j Jahresberichte ber steiermärkischen laniiMWastt. LMes LchMflallm a) Ackerbauschule Grotten Hof bei Gra;, b) Obst- unti Weinbauschule Marburg a. b. Drau, c) Laubesschule für ^ Almwirtschaft Grabnerhof Sei 5!l b nt o tt t pro 1908. a r i ° - ' Graz, 1909. Ber la g der land w i r t s ch a st l i rf> c n I n n b c a -111) r n n H a 11 c n. Produrti „Tcnham“. (fra; Inhaltsverzeichnis. Programm und Tätigkeitsbericht der Landes-Ackerbauschiilc Grottenhof bei Graz. Stile I. Programm. 1. Zweck der Anstalt....................... 7 2. Aufnahmsbedingungc» .... 7 3. Untcrrichtsdaucr und Ferien . . 9 4. Unterrichtsgegenstände..................10 Verteilung der Unterrichtsfächer 10 5. Verzeichnis der vorgeschriebcnc Lehrbücher ...............................12 11. Schulnachrichtcn über das Schuljahr 1907 -1908. 1. Veränderungen im Anstalts-personalc............................13 2. Anstaltschronik..................18 3. Die Lehranstalt..................16 Schülerstand .......................16 Schülerverzcichnis..............16 Die Unterrichtserfolge.... 17 Das ständige Dienstpersonals . 18 Ausflüge........................19 Jahresschlußfcier...............20 4. Kurse............................22 Stundenplan für den Bienenzucht-lehrkurS 1908 ................. 29 5. Besuche .............................30 6. Lehrmittel.......................30 Landwirtschaft!. - bota». Garten (mit Abbildung).................31 Anstaltsbibliothek ... .31 7. Bauliche Veränderungen .... 33 8. Der Kaiser Franz Josef l.-Jubi-läums-SchUleruntcrstützungssonds 33 Teile Rechnung des Kaiser Franz Joscf- 1.-SchUlcruntcrstützungsfonds für das Jahr 1908 ......................... 33 9. Sonstiges .............................86 Plan des Grottcnhofer Anstaltsbesitzcs 37 111. Wirtschaftobctrieb 1908. A. Acker-, Wiesen- und Hopsenbau . 38 Verzeichnis der wichtigsten Kul- turen ................................38 B. Obstbau (mit Abbildung) ... 42 Baumschule.......................45 C. Weinbau.............................47 a) Rebanlagcn ......................47 b) Rebschulc.......................47 c) kellerwirtschaft.................47 1). Gemüsebau..........................48 E. Stallwirtschast.....................49 a) Zugvieh.........................49 b) Rindviehzucht...................49 c) Schweinezucht . . . . 49 F. Molkerei.................. ... 51 G. Ncbenbetriebc der Gntswirtschaft a) Geflügelzucht....................53 I>) Bienenzucht ....................54 c) Fischehaltung....................56 d) Korbflcchten....................57 IV. Tätiftkeit der Anstalt nach austen.................................58 a) Wandcrlehrtätigkeit ... 58 b) Verossentlichtc Aufsätze in den „Landwirtschaftlichen Mitteilungen für Steiermark" . 59 <•) Ausstellungen....................60 d) Studienreisen.....................60 e) Delegierungen.....................61 Programm und Tätigkeitsbericht der Landes-Obst- »»d Wciiibanschnle in Marburg. I. Programi». Seile 1. Allgemeines......................63 2. Schüler-Ansnahmsbedingungen . 64 3 Unterrichtsgegenstände für alle drei Jahrgänge ............................,65 II. Schulnachrichtc» über 608 Schuljahr 1907—1908. 1. Veränderungen im Lehrkörper . . 66 2. Lehranstalt......................66 Schiilervcrzcichnis.............67 Ausflüge........................69 Jahresschlntzpriifung .... 69 3. Fachkursc...............................70 Sonstige Kurse..................72 4. Inspektion der Anstalt . . .72 5. Besuche.................................72 6. Die Bücherei und Lehrmittel . . 72 Geschenke............................73 7. Inventar................................74 III. Die Kulturen im Jahre 1908. A. Weinbau..............................75 1. Witterungsverhältnisse und Entwicklung der Reben . . 75 2. Die Lese und Weinbereitung 77 3. Beobachtungen über das Verhalten derselben Sorte aus verschiedenen Unterlagen veredelt unter gleichen Verhältnissen ..........................78 4. Sonstige Beobachtungen über das Verhalten veredelter Rcbsorten............................82 5. Kellerwirtschaft..................83 6. Neuanlagen........................83 7. Schnittweingärten und Reb-schulen..............................84 a) Die Schnittweingärten 84 b) Die Rebschule ... 84 8. Beobachtungenttberdas Krautern der Reben .... 87 9. Schädliche Einflüsse, Feinde und Krankheiten......................88 10. Versuche..........................88 11. Probe von Geräten ... 88 12. Die Anlagen der Winzerjchule im Burgwalde......................90 ft) Der Weingarten . . 90 >>) Die Schnitiweingärten 91 c) Die Obstgärten ... 92 (I) Die Wiesen .... 92 c) Der Wald. . . . 92 Seite B. Obstbau....................................93 1. Jahreswitterung u»d Baumblüte .............................93 2. Der Obstgarten.......................94 a) Hoch- und Halbhoch-stümme.......................94 b) Das Zwergobst... 95 3. Die Baumschule.......................95 4. Schädigungen durch Feinde und Krankheiten.....................95 Apfelblütenstecher .... 95 Der Birnenknospenstecher . 96 Der Birnsangcr ... .96 Blattläuse..........................96 Goldafter und Ringelspinner 97 Obstmadc............................97 Schildlänse.........................98 Das Fusikladiur» .... 98 5. Versuche .... ... 98 Gleichzeitige Bekämpfung von Obstmadc und Fusikladiur» 98 Obstbaum - Karbolineum „Dendrin"...........................99 1. Winterbehandlung mit 10%ißer Lösung . . 99 2. Sommerbehandlung mit schwachen Lösungen . 99 Tenax..............................100 Tabakextrakt ......................100 Fichten», „Agra" .... 101 6. Obstverwertung......................101 C. Gemüsebau................ . . 102 I). Der Acker- und Wiesenbau . . 103 IV. Die Tierzucht im Jahre 1908. 1. Zugviehhaltung............................108 2. Nutzviehhaltung . . .....................109 a.) Die Rindviehzucht .... 109 b) Die Schweinezucht . . . . 111 3. Zusammensetzung des in der Anstalt erzeugten Stalldüngers . . 112 4. Der Bienenstand...........................112 V. Beobachtungen an der Wetterwarte im Jahre 1908. 1. Der Luftdruck.........................113 2. Die Temperatur.........................114 3. Die Luftfeuchtigkeit...................116 4. Die Bewölkung..........................116 5. Die Dauer des Sonnenscheines . 117 6. Die Windrichtung.......................118 7. Die Windstärke.........................118 8. Die Nicderschlägc und Gewitter. 119 VI. Tätigkeit der Anstalt nach außen 120 Jahresbericht der üaubcsfchiilc für Alpwirtschaft Grabneryos. Scitc A. Programm. [. Zweck der Anstalt.....................123 II, Leitung der Anstalt..................124 111. Anstaltsobjekte.....................124 lt. Schnlnachrichten. der AnstaltSbe- II. III. IV. V. I. Personal stand Hörden . . Personalstand der Anstalt SchUlerverzeichnis: a) V. Haushaltungskurs . 1>) XV. Viehhaltungskurs e) II. Baucrnfrauenknrs . d) XIV. Bauerntöchterkurs ej III. Alpwirtschaftskurs f) I. Försterkurs .... g) VI. Haushaltungskurs li) I. Volksschullehrerkurs i) XVI. Viehhaltungskurs k) Volontärstand .... 1) Lehrlinge................ Exkursionen.................... Lehrmittelsammlung . . . 125 125 126 126 127 127 128 128 128 128 129 130 130 131 132 C. Wirtschastsbktrirb. I. Wiesenbau................................133 II. Viehzucht und Viehhaltung . . 134 1. Aufzählung und Schätzung des Viehstandcs . . . . 184 2. Bewegung des Viehstandcs 135 3. Aufzucht.......................136 4. Alpwirtschaft..................143 5. Milchleistung..................146 III. Schweinezucht: Bewegung des Schweine -standes...............................148 IV. Milchwirtschaft.........................149 It. Tätigkeit der Anstalt nach außen. I. Besucher der Landcsanstall . . 154 11. Personaltätigkeit: 1. Des Direktors ... 155 2. Der Direktorin . . 156 3. Des Landes - Genossen -schafts-Instruktors. . . 157 III. Korrespondenzen....................159 Lehrgebäude der steiermärkischen landes-Rckerbsuschule. Programm unti Tätigkeitsbericht ber f aniles -Ackerbauschule Grottenhof Erstattet vom Direktor Vinzenz Göhlert. I. ^ro fl ramm.* 1. Zweck der Anstalt. Die Ackerbauschnle Krottenhof wurde vom steiermärkischen Landtage 1867 in der Absicht gegründet, Söhnen steirischer Landwirte Gelegenheit zu bieten, sich daselbst auf Grund der an der Bolksichule erlangten Kenntnisse weiter so auSznbilden, daß sie imstande sind, eine Bauernwirtschaft selbständig und erfolgreich zu bewirtschaften oder aber aus größeren Gütern als Wirtschafter, Futermeister, Käser und dergleichen Verwendung und Fortkommen zu finden. In Anstrebung dieses Zieles werden die Schüler der Anstalt in allen jenen Zweigen der Landwirtschaft unterrichtet, aus welchen sich der bäuerliche Wirtchaftsbetrieb in Steiermark zusammensetzt, und zwar sowohl theoretisch als auch praktisch, welch letzterem Zwecke vornehmlich die mit der Schule verbundene Anstaltswirtschaft vom Umfange eines größeren Bauerngutes dient. 2. Aufnahmebedingungen. Zur Ausnahme wird für den ersten Jahrgang des Fachkurses das zurückgelegte 16. Lebensjahr und entsprechende körperliche Eignung sowie ein durch Aufnahmsprüfung zu erbringender Nachweis über jene Kennt- * <£in auSsllhrliches Programm wird auf Verlangen kostenfrei zugefandt. nisse gefordert, welche die Volksschule zu veroiittelu in der Loge ist. Minder vorgebildete Schüler sowie solche oljite landwirtschaftliche Vorpraxis werden zum Besuche des Vorbereitungskurses verhalten, verbleiben sonach, entsprechenden Fortgang vorausgesetzt, drei Jahre an der Anstalt. An internen Schillern kann die Anstalt im Höchstfälle 54 auf= nehmen. Die Schüler gliedern sich: a) in Stipendisten des Landes, der Steiermärkischen Sparkasse und der Bezirksvertretungen; b) in Praktikanten, deren nach Maßgabe der bei der Stipendien-verleihnng nicht berücksichtigten Bewerber bis zu vier ausgenommen werden können (dieselben sind den Stipendisten mit Ausnahme der Ferien gleichgehalten und rücken nach und nach in erledigte Frei- plätze ein); c) in Zahlzöglinge, welche für Kost, Wohnung und Unterricht jährlich 460 K bezahlen; d) in Externisten, welche 72 K Unterrichtsgeld erlegen und außerhalb des Internates wohnen und sich verköstigen. Den Aufnahmsgesnchen, welche bezüglich der Bewerbung mit landschaftliche und Sparkassestipendien bis längstens 15. Juli jedes Jahres an einem Wochentage dem Direktor der Anstalt persönlich zu übereichcn sind, ist beizuschließcn: Der Taus- und Heimatschein, das Gesnndheits-utib Jmpfzeugnis, das Sitten- und Schulzeugnis sowie ein gcmeindc-ämtlicher VermögensauSweis. Zahlzöglinge werden nach Maßgabe des noch verfügbaren Raumes bis zum Schulbeginne (15. Scpember) durch den Direktor ausgenommen, haben die gleichen Belege, jedoch statt des Vermögensansweises einen Revers der Eltern oder deren Stellvetreter, betreffend die pünktliche Einzahlung der zu leistenden Bcrpflegs- und sonstigen Beitrüge beizu-bringen. Landes- und Sparkafsestipendisten verpflichten sich bei ihrem Eintritte in die Anstalt mittels besonderen Reverses, nach Absolvierung der Anstalt sich durch mindestens drei Jahre in Steiermark der Landwirtschaft zu widmen. Die Verleihung der Bezirksstipendien erfolgt durch die betreffenden Dezirksvertetnngen, welche sodann den Landes-Ansschnß unter Einzahlung deö Stipendienbetrages mit Einräumung eines Freiplatzes für den erwählten Stipendisten ersuche». Die internen Schüler haben bei ihrem Eintritte mitznbringen und vorznweisen: 4 Hemde», 8 Unterhosen, 6 Paar Fnßsocken, 12 Sacktücher, 2 blaue leinene Latzschürzen, 2 vollständige Arbeitsanzüge (sehr empfohlen wird die Beschaffung eines Überrockes oder Wettermantels für die kalte Jahreszeit), 3 Paar gute Stiefel, 1 Paar Hausschuhe, 1 Staub- und 1 Frisierkamm, 1 Kleiderbürste, 1 große und 1 kleine Schuhbürste, 1 vollständiges Nähzeug. Die Wäschestücke müssen entsprechend gemerkt sein, um Verwechslungen beim Waschen vorznbengen. Ebenso hat jeder Zögling die vorgeschriebenen Lehrbücher und Untcrrichtsbehelfe ans eigenem zu beschaffe». Beim Eintritt erlegt endlich jeder Schüler der Direktion eine Kaution von 10 K, aus welcher die Kosten allfülliger Reparatur bei fahrlässiger Beschädigung des Anstaltsinventars bestritten werden. Das Verhalten der Zöglinge in »nd außer der Anstalt wird durch die Bestimmungen einer besonderen Hans- und Schulordnung geregelt. Am Schluffe jedes Semesters erhalten die Zöglinge Schulnach-richten. Die Absolventen werden nach Beendigung des zweijährigen Fnch-kurses einer alle Fachgegenstünde umfassenden Schlußprüfung unterzogen und mit Abgangszeugnissen bcteilt, worin das sittliche Verhalten, der Fleiß beim Unterrichte und in den praktischen Arbeiten, die Leistungen in den einzelnen Unterrichtsgegenstünden sowie Verwendbarkeit und Geschicklichkeit in den praktischen Arbeiten und i» der Wirtschaftsführung beurteilt erscheinen. 3. Nnterrichtsdnuer und Ferien. Durch eine vom hohen Landtage in der IV. Session der IX. Landtagsperiode genehmigte Ferienordnuug wurden die Ferien in nachstehender Weise geregelt: 1. Ferien sind: a) Zu Ostern vom Mittwoch vor bis einschließlich Dienstag nach Ostern . • 7 Tage b) zu Pfingsten vom Samstag vor bis einschließlich Dienstag »ach Pfingsten........................................................4 „ c.) im Herbste nach Schluß des Schuljahres vom 16. Juli bis einschließlich 14. September................................60 „ (1) zu Weihnachten vom 23. Dezember bis einschließlich 2. Jänner ..........................................................11 „ 2. In de» Hcrbstfcrien bleibt die Hälfte der Schüler vom 13. Juli bis 15. August an der Anstalt; am 15. August kehren die zuerst Fort-gewesenen zurück und die zweite Hälfte der Schüler tritt die Ferien bis 14. September an. Diese Einrichtung ist deshalb getroffen, damit die laufenden Arbeiten ohne Unterbrechung fortgeführt werden können. Während der anderen Ferienzeiten können alle Schüler fort bis ans die diensthabenden, welche die Geschäfte im Stalle, Garten, Keller ». s. w. zu besorgen haben. Die Praktikanten genießen nur die letzte Woche der Herbstferie». 4. Nnterrichtöstestenstäiide. Die deutsche Spruche ist nit der Anstalt Unterrichts- und Umgangssprache. Die Verteilung der Lehrgegenstünde nach Jahrgängen und Semestern erfolgt derzeit nach folgendem Plane: Verteilung der Unterrichtsfächer im Schuljahre 1907/1908. (15. Wintersemester Sept. bis 14. Februar) Sommersemester j (15. Februar bis 15. Juli) Lehr^egenständc Zahl der Wochen st unden nach Jahrgängen Summe nach Jahrgängen Summe «ori.« I. II. Borb. St. I. II. Religi onslehrc . 1 1 1 ncintin- Ichastlich l 1 1 lltintin- Ichastlich JO £ e E s vO c % c K £ «a A Deutsche Sprache Geographie . . Geschichte . . . Naturgeschichte . Naturlehrc . . Rechnen . . . Geometrie . . Zeichnen . . . Schreiben. . . Gesteinskunde Pflanzcnlunde . Tierkunde. . . Physik. . . . Chemie . , . Allg. Pflanzenbau Spezieller „ Obstbau . . . Weinbau . . . Gemüsebau . . Waldbau . . . Tierzucht . . . Milchwirtschnst . Tierheilkunde Bienenzucht . . Betriebslehre. . Buchführung . . Gesetzeskunde. . 4 2 1 2 3 6 2 2 2 3 2 3 2 2 1 2 3 8 3 4 2 2 2 1 2 1 3 2 2 2 1 5 2 2 1 3 1 9 4 1 2 3 11 5 6 3 2 3 3 3 5 2 3 2 2 2 1 5 2 2 I 3 1 5 2 1 2 2 5 2 3 2 3 1 3 1 2 3 2 2 4 3 2 2 2 2 3 1 2 3 2 1 1 4 o 2 3 4 2 10 3 1 2 2 11 4 7 2 8 2 2 4 3 8 2 2 1 1 6 2 2 5 4 2 Summe . . j 24 30 32 86 24 30 32 86 6b a Gesang . . . 2 2 2 aulitili* 1 Ichastlich; ' n- , 1 1 neiiitin-Ichastlich 1 Unterrichtszeit: Ini Wintersemester von 1/27 bis 12 Uhr vormittags und Samstag nachmittags von 2 bis 4 Uhr im 11. Jahrgange. Unterrichtszeit: Im Somniersemester von y27 bis 12 Uhr vormittags; außerdem Feldmesse» an zwei Nachmittage» der Woche im 11. Jahrgange. Die durch theoretischen Unterricht nicht in Anspruch genommenen • Nachmittagsstunden werden der praktischen Arbeit gewidmet; bei drängenden Arbeiten wird auch der vormittägige Unterricht ft stiert. Der theoretische Unterricht wird unterstützt durch eine reichhaltige Bücherei, Fachzeitschriften sowie durch entsprechende Lehrmittelsamm-lnnge». Hinsichtlich des praktischen Unterrichte» wird daraus gesehen, daß alle Schüler sämtliche in der Wirtschaft vorkommende» praktischen Arbeiten wiederholt und die wichtigeren derselben in solcher Ausdehnung initznmachen in die Lage kommen, daß sie dieselben wirklich erlernen können, und erfolgt die Zuweisung der Schüler zu den einzelne» Arbeiten bei der täglich stattfindenden Arbeitsdisposition. Jeden Samstag wird überdies die erforderliche Anzahl Schüler dem Dienste für die ganze nächste Woche zugeteilt, und zwar bezieht sich der Wochendienft ans: 1. Hofaufsicht (1 Zögling des II. Jahrganges), 2. Stallaufsicht (1 Zögling des II. Jahrganges), 3. Fütterung und Pflege der Stiche, Düngerpflege (3 Schüler des I. Jahrganges), 4. Molkerei (1 Schüler de» II. und ‘2 Zöglinge des 1. Jahrganges), 5. Fütterung und Pflege der Schweine (1 Zögling des II. Jahrganges), 6. Gemüsegarten (1 ZöUing des II. und 1 Zögling des I. Jahrganges), 7. Botanischer Garten (2 bis 3 Zöglinge des l. Jahrganges und Vorbercitnngsknrses), 8. Beaufsichtigung der Pflege, Fütterung und Beschirrung des Zugviehes (je 1 Zögling de» I. und II. Jahrganges), 9. Jungviehstall (I Zögling des I. Jahrganges). Hiezu kommt noch je nach Bedarf der Wochendienft ans Obstbau, Weingarten und Baumschule. Das Melke» müssen alle Schüler des I. und II. Jahrganges durch längere Zeit üben und wird hiefür eine besondere Verteilung getroffen. Betreff des Hofanssehers wäre speziell noch zu erwähne», daß derselbe vornehmlich die Ordnung bezüglich des gesamten Wirtschafts-inventars und bezüglich der richtigen Zeitverwendnng seitens der Dienst-lente und Arbeiter zu überwachen hat. Jeder Zögling ist verpflichtet, ein Tagebuch zu führen, in welches er nach der Disposition die sämtlichen Arbeite» und sonstigen WirtschastSvorkomninisse sowie die eigene Verwendung einzntragen hat. 5. Verzeichnis der norneschriebcnen Lehrbücher. Lehrgegenstand L e h r b ü ch e r S" ■2 S otS i-i -g" er? "" ä K I, Religionslehrc Gr. Katechismus d. röm.