Lllibachcr TaMtl. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 173. UWIDUK Mittwoch, 31. Juli 1878.—Morgen: Petri Kettenf. 11.Jahrg. Mit der Post: Gan,jähr. fi. IL. zeigen bis 5 Zeilen so kr. " InsertionSpreife: Ein» . Die Occupation. Wie der offiziösen „Presse" mitgetheilt wird, stieß die österreichisch-ungarische Occupationsarmee bisher aus keinen Widerstand. Es soll wol ein Versuch gemacht worden sein, einen formellen Protest gegen den Einmarsch oder eine Art Rechtsverwahrung gegen die Occupation an den Oterkommandanten zu übergeben; man erzählt, daß em türkischer Major mit Zivilbeamten am Save-Ufer erschienen sei, um dem Feldzeugmeister em Schriftstück zu überreichen. Als die Annahme desselben zurückgewiesen wurde, versuchten sie, das Document auf den Boden niederzulegen, endlich nahmen sie dasselbe wieder mit sich Das Hauptcorps unter FZM. Baron Philippovich hat die Poststraße im Bosnathale gegen Serajcwo vor sich, während die Colonne unter Erzherzog Johann Salvator die Richtung gegen Banjaluka, das Centrum von Türkisch-Kroazien in seiner Front hat. ' Obwol noch nicht alle Details der mit der Pforte abzuschließenden Convention festgestellt sind so mußte mit der militärischen Action doch begonnen werden, da die Verhältnisse in Bosnien täglich verwirrter werden und die baldige Herstellung der Ordnung erheischen. Dem FZM. Freiherrn v. Philippovich wurden für Zwecke der Verwaltung zwei Zivilkom-misfäre beigegeben, Hofrath v. Rotky und Benjamin v. Kallay; denselben beigefügt als deren eventueller Stellvertreter und Adlatus ist Herr v. Wlassich, derzeit k. und k. Generalkonsul in Seraiewo. Der Oberstaatsanwalt Dr. Schpun-Stnschltsch m Agram hat sich in das Hauptquar-M Baron Philippovich begeben, um im Prasidralbureau desselben verwendet zu werden, lvozu er, vermöge seiner genauen Kenntnis der Sprache und Sitten des Volkes in Bosnien wie auch als gewiegter Jurist in hohem Maße befähigt erscheint. Es scheint, daß die Anwesenheit Dr. Schpnns im Hauptquartiere sich nur auf die Dauer der nothwendigsten Organisationsarbeit erstrecken wird. Zur Occupations frage. Blätter des In- und Auslandes beleuchten bereits die Occupationsfrage von handelspolitischer Seite. Die Abwägung und Erwägung der Vortheile, welche der österreichisch-ungarischen Monarchie aus der Occupation Bosniens und der Herzegowina erblühen und erwachsen sollen, bilden bereits ein ausgiebiges Thema zu volkswirtschaftlichen Betrachtungen. Die Occupation der genannten zwei türkischen Provinzen wirbelt nicht nur auf den schlechten Straßen in Bosnien und in der Herzegowina, sondern auch in den öffentlichen Blättern viel Staub aus, sogar der Wiener Korrespondent der „Allg. Ztg." constatiert, daß selbst diejenigen Gesellschaftskreise, die alles gut finden, was eine Regierung thut, der Zukunft mit bangen Blicken besorgt entgegensehen. Oesterreich-Ungarn hat eine neue Bahn betreten, deren Ziel sich in nebelhafter Ferne verliert. Die k. und k. Truppen unternahmen am 29. Juli l. I. den ersten Schritt in fremde, unkultivierte Länder, dem ersten wird der zweite und dritte, werden auch weitere Schritte folgen, das österreichisch-ungarische Staatsschiff segelt in fremder See; Gott gib, daß es an den drohend emporragenden Klippen und Felsen nicht zerschellt. Die neue Bahn, die Oesterreich-Ungarn eingeschlagen, ist mit Dornen besäet, mühevoll und mit Aufopferung großer Kosten zu begehen. Die Aufmerksamkeit gewiegter Nationalökonomen richtet sich bereits auf die wirthfchaftlichen und kommerziellen Vortheile, die Oesterreich-Un-garn durch Occupation, beziehungsweise Besitz- ergreifung beider Provinzen, ziehen soll. So viel steht heute schon sicher, daß die Finanzverwaltung in beiden Provinzen in den ersten Jahren nicht nur mit keinem Activum, sondern mit einem voraussichtlich bedeutendem Passivum abschließen wird. Oesterreich-Ungarn hat die Donau aufgegeben, und Rußland, im Besitze der Hauptpulsader des Handels auf diesem heimatlichen Strome, ist ein politischer und wirthschaftlicher Gegner Oesterreich - Ungarns geworden. Oesterreich - Ungarns Handelsinteressen erleiden in Kaukasien, in der Krim, in Beßarabien, Rumänien, Serbien und Montenegro durch die Theilung des Mantels des Profeten und Avänderung der Karten von Europa und Asien wesentliche Beeinträchtigung. Man tröstet Oesterreich-Ungarn mit dem Abschluß von Handelsverträgen mit Serbien, Bulgarien und Montenegro. Ist Oesterreich-Ungarn zu diesen Acten bereit, so darf es keinen Augenblick säumen, sondern es möge rasch, ohne Verzug zugreifen, sonst treten abermals Hindernisse in den Weg, und Rußland kapert uns alle möglichen Vortheile ab. Die Entschädigung Oesterreich-Ungarns durch Überlassung der Eisenbahnstraße durch Bosnien nach Salonichi, mittelst welcher Bosnien, Altserbien, Albanien und Mazedonien dem österreichisch-ungarischen Handel zugerückt werden sollen, dürfte nicht das