14. Kamstag den 3. U^ril 1830< I) kork. ") ßlavo luo^i, Via 2e!iQU otall.« "*) ^Xi viclit vc>«ä, Ileik toll,» ne ckl. 8Iiont "") v' ^er2li2N2 "'") VÄl'. ') porzinu, I'2:<:3inll, dcr nördliche Theil de? Insel 2rel, itali«- '>'.sch: Lherfo. ") ti,«i^, l.itciiusch: Culictu, italienisch: Vo^N»,, '") vtok, d« Insel. "''u,^>.^' "'" ".visch: .iv°, Getränkc, hier a«S Wein, ">wcr Zugabe, italicn. ^iunl», von Vasser. '""^"^n, Vcglianer. ''der Großvater, <^c1i die Ahnen. Lrul, viuo-, loi, ui^^. Ozliiv^'at Ausixe, siäati ävor 2ke. I'ri ^elde 6ol)ö, ^fo v' lie^o lvo^ö. 3o ier1c,ve vosovi I^«lu ^8avo nxini j O(l ^lada uiureti ^) Xil>!^vi^ll7,s^,o, die Gegend von kl'nhrv,?») poilc, I'.c, bei I^Ku, Flume. lt) ki'^'inen, der Feuersiein. , N1) UlNimi, di« Engl.'vacs°) ( F o r t s e h u n g, ) Mk Mit einem solchen Vorsatz und mit ähnlichen Ge< Hanken, ging ich an einem Wönen Septembermorgen in unser Gehölz, allein trotz aller meiner Bemühung hatte ich eben heute kein Glück. Nach und nach sah ich immer mehr und mehr meinen Schatten schwinden, die Sonne brannte heiß, als endlich mein Hühnerhund auf der Spur zu seyn schien, und mit gewohnter Geschicke lichkeit an einen Strauch näher schlich, bald aber stehen Vlicb, meine Annäherung erwartend» Plötzlich springt ein tüchtiger, Hase auf, und schreckt mich aus meinem Hiefsinn. Ich ergreife meine Flinte und blicke nach ihn auf größere Entfernung los. Er machte wohl einen Bur^elbaum, war aber schlecht getroffen, ermannte sich bald wieder, unb wolUe mit schweißendem Laufe meinem ihm nachsetzenden Hunde entkommen. Dieser war dcreits im Begriffs den vor Blutverlust geschwächten cirmen Langohr zu packen, als auf den Ruf: llu^io! Plötzlich drei Windspiele hervorsprangen, und eines derselben meinem Hunde die bereits sichere Beute vor der 9/ase wegschnappte. Ich sah mich um, wod.e,r Ruf her? schallte und erblickte einen Mann im weiten Hemd, einem weißen runden Hut, eine Hetzpeitsche auf den Schultern, seinen Hunden gemächlich nachreitend. — Jetzt errieth ich seine AdsiHt, und redete ihn-daher ohne lille Grußvorrede an: «Herr! der Hase geHort mein.« — »Ja!" antwortete er, die Augen auf mich heftend, »aber meine Windhunde singen ihn."— »Auch ohne Ihre Windhunde wäre er mein geword.en,.^ replizirte -ich wieder, «w.nl ich ihn stark angeschossen, und mein Hühnerhund ihn sogleich erhascht haben würde.« — Jener drehte, nachsinnend, an seinem Schnurbart, und fragte mich endlich: wo ich wohne i — «Zu Zoxoti,« antwortete ich , und ließ den Hasen duxch meinen Hund apportiren. »Wir sind glfo schon näher an Hlelllalva,« sprach er weiter, indem seine müden Windhunde sich lechzend um ihn herum lagerten, «es fallt mir etwas ein, wenn Sle damit einverstanden wären. Zu diesem Hasen haben wir ungefähr gleiches Necht, wie wär's, wenn Sie mit mir gingen und wir verzehrten den Hasen bci mir in Gesellschaft i« — Lange sehnte ich mich schon darnach, mit den Bewohnern unserer Umgegend Bekanntschaft zu machen^ nun könnte wohl der Anfang geschehen, dachte ich bei mir, und von der Jagd wird auch mein Zufussegehen Niemanden auffallen. Es siel mir überdieß ein, daß wo sieben beim Tische sitzen, man um den achten nicht sonderlich fragt wo er seil .und so pahn? ich 5Mr den Vorschlag willig an. Er pfiff sei- M Hunde auf, und wir gingen auf MiNlllllva zu. Unterwegs erfuhr ich von ihm, er sei Franz von Hanga/s» Mitbesitzers von UHtulv?, Sohn Sigmund^ die Bekanntschaft ward augenblicklich fertig, und unsere Übereinstimmenden Gesinnungen brachten sogar Dutz-hruderschafl zuwege. — Es mochte um die Zeit der