint in zirka 60 bis 70 Lieferungen ii 33 kr. SSeeili, Sjusawss-, drei Sommer in Tirol. 2. Aust. 3 Bde. fl 5.60. «jeiizlioiw, dramatische Werke. 3. Ausgabe. Erscheint in 20 Bündchen ä 33 kr a»i<- ApbeUcrfraee, ein Friedensvorschlag. 40 tr. .1»«»63tSs-.»i. die 73 Tage ber Kommune vom 18. Miirz bi-3 29. Mai 1871. fl'. 1.80. Saiä’giäiajs^S gjssen', Karic uou Europa. 6. Allst, uou i'eti'mniiiiii. Aufgezogen fl. 5. Aaiei*tiaeii’M Romane, BolksauSgabc; in 9frg. ä. 33 it. Kmues*, bas österreichische Erbrecht. 2. Aufl. fl. 5.33. BBiiiläa«', Lehrbuch ber Bienenzucht. 2. Anst. mit Holzschnitten fl. 1.66. die vier Jahreszeiten, 3. Allst, mit Zeichnungen und Porträt fl. 4. ä&'leäsa, astronolinfches Handwörterbuch, mit Holzschnitten fl. 5.33. 5!!«*, «SäJe, ans der Natur, Eßay's, erste Reihe, fl. 8. 0. Beesele, die Weinbereiinng, mit 28' Holzschnitten, fl. %. Wiener Herbst und Winter! int1 Ich beehre midi, die elegante Damenwelt bei meiner erfolgten Riickknnft ans Wien znni Besuche meiner höflichst einznlade». AlleS, waS in Damen-Rcqenmäntcin, Paletots und Jacken, Damen- und Mädchen-Sammt-, Seiden- und Filz-Hüten, Kapuchons und Baschiiks, Seelenwärmern, Chignons, Zöpfen und Haareinlagen die Mode und feiner Geschmack in Wien nnd Paris ersonnen hat, ist in reicher Auswahl bei mir zu sehen. In der Ueberzengnng, dafj alles Gesehene fielt am besten empsch Int wird, erspart sich jede weitere Anpreisung A. Fischer, K undschaftspkatz 9i v. 2 2 2. •sEssaJHP^ Os Zf* d*. ii i-.\ werden hier zum Färiieu nnd M$n5ea’se3f!iii*esa angenommen. Arisze?ommeiie Fremde. Am 16. Oktober. Klefaait. ' Moitti, Triest. — Palzar, Fabrikant, CormonS. — Cantoni, Triest. — v. Kappee mit Familie. — Carol, Hre novse. — Subic, Pölland. — Merlin, Kanfin., Klagen-fui't, — Gallizer, tiilli. — Mathe, Agiarn. — Traub, Agram. — Mazek, Mürz Zuschlag. — Bogel, Steher. — Mihky, Großhändler Kanischa. Koprivnikar, Pfarrer, Sara. —Demsar, Soriea. Wie*». Knnlp, Kauful., Mannheim. — v. Kramplseld, Kaufmann, Triest. - - Frciwirtli, Kansm., Wien. Bogric, Kansm., Kanale. — Inst, Kansui., Berlin. — Prinz Georg v. Schönburg, Schneeberg. — Kügelle, iiausui., Tn.fi. — Anchmann, Fabrikant, Marburg. Einitini'tss’Saee Eü(>5‘. Milltzer, Trojaui. .i'.khi-lercher, Tirol, fiolaceii. Weitz, Schuster, Dracheriburg. Ambo jjrud uou yqu. 0. Hmumav* * Ükd. *emteiq in üuuodh. de», Professor von Orlice in Bn u». durch dessen Beistand ich soeben I Teruo t gewonnen habe. Möge es dem Herrn Professor noch recht oft vergönnt sein, sich so als ein Heiser in der Noth s« erweisen. Aitiüi iBiu iiinek, Witwe in Gabel (Dentschböhmen). aas- Meine „Spielittstrnktioneu für Vas Lotto" e'rtheile ich gegen 10 Perz. Antheil vom erzielten Gewinnste. Spesen Entscha-, dignng ist nnrliti'iiglirii mir 1 resp. 2 fl. zn zahlen. Ylufvuaeii sind-.'» sofort MientgeltUchc Beantwortung. BEiSäS 'illllSV-lhlC «hnlicher Danksagnngen, wie die oben, liegen bei s£ti$8$K mir zur Einsicht bereit. Zn adressiren: An den Professor der Mathematik R. v. Orlice in BBerliaa, Wilhelmslraße Nr. 5. 1.482) ä)tnenet uuo [ui me iittcamvn Dtiaimournxch. t)tiem«r Jbamverg.