-kath. Relig. 1 1 1 80 Deutsche Sprache R. v. Zeynek, Dr. I. Mich und A. Neuer Lesebuch l 1 (>0 Johann Alex. Noöek, Lesebuch . . — 1 — 3 20 Regel- und Wörterverzeichnis. . . Rothaug, Geographie, I. Stufe. . 1 1 1 — 20 Geographie 1 — — 1 60 kl.u.lll.Stusc iX K 1-60 1 3 20 Kozenn und Jarz, Atlas ... 1 1 — 3 60 Dr. K. Hirsch, Heimatkunde des Herzogtums Steiermark . . 1 2 50 ylaturgeschichtc I. Gugler, Naturgeschichte, I. Stufe 1 — 1 60 Naturlehre Rechnen Dr. E. Netolička, Naturlehrc . . 1 - 1 — R. v. Močnik, Rechenbuch .... 1 — — — 60 Pros. Fr. Jost und A. Schleitzer . - 1 1 3 60 Geometrie P. Knack, Geometrie 1 1 1 1 68 Gesteinskunde Dr. G. Ficker, Mineralogie . . . — 1 — 1 90 Pflanzenkunde Dr. A. B. Frank, Pflanzenkunde . — 1 — 3 Tierkunde Dr. I. Ritzema-Boos, Zoologie . . Dr. F. Löhnis, Physik und Witte-rungskunde — 1 — 3 — Physik 1 1 80 Chemie Dr. Altmann, Anorganische Chemie — 1 — 1 80 Organische — 1 — 1 80 P. I. Wurzel, Chemie — — 1 I 68 Allg. Pflanzenbau L. 'Neye, Ackerbaulehrc, 5. Aufl. . — 1 — 3 — Speziell. „ Dr. Nömer-Köppcn, Pflanzenbaulehre 1 2 64 Obstbau I. Löschnigg, Obstbau F. Wenisch, Weinbau- und Kcllcr-wirtschaft — 1 1 6 — Weinbau 1 ;.j 12 Gemüsebau F. Lucas, Gemüsebau — — 1 2 40 Waldbau H. Fischbach, Waldbau — 1 1 66 Tierzucht Dr. K. Glättli, Flltterungslehrc — 1 1 2 16 May's Schweinezucht — — 1 3 60 Baumeister-Knapp — — 1 3 — O. F. Zacharias, Österreichs Rinder rasseu ... 1 1 90 Milchwirtschaft Schiifer-Sieglin, Milchwirtschaft — — 1 5 04 Tierheilkunde Walter-Kalbacher, Tierheilkunde — — 1 5 4o Bienenzucht I. Kienzl, Rationelle Bienenzucht . — — 1 1 — Betriebslehre Dr. A. Wellmann, Grundris; der landwirtschaftlichen Volkswirtschaft 1 1 2 16 Buchführung I. Peter, Anleitung zur Buchführung 1 1 Gesetzeskundc Dienstbotenordnung Winzerordnung — — 1 20 — — I — 20 Aagdgeselz — — 1 — 60 Reichsratswahlordnung, Reichsordnung 1 1 20 Landesordnung und Landtagswahl ordnung I 60 Waldschutzgesetz 1 10 II. Schuknachrichten üöer das Jalir 1907/08 1. üBcrönberuitflcit im Anstaltspcrsonale. Der Käser und Futteriiieister Ferdinand Hanik verlief; Mitte September die Anstalt, um an der landwirtschaftlichen Mittelschule in Nentitschein dem Studium der Landwirtschaft zn obliegen; an seiner Stelle wurde Johann Dirn st in gl, welcher die hiesige Anstalt im Jahre 1000 absolviert hatte, als Käser und Fnttermcister angestellt. 2. Anstaltschronik. In der Zeit vom 2. bis 10. Jänner 1008 fand die Übergabe der Wirtschaftsvorräte und des Inventars an den lienernannten Direktor Vinzenz Göhlert statt; hiebei intervenierte der Revident der steiermärkischen Landcsbnchhaltnng Herr Heinrich Ritter v. Burger- Am 21. Februar wurde die Anstalt durch de» Besuch des Herrn Landes-Ansschußbeisitzers und Anstaltsreferenten Grafen Franz Attems, welcher in Begleitung des Herrn Landtagsabgeordncten und Gutsbesitzers Rudolf v. Dehne erschien, beehrt; nachdem beide Herren die Anstaltswirtschaft, die Gartenanlagen sowie die Baumschule einer eingehenden Besichtigung unterzogen hatte», wohnte der Herr Landes-Ansschnßreferent dem Unterrichte in den einzelnen Jahrgängen bei. Am 27. Februar fand die Schlnßkonferenz für das erste Semester statt; am 2. Mürz begann das Sommersemester. Bei der am 23. und 24. März abgehaltenen 85. Generalversammlung der k. k. steiermärkischen Landwirtschafts-Gesellschaft war die Anstalt durch den Direktor sowie durch die Fachlehrer Paul v, Naredi, Josef Peter und Viktor T u t s ch k a vertreten. Am 28. März besichtigte der IV. Jahrgang und am 15. April der III. Jahrgang der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Graz unter Führung des Herrn Professors I. Do lenz die Anstalt. Am 13. April begann der erste viertägige BnchführnngSknrs für bäuerliche Besitzer; über denselben wird unter dem Abschnitte „Kurse" eingehender berichtet. Bei der am 0. Mai in Wetzelsdorf abgehaltenen Stier-Lizenzierung und Kalbinnenschan erhielt die Anstalt für einen Stier und vier Kalbinnen Geleprämien im Betrage von 08 K. 'Jim 20. Mol fand ein Absolvententag von ehemaligen Grottenhofer Schillern an der Anstalt statt; zu demselben hatten sich 20 Teilnehmer eingefunde». Nach einer herzlichen Begrüßung durch de» Anstaltsdirektor besichtigten die Teilnehmer in eingehendster Weise unter Führung des Direktors und des Fachlehrers Paul v. Naredi die Anstaltswirtschaft sowie die Lehrmittelsammlungen, und informierten sich so mit großem Interesse über die seit ihrem Scheiden aus der Anstalt eingeführten Neuerungen. Am 13. Mai spendete Herr Heinrich Gras Attems der Anstalt eine größere Anzahl von landwirtschaftlichen Werken und Fachzeitschriften, durch welche hochherzige Spende die Anstaltsbibliothek eine sehr namhafte Bereicherung erfuhr. Am 14. Mai traf der Ministerial-Vizesekretür Herr Dr. Long in Karl Wo mela vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht in der Anstalt ein, um nach einer eingehenden Besichtigung derselben mit dem Direktor über die Abhaltung eines landwirtschaftlichen Fortbildungskurses für Lehrer ans den Alpenlündern Besprechungen zu pflege». Am 21. Mai fand die Schlußprüfung des für die Zöglinge des II. Jahrganges vom Fachlehrer Rudolf Krakof/ik abgehaltenen Fischereiknrses statt; zu derselbe» hatten sich als Gäste eingefunden die Herren: Dr. Gustav Edler von Webe »au, 1. Vizepräsident des steiermärkischen Fischereivereines, Dr. Rudolf Ritter von S t » mm er- Tr au » fels, Privatdozent au der k. k. Universität Graz, Vinzenz Mörtel. Landes-Obereinnehnier i. R., und Ferdinand K n s ch c 1. Dieselben sprachen über die bei der Prüfung erzielte» Leistungen der Schüler ihre vollste Anerkennung ans. Bei der am 27. Mai abgehaltenen Generalversammlung des steiermärkischen Landes-ObstbanvereineS war die Anstalt durch den Direktor sowie die Fachlehrer Rudolf Krakof/ik, Paul von Naredi, Josef Peter und Viktor Tutschka vertreten. Direktor Göhl eri wurde in den Vereinsausschuß gewählt. Am 9. Juni erfolgte der Auftrieb von 9 Stück Jungvieh der Anstaltsherde auf die Mendlalpe bei Stainz. Am 10. Juni traf der III. Jahrgang der höheren Forstlehranstalt für die Alpenländer m Bruck a. d. M. unter Führung des Herrn Professors Dr. 'Rudolf Thal in ayer hier ein und besichtigte in eingehender Weise die Anstaltswirtschaft. Am 13. Juni besichtigten die Herren Reichsratsabgeordneten Franz Pi šef und Johan» Rošker die Anstalt. Am 19. Juli traf eine Exkursion der mährischen Landes-Ackerbau-fchnle Znaim, und zwar 23 Schüler des II. Jahrganges unter Führung des Herrn Direktors Fritz Zanluchi sowie des Herrn Fachlehrers Stettner zur Besichtigung der Anstalt hier ein. Am 29. Juli fand die Schulschlußfeier statt, über die an anderer Stelle ausführlicher berichtet wird. In der Zeit vom 2. bis 29. August wurde der erste landwirt- schaftliche Fortbildungskurs für Volksschullehrer in den Alpenlündern abgehalten; die Kursteilnehmer begaben sich sodann zum zweiten Teile des Kurses in die Landesschule für Alpwirtschaft auf den Grabnerhos. (Abschnitt „Kurse".) In der Zeit vom 7. bis 12. September fand ein Biencnzucht- Lehrkurs statt, der 21 Teilnehmer zählte. Am 17. September begann das 42. Schuljahr mit dem Heiligen-gcistamtc sowie der Verlesung der Haus- und Schulordnung. Am 24. September besuchte der Direktor der Geflügelzuchtanstalt in Fredersdorf bei Berlin, Herr Dr. B. Blanke, welcher als eine der ersten Autoritäten auf dem Gebiete der Geflügelzucht gilt, unsere Anstalt, um in erster Linie die Geflügelzucht, sodann den übrigen Wirtschaftsbetrieb zu besichtigen. Herr Dr. Blanke hatte die Freundlichkeit, seine Eindrücke über diesen Besuch in Nr. 6 der „Deutschen landwirtschaftliche» Geflügelzeitung" in folgender Weise zu schildern: „Von dem vorzüglichen Betriebe gab der Geflügelbestand ebenso Kunde wie die ausgestellten Tiere. Ich kann nicht unerwähnt lassen, daß sämtliche Einrichtungen der Ackerbauschule, die mir von der Direktion in freundlichster Weise gezeigt wurden, einen ausgezeichneten Eindruck machten, ebenso das höfliche und taktvolle Benehmen der Schüler". Am 4. Oktober, dem Na mens feste Sr. Majestät des Kaisers, fand ei» Festgottesdienst in St. Martin statt, welchem sämtliche Anstaltsangehörige beiwohnten. An dem am 19. November zum Gedächtnisse weiland Ihrer Majestät der Kaiserin abgehaltenen Gottesdienste beteiligten sich der Lehrkörper mit den Schülern. Der 2. Dezember wurde als Gedenktag des 60jährigen Regierungsjubiläums in festlicher Weise begangen. Am Vorabende fand eine Illumination sämtlicher Fronten der Anstaltsgebände statt; am Rande des Anstaltswaldes wurden Höhenfcuer entzündet und sechzig weithin hallende Pöllerschüsse abgegeben. Am Festtage selbst fand in tot. Martin ein Gottesdienst statt; nach demselben versammelte sich der Lehrkörper mit den Schülern in dem aus diesem Anlasse geschmückten Festsaale. Nach Absingung des Chores „Vaterland, ruh' in Gotte» Hand" von Abt ergriff Direktor Göhlert das Wort zur Festrede, in der er die Entwicklung der österreichischen Landwirtschaft während der Regierimgs-zeit Sr. Majestät schilderte. Mit der Absingung der Volkshymne fand die einfache aber würdige Feier ihren Abschluß. In der Zeit vom 28. bis 31. Dezember wurde der II. Buch-haltuugskurs für bäuerliche Besitzer abgehalten. (Näheres darüber im Abschnitte „Kurse".) Gegenwärtig steht die Anstalt im 42. Schuljahre. Die Zahl der Absolventen betrügt insgesamt 496, davon 471 Landeskinder. 3. Die Lehranstalt. Das Schuljahr 1907/08, das 41. Schuljahr, wurde am 16. September 1907 mit 63 Schillern eröffnet, von denen bis znni Schlüsse 41 an der Anstalt verblieben. Schülcrstand am Schliche des Schuljahre? 1907/08. Nach Jahrgängen g g 3 ti) A O 5 Nach der Zuständigkeit Nach der Nationalität Nach dein Stande der Eltern Stipendisten 5 "e <3 O * 05 .E *05 A vt38 cA "E" an 3 es N I. ir. g "S 55 3 g -a es 3 g :0 » 4r 'S & 3 i 3 1 55 3 3 o X 3 Z S 3 MZ LZ Z55 C a V* <3 a o O ? 8 19 14 41 41 39 1 1 29 12 39 2 ‘221 a 4 3* 5'/- 1" * Auf LnndeSkosleil. — ** Boni Tchulflelde befreit Die vier Bezirkssreiplütze wurden gewährt von den Bezirken: Umgebung Graz (2), Voitsberg und Leoben je I. Schulcrbcrzcichnis. Im Schuljahre 1907/08 besuchten die Anstalt: II. Iah 1. Fuchs Anton aus Ganz. 2. Gutman» Josef aus Sulz. 3. Höpfl Anton aus Ruckerlberg. 4. Kainach Karl aus Oberpettau. ,r>. Krischan Albert aus Paris. 6. Langmann Frih aus Strade». 7. Langmann Walter aus Strade». 8. Muck Adalbert ans HauSniann-stätten. r g n ii g : 9. Ortner Karl ans Afling. 10 Pettowar Max aus Frieda». 11. Schwarzbauer Franz aus Gösfeudorf. 12. Tanschinann Johann ans Unterlami». 18. Wihany Frauz ans Bömisch-Gilowitz. II. Zechner Franz aus Dobl. 1. I a h r g a n g : 1. Cizej Josef n us Gomilsko. 2. Ebner Franz n ud Obersöding. 3. Fischereder Alfred aus Sankt Egydi. 4. Fritz Johann ans Ottendorf. 5. Grillitsch Johann aus Wolfsberg. (i. Jank Rupert aus Arnfels. 7. Knabl Anton ans Sommcr. 8. Krieg! Johann ans WetzelS-dorf. 9. Lach Johann aus Wilkom. 10. Möselbcrger Georg ans Sings- dorf. I I. Pißek Alois ans Ottendorf. 12. Pivc Eduard ans Reifnig. 13. Sattler Simon aus Obdachegg. 14. Schalk Franz ans Wörth. 15. Schwarz Karl aus Graz. 16. Seidl Florian aus Bairisch-Köllborf. 17. Wirth Josef aus Grainbach. 18. Zohar Peter aus St. Paul bei P. 19. Zöllner Josef ans Mellach. Borb e reit n n g s k u r s : 6. Kofi Josef aus Lahonci. 1. Gabriel Johann aus Jrdning. 2. Gasparič Ignaz aus Kljuca-rovci. 3. Goicic Anton ans Nutzdorf. 4. Kohl Franz aus Altenmarlt. 5. Stores Johann ans Tlake. 7. Pesdicek Johann aus Unter pobersch. 8. Schmölzer Franz ans Waakirchen. Die UnterrichtSerfolgr Q rj gestaltete» sich am Schlüsse des Schuljahres 1907/1908, mie folgt : Jahrgang vorzüglich lobens- wert i friedigend «e,,ü‘>fnb kaum ungenügend genügend ; uumme II. 4 :i 7 ! - 14 I. 2 9 7 i — ; io Vorb.-Kurs 1 ■r> 1 1 1 - II 8 Summe . 7 17 i:> i 1* — j 41 • WicdcrholuttiM'ritsl>>l,i gestattet. Die einzelnen Unterrichtsfächer waren wie folgt verteilt: Direktor Vinzenz Göhlert lehrte Pflanzenbau im I. und II. Jahrgänge. P. Athanasius Eisler: Religionslehre in allen drei Jahrgängen (gemeinschaftlich). Fachlehrer Rudolf Krakof/ik: Deutsche Sprache, Geometrie und Zeichnen in allen Jahrgängen, Geschichte im Vorbereitungskurse, Schreiben im Vorbereitungskurse und I. Jahrgang, Feldmessen im 11. Jahrgang und Gesang in allen drei Jahrgängen (gemeinschaftlich); Fachlehrer Paul o. Naredi: Naturgeschichte im Vorbcreitungs-turs, Tierkunde im I. Jahrgang, Rechnen und Tierzucht im 1. »nd II. Jahrgang; Fachlehrer Josef Peter: Natnrlehre im Vorbercitungskurs, Physik und Betriebslehre (Volkswirtschaftslehre) im I Jahrgang, Betriebslehre, Bienenzucht, Buchführung und Gesetzesknnde im II. Jahrgange ; Fachlehrer Viktor Tutschk a: Rechnen und Geographie im Vorbereitungskurse und I. Jahrgang, Gesteinskunde, Pflanzenkunde im I. Jahrgang, Obstbau im I. und II. Jahrgang, Weinbau, Gemüsebau »nd Waldbau im II. Jahrgang; Landschaftlicher Obertierarzt Josef Grein er: Landwirtschaftliche Tierheilkunde im II. Jahrgang, und zwar behandelte derselbe in seinen Vorträgen folgende für den praktischen Landwirt besonders wichtige Kapitel: Beurteilung des Gesundheitszustandes der landwirtschaftlichen Haustiere mit Angabe der verschiedenen Abweichungen; Lehre von der Altersbesti ntm uti g bei sämtlichen Haustieren mit spezieller Rücksichtnahme auf das Pferd; Gerichtliche Tierheilkunde, insoweit als dieselbe für den praktischen Landwirt notwendig ist; Sen che» lehre mit den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen und kurze Beschreibung der einzelnen Seuchen; Geburtshilfe des Rindes in ausführlicher Weise mit praktischen Übungen an den, geburtshilflichen Phantom; Erste Hilfeleistung bei akut auftreteuden Krankheiten bei allen Haustieren; Hufbeschlag mit besonderer Berücksichtigung der Hnspflege und Hufkorrektur bei Fohlen (in der landschaftlichen Hufbcschlagsschule) ; Beschreibung der normalen Stellungen der Extremitäten mit den Abweichungen und ihren Folgezuständen (Spalh, Riug-bciit, Gallen rc.) beim Pferd; Praktische Übungen im Vor führen des Pferdes (im Tierspitale) ; 3 ü ch t n it g S g r n « b f ä tz e n n d Z » ch t v e r h ä l t » i s s e in der steirischen Landespferdezucht. Die praktischen Arbeiten wurden unter Anteilnahme der betreffenden Fachlehrer überwacht vom Wirtschafter Rupert Kogler, Jnstitutsgürtncr Johann Herzog und Käser (beziehungsweise Futtermeister) Ferdinand Hani k. Als Anstaltsarzt fungierte im Berichtsjahre Herr Dr. Wilhelm Pommer von der Landes-Jrrenanstalt Feldhof. Das ständige Tienstpersoniile der Anstalt besteht aus 1 Wirtschafterin (zugleich Köchin), 2 Küchen -inügde», 1 Wäscherin, 2 Haus- und Schuldieuern, 1 ständigen Arbeiter (Milchführer), 1 Pferde-, 1 Ochsen- und 2 Kuhkiiechten, 1 Jungvieh-wärter, I Schweinewärteriu, 1 Nachtwächter. Aus stilar. Iui Berichtsjahre wurde» teils unter Führung des Direktors, teils unter jener der Fachlehrer folgende Stndienansfliige unternommen : 1. Nach Pibcr zur Besichtigung des k. k. Staatsgestütes sowie der dazu gehörigen Wirtschaft. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Wirtschaft des Herrn Winter in Köflach besichtigt, die eine hervorragende Zuchtherde des Mnrbodner Rindes besitzt. 2. Nach dem Ritter v. Plessing scheu Gute Waldegg, mit die rühmlichst bekannte Schweiuczuchtstation kenne» zu lernen, die das besondere Interesse der Teilnehmer erweckte. Die Aufklärungen über den dortigen Wirtschaftsbetrieb gab in liebenswürdigster Weise der Besitzer Herr Heinrich R. v. Plessing selbst. An dein Ausflüge beteiligte sich mich der Landes-Tierzucht-Wanderl e h i c r Herr Martin Jelovtzek sowie dessen Assistent Herr Martin Zupane. Elfterer hielt einen sehr lehrreichen Bortrag über den dortigen Znchtbetrieb und die Stallbanten für Schweine. 8. Nach dem Graf Barden n schein Gute Kornberg zur Besichtigung der bekannten Pinzgauer Rinderherde sowie der neuangelegte» Dauer-weiden. 4. Nach Gösting zur Besichtigung der Kellereien der Gebrüder Kleinoscheg. 5. Auf die Mendl-Alm am Rosenkogl bei Stainz, woselbst auch die Anstalt ihr Jungvieh anfgetrieben hatte. Beim Ausstieg, der über den sogenannten Engl-Weingarten der Stainzer Sparkasse erfolgte, hatten die Schüler auch Gelegenheit, die dortigen Weingärten, die fast ausschließlich Reinsatz der heimischen Wildbacher Rebe answeisen, zu besichtigen. 6. Die Brauerei und deren Wirtschaft in Pnntigani. 7. Die Konservenfabrik in Liebcna». 8. Die Fischznchtanstalt in Andritz-Ursprnng. 9. Das Gaswerk in Eggenberg. 10. In das Gemeindeamt in Eggenberg. 