Jause seyn, als wir in Meklalva anlangten. Der alte Herr von tliuiga^ kam eben mit einem langen Kerbholz von dem Fruchttrettplatze, und seine Frau ließ Hanf in den Hof einfahren. Alles fanden wir beschäftigt, und,es siel mir sogleich ein, Bruder Sigmund möchte eben so wenig wie ich unter die fleißigsten Land-Wirthe gehören, da er in einer solchen arbeitsvollen Zeit sich auf der Jagd herumtrieb. Sigmund erzählte unsere Iagdgeschichte, und führte mich seinen Eltern auf. Ich wurde von dem gutmüthigen Mlt.en herzlich empfan-. gen. Schon lange war ich nicht in einem fremden Hause, und so fühlte ich mich in der fremden Lust gleichsam neu geboren. Als ich den ßanzen Hof überschautej zog meine volle Aufmerksamkeit ein Fenster, mit Blumentöpfen wohl verlegt, auf sich i ach, und siehe da! ich ward auf ein Mal der alte Narr wieber. — Es schien mir, daß mein Herz bis jetzt nur darum so ruhiZ klopfte, weil es ihm am Neitz gebrach. Der alte Herr wird doch mit Plumen sich nicht befassen — dachte ich mir im Stillen — auch der Frau wird ohne Zweifel die Sorge für ihre Hühner gegen die Windhunde nicht gestatten, sich mit Blumen abzugeben. Von Sigmund konnte mir so was zu vermuthen mcht ein Mal einfallen, da er ungleich mehr Freude daran hatte, wenn sein Hund al-lein einen Hasen si^g, als wean sein Garten mit den seltensten Gewächsen vo^i ganz Amerika besetzt, prang: te; und so muß hier nothwendig noch Jemand woh^ nen, der-------- weiter konute ich meine Betrachtungen nicht fortsetzen, denn wir standen bereits im Vorhause, und die Thüre zum Tafelzimmer stand offen vor uns. »Wif sollten vielleicht nur auf dein Zimmer gehen, Sigmund'l« sprach ich kleinlaut zu diesem, auf die Thüre des Blumenfenster-Zimmers deutend, und Unwissenheit vorheuchelnd, wiewohl ich fest überzeugt war dieß könne Sigmunds Zimmer nicht seyn; aber — cbe ich eine Antwort bekam, standen wir,'ich weiß eb nicht wie, schon im Tafelzimmer. „Mutter, bring Wein herbei!« redete Herr von IlanZÄ^ seine Frau an, »heute habe ich den letzten reinen Walzen eingc^ messen, wir wollen daher ^idomäs trinken?« — Die Frau entfernte sich, wir aber setzten uns nieder und M gen an von der heurigen Fechsung zu üprcchen. Je länger es währt bis unsere Neugierde befriedigt wird, desto heftiger tvird sie nach und nach. So amg es auch mir. Das Blumenfenster kam mir nicht aus dem Sinne, Mb da ich von dem Bewohner jenes i Kimmers noch immer nichts erfahren konnte, wuchs ^ .meine Unruhe-, wie desjenigen, her in die Lotterie ,ge-M, vor der Ziehung. Die Gläser wurden-hinausgetragen um sie rein zu waschen. Den Wein bringt gewiß das Hausfräulein, so tröstete ich mich; die Augen fest auf die Thüre geheftet, saß,ich da,auf den glühenden Kohlen der Ungewißheit und.de^r Erwartung, und sah der himmlischen Erscheinung entgegen. — ».Die Thüre -ist sehr schön angestrichen« --- unterbrach ich wein Stillschweigen, um zugleich mein starres Anglotzen derselben zu bemänteln. »Im verflossenen Sommer Ueß ich .sie frisch anstreichen,« eMgegnete der aUe Herr — und der Faden des Gesprächs riß neiM-ding^s. Endlich geht die Thüre auf; allein dle Fratz selbst Dringt den Wein, und Mt Unwillen glitten nuine Allgen von dott a-b, fo wie Me des Halbzwölfe,-Sviclers von den aufgeschlagenen Zehnen, d,a,er zu dem Aß in der Hand nur eine Figur erwartete. Meine Neugierde verwandelte sich in Mißlaune, und ich schick-te mich bereits an, den Herrn von Ilaug»/ zu bitten, mir ein Paar Pferde zur Nachhauszsahrt anspannen zu lassen, als Sigmund seine Mutter fragte: »Ist denn die Schwester Therese noch nicht zuxück?" pe.n auf dem Nichtplatz bereits an de^n Stuhl Gebundenen kann die Begnadigung schwerlich mehr erfreuen, als mich diese Worte. »Mein! sie ist noch nicht,da,« erwiederte die Frau, »und es wirb doch schon Abend, sie könnte jetzt wohl schon da seyn.