LaAcher HZzi4 ZelMg. Dienstag den 6. April. 179^ Inländische Nachrichten. «Wien, öen 29. März. Se. Maj. dtr König haben den Gouverneur in Siebenbürgen Grafen v. Bamf»), und den G, M. Marchese v. Manfredini zu Allerhöchst Dero geheimen Rathen zu ernennen geruhet , die am 25. d. den Eid dcr Treue in des Könlg5 Hände abgelegt haben. — Auch haben Se. Majestät den G. M. Vecsey, und den G. M. Staader zu Feldmar schalllieutenante, den Qckerst Kray von Wallach - Siebenbürgischcn Infanteriereqr mcnte zum Generalmajor, und den Prin', Wilhelm Anhalt - Verübnrg - Schaumburg zum Hauptmanne bey Allerhöchst Dero Na? wen führenden Infanterie Regiments befördert. — Fü? den zu Trier am 16. d. verstorbenen G. F. Z. M. Gr. d'Alton, des militärischen Marie Theresie Ordens, Kommandeur find bereits dic Exequien in dtr Hofkirche gehalten worden. Den 6. April werden Se. Maj. die Erbhuldigung von den Niederösterreichischeu' GtäudlN mit aller von jeher üblichen Fey-l erlichkeit emnchmelr. Obgeb^Hte Stäub ^ haben deshalb in dcm hiesigen Laudhause schon öftere Versammlungen, und Berath-schlagungen gehalten. In einer auswärtigen Zeitung liefet ma» folgendes: An Wachsthum der Einkünfte des Staats ohne Drückung des Volks, und ohne Vermehrung der Auflagen arbeiten, die ungeheuern Kosten der Erhee bung der Einkünfte, welche den größten Theil derselben wieder aufzehren, verandern ; der Einnahme eine simplere, ökonomische Form geben; die Bevölkerung, den Kunstsieiß, und die Handlung begünstigen, indem man alle Gefalle, und Zöl« le, die sonst von Provinz zu Provinz, von einer Stadt zur andern erhoben wur-i den, abschafft, und blos die Äbgabm der Aus-lind Einfuhr im Lande überhaupt gelten laßt; gelinde in Rücksicht der Lebensrnittel und unumgänglichen Bedurfmsse p ,desto sirenger aber in Gegenständen des Lu-,'xus sich finden lassen; machen, daß jeder Krüger frey die Produkte seines Landes,s und der Industrie aller seiner Landsseute genießen kann , und daß die Provinzen eines Landesfürsten sich einander nicht als fremde Lander betrachten, noch gezwungen find, ih"e respecktiven Produckte, der Per-petuitat der Abgaben wegen ;u entbehren, die ihren Weg verdoppeln / und ihren wechselseitigen Vertrieb hemmen, alle Heftige, die Staatsverfassung angreifende Erschütterungen, und Merhaupt alles vermeiden, was den Kredit des Monarchen, und das Vertrauen des Volks, und der Ausländer schwachen, oder vernichten kam:. — Das soll schon lange der Plan eines grossen Fürsien gewesen seyN/ der nun Gelegenheit hat, denselben auszuführen , um Millionen» Menchen glücklich / und zufrieden zu stellen.! Nach der Leidner Zeitung soll der vorl kurzem in Cassel angekommene königl. preuf-l fische General von Kalkreuth den Auftrag' gehabt haben, daselbst m erklären, daß der^ König sein Herr, keineswegs gleichgültig! seyn würde, wenn der Herr Landgraf, unter welchem Vorwand , und zu Gunsten welcher Parthey es auch geschehen möchte,! Truppen gegen Brabant marschieren liesse ,^ mit dem Beyfügen, daß man die Rechts oder Ansprüche, welche das Hessische Haus' zu Lasten der belgischen Provinzen haben! könnte, auf eine andere Art geltend manchen würde. Limburg, den 17. Mavz. In diesem Augenblicke vernehmen wir die