entsprechende Aequivalent für die Oesterreich-Ungarn entrissene Donaustraße bilden. Die Idee, daß die erwähnte Eisenbahnstraße eine Weltverkehrslinie für Oesterreich-Ungarns Handel sein werde, sinket heute noch schwachen Anklang. Die Donaustraße vermittelt den Verkehr mit Indien, Egypten, Persien, den Euphratländern, mit Kaukafien, sie verbindet Mittelasien mit Mitteleuropa. Das Aufgeben dieser wichtigen Wasserstraße birgt große Nachtheile für den Handel Oesterreich-Ungarns, denn der Handel benützt viel lieber die billige Wasserstraße, als die theuere Eisenbahnstraße. JeuMon. Ein Lorbeerkranz. Eine Skizze aus dem Leben, von Harri et. , (Fortsetzung.) Nck, das schöne Kinderfest, an dem vorüb? ^ Menschen innig erfreuen, war Knttpsbnus FEen Orgelklänge durch das wenVens am ^i- Vorübergehenden ein, betteten Jahrestage die Kirche zu A Ende, die frommen . K'rche. An einen Pfeiler die Anwesenden an sich vorüberschreiten ließ. Eine der letzten Andächtigen, welche die Kirche verließen war eine lunge, dicht verschleierte Dame, in der Markos a s sie ein Lichtstrahl streifte. 'Judith Lnte; er folgte ihr rasch. §-^tn lag.hoher Schnee und ein eisiger Wind strich durch dieselben hm. Das junge Mädchen zog den Mantel fester um die Schultern und den Schleier dichter vor das Gesicht. „Fräulein, Sie waren auch andächtig?" Judith sah rasch empor: „O, guten Abend, Herr Professor!" „Ist das heute eine häßliche Witterung!" Der Gelehrte hielt einen Moment inne: „Waren Sie am Weihnachtsabend bei Göl-dern? Ich konnte leider nicht erscheinen, und mein Cousin war so leidend, daß er das Bett hüten mußte?" „Ich habe die ganze Zeit, seit wir uns im Dezember bei Göldern getroffen, nicht mehr das Haus verlassen. Auch meine Schwester war leidend, ihr Töchterchen aber, fürchte ich, geht der Auflösung entgegen. Wem das arme Leben verlischt, verlasse ich das Haus meiner Schwester." „Wohin wollen Sie sich wenden?" „Ich werde mich um eine Stelle als Er- zieherin bewerben!" ^ ^ „Soso? Heute acht Tage verlasse ich die Stadt. Falkenhorst geht mit mir! Es war ein schwerer Kampf, aber schließlich ist es mir doch gelungen. — Er kann nicht mehr zurück, wenn er nicht als ein Wortbrüchiger vor mir stehen will!" „Gott sei Dank!" entschlüpfte es unwillkürlich Judiths Lippen; einige Minuten schritten die beiden schweigend neben einander hin. „Mein Schwager!" sprach das junge Mädchen leise, „ist seit einigen Tagen in Geschäfts-angelegenheiten verreist, er wird erst morgen zurückerwartet. Sofie aber will um jeden Preis das Sylvesterkränzchen in der Ressource besuchen, so leidend sie sich auch fühlt!" „Werden Sie Ihre Schwester begleiten?" fragte Markof rasch. „Ich muß es wol! Die gute, freundliche Schwester der Präsidentin wird indessen meine Stelle an dem Krankenbettchen Aureliens einnehmen, von dem ich mich schwer trenne." Judith war stehen geblieben, weil man sich vor dem Hause des Banquiers Brandof befand. „Guten Abend, Fräulein! Auf Wiedersehen!" Das junge Mädchen schüttelte den Kopf. . „Wir werden uns wol nicht mehr Wiedersehen!" entgegnete sie leise; »denn zu Goldern komme ich schwerlich in der nächsten Zeit. Leben Es wird zugegeben, daß die Bahnlinie durch Bosnien an das Aegäische Meer für Oesterreich-Ungarns Handel vortheilverheißend sei, jedoch wird auf Grund vorliegender statistischer Daten betont, daß es das, was Oesterreich-Ungarn über Salonichi erlangen kann, leichter und ebenso gut via Triest erreicht. Es ist unbestreitbar, daß der Abfluß unserer Handelsprodukte nach Bosnien, Serbien, Albanien und Mazedonien durch die bosnische Bahn Novi-Salonichi wesentlich erleichtert werden wird, doch dürfte es augezeigt sein, daß wir uns nicht allzu rosigen Hoffnungen hingeben, denn England wird dort als mächtiger Concurrent auftreten. Die handelspolitischen Vortheile für Oester-reich-Ungarn aus der Occnpation Bosniens sind heute noch in dunklen Nebel gehüllt. Oesterreich-Ungarn hat die Donaustraße — den Osten — Rußland geopfert und will sich jetzt mit der Eisenbahnstraße — dem Westen — begnügen; auf diesem Wege wird es England, Italien und Griechenland begegnen. Nationalökonomen bedauern neuerdings die bisherige verfehlte Handelspolitik Oesterreichs in Bezug auf den Orient. Oesterreich-Ungarn opferte bedeutende Geldsummen für die türkischen Bahnen, ohne sich die nothweudigen Anschlüsse zu sichern; das Ausland hat die Bahnen, und Oesterreich-Ungarn die — werthlosen Türkenlose. Oesterreich-Ungarn möge nicht säumen, alle möglichen Vortheile aus dem Berliner Vertrage herauszuschlagen. Mögen die großen militärischen Auslagen, die Oesterreich-Ungarn heute zu leisten hat, dem Handel Oesterreich-Ungarns zugute kommen. In zehn Jahren dürfte Oesterreich-Ungarn genau wissen, was es durch die Occnpatwn verloren und was es gewonnen hat. Zu den Reichsrathswahlen in Ungarn. Die verschiedenen Nationalitäten sind gegenüber den Maßregeln, welche die ungarische