VriirmmerationS-Preik: g ti r Laibach: Vmziiihrig ... 8 fl. 40 lr. Hilrjithrig . . . 4 „ 20 „ RikrtrljShrig . . 2 „ 10 ,, Ronotttch ... - >, 70 „ Mit b s r P s ft: Tenziiihnc, . . . 11 fl. - rr. HiSSjiihrig ... b „ 50 „ Sterttlju&rij . 2 „ 75 8itt Zustcllung in« Heue. virr-trijLhritz 25 ft., rconsil. 9 ft. Laibacher *ln$cine Rummern 6 kr. Rr. 201. Rrdactisv: ('•uinbt(gaffe 9ir. 13ts. Kxvkditton- & Jnirralr«' Bureau: trgrt£.pia& )ir. M ^dnch-randlMg von Ign. v. it lei a» inaor & Fes. Bamberg. Anstrkionsvreise: . Me emsxalrige fihtieile a 4 lr., bei jmeimatiger Era. idmltting u 7 kr., brcimefigtt a 10 kr. 7.!iNio».Kstempel jc&et: ircf'trn Infers:-!! uas defter Ein'chaltunq entfs* » ch.nder giobaii. Rnonyme Mitthriiungrn rvrrden nicht berLckfichrigt; Manuscrrpte ntd)t zuruckgesradc!. DlNStag, 2. September 1873, — Morgen: Seraphina. 6. Zahrgang. Die Lage der bosnischen Christen. Bosnien, die nordwcstlichste Provinz des osma-nischen Reiches, durch den »ntern Laus dcr Save bon Oestcrreich geschieden, bildet ein Ejalet unter tinem Generalgouverneur (Vali), das autzer bent alten Bosnien einttt Theil von Kroatien, ein Stuck von Dalmatien nnd den Landstrich Herzegowina um-fatzt. Es hat einen Fliichenraum von 1268 Geviert-meilen mit etwa zwei Millionen Einwohnern, ist rnit Ausnahme des nordlichen, an der Save sich hinstreckenden Theiles allenthalben Gebirgsland und von mehr oder weniger hohen Bergketten der dina-rischen Alpen dnrchzogen, deren hochste Gipfel sich 5= bis 7600 Fuh erheben und vom September bis Auni mit Schnee bedeckt find und die gefiirchtete Bora in Dalmatien erzeugen. Die Berggehange {inb grohtentheils dicht bewaldet, das Land in alien Thrrlen retd) bewassert, die Luft gesund, das Klima gelind und mild. Der Ackerban ist nur in der Ebene cmigermahcn bedeutend; Getreide, Mais, Hans, Gcmuse, Obst und Wein wachsen in groher Menge, und ihr Aubau wiirde noch viel betrachtlicher und bluhender getrieben werden, wenn nicht dcr tiirkische Despotismus auf denselben sein ganzcs Er-pressungssystem gelegt hatte. Warme und andere Heilqnellen, edle und andere Metalle finden sich in Fiille, dessennngeachtet ist der Bergban ganz vernach-lassigt, trotz der iiberreichen Productioiisfahigkeit wird nur in den Stadten ein wenig Handel und Industrie betrieben, nnd werden auher eiuigem ^auschhandel, den die Eingebornen betrciben, a tic Bortheile des directen Handels den im Lande sich anfhaltenden Juden, Gricchcn, Arrneniern, Jtalienern und Deutsche,, zutheil. Gute Landstrahen mangeln im Lande beinahe noch ganz. Den Hauptstamm der Bevolkernng bilden die Bosnier odcr Bosnjaken, Stammverwandte dcr Kroa-ten nnd Serben, deren Adel sich znm Islam, die Rajah theils znr griechischen, lheils zur katholischen Kirche bekennen. Sic find ihrem Charakter nach roh und barsch in ihrem Benehmen, trotzig und zuriickstohend gegen Fremde, tapfer, kiihn, raubgierig und grausam, in ihren hauslichen und nachbarlichen Verhaltnisseu aber ehrlich und friedliebend, dabei flcihig, einfach und mahig und tuchtige Reiter. Die im Lande lebenden Serben uud Kroaten, der Zahl nach auf die Bosnjaken folgend, bekennen sich lheils zur griechischen, theils zur katholischen Kirche, nur wenige sind Moslemin. Im Landstriche Herzegowina wohnen die Morlaken, ebenfalls theils qriechische, theils romische Christen. Im zwolsten und dreizehnten Jahrhnndert ge-hiirte Bosnien zu Ungarn. 1339 kam eS an den serbischen Konig Stephan. Nach dem Tode des- selben wurde es auf kurze Zeit selbstandig, worauf dcr Ban Tvartko 1370 den Konigstitel annahm. Doch schon 1401 ward Bosnien den Tiirken zins-bar und seit 1525 tiirkische Provinz. Als solche mutzte das ungliickliche Land alle Leiden und Be-driickuugen wie die anderu rrobcrten Lander der Tiirkei uber sich crgehen lassen. Seit Einsiihruug der Reformen, wodurch die friiher erblichen Haupt-linge ihre Vorrechtc und einen grohen Theil ihres Einkommens verlieren sollten, herrscht in Bosnien sorlwlihrcnde Gahrung. Anfstande solgten auf Auf- stande, welche die Abschiittelung des driickenden Tur^ kenjoches zum Zwecke haben, aber nach der Unter wersnng der Ausstandischen lastete jedcsmal nur urn so schwercr die Hand der Tnrken auf den ungliick-lichen Rajah, d. i. jenen Theii der Bevolkerung, welcher nicht durch Annahme des Islam in die. herrschende Rasse der Osmanen cingetreten und von dieser nach altem Brauche als willen- und rechtlose Herde gesuhrt und auSgebeutet wird. Durch die unaufhorlichen Bedriickungen von seiten der Moslemin wurden christliche Bewohner von Bosnien schon wiederholt gezwungen, scharen weise ihre Heimat zu verlassen nnd auf Ssterreichi-schen Boden zu fluchten. Erst jungst (15. Juni 1873) verlietz cine Schar christlicher Bewohner vo n AltgradiSka in Bosnien, an ihrem Leben und ihre r persSnlichen Sicherheit bedroht, die heimatlichc Stall e und suchte auf osterreichischem Boden Schutz und Hilfe. Das bevollmiichtigte Comitv der auf ofter^ reichisches Gebiet gefluchteten Christen richtet nun an die Ssterreichifche Regieruug, fowie an die Ber-treter jener enropaischen Machte, welche die pariser Bertrage von 1856 garantiertcn, eine Denkschrift „uber die gegenwartige Lage und die Leiden der Christen in Bosnien". tSchlnh folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 2. September. Inland. Die Statthaltereien und Bezirks^ hauptmannfchaften find noch meist mit der Zusam menstellung der Wahlerlisten fur die