Donnerstag . den7. U^ril 1831. MNen. Ven 29. Mcirj. ^2 in Bericht aus Bologna vom 22. März mcl-det: «Es ist bereits angezeigt worden, daß die k.k. Truppen unter dem Zuströmen und dem Jubel des Volkes, in Bologna eingezogen sind. In demselben Augenblicke verschwanden alle revolt tionärc-n Embleme, und namentlich die dreifarbigen Eocardei,, die Jedermann, er mochte wollen odcv nicht, während der Revolutions. Perwde aufstecken mußte. — Wenige Stunden Aufenthalts in dicsem Lande reichen hin, um sich zu überzeugen, daß das Volk der Revolution ganz frcmd geblieben ist. Sie ist das Werk einiger Advocate«, Studenten, und jener in Italien so zahlreichen Classe von jungen Menschen, die, ohne sich ir< gend einem Geschäfte zu widmen, ihre Lebenszeit , in den Kasschhäusern zubringen. Alles zieht sich vor diesen Wortführern zurück, und überläßt ihnen den Schauplatz; den Muth zu dieser Unternehmung schöpften sie in den falschen Vorspiegelungen einheimischer und fremder Aufwiegler, die den Mau« den zu verbreiten suchten, daß der päpstlichen Regierung , auch wenn sie um Beistand ansuchen soll« te, leine Hülfe gelcisiel werden würde. — Z u c-ch i hatte schon am Tage vor dem Einmärsche der österreichischen Truppen in Bvlogna, diese Stadt mit einigen hundert Insurgenten verlassen, und den Cardinal Benvenuti gefangen, als Geißel, mit. genommen. Es scheint, daß er sich desselben bc< dienen will, um seine eigene persönliche Sicher-hcit damit zu erkaufen. — Sc. Eminenz der Ear« dinal Oppizzoni, Legat 2 w,c>r« Sr. Heiligkeit, ist heute Morgens hier eingetroffen. Se. Excellenz der commandnende General, Freiherr von Fri. mo nt, ist, nachdem er alle erforderlichen Anordnungen für die weiteren Operationen gegen die noch insurginen Puncte in den päpstlichen Staaten getroffen hatte, wieder nach Mailand zurückgekehrt. Der Fcldmarschall-Lieutenant Baron Geppert wird auf seinem Marsche von einem päpstlichen Ecmmissär begleitet werden, dcr außer der Sorge für die Verpflegung dcr-k. k. Truppen, zugleich die nöthigen Befehle an alle Personen mitnimmt, wel« che die päpstliche Regierung in dem Maaße, alsdie l'. k. Truppen vorrücken , in dcn verschiedenen Städten , als Autoritäten anzustellen beabsichtiget, um überall, so-schncl! als möglich, die gesetzliche Ordnung wieder herzustellen." (Ocst.B.) A n g a r n. Semlin, 21. März. (Aus einem Privat, schreiben.) Sonnabend, den i<> um 5 Uhr Nach. mittags, ist das k. f. privil. Dampfboot, das Pcsth am 16. Morgens verlassen, hier angekommen. Wenn man die Zeit, die es zum Aus- und Einladen der Waaren bei den Landungsstationen und zum UcbernaHten brauchte, abrechnet, so leg« te es die ganze eigentliche Fahrt von Pesth nach Semlin, trotz des be'mabe immerwährenden stürmischen Wetters, in 34 Stunden zurück. Gestern machte das Dampfbodt, mit mehr als i5o Passagieren mn Bord, eine Fahrt nach Panscova, und als es vor Belgrad vorbeikam, wurde es von den Wä'l-ien dieser Festung mit mehreren Kanonenschüssen salutirt, und taufende von Menschen standen da« selbst, um dicsc hier so neue Erscheinung zu bewundern. (Handl. Z.) Teutsch lllnv. Frankfurt, vom-5. März. Im Herzog 210 ^ Hum Nassau soll Glnquartlrung und Durchmarsch , VM zahlreichen preußischen Truppen angesagt