Regierung seit Beginn der Orientkrisis ergriffen, eingeschüchtert worden und faßten den Beschluß, an den Wahlen nicht theilzunehmen. Die Rumänen in Siebenbürgen wollen in ihrer Passivität verharren. Auch die Serben wollten dem Beispiele der Rumänen folgen, jedoch eine Fraction erklärte sich für die Theilnahme an den Wahlen und betonte in den Wahlaufrufen, daß die Serben ihre Pflichten gegenüber dem gemeinsamen Vaterlande wohl kennen und sich jederzeit loyal verhielten. In den meisten serbischen Wahlbezirken werden regierungsfreundliche Serben gewählt werden, Männer, die mit dem ungarischen Aerar in Verbindungen stehen und ihre Verpflichtungen gegen die Regierung einlösen müssen. Sie wohl, Herr Professor, und werden Sie glücklich, recht glücklich in ihrer neuen Berufsthätigkeit!" Rasch, ohne eine Antwort abzuwarten, eilte die junge Dame in das Haus, die hellerleuchtete Treppe empor; in ihrem Auge stand eine Thräne, und ein unsagbar schmerzliches Gefühl regte sich in ihrer Seele. * * * Ein bewegtes Treiben herrschte in den glänzend erhellten Räumen der Ressource, wo man das alte Jahr heiter beschließen wollte, und ein gar anmuthiges Bild bot die junge Damenwelt in ihren reizenden Toiletten dar. Ein frischer Mädchenkranz, mit dem Lächeln der Freude auf den rothen Lippen! — Sofie und Judrth waren an der Treppe mit der Familie Göldern znfammengetroffen, sie betraten gemeinschaftlich den Tanzsaal. Sofie, die sich auf den Arm ihrer jungen Schwester stützte, sah leidend aus. Ihr sonst so leuchtendes, schönes Auge war matt und trübe; die schmalen, rothen Ränder an den Lidern legten einen deutlichen Beweis ab von qualvollen moralischen Kämpfen, denen die junge Die Reichstagswrhlen in Deutschland haben heute begonnen. Die „Frankfurter Ztg." hat sich bereits die Mühe genommen, die anzuhoffenden Resultate zu beziffern: National- Liberale 95 bis 100 (vorläufig mit den Intransigenten), Fortschrittler 28, Deutsch-Conservative und deutsche Reichspartei 110 bis 115, Centrum 100. Ueber die Socialdemokraten gehen die Ansichten weit auseinander; einige meinen, es würden sast gar keine socialdemokratischen Abgeordnete gewählt werden, andere wieder glauben, daß sie nur drei bis vier Sitze verlieren werden. Nach dieser Aufstellung würden also weder die vereinigten liberalen noch die vereinigten con-servativen Parteien über, eine Majorität zu verfügen haben, sondern der Schwerpunkt würde, wie wiederholt angedeutet, im Centrum liegen. Die „Köln. Ztg." bemerkt über die nun zum Abschluß gelangte Wahlbewegung: „Die conservative Hetze gegen die National-Liberalen ist in den neuen Provinzen ganz unverkennbar den Particu-laristen zugute gekommen. Hannoversche Welfen und knrhefsische Vilmarianer haben an manchen Orten geradezu sich unter die deutsch-conservative Fahne gestellt und von der gonvernemental-con-servativen Agitation in ihren gegen die Errungenschaften des Jahres 1866 gerichteten Bestrebungen Nutzen gezogen; an anderen Orten ist wenigstens die Begriffsverwirrung und die Unsicherheit, womit das natioualgesiunte Volk erfüllt, das Mißtrauen, welches ihm gegen seine alten freisinnigen Vertreter eingeslößt wurde, mittelbar den Bestrebungen des staatsfeindlichen Particularismus zngnte kommen. In Hannover hat sich das Welfenthum mit einem Eifer in die Wahlbewegung geworfen, der von den neuerwachten Hoffnungen der Partei Zeugnis ablegt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Vorgänge auch auf die Entschlüsse des Herzogs Ernst August von Cumberlaud eingewirkt haben, der soeben in schroffer Weise jede Unterhandlung mit Preußen abgelehnt hat. In Kurhessen vernehmen wir mißtönende Stimmen, wie wir sie lange nicht mehr gehört, Vilmarianer und Socialdemokraten. Wo solche Elemente entfesselt werden, da sollte man doch vorsichtig sein, an den wahren Stützen der nationalen Sache zu sägen. Auch die „Magdeburger Zeitung" weist auf die zahlreichen Beweise der Thatsache hin, daß zur Bekämpfung liberaler Kandidaten bei den bevorstehenden Reichstagswahlen Conservative aller Schattierungen mit Socialdemokraten Verabredungen getroffen haben. Frau unterworfen war, die tödtliches Gift sind für geistige und körperliche Gesundheit. Als man den Tanzsaal betreten hatte und sich einer noch frei gebliebenen Nische näherte, eilte Falkenhorst auf die neu angekommenen Gäste zu. Nach den ersten Begrüßungen wandte sich der Musiker an den Präsidenten mit deu Worten: „Es ist wol Schicksalsfügung, die mich den verehrten Freunden hier in den Weg führt, da ich schwerlich mehr Zeit gefunden hätte, mich von allen zu verabschieden!" „O, Sie werden verreisen?" fragte Irenens Vater mit dem größten Erstaunen. „Ja, mit Markos in seine Heimat, später aber will ich nach Italien. „Wol für immer, mein junger Musenfreund?" „Das hängt von Umständen ab, Herr Präsident!" „Gnädige Frau, darf ich Sie um den ersten Walzer bitten?" wandte sich Falkenhorst