Reich--rathswahlen beschaftigt, nur in den wenigsten LSn» Iemlleton. Modernes Kinderspielzeug. Es war cinc gluckliche, ruhmenSwerthe und praktische Idee, dem kleinen Kinde am AnsstellnngS-Pta^e einen Pavillon zu errichten und ihn mit allein zu fiillen, was dem kleinen Kinde eben niitzlich und angenehrn ist. Doch das Ding hat zwei Seiten, «ie nutzliche und die angenehrne, und hinter der ^tzteren spukt der Satan der Eitelkeit, der Vtt-ichweudung und der vorzeitigen Blasiertheit, welcher Shsterne der heutigen Kindererziehung ausge^ r't6en werden mutz. Man verstehe uns richtig. Nicht der „Pavil-l°R des kleinen KindeS" ist etwa Ursache, dah die ^»derne Kindererziehung in vielfacher Beziehung ttknkt, — aber der „Pavillon des kleinen Kindes" •R es, welcher uns die Vortheile eben so wie die ^achtheile dieser Erziehuug grell vor Augen suhrt. Und hierin liegt ein groheS Verdienst, denn hoffent-werden die gemachten Erfahrungen an unsern *^dagvgen nicht spurlvs vorilbergehen. Wir ubergehen jenen Theil, welcher in die Kategorie des Nutzlichen gehort nnd roendtn uns dem auch raumlich dominierenden Angenehmen, — dem Spielzeug zu. Man hat dem Kinderspielzeuge nach unserer Ansicht vielWichtigk-it, zu viel bestechenden Glanz und vor atiem viel zu viel Kostbarkeit verliehen, — denn das moderne Kinderspielzeug hat einerseits eine Vervollkommnung erreicht, welche in bezug auf Er-sindung, Ansfnhrung und Preiswiirdigkeit alles iiber-steigt, was felbst reiche Leute fur die Unterhaltung ihrer Kinder auSzugeben berechtigt find, — anderer. seits aber geht eS auch in seiner primitivsten Form von cmer Grrnze aits, die armen Eltern entweder nur unter unvcrantwortlichen Opfern oder gar nicht errcichbar ist. So wird schon in das zarte Herz des Kindes der Unterschied der Stiinde gepflanzt, anS welchem sich natiirlich einerseits die hahlichen Leidenschaften, Hah uud Ncid, — auf der andern Scitc abet die noch hiihlicheren Laster Stolz und Hochmuth ent-wickeln. Allein diese Fehler kiinnen im zarten Herzen des KindeS vielleicht noch bei kluger Erziehung aus- gerottet oder besser im Keime erstickt werden, — allein die verderbenbringende unvermcidliche Folge des moderncn Kinderfpielzeuges ist — die vorzeitige Blasiertheit. Ist es nicht tfcihast »no ernpvrend, wenn zwolfjahrige Buben wahrend der Auffiihrung tines klassischcn Stuckcs im Burgtheatcr — im Stadl-thcater ffindcn wirs cher erklSrlich — giihnen und endlich das Theater vor Schlutz mit der verschnupften Bemerkung verlassen, dah ihnen der Schiller'sche „Hamlet" in der Ucbcrsctzung von Blumauer zu fad sei? — Ist es nicht schreckenerrcgend, wenn ein zwolfjahriges Madchen hinter dem Ruden der Mutter Liebestiindeleien beginnt und im besten Falle Paul de Kock liest, einzig und allein deshalb, weil eS an der Puppe kein VergnSgen mehr findet, an guten Bnchern niemals tints gefunden fyat und von weiblichen Arbeiten noch nicht einmal einen Strumpf stricken kann? Und ist ein Driltel der kvminendcii Generation, welche jetzl ungeftihr in diesem Alter steht, anders? — Wie wird diese Generation aussehcn? — Mit 12 Jahren sind die Buben blasiert, mit 14 Jahren Physisch und moralisch verkommen, mit 20 Jahren lem diirfte bicfe Zusammcnstcllung schon vollendet fein. Minister Lass er Hat cs iibrigens den Statt-haltern uberlassen. die geeignetcn Vorschlage sur den genauen Zcitpunkt zu machen, in w-lchem der Wahl-akt in den bezuglichen Lcindern erfolgcn soll. Es wird deshalb, der „N. fr. Pr." zufolge, die Reichs-rathswahl in den Kronlandern nicht gleichzeilig. son-bern nach cinander mit Beriicksichtigung aller ouf die Wahl Einfluh ubenden ortlichen Verhciltnisse stattfinden. Was die Berfassungepartci schon seil Jahr uitd Tag gepredigt, datz die Landtage als Wahlkorper fiir den Reichsrath eine Abnormitat, datz das Er-vrlern politischer Programme in ten Landtagen nichts tauge und nur der nationalen Miswirthschaft Bor-schub teiste, beginnt endtich auch im Laget der Fo-deralisten sich Eingang zu verschassen. Man beginnt hie und da die Vorziige der Mahlresorm anzuer-Tennen und die Vortheile einzusehen, welche die-selbe selbst der Landespolitik bietet. Namentlich in Galizien dringt nachgerade bit Erkenntnis durch, roic unnutzcrwcisc man sich i]cgei! die directen Reichsrathswahleu echaussierte. Der krakauer „Kraj", bekanntlich cin Organ, das seinerzeit mit den staatsrechtlichen Abstinenzlern durch dick und dunn lies , erortert die Stellung, die speciell dem galizischen Landtag angesichts det directen Wahlen in der Zukunst zusallen roerde, und gelangt zu nachstehenden, ganz richtigen Schlutzsol-gcrungeu: „Der bisherige (galizische) Landtag war nichts auderes als cin Wahlkorper sur den Reichsrath. Diese seine Eigenthumlichkeit und Stellung war aber von ungemein schadigeuder Wirkung aus seine Thatigkeit. Der Landtag dunkte sich vor allem als Mandant der Reichsraths-Delegation; als solchen beschSftigte ihn hauptsachlich die staatsrechtliche Politik. Deshalb hielt auch die Wahl der Reichs-raths-Delegatiou und Leren einzuschlagende Politik in erster Liuie die Gemuther der LandtagSboten in Aufregung. Unset Landtag war cine Wahlerver-sammlung, in der politische Programme discutiert wurden. Wenn dcr kiinftigc Landtag seine Auf-gabc erkennen wild, so wil'd das Land dabei nfcht zu Schaden kommen, sondern im Gegentheil nur Nutzcn ziehen. Denn wenn bet u»s die Klagen ubcr die autonome Wirthschast, oder cigcntlich Mis-w i r t h s ch