seyn, und in Wetzlar ein großes FruchtmagciZin angelegt we.r^en« Der Weiden ist sehr in die Höhe gcgan^ ^, und die Fruchtspeculanten haben bereits cnor-ine Summen verdient. Wetzlar, vom 21. März. In der vorigen Woche sahen wir hier, mehrere Tage hintereinander, eine bedeutende Menge schweren Geschützes vcn ie^em Kaliber, jedoch ohne die dazu gehörigen Lafetten, durchpassiren. Die Anzahl dieser Stucke, die von Erfurt tamcn'und nach Kodlenz gingen, > zvird aus 84 angegeben. Frachtfuhrleute transpHr-llrte'n dieselben. Gleicherweise ist auch eine bedeutende Anzahl Pontons und anderes Fcldgeräthe in der nämlichen Richtung hier durchgegangen. Die Wagen waren mit Gxtrapostpferden bespannt. (Salzb.Z.) Nombarmsch -^cnetianisches Königreich. Mailand, am 29. März. Weitere ämtli« che Berichte melden, daß die Häupter der rcvolu» tionären Banden, Zucchi, Grabinsty, Olini und Armandi, alle ihre Streitkräfte bei Cattolica ver, sammelt haben, wo sie neuen Widerstand zu let« sisn gedachten. Es scheint jedoch, es habe der böse Ausgang des Straußes, welcher am 25. Statt "hatte, sie vermocht, ihre Absicht aufzugeben. Am «/',. um vier Uhr Morgens setzten sie ihren flüchtigen Weg fort, und verließen Cattolica. An dem Treffen, welches am 25.vorfiel, nah« wen von unserer Seite nur einige Compagnien Jäger und eine Schwadron Husaren Theil —Der Zeldmarschall. Lieutenant Baron Gcppert rückte lnil seiner ganzen Kolonne am 26. in Rimini ein, r?o er mit lebhaftem Jubel und mit Freudenrufcn empfangen rvurde. Abends war die Stadt erleuchtet. Verona, am 2i. März. AemtlichcBerichte. Die Avantgarde der k.L. Truppen befand sich am 27. in Fano, und das Gros Derselben tn Pcsaro. Die Aufrührer haben Sinigaglia bereits verlassen, und flüchten noch immer gegen Ancana. DasHaupt der Revolmioneurs, Zucchi, wird unausgesetzt Von sechs Rebellen selbst bewacht, denn sie machen «hm den Vorwurf, daß er sie der Gefahr bloßge-siellt habe und sie jetzt im Stiche lassen wolle. AuK aNem leuchtet hervor, daß die Aufrührer selbst jetzt ihre Lage-für verzweifelt ansehen. Während unsere Avantgarde Cattolica beseht hielt, erschienen zwei Offiziere der Insurgenten, welche an den Feldmarschall-Lieutenant, Baron Geppert, vomCardinalBenvenuti, der bekanntlich von Bologna gefangen abgeführt worden war, einen Brief überbrachten. (l'. c!i Vei-,) Livorno, am 2l. März. Aus einem vom ^i. d. M. datirten Schreiben. Heute Abends wird hier Lucian Bonaparte mit einem Sohne erwartet, welcher letztere bis zu Beider Einschiffung nach Amerika in der Citadelle bleiben soll. AöniOreich Aarvinim. Die neuesten Nachrichten in der Turiner Hofzeitung vom Z4. März, über das Befinden Sr. Majestät des Königs von Sardinien, lauten be«> friedigender. Das Fieber war noch imm^r bedeutend, aber die Milderung der übrigen Symptome gewährte größere Hoffnung eines Fortschreitens in der Besserung. — Die Erledigung der Regierungs-geschafte während der Krankheit des Königs war von Sr. Majestät durch nachstehendes Decret, Jh. rer Majestät der Königinn übertragen worden: »Carl Felix lc. lc. Da Wir in dem gegenwärtigen Krankhcitszustande, in welchem WirUns befinden,, den zahlreichen Angelegenheiten Unserer geliebten Unterthanen und der Verwaltung Unserer