an Sofie, um über das Peinliche dieser Mmnte hinwegzukommen, denn er fühlte den starren Blick der jungen Frau auf sich geheftet, sah sie immer bleicher werden. Sie neigte nur stumm das Haupt; Die Demonstrationen in Italien. Der Triester Korrespondent der „Allg. Ztg." ruft aus: „Mit den dunklen Mächten, welche Italiens Geschicke lenken, ist kein ewiger Bund zu flechten!" Es ist offenes Geheimnis, daß die heillosen Agitationen, die bübischen Demonstrationen, welche seit einigen Wochen in vielen Städten Nord-, Mittel- und Süd-Italiens und auch innerhalb der Marken des österreichischen Kaiserstaates, namentlich in Triest, Görz, Istrien und Südtirol auf der Tagesordnung stehen, nicht nur von der nie ruhenden und unersättlichen Actionspartei ausgeheu, sondern die Quelle dieser Uebelstände und die Faden, welche diese verwerflichen Agitationen und Demonstrationen leiten, in anderen Kreisen und Händen ;u suchen sind. Das gegenwärtig am Staatsruder stehende Kabinett konnte bisher ähnliche Erfolge wie seine Vorgänger, nicht erringen, und doch hätte die gegenwärtig tonangebende Regierungspartei gewünscht, wenn der Diplomatenkongreß — ohne die Gut- und Vlutsteuer Italiens deshalb in Ansprnh nehmen zu müssen — auch dem schönen Italien ein werthvolles Souvenir de Berlin eingetragen hätte. Den Vertretern Italiens war es diesmal unmöglich, den Nimbus Italiens zu erhöhen und zur Vergrößerung Italiens beizutragen. Die Friedens- und Freundschaftsversicherungen Italiens sind eitles Gold mit Beisatz eines großen Quantums Doppelzüngigkeit. Der Anspruch Italiens auf Triest ist als Wahnsinn zu bezeichnen, Oesterreich wird dort jedes Meter Erde zu behaupten, und die gezogenen Hinterlader der Tiroler Landes- nnd Scharfschützen werden auch das Gebiet von Trient vor dem Angriff des raubgierigen Nachbars zu schützen wissen. Die Oesterreich-Ungarn feindlichen Demonstrationen und Agitationen dauern fort. Menotti Garibaldi schreibt an die „Capitale": „Trient und Triest, die noch nicht mit dem Mutterlande vereinigten italienischen Städte, sind heute und waren immer die gerechten Ziele unseres Begehrens, und ich bewundere die Männer, welche in öffentlichen Versammlungen und in Druckschriften dieses Streben frisch erhalten zur Erziehung des italienischen Volkes. Was die angeblichen Werbungen betrifft, die in meinem Namen betrieben worden sein sollen, so kann ich frei bestätigen, daß keine betrieben worden sind und auch sehr unzeitgemäß sein würden. Zur rechten Zeit wird das italienische Volk und die Regierung gleichmäßig unwiderstehlich gedrängt werden, ihrer Pflicht gegen die ItLljg, irrsäsuta nachzukommen." Die „Bozener Zeitnng" erzählt von einem höchst bezeichnenden Ausspruche, welchen Kaiser ihre Hand stützte sich noch schwerer auf den Arm ihrer Schwester, die ihr zuflüsterte: „Du willst tanzen, und fühlst dich leidend?" „Es wird mir besser werden!" murmelte die junge Frau, sich neben der Präsidentin niederlassend. Falkenhorst blieb vor den Damen stehen, indem er Irene einige Artigkeiten sagte. O, in kurzem, flüchtigem Reigen mit ihm dahinzuschweben — und dann ihm ein ewiges Lebewohl zuzurufen — das war das rasche, unerwartete Ende dieser Leidenschaft, die ihr kaltes Herz berückte! — Die rauschende Einleitung eines Walzers schreckte Sofie aus ihrem qualvollen Brüten auf. Einige Minuten später flog sie mit Alfred im wirbelnden Reigen dahin. Auch Irene wurde von einem Tänzer entführt, und nur Judith blieb unter dem Schutze der Präsidentin zurück. Was war für ihr betrübtes Herz die rauschende Musik, die fröhlichen, glücklichen Menschen um sie her?-------------- „Fräulein Judith, darf ich Sie um eine Tour bitten?" (Fortsetzung folgt.) Franz Josef vor kurzem einem mit den Verhältnissen in Tirol genau vertrauten General gegenüber, den Se. Majestät in Audienz empfing, gethan haben soll. Nachdem sich nämlich der Monarch über die Stimmung im italienischen Landestheile Tirols erkundigt hatte, bemerkte er, „man dürfe ja nicht glauben, daß er je in eine Abtretung Wälschtirols willigen werde; eher werde er und sein ganzes Haus zugrunde gehen, als daß er auch uur einen Zollbreit von Wülschtirol abtrete." Der General fragte hierauf Se. Majestät, ob er diese bedeutungsvollen Worte im Lande verbreiten dürfe, worauf der Kaiser erwiderte, er wünsche sogar, daß mau seine Anschauung in dieser Angelegenheit allgemein kenne und erfahre. Tagesneuigkeitrn. — Kronprinz Erzherzog Rudolf nimmt am 1. August längeren Aufenthalt in Prag. Ganz Prag rüstet sich zum festlichen Empfange des kaiserlichen Prinzen. — Kaiser Wilhelm traf am 29. d. M. in Teplitz (Böhmen) ein und wurde in sympathischer Weise begrüßt. — Beschwerde. Die „Deutsche Ztg." bringt in der Rubrik „Tagesneuigkeiten" unter dem Stichworte „An die Adresse des Kriegsministers" die Klage eines Mannes vom 11. Feldjäger-Bataillon über unleidliche Strapazen bei Truppenbesörderuu-gen und