a s t, allgcmcin und gcrecht find, so ver-gessen toir nicht, datz nebst Dieten andcrn die Haupt-ursachc daran in dent Mangel ciner energischen Initiative vonscite dcr crstcn und obersten Behordc dcs Landes liegt, welche dcr Landtag ist." Dcr projectierte Besuch des Konigs von It alien in Wien versctzt die SsterreichischeuKlerikalen in nicht geringe Aufregung. »Oesterreich — rust das ,, Wetland" aus — ist ein katholischcs Land. Die Leiden des heiligen VatctS haben in find sic Gteise, und dann sollcn Natur und Kunst an ihnen retten, was noch zu rctten ist. Die Madchen aber setzen das vetbotene Spiel, welches sic hintcr dem R ticket der Eltern leichtfertig begonnen haben, hinterm Riicken des Gatten ver« brcchcrisch fort und zcrstoren so die Bande der Fa-mitie, welche ja auch zugleich die Bandc der Ge-sellschaft find, und fflhren gluckliche und machtige VSlker an den Rand des Verderbens. Man denke an Spanien, an Frankreich! — Die Vetkommenheit bet Rasse wurzelt in der Er-zirhuug — tin wichtiger Thcil der Erzichung ist die ben Kindern zu gewahrende Erholung — die Erholung wird hauptsachlich durch das Spiclzeug unterstutzt; — wir find also wieder dort angelangt, von wo wir mit der heutigen Abhandlung ausgc-gangen sind. Madchen von 2 und 3 Jahren angefangeu werden Puppen gekauft, welche modern und luxurios gefieidet und meist mit ganzcn Koffern von Wasche und Kleidern zum Wechselu versehcn find, so datz die Puppe schon langst den W:g allcS Zcrbrcchlichcn gewandert ist, bevor die KlcidungS- und Waschcstucke aufgehraucht wurden. — Das Kind wachst und mit Oesterreich eine sehr bcrechtigte Erbitterung gegen i ben Urhcber dicscr Leiden hervorgenisen. Dem KSnig Victor Emanuel durftcn wcnigstens einige der Adressen und Ansprachen bekannt fein, welche durch competente Wortsuhrer dem heiligen Sinter gegen-uber die unerschiitterliche Anhanglichkeit der Katho-liken Oesterreichs constatierten. Wenn der Konig dicse Kundgebungen zu wurdigen verstcht, so btirfte er wohl einfehen, datz es heute wenigstens zwei Lander gibt, wo er keine Triumphe feiern kann: Oester-rcich und frankreich. Demnach ware es wohl das nachstliegenbe Gebot des Taktes, abjesehen von alien politischen Erwagungen, uns mit einem Besuche zu verschonen, welcher in bet katholischen wiener Hos-burg schwerlich so sehnlich gewiinscht wirb, wic bie Osficiosen zu insinuieren belieben, uitb welcher die bilteren Gesuhlc der katholischen Bevolkerung nur steigern kann." Wir glaubcn nicht, datz das „Bater-land" das Recht Hat, im Namen dcr katholischen wiener Hosburg zu sprcchcn. Es ist scrner eine Entstellung der thatsachlichen Bcrhaltnissc, Oesterreich, was ben religioscn Fanatismus betrifft, mit Frankreich in eine Parallele zu bringcn. Die taktlosen Kundgebungen dcr „Vaterlanbs"-Parlei konncn nie und nimmer aus Rechnung des Geistes gesetzt wer-dett, der in der grotzen Majorital der Bevolkerung Oesterreichs lebt. Im agramer L a n d t a ge kam es in der Freitagssitzung bercits zu einem Škandale. Abge-ordneter M a t a n e c hat wahrschcinlich nicht ohnc Absicht abermals in Erinncrung gebracht, datz eine SSersijhnung zwischen Rauch unb Mrazovic unbenk-bar ist. M a k a n c c ritz bie alte Wuube aus, als cr bie Vorlagc ber Rauch'jchett Prozetzakten ver-tangtc. Rauch hattc nemlich vor ctwa zwei Jahren gegen Mrazovic etncn Prozetz angestrcngt, als biescr ihn im „Zalocnik" in ber chvcnriihrigstcn Wcisc cmgegrisfcn unb ihn vetbrcchcrtfchen Misbtanchcs seiner Amtsgewalt beschulbigt hatte; bas Mititar-gericht in Petrinja abet hnlte Mrazovic nichtschulbig besunben. Wenn nun Makanec bie trube Geschichte toiebet aufriihrte, so bczweckte er allcrdings, zunachst dctt cntschlummcrten Hatz gegen Rauch wieder zu erwecken, ncbflbei aber auch sicherlich die Leidenschas-tcn im Lande sclbst zu entsesseln, um den Bund zwischen den gematziglen Utiionisten unb ben Rationale« zu erschuttern. Und wenn Rauch selbst der Forderung Makanec' zustirnrnie, so that er es gewih zurneist in der Absicht, seine Schuldlosigkeit barzuthun; dies kann aber nicht gcschchcn, ohnc Mrazovic und seine nachste Umgebung zu brandmarken. Die Klage seiner Anhanger, von der neuen Verbindung absicht-lich ausgcschlossen wordcn zu fein, kann dahcr siiglich nicht crust gcnommen wcrdcn. Baron Levitt Rauch hat ben Abgeordneten Makanec wegen der Beleidigungen, welche derselbe ihm die Puppen, das Kind nimmt an Verstand unb Anlagen zu — mit ber Gtotzc ber Puppe nehmcn dcr Luxus und die Anzahl der Puppenkleider zu, und das Kind von 6, 7 und 8 Jahren kommt nicht einen Augcnblick tang aus die Idee, ihre Puppe mit den tiothigett Utensilicn selbst zu versehcn, sic sclbst anzuziehen, spiclcnd die crstcn Lectionen in weiblichen Handarbeiten zu nehmcn. — Mit 9 Jahren fliegt die Puppe in den Winkel, und der blasierte Fratz will sich nun selbst mit Kleidern schmiicken, wie er sic an semen verschiedenen Puppen gesehen, von derm Versertigung er aber immer noch keine Idee hat und — auch feme mehr bekommt, denn er hat das Gesiihl, im kleinen etwas zu schaffen, nie tennen gclcrnt unb strcbt baher danach im grotzen ebcn-salls nicht. Und die Buben erst! — Spielzeuge, wie Bil-berbogett, Maucrstcine, Solbaten rc. rc., welche ver-nunftigerweise die Eltern auf die Neigungen und Talente ihrer Sohne aufmerksam machen sollcn, hat bet wilde Range schon zu einer Zeit satt, in der sich Talente noch gar nicht zctgen kSnnen und Neigungen noch gar nicht zeigen