11. In das Grundbuchsamt in Graz. 12. In die Landes-Hnfbeschlags- und Tierheilanstalt in Graz. 13. In das LandeS-Musenm und Joanneum in Graz. 14. Nach Hart zur Besichtigung des Dr. Erich Klnscmannsche» Gutes Teichhof. 15. Nach Mariatrost zur Besichtigung der Drainageanlagen am St. Josefs-Gute, wo in liebenswürdigster Weise der Landes-Knltnr-Oberingenienr Herr Josef Sinnreich einen sehr instinktiven Bortrag über die Drainage hielt. 16. Gelegentlich der Herbstmesse wurde die Rinder-, Hengsten-, Schweine- und Geflügelschau besichtigt und besuchten die Schüler auch die Bortrüge über Geflügelzucht, gehalten von Herrn Dr. E. Blancke-Berlin. 17. Ebenso wohnten die Schüler dem Vortrage des M. Pratt ans Sweathinore (Amerika) über amerikanische Königinnenzncht an. 18. Weiters wurde ein Ausflug in die Lurgrotte und zum Kessel-fcill gemacht. 19. In die Umgebung von Gruz wurden mehrere botunische Exkursionen unternommen. Überall fanden die Lehrer und die Schüler besonderes Entgegenkommen und freundliche Aufnahme, wofür auch an dieser Stelle der wärmste Dank zum Ausdruck gebracht wird. Jahrrsschlußfeicr. Dieselbe fand am 29. Juli 1908 unter dem Vorsitze des Referenten für die Landeskultur im Landes-Ausschüsse, Herrn Franz Grafen Attems sowie in Anwesenheit der Herren: Landes - Ausschußbeisitzer Professor Franz Robič, Josef Freiherr v. Kulm er, k. ». k. Oberstleutnant i. R. und Direktionsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse, Dr. Viktor Negbauer, k. k. Bezirkshauptmann, als Regierungsvertreter, Rainer Husch, Gutsbesitzer und Obmann der Bezirksvertretung Umgebung Graz, Dr. Ignaz v. Sca rp a tett i zu Unterwegcn, Sanatoriumsbesitzer und Gemeiuderat, Dr. Erich Kl use mann, Gutsbesitzer und Obmannstellvertreter der Bezirksvertretung Umgebung Graz, Direktor Johann V o i t h, Professor Franz Wurdak, Fachlehrer Josef Wido wir, Landes-Wauderlehrer Martin Jelovšek, Oberlehrer Josef Frei. Journalist Ernst Wittermann, P. Athanasius Eisler, Dr. Franz Sorger als Vertreter der Landes-Jrrenanstalt Feldhof, Reichsrats- und Land-tagsabgeordueter Huber, weiters zahlreicher Eltern von Schülern statt. Nach einem einleitenden Chorgesange der Schüler begrüßte der Anstaltsdirektor die erschienenen Gäste und erstattete den Bericht über das abgelaufene Schuljahr. Hierauf folgte eine dreistündige Prüfung der Zöglinge aus mehreren allgemeinen und den wichtigsten Fachgegenständen. Der Vorsitzende Herr Franz Graf Attems gab sodann seiner Befriedigung über die günstigen Uuterrichtserfolge Ausdruck. Er legte den Absolventen der Anstalt aus Herz, ihren Stand, die Landwirtschaft, welche die Grundlage des Handels und Verkehres bilde, stets hochznzalten; er ermahnte die Absolventen, ihre Kenntnisse zn erweitern und selbst bei der Arbeit Hand anzulegen, wie es die heutige» Konkurrenzverhältnisse geboten erscheinen lassen. Es müsse auch ihre Aufgabe sein, sich im öffentlichen Interesse, so in Genossenschaften, i» der Gemeinde- und in der Bezirksvertretung zu betätigen und die erworbenen Kenntnisse zum eigenen sowie zum Nutzen des Gemeinwohles zn verwerten. Er wünschte den aus der Anstalt Scheidenden das beste Fortkommen »ud nahm die Verteilung von Vücherprämien vor. Für Fleiß und besondere Leistungen wurden folgende Schüler prämiiert: Absolventen. Fuchs Anton mit Siebter. „Alp- und Weidewirtschaft". Gutman Josef mit Zajček, „Praktische Meßkunst". Krischau Albert mit Zajček, „Kulturingeuieur". Muck Adalbert mit Thalmayer, „Alpwirtschaft". Witzany Franz mit Frank, „Kampfbuch". Zechner Franz mit Schlipf, „Handbuch der Landwirtschaft". I. Jahrgang. Knabl Anton mit Wilkens, „Naturgeschichte der Haustiere". Wirth Josef mit Böhme, „Landwirtschafts-Lehrling". Cizej Josef mit Böhme, „Landwirtschafts-Lehrling". Vorbereitungskurs. Gabriel Johann mit Böhme, „Landwirtschaftliche Sünden". Goiöiä Anton mit Böhme, „Landwirtschaftliche Sünden". Wie bei allen festlichen Anlässen des Jahres 1908 in ganz Österreich des glorreichen Regiernngsjnbilünms unseres Monarchen gedacht wurde, gab auch diese Schlnßfeier den passenden Anlaß, sie mit einer Kaiscrhuldignngsseier zu verbinden. Die Teilnehmer begaben sich in die südlich vom Schulgebäude gelegene Gartenanlage, in deren Mitte eine Gedcnkeichc gepflanzt worden war. Am Fuße derselben ruht ein Felsblock, der die Inschrift trügt: „F. J. I. 1848—1908". Nachdem der Sängerchor das Lied „O, du mein Österreich" zum Vortrag gebracht hatte, trat Herr Landesausschnßbeisitzer Franz Graf Attems vor die Ciche und hielt eine warmempfnndene Gedenkrede. Er betonte, daß, wenn alle Bewohner Österreichs im heurigen Jahre freudigen Herzens das 60jährige RegierungSjnbilüum unseres erhabenen Monarchen begehen, vor allein die Landwirte Österreichs Ursache haben, sich dieses Jubiläums zu freuen. Denn unter der glorreichen Regierung Kaiser Franz Josefs ist für die Landwirtschaft Vieles geschehen und geschaffen worden. Der Bauern- und Landwirtestand wurde zu einem mächtigen Faktor erhoben, der in allen Vertretungskörpern eine maßgebende Rolle spielt. Die politische Stellung des Landwirtes ist zu einer einflußreichen geworden. Auch in wirtschaftlicher Beziehung wurde eine Reihe von Gesetzen geschaffen, so das Grnndentlastnngsgesetz, das Forstgesetz und Wasserrechtsgesetz, welche geeignet sind, die wirtschaftliche Lage des Landwirtes zu verbessern. Ganz besonders hat sich in der Regiernngs-zeit unseres Monarchen ein Gebiet entwickelt, das früher ganz brach gelegen war: das landwirtschaftliche Uuterrichtswesen. Alle bestehenden landwirtschaftlichen Lehranstalten verdanken ihr Entstehen der weisen Fürsorge unseres Monarchen. Wenn auch die Lage der Landwirte nicht immer eine rosige ist, so dürfe man nicht verzweifeln. Auch in dieser Hinsicht ist unter der Regierung unseres Kaisers Vorsorge für Aushilfe getroffen worden. Die Landwirte haben daher alle Ursache, das Kaiser« jnbilünm zu feiern. Die Anstalt habe zur bleibenden Erinnerung an den heutigen Tag diese Eiche als Symbol der Treue gepflanzt und einen Gedenkstein ausgestellt, vor welche»! die Groitenhofer neuerlich das Gelöbnis ihrer Kaisertreue ablege» wollen. Redner wünschte, daß diese Eiche kräftig gedeihen und durch Jahrzehnte und Jahrhunderte als Zeuge des heutigen Festtages bestehen möge. Er schloß mit einem dreimaligen Hoch auf de» Kaiser, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Damit schloß die erhebende Feier, welche den Absolventen gewiß in dauernder Erinnerung bleiben wird. 4. Kurse. a) Fischereilehrkurs. Derselbe wurde für die Schüler des II. Jahrganges in der Zeit vom 3. Jänner bis 21. Mai abgehalten. Den Unterricht erteilte Fachlehrer Rudolf Krakofxik in 20 Vortrags- und ebensovielen ÜbnngS-stnnden. I>) Die Buchs ü h r u n g s k u r s e. Über Anregung der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft für das Herzogtum Steiermark bewilligte der steiermärkische Landes-AnSschuß die Abhaltung von Buchhaltnngskursen an der Anstalt und sicherte eine namhafte Unterstützung dieser Kurse zu. Der Zweck der in der Regel viertägigen Kurse ist einerseits, Landwirte und Landwirtssöhne mit einer den bäuerlichen Verhältnissen an-gepaßten BnchführuugSform vertraut zu machen, anderseits Lehrer, Raiffeisenkassenführer re. zu Buchführungs-Instruktoren auszubilde». Zum ersten Kurse wurden Landwirte, Lehrer und Kassenführer zngelasse». In Hinkunft werden aber die Kurse für bäuerliche Besitzer und für Buch-führungs-Jnstruktoren getrennt abgehalten. Der Unterricht zerfällt in den theoretischen Teil mit 8 Stunden und den Praktischen Teil, dem 24 Stunden zngemessc» sind. Beide Teile lehrt der Fachlehrer Josef Peter nach dem von ihm verfaßten und der k. k. LandwirtschaftS-Gesellschait herausgegebenen Leitfaden für bäuerliche Buchführung und den dazugehörigen Tabelle». Die Teilnehmer des Kurses erhalten an der Anstalt frei Unterkunft, für minderbemittelte Besucher stehen eine Anzahl von Stipendien zur Verfügung. I. Buchs ii hrungskurs vom 13. bis 10. April 1908. Am 13. April 1008 wurde der erste Kurs für bäuerliche Buchführung in feierlicher Weise eröffnet. Der Direktor der Anstalt Vinzenz Göhlert begrüßte in herzlichen Worten die Kursteilnehmer, stellte den Vertreter des Zentralausschnffes der k. k. steiermärkischen Landwirtschafts-Gesellfchaft, Herrn Richard Klammer, Gutsbesitzer, Schloß Ebensfeld, vor und teilte, nachdem er ans den Wert der Buchführung für den landwirtschaftlichen Betrieb hingewiesen hatte, mit, daß zum Besuche des Kurses 121 Anmeldungen eingelaufen sind, wovon mit Rücksicht auf den verfügbaren Raum und die Erreichung des Lehrzieles nur 30 Teilnehmer zugelassen werden konnten. £ R a i» c S t il 11 6 Ort 1. Birnstingl Franz Besitzcrssohn Hitzendorf 2. Brandner Johann Besitzer Donnersbachan 3. Tobnik Josef Oberlehrer Ponigl a. S. B. 4. Eibinger Vinzenz Bauer Seicrsberg 5. Gulh Franz Oberlehrer St. Peter ob Judenburg fi. Gutman Joses Besiyerssohn Gteichenberg 7. Hagenhoser Julias „ Sasenhof 8. Hirn Kajetan Besitzer Trosaiach 9. Huber Hans Ilnterlainin 10. Hoenig Alexander Grosigrundbesitzci Pösinitz 11. Kainach Karl Ackerbanschiiler Ober-Pettau 12. Krischanitsch Alois Grundbesitzer Trgowitsch 13. Kroy Fri!; Grundbesitzerssohn it. Lorenzcn bei Trieb 14. Ledinegg Leopold Grundbesißer Kaltenbrunn 15. Lienhart Rudolf Giundbesitzerssvhn Straygang ifi. Loibner August Eichegg 17. Mayer Franz Grundbesitzer Straszgang 18. Mayer Johann GrundbesitzerSsoh» Pirka 19. Rechutny Franz Lehrer Deutschlandsberg 20. Neddermeyer Wilhelm Grundbesitzer Stistingtal 21. Orthacker Franz Kehlberg 22. Schlachcr Jakob Grundbesitzerssohn Gleisdorf 23. ©ferite Franz Grundbesitzer Ricanec 24. Stavnko Franz Olrundbesitzerssohn Luttenberg 25. Steinhäuser Josef Grundbesitzer Kuniberg •26. Stern Vinzenz Rohrbach ,27. Stöcker Franz Gruudb., Landtgabg. übersbach j 28. Wolf Wilhelm Oberlehrer Ratschendors ! 29. Witzany Franz Ackerbanschiiler llntervogau ! 30. Zöllner Joses Grundbesitzer Scbersdorf Von diesen Teilnehmern umreit mit Stipendien im Betrage von je 25 K bcteilt: Dobnik Joses, Oberlehrer, Ponigl a. d. S.-B., Gnth Franz, Oberlehrer, St. Peter ob Judenburg, Wolf Wilhelm, Oberlehrer, Ratschendorf, Brander Johann, Grundbesitzer, Donnersbachan, Ledi n egg Leopold, Grundbesitzer, Kaltenbrunn, Zöllner Josef, Grundbesitzer, Scbersdorf. Herr Zentral-Ansschuß Klammer gab eine kurze Übersicht über die Entstehnngsgeschichte des Buchführungsknrses und der BuchführnngS-angelegenheit im Lande überhaupt. In den ersten Monaten des JahreS 1903 wurden die ersten Vorträge über bäuerliche Buchführung gehalten. Auf die Anträge der Generalversammlung vom Jahre 1904 wurde der Plan für eine solche Buchführung entworfen und Herr Fachlehrer Josef Peter mit der Ausarbeitung betraut. Dem Entgegenkommen des k. k. AckerbaumiuisteriumS »nd ganz besonders aber des hohen steier- mürkischen Laudes-Ausschusses ist es zu verdanken, daß im heurigen Jahre die Formulare für die Bücher gedruckt und der erste Kurs au der Landes-Ackerbauschule abgchalte» werden konnte. Leider fehlten bisher noch die notwendigen Mittel, um mich die Anleitung zur Buchführung im Drucke erscheinen zu lassen. Nachdem aber ans dem Kreise der bäuerlichen Bevölkerung ein so überaus lebhaftes Interesse bekundet wird, so steht zu erwarten, daß die maßgebenden Kreise mit der Gewährung der notwendigen Unterstützung nicht mehr zurückhalten werden. Herr Zentral-Ausschuß Klammer dankte im Namen der Gesellschaft dem hohen k. k. Ackerbauministerium und dem hohen steiermärkischen Landes-Ausschusse für das bewiesene Entgegenkommen und erklärte de» ersten Buchhaltnngskurs für eröffnet. Herr Oberlehrer Wolf dankte im Namen der Kursteilnehmer für die Begünstigung, au dem Kurse teilnehmen zu können, und versicherte, das hier Gelernte draußen im Betriebe mich zu verwerten; dies Versprechen könne er um so leichter geben, nachdem die Einführung einer ordentlichen Buchführung eine dringende Notwendigkeit ist. Der Unterricht wurde durch Fachlehrer Josef Peter in 30 Stunden erteilt. Dem theoretischen Teile waren 8 Stunden gewidmet, auf die Durchführung des praktischen Beispieles entfielen 22 Stunden. Der Stoff war folgendermaßen gegliedert: Begriff und Aufgaben der Buchführung, Methoden, Vermögensaufnahmeu mit Anfang des Jahres mit den notwendigen Anleitungen für die Bewertung der verschiedenen Vermögensteile, Erklärung der Tabellen. Die laufende Buchführung : Zweck und Führung des KassebncheS und des Hanshaltungs-bnches, die Vermögensanfnahme mit Schluß des Jahres, die Berechnung der Haushaltuugskosteu, die Reiuertragsberechnung, die Ein-konimenberechuuug und die Verfassung des Pcrsonaleinkommeusteuer-Einbekeuntnisses. Die Schüler folgten dem Unterrichte mit großem Eifer und Verständnisse, so daß das Lehrziel bei jedem einzelnen tatsächlich erreicht wurde. Es war für den Lehrer eine große Freude, zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Schüler bei der Sache waren, als sie sahen, daß die Buchführung bei weitem nicht so schwierig ist, als sie sich vor-stellten Und als auch das Personalcinkommenfleuer-Einbekenntnis auf Grund der Einteilung der verwendeten Bücher mit Leichtigkeit gelöst wurde, war die Freude eine ganze. Nach einem kurze» Schlußworte des Kursleiters und den Dankesworten der Kursteilnehmer verteilte Direktor Göhlert die Zeugnisse und schloß mit einem warmen Appell an die Teilnehmer, für die Verbreitung der bäuerlichen Buchführung in ihrem Wirkungskreise nach Kräften milznhelseu, den ersten Buchhaltnngskurs. II. B » ch führ « n g 8 hi r S voi» 28. bis 81. Dezember 1908. Der zweite Kurs, welcher für bäuerliche Besitzer bestimmt war, wurde mit 28. Dezember durch den Direktor Vinzenz Göhlert durch eine herzliche Begrüßungsansprache an die Teilnehmer eröffnet Bon de» 73 eingelaufenen Anmeldungen konnten nur 30 berücksichtigt werden. Alt dem Kurse nahmen teil : . ''7+- R a in c Stand Ort 1. Almer Vinzenz Besitzer Floing bei Anger 2. Buiimann Johann Hardegg bei Frieda» 3. Freisacher Franz „ Prosdorf bei Hl.-Krenz 4. Fruhmann Franz „ Zettling 5. Greimel Johann „ Fladnitz bei Passai! 6. Hofmeister Alois „ Maierdorf bei Gnas 7. Hohenwarter Josef „ Lindegg bei Blumau 8. Hois Josef Besitzers! ohn Kalchberg bei Voitsberg 9. Hollersbacher Josef Besitzer Ober-Feistritz bei Anger 1». Krispel Franz „ Reith beiWind.-Hart mnnnsdorf 11. Ofner Joses Besitzerssohn Hohenegg bei Jlz 12. Payerl Anton Unterlamm 13. Ponsold Peter Besitzer Krammersdors bei Passai! 14. Putz Johann Besitzerssohn St. Lorenze» a. Wechsel 15. Radler Johann Besitzer Passai! 16. Mesch Franz Besitzerssohn Wald bei Stainz 17. Micger Johann Besitzer Krammersdors 18. Rosegger Peter „ Krieglach 19. Salmhofer Florian „ Ober-Rettenbach 20. Sattler Hans „ Mariatrost 21. Schaunitzcr Engelbert Besitzerssohn Döllach bei Liezen 22. Seit; Theresia Besitzerstochter Stubcnberg 23. Sorger Maria Besitzerin Gratkorn 24. Skrbinšek Georg Besitzer Haidin bei Pettau 25. Steiner Vinzenz „ Goritzen 26. Teilt ilici Franz Besitzerssohn Rosegg bei St. Stesan 27. Vaupotič Jakob Besitzer Hardegg bei Frieda» 28. Wagner Adolf Lembach bei Riegersbnrg 29. Warbiichler Franz Ober-Schöckl 30. Ttrablegg Franz ' Rarrath bei Arnsels Von diesen Teilnehmern erhielten ein Stipendii»» von je 15 K: A liner Vinzenz, Besitzer, Floing bei Passai!. Freisacher Franz, Besitzer, Prosdorf bei Hl.-Krenz. Hois Josef. Besitzerssoh», Kalchberg bei Voitsberg. Hollersbacher Josef, Besitzer, Ober-Feistritz bei Anger. Ofner Josef. Besitzerssohn, Hohenegg bei Jlz. Warbiichler Franz, Besitzer, Ober-Schöckl. Ein Stipendium von je 10 K : ©reimel Johann, Besitzer, Fladnitz bei Passai!. Skrbinšek Georg, Besitzer, Haibin bei Pettau. Für die Behandlung des Lehrstoffes waren 32 Stunde» erforderlich. Herr Johann Putz dankte namens der Teilnehmer dem Direktor Vinzenz G öh lert für die freundliche Aufnahme, dem Kurslehrer Josef Peter für seine Mühewaltung und gal, das Versprechen, schon im neuen Jahre das Gelernte zur Anwendung zu bringen. Mit den besten Wünschen für das neue Jahr verabschiedeten sich die Kursteilnehmer und so mancher kräftige Händedruck besagte, daß die an der Anstalt verbrachten Stunden keine verlorenen sein werden. c) Der landwirtschaftliche Fortbildungskurs für Volksschullehrer aus den A l p e n l ü n d e r ». Mit Erlaß des hohe» k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 14. Juli 1908, Z. 30.431, wurde die Abhaltung eines landwirtschaftlichen Fortbildungskurses für 30 Volksschullehrer ans den Alpenlündern bestimmt. Der erste Teil dieses Kurses fand in der Zeit vom 2. bis 29. August 1908 an hiesiger Anstalt statt, während der zweite Teil des Kurses an der Landesschnle für Alpwirtschaft am Grabnerhofe bei Admont abgehalten wurde. An diesem Kurse nahmen folgende Herren teil: SŠ 5^- 91 n m c Eigenschast Dicnstort I Aus ver Steiermark. Gottfried Dorm Oberlehrer Tnrnan 2 Alois Seidler „ (Wonobil; Markt 3 Johann Kleindieust St. Oswald 4 Franz Müller Lehrer St. VRichacl -r> Johann Glanzer Oberlehrer Gaal 0 Anton Slcifll „ Ehrenhansen P-oleb 7 Ludwig Plankensteiner » 8 Josef Meàièek „ Lichtenwald » Friedrich Kadnsch „ Hau« 10 Rudolf Mayer Lehrer Obdach 11 Hugo Rößncr Oberlehrer Et. Johann n. T. 12 August Straus; . Abstall 13 Franz Prence Rann Umgebung 14 Johann Loy A fl ing 15 Franz Vreüko . Windischgraz 16 Aus Salzburg. Dominik Thalhammer Oberlehrer Kuchl 17 Franz Soinpek Altenmarkt 18 Nikolaus Noggler . Lehrer 91!ariapfarr 19 Hans Hauser Oberlehrer MaiShvsen 20 Aus Oberosterrcich. Friedrich Tragnu Lehrer I. Kl. Windhaag 21 Franz Schnsserhaus Oberlehrer St. Ulrich 22 Joses Lothaller Lehrer 1. Kl. Osteria iething >3 Rudolf Wechselbaniner.... " St. Georgen am Wald Eigenschaft Dicnstort 24 Aus «orliteli. Balthasar Fercher Oberlehrer Ber» 25 ©imon Knaus „ Himmelberg 26 Sebastian Tertnig „ Guttaring 27 Johann Malloth « Hörzendorf 28 Aus Niedcrösterrcich. Joses Aubrunner Schullkiter Schneeberg 29 Andreas Preschinski Oberlehrer Piesting HO Herman Demal Lehrer I. KI Windhaag Die Gliederung des Lehrstoffes erfolgte in nochsteheuder Weise: 1. Das Wichtigste aus den gruudlegeudeu naturwisseuschaftlicheu Fächer» : a) Bau und Leben der Pflanzen. Vortragender: Fachlehrer R. Krakofrik . . .10 Stunden b) Die wichtigsten Pflanzenkrankheiten und Schädlinge der landwirtschaftliche!! Kulturpflanzen und deren Bekämpfung. Vortragender: Fachlehrer R. Krakof/ik . . . 