bemerkt, daß die tatsächlich bestehenden Uebelstände beseitigt werden mögen. Die Schluß-stelle lautet: „Dem an häusliches Leben gewöhn- ten Reservisten mag freilich das Unter-Waffen-stehen nicht angenehm sein, aber er muß es, wie alles, was die Pflicht erheischt, mannhaft tragen; nur möge darauf gesehen werden, daß dem im Felde stehenden Bürger der Dienst nicht unnöthig erschwert werde." — Elektrische Beleuchtung. Eine Ver-suchskominission, bestehend aus Artillerie- und Jn-geiüeur-Offizieren in Berlin, hat nach Eintritt der Dunkelheit auf dem Tempelhofer Felde Erhebungen mit der aus dem Etablissement von Siemens und Halske hervorgegangenen Terrain-BelcnchtungS-Maschine mittelst elektrischen Lichtes angestellt und dabei auch zum ersten male eine telephonische Leitung zum Signalisieren in Anwendung gebracht, welche aus zwei End- und Mittelstationen bestand. Die angcstellten Versuche ergaben in allen Theilen ein günstiges Resultat. — Brieftauben-Wettfliegen. Das „Franks. Journal" bringt aus Köln unterm 22. d. folgenden Bericht: „Wie vollständig verunglückt das Brieftauben-Wettfliegen von Rom nach Belgien und dem nordwestlichen Deutschland ausgefallen ist, kann jetzt schon übersehen werden. Am 23. Juni wurden 1100 Tauben in Nom in Freiheit versetzt. Dieselben mußten die Tonr in zwei bis drei Tagen zurück-legen, jedoch traf die erste, welche Herrn Kaspar Heutz in Aachen gehörte, erst nach einem neuntägigen »lug in ihrem Schlag ein; die zweite, die des Herrn ey in Anderlecht bei Brüssel, gebrauchte elf Tage; s zum 13. Juli, also in einer Zeit von drei Wochen, waren von 1100 nur elf Tailben. also ein Perzent, in der Heimat wieder angelangt. Es sind nun schon vier Wochen seit dem Steigen der kleinen befiederten Postillone verflossen, einzelne werden noch heimkehren, das Gros ist für die ehemaligen Besitzer er oren, hat sich verflogen oder ist den Raubvögeln E dem Gewitter verfallen. Man berichtet nns noch über einen anderen Wettflug, den die „Con-cordia und der Klub von hier vor acht Tagen veranstalteten. Beide Vereine ließen 50 Stunden hinter Paris, zu Ehateauroux, 25 Tauben steigen, die noch an demselben Tage in Köln eintreffen mußten; aber erst am zweiten Tage gegen Mittag langte die erste an, und bis zum Abend folgten noch vier, die sechste gebrauchte vier volle Tage. Bis jetzt mag die Hälfte den Weg zurückgefunden haben, aber in welchem Zustande! Die Erschöpfung der kleinen Seglerinnen ^ der Lüfte legt Zeugnis dafür ab, wie große Anstrengungen ihnen der Kampf gegen das Wetter und die Jrrflüge verursacht haben." — Von der Pariser Weltausstellung. Der Besuch hat in der zweiten Hälfte des Monats Juli eonstant und erheblich nachgelassen; am 27. z. B. empfingen Marsfeld und Trocadero im ganzen nur 56,326 Gäste, wovon 41,250 ihren Eintritt bezahlt hatten. — Die Ausstellungspreise bestehen nach den neuesten, an den betreffenden Reglements bewirkten Veränderungen aus 2600 goldenen, 6400 silbernen, 10,000 broncenen Medaillen und 10,500 ehrenden Erwähnungen. — Lord Beaeonsfield — Hochver-räther? An das Haus der Gemeinen wurde eine Petition gerichtet, womit nichts geringeres angesucht wird, als den Lord Beaeonsfield wegen Hochverrats zu verhaften und ihm den Prozeß zu machen. Die Verbrechen und Vergehen, die dem edlen Lord zur Last gelegt werden, werden in zwölf Punkten aufgeführt: er gestattete die Verletzung des Pariser Vertrages, ließ die Türkei schwächen, ließ unter falschen Vorspiegelungen Geldkredite bewilligen, berief die Reserven ein, zog englische Streitkräfte aus Indien, schloß ein Privatübereinkommen mit der Pforte ab, sagte das Protektorat Englands über Kleinasien zu u. s. w. — Noch ein Kongreß. Das „Journal Osfie." schreibt einen internationalen Kongreß für den Schutz des künstlerischen Eigenthums aus, welcher vom 18- bis 21. September auf dem Trocadero abgehalten werden soll. Lokal- und Promnzial-Angelegenheiten. — (Spenden.) Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth hat den Betrag von Eintausend Gulden aus Allerhöchster Privatkasse zur Unterstützung von Familien jener Reservemänner aus den im Reichs-rathe vertretenen Königreichen und Ländern, welche infolge der Allerhöchst angeordneten theilweifen Mobilisierung zur Dienstleistung einberufen worden sind, gespendet. — Die Direktion der k. k. priv. „Riunione Adriatiea dl SicurtL" in Triest hat durch ihren Vertreter für Krain, Herrn Johann Perdan, aus Anlaß der Feier des vierzigjährigen Bestandes der Versicherungsgesellschaft dem Lai» bachcr Magistrate den Betrag von 100 fl. für die Stadtarmen übersendet. — (Aus dem Vereinsleben.) Der dramatische Verein in Laibach hat die Wahlen seiner Repräsentanz vorgenommen: Obmann Herr Baurath i. P. Potocnik, Kassier Herr Dr. Starö, Ausschußmitglieder : die Herren Dr. Karl Bleiweis, Fr. Dre-nik, Peter Graselli, I. Hribar, I. Jurcic, I. Kers-nik, F. Levee, I. Mnrnik, A. Valenta und