sollen. Mit zehn Jahren ist ihm schon keine Cigar re i sich im Lanbtage erlaubte, durch den Grafen Khuen unb beit Baron Julius Jellacic for bern lasscn. Makanec lehnte bie Sperausforberung ab. Altsland. Die Seb anfeier scheint heuer einen weit griigcrett Umfattg annehttten zu wollcn als im vorigen Jahrc. Aus ben verschiedensten Theilen Deutschlands wird von Borbereitungen zu diesem Festc berichtct. Das berliner Fest, welches tit ber Enthullung bes Siegesdenkmals gipfett, wirb zwar einen uberroiegettb militarifchcn Charakter an sich ttagen, abet in ben Provinzftabten unb den libngctt Landcrn scheint es sich zu einer wahthaft volksthumlichcn Feiet geftalten zu wollcn. Als bemetkenswerth verdient hervorgehoben zu wetden , datz dcr Herzog von R a t i b o r und deffeit G-nossen noch besonbets vom Kaiser zu ber Enthiillungsscier nach Berlin eiitgelaben worben sind. Es sind nemlich die Vertretungen aller Vetetne, die sich urn bie Ktankenpflege tut Ktiegc vetdient gemacht haben, eingelabeit worben, miter ihnen auch ber MaUeferorben. Daranshin nun hat ber Kaiser in Anerkennnng ber Verbienste bes Herzogs von Ra-tibor besohlen, datz berselbe, sowie bie iibtigen in ben letzlen Wochen aus bem Orben geschiebenen Mitglieber ausdriicklich in [einem Nauten cinzuladcn feien. Damit hat bie ben Hcrrcn geroordene Aus-zeichitung eine ubcr die Perfonensrage weit hinaus-retchende Tragwcitc qeroonnen, denn sic gibt ettt tteues Zeugnis basitr, welchen hervorragenben Werth ber Kaiser auf bie von bem Herzoz von Ratibor unb dessen Genossen eingenommene Stellung als reichstreue Katholiken legt. Die Stabt Gens wird fur die ihr urplotzlich zugefallene b r a u n f ch w c i g c r E r b s ch a s t aus die gerichtliche Mcnsur geheit mussen. Der regierenbe Herr von Braunschweig hat seinen Obctgerichts-ptirsidenten nach ber schwcizctischcn „Secstabt" behufs Eintrctens fur feme Anspriiche an bie Hinterlassen-schast seines Brubcrs gefenbet. Es wirb sich bei ber Procebur hauptsachlich barum hanbeln, ob die Euratcl, welche itber einen Verschwender versugt ,tourbe, auch auf sein autzcrhalb des Landes befind' liches Vcrmvgen Auwendung finden kann. Da Braunschweig den cdlcn Verblichcnen an die Luft gesetzt hat, sieht es um das Meritorische ber An-spriiche auf bie rciche Hinterlaffcnschaft nicht sehr glanzenb aus. Was Europa von ber Wiebcrhcrftelluttg ber legitimen Monarchic in Frankreich zu erwarte« hatte, daruber gibt folgenbe Bemerkung bes Leib-blattes bes frohsborfer Roy, ber „Monbe", Auf-klarnng: „Der Konig von Gottes Gnaben fehtt nicht bios Frankreich, er fehlt Europa, ja, wir toagen iu fagett, batz er selbst ber Kirche sehlt. Wir sind Lber-zcugt, batz bie 93erfolgung der Kirche in Italic«, Dcutschlanb unb ber Schweiz zu Enbc ist, sobald mehr stark genug, unb bie unventimftigcit Eltern, — welche sich schon vier Jahre sruher bariibet frcutcn, datz cr um zwolf Uhr nachts im Wirths-haufc noch so munter fei wic fie sclbst unb scin Scibcl Bier trinke wic ein Alter, — sittb jetzt stoli auf ihreit Hcrrn Sohn, ber friihreif unb bumm cittern ocrfehltett Leben entgegcngcht. Auf bicfe Art betrugen unoernitnftigc Eltern ihre Kinber um bie Kindheit, um die eiuzige gctrfibtc Erinncrung in fpateten Jahren, uttb Ve wcrdcn zu btcfcrn Betruge dutch die Fortschritte ver-leitet, wclchc die Spiciwatcn-Industrie macht, denn in bem Matzc, als sich diese vervollkommnet, wird die Kindheit der Kinder durch die allzusrlih ein-tretenbe Blasicrthcit vcrkiirzt. — Aber solchc Eltern betriigen ihre Kinber auch um bie Zukunst und schaffen ber Gesellschast oertorene Elemente, denn fie untcrdrflden die guten unb cdlen Keimc iM jungcn Herzen und lasscn bit oerderbtichm wuchetn. Unsere Worte find etwas grcll, allcin fie sch>^ bern bie truben Eindriicke, welche uns im „Pavillon bes kleinen Kindes" beschlichcn haben. („93. St.") das franzosische Konigthum, die alteste Tochter dec Kirche, in der Lage tft, derselben Schutz zu ver-leihen." Also das Konigthum soll sich sofort als Schwcrt der Jesuiten in die inneren Angelegenheiten einmischtn, urn die „moralische Ordnung" in Europa herzustellen! Die „Civilt.a cattolica" ist der festen Ueber-zeugung, dah noch vor Ablaus tints Monats das Papstthum triumph i er en miisse. „Die klericale Reaction", schreibt man aus Rom, 24ten August, „will von Rucksicht und Matzigung langer nichts wissen, die Zeit, wo man durch die Finger sah oder ein, auch wohl beide Augen zudriickte, set vergangm; nicht mehr durst Esse und Ambos unter des Bodens Oberflache arbeiten, so dah nur dann und wann einige Funken in die Luste fteigctt. Die uber die Gemeinen gekommene Nacht gehe zu Ende, Daniels 70 Wochen feieu von der letzten Station nicht mehr fern und die 156 Wochen der Prufzeit bes Papstes seien nahe daran, den letzten Ring zu schliehen, denn bie„Civilta cattolica11 hat es gesagt und wiederholt gesagt: drei Jahre, drei volle Jahre seien abzuwarten, bis die verhangnisvolle Freiheits-stunde schlage." John Bright, welcher in das Gladstone'sche Cabinet eintritt, hat aus tine ihm ubersendete Adresse eines republikanischen Clubs mit den Worten geant-wortet: „Auch ich wiinschte, das Publicum nahme ein grotzeres Jnteresse an der von Jhnen berithrten Frage uber Staatshaushalts-Ersparnisse und zwange die Regierung und das Unterhaus zu grotzerer Sparsamkeit." Dieser Zwang wird Brights College,, wohl kaum so angenehm sein, als er ihm selber ist. Englische Blatter hatten