6 „ c) Die Schädlinge des Obst- und Gemüsebaues. Vortragender: Fachlehrer V. Tutschka . .0 „ 2. Das Wichtigste aus: a) Der Bodenkunde, Diingcrlehre, Feld-, Wiesen- und Futterban. Vortragender: Direktor Vinzenz Göhlert . . 24 „ I») Dein Obst- und Gemüsebau. Vortragender: Fachlehrer B. Tutschka . .18 3. Rassen und Pflege der Haustiere. Vortragender: Fachlehrer von Naredi . . .30 „ 4. Die wichtigsten Betriebssysteme in den Alpenlüudern. Vortragender: Fachlehrer Josef Peter . . . .12 „ 5. Genossenschaftswesen. Vortragender: Fachlehrer Josef Peter . . ü „ <). Diewichtigsten agrarischen Reichs- und Landesgesetze. Vortragender: Fachlehrer Josef Peter .... 6 7. Anatomie und Physiologie der Haustiere. Vortragender: Obertierarzt Joses Greiner . . 8 8. Einführung in die Methodik des landwirtschaftlichen Fortbildungsunterrichtes. Vortragender : Oberlehrer Franz W a mp rechtsum er aus Gröbuiing....................................18 „ Name 5)- Der Unterricht in de» Fachgegenstünden wurde naturgemäß durch die einschlägigen praktischen Demonstrationen auf den Felder», im Stalle, in den Obstanlage» der Baunischule und den Gemüsegärten mit einem Zeitaufwande von 74 Demonstrationsstunden ergänzt, außerdem fanden mehrere Exkursionen in mustergültige Betriebe der Umgebung sowie eine eintägige Exkursion auf das rühmlichst bekannte Gut des Herr» Rudolf von Dehne in Welsberg statt, woselbst sich auch eine Schwcinezucht-statiou der k. k. steiermärkischen Landwirtschaftsgcsellschaft befindet; hier ergab sich reichlich Gelegenheit, auf dem Gebiete des Obstbaues, der Rinder- und Schweinezucht und insbesondere auch des rationellen Futterbanes Mustergültiges demonstrieren zu können. d) Bienen zucht-Lehr k u r s uom 7. bis IB. September 1908. Auf Ersuchen des Verbandes steirischer Bienenzüchter bewilligte der hohe steiermärkische Landes-Ausschuß die Abhaltung eines 7 tägigen theoretisch-praktischen Bieucnzucht-Lehrknrses. Als Lehrer bei diesem Kurse fungierte» außer den Anstaltsfachlehrern Josef Peter. Rudolf KrakofLik, Viktor Tut sch ka, die Wanderlehrer des Verbandes steirischer Bienenzüchter Franz Kall ist a und Franz Me ix »er und der Ackerbauschullehrer i. P. Andreas Ranch. An dem Kurse nahmen folgende Herren, beziehungsweise Damen teil: 1. Erlcr Fanny, Postbeamtin, Ries bei Graz. 2. Gassarek August, Student, Marburg. 3. Friedrich Wilhelm, Baumwürter, Lebing bei Weiz. 4. Grosse Marie, Finanzratsgattin, Graz. 5. Holzer Engelbert, Baumwürter, Voran. 6. Hnth Karl, k. ». k. Hauptmann i. R., Graz. 7. Hnth Viktor, Student, Graz. 8. Klaminger Florian, Bescher, Lebing bei Weiz. 9. Ledineg Friedrich, Fachlehrer, Marburg. 10. Lovrec Franz, Oberlehrer, Wiudischlaudsbcrg. 11. Morre Peter, Oberlehrer, Feldkirchen bei Graz. 12. Rest Leopold, Lehrer, Feldkirchen bei Graz. 13. Plunger August, Apotheker, Wiudischlaudsberg. 14. Pöhui Josef, Privatier, Graz. 15. Runter Johann, Realschüler, Graz. 16. Robatscher Alois, Oberlehrer, Lebing bei Weiz. 17. Riehl Alois, Techniker, Graz. 18. Steyskal Hugo, Student, Mariatrost. 19. Steyskal Viktor, Student, Mariatrost. 20. Weingraber Alois, k. ». k. Oberstleutnant i. R., Wetzelsdorf. 21. Žolnir Oskar, Oberlehrer, Olimje bei Windischlandsberg, Ter Unterricht wurde nach folgendem Stundenplan erteilt: Stundenplan für den Bienen,uchtlehrkurs 1908. Sf ä to -ü a «.er? « Ä « 00 00 N 5 Sonntag Prüfung für Bienenmeister und Wanderlehrer Am Schlüsse des Kurses unterzogen sich der Wanderlehrer-Prüfung die Herren: Lovrec Franz, Oberlehrer, Windischlandsberg; Nell Leopold, Lehrer, Feldkirchcn bei Groz; Žolnir Oskar, Oberlehrer, Olimje bei Windischlandsberg. 5. Besuche. Auch im abgelaufeneu Jahre wurde die Anstalt durch zahlreiche Besuche von landwirtschaftlichen Fachmännern, Korporationen, Schülern landwirtschaftlicher Lehranstalten und Landwirten ans verschiedenen Landesteilen ausgezeichnet. Außer den in der Anstaltschrvnik bereits angeführten Persönlichkeiten wären noch hervorzuheben: Herr Landtags-Abgeordneter Franz Stieg und Herr Paul Gabriel ans Jrdning, Herr Obstbau-Wanderlehrer Josef Loh, Herr Franz G i r st m a h r, Weingntsbesitzer in Marburg, Herr Karl B e h a ck e r, k. k. Landesschnlinspektor in Salzburg, Frau Elise von A r t e n s, Gutsbesitzerin in St. Marei», Herr Franz Kreibich, Gutsbeamter in Friedland, Herr Josef N o v a k, Landesbeamter, die Herren Max Steffen und Jofcf Hofer, Realitätenbesitzer in Graz, Herr Heinrich Spnrny, Direktor in Znaim, Herr I. Schreiner ans Sachsenfeld mit zwei Mitgliedern des »ntersteiermärkischen Hopfenbauvereines, Herr Graf Ferdinand Brandts aus Graz, eine Exkursion kroatischer Landwirte unter Führung der Herren: Stepau Fugo nie, Reichsrats-Abgeordncter, Dr. Otto Franges. Universttütsprofessor und Leiter der landwirtschaftlichen Regiernngssektion in Agram, Dr. Mila» K r i st o f, Redakteur der landwirtschaftlichen Blätter in Agram, weiters Herr Dr. Leopold Freiherr von Hennet, Fachberichterstatter des k. k. Ackerbau-Ministeriums, Herr Hugo Wnchth, k. u. k. Major in Graz, Herr Kosta Jlibaäiä, Professor, zngeteilt der königlichen Landesregierung in Agram, die Herren Landtags-Abgeordneten Michael Brandi aus Mitterlobming und Markus Frank ans Hall bei Admont, Herr Professor Adolf G st ir n er, Graz, und Herr Weinbauschuldirektor Franz Zweifler aus Marburg. (>. Lehrmittel. Das Hauptlehrmittel, die Anstaltswirtschaft, ist derart eingerichtet, daß jeder im Lande kultivierte landwirtschaftliche Betriebszweig eine entsprechende Beachtung findet. In jedem dieser Zweige wird das in ausreichendem Maße vorhandene Inventar durch Zukauf von erprobten Neuheiten stets auf der Höhe der Zeit erhalten. So ist es auch möglich, daß jeder Schüler während der reichlich bemessenen Arbeitszeit hinlänglich Gelegenheit findet, sich alle jene Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen, welche notwendig sind, um die väterliche Wirtschaft einmal nach den Anforderungen der Gegenwart zu führen. Für jene Fächer, für welche die Wirtschaft mit ihren Einrichtungen und ihrem Inventar nicht ausreichend ist, steht eine verhältnismäßig reichhaltige Lehrmittelsammlung zur Berfügung, so daß der Lehrer in ben Stand gesetzt ist, ben Lehrstoff für jeben Gegenstand so instruktiv »nd leicht verständlich als mir möglich zu gestalten. Im Berichtsjahre wurde diese Sammlung durch folgende zn-gekanfte Gegenstände bereichert: Eine Passiermaschine und ein Mnskochkessel, eine Reihe von Kellereigeräte», von Präparaten: Schädel des Hechtes, Vorderfnß des Pferdes, Kieferprüparate des Rindes und Schafes, von Stopfprüparate» : Stockente. Schneehuhn, Kneckente, Flußnfcrlünfcr, Wasserlünfer, Wende» hals, Schopflerche, sodann eine Reihe von mikroskopischen Präparaten und Glasphotogrammen. Mit Rücksicht ans die Heuer besonders reiche Blüte der Obst-bäuine wurden Aufnahmen von einer Reihe typischer Sortenbänme gemacht und in einem Album vereinigt. Landwirtschaftlich-bot a n i sch er Gart cn. Derselbe beherbergt ans einer Fläche von ein Viertel Hektar Ausmaß, welche in 18 Tafeln geteilt ist, an 650 namentlich als Deinon-strationsinateriale für den Unterricht bestimmte Pflanzen, darunter die wichtigsten Gräser, Futterpflanze», Getreidevarietäten, Mais- und Sirk-arten, Gemüsepflanzen zur Reife, technische und Bienenuührgewüchse, osfizinelle und Giftpflanzen, Unkräuter, Snmpfgewächse »nd Frnchtgehölze. Die gesamte Bearbeitung wird von den Zöglingen selbst unter Anleitung des Fachlehrers Krak osici k besorgt. A n st a l t s b i b l i o t h e k. Die Anstaltsbibliothek umfaßt Über 3.000 Bände und erfuhr auch Heuer wieder eine bedeutende Erweiterung. An G e s ch e n k w e r k e n liefen ein : Vom hohen k. k. Ackerb a unii n i ster i n »i : Löschnig, Anleitung zum rationellen Betriebe des Obstbaues; Müller, 3. Band des Jahrbuches für wissenschaftliche und praktische Tierzucht; Brüders, Einträglicher Gemüsebau ; Orsi, Unkrautbekämpfung ; Schrott-Fichtl, Moderne Bergbanern. Vom h o h e n st eier in ür kischeu L a n d e s - A n S s ch n s s e: 5 Exemplare Schwarz-Dr. Schuppli, Die zweckmäßigste Bauart der Rinderstallnngen ; 20 Exemplare des Gesetzes zur Hebung der Rindviehzncht. Vom steiermärkischen Landes - O b st b a n v e r e i n e : 20 Exemplare des Obstgrnndbnches. Von Herrn Grafen Heinrich Attems eine Anzahl von landwirtschaftlichen Werken und Fachzeitschriften. Von Herrn Armin Arbeiter: 60 Exemplare Einträgliche Geflügelzucht. Von Herrn Dr. Peter Rosegger: Die Schriften des Wald-schnlmeisters. Durch Zukauf wurde» im Laufe des Jahres 142 Werke neu erworben. Landwirtschaftlich-botanischer darteli. 7. Bauliche Veränderungen. Durch Anbringung von neuen, gut isolierten Ventilationsschläuchen mit 45 cm inneren Lichte wurden die Luft- und Temperaturverhült-nisse im Schweine- und Jungviehstalle wesentlich verbessert. Zum Schüttboden wurde ein zweckmäßiger Zugang geschaffen. An der Grenze vom Fornwbstgartcn bis gegen den Wald wurde ein Abschluß durch einen Drahtgeflechtzaun geschaffen. Um die Ergiebigkeit der unzureichenden Wasserleitung zu erhöhen, wurde versucht, durch weiteres Fassen der als Ochsenqneüe bezeichneten Wassernder eine Besserung zu schaffen; der Erfolg dieser Maßnahme kann erst nach der Schneeschmelze beurteilt werden. 8. Der Kaiser Franz Josef I.-Jubiläniiis-Schiilcruntcrstützungsfonds. Der Lehrkörper der Anstalt faßte in seiner Konferenz vom 8. Februar 1908 den Beschluß, das 60jährige Regierungsjubiläuip Sr. Majestät unseres Kaisers durch die Errichtung eines Schülernntcr-stützungsfonds zu feiern und diesen Fonds zum bleibenden Angedenken an unseren gütigen Monarchen „Kaiser Franz Josef I.-Jnbilünms-Schüleruntcrstütznngsfonds" zu benennen. Damit der angestrebte Zweck nur annäherungsweise erreicht werde, war die Aufbringung einer größeren Summe notwendig und dies war mir wieder möglich, indem sich der Lehrkörper an alle Freunde und Gönner der Anstalt mit der Bitte wendete, einen kleinen Beitrag zu diesen Fonds zu leisten. Der ungeahnte Erfolg dieses Schrittes zeigte recht deutlich, welch warme Sympathien die Anstalt in den weitesten Kreisen genießt. Die namhaften Spenden, welche von den verschiedenen Seiten einliefen, erreichten, wie ans der nachstehenden Rechnung ersichtlich ist, mit Ende Dezember 1908 die ansehnliche Höhe von 1.757 K 50 h und verpflichten uns, allen hochgeehrten Spendern den herzlichsten Dank auch an dieser Stelle nnszusprechen. Zum Verwalter des Fonds wurde durch die Konferenz Fachlehrer Josef Peter gewühlt. 'JI c ch n n it g des Kaiser Franz Josef l.-Schuluntcrstütznngsfonds für das Jahr 1908. Datum Empfang Betrag K h 31. Jänn. 17. Feb. » .. Kafsabcstand mit Anfang 1908 Überzahlung anläßlich der Mcsserbestcllung Herr Kozak, Kehlberg, flit den von Schillern besorgten Weingartenschnitt Herr Fachlehrer Paul von Naredi-Rainer Ritter zu Harbach 265 10 10 ,i 20 i 31! ! Filrtrag. . 285 51 1 Datum E nr p f a n g Betrag K 1 h 1 Übertrag. . . 285 51 i Überrest von der Prüfungstaxe des Cxternisten Czeike 3 — 29. April Zinsenzuwachs bis Ende 1907 21 81 , Jahresbeitrag von Herrn Direktor Vinzenz Göhlert . 25 1 5. Mai Für stumme Karten von Steiermark, und zwar: von den Schülern des 2. Jahrganges 10 — „ » „ „ 1. „ 21 — 11. Mai Spende von Herrn Offizial Schischek, Graz.... 10 — , Prämien bei der Stierlizenzierung in Wetzelsdorf 98 — 5. Juni Herr Kozak für das Beschneiden des Weingartens . . 5 — 13. Juli Spende von Herrn Odörfer, Graz 10 — , » Jenko, Graz 25 — ' „ „ „ Petschnigg, Graz 20 — , „ „ „ Rautnigg, Graz 5 — 15. Juli „ Schindler, Eggenberg 10 — , „ , der Alfa-Gesellschaft, Wien 20 — 17. Juli Frau Cavaliera Antonie Neuhold . . . 100 — Herrn Binder, Eggcnbcrg 20 — „ Dr. E. Klusemann, Teichhof . . 10 „ „ „ „ Baron Neupauer, Wetzelsdorf . . 20 16. Juli „ Dechant Perl, Straßgang .... 20 „ „ „ Verwalter Schreiner, Atzgersdorf . 20 — 17. Juli „ „ Fachlehrer Rauch, Baicrdorf. . . 10 — 20. Juli „ Wirtschaftsoberaufschcr Kalb, Piber 5 „ Spende von Herrn Verwalter Stahr, Lajtafalva. . . 6 „ „ der k. k priv. Steierni. Eskompte-Bank Graz 10 — 21. Juli Herrn Verwalter Nobia, Preblau . . . 10 der landw. Filiale St. Egydi 5 — Herrn Verwalter Kren», Rcitercgg . . . 10 Wolf, Wegschaid, N.-O. 5 — „ „ „ „ Kienesberger, Graz 20 — 22. Juli „ Verwalter Resch, Arnfels .... 10 — „ „ » „ Kästner, Graz 30 23. Juli n Clayton & Shnttlcwort, Wien 20 — „ Herrn Klammerth, Graz 10 — . „ „ „ Loh, Wanderlehrer, Bruck a. M. . 5 „ , Frau Baronin Bruck, Spielfeld . . . . 20 Herrn Paul Lubensky, Graz 8 — „ Adjunkt Gmoser, Feldhof . . . . 10 n „ Freiherr von Cnobloch, Sannegg . 5 „ „ , „ Dr. Jg. v. Scarpatteti, Wetzelsdorf 20 — 25. Juli n „ Verwalter Ikovaèiè, Kapellen . . . 2 ’ ' der Brauerei Puntigam 50 Fitrtrag. . 1030 32 Datum Empfang Betrag K h 27. Juli Übertrag. . 1030 32 Spende von Herrn Kozak, Graz 10 „ „ „ „ Überbacher, Preinstetten 5 29. Juli „ ,, „ Zettler, Donncrsbacha» 10 „ „ „ „ I. Reiter, Radkersburg 5 „ Samnielergebnis anläßlich einer Kegelpartie .... 5 40 31. Juli Spende von Herrn Wilh. Geiger, Wetzelsdorf .... „ „ „ Edegger, Steinfeld 10 — „ 5 — 1. August „ „ „ Frz. Meier, Mitterndorf .... 4 — 3. August „ „ Alb. Eckert, Eggenberg 10 — „ „ „ „ Rittmeister Dennig, St. Gotthard . 30 — 3. August „ „ „ Huber, Unterlanim 5 — » „ „ Exzellenz Graf Meran, Graz .... „ „ Herrn Gmoser, Feldhof (Erlös für 4 Stück 40 — Zuchthtihner) 19 98 6. August „ „ „ Verwalter Rainer, Puntigam . . 10 — „ „ „ Frau Direktor Göhlert, Grottcnhof . . . 10 — 10. August „ » Steiermärkischen Bienenzuchtverein . . . 20 — 11. August „ „ Herrn Verwalter Alois Löschnig, Panskdvor 10 — n „ „ „ Thunhart, Trofaiach 10 — 15. August „ „ der k. !. Bezirkshauptmannschast Graz . . „ „ Herrn Max Frank, Pikerndorf 10 — „ 2 — „ „ „ der Sparkasse Dcutschlandsberg .... 20 — » „ „ Herrn Josef Wolfbauer, Perncgg.... 10 — 19. August „ „ dem Bezirksausschuß Hartberg „ „ „ Absolventenverein der Landes-Acker- 20 — 21. August bauschule Grottenhof 25 — „ „ Herrn Frz. Tauschmann, 0)ießhübl . . . 6 — 24. August „ „ „ Gustav Kraxner, St. Peter . . . 5 — » „ Anton Fischer, Reifnigg 15 — 25. August „ „ „ Steiner, Eggenberg 10 — „ „ „ der landra. Filiale Trofaiach 20 — 28. August „ „ Herrn A. Grebenz, Pikern 2 — 29. August ,, „ „ ltzeorg Kokol, Pcttau 15 — 9. Sept. „ „ „ Groß, Brandhof, Marburg . . . 5 — 28. Sept. „ „ dem Bezirksausschuß Umgebung Graz . . 100 — 29. Sept. „ „ der Brotfabrik Seibt & Steiner, Graz . 5 — „ „ „ Herrn Johann Putz, St. Lorenzen . . . 20 — „ „ „ „ Baron Neupauer, Wetzelsdorf . . 10 8. Oktober „ „ dem Bezirksausschuß Dcutschlandsberg . 20 — 21. Oktober „ „ der landwirtschaftlichen Filiale Gonobitz 25 — 4. Nov. Fehring 20 — 9. Nov. „ ,, ,, - » Friedberg 5 — ' 10. Nov. Für 60 Stück stumme Karten von Steiermark . . . 12 — 12. Nov. Spende von Frau Eveline Neumayer, Wien .... 4 — 14. Nov. Für 60 Stück 3 Hellermarken 1 80 31. W Spende von Exzellenz Gräfin Kottulinsky Teilbetrag von den Prämien der Rinderschau in 50 — Gratwein 50 31. Nov. Spende von dem Bezirksausschüsse Eibiswald .... 20 - Summe des Empfanges. 1757 50 Datum Ausgabe Betrag K li 1. Jänner Beitrag dem Schüler Schalk zum Ankaufe von Garten- gerätcu 5 33 13. Juli Gebühr im die k. k. Postsparkassa, Wien 5 — Für 400 Stück Erlagscheine 8 — 22. Juli An Rohr, Wetzelsdorf, für Drucksortcn laut Rechnungen 13 80 3. August Für 400 Stück 3 Hellermarken 12 — 26. August An die k. k. Postsparkassa Manipulationsgcbühr . . . 2 32 29. Sept. 1 Quittungsstempel für die Bezirksvcrtrctung Graz . . „ „ „ Deutsch- ~ 64 landsberg — 14 26.Oktaber Für 100 Stück 3 Hellermarken 3 — Summe der Ausgabe. 50 23 Kassabestand mit 31. Dezember 1908 Grottenhof, am 31. Dezember 1908. Paul u. Naredi Joses Peter NcchnllngSprUfcr. Verwalter bcB ft-onbö. 9. Sonstiges. 