Fr. Wiesthaler. — (Vergnügungszüge.) Im Verlaufe dieses Sommers werden auf der Kouprinz-Rudolf-bahn drei Vergnügungszüge von Laibach nach Rad-mannsdorf-Lees veranstaltet. Der erste Zug geht bei günstiger Witterung Sonntag den 4. August um 6 Uhr 30 Min. früh von Laibach ab und kehrt abends nach Laibach zurück. Die Fahrpreise sind sehr ermäßigt. Am 4. d. findet in Preßniz nächst Veldes die Weihe eines neuen Kirchenaltars statt, zu welcher Feierlichkeit sich sehr viele dem geistlichen und weltlichen Stande angehörige Bewohner Laibachs begeben werden und diesen Zug benützen dürften. — (Schuld er icht.) Die Leitung der vier-klassigen städtischen Volksschule in Krainbnrg übergab den Schulbericht für das abgelaufene Jahr der Oesfentlichkeit. Diese Lehranstalt zählte 7 Lehrkräfte und am Schlüsse des Jahres 1877/78 345 Schüler, beziehungsweise Schülerinnen, u. z. in der ersten Klasse 111 (54 Knaben und 57 Mädchen); in der zweiten 97 (53 Knaben und 44 Mädchen); in der dritten 87 (49 Knaben und 38 Mädchen); und in der vierten Klasse 50 (35 Knaben und 15 Mädchen). Unter den Wohlthätern der Schule finden wir unter anderen Herrn F. Dolenc und das Eomite des „krainischen Schulpseunig". — (Erledigte Stellen.) Zu besetzen sind: eine Postexpedientenstelle in Sairach und eine Straßen-Aufseherstelle in Krain. Gesuche für erster« binnen zwei Wochen an die Postdirection in Triest, für letztere bis 1l. September l. I. an die hiesige Landesregierung. — (Aus den heimatlichen Bädern.) Die im freundlichen Städtchen Stein wohnenden Badegäste und Sommerfrischler unternehmen Sonntag den 4. August l- I. einen Ausflug in das reizende Feistrizthal. Diesem Ausfluge können sich auch Gäste aus Laibach anschließen, und wollen solche ihre Theilnahme dem Restaurateur Fischer in Stein anzeigen. — (Aus der Bühnenwelt.) Der auch in unseren Musik- und Theaterkreisen gefeierte Opernsänger Herr Josef Beck jun., dessen Künstlerschaft sich in Graz und Berlin zur vollen Blüte entfaltete, hat, wie die Grazer „Tagespost" meldet, in der Oper „Ernani" sein Gastspiel im Grazer Landestheater eröffnet. Er wird außerdem als Rigo-letto, Don Juan, Tell mrd im „Fliegenden Holländer" austreten. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der Herr Handelsminister R. v. Chlumecky besuchte am 29. d. die Hüttenwerke in Mösel (Kärnten), die Hochöfen in Lölling, unternahm eine Grubenfahrt in Kapfenberg, besuchte Hüttenberg und trat abends von Launsdorf die Rückreise nach Wien an. — Der Turnverein in Linz arrangiert am 11. August eine Jahnfeier. — Einige Touristen aus Oberösterreich unternahmen am 25. Juli einen AuSflug auf den Dobratsch und drücken in der Linzer „Tagespost" ihre volle Zufriedenheit mit der denselben am Dobratsch zntheil gewordenen guten Unterkunft und Bewirthnng aus. — (Die Lage unserer Oeeupations-truppen.) Der „Deutschen Ztg." wird berichtet, daß in Brod heiteres Leben herrschte. Alle Gasthäuser waren stets gesteckt voll von Offizieren und Mannschaften, und die Zivilbevölkerung verschwand förmlich unter der Menge Militär. Mit Bosnien War der Grenzverkehr größer als je; türkische Offiziere, Begs, Kaufleute und Najah kamen herüber und sahen mit Staunen und Verwunderung, welche Anstalten zur Besitzergreifung von dem Lande getroffen werden. Unsere steirischen und niederösterreichischen Truppen suchten sich mit den Leuten bekannt zu machen und lernen mit aller Macht kroatisch und serbisch. Aus den Wohnungen heraus tönten abends die hübschen steirischen Lieder, nebenan wurde die Tamburizza gespielt, und ein wenig weiter hörte man die melancholischen Gesänge der Serben. Es war ein Leben und Treiben, wie es an der bosnischen Grenze seit hundert Jahren nicht da war. Auf türkischer Seite hörte man den Lärm recht gut, und oftmals ertönte als Antwort ein Lied, das mit seiner einförmigen melancholischen Weise einen merkwürdigen Gegensatz zu den Gesängen unserer Truppen bildete. — (Postverkehr mit den Oecupa-tionstruppeu.) Auf Grund der für die Feldpost der k. k. Armee erlassenen Dienstvorschrift sind alle bei den Feldpostanstalten nach dem Jnlande aufgegebenen nnreeommandierten Privatbriefe der Militärpersonen des k. k. Heeres, der Kriegsmarine und der beiden Landwehren, ebenso wie die unter deren Adressen bei den Feldpostanstalten einlangenden derartigen Briefe — portofrei. Diese Portofreiheit hat sich auch aus jene Truppenkörper. Freicorps, Behörden, Anstalten und Personen der mobilen Armeetheile und Kriegsbesatzungen befestigter Objekte zu erstrecken, bei denen keine Feldpost aufgestellt ist, und es sind die an dieselben einlangenden und von ihnen aufgegebenen Privatbriefe ohne Unterschied, ob solche bei einem Feldpostamte oder bei einem Zivilpostamte aufgegeben werden oder einlangen, gleichfalls — portofrei. Die von Personen des Heeres und der Landwehren bei den Zivilpostämtern aufgegebenen Briefe müssen aber nicht nur mit dem Namen und Dienstcharakter des Versenders, sowie mit der Bezeichnung des Truppenkörpers oder der Anstalt, bei welcher sich derselbe eingetheilt befindet, versehen sein, sondern auch dienstlich gesammelt, der Stückzahl nach in das Dienstjournal eingetragen und von dem Bevollmächtigten der betreffenden Abtheilung mit den Dienstbriefen dem Postamte übergeben werden. Die Zivilpostämter haben so beschaffene und in diesem Wege ihnen zukommende Militärbriefe mit dem Franco-stempcl zu versehen.