recht, als sie sag-ten, es sei noch immer leichter, nach Khiwa hineinzugelangen, als wither herauszukommen. Wie die pettrsburgtr ..Borstnztitung" aus Kasalinsk mittheilt, find aus ihrem Htimwege aus Khiwa ^uthr als zweitaustnd freigelassene persische Sklaven vvn Turkomanen niedergemetzelt warden, und dies m gcringcr Entfernung von der Stadt Khiwa. Zur Tagesgeschichte. — Castcl ar CorteS-Prasident. Castc- ist, rote schon befannt, mit 134 Stimmen zum drLsidenten der CorteS gewiihlt worden. Dreiund-5ebzig Deputierte gaben unanSgefltllie Stimmzetlel ab. Nach Einnahme deS Prasidentenstuhles hielt Castelar einc Rede zugunsten der conservative« Prin-zipien. Nachdem er dem Hause filt die ihm erwiesene Ehre gedankt hatte, suhr er fort: „Die Leiden und Schwierigkeiten des Landes steigern sich, und die offent-iiche Gefahr ist grotzer als je. Dies sind die GrUnde, ®£lche mid) zur Annahme des AmtS bestimmen, zu dem ich unverdienterroeise erwahlt worden bin. Jn-d«M ich eg {Hue, glaube ich auf die Untersttitzung aller Parteien rechnen zu konnen." Castelar erinnerie die Deputierten alSdann daran, dah in ben Tagen, als die Herstellung der Republik angestrebt rourde, alle biepublikaner einig roaren, Erst nach dem Siege fpalteten fie sich. „Die Erklarung hiervon ist/- fuhr n fort, Vbatz es stets ein Ideal gibt. Die Regierung und d« Majoritiit reprLsentieren die Wirklichkeit in ^ ihrer Traurigkeit; daS Ideal ist durch die Oppo-Ntion repriisentierl. Ich rathe der Opposition an, ihre Propaganda sortzusetzen und dabei die Gewalt deS ^iechts und nicht daS Recht der Gewalt im Auge JU Mteu. In meiner Stellung als President dieser ^Remblče werde ich mich in keiner Weise in die gret« Au der Discussion mischen, aber ich werde keine per-! "lichen Anspielungen dulden. Meine Politik ist in Programm SalmeronS enthalten: „Wir haben as W-rk der September-Revolution sortzusetzen und tytafentteren nicht einc einzelne Partei, sondern die Demokratie." Castelar gab alSdann einc glcin-fnde Skizze der Geschichte der Demokratie, die von ®Uten Beifallsbezcigungen begleitet rourde, und schloh 'me Rede mil solgenden Worieu: „Seit dem 11. eotUar jst „Freiheit" das Motto der Republik ge-ber Slurz dec Republik wliide das TodeSurtheil dec Freiheit sein. NichtS konntc ehrloscr scin alS cine Generation, die nach erlangter Freiheit dieselbe nicht zu behaupten vctstiindc. Ich bin ein Fiitsptcchct des FodcralismuS, roeit der FoderatiSmuS cine Diktatur oerhindern wird. Ich wiinsche aber vor allem, die Rationaleinigkeit unD die Jmegriliit des LandeS auf-rechlzuhallen. Wenn gtohe Nationaliialen wie Jlalien und Deutschland constituiert roerden, rourde es ein Akt deS Wahnsinns sein, unserc eigcne zu zerstoren. Wir miissen ben Wcg praktischer ©clbftregicrung betreten, wir miissen jedcs Slreben respectieren, wir brauchea aber einen guten Theil Autoctiat, Ordnung und Regierung. Die Republik mochle vetschroinben, wenn Ordnung nicht besestigt roiirde, denn zwischen Anarchic und Dictator wird die Gesellschast stetS letztere wahlen. Wenn wir aber die Republik sej't begriindet zu sehen rottnfchett, mttfien wir Matzregeln ergteifett, urn der die Ordnung Achtung zu verschassen und die Disciplin wiederher^ustellen. Mil einem iZBorte, es ist noth-roendig, dah allc liberalen Partcicn sich nicht in die Sorgcn ber Macht, aber in die Pflichten d:S offcnt-lichen LebenS, bas heutzutage ein kriezerischeS Leben ist, theilen. Ich bete zu dem Allmachtigen, dah cr uns in unscrm Bestteben, die Freiheit und die Jnte-gritiit SpanicnS zu crhalten, bcschUtzen mbgc." — Torp c dos. Den Torpedos wird in Berlin cine ganz bcsonbcrc Ausmcrksamkeit zugcroenbct. Man beabftchtigt sie auch zur LandcSvcrthcidigung zu vcr-roenden, roo dieseldcn dann minenartig wirfen rottrden, namentlich zur Unsichermachung des Lor terrains von Festungen; zu diesem Zroecke roerden die TorpedoS ver-graben unb tut Augenblicte beS PassierenS von Trup-pcn auf galvanischem Wege cntzUndct. Wohl davon zu unterscheiden find die Torpedos mit Selbstentzlln-dung — beroirft durch zwei Glascylinder, einer mit Chlorkali, ber anbcrc mit Schweselsaure gcfUUt. Local- unb Provinzial-Angelegenheitea. — (Zu ben RcichSrathSwahlcn.) Dir hcute abenbs 7 Uhr im Casinosaalc stattfindende Vcr-sammlung und Probewahl ber vcrsassuugSlrcucn Wiihler diirfte zahlreich besucht roerden. Dieser Akt, mit dem die Wahlberoegung scitcnS der VerfafsungSpartei eigent-lich beginnt, ist in ber That ein sehr roichtiger, und cS ist nicht zu zwcifcln, datz die Wahlcr der Landcs-hauptstadt wie schon so ost mit gutem Beispiclc voran« gehen unb moglichst vollzShlig erjcheinen werdett. Wir haben uns schon so haufig Uber bic Wichtigkcit der Probewahlen deS weitem auSgefprochen, datz wir hentc wohl kaum nBthig haben, biesclbc noch ansflihrlich ben Wahlcrn anS Herz zu legen. Hier ist eben der eigentliche Platz, etroa difscricrcndc Wiinsche unb Anschaunngcn zum AuSbruck zu bringcn, zu prlifen und zu crLrtcrn, roahrend nach ber Probewahl das Resultat derselben von keiuem Mitglicdc der Partei mehr in Frage gczogcn, sondern einmiithig mit allen Kraslea durchgesetzt roerden mutz. Auch sind die bevorstehenden ReichsrathSwahien gewitz von so autzerordemlicher Wichtigkcit, datz atlcS angewendet roerden mu§, urn die richtigcn Miinncr zu finden, Manner, bic Zeit unb Lust besitzen, ein brschwcrlicheS Mandat Jahre hinburch auSzuUben, Manner namentlich auch, an beren echter