1707 27 An Sonntage» vormittags wird nach dem Religionsunterrichte stets unter Aufsicht bcS inspizierenden Lehrers eine Lesestunde gehalten, an welcher alle Schiller teilnehmen müssen und erhalten die Zöglinge der Fachjahrgänge die wichtigeren landwirtschaftlichen Fachzeitnngen, die Schüler des Vorbcreitnngsknrses Bücher allgemein bildenden Inhaltes zum Lesen. Im Laufe des Jahres werden auch die Kulturen mit den Schülern besichtigt, wobei sich natürlich viele Gelegenheit bietet, das im theoretischen Unterrichte Behandelte zu ergänzen und zu vertiefen; der Blick des jungen Mannes wird geschürft für die Erscheinungen in der Natur. Den gleichen Zweck verfolgen neben der Erholung auch die in Begleitung einzelner Lehrer an schönen Nachmittagen in der Umgebung ausgeführten gemeinschaftlichen Spaziergünge In richtiger Würdigung des großen Nutzens, den das Baden für die Gesundheit hat, wurde bei Errichtung des neue» Schulhauses auch auf ein Badezimmer Rücksicht genommen und dasselbe mit einem Kessel für warmes Wasser, mit einer großen Badewanne und einem Duschapparat ausgestattet. Da das Badezimmer im Souterrain liegt und im Winter sehr kalt ist, so ward es heizbar gemacht. Außerdem erließ die Direktion eine eigene Badeordnung, nach welcher jeder Schüler verpflichtet ist, an bestimmten, bald aufeinanderfolgenden Tagen ein Vollbad zu nehmen. An dieser Stelle möge auch der Pflege des Gesäuges gedacht sei» ; an zwei Abenden in der Woche fanden unter der Leitung des Fachlehrers Krakofèik regelmäßig Gesaugsübnngen statt. An Sonntag-Nachmittagen dürfen sich die Schüler bisweilen bei einem Glase Bier im Beisein der Lehrer während ungefähr 2V2 Stunden durch Singen, Musizieren, Deklamieren ergötzen. Plan des Grottcnhofcr Anstaltsbesitzes. A — Neues Schulhaus. B — Direktionsgcbäude. C = Wirtschaftsgebäude 6500 3437 5604 11174 3513 2623 6287 22638 i 5827 3111 5086 2670 6373 2870 ,7232 2040 14602 2536 5575 1406' 6143 3221 |5442 2155 5105 2325 5587 2382 5256 2063 4762 2650|5273 ,2991-2981 2005 1923 2510 2655 225912982 3422 3531 2039 2301 2672 6068 2724 5668 2225 3060 2578 3371 1867 2199 2385 3324 1893 2381 2869 2386 4692 5014 2864 3099 3888 3934 2930 4671 5070 4008 3386 (3657 3162 14216 3123 4402 2969 4550 17602 7267 4486 7634 1669 7630 3500 17400 2700 4767 2095 j 5333 19.983 22.665 24.797 25.271 19.067 26.612 17.290 26.849 18.679« 20.823 7.830 53.500 43.33b 61.600 52.650 63.136 66.802 73.575 65.068 60.587 41.023 45.748 34.431 31.766 45.454 lOjähr. Durch- schnitt 2509 5518 j 2367 5608 25503614 2524 4017 2885 5086 22.194 56.698 Nach- trag 1908 2328 J4S56 26107 51.38 1957 2984 1604b 2029 2804 4859 19.769 55.059 54.900 > Stark verhagelt, 2 Rieht ausgereift. 2 Mit Luzerneeinsaat. 4 War gelagert, »Hatten durch Phytophthora gelitten. 6 Teilweise stark ausgewintcrt. 7 Hievon gab: Staudenroggcn 2421 kg Körner 5660 kg Stroh; Hannaroggcn 2461 kg Körner, 4849 kg Stroh; Petkuserroggen 2949 kg Körner, 5005 kg Stroh, 8 Durch die Dürre schwer geschädigt. Die enorme Trockenheit des Sommers 1908 beeinträchtigte die Heu- und insbesondere die Gruininetfechsung in namhafter Weise. Bei der Gruininetfechsung ergab sich ein Ausfall von 53 Prozent auf den Klecgrasschlägeu und von 41 Prozent auf den Wiesen gegenüber der Fechsung des Jahres 1907 ; als ein Glück mußte es noch bezeichnet werden, daß der Stoppelklee auf den im Jahre 1908 angelegten Kleegrasschlägen auf B VI und A VIII die immerhin ganz nennenswerte, am 1. Oktober eingebrachte Fechsung von 22°5 q Kleeheu pro 1 ha ergab. Wie aus vorstehender Tabelle ersichtlich, blieben Gerste und Hafer weit unter dem zehnjährigen Durchschnitte, während insbesondere der Petkuser Roggen troß der Dürre eine geradezu vorzügliche Ernte ergab; als für die bestandenen Verhältnisse Hoch befriedigend muß der Ertrag an Zuckerrübe mit 549 q pro 1 ha bezeichnet werden. Voikrnspsrl. B. Obstbau. Der weniger strenge Winter 1907/08 hatte keinerlei Frostschäden (in Knospen und Zweigen hinterlassen und berechtigte der günstige Ansatz von Frnchtknospen zn den besten Hoffnungen für ein gutes Obstjahr. Auch das Frühjahrswetter war dem Antriebe äußerst günstig. Der Blütenansatz zeigte sich bei allen Obstgattungen überaus reich und verlief die Blüte selbst bei außergewöhnlich günstigem Blütewetter in verhältnismäßig kurzer Zeit. Auch die Eismünnertage zogen vorüber, ohne nur den geringsten Schaden an den Obstbäumen anzurichten und war der Fruchtansatz allgemein derart reich, daß es bei einigen Edelsorten notwendig erschien, ein Ausbrechen von Früchten rechtzeitig durchzuführen, um das nötige Gleichgewicht in der Ernährung bei den stehen gebliebenen Früchten herzustcllcn. Der Sommer 1908 war der weiteren Ausbildung der Früchte nicht besonders förderlich und hatte die große Trockenheit in den Monaten Juli, August und September eine nicht ganz einwandfreie Qualität bei Tafelsorten zur Folge. Auffallend war die lebhafte und typische Färbung und Schönheit der Kabincttsware bei einzelnen Sorten und war die Nachfrage nach solcher, trotz des reichen Obstscgens im Lande eine recht rege, so daß verhältnismäßig gute Preise hiefttr erzielt wurden. Das Mostobst kam im Haushalte zur Verwertung und lieferte eine beträchtliche Menge von Obstwein. Ein Teil der Obsttrester, die nur einmal abgepreßt wurden, sind zu James, d. i. ein mit etwas Zucker versetztes eingedicktes Obstkraut, verarbeitet worden. Aus Z roctfchen und Pflaumen erzeugte man Sotto erg und Marmeladen. Dörrprodukte, und zwar Apfelringe, Apfelspalten, Bohr-üpfel, halbierte Birnen und Biruschuitten, gedörrte Zwctschcn rc. wurden mittels Geisenheimer Wanderdörrc hergestellt. Bei der Erzeugung dieser Verwertnngsproduktc wurden stets Schüler zur Arbeit herangezogen und hatten diese reichlich Gelegenheit, die einzelnen Arbeiten zu schauen. Ein Teil des Winterobstes kam auf Hürden in hiefür provisorisch eingerichteten Räumen in frischem Zustande zur Aufbewahrung. Leider sind diese Räumlichkeiten für diesen Zweck als nicht vollständig ein-wandsfrei zu bezeichnen und besonders der Temperatnrwechsel in denselben, welcher die Haltbarkeit der Früchte besonders nachteilig beeinflußt, ein sehr starker, so daß ein Teil der Frtichte zn früh bei warmer Außenwitterung im Herbste schon reif wird, ein großer Teil durch Fäulnis minderwertig wird oder während strenger Wintertage durch den Frost zn leiden hat. Viel Sorgfalt und Arbeit verlangte im abgelaufenen Jahre die Schädlingsbekämpfung. Wenn auch durch die große Trockenheit die Ausbreitung der verschiedenen pflanzlichen Parasiten hintangehalten mürbe, so waren im verflossenen Frühjahre und Sommer wieder eine große Anzahl tierischer Feinde in den Obstanlagen aufgetreten, die eine unausgesetzte Bekämpfung notwendig machten. Besonders häufig zeigten sich die Raupen von Goldafter, Ringelspinner und Kohlweißling. Aber auch der Frostspanner, Apfclwickler und Apfelblütenstecher waren weit mehr und häufiger zu scheu als im Vorjahre. Zum Überflüsse war das ab-gelaufenc Jahr ein äußerst reiches Maiküferjahr. Die Bekämpfung all dieser so zahlreich auftretenden Schädlinge erforderte viel Mühe und Zeit, um so mehr als sich das zeitraubende Abklauben der Raupen und Maikäfer als die gründlichste und beste Vertilguugsart erwies. Zur Bekämpfung des Frostspanners kamen die vielfach bewährten Klebgürtel und zum Einfangen der Raupen und Puppen des Apfelwicklers die bekannten Holzwollgürtel zur Verwendung. Weniger stark wurde in der verflossenen Vegetationsperiode oas Auftreten der Blnt- ; und Blattläuse beobachtet. Die von Blutlaus befallenen Triebe und Stellen auf älterem Holze sind mittels Neßlerscher Bekämpfungsflüssigkeit oder mit Petroleumemulsion bepinselt worden und erwiesen sich beide Bekümpfungsmittcl als sehr zweckdienlich. Auch das Karbolineum hatte sich wiederholt bei der Frühjahrsbekämpfung der Blutlaus auf altem Holze in Spalten und Rissen sehr gut bewährt. Zur Bekämpfung der Blattläuse auf jungen Trieben und Blättern verwendete man wiederholt während des Sommers eine 2%igc Tabakextraktlösung mit sehr gutem Erfolge. Um einem etwa verheerenden Auftreten des Fusikladiunipilzes vorzubeugen, sind mit Ausnahme einiger weniger Obstbüume, die zu Versuchszwecken dienten, sämtliche schon im Herbste 1907 unmittelbar nach dem Laubfalle mit einer 3%igeii Kupferkalklösung bespritzt worden und kam diese in gleicher Konzentration auch im Frühjahre 1908 unmittelbar vor dem Austriebe der Bäume zur Verwendung. Zur Zeit der vollständigen Ausbildung der ersten Blätter folgte eine Bespritzung mit einer halbprozentigeu Lösung, die im Monate Juni nochmals wiederholt wurde. Ein Auftreten der Schorfkraukheit beobachtete man nur an Blättern und Früchten von Bäumen besonders empfindlicher Sorten, wie weiße Herbstbutterbirne, die in starkem Schatten gestanden waren, doch auch hier nur vereinzelt ohne nennenswerte weitere Ausbreitung. Die Bäume für Versuchszwecke wurden mit verschiedenen Karbo-liueuinarten behandelt, um dasselbe auf seinen Wert zur Schädlingsbekämpfung zu prüfen. Es kamen nachstehende Sorten zur Anwendung: 1. Karbolineum von Lohn und Dickhoff in Hamburg. 2. Karbolineum von Schacht in Aussig, Marke A und B. 3. Karbolineum von Barthl in Wien und 4. Karbolineum von Avenarius in Amstetten. Sämtliche Karbolineumsorten sind gleichzeitig am 17. April, also noch während der Ruheperiode, an den Versuchsbäumen in unbelaubtem Zustande zur Anwendung gebracht worden. Die Bäume waren teilweise etwas vom Schorfe befallen, teils zeigten sie ziemlich starke Krebswunden, teilweise waren mir. vollständig gesunde Bäume für diesen Versuch bestimmt. Ter Versuch A mit Karbolineum Dickhoff, welches konzentriert zu oben angeführter Zeit in Form 'eines Anstriches an Stamm und älteren Ästen augewendet wurde, hatte zur Folge, daß auf glatter Riude schon nach kurzer Zeit Brandflecken sich zeigten, die auch während des Sommers nicht verschwanden und auch sonst sichtliche Vegetations-störnngen hervorgerufen haben. Im Laufe des Sommers konnte die Beobachtung gemacht werden, daß Stamm und Äste, welche im Frühjahre mit alter Rinde (Borke) bedeckt waren, diese allmählich verschwand und an ihrer Stelle glatte frische Rinde sich zeigte. Schädlinge, wie Blutläuse, Schildlüuse rc., welche unter der alten Rinde über Winter Schutz suchten, waren unmittelbar nach Anwendung dieses Karboliueums getötet. Bei Anwendung einer 50%igcit Lösung zeigten sich Brandstellen an jüngeren Ästen mit glatter Rinde weniger häufig, die Wirkung auf alte Rinde (Borke) war geringer und auch ein Teil der darunter befindlichen Schädlinge noch lebensfähig. Der Bersuch B mit Karbvlineum von Schacht, Marke A, gleichfalls in unverdünntem Zustande in Form eines Anstriches auf Stamm und stärkeren Ästen angewendet, hatte keinerlei nachteilige Folgen gezeigt. Schorfige Stellen am Stamme und den behandelten Ästen waren im Laufe des Sommers verschwunden, die alte Borke abgeworfen wie bei Versuch A und die darunter befindlichen Insekten kurze Zeit nach der Anwendung dieses Jusektieides verschwunden. Auch bewährte sich dasselbe als vorzügliches Mittel zur Heilung von größeren Wunden und des Baumkrebses. Der Versuch C mit Karbolinenm Avenarius, unverdünnt augewendet, zeigte ähnliche Schädigungen auf jüngerer Riude, wie das Karbolinenm Lohn und Dickhoff im Versuche A. Die alte Borke wurde auch hier im Laufe des Sommers abgeworfen und darunter befindliche Schädlinge getötet. Der Versuch D mit Karbolinenm Barthl, das gleichfalls, wie bei den vorgenannten Karbolineumsorten unverdünnt angewendet wurde, hatte heilende Wirkung bei Wunden und Krebs, keine nachteiligen Folgen auf jüngerer Rinde gezeigt und auch tötende Wirkung auf schädliche Insekten. Um den Wert der verschiedenen genannten Karbolineumsorten in stark verdünnten Lösungen behufs Bekämpfung von Schädlingen an grünen Trieben und Blättern wie auf Früchten kennen zu lernen, hatte man am 10. Juni mit diesen Bespritzuugsversuche dnrchgeführt. Der Versuch A mit einer 20%igen Karbolineumlösung von Lohn und Diekhvfi hatte au Blättern und Früchten wie auch jungen Trieben Brandflecken zur Folge. Eine Einschränkung im Auftreten des Fusikladinm-pilzes konnte nicht konstatiert werde» und auch sonst eine günstige Wirkung in der Schädlingsbekämpfung wahrgenommeu werden. Der Versuch B, mit Karbolinenm Schacht, Marke B, in 50%iger Lösung angewendet, zeigte keinerlei schadhafte Stellen an Blättern und Früchten, doch konnte ein sichtbarer Erfolg in der Bekämpfung von Schädlingen auch nicht beobachtet werden. Im Versuch C und C2 kam Karbvlineum Avenarius in 2%igeili ttd 5%iger Lösung zur Verwendung. Die 2°/,, ige Lösung hatte keine schädigende Wirkung auf Blätter und Früchte, aber auch keinen Erfolg in der Anwendung behufs Bekämpfung der Schädlinge. Der Versuch U mit einer 20%igeit Karbolineumlösung von Barthls Karbolineum ergab einpsindlichc Brandflecken auf Blättern und Früchten. Auch hier konnte eine nachhaltige tödliche Wirkung an Schädlingen nicht beobachtet werden. Die Versuche lehrten mithin, daß das Karbolineum von Schachte, Marke A, und jenes von Barthl zur Schädlingsbekämpfung in konzentrierter Lösung mit Erfolg au älteren Baumteilen, wie Stamm und Ästen, während der Ruheperiode im Winter und zeitlich im Frühjahre vor dem Antriebe der Knospen augewendet werden könne, ohne irgend welche Schädigungen auch auf jüngerer Rinde zu erzeugen. Zur Bekämpfung von Schädlingen, die auf grünen Trieben, Blättern und Früchten während des Sommers auftreten, kann auf Grund der mit wenig günstigem Erfolge bei den Versuchen angewendeten verdünnten Karbolineumlösungen eine allgemeine Anwendung nicht empfohlen werden, zudem sich auch noch einige Karbolineumsorten sehr schlecht mit Wasser emulsieren lassen. Es sei jedoch bemerkt, daß die Versuche im Jahre 1909 fortgesetzt werden, um möglichst viel Material für das eingehende Studium über die Brauchbarkeit des Karbolincums zur Bekämpfung von Schädlingen im Obstbaue zu sammeln. Stand der Ob st bäume mit 31. Dezember 1908. O bst a rt Hoch-u. Halbstämme Zwergbäumc Spaliere und Kordon C E E trag- bare junge trag- bare junge trag- bare junge « '3 50 Apfclbäumc 359 209 67 30 49 14 728 Birnbäume 253 76 142 36 124 28 659 Kirsch- ». Weichselbäume 43 31 5 — — 79 Zwetschken- u. Pflaumenbäume 177 128 305 Aprikosenbüumc . . . 1 — — — — — 1 Psirsichbäumc .... — — — — 14 2 16 Nußbäume 10 4 — — — 14 843 448 214 66 187 44 Zusammen. . 1291 280 231 1802 B a u in schul e. Für Demonstrations- und Übungszwecke wurde im Laufe des Winters ein neues Stück Land rigolt und im Frühjahre mit Apfel-und Birnwildlingen bepflanzt. Nachdem diese bis Anfang August sich gut eingewurzelt hatten und genügend erstarkt waren, wurden darauf verschiedene Edelsorten aus dem steirischen Normalsortiment veredelt. In den älteren Quartieren wurden die Arbeiten, welche ein Baum in seiner Erziehung erfordert, gezeigt und besonders der Kronenschnitt, die Krouen-vercdlung und das Formieren der Zwergbäumchen geübt. Trotz der großen Trockenheit während des Sommers war der Holzlricb allgemein befriedigend. •aui9]natìu$c uaa uiflcihag C. Weinbau. a) Reba nla g e n. Trotzdem die Rebcinlagen schon an der äußersten nördlichen Grenze des steirischen Weinbaues liegen und die Vegetationsbedingungen für den Rebstock infolge des hier schon rauheren Klimas nicht als die günstigsten bezeichnet werden können, hatten die einjährigen Reben den Winter 1907/8 recht gut überdauert. Der Antrieb der Knospen war im Frühjahre allgemein recht günstig, obwohl beim Rebschnitte noch immer ans die Schwächung der Stöcke durch die Wintersröste 1906/7 Rücksicht genommen werden mußte. Die Blütezeit war besonders durch' herrliches Frühjahrswetter begünstigt und der trockene Sommer verhinderte die Ausbreitung der Peronosporakrankheit, wie die des Oidimn-Pilzes. Dessen ungeachtet wurden dennoch wie alljährlich die Reben wiederholt mit einer iy2%igcu Kupfcrkalkbrilhe gespritzt und die Reb-anlagen wiederholt geschwefelt. Die Trauben konnten sich bei günstiger Witterung gut entwickeln und erreichten bis auf einige Spätsorten ihre vollkommene Reife. Weißer und roter Gutedel wie blauer Portugieser fanden guten Absatz als Tafeltrauben, während die Keltersorten zur Weinbereitung Verwendung fanden. b) R ebschulc. Um die Schüler mit den einzelnen Arbeiten im modernen Weinbau vertrant zu machen, wurde ein Stück Land, das schon in früheren Jahren für Rebschnlzwecke diente, in einer Tiefe von 60 Zentimcnter rigolt. In dieses sind 3658 Stück Rebvercdlnngen verschütt worden. Beim Veredeln der Reben kam ausschließlich die englische Kopulation zur Anwendung. Die angefertigten Veredlungen wurden unmittelbar nach ihrer Fertigstellung in Kisten schichtenweise mit Moos und Holzkohle eingelegt und hierauf in geheiztem Raume vorgetrieben. Das Einschulen der vorgetriebenen Rebveredlungen ins Freiland geschah in der zweiten Hälfte des Monat Mai nach der Richterschcn Methode. Der Antrieb wie die Verwachsung der Veredlungen war während des Sommers recht günstig, so daß etwa 30 bis 35 Prozent brauchbares Material aus der Rcbschulc erhofft werden kann. c) Keller Wirtschaft. Im Keller wurden 250 Liter Traubenwein, 400 Liter Beerenwein, 10.730 Liter Obstwein eingelagert. Der überaus reiche Obstsegen hatte zur Folge, daß ein ansehnliches Obstweinquantnm produziert werden konnte, welches die Anschaffung größerer Gebinde notwendig machte. Durch Ankauf eines Fasses mit 35 Hektoliter Inhalt und eines solchen mit 18 Hektoliter Inhalt, die zu Verschuittzweckcn besonders gute Dienste leisten, ist nunmehr Gelegenheit geboten, das Verschneiden von Obstweinen zu zeigen. Auch wurde durch Anschaffung einer Weinpumpe mit dazugehörigen Schläuchen, eines Holländer-Filterapparates und einer Korkmaschine das Kellerinventar bereichert. Wie in früheren Jahren wurde auch int Berichtsjahre die Heidelbeer-weinbereitung den Schülern und Kursisten gezeigt. Zu diesem Zwecke erwarb man käuflich ein