____________________________________ Witterung. Laibach, 31. Juli. Nachts Rcgcn, tagsüber heiter, schwacher NO. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 14 8°, nachmittags 2 Uhr -i- 22 4° 6. <1877 > 26 9°; 1876 -j- 25 0« 0.) Barometer im Fallen, 731-56 will. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme 19 0°, um 0 6° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 2030 mra. Regen. Angekommene Fremde am 30. Juli. Hotel Stadt Wien. Honig, Novak, Kflte.; EndreS, Uhren -hündler; Kary, Reis.; Meudez sammt Tochter und Klein-lercher, Wien. — Dietz Anna, Private, Klagensurt. — Koppstein, Siofok. — Stein, Kfm., Berlin. Hotel Elefant. Mathes, Hotelier, Cilli. - Boncelj sammt Frau, Eisnern. — Müller, Ksm., Elberfeld. — Mayer, Ksm.; Dnschenek. Reis., und Groß, Lehrer, Wien. — Wilczek, Ksm., Warasdin. — Küller, Beamter, Ratschach, otel Europa. Hild, Oberlieut , Innsbruck, aierifcher Hof. Kanz, Sparkasse-Adjunct, und Heyden-berg Edler v., Beamter, Graz. — Albrecht, Holzhändler, und Calafatti, k. k. Fregattenkapitän, Triest. — Kukla, Prag. Sternwarte. Schmidt, Hdlsm., Esseg. — Kastelitz, Hdlsm., Rndolsswerth. Mohren. Kovaiii, Oberlehrer, Wien. — Arnheim, Baumeister, Brünn. — Schaschfeld, Rauchsangkehrermeister, Serajewo. — Pichler, Alt-Gradiska. — Mlekusch, Flitsch. Verstorbene. Den 29. Juli. Bertha Jak, Kausmannstochter, 16 Mon., Kongreßplatz Nr. 7, Rücktritt der Masern. — Johann Widek, Schuhmachergeselle, 49 I., Aemonastraße . 10, Selbstmord durch Erhängen. Den 30. Juli. Augustin Traun, Hausbesitzer und Handelsmann, 74J., Wassersteig Nr. 1, wiederholter Schlag-fluß. — Franz Zeppitsch, Zwängling, 18J., Zwaugsarbetts-haus, Stichwunde. Wiener Börse vom 30. Juli.__________________ Allgemeine 8taa1»-sckulä. Suberrente . . . Goldrenle............. StaatSlose. 1839. . . 1854. . . „ 1860. . . „ 1860(5tel) ^ 1864. . . Onmäeatkastungr- -bkigativvea. Galizien.............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn................ Geld Pierrente.................6410 65-90 74-20 320 — 109 — 11350 122— 142-75 Hnäere offentkic^e ^ukekea. Donan-Regul.-Lose . Lng. Prämienanlehen Wiener Anlehe» . . . Aetiea o. Laakea. Kreditanstalt f.H.u.G. Escompte-Ges., n.ö. Nationalbank. . . . Aptiea o.Teaarport Nateraeömaagea. Alföld-Bahn........ Donau » Dampfschiff -Elisabeth.W^tbabn . Ferdinands-Nordb. . tzrauz-Iosevh.Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Ezernowitz -Lloyd-Gesellschaft . . 84' 76 25 77 50 79 25 104 50 83-50 92 50 263- 822- 127 — 490 -173 — 2050 136-241 — 136— 540 — Ware 64 15 66 — 74 30 324 109-25 11375 122 25 143— 84 75 77- 78-79 75 104-70 84-92 75 263 25 826'- 127 25 491— 173 50 2055 137 — 241 50 136 50 542 Nordwestbahn .... RudolfS-Bahn . . . . Staatsbahn . . . . Südbahn............... Ung. Nordostbahn . Psanäbriese. Bodenkreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Prioritütr-Obkig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber ^ranz-Ioseph-Bahn. ^aliz.K-Ludwigb,l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Eni. Südbahn » 3 Perz. ^ »5 . . Privatkose. Kreditlose.......... Rudolf-stiftung. . . Devisen. London ............ Oekäsorteru Dukaten............ 20 Franc- . . . . 100 d. Reichsmark Silber............ Geld 120 50 125-— 262— 77 50 124— 108 2b 93 25 9880 95- 9175 104 50 88 50 10050 8850 6950 156 — 111 95 162— 1450 114 70 5 44 9-19».^ 56 70 10015 Ware 121— 1^5 50 262-50 77 75 12450 108-75 93 50 98 95 95 25 92— 104 75 88 75 100 75 89— 69 75 l56'50 111 25 95 25 162 25 14 75 11480 5-45 9 20 56 75 100 30 Telegrafischer ttursbericht am 31. Juli. Papier-Rente 64'—. — Silber-Rente 65 65. Rente 74'—- — 1860er Staats-Anlehen —'—. — Bankaktien 823. — Kreditaetien 262 25. — London 114 60. — Silber 10015. — K. k. Münzdukaten 5 41. — 20-Franes-Stücke 9-19. — 100 Reichsmark 56 60. Gedenktafel über die am 2. August 1878 stattfindenden Li-citationen. 2. Feilb., Gole'sche Real., Kaplavas, BG. Nassensuß. — 2. Feilb., Saler'sche Real., Brunndorf, BG. Laibach. 2. Feilb., KumZe'sche Real., Wröst, BG. Laibach. — 2. Feilb., Husiö'sche Real., Cerkvise, BG. Möttling. — 1. Feilb., Gerdovik'sche Real., Unterskopiz, BG. Gurkfeld. — Reass. 2. Feilb., Jagodnik'sche Real., Tominje, BG. Feistriz. — 1. Feilb, Gartner'sche Real., Grdb. aä Semenhof, BG. Feistriz. Am 3. August. 