FreiheitS-liebe, an becett voller Unabhangigfeit nach allen Seitcn hin nicht ber gcringstc Zweifcl cbroaltet. In jeder Hinsicht ist nun die Probewahl die Gelegenheit, allcS dies zum guten Ende zu bringcn, dahrr wir nur nochmalS die Wohler ausS eindringlichste bitten miissen, ja boch die geringe Mtthc nicht zu schcucn unb sich hcute abends recht zahlreich etnzufindcn. — (Fleifchtarif proSeptember.) DaS Pfund Rindfleisch bcster OualitSt von Mastochscn kostct 30 kr., mittlere Sorte 26 kr., gcringstc Sorte 22 kr.; von Kiihen unb Zuzochsen kosten die brci Sorten Fleisch 27, 23 unb resp. 19 kr. — ( Die Post unb Eiscnbahncn.) Die Regierung hat baS Ansuchen der Bahnverwaltungen, beren Verpflichlung zur vrienlgeltUchen Besorderung bet k. k. Post aus bic Bricfpost mit Einschluh der Zcitungen te. unb auf bic Fahrpost gegcn ein be-stimmleS Maximalzcroicht — etroa 20 Pfund per Stiick — zu bcschriinken, nicht bcriicksichtigt, indent die Behauplung, datz bet Feststellung der bezUgtichen Be-fitmmungen in ber BctricbSorbnung und in ben Con-cefsionSurkunben nut einc geblihrenfreie BefSrbcrung der einen Gezenstand des PostreglementS bildenden Briefe unb Zcitungen bezrocckt sei, alS irrig bezcichnct rourde, roeit schon auS bet Rothroendigteit ber Sei* stellung einc« zrocitcn Waggons zum Zwcckc ber Post« beforberung zur Gcniigc hervorgeht, batz es sich stctS urn bic SBcfOrberung ber gesammten Posttabung unb nicht bloS um jene bet Bricfpost hanblc. Dann routbe die Beschwetbe ber Bahnverwaltungen, bah butch bic unentgeltliche Beforberung postamtlicher Atachtscnbungc« ben Elscnbahnen ber grflfjte Theil bet Eilgiitet unb bamit ein ErtragniS von mehtcren Millionen i« Jahte cntzogcn werbe, nicht stichhaltig besunben, w-it nach-weislich ber Posttarif flit Eitgutfendungen Diet nie* brigere SStzc enthatte, als ber flit bic mittclst Post gehenben Frachtfenbungen, unb wenn auch bic Bcr-fenber sich bei Keineren Frachtfenbungen ticbcr bet Post bebienett, so liege ber Grnnd nicht in ben Tatif, ftitzen, sondern in ber von ber Post gebotenen Sichct-heit unb Plinftlichfeit ber Beforberung. Uebrigent wurben ollc Poslamter angewicsen, Fahrpostscnbungcn, beren Gcwicht 100 Pfund Uberfteigt, nicht anzu-nehmcn. — (<3e i b c nb au BctfuchS station i# Go t z.) Am 21. Juni b. I. wutbe bet heurigt ©eibenbaucurS in Gorz gefchloffen. Det Adjunct unb intetimistische Setter Bollc hat wShrcnd ber Daucr bcs CutscS (fUtts Wochen) taglich rcgelmahigc Vor-Icfimgett, sowohl in beutscher ate italienischer ©ptache, gehaltett. Nach jebet Botlcsung erfolgtcn Uebungen mit dem Mikroskop. Im ganzen waten 20 ©thliter ein# gefchrieben, von dencn 16 die regctmStzigen Vorte-sungen besuchten unb 4 bem UebungScursc in bet Miktoskopie bciwohntcn. Von ben ©chttlcrn besuchten 8 ben beutschen, 12 ben itatienischen UntertichtScurS. Flit ben Monat August hatten sich ©chiitcr auS Mtihren, Jsttien unb Dalmatien gemeldet. Dicsctbcn werbe« sich nut in bet Handhabung beS MikroskopS cinttbeti unb Gelegenheit ftitben, die urn diefe Zeit von ber VersuchSstation flit Private auSzufiihtcndc Ptiifung von ©chmettetlingen im gtohcn Mahstabc ptaktisch mitzumachen. — (Zut Stellung bet ©Ubbahnbcom» ten.) Die Generaldirection ber ©lldbahn hat Bcamte gemahregelt, welche butch bic Wahl ihrer Collcgcn zu AuSschiisscn beS Clubs ber ©ubatternen bcrufen wot» ben — eines Clubs, ber mit Zustimmung beS ®c» neratbirectorS inS Leben getreten ist. Dct „Sptcch-faat beS SBenmtentageS" knttpft baran iBentcrfungen, bic wit zu allgemeinctn Nutzen unb Frommen hier theilroeife roiebergebcn; baS erroahnte Blalt schreibt ncmlich u. a.: Anstatt verniinstigen, ben Zeitvcr-hattnissen Rechnung tragenden Anschauungen zu fotgen, urn ben nur biQigen Besttebungen ber Bcamtcn ent* gegen zu tommen unb hicbutch bie Initiative file noihwenbigc Reformen in bie Hanb zu befommen, stellt sich bie Gcneratbirection nunmeht bem 6(ub fchroff gegenUber unb ergreift alle miiglichcn Gcroalt-mahtegeln, urn bemsetben bas LebenSlicht auszubtafen. DaS hiczu Ohrenbtafcrei unb Tattttfferie dcrjcnigcti am mcistcn beitrug, bie bei einct offcnen Darlczung bet Ucbetfiiinbe zu fUrchten haben, baS untetlicgt feinem Zroeifct. Wohct ware auch plLtzlich die SinneSLnde« rung deS Hettn Bontoux entstanden? Wit kLnnen boch nicht annchmcn, bah bctselbc bic ihm vorher zur Bcgutachtung vvrgelegten Statute« beS Clubs nicht ge* lesen oder nicht verstanden hat. Hat er sic gelefctt, dann muhte er auch bon bem Zwecke be8 Clubs in* formicrt sein unb sich daftir odcr dagegen auSfprechett. Et hat bas erstere gethan unb bamit ben Club fane« tionicrt. Wic soll man nun fein Votgehcn gegen ben AuSfchuh benennen ? Zum minbesten liegt batin cine Jncousequcnz, bie man bei einem Marine von Cha« rafter nicht vorauSsetzen fattn. H»t vielleicht bie letzte Plenarvcrsammlung ben Herren an det ©pitze bie :1 fl’tipft so heih gemacht, bag sic in jedem frci und offen ! gcsprochcncn Wottc cine QJtcuterei erblitfen ? So viel unS befannt, ist auch nicht ein Wort votgekommea, wodurch bet Autoritat der Generalbirection nahe ge-lieten trotbcn retire. Datz sich die Beamten tiber daS jtimmcrliche, die Jntereffen bit Beamlen in hohem Grabe schtibigenbe PensionSstalnt der Kaiser Ferbinanbs-Norbbohn misskllig auSsprachev, dazu waren fie vvll-fommcn berechtigt; boh sir seiner ben Beschlutz fahlen, tint Deputation an ben Generalbirector Bontovx zu fenben, urn gegen bie willkiirlichen, ganz ungerechlfer-iiglen