entsprechendes Quantum Heidelbeeren und erzeugte daraus 400 Liter Wein. Derselbe wird im Frühjahre auf Flaschen abgefüllt und in Konsum gebracht. D. Gemüsebau. Der Gemüsebau beschränkt sich auf die Erzeugung von Gemüse wie selbe die Anstaltsküche benötigt. In fünf Mistbectkasten wird die Treiberei von Salat, Gurken und Karfiol rc. durchgeführt. Die übrigen zwei Kästen dienten zur Anzucht von verschiedenen Gemüsepflanzen für das freie Land. Non den verschiedenen Gemüsesorten können folgende zur Kultur besonders empfohlen werden. Salat zur Treiberei: Kaiscr-Treib-itttb früher Steinkopf; für das freie Land: Maikönig und Vorläufer als Frühsalat, Perpigatter und Grazer Krauthäupel für Sommer- und Herbstbedarf. Gegen große Hitze und Dürre hat sich die neue Sorte Sanfrattzisko sehr gut bewährt. Von Endivien-Salaten kam grüner vollherziger Winter-Escariol zum Anbau. Kohl wurde Wiener, früher Ulmer und später Nertus gebaut. Non Weißkraut sind als Frühkraut Wiener-Treib, Ruhm von Enkhuizen und Johannistag, als Spätkraut Mnr-felder und Braunschweiger zu empfehlen. Karfiol war durch die Sorten Haager Treib, Erfurter füher, Berliner früher und Italienischer Riesen vertreten, lauter erprobte gute Sorten. Non Blankraut sind Erfurter frühes und Zittaner Riesen gepflanzt worden. Sprossenkohl: Wiener Marktkönig und Brüßler halbhoher erwiesen sich als die besten. Non Wurzelgemüse wurden folgende Sorten gebaut: Petersilie: Glatte Riesen; Möhren: Goldrübe, Pariser Karotten und Halblangc von Nantes; Pastinak: Süßer Riesen; Sellerie: Prager Riesen; Porree: Dicker Winter; Zwiebel: Steckzwiebel, Zittaner Riesen und Goliath. Non Buschbohnen waren die Sorten: Frühe Unerschöpfliche, Refuge, gelbe Wachs-Dattel; von Stangenbohnen die Sorten: Siebenbürger Speck, Grazer Stangen und Mont d'or vertreten, alle Sorten gaben schöne Ertrüge. Non Erbsen wurden frühe Mai, Charters Telephon, Wunder von Amerika und grünbleibende Folger gebaut. Die verschiedenen Radieschen und Rettigsortcn wurden teils im Mistbeete, teils ins freie Land gebaut, und zwar folgende Sorten. Treibsortcn: Rotes und weißes drei Wochen, dann Expreß und Non plus ultra; Freilandsorten : Weißes Delikateß, Eiszapfen, Münchener Bier- und Erfurter schwarzer Winterrettig. Tomaten wurden die Sorte» Sonnenaufgang und Alice Roosevelt gepflanzt und ist besonders crstere Sorte zum Massenanbau besonders zu empfehlen. Die große Trockenheit des vergangenen Jahres erschwerte die Arbeiten im Gemüsegarten bedeutend. Das massenhafte Auftreten des Kohlweißlings stellte die Kranternte in Frage und nur durch öfteres Abstiche» und Zerdrücken der Eier konnten die Krautfeldcr gerettet werden. Es zeigte sich wieder, daß man bei starkem Auftreten des Kohlweißlings nur durch öfteres Absuchen und Zerdrücken der Eier auf einen Erfolg hoffen kann. Wenn einmal die Raupen ansgeschlüpft sind, so ist deren Bekämpfung bedeutend schwieriger und selten von Erfolg. Um den Schülern die Kultur des Champignons zu zeigen, wurde im April ein Ehanipignonbeet angelegt, selbes blieb bis Ende September in gutem Ertrage, und hatten die Zöglinge Gelegenheit genug, sich mit sämtliche» Arbeiten und Eigenheiten einer solche» Anlage bekannt zu machen. E. Stallwirtschaft. a) Zugvieh. An Zugvieh wurden gehalten zwei schwerere und ein leichteres Wirtschaftspferd. Letzteres wird zum täglichen Abführen der Milch in die Stadt benützt. An Zugochsen wurden zwei Paar gehalten. li) R indviehzuch l. Der Rindcrstand betrug zu Anfang des Jahres 2 Stiere, 25 Kühe, 12 Kalbinnen und 1 Saugkalb, zu Ende des Jahres verblieb ein Stand von 2 Zuchtstieren, 1 Jungstier, 23 Kühen. 11 Kalbinnen und 5 Saugkälbern. Sämtliche Rinder gehören der Pinzgauer Rasse an. Von den Znchtkühe» fielen 14 Kälber und wurden 4 Kälber abgesetzt, die übrigen dem Fleischer verkauft. Aus nachstehender Tabelle ist die Leistung der zur Zucht bestimmten Kühe zu ersehen und erscheinen die Abmelkkühe und diejenigen, die nicht das ganze Jahr im Stande waren, nicht angeführt. Im Berichtsjahre wurde auch eine Zuchtkuh und ein Jungstier aus dem Pinzgau angekauft. Das Jungvieh (9 Stück) wurde über Sommer auf der Mendelalpe am Rosenkogl bei Stainz gealpt. Mit Rücksicht auf die große Dürre, die auch auf der Alpe zu verspüren war, mußte das Weidevieh schon Anfang September abgetrieben werden. c) Schwe i n czu ch t. Der Stand der Schweine war mit 1. Jänner 1908: 1 Zuchteber, 5 Zuchtsauen, 1 Großliiufereber, 1 Kleinläufersan, 1 Ferkel. Am Ende des Jahres verblieb ein Stand von 2 Zuchtsauen, 1 Groß-lünserebcr, 5 Großläufersanen, 22 Kleinläufer und 2 Mastschweine. Zu Mastzwecken wurden von der Landes-Jrrenanstalt vier Stück Kleinlänfer angekanft. Zur Ergänzung des Standes der Zuchttiere, beziehungsweise zur Blutausfrischung wurden ans der Zuchtstation des Herrn R. v. Dehne in Welsbcrg zwei Großläufersanen und durch die k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft aus der Zuchtstation für das große weiße Edelschwein des Herrn R. v. Plessing in Waldegg ein Groß-lüufcrcber erworben. 'JlBtìutC aaq zqraljaanvSruiZ Von ben drei zur Zucht benützten Seinen fielen 20 Ferkel, die zum größten Teile aufgezogen wurden. Das Belegen der Sauen wurde so eingerichtet, daß die Würfe im Monate April kamen. In der Fütterung der Schweine, die eine möglichst naturgemäße ist, trat keine Änderung ein. Als Grünfutter wurde Heuer auch eine kleine Fläche mit Zichorie und Inkarnatklee angebant und gab dieselbe trotz der großen Dürre vier Schnitte. Die Zichorie wird von den Schweinen sehr gerne gefressen. Der Gesundheitszustand der Tiere war ein sehr günstiger. P. Molkerei. Der größte Teil der ermolkenen Milch wird »ach erfolgter Kühlung und Reinigung mit dein Uhlander-Filter teils in Kanne», teils in Rcsorniflaschen nach Graz verkauft, für Milch in Kannen, die von der Partei beigestellt werden, wird ein Preis von 30 Heller pro Liter, für Milch in Flaschen ein solcher von 32 Heller pro Liter berechnet. Die Nachfrage nach Milch ist eine sehr große und könnte leicht das ganze ermolkene Quantum direkt verkauft werden. Damit den Schülern aber Gelegenheit geboten wird, die Verarbeitung der Milch ans Butter und Käse kennen zu lernen, wird eine bestimmte Menge verarbeitet. Im Berichtsjahre wurde auch etwas Bollmilch und Magermilch zngekanft und verarbeitet. Benennung E K ZI =SS§ 3 3 3 1 è 'a « N B j= S 11 $ S N J ~ e-5 i? CD e, C 1 £ 64 1 Ä N 8 3 3 E B' (S) Bollmilch . . . . . 1 42.914-5 30.774 4677 1473 3376-5 1818 25 557 Magermilch . . . . 1 10.561 1.087-5 — 5785 3284-5 351 — Rahm . . . . . 1 806-75 48-75 758 — Buttermilch . . . . 1 479-5 391 — 59 5 — Butter . . . . • kg 206-98 206-03 — — — — Käse (Laib) ' . . Stück — 32 82 — — — — Käse (Limburger) Stück — 255 213 — — — — Käse (Romadur) Stück 51 230 281 Topfen .... 198-2 106-95 An Käsen wurden erzeugt Limburger, Romadur und halbfette Laibkäse. Butter sowie Käse wurde im kleinen abgesetzt, und zwar die Butter pro Kilogramm zn K 3.20, Limburger das Stück zu 80 I>, Romadur zu 40 h, Topfen das Kilogramm zu 40 li. Laibküse das Kilogramm zu K 1.30. Zur Erlernung des Melkens werden die Schüler regelmäßig Heran-gezogen. In nachstehender Tabelle ist eine Übersicht über die Verwendung der Milch gegeben. i l d) I c i ft it n y. E E 3 SS £3 C 'S" a « g « a H E E 3 $> ir 1 A en e <3 ž? 1 "5 ojri *o- 9 er? ec M O O g II "5 N B "5 89 £■ <3 er? ir~ è gel 3 tr1 03 e o to .ir®- s B L » >6- -g g-e 3 CM K 1 5- B Z kg kg kg kg % kg a I t ft it h o. 1 1 1506 15 52-86 3-80 57-36 3-51 13 599 7 2 2 2067 10 9343 4-95 102-68 4-52 1 732 15 3 5 2468 5 106 86 4-73 116-93 4-33 2 618 9 4 7 3022 1 117'86 4-26 128-59 3-90 6 493 2 5 14 2198 9 9210 4-59 100-84 419 4 629 12 6 15 2019 11 7349 3-94 79-63 3-64 9 579 5 7 16 2269 8 82-14 3-93 8924 3-62 10 539 3 8 18 2299 7 73-57 3-45 79-32 3-20 15 625 11 9 19 2878 2 101-88 3-84 110-52 3-54 12 652 14 10 20 1918 12 79-60 4-54 87-08 415 5 579 5 11 21 1461 16 50-84 3-77 5508 3-48 14 615 8 Durchschnitt 2191 — 8405 416 91-57 3-83 — 605 — ss it rt 0 It it 1 j e. 12 6 1652 14 60-13 3-60 64-59 3-64 9 646 13 ! 13 9 1825 13 77-75 4-66 85-21 4-26 3 619 10 14 12 2496 4 90-11 3-92 97-88 3-61 11 482 1 15 13 2363 6 88-14 406 95-94 3-73 7 589 6 16 24 2514 3 92-27 3-99 100-31 3-67 8 577 4 Durchschnitt 2170 — 81-68 405 88-79 3-78 — 583 G. Nebenbetriebe der GutswirtsGaft. a) Geflügelzucht. Der Stand der Hühner, die dem Sulintaler Schlage des Steirerhuhnes angehörcn, war zu Ansaug des Jahres 3 Hähne, 33 Heu neu und 14 Junghühner, zu Ende des Jahres 1 Hahn, 30 Hennen, 27 Junghühner. Die Legetätigkeit der Hennen wird mit Fallnestcrn kontrolliert und werden zu diesem Zwecke zwei Stämme in einem eingefriedeten Raum gehalten. Als Brnteier werden nur solche von zweijährigen Hennen verwendet, beziehungsweise abgegeben. Die Brut wurde zum Teil auch mit Truthennen ansgeführt. Die jungen Hühner werden teils aufgezogen, teils zu Schlachtzwecken abgegeben. Ans nachstehender Tabelle ist das Legeergebnis der einzelne» Hennen zusammengestellt und ist zu bemerken, das; die meisten auch gebrütet und geführt haben, wodurch sich die geringe Anzahl Eier einiger Hennen erklärt. L g e e r g c b Iti § d r einje I n e n Hei n c n. Nr. 1 ber > Henne e1 as Ö jQ £ 03 L E) 5 = Gewicht ber Eier in kg Durchschnittsgewicht eines Eies in gr A it m c r k U 11 11 21 190(5 59 3363 57 Hat gebrillet und Kücken geführt 22 1906 93 5298 57 , » » » - 23 1906 107 6161 ■ 57 24 1906 131 7-754 58 25 1906 83 4-870 58 11 . » , « 27 1906 155 10-056 64 28 1906 45 2-520 56 » . n » .. 29 1906 61 3-299 54 - - . . » 30 1906 67 4-051 60 n . . . " 32 1906 86 4-800 55 » » » . » 33 1906 85 4066 58 - » ' " b) Bie n e n z nch t. Die Bienenzucht wird nit der Anstalt in dein Ausmaße betrieben, das; die Schüler des zweiten Jahrganges und die Teilnehmer der Bienen-zuchtlehrkurse ausreichend Gelegenheit finden, sich mit allen Arbeiten des rationellen Bienenzuchtbetriebes vertrant zu machen und die in der Praxis bewährten Stockformen kennen zu lernen. Nebenbei werden Neuerungen auf ihren praktischen Wert untersucht. Im Laufe der letzten sechs Jahre wurden die Lehrmittel für dieses Fach durch die Arbeiten des Fachlehrers und der Zöglinge, durch Zukäufe und Schenkungen derart erweitert, daß wohl keine zweite Anstalt Österreichs so reichhaltig und für den Unterricht so zweckmäßig a»s-gestattet ist als Grvttenhvf. Auch das im Anschluß an die Lehrmittelsammlung errichtete Bienenmuseum weist schon einige ganz wertvolle Stücke auf. Während des Jahres werden die Zöglinge des zweiten Jahrganges zu allen Arbeiten am Bienenstände verwendet und in der Erzeugung von künstlichen Mittelwänden, von Bienenwohnungen, von Strohmatten re. unterrichtet. Das vergangene Jahr ist für die hiesige Gegend als ein sehr mittelmäßiges zu bezeichnen. Die Frühjahrstracht war wohl nicht schlecht, doch blieb sie gegen das Borjahr ziemlich stark zurück. Der günstigste Trachttag war der 18. Juni, an welchem der Wagstock eine Gewichtszunahme von 0'72 kg verzeichnete. Die Herbsttracht versagte infolge der starken Trockenheit nahezu gänzlich, weshalb bei schwächeren Völkern sogar eine Znfütternng notwendig war, um sie winterstündig zu machen. Von den ausgewinterten 16 Völkern wurden im Frühjahre zwei schwache mit starken Völkern vereinigt, so daß das neue Bienenjahr mit 14 Völkern begonnen wurde. Zwei Strohkorbvölker wurden von Premstätte» zugekauft und vier Schwärme auf gestellt, so daß 20 Völker zur Einwinterung gelangten. Die Anstalt beteiligte sich im Berichtsjahre an der gelegentlich der 53. Wanderversamuilnng deutscher, österreichischer und ungarischer Bienenwirte in Wiener-Neustadt stattgefundenen Bienenzuchtanssteünng in den Gruppen IV. Honig, V. Kunstprodnkte und VI. Lehrmittel und wurde in allen Gruppen mit den höchsten Preisen ausgezeichnet und für Honig die silberne österreichische Staatsmedaille, für Kunstprodnkte die bronzene österreichische Staatsmedaille und für Lehrmittel die silberne ungarische Staatsmedaille. Gelegentlich der Jubilänms-Obstansstellung in Deutschlandsberg brachte die Anstalt eine kleinere Kollektion außer Preisbewerbung zur Ausstellung. Lrhrbieirrnstand. c) Fis ch e h altu » g. 1. Der 8 a große Hofteich wurde im Mörz 1908 abgefischt und die auf rund y2 kg zugewachsenen zweisömmerigen Karpfen (1. Brut des selbstgezogenen steirischen Stammes), da hievon noch nichts weiter gezogen werden sollte, im Hause verwertet. Zweite Brut war vorhanden, jedoch nicht besonders zngcwachscn, da das Laichgeschnft infolge des kalten Frühjahres erst Ende Juni 1907 erfolgt war. Es wurden hievon 80 Stück (einsömmerige) teils Schuppen-, teils Spiegelkarpfen sowie einige besonders hübsche Kreuzungen ausgewählt und samt den 10 Stück sechssonimerigen Mntterfischcn zurückversetzt. Der trockene April, noch mehr der warme trockene Mai 1908, verhinderte eine rasche Füllung des Teiches, beeinflußte jedoch die Wassertemperatnr derart günstig, daß die Streicher (bis ans einen, der beim Abfischen eine Verletzung erlitten hatte) schon am 13. Mai ablaichten. Die Brut entwickelte sich reichlich, da durch eingelegte Bündel von Fichtenreisig Gelegenheit zum Absetzen der Eier geschaffen worden war. Ilm bei der unvermeidlichen Übersetzung beim Heranwachsen der Brut für diese und die Strecker genügend Futter zu stellen, wurde ab Ende Mai Maisschrot zngefllttert, und zivar anfänglich 2, später 8 kg pro Tag. Brut und Strecker entwickelten sich gut, der Erfolg wird jedoch erst bei der gegen Ostern 1909 stattfindenden Abfischung festgestellt werden können. Der milde Herbst ermöglichte ausnahmsweise eine Fütterung bis anfangs Oktober. Mit einiger Sorge bezüglich der Überwinterung erfüllt der Umstand, daß die abnorme Trockenheit mich den ganzen Herbst über anhielt, der Wasserspiegel zirka 50 cm unter dem normalen Stande Eisdecke erhielt und der Zufluß den ganzen Winter über gleich Null blieb. Günstige Dnrchwinterung vorausgesetzt, könnten im Frühjahre 1909 einige tausend Setzlinge abgegeben werden. 2. Der Ansfütternngsversuch mit Regenbogenforellen (in zwei Jahren ans Portionsgröße) fand seine Fortsetzung, leider aber durch plötzliches Persagen der ohnehin bescheidenen Wasserqnelle ein jähes Ende. Die zweijährigen Fische konnten Ende Oktober 1908 noch rechtzeitig ausgefangen werden. Das Resultat war jedoch nicht besonders ermutigend für weitere Bersnchc mit dieser besonders unter Blntarmnt leidenden, durch fortgesetzte Inzucht degenerierten amerikanischen Forellenart. Von 800 Stück Brut ( 1900) waren nur mehr 100 Stück am Leben und davon nur 50 von halbwegs annehmbarer Größe. Das best-entwickelte Exemplar wog 44 dkg, die fünf größten zusammen 108 kg, der kleinste Fisch hatte »ur 11 cm Länge erreicht. Das Fleisch war weiß und sehr ungleich in der Qualität. Wenn im Frühjahre 1909 weitere Versuche trotzdem wieder ausgenommen werde», so geschieht dies zu dein Zwecke, die Schüler der Anstalt über den Wert der noch immer über Gebühr angepriesenen Amerikaner richtig und anschaulich zu belehren. d) Korbflechten. Längs der Gutsgrenze im Obstgarten sowie teilweise der großen Wiese besitzt die Anstalt eine Korbweidenpflanzung, in welcher folgende Sorten vertreten sind: Salix viminalis, „ purpurea, n vim. purpurea, a amygdalina. Die alljährlich abfallenden Weiden werden bis ans ein geringes Quantum, das der hier beschäftigte Korbflechter anfkanft, durch die Zöglinge unter Anleitung des geschulte» Korbflechters zu verschiedenen einfacheren Körben, wie Futter-, Obsternte- »nd Transportkörben rc. verarbeitet. An dem Korbflechtunterrichte, der während etwa sechs Wochen (Anfang Jänner bis zirka Mitte Februar) an den Nachmittagen durch einen professtonsmäßigen Korbflechter (aus Graz) erteilt wird, nehmen sowohl die Schiller des I. wie II. Jahrganges teil, so zwar, daß der einzelne Zögling wiederholt mitzuarbeiten vermag. Während dieser Zeit erwirbt sich wohl jeder Schiller so viel Fertigkeit, um «inen einfachen Wirtschaftskorb anferiigen und allsbessern zu können. IV. Tätigkeit der Anstatt nach außen. Auch im Berichtsjahre wurde die Anstalt vou der Bevölkerung in den verschiedensten landwirtschaftlichen, betriebstechnischen und volkswirtschaftlichen Fragen in sehr ausgiebigem Maße sowohl auf schriftlichem Wege als auch ans die Weise als Anskunftsstelle benützt, daß die betreffenden Landwirte hi eh er kamen und sich an Ort und Stelle die gewünschten Aufschlüsse beschafften. a) W a n d erl e h r t ä t i g kei t 6er Fachkräfte der Landes-Aekerbauschule Grottenhof im Jahre 1908. Name des Datum Ort Gegenstand t Vor- der Versammlung tragenden GO Direktor Vinzenz Göhlcrt 17. Febr. Hitzendorf Milchwirtschaft 150 19. März Straßgang Produktionskosten der Milch 124 23. Sept. Purkla Futterbau und Rindviehzucht 136 27. Dez. Riegcrsburg Hebung der Milchwirtschaft 154 26. Jänn. Kalchbcrg Passai! Wicsenpflege 86 8. März Wiefenpflege und Kunstdünger [98 84 29. März Hohendorf Wicsenpflege landwirtschasti. Organisationen Fachlehrer Rudolf Krakof-.il 21. April 21. Juni St. Egydi St. Kathrein a. O. Tierische und pflanzliche Schädlinge Weidewirtschaft 68 40 12. Aug. St. Nikolai Organisation 56 26. Aug. St. Egydi Prcßfuttererzcugung 86 9. Sept. St. Veit Futterbau und Organisation Wiesenbau. Fischzucht 120 30. Sept. W.