Staaten nicht die gehörige Sorgfalt zu widmen vermögen, so haben Wir cs für angemessen erachtet, einstweilen die Königinn Maria Christina, Unsere gelicb« teste Gemahlinn, aufweiche Wir gerechter Weise Unser volles Vertrauen setzen, zur Erledigung aller Gnadengesuche, so wie dc? zum ordentlichen Gange der Verwaltung gehörigen Geschäfte zu er« mächtigen. Daher befehlen Wir mittelst gegenwär, tig^cn Decrctes, daß während Unserer Krankheit und in so lange Wir nicht etwas anderes verfügen, alle Staatsgeschäfte und Angelegenheiten, welche Unsere höchste Entschließung erheischen, der Entscheidung unserer geliebtestcn Gemahlinn, der Kö- " liiginn Maria Christina, unterzogen werden, de« ren Unterzeichnung in allen Verordnungen, welche in Unserem Namen crflicßcn, gleiche Kraft als Unsere eigene haben soll, indem Wir Ihr zu die> sem Ende die ausgedehntesten Vollmachten über-tragen. Wir befehlen Unseren Ministern und Be-amten, gegenwärtiges Dccret pflichtmäßig zu be» obachten undUnseren Behörden und Buchhalccreieu/ dasselbe zu rcgistriren lc. — Gegeben zu Turin, den 17. März 1V1.« (Oesi-. B.) Die Veroneser Zeitung enthält ein k. Decret vom i5. März, worin der König CarlIe. ^,1 lix auf die Dauer seiner dermaligen Unpäßlichkeit und biß auf weiters die Besorgung aller Staats« angclegenheilen seiner Gemahlinn dcr Königinn Maria Christina überträgt. — Nach einem Schreiben aus Turin vom 19. März (im nämlichen Blatt) cantomren 1000 Mann sardinischer Truppen in der Gegend von E. Pietw, und 6000 Mann sind in Aiguille angekommen, einem Dorfe, dasvonBrian-con und dem Fort Mont« Dauphin nicht weit ent-W"t ist. ' (B. v. T.) V 0 l c n. Die preußische Staatszcitung enthält ^lgcnde Nachrichten aus Warschau vom 24. März: vorgestern hat der Reichstag wicder eine öffentliche Sitzung gehalten, in welcher die Wahl des Hrn. LutosianSki zum Deputirten von Praga von den Kammern bestätigt wurde. Hierauf erhielt der Finanz-Minister den Auftrag, den Thci! des Budgets, welcher die CiviNiste enthält, den Kammern vorzulegen, damit dieselben wo möglich einige Er-sparnisse darin vornehmen könnten. Die, Sitzung verwandelte sich sodann in einen geheimen Ausschuß. Viele Mitglieder des gesetzgebenden Körpers, wel« che Urlaub hatten, um ihre landwirthschaftlichen Geschäfte zu besorgen, sind, wie die Staatszeitung meldet, in diesen Tagen wieder in. der Hauptstadt eingetroffen, so daß die Landbotenkammcr jetzt wieder doppelt so viel Mitglieder zählt, als nach einem vor Kurzem erlassenen Reichsbcschluß zur gcsctz. mäßigen Vollständigkeit ihrer Sitzungen erforderlich sind. Dem polnischen Courrier zu Folge, läßt die National «Regierung den vorläufigen Entwurf zu e'mer neuen Verfassung ausfertigen. Die zur städtischen Garde von Warschau gehörenden Israelite« erfüllen, dem Warschauer Cour-rier zu Folge, jetzt die ihnen vorgeschriebenen Wichten, und haben die Uniform angenommen, ihre Bärte jedoch nicht abgelegt. Berliner Blätter melden von dcv polnischen Gränze unler dem 25. März: Die Nachrichten aus Warschau reichen bis zum ^'/ ^"ge" a^fast ^ mchts Meldenswer« ^' ^ russische Haup. Ileic,'«!»» i„>. ""Ml, »erleg, werlen. Del ^ mb ^ ,?'" "' "««Sitzung gehalten. Au! "'d R«°zymi„ tame» .«glichLeu. " "^ ^""°"' D» Ec,,«°I