« — Mein Vorsatz wax.d rem vergessen. — Therese also? — Therese, wiederh.ol.te ich bei mir im Stillen, welch' ein Herrscher Name! und die Glut stieg mir plötzlich in's Gesicht. »Lieber Sigmund! vielleicht werde ich euch nicht beschwerlich, wcnn ich die Nacht hier zubri.nHe,« stotterte ich ver: legen, »wir haben keinen Mondschein, es w^,r,e mir schr ungelegen, jetzt nach Hause zu gehen.« -^ „Das würde ich, lieber Herr Bruder, nicht ein Mal zugeben," rcdct? der Herr von 11a n^^ freundlich drcin. — »Meine Tochter Therese wixd doch wohl nicht lange mchr ausbleiben,« setzte die Frau hinzu, »sie soll doch auch mit unserm Nachbar Bekanntschaft machen.« — Errö'thcnd verneigte ich mich, und von nun an beschäftigte meine Einbildung nichts anders, als das mir bevorstehende Glück der Bekanntschaft mit jenem Engel. Auch die ZeitzumN,achtmahle rückte bereits heran, aber Therese kam immer noch nicht. «Das Mädchen bleibt ""r doch zu lange aus," klagte die Frau von Hang^, ""lle meine Speisen werden in der Küche verderben, wenn wir n,och länger mit dem Nachtmahl warten sol. len.« — «Das finde ich sehr übersiüßig,« siel ihr Sigmund mit der den Bruher verrathenden Derbheit in die Rede, »will sie essen,, fo komme sie zm gehörigen Zelt .nach Hause.« — Ich hätte herzlich gerne auch bis Mitternacht gewartet,, obschon ich heute noch nichts Warmes im Magen hatte. Aber umsonst! hier hatt« ich keine Stimme und wir setzten uns zu Tische. Das Nachtessen war auch vorbei, dennoch kam Therese noch nicht. Wir steckten unsere Tabackspfeifen an. O wie gerne hatte ich den Taback angefeuchtet, damit sie langer daran zu ziehen gehabt hätten,- allein zu meinem Verdrusse waren sie damit b^.Id fertig. Der Taback verrauchte schnell aus den Pfeifen, wie das Versprechen des gemahnt-en Schuldners, morgen das Geld heimzu-brmgen, ,,aus dem Kopfe desselben, und der alte Herr, gewohnt Fch frühe niederzulegen, ging schlafen. Sigmund HLitt ich doch gerne länger aufgchalten; ich ergoß mich in das Lob seiner Windhunde, brachte auch mchrne,dahin einschlagende Beispie.le von Vravouren, Hier und da von Jagdhunden verübt, zur Sprache; aber alles umsonst, er war schläfrig von de.r heutigen Jagd, wies mi,r mein Schlafzi.mme,r an, und wünschte nnr gu,te Nacht.. > Dort, wir selbst überlassen., kennte ich meiner i Phantasie freien Lauf lassen,, und diese sehnte sich nur ' immer nach Theresen,,, welche heute leider nicht crschie- > nen war. Ich sing schon an zu besorgen, daß ihr un-» terwegs viell.eicht ein Unfall begegnet seyn dürfte, und l in dieser süßen Aengstlichkeit unterhielt ich mich sehr an-e genehm, indem ich ihren herrlichen Namen mit einem ! Stückchen Kreide, welches ich zufälliger Weise in ei-e nem Schublädchen fand, auf das ganze Tischblatt hin-! .kitzelte,. Hernach musterte ich haarklein die Gesichts-r züg,e ih.re,r Mutter, und stellte darüber Betrachtungen , an, wie schön sie in ,ihrem achtzehnten Jahre gewesen - styn mochte. Theecse mußte ganz unfehlbar ihr gleich r selM, den Sigwund war der leibhafte Vater. Ku^z, s ,ich fand mich in der Einbildung bis an die Ohren cm- - fttzlich verliebt in das noch nicht ein Mal gesehene Mä'd-» chen, und endliä) ^- überraschte doch mitten in mci-e mn Lieb>esgedgnk.en bald de.r beruhigende Schlaf mcinc l) müden Glieder. -- Was unser Gemüth Abends