-Hartmannsdors 56 23. Nov. St. Nikolai i. S. Organisation 44 19. Jänn. Altenmarkt Milchverwertung 50 3. Febr. Niegcrsburg Schweinezucht 80 16. Febr. Fehring Schweinezucht 80 Fachlehrer Paul v. Naredi 26. Juli Wegscheide Stallbaute» 100 13. Sept. Buchbcrg Schweinezucht 60 16. Aug. Ponigl Viehzucht im allgemeinen 60 11. Nov. Naas Rindviehzucht 50 1. Nov. Fehring Viehzucht im allgemeinen 50 8. Nov. Stubenberg Rationelle Viehsütterung 50 8. Nov. St. Johann Rationelle Viehsütterung Fürtrag. . . 30 1902 Name des Vor-tragenden Datum Ort der Versammlung Gegenstand K 2. Febr. Obersafcn Übertrag . . . Bienenzucht 1902 64 I6.Febr. Deutschlandsberg Buchführung 300 4. März Kalchberg Buchführung 55 15. März Touncrsbacha» Buchführung 82 10. Mai St. Anna Milchvcrwcrtung 180 11. Mai Loipersdorf Milchverwertung 58 Fachlehrer 24. Mai Kleinsemmering Nindviehzucht 65 Josef Peter- 31. Mai Vorau Bienenzucht 126 21. Juni Arnfels Hornvichzucht 43 14. Juni Gillersdorf Milchwirtschaft 46 26. Juli Kirchberg a. R. Bearbeitung und Düngung 8. Nov. Arnfels des Ackers Buchführung ‘ 54 32 19. Juli Kumberg Futterbau 68 6. Dez. Leulschach Buchführung 25 26. Jänn. Oberhaag Acker- und Wiesenbau 60 3. Febr. VoilSberg Verwendung der Kunstdünger 90 Fachlehrer 20. Febr. 20. April Stainz Purkla Die Reblaus und ihre Verbreitung Wicsenkultnr und Futterban 80 120 14. Juni St. Andrä i. S. Obstverwertung 60 Viktor 21. Juni Stangersdorf Bäuerliche Organisation 40 Tutschka 19. Juli Leutschach Wiesenbau 20 2. Aug. Leutschach Keüerwirtschaft 56 20. Sept. Spital a. S. Wiesenbau 30 27. Sept. Söchau Düngerwirtschaft 50 18. Oft. Hahendorf Voitsberg Obstverwertung 80 6. Dez. Behandlung des Stalldünger? 20 Summe d er Vorträge 50 Summe der Zuhörer. . 3805 ì>) Veröffentlichte Aufsätze in den „L a n d w i r t s ch n f t l i ch c u Mitteilungen f il r Steierm a r f" : Direktor Vinzenz Göhlert: „Wie bringen wir unser Vieh durch die Zeit der Futternot?" Fachlehrer Rudolf K ra k o f ž i f : „Zur Wiescndiingnng. " „Verjüngung saurer Wiesen." „Weidenknltur." „Samenwechsel und Samenzucht". „Baue dein Kraftfutter selbst." „Wintermischling." „Bereitung des Stißprehfutters (füge Silage). " Fachlehrer Paul v. Naredi: „Landwirtschaftliche Vortrüge für Soldaten." „Sind die Krähen nützlich oder schädlich?" Fachlehrer Josef Peter: „Bäuerliche Buchführung." „Der Anbau don Stoppelfrüchtcn zur Futtergewinnung." „Landwirte, bauet Stoppelfrüchte zur Linderung der Futternot!" c) Ausstellunge n. Im Berichtsjahre beteiligte sich die Anstalt an folgenden Ausstellungen : Bei der L i z e n z i e r » n g s - R i n d e r s ch a n in Wetzelsdorf mit 5 Kalbinnen und 1 Stier und erhielt 0 Geldpreise im Betrage von 128 K. Der Betrag wurde dem Schüler-UnterstütznngsfondS zngeführt. Bei der Bezirks-Rinderschau in G r n t w e i n mit 6 Kühen, 2 Kalbinnen und 2 Stieren und erhielt drei Geldpreise im Betrage von 140 K. B e i der R i n d e r s ch a u der G r a z e r Herbstmesse erhielt die Anstalt für 1 Stier und 2 Kühe zwei silberne Staatsmedaillen mit Diplom. Bei der Schweineschan der Grazer H e r b st m e s s e beteiligte sich die Anstalt mit 1 Jungeber, 2 Zuchtsauen und 3 Futter-faselschweinen und erhielt zwei silberne Staatsmedaillen mit Diplom. B e i der Geflügelausstellung in Graz für 2 Stämme Sulmtaler Hühner und Kapaune die goldene Aussteüungsmedaille und infolge Verzichtleistung zu gunsten eines bäuerlichen Besitzers das Werk von Dr. Blanke über Geflügelzucht (2 Bde.). Bei der K a i s e r j u b i l ü u m s - O b st a » s st e l l n n g in Wien mit Äpfel und Birnen und erhielt die silberne Staatsmedaille (verzichtet zugunsten bäuerlicher Aussteller). Bei der Obstausstellung in D e u t s ch l a nd s b e r g mit einem Tableau aus dem Gebiete der Bienenzucht. (Außer PreiSbewerbnng.) B e i d e r B i e n e n z » ch t a u s st c l l u n g i n W r. - N e u st a d t mit verschiedenen Lehrmitteln für Bienenzucht tutti erhielt die Anstalt zwei silberne Staatsmedaillen und eine bronzene Staatsmedaille. (1) Studienreisen. Fachlehrer P. v. Naredi unternahm mit Unterstützung des hohen Landes-Ansschnsscs folgende Reisen zu Studienzwecken: Zu den Bezirks-Rinderschauen in Murati, Aflenz, Wciz, Pöllan, Gratwein und Frohnleiten. Fachlehrer Josef Peter besuchte mit Unterstützung des hohen Landes-Ausschusses mehrere landwirtschaftliche Besitzungen der östliche» und südöstlichen Steiermark tutti erhob die betreffenden wirtschaftlichen Verhältnisse. Die gewonnenen Daten werden seinerzeit zur Veröffentlichung gelangen. Fachlehrer Viktor Tut sch k a besuchte die Jubilüttuts-Obstans-stellung des steiermärkischen Landes-Obstbanveretnes in Wien. e) Delegierungen. Bei der anläßlich der Herbstmesse abgehaltenen Geflügel-, Schweinc-uiid Rinderausstellung fungierte der Fachlehrer Paul v. Naredi als Preisrichter, in gleicher Eigenschaft war Fachlehrer Biktor Tutschka bei der vom steiermärkischen LandeS-Obstbauvereine in Wien veranstalteten JnbilünmS-ObstanSstellnng, Direktor Göhlcrt bei der JubilünmS-ansstellung der landwirtschaftlichen Filiale DeutschlandSbcrg und Anstaltsgärtner Johann Herzog bei der Obstausstellung in Lcibnitz tätig; letzterer hielt auch in Lcibnitz bei diesem Anlasse einen Vortrag über Sortenwahl und Obstverpackung. EiElCllEv Programm und Tätigkeitsbericht der Landes-Obst- und Weindaufchule i it Iti n v U u v g. Erstattet im nt Direktor Frau; Zweifler. I. Programm. 1. Allgemeines. Die Anstalt hat den Zweck: a) Junge Leute insbesondere im Weinbau, in der Kellerwirtschaft, im Obstban und in der Obstverwertnng gründlich theoretisch und praktisch zu unterrichten und ihnen außerdem im Feldbau, Gemüsebau, in der Viehzucht und Bienenhaltung diejenigen Kenntnisse beiznbringen, welche zu», lohnenden Betriebe dieser Zweige der Landwirtschaft in Verbindung mit den erstgenannten auf bäuerlichen und mittleren Wirtschaften erforderlich sind. b) Den Weinbergs- und Obstgärtenbesitzer», Volksschnllehrcrn und anderen Interessenten dieser Gebiete in alljährlich wiederkehrcnden längeren Lehrgänge» Gelegenheit zu bieten, sich im Weinbau und in der Kellerwirtschaft, im Obstbau, in der Obstverwertung, im Gemüsebau, Viehwirtschaft und Fntterbau zu unterrichte» und über darin gemachte zweckmäßige Neuerungen und Fortschritt im laufenden zu halten. c) Bauernsöhne, Winzer und Straßenwürter in kürzeren oder längeren Lehrgängen mit Wein- und Obstbau bekannt zu machen und sie zu Vorarbeitern im Weinberge und brauchbaren Bauniwärtern heran-zi,zieht». ') als Štipendiste n, die »ach Steierniark zuständig, im Genüsse ganzer oder halber, vom Lande, einer Bezirksvertretnng oder einer anderen Körperschaft gegründeter Freiplütze sich befinden; c) als Praktikanten, welche nur am Unterrichte im ersten oder Borbercitnngsjahre teilnehmen, für die geleistete praktische Arbeit das Anrecht auf freie Wohnung und Verköstigung haben und bei ent- sprechender Aufführung und Verwendung für das nächste Schuljahr die Anwartschaft auf freigewvrdenc Stipendien erlangen; d) als Externisten, welche den Betrag von 48 K als Unter-richtsgeld zu erlegen und für Wohnung und Verköstigung außerhalb der Anstalt selbst zu sorgen habe». Zur Aufnahme ist erforderlich der Tauf- und Hcimatschein, Gesundheitszeugnis und Impfschein, Nachweis über die Vermögens-Verhältnisse bei den Stipendienbewegnngen, Sitten- und Schulzeugnis. Zahlzöglinge haben an Stelle des Vermögensnachweises einen Revers der Eltern oder deren Stellvertreter beizubringen, womit sich diese verpflichten, das Unterrichts» und Verpflegsgeld pünktlich zu entrichten. Die Inhaber der Freiplätze des Landes und der steiermärkischen Sparkasse verpflichten sich durch einen Revers, nach Absolvierung der Anstalt mindestens drei Jahre in Steiermark ihre Dienste der Landwirtschaft zu widmen. Ferner hat jeder interne Schüler beim Eintritte in die Schule folgende Gegenstände ans eigene Kosten anznschaffcn und immer in gutem Zustande zu erhalten: Vier Hemden, drei Unterhose», vier Paar Fußsocken, sechs bunte Sacktücher, einen Staub- und Frisierkamm, eine Kleiderbürste, eine kleine und große Schuhbürste, ein Nähzeug, einen vollständigen Winter- und Sommer-Arbeits- und Sonntagsanzug und zwei Paar gute Stiefel. Außerdem: eine Rebschere, ein Gartenmesser, ein Veredlnngsmesser sowie die für den Unterricht vorgeschriebenen Lehrbücher. Die genannten Werkzeuge werden durch die Anstalt zum Selbstkostenpreise besorgt. Die Reinigung der Wüsche, welche mit den Anfangsbuchstaben des Namens des Eigentümers gezeichnet sein muß, wird von der Anstalt besorgt. Das Schuljahr beginnt am 15. September und schließt Ende Juli des folgenden Jahres. Die Ferien» und Urlaubserteilnng sind durch eine besondere Ferienordnung bestimmt; das Verhalten der Schüler in und außer der Schule regelt die Haus- und Schulordnung. Am Schlüsse jedes Semesters erhalten die Schüler des zweiten und dritte» Jahrganges Schulnachrichten. Die Austretenden erhalten am Schluß des dritten Jahres, nachdem sie sich einer alle Fachgegi-nstünde umfassenden Prüfung unterzogen haben, ein Abgangszeugnis, worin das sittliche Verhalten, die Leistungen in den einzelnen Unterrichtsgegenständen sowie die Verwendbarkeit und Geschicklichkeit in den praktischen Arbeiten »ud Verrichtungen beurteilt erscheint. 3. Nntcrrichtsgegcnstände für alle drei Jahrgänge. I. Jahrgang, als Vorbereitnngsjahr und zur Wiederholung des Volksschulunterrichtes. Es wird gelehrt: Deutsche Sprache, Rechnen, Schreiben, Religion, Singen. II. J a hrg a n g, erstes Jahr der Fachschule und Erweiterung der im VorbereitungSknrsus begonnenen Unterrichtsgegenstünde. Es wird gelehrt: Obstbaumzncht, Obstbaumpflege, allgemeine Landwirtschaft, Physik, allgemeine Chemie, Bau und Leben der Pflanze, Geometrie, geometrisches und Freihandzeichnen, Zierschriften, Deutsch, Rechnen, Schreiben, Religion, Singen, Samariterkursus. III. Jahrgang, zweites Jahr der Fachschule. Es wird gelehrt: Weinbau, Kellerwirtschaft, Formobstbau, Obstsortenkunde, Obstverwertung, Gemüsebau, spezieller landwirtschaftlicher Pflanzenbau, Tierzucht, Betriebslehre und Buchführung, Gärungserscheinungen und Chemie des Weines, chemische Übungen im Laboratorium, Bienenzucht, Geometrie und Feldmessen, Geschäftsaussätze, Religion, Gesang, Samariterkursus. II, Schutnachrichten itBcir iirt» ^KiHvtlzcthir 1907/1908. 1. $ etatih ctungcti im Lehrkörper. Landes-Wanderlehrer Johann Belle trat »ach langjähriger Tätigkeit an der Anstalt am 1. Oktober aus dem Verbände derselben, um den ihm seitens des Staates übertragenen Wirkungskreis als k. k. Kellereiinspektor bei der Durchführung des neuen Weingesetzes zu übernehmen. 2. Lehranstalt. Das Schuljahr wurde am 1(5. September 1907 mit 51 Schülern begonnen. 6 traten im Laufe des Schuljahres freiwillig ans, so das; am Schlüsse noch 45 Schüler verblieben. Außer diesen besuchten 4 junge Leute die Anstalt als Gäste. Von den 51 Schülern waren gebürtig: 47 aus Steiermark, und zwar ‘31 ans dem Unterlande, 15 aus dem Mittellande und 1 aus dem Oberlande, 2 Schüler stammten ans Niederösterreich, 1 aus Oberösterreich und 1 aus dem Auslande (Hessen-Nassau). Der Nationalität nach waren 21 Deutsche und 30 Slowenen. Von den Gästen war 1 ans Kroatien, 1 ans Mähren, 1 ans Siebenbürgen und 1 ans Böhmen. Davon waren 3 Deutsche und 1 Kroate. 34 Schüler waren Söhne von Grundbesitzern, 17 solche verschiedener Berufe. Die größte Zahl der Schüler genoß Freiplätze oder Stipendien. 17 Schüler besuchten die Schule vollständig auf Landeskosten, davon waren 11 Stipendisten und 6 Praktikanten. Andere Stipendien und Freiplätze genossen: 7 solche der Steiermärkischen Sparkasse in Graz, 2 der AdlerSkrvnschen Stiftung, 9 der Bezirke Leibnitz, Mnreck, Frieda», Radkersbnrg, Tüffer, Rann (2), Marburg, Pettau. Der deutsche Schulderem in Wie» gewährte 2 Freiplätze, ebenso der Verein „Südmark" in Graz. 10 Schüler zahlten das Unterrichts- und Verpflegsgeld ganz oder genossen mit Bewilligung des hohen Landes-Ausschusses eine Ermäßigung. Mit Ausnahme von 2 Externisten wohnten alle Schüler im Internate und erhielten daselbst volle Verpflegung und Reinigung der Wüsche. Allen denjenigen Behörden und Körperschaften, welche durch Gewährung von Stipendien und Freiplützen einer so großen Anzahl junger Landwirte den Besuch der Fachschule überhaupt ermöglicht haben, gebührt aufrichtiger Dank der Anstalt. Schülerverzeichnis pro 1907/08. III. Jahrgang. 1. Arnuš Franz aus Velovlak bei Pettau. 2. Bedrač Stephan aus Dolena. 3. Bezjak Jakob aus Scharding bei Groß-Sonntag. 4. Čonč Franz aus St. Peter im Bürental. 5. Čretnik Michael ans Podgorje bei St. Georgen a. d. S. 6. FaleL Simon aus Nußdorf bei Marburg. 7. Faschalegg Leopold als Zelting bei Radkersburg. 8. Jakope Franz aus Ratsch bei Ehrenhansen. 9. Jedliczka Christian ans Mureck. 10. Keller Albert aus Jrdning. 11. Kolander Johann aus Lichtenwald. 12. Krumpak Ludwig aus Kostreinitz bei Rohitsch. 13. Mauritsch Michael aus St. Lorenzen ob Marburg. 14. Ogriseg Johann aus Marburg. 15. Pichler August ans Scherovinzen bei Frieda». 16. Rammert Hermann aus Graz. 17. Schreiber Franz ans Laafeld bei Radkersburg. 18. Stampar Alois aus Michalofzen bei Frieda». 19. Stiegler Roman ans Brndcrsegg, Bezirk Leibnitz. 20. Vedernjak Josef ans Pettau. 21. Wieser Peter aus Braunau am Inn. 22. Winkler Karl aus Kirchberg a. d. Raab. 23. Zweifler Franz aus Marburg. II. Jahrgang. 24. Achtig Franz aus Podvin bei Tüffer. 25. Balon Michael aus Birkdorf bei Wisell. 26. Bogovič Johann aus Sela, Bezirk Rann. 27. Bouvicr Edwin aus Radkersburg. 28. Glaser Josef aus Nendorf bei Marburg. 29. Glonar Johann aus St. Barbara bei Marburg. — es- so. Kopsche Alois aus Stoperzen bei Rohitsch. 31. Sangmann Alfons ans Spielfeld. 32. Schebot Leopold ans Wien. 33. Semlitsch Wilhelm ans St. Egydi W.-B. 34. Senker Franz ans Hl. Geist-Sotsche. 35. Sorčič Karl ans Kapellen bei Rann. 36. Sottler Josef ans Sromlje bei Rann. 37. Trümmer Kail aus Hürth bei Ober-Radkersburg. 38. Zidanäek Michael ans Feistenberg. 39. Zink Felix ans St. Sorenzen ob Marburg. I. J a hrg a n g. 40. Bnchberger Johann ans Hofkirchen bei Pöllau. 41. Ferenc Jakob aus Grabonoschen bei Ober-Radkersbnrg. 42. Pichl Hans von, ans Jaring bei Marburg. 43. Priol Josef ans Mauerbach, Bezirk Marburg. 44. Verstoväek Vinzenz aus Rann. 45. Vičar Josef aus SakuSak bei Jurschinzen. Der theoretische Unterricht wurde dem Sehrplane entsprechend im vollen Umfange erteilt. Direktor Zweifler lehrte Weinbau und Kellerwirtschaft und einen Teil der Obstverwertnng. Fachlehrer Bruders unterrichtete in Obstbanmzncht, Obst-baumpflege, Formobstban, Obstsortenknnde, Obstverwertnng und Gemüsebau. Sandwirtschaftslehrer Erhardt unterrichtete in allgemeiner Landwirtschaft, landwirtschaftlichem Pflanzenbau, Tierzucht, Betriebslehre, Buchführung und Physik. Der Direktor der landwirtschaftlich - chemischen Sandes-VersuchSstation Schmid lehrte: Allgemeine Chemie, Ban und Leben der Pflanze, Gürnngs- und Weinchemie. Bürgerschul-Direktor Philippek gab Unterricht im Schreiben, Zeichnen, Geometrie, Feldmessen und Nivellieren. 8 e h r e r S e d i n e g lehrte deutsche Sprache, Rechnen und Schreiben. Professor Brelich: Religion. Dr. Terč: Bienenzucht. Lehrer Weingerl: Gesang. Die praktischen Unterweisungen wurden unter Aufsicht der Herren Direktor Zweifler, Fachlehrer B r ü d e r s, Laudwirtschafts-lehrer Erhardt, welche gleichzeitig die entsprechenden praktischen Betriebszweige leiteten, durch 'Rebmann Blažebič, Obstgürtner Apkenc, Gemüsegürtuer 11 rbanck und -Ökonomieaufseher Do ma in lo erteilt. Die Kanzleigeschäfte leitete der Direktor mit Unterstützung der beiden Fachlehrer Brüders und Erhardt. Als Kanzleigehilfin war Frünlei» Olga Sucher tätig. Die Zahl der eingegangenen Geschäftsstücke beträgt im Schuljahre 1907 - 1908 1558, jene der ans-gegangenen 1848, zusammen 3406 Stück. Das Kassabnch weist 1037 Nummern auf. A ii § f I il g e. Zur Ergänzung des Unterrichtes und Erweiterung des Gesichtskreises wurden mehrere Ausflüge unternommen. Direktor Zweifler führte die Schüler des III. Jahrganges anfangs Angnst in die Weingebirge der Kollos, besuchte die Weingüter Razerhof des Stiftes Admont »nd de sHerrn Dr. Turner, beide in der nächsten Nähe von Marburg, und besichtigte ferner die Kellerei der Firma Pngl & 9t o § m a tut in Marburg. Fachlehrer Brüders besuchte mit dem III. Jahrgange die weit-ausgedehnten Obstanlagen des landtäflichen Gutes Herberstorf bei Wildon. Landwirtschaftslehrer Erhardt führte den III. Jahrgang »ach Graz zwecks Besichtigung der Pferde- und Rinderrassen, welche gelegentlich der Herbstmesse 1907 zur Schau gestellt waren, und besichtigte die Marbnrger Molkerei und den Schlachthof der Stadt Marburg. Allen genannten Herren und allen denjenigen, welche das Zustandekommen der genannten Exkursionen ermöglichten und deren Verlauf förderten, sei der Dank der Anstalt ausgesprochen. Hierher gehört auch der Besuch des Grundbuchamtes des t. k. Bezirksgerichtes Marburg mit den Schülern des III. Jahrganges unter Führung des Landwirtschaftslehrers Erhardt, welcher den Zweck hatte, den über das Grundbuch im Unterricht behandelten Lehrstoff durch Erläuterungen an der Hand des praktischen Beispiels zu vervollständigen. Es sei besonders hervorgehoben, das; »ns die Erfüllung dieser Aufgabe durch das große Entgegenkommen des derzeitigen Leiters der genannten Behörde, Herrn Obcrlandesgcrichtsrat A. Licbisch, und des Herrn Grundbnchführers leicht wurde; hierfür sei allen diesen Herren der Dank der Anstalt zum Ausdruck gebracht. Der gemeinsame Maiaussing wurde nach Maria-Rast, Maria in der Wüste und St. Lorenze» unternommen, woselbst mich das große Sensenwerk des Herrn Kiesser besichtigt wurde. Jahresschln ß p r ii f » » g. Die Jahresschlußprüfung fand am 13. Angnst 1908 unter dem Vorsitze des Herrn Landes-Knltiirrcferenten Franz Grafen von Attems im festlich geschmückten Prüfungssaale statt. Der Feier wohnten bei als Vertreter der hohen Regierung der Herr k. k. BezirkS-hanptmann Dr. Viktor R e p b a u c r, ferner Herr Landtagsabgcordneter J. 9t e i t t e r, Herr Landtagsabgeordneter Richard K1 a nt m e r als Vertreter der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft, Direktor H. 9t c m s ch m i e d in Vertretung der Steiermärkischen Sparkasse, Gutsbesitzer B achter in Kranichsfeld, Karl P s r i m e r - Marburg, Dr. Karl Tausch-Rotwein, Direktor Schmid- Marburg in Vertretung des Vereines Südmark, Direktor P h i l i ppe k - Marburg in Vertretung des Deutschen Schul-vercines, sowie eine große Anzahl an Freunden »nd Gönnern der Schule. Die Feier nahm ihren Verlauf nach folgender Prüfungsordnung: 1. Chorgcsang der Schüler: „Wohin soll ich mich wenden?" Von Franz Schubert. 