Matzregeluugen bet AuSschutzmtinmr unb die gegen ben Club gerichteten Jntriguen Beschwerbe zu silhren unb urn Abhilse, urn Schutz zu bitten, bazu waren sic ebenfallS berechtigt unb nach ben Stawlcn deS Clubs auch vcrpflichtet. Was find baher die Ur-sachen, batz jetzt plLtzlich cine seiche Sinnesanbernng dei dcr Generaldirection eingetreten ist? Unglaublich kliugt es un8, dah Herr Bontovx die Beamtenbepu-tation gar nicht empfangen, ja nicht einmat beren schristliche Eingabe, welche ihm eine Orientierung iiber ten Sachverhalt gegeben hatte, ilbernommcn hat. Es licgt in einem solchen Akle entweber eine Feigheit vber eine Geriugschiitzung bes ganzen BeamtenkLrperS. Herr Bonloux scheint nicht zu wissen, bah bos Petitions-^ recht geseylich gesiattet ist; er scheint nicht zu toifsen, datz bie Minister keinen Anstand nahmen, biePetitionen unb Mcmoranben dcr SlaatSbeamlen anstanbSloS ent* gegen zu nehmen, datz unset Monarch keiner Bittc sein Oht verschlieht. DLnkt sich bet Herr Bontovx mehr zu sein aid die hvchste Staatsgewalt, als bie Rcgierung? Achlung vor dem Gesctze, daS ist'S, wak tnan von jedem fordern kann, ob er nun als East oder alS Einheimischer in dent Lanbe lebt. Bei teen Herren Franzosen, bie vom osterreichischcn Geldc sich utihren unb auch reich geworden fmb, scheint es abet Mode zu werden, sich wedet um Regierung noch Gesetz zu kiimmcrn unb nach ihret Loune, ihrer WillMr zu schalten unb zu walten. BiShet roar man von bet Ge-itcralbircctton bet SUbbahn, namenttich Von Herrn Bonloux cin humancs Borgehen gewohnt, unb um so meht muh bicser Nmschwung befrcmben. Wic wit vcr-nehmcn, betrachtet bie Generaldirection ben Club als tinen gestihrlichen Agitationsherd unb sucht mil alien Mitteln die AuflLsung herbcizufiihren, inbern fie die einzelnen Mitglieder auS DiensteSrilcksichten vcrsetzl. Dah die Lbrig Bleibcnben nicht im (Etcnbe sinb, unlet solchen Umstanben ihr Manbat writer anSzuiiben, unb hiemit auch bie Anflosung bes ClubS so zicmlich mit Gcwitzheit vor^erzusagen ist, baS ist sehr etlliirlich Wit wutden es auS tieffter Seele bcbauern, wenn bie Flamme bes Selbstbewuhtseins, bet mSnnlichen That-kraft nach so kurzem Lcuchteu — erloschen sollte, — (Kalenber.) Der im Verlage von R. v. Walbheim in Wien herauSgegebenc „Wicner Bote", illustrierter Kalenber fiir Stabt- unb Sanbleute, ist foeben in feinetn fUnften Jahrgavge erschienen. Der vorliegenbe zeichnet sich von seinen Dorgangern bnrch bcsonbere Reichhaltigkeit tes StvffeS fowie butch bie Zahl gebiegenet Holzschnitte auS. Neben hlibschen Er> zShlungen enthalt daS Buch eine illustrierte JahreS^ ifijfchau unb als bcsondere Beigabe ben „Wienct Boten Ouf bet WeltauSstellung", bet bent Sefet in Wott unb Bilb bie intetesiantesten Objecte bet wiener WeltauS stellung vorfllhrt unb einen lehrrcichcn Fiihrer butch die Raume tees gtohen JnteusttiepalasteS bilbet. Wie weit verbreitet teieset beispiellos billige Kalenber unter dem Volke ist, kann man aus bet Auflage entmchmen, von bet im votigcn Jahte 80.000 Exemplare abgesetzt wutden. In Laibach zu beziehen dutch v. Kleinmayr & BambetgS Buchhandlung. — (Jnhalt det „Neuen illufttietten Zeitung" Nr. 35.) Jllustrationen: Catbinal Rauschet. (Nach ciner Photogtaphie von Mosv.) — DaS AuSstellungSfest der Stabt Wien im Stadtparke. (Otiginalzeichnnng von F. Schvnbetg.) — Carl Ficht-net. (Nach cinet Photographic.) — Wiener WeltauS« stellung: Der Bau tecs VizekLnigS von Egypten. (Nach tiner Ausnahme der Photographen-Association.) — EgyptischeS Landvolk. — Egyptische Frauen. — Ktimpfe in Spanien: „Dic Einnahme von Sevilla." — Odilon Battot. — Texte: Von Wochc zu Woche, von Johannes Nottemann. — Die wiener WcltauS- stcllung: AurstelluiigSbilder VI. von F. Groh. — Der Bau bes VizekonigS von Egypten. — Ausstel-lungS-Chronik. — Janie Cordula. (Original-Novelle von Hebwig Wots.) — Die wahre Geschichte von Joschua Davibson, Roman (Fortsetzung). — Whineck am See, von Caro! Bisher (Schlutz). — Pester Briefe von Dr. Abolf Eilberstein. — Carbinal Rauscher. — Carl Fichlner f. — Das WellauSstellungSsest bet Stabt Wien. — Odilon Barrot. — Die Einnahme von Sevilla. — 9us dem egyptischen Leben. — Mona, Novelle von Dr. C. BoSmar. (Aus bem Hollcinbischen iibersetzt von Elvira v. b. Linbc.) — Kleine Chronik. — Schach. Kingesenvcr. Allen Kranken Kraft ltub Gesnndheit ohne Bkcdizin uitb olinc Kosten. Revalesciere du Barry non i'onfion. jteine flranlfteit Uetmitg bet tclicaten Revaleseičre 0, I Pfb. fi. 3-50 2 Psb. fl. 4*50, 5 P!d. 10 fi., 12 Psb. 20 ft., 24 Psb. 36 ft. - V.e-Taleticiere-Biscuiten in Biidjfen-a ft. 8'50 unb st. 4*50. — Bevalesci&re Chocolalče in Pulvet unb in Tabletten f8r 12 $affen fl. l'SO, 24 Taflev fl. S"50, 4 Jtaffen ft. 4-50, in Pulvet flit 120 Tafsen fl. 10, stir 288 Saffen ft. 20, fiit 570 Taster fl. 36. — Au beziehen butch Batty bu Bart!) & Comp, in Wien, Wallflschgasae Nr. 8, inLalbaob bei £. Eahr, fowie in aCcit ©liibten Set flulcn $#ol6etem unb @Se-leteiHSnbletn; auch sctfenbet bač tovntr HauS nach aQec ©egenbtc gegen Pofianlreifung obet Nachnabnie. A m u. September. 2. Feilb., Hoischkvar'sche Neal., Pristava, BG. iHubolfs werth. — 2. Feilb., Kuchar'sche Real,, Tsckerna, BG, Stein, — 3.Feilb,, Mebved'sche Real,, Kandia, BG, Rubolsswerth. — 2. Feilb,, Loiische'sche Real, Slop, BG. Reisniz. — 3. Feilb., Malli'sche Real., Oberluchein, BG. Stein. — 1. Feilb,, Witschet'sche Real, Gaberje, BG, Rudolfswerth. — I, Feilb,, Srebot'sche Real., Adelsberg, BG. Adelsberg. — I. Feilb,, Schibert'sche Real,, Abelsberg, BG. Adelsberg. — 1. Feilb, Aelle'sche Real,, Rodockendorf, BG, Abelsberg, — 1. Feilb,, Bolle'sche Real,, Slavina, BG, Adelsberg.