am meisten beschäl - tigt, davon sagt man, träumen wir auch in der Nacht. '- So erging es auch mir. Es träumte mir, ich s?i zu I. die IlanZa/s gekommen', der alte Herr stand vor der r Thüre des Blumenfenster-Zimmers inpeinlichcr Unge->t duld. Stel/en Sie sich vor, Herr Bruder, sprach e>' ^, zu mir, der verdammte Sigmund hat meine Tochter l, eingesperrt, und den Schlüssel mitgenommen, au.i « der Schlüssel des Schüttbodens ist darin und ich bedae — Der, Schlosser erschien auch wirklich und versuche stme Dietriche an dem Thürschloß. Ich kann den Au-Zknblick kaum erwarten, um Theresen zu erblicken. — Nun endlich springt vie Thüre auf —, ein gewaltiges Geraffel eines in den Hof einfahrenden Wagens unterbricht meinen Zaubcrtraum. Erzürnt hob ich meinen Kopf vom Kissen, daß ich sie nicht ein Mal im Traume zu sehen bekam. Kurz darauf vernahm ich in dem an-stossendcn Zimmer ein Lispeln, und ward in der Vermuthung bestärkt, daß Thsrese endlich angekoNimeN fei. Auch bemerkte ich jetzt, daß das Blumenfenster-Zimmer hart an das meinige stieß. So viele Freude auf ein Mal machte mich auf eine kurz? Zeit ganz munter, aber die süsse Hoffnung, daß ich sie nach Verlauf von ein Paar Stunden denn doch sehen würde, schläferte mich wieder ein. Mit Taaesanbruch sprang ich, gut ausg?schlafen> unter tausend glückseligen Hoffnungen aus dem Bette,-Für's erste ging ich aus meinem Zimmer an die benachbarte Thür zum Spähen aus, und luckte gebückt durch' das Schlüssellochs Aber ein breite« altvaterischer Lehn-ftuhl stand davor, und so konnte ich denn von mei-nen Augen keinen Gebrauch machen. Ich nahm daher meine Zuflucht zu dcn Dhrcn und — höre nnch einer kurzen Stille — ein Paar schwere Seufzer. W'a5 hat das zu bedeuten? fragte ich mich erschrocken und zog mich, über die Ursache des Seufzens nachsinnend, fachte zurück. Sie war gestern am Marientage in der Nachbarschaft in einer größeren Gesellschaft, und k^n, von da so spat zurück. Fliegen denn diese Licbesseus-zer wohl etwa einem glücklichen Auserwa'hltcn entge-^n? — Je länger ich nachdachte, desto eifersüchtiger ward ich, dummer Junge, obschon ich den Gegenstand meiner heißen Liebe noch nicht ein Mal gesehen hatte. Aber noch verließ mich die Hoffnung nicht ganz. Sie hat dich noch nicht gesehen, dachte ich, der Sieg ist also noch immmer zweifelhaft, und fing nun an mich smzukleiden. Aber, jetzt,erst nahm ich wahr, daß mein Haarbrenneisen zu Hause fti, und daß ich nicht einen Tropfen wohlriechenden Ochls bei mir hatte. Mein Hemdkragen war schon verbogen, auch das Halstuch halbschmutzig, und ich hatte nur schlechte bestaubte Iagdstiefel an — und doch hätte ich gewünscht vor Theresens Augen anständig gekleidet zu erscheinen. — Aber wir sind ja nicht in Pesth, ermuthigte ich mich, zcg das Stückchen Bartwachs, welches ich zu meiner gvößttn Freude in meiner Tasche fand, hervor, und brachte damit meinen Schnurbart in Ordnung, arbei-lete hcrnach am Halstuch, um das reinste heraus zu kehren, staubte meine Zischmen nach Möglichkeit ab, und' --^ für ein Sor'f bin ich -^- bachte ich mir — iil diesem Anzüge sauber aMug. Der alte Herr schmauchte schon sein Pfeifchen auf dem Trettplatze, die Frau sah vom Gange der Fütterung ihres kleinen Hausvichs aus Zeitvertreib zu, Sig-nnmd schnarchte noch, und df? Thüre meines Nachbar-zimmcrs war noch'so fest zu, als wenn sie in eine Gruft ginge. Nach wechselseitigen ZMen Morgen zimdetc ich Meine Pfeife auf dem Gange an. »Aie Nachtwandler haben " Grosie Oper von Meierbcer. Nevactcur: F5. 2^v. Keinrich. Verleger: Mnaz Al. Sylxr v, Uleinmayr.