gewisse Nachricht, daß seit dem 15. Abends schreckliche Unruhen in Brüssel Zwischen der aristokratisch , und demokratischen Parthey ausgebrochen sind, daß in mehrern Gegenden der Niederlanden alles in Gahnmg ist, daß die noch österreichisch gesinnte Parthe"! anfangt die Maske abzuziehen, und daß ein fürchterliches Blutbad droht. Am 12.! d. erhielten die ösierreichischgesinten in Brüs-l sel Befehl in 8 Tagen das Gebiet der Niederlande zu verlassen. Temeswar den 16. März. Der Hr. G. F. M. L. Gr. v. Wartensleben ist bereits von Lugosch gegen die Donau aufgebrochen, und Wirtemberg Dragoner, wie auch die zwey Bataillone Lattermann und Karoln stehen schon seit dem z.'und 4. jenseits dieses Flusses. — Nach einer gemachten Probe, soll der Herr General von Lauer die schwimmenden Batterien für die Last der Kanonen und der übrigen Ge-rathschalten, die zur Bestürmung der Fe-stung Orsova erfoderlich wären, viel zu schwach gefunden, und daher den fernern Bau derselben wiederrathen haben. IU hört man, daß beschlossen sey, unter Begünstigung nächtlicher Finsterniß die nöthige Artillerie und Mannschaft auf die Spitze der Insel hinüber z:l. schiffen, sich daselbst ein--ugraben, Batterien zu errichten, eine Bresche zu öfnen, und dann mit Anstrengung aller Kräfte einen Sturm zu wagen. — Indessen halten einige diese Unternehmung für vi?l :u schwer und kostbar. Wenn man aber bedenkt, daß diele Festung dett Hufuhren von allerhand Bedürfnissen für zunftre Truppkn in den untern Gegenden, und besonders dem Vorhaben , Widdin mit Gnvalt anzuqreWn, in Absicht auf die Transporte von Artillerie, und Munition zu sehr am Wege stehe; so glaubt man nach aller Wahrscheinlichkeit behaupten zu können, daß die Unsrigen die durch Mangel und Hanger zu erzwingende Uebergabe der Festung Qrsova nicht abwarten werden. Aemberg, ,den 15. März. Das Freykorps des Majors Graf v. Odonell ztt Fuß, so wie das des Rittmeisters Körn?r, welches aus Netteren besteht, werden bald vollständig senn, da besonders die Werb-! platze nt'Brody, und Podgore sehr glücklich jmd, und auch viele Leute aus der '"v>, ' > Nachbarschaft Diensie nehmen. Neulich'!' kamen mehrere auf einmal herüber, von! denen zwey über 6 Schuh maßen ; und die- / se bestimmte der Rittmeister Körner zu ei-! nem Geschenke für den Hrn. F. M. Gr. . V. Lacy. Er hat sie auch schon abgeschickt.!^ Semlin, den 19. März. Bey Bel-,l grad wird eine grosse Verschalung gemacht,!! w welcher mit Anfang May ein königliches Korps Truppen kampiren soll. Auch Semendria wird mit einem starken Retren-chem?nt unter Anleitung dcs eifrigen und geschickten Herrn Obristwachtmeisters von Marquete des grosscn Generalquartiermei-stersstab versehen. Das Artillerickorps soll mit 6. Kompagnien vermehrt werden. — Den ,1. dieses erschoß sich ein Gemeiner des Reiskvschen Infanterie Regiments. Er gab sich die Kugel in die rechte Seite, weil er glaubte, daß da das Herz läge. Er. starb abcr doch 3 Stund nach der That/ und wud fthr bedauert, weil er durch seine 7 Dienstjahre das untadelhaf-teste Leben geführt hat. Laibach, d^n 29. März. Ge. jetzt regurcnde königl. Majestät haben laut Hof-! Verordnung von 22. d. die Steuerrcguli-i rungs - Hof' und Länderkomissionen aufqc-! hoben , das Steuer - und Urbarialgefchäft an die Hof - und Länderstcllen übertragen, die Sttuerlinnehmer Han; außer Wirkung gesetzt, und das , was sie bisher eingenom-, men , sammt den Büchern an das Kreisamt, abzugeben b fohlen. Anb^ wlrd jedem ^ die schuldige Folgsamkeit, und Gehorsam! auf das scharfeste aufgetragen. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Aölln am Rhein den 17. März. Gestern wurden in der hiessa/n Nathskirche! "e leserlichen Exeqlüen für weiland Sl.> k. k. apost. Majestät Joseph den II. gehalten. Der sämmtliche Nach, und die hiesige Noblesse wohnten dieser Trauerfeyer bey, und das Militär paradirte lm Lei-chenmge mit gefiorren Fahnen vor der Kir» che, während des Hochamtes, welches der Hochwürdigste Herr Abt des hiesigen Klo< sters St. Martin, bey einer der herrlichsten hier noch nie gehörten Trauerwusick, hielt. Die ganze Kirche, die Orgel, die Bethstüle, der Aitar, Fenster und Wände waren mit. schwarzen Tuch behängt, worauf eine Menge silberner Wandleuch« ter an Schleifen, von weissem Nesseltuche oder Silbcrfior abstachen. Alle Postamen-le warcn mit massiven silbernen Urnen beseht, worauf blaue Flammen brannten, und die Menge der Wachslichter sowohl auf dem Altare, als auf den Wandleuchtern erhob das Ganze dergestalt, daß keiner dieser Todtenfeyer, ohne eincn heiligen Schauer beywohnen konnte. — Und ich,,der ihn persönlich kannte, dcn heiligen ; den grossen deutschen eimigen Mann. Ach diese Zähre auf dem Papier muß ihnen die Volle meiner Seele, die untrösi-bare Lagt, die erschütternde Laqe, die erschütternde Stockung meiner Empfindungen hinlänglich erklären. Stuttgard, den 19. März. Der Kurfürst von Maynz,' als Reichserzkanz-ler, hat bereits, nach Anleitung der gol-'zdencn Bulle, die übrigen Kurfürsten m der im Julius zu haltenden Kaiserswahl nach Frankfurt eingeladen, und die Ve-rufungsschreiben durch eigends ernannte Gesandte , ncmlich durch den Frerherrn von Dicnheim nach Trier und Köiln , durch den jFrerhfrrn von Hobeneck nach Prag und München, und durch den Grafen von Hcnfeld nack Dresden , Berlin und Hanno-lver abgesandt. — Die meisten Stimmen lsollcn beltits für Leopold seyn, weil die Hchollten des Reichs wohl. wissen, mit^ welcher Würde und Aufwand das Haus Oesterreich über zac>. Jahre die deutsch? Kroncnbürde getragen; wie viel es Wohlthaten unserm Vatersande erwies; und welch ungeheuere Opfer — wie Spanien, Lo-! thringm, einen Theil Belgiens, es dem Wohle des Deutschen Reichs heiligte. — Fragt sich aber! ob Leopold die deutsche Kronmlast nicht zu drückend finde ? Ein Deutscher Kaiser ist durch seine Eide, durch goldene Bulle, Wahlkapitulasion, Reichs^ vertrage so gebunden, daß er nicht umz sich greifen kann, wann er auch wollte, i Hingegen als König von Hungarn und! Böhmen, hat Leopold netten Naum vor sich, wenn es ihm einfallen sollte, sein Haus zu vergrößern. — Möchte man doch die deutsche Krone nicht so schwer und drückend machen, daß man von ihr sagen. ^ möge, wie von der Zauberkrone der Fez! R Oolkonda: wer hebt sie von der Crde auf? Trier, den i). März. Zu Chimai, und den übrigen Städten hatte sich eine «nmaßliche patriotische Comite aufgeworfen, welche die Bürger tyranisitte. Eines Ta