— 1 Feilb,, Skubiz'sche Real,, Poliz, BG.Sittich, - 1. Feilb,, Wodnov'sche Real., Sagorje, BG, Feistriz. Telegramme. Wien, 1. September. Der internationale mebizinische Congreh wurbe heute burch Erzherzog Rainer er off net. Die Minister Glaser unb Ziemial-kowski find nach Wien zuriickgekehrt. Lnzern, 1. September. Thiers fprach an-liihlich ciner ihm zutheil geworbenen Ovation bie Hoffnung auf Erhaltung ber Republik aus. Roiik, 1. September. Des Konigs Abreife nach Wien wurbe auf bie zweite Halfte bes September festgesetzt. WiNernnl;. Laibach, 2. September. Morgennebel, wechselnde Bewolkung, windslill, Wolken-zug aus SW, Warmer Morgens 6 Uhr -|- 11 6", nach-mittags 2 Uhr + 23-4° L, (1872 + 21-1°. 1871 + 2V8"-) Barometer im Fallen 734-72 Millimeter, DaS gestrige Tagesmittcl der Warme -s- 17'0°, mit dem Normale iiberein stimmend. Berstorbene. Den 31. A >i g u ft, Maria Jagodic, Zimniermanns-weib, 66 I., Civilspital, Caremona ventriculi. Den 1. September. Franz Mazi, Keuschlers-kind, 6 I, 1 M,. Morgruud Nr, 60, schwarze Blattern, — Joh. Nep. Lavreniic, Medicina Doctor, 64 I,, Civilspital, Stmgentubcrcnlose. — Ursula Kasteltitz, Arbei-terswitwc, 57 I., Stadt Nr. 11, Zchrfieber. — Alexander Schlebnik, burgl. Riemermeisterskind, 6 M. 6 T., Stadt Nr. 203, Durchfall, T o b t e n st a t i st i k, Im Monale Aagust 1873 sinb 125 Personep gestorben. Davon waren 66 mannlichen nnd 59 weiblichen Geschlechts. Angelomnlene Fremde. Am 1. September. Hotel Stadt Wien. Mačef, Thomek, Thaub unb Paterniner, Kanfleule; Pollak, Maschimnechajiiker, unb Taschler, Jngenieur, Wien, — Rapeil, Kfm,, Schweiz. — Obereigner, Forstmeister, Schneeberg. — Knapp, Bank-vorstand, Briinn. — Daborich, Schiffbaningenienr, Muggia. — v. Biedermann, Tnrony. Hotel F.lefant. Hochwinb, Hanbelsm., s. Familie, Hajek, Jurist, unb Roth, Driest, — Miltona Braggio, Mailanb. — Souvan, Graz, — Baron SchLnberger, pens. k. k. General, s, Familie, Gorz, — Govella,' Aaram, — Jenko, Billach. — Jancar, Kaplan, Rudnik. — Fran-kenberg, Hanbelsreis.; Metzner, Juwelier; Reitzick unb Frey, Wien. — v. Freiesleben, Dresden. — Styatzny, Pest. Hotel Europn. Kuralt, Bezirksgerichtsadjnnct, Tscher-nembl. — Mitich, Juwelier, Finme. -- Ritter v. Mo-raitinis, Gntsbes., Triest. — Oeschriech, Oberfinanzrath, Wien. Steniwarte. Schuster, Sobraschitz. — Japel, Sonnegg. MolireM. Fran Križmani?, Wochein, — Manthner, Laibach. — Schimoshish, Gastwirth, Krapina. — Stnller, Privatier,.Graz. Balrlseher Hof. Sartori, Kfm., Triest,__________________ fiber bie am 4. September 1873 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Sterbenz'sche Real., Nallo, BG. Tjchernembl. 3. Feilb., Nvvak'sche Real,, Laibach, LG, Laibach._____________ mm yen |'i tinier if Civilspitais-Hebammr, derzeit in Laibach, Dpitaigassc HauS-Nr. 268, 2. Stock, wohnhaft, empfiehlt ihre weitere Praxis den p. t. Frauen. (440—1) Eiiik flniijt’ Coflp im c r ft c n oder zwe i t eu Range oder (442) fini’ Ijaffir Coj]c im ersten Range wird zu miethen gejucht. Naheres im Zeitungscompwir. Eiiic Mohnung/ mit s i c b e n Zimmern unb Nebenlocalitaten nebst einem grotzen Garten unb Stallung ist in der Polanavorstadt Hans-Nr. 72 s o g l e i ch zu vermiethen, — Naheres bettn Sequester im 2. Stocke links. (437—2) Wiener Borse vom 1. September. Stafttsfonds. Spere. Rente, ofl.WV. bto. bto. iist. in Silv, Lofe von 1854 .... Bete von i860, galij; gofe von I860, Fiinst Ptiiniiensch. v. 1864 Grundcntl. - Obl. ©teiermarl zu 5 pCl, Sfatnlen. Ktain. u. Kllstenlanb 5 „ Nngatu ju. . 5 „ Rroat. u. ©Ia». 5 „ @ie6enbtirg. F 5 , Actien. Siationalbanl . . . . Union - Bani . . . . Srebitanstalt . . . . N. b. Escompte-Gcf. Hnalo.-ijflerr.Sanr . Cen. Vobeucteb.-A.. Oest. Hvpolh.'Vank. Eteier. 66comtJt.-$r. fftauco - Austria . . Kaif. Ferb.-Notbd. . 6ttbSqBn = «Btjeaf*. • Kaif. Elifabelh-B-hn. Rart*8ubtolfl«®«^” • • Girtrai. «f-u»ah» . etaoteba^n ! @elb, Bate ! 69.95! 70.45 73.30‘ 73.45 ; 93,—1 98.50 101.50 102, 110.50 111 134 50 135 90. 91.- !-9.50 90.50 77.— 77.50 76.—; 77.— 975.- 1977.— 145.50 346.— 241.10 242,— | 1035.! 1040. 189.50 190,-249.— 250.— 11;: 80.-8070 177.— 218.— 220.-151.— 337.25 213.60 165i— Pfandbriefe. Waliou. S.ffi. »nlolb. tog. Bob.-Stebitanst. Kog. ist. Bob.-Srrbit. tte. bi 88 3, rSckz. . 90.20 84.— 99.75 87. 80.50 2075 178.— 219.— £21. 152.-338.— 214. 15«!- Oelb i State Oest. HYP°lh.-Bank.I 91.5o| 92.-Prioi'i("us-Obl. eiibb.<@cf.ju 500 Rt. bto. BouS 6 »61. Notbwb.(loo fl. EM.) 6ieb..S.(ioofl. 65H).) ElaatSbahn Pr. 6tila Staatsb. »t. St. 1867 Stubolft. (SOOft.d.®.) ~ s.(200fl.S.- Franz-Jos. liose. Erebit 100 fl. o. W, , Don.-Dampffch.-Sef, zu 100 fl. CM.. . Ttiester 100 fl. CM, bto. 60 fl. o.W. , Ofener , 40.fi. tj.! @8.88 100.25 PrenH. Kaflenscheine.iiee.— 87.85!6«bO.....................105.80 27.75 23.6« 26." \Lvi 82.21 94.10 111.30 43.60 5.38 8.89- 166.25 106.- Telegraphischer Cursbericht ant 2. September. Papirr-Rente 69.85. — Silber-Rentc 73.60. - J8*kf @toate-anlc6cn 101.50. — SBantoclien 974. — Lredit 241.5C-London 111.30. - Silber 105.75. - R. f. Mtuj-Duc««-. — 80-Franes-Stitcke 8.88'/,, Druck ton Jgn. v. Kleinmahr * geb. va«btrg ta Laibach. vrrlrgrr nnb fiir dir Stbattten verautwortlich: Ottvmar Lamberg,