3. Feilb., Bernik'sche Real., Lack, BG. Lack. - 3. Feilb.. Marolt'sche Real., Äleinsliwiz, BG. Großlaschiz. - 2. Feilb., Smerdu'sche Real., Batsch, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Gi-bac'fche Real., Bruhanjavas, BG. Grotzlaschiz. — 2. Feilb, Rogcl'sche Real., Untersernik, BG. Krainburg. Tiefgebeugten Herzens geben die Gefertigten die betrübende Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, ihren so innig geliebten Vater, beziehungsweise Bruder und Schwager, Herrn August Traun, Handelsmann, nach längeren Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, heute mittags 12 Uhr im 74. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abzuberufen. DaS Leichenbegängnis findet Donnerstag den 1. August d. I. um' 6 Uhr nachmittags dom Hause Nr. 6 am Alten Markt nach dem Friedhofe zu St. Christof statt. Die heil. Seelenmessen werden in der Stadtpfarrkirche St. Jakob gelesen werden. Der theuere Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen. Laibach am 30. Juli 1878. Marie Trann, Tochter. Maria Unterladstätter, Schwiegermutter. Jakob Traun, Advokat; Ignaz Traun, Privatier, und Anna Khern geb. Traun, Geschwister. Karl Khern, jubil. k. k. Oberfinanzrath, und Heinrich Unterlad-stätter, Schwäger. Ludovike Trann, Schwägerin. Telegramme. Wien, 30. Juli. Die „Wiener Abendpost" meldet: Gestern morgens Punkt 6 Uhr begann der Uebergang unserer Truppen auf das rechte Save-Ufer. Nach 2'/, Stunden war die Kriegsbrücke fertig, und trat das Gros den Marsch über die Brücke an. Unter Jntoniernng der Volkshymne und unter donnernden Hochs und Eljens aus den Reihen der Truppen, wie unter begeisterten Zivio-Rufen einer ungeheueren Volksmenge auf unserem Ufer wurde die Kaiserflagge in Bosnien aufgehißt. Mehrere Beämte und Offiziere in Bosnisch-Brod erklärten sich bereit, ihre Amts-thütigkeit fortzusetzen. Gleichzeitig erfolgte ein Uebergang bei Altgradiska, und wurde die türkische Veste Berbir unter den Klängen der Volks-Hymne und in Gegenwart des Erzherzogs Johann Salvator besetzt. Unter begeisterten Hochs wurde die Kaiserflagge aufgehißt, nachdem die türkische Besatzung Berbir widerstandslos räumte. Wien, 30. Juli. Die „Wiener Zeitung" publieiert die kaiserliche Verordnung, welche ausnahmsweise die Verwendung berittener dalmatinischer Landwehrschützen außerhalb des Reichsgebietes zum Zwecke der Occupatiou gestattet. Morgen Donnerstag den 1. August „ZUM Stern" (Kaiser Iosefsplatz) (348) der städtischen Musikkapelle. Anfang halb 8 Uhr. Entree 15 kr Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt Q .1. UiMILNN, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wäsche genau »ach Maß und Wunsch an-gefertigl und nur destpassende Hemden verabfolgt. (23>49 Buch- uud Papierhandlung, Ü. litt, Unter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Comptoir-Requisiten, Schreib-, Zeichnen- und Maler-Utensilien, Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papiereonfeetion. ___________________________________<334) 5 Im Casinogebäude, zweiten Stock, ist eine Mokmung, bestehend aus drei Zimmern, Küche und Keller, zu Michaeli d. I. zu vermiethen. (338) 2—2 Ein LchMge, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, wird für das Eisen-, Spezerei- und Landesproduktengeschäst des kruur Omers» in Krainburg ausgenommen. Mündliche oder schriftliche Offerte wollen direkt an die genannte Firma gerichtet werden. (342) 3-3 M Ein IK»Wügungtz-Zug werden zu einem neu erscheinenden Blatte, welches sich die Vertretung der Interessen des Beamtenstandes Oesterreich-Ungarns zur Aufgabe machen wird, gesucht. Adressen unter der Chiffre 0. 1793 an die Annoncen-Expedition von (341) Mil Il«W i» M. Ein Reitpserä, 9 Jahre alt, 15 Faust hoch, ist zu verkaufen. Zu besichtigen: Römerstraße, Gendar-meriekaferne. (349) verkehrt bei günstiger Witterung Sonntag den 4. August l. I. aus der Kronprinz-Rudolfbahn von Kliluich nach Radmannsdorf-Kes und zurück zu nachstehend ermäßigten Preisen für die Tour- und Retourfahrt -Von Laibach „ Vizmarje „ Zwischenwässern „ Lack „ Krainburg „ Podnart „ „ ,, „ „ —'80 ,, ,, „ —'50 Abfahrt von Laibach um 6 Uhr 30 Minuten früh, Rückfahrt von Radmanus dorf um 8 Uhr 30 Minuten abends. . Kinder bis zu 2 Jahren, auf dem Schöße gehalten, sind frei; sür je zwei Kinder von 2 bis 10 Jahren ist ein Billett der zu benützenden Klasse zu lösen. . Ein Erwachsener mit einem Kinde über 2 Jahre zahlt in der II. Klasse ein Billett II. Klasse und ein Billett III. Klasse; ein Erwachsener mit einem Kinde uber -Z Jahre zahlt in der III. Klasse ein Billett II. Klasse. Die Fahrkarten haben außer de, dem hm-und zurücksahrenden Separatzuge auch bei der Retoursahrt zu dem Zuge ^cr. 2 Giltigkeit. Bei eventueller Gepäcksausgabe wird ein Freigewicht nicht gewährt. 347) Die Unternehmung. und zurück II. Klasse fl. 2 — III. Klasse fl 1'20 2— 120 1'80 ,. ., ., 1'15 1'50 „ „ » 1 1-10 „ „ „ - 80 -'80 .. „ .. —50 Druck von Jg. V. KleiumayrLFed. Bamberq. Verleger: Lttomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.