2. Begrüßung der Gäste, Erstattung des Jahresberichtes durch den Direktor. 3. Prüfung der Schüler: '/210—10 Uhr : Geometrie und Feldnicsse», II. und III. Jahrgang. Direktor Philippei. 10—yall Uhr: Obst- und Gemüseban, II. und III. Jahrgang, Fachlehrer Bruders. % 11—11 Uhr: Rechnen, I. und II. Jahrgang, Lehrer L e dineg. 11—y212 Uhr: Landwirtschaftslehre, II. und III. Jahrgang, Landwirtschaftslchrer Erh a rdt. y212—12 Uhr: Weinbau und Kellerwirtschaft, III. Jahrgang, Direktor Zweifler. Ansprache des Vertreters des hohen Landes-Ausschnsses, Verteilung der Zeugnisse und Prämien durch denselben. 5. Chorgesang der Schüler: Österreichische Volkshymne von Haydn. G. Daukworte eines der abgehenden Schüler. Der Vertreter des hohen Landes-Ausschusses Franz Graf von Attems ermahnte in seiner Ansprache an die abgehenden Schüler zu fleißiger treuer Arbeit in ihrem Berufe, zur Dankbarkeit gegen die Schule und gedachte des Jubilünmsjahres unseres erhabenen Herrschers Kaiser Franz Josef 1. Nach dem begeistert aufgenonnnenen Hoch auf Se. Majestät wurde stehend die Kaiserhymne gesungen. In Theorie und Praxis wurde bei allen Schülern das im Lehrpläne festgelegte Lehrziel erreicht Es absolvierten 23 Schüler, und zwar: 10 mit sehr gutem bis recht befriedigendem, 10 mit gutem und 3 mit weniger gutem Erfolge. Prämien, bestehend in landwirtschaftlichen Werken, konnten an 4 abgehende Schüler, Simon Fa >2, Michael Mauritsch, Alois Stampar und Peter Wieser verteilt werden. Auf den Besitz ihrer Eltern kehren 4 zurück, in Stellung gehen I I, 4 müssen zum Militär einrückeu und 4 gedenken durch Besuch anderer, höherer landwirtschaftlicher Fachschulen ihre Kenntnisse zu erweitern. Die Schüler bes II. Jahrganges konnten alle in den III. Jahrgang nufsteigen. Vom 1. Jahrgang rückten gleichfalls alle Schüler — 1 allerdings nur probeweise bis Weihnachten — in den II. Jahrgang vor. 3. Fachkursr. Kurse wurden abgchaltcn: Obst- und Ge in ü sev crw er tu n gs kn r 8 vom IG. bis 21. September 1907: 25 Teilnehmerinnen. Baumwärterkilrs voi» 23. bis 28. September 1907 : 8 Teilnehmer. Weinbehandlugskurs vom 8. bis 8. Februar 1908 : 15 Herren, 2 Damen. Frühjahrskurs für Obst- und Weinbau vom 2. bis 14. März 1908: 26 Teilnehmer, 5 Damen, 21 Herren. Frühjahrskurs für Winzer vom 2. bis 14. Mürz: 21 Teilnehmer. Frühjahrskurs für Baumwürter vom 2. bis 21. März 1908: 10 Teilnehmer. Gemüsebaukurs vom 11. bis 13. Mai 1908: 22 Teilnehmer, 21 Frauen und Mädchen, 1 männlicher Teilnehmer. Sommerkurs für Wein- und Obstbau vom 15. bis 20. Juni 1908: 25 Teilnehmer, 19 Herren und 6 Damen. Sommerkurs filr Winzer vom 15. bis 20. Juni: 15 Teilnehmer. S o m m erl » rs f ü r B a u in wärt c r vom 20. bis 25. Juli 1908 : 10 Teilnehmer. Den Baumwärterknrs des Jahres 1908 besuchten vollständig: Blagoviè Alois aus Savski vrh P. St. Thomas. Fabian Karl aus Prübichl, P. Semriach. Forstneriè Martin ans Pichldorf bei Pettau. Hlep Michael ans Skalis bei Wöllan. König Johann aus Rarschendorf bei Mureck. Kreißler Biktor aus Wiescnbach bei Mureck. Orthaber Rudolf aus Mahrenberg. Rožmarin Franz ans Steindorf bei Pettini. Wuràiè Martin aus Moravcen bei Klein-Sonutag. Sterrnib Andreas aus Zellnitz an der Drau. Mit Ausnahme der beiden Letztgenannten konnten alle als für den Baumwürterberuf befähigt erklärt werden. Blagoviä, Kreißter, Ort hob er und 'Rožmarin wurden außerdem noch durch Prämien ausgezeichnet. Bei allen Fachkursen beteiligten sich als Lehrer : Direktor Zweifler, Direktor Schmid mit seinem Assistenten 15 z nt, Fachlehrer Br übers und Wanderlehrer Belle. Die beiden Letztgenannten leiteten auch die praktischen Unterweisungen im Wein- und Obstbaukursns, beziehungsweise Obst- und Gemüseverwertungs- und Gemüsebaukurs. Die praktischen Unterweisungen wurden auch gegeben durch Rebmann B la ze v iv, Obstgürtncr Ap lene und Gemüsegärtner Urbane k. Mit den Teilnehmern am Kellereikurse wurde die Kellerei der Firma Pfrimer in Marburg besucht. Die Teilnehmer am Banmwärtcr-kurse besichtigten unter Führung des Fachlehrers Brüders die Obstanlagen der Reichsstraße von Marburg bis Spielfeld. Die Besucher des Sommerkurses für Obst- und Weinbau wurden durch Fachlehrer Brüders und Wanderlehrer Belle nach Leibnitz und Silberberg geführt, wo die Anlagen der Landes-Winzerschule einer Besichtigung unterzogen wurden. Alle diese auf eine zeitgemäße theoretische und praktische Ausbildung der in der Praxis stehenden Kursteilnehmer hinzieleude Veranstaltungen konnten unter reger Anteilnahme der Besucher bei günstiger Witterung dein Lehrpläne entsprechend stattfindcn. Sonstige Kurse. Um de» Schülern im Berkehr und Umgang mit Menschen ein richtiges Verhalten beizubringen, erhielten dieselben Anstands unterricht, den Landwirtschaftslehrer Erhardt erteilte. Dr. Terä gab in einem in den Wintermonaten abgehaltenen, ans zehn Stunden berechneten Sa in ari terknrsn s Belehrungen und Unterweisungen über die erste Hilfe bei Unglücksfülle». Bei der gleichen Gelegenheit wurden den Schülern des II. und III. Jahrganges mich tigc R eget u der Gesundheitspflege des M e » s ch e » gegeben. (Sin Korbflechterknrsus wurde in der Zeit vom 4. bis 16. November 1907 durch den Landes-Korbflechtineister der Korbflechtschule Unterrann bei Pettau abgehalten. Bei diesen, Lehrgänge wurde die Herstellung von Obst- und Traubenkörbchen, sowie Wirtschaftskörben verschiedener Art gezeigt und jedem Schüler so beigebracht, daß derselbe die bezüglichen Arbeiten selbständig vorzunehnien imstande ist. 4. Inspektion der Anstalt. Am 11. Mai wurden die Anlagen der Anstalt von dein Herrn Landesknltnrreferenten Franz Grafen Attems einer eingehende» Inspektion unterzogen. 5. Besuche. Die Anstalt und deren Anlagen wurden auch im Berichtsjahre durch eine große Anzahl Besucher geehrt. Von diesen seien bervorgehoben: Der M ain zer Bi ün n erg e s a n g v c r ein, I )r. pliil. A. Berold aus Kapstadt, die Landes- A ck e r- und W e i » b n n s ch ule in 31111 ' >» (Mähren) unter Führung des Direktors Herrn Friß Z a » l n ch i. LandeS-sekretür Dr. Karl R ow o t n y, die Teil» e h i» er de S B a u in w ä rt er-kurses für das Mittelland unter Führung des Herrn Landes-Wander-lehrcrs 61 rößbauer, die Z ö g l i n g e d e s Franz Josef-Knabe irli o r t e s unter Führung deL Leiters Herrn Lehrer Gassa reck und zahlreiche Interessenten der durch die Anstalt vertretenen Landesknltnr-zwcige. 6. Die Bücherei und Lehrmittel. Die Bücherei umfaßt 1710 Bünde und wurde nur folgende Fach-werte vermehrt: Dr. Kurt Lampert: Großschnictterlinge und Raupen. R. v. Janofskh: Telegraphische Wetterprognose. Hagemann: Tierphysiologie. WilkenS: Tierzucht. Scttegast: Tierzucht. Schwarzenecker: Pferdezucht. Hanbners Tierarzt. Steuert: Tierarzt. Hörmandinger: Ratgeber für Brennereiunternehmer. 7 Bünde Österreichischer Gesctzesknnde, Manzsche Taschenausgabe. Nowotny: Das neue Weingesetz. Fruhwirth: Pflauzenzüchtung. Die Schülerbibliothek erfreute sich einer regen Inanspruchnahme seitens der Schüler aller Jahrgänge. Die Zahl der entliehenen Bücher betrug 1265 Nummern. Bo» Lehrmitteln sind durch Sammlung und Herstellung seitens der Anstalt folgende erworben worden: Metamorphosen von: Ringelspinner, Spargelschädlinge, Schwaminspinner, Goldafter, Baumweißling, Blausieb, Äpfelgcspinst-motte, Weidenbohrer und Knpferglucke. F o r m a l d e h y d p r ü p a r a t e vo n : Schwarzer Brenner, Traubenwickler, Santeule an Rebvereelunge», Jusikladiuni auf Blatt, Frucht und Holz, Monilia auf Äpfeln, Spargelfliege, Ringelspinnerschaden, Stuhl-tropf, Erdflohschaden. 63 e sche nk c. An Geschenken wurden der Anstalt zngewiesen: Als Geschenk des hohen k. k. Ackerbauministcriums: Statistisches Jahrbuch pro 1907. Jahrbuch für die wissenschaftliche und praktische Tierzucht. Jahrbuch der k. k. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Bericht der Ergebnisse der wichtigsten Körnerfrüchte. Bericht der land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalten von Österreich. Bericht über die Verbreitung der Reblaus 1904, 1905, 1906. Praktische Anleitung zum rationellen Betriebe des Obstbaues von Josef Löschnig. Schnitt- und Wurzelreben amerikanischer Rebenkrenzungen. Als Geschenk des hohen Landes-Ausschusses: Die Landesvertretnng von Steiermark. Protokoll über die Wahrung der landwirtschaftlichen Interessen. Österreichisches landwirtschaftliches Genossenschaftsblatt. Kaiser!, biolog. Anstalt für Land- und Forstwirtschaft Steglitz bei Berlin: Nachruf für Dr. Aoerhold. A l s 63 c s ch ent der k. f. L a nd w i r 1 s ch a f t s - 63 e s ells ch aft in Graz: Protokoll über die 34. allgemeine Versammlung. Boin botanischen Garten der k. k. Universität in 63 r a z und vom Verbände landwirtschaftlicher Genossen-schäfte» i n 63 r a z : Sämereien. Als Geschenk vom st a t i st i s ch e n Land e s a n, t i n 63 r a z : Statistik. Landwirtschaftliche Buchführung von Peter in 2 Exemplare». Als Geschenk des O b st- und Garten bau Verein es für dasdeutscheElbetal: Ergebnisse der Obstbaumzählung im Vereinsgebiete. Vom Vereine z u in Schutze des ö st e r r e i ch i s ch e n W e i n-banes: 30 Exemplare des neuen Wcingesetzes und eine Anzahl des van ihm herausgegeben Weinbaukalenders. Von den Schriftleitungen: „Der deutsche Imker aus Böhmen" und „Der deutsche Landwirt". Als Geschenk der Firma Pu gl & Roß m m a nn : „Alb gemeine Weinzeitung" 1893, 1895 bis einschließlich 1905. „Weinlaube» 1869—1878, 1883 -1880, 1890 1894, 1900 bis 1903. AlsGeschenkvonHerrnDirektorZweifler: VIII. internationaler Kongreß 1907. Allen den hohen Behörden, Körperschaften »nd Gönnern sei für das der Anstalt bewiesene Wohlwollen der ergebenste Dank ausgesprochen. 7. Inventar. Eine Vervollständigung erfuhr dieses durch die Anschaffung von: 1 Grasmähmaschine, 1 Heuwender, 1 Heureche» nach System Cormick, 1 Wiesenhobel wurde in der Anstalt selbst hergestellt. IH. Aie Kulturen im Aulire 1908. A. Weinbau. 1. Witterungsverhältnifsc und Entwicklung ber Reben. Der Winter 1907/08 gestaltete sich zu einem schneearmen, trockenen, und was die Temperaturverhältnisse betrifft, müßig kalten. Die Reben haben gut überwintert und der Schnitt konnte in der üblichen Weise im Mürz vorgenommen werden. Wenn die Schneefülle der ersten Mürztage die Arbeit auch eine Zeitlang störten, so konnte sie nach bald eingetretener Besserung des Wetters rechtzeitig zn Ende geführt werden. Der April war veränderlich und rauh und brachte die laufenden Arbeiten und die Entwickelung der Reben mehr oder weniger ins Stocken. Der schöne, Tag und Nacht warme Mai holte indessen das im Bo»monate versäumte bald wieder ein; der Stock trieb kräftig an und die gebildeten Triebe »varen reich an Gescheinen. Der Ansatz war bei allen Sorten ein außergewöhnlicher. Obwohl die Trockenheit sich bei anderen Kulturen schon bemerkbar machte und die gegen Ende des Monats gefallenen müßigen Regen daran »venig zu bessern vermochten, so stört dies den tiefwurzelnden Weinstock zunächst noch nicht. Vielmehr schreitet seine Entwickelung freudig vorwärts und wird auch durch den anhaltend schönen Juni so gefördert, daß in den ersten Tagen des Monates die Blüte einsetzte. Sie begann: Sorte Blütezeit im Aahre 1907 1908 Borlpriuig Bei Kleinriesling 4. Juni 7 Tage „ Weißer Burgunder . . 12. „ 1. 11 Moslcr . . 13. „ 4. 9 ., „ Sylvaner 13. „ 5. „ 8 . „ Welschricsling 18. . 6. „ 12 „ Portugieser — 4. „ — „ „ Blaufränkisch 15. „ 5. „ 10 „ Traminer 14. „ 5. 9 „ Gutedel - - 17. „ 6. 11 . , Muskateller 15. . 5. , 10 „ War sie 1907 schon zn einer frühen Zeit eingetreten, so übertraf sie Heuer das Vorjahr um ein beträchtliches, ein Vorjprnng, der hinsichtlich der Qualität das Beste erwarten ließ. Bis auf einige kleine Gewitterregen und einige kühle Tage verlief der Juni warm nnd trocken, er begünstigte die Blüte derart, daß sie einen reichen vielversprechenden Tranbenansatz zur Folge hatte. Ähnlich gestaltete sich der Juli. Zn Anfang August war der Bodens in den steileren Lagen nnd an den Stellen mit leichterem nnd durchlässigem Boden so tief ausgetrocknet, daß nun die Reben darunter zu leiden anfingen. Das Wachstum kam merklich ins Stocken nnd nicht nur die grünen Triebe zeigten dieses, sondern mich die Trauben, welche in de» bezeichneten Lagen nnd Stellen klcinbeerig blieben. Das Weichwerden der einzelnen Sorten hat dagegen keine Ber-zögernng erlitten; bei einzelnen Sorten übertrifft der Borsprung gegenüber 1907 sogar jenen der Blüte, wie folgende Zusammenstellung zeigt: Sorte Wcichiverdeu Im Jahre 1901 1008 Borsprung Bei Kleinriesling . . . 4. August 12 Tage „ Weißer Burgunder . . . 18. 6. 12 „ „ Mosler . . 25. „ 6. 19 „ „ Sylvaner . . 12. „ 6. 7 „ Welschricsliug . . . 12. „ 18 „ „ Portugieser .... 4. „ — „ „ Blaufränkisch . . . . . 27. August 8. „ „ „ Traminer . . 16. 6. 10 „ Gutedel . • 9. „ 8. 6 „ „ Muskateller .... . .25. „ 6. „ 19 „ Ausgiebige Regen fielen zum erstenmal nach einer fast vier-monatlichen Trockenperiode in der zweiten Angusthülfte. Bei einer normalen Wärme und genügender Feuchtigkeit kam der Stock zwar wieder ins Wachsen, wobei die Beeren eine sichtliche Vergrößerung erfuhren, wenn sie den gewöhnlichen Umfang auch nicht mehr vollkommen z» erreichen vermochten. Auch der Anfang September brachte öfter Rege» »nd dadurch herbeigeführt bei den einzelnen Sorten mehr oder weniger Fäulnis, welche jedoch durch die darausfolgende und bis in die letzten Oktobertage andauernde trockene, zunächst kühle, dann aber warme Witterung wieder zum Stillstand gebracht wurde. In diese günstige Zeit fiel die Lese. Obgleich die Augnstfenchtigkeit für die Entwickelung der Reben von sehr günstigem Einflüsse war, so konnte sie die tieferen Bodenschichten, wo die Hanptwurzeln des Stockes sich ausbreiten, nicht überall genügend erreichen. Vielmehr ist dieser fast staubtrocken, kein Wunder, wenn Quellen, die sonst jahraus jahrein flössen, vollkommen versiegten. Die Folge war, daß in den trockeneren Lagen die Blätter der Stöcke frühzeitig die Herbstfärbung annahme», vertrockneten nnd abfielen. Nur in der Niederung hielt das Laub gesund ans, wurde aber hier durch die in den Tage» von, 21. bis 24. Oktober scharf einsetzenden Fröste getötet. Das Holz ist jedoch so weit ausgereift, daß es einen nicht zu strengen Winter gut überdauern dürfte. Der Winterban konnte nach Eintritt trockene» Wetters nur teilweise vorgenommen werden, denn frühzeitige Schneejäfle vom 8. bis 11. November zwangen eine Zeitlang zum Aussetzen desselben. Die Düngung dagegen wurde durch die Fröste des Dezember, welche den Boden fest frieren machten, insofern unterbrochen, als der eingetragene Dünger nicht gleich untergraben werden konnte. Wir habe» ein Jahr so trockenen Charakters hinter uns, wie solche in unseren Gegenden nur äußerst selten sind. 2. Die Lese und Wcinbereitung. Entsprechend der früheren Reife ist auch mit der Lese zu einem früheren Zeitpunkte begonnen worden. Begünstigt durch eine, einen wie den anderen Tag anhaltende warme und trockene Witterung erstreckte sich die Arbeit auf die Periode vom 1. bis 23. Oktober. Man hatte mit blauem Portugieser und Gutedcl begonnen, setzte sie mit kleineren Unterbrechungen mit Weißburgunder, Sylvaner, Blaufränkisch, Welschriesling fort und machte mit Kleinriesling, Mosler und Traminer den Schluß. Die trockene Witterung einerseits und die Wafferarinnt im Boden anderseits hatten zur Folge, daß bei Trauben einiger Sorten, welche in den sonnigen und steileren Lagen des Versuchsweinberges stehen, nicht nur die wenigen faulen, sondern auch die gesunden Beeren einschrumpften und Rosine» bildeten, eine Erscheinung, welche hier nur sehr selten beobachtet wird. Dieses war der Fall bei Mosler und Muskateller. So erklären sich die ans nachstehender Zusammenstellung ersichtlichen hohen Zuckergehalte dieser Sorte», denn Sorten, welche eine solche Verdichtung nicht erfuhren, wie z. B. Kleinriesling, Sylvaner erreichten infolge der Dürre nicht die Reife des Vorjahres. Der Säuregehalt der Moste ckann im allgemeinen ein normaler, bei einigen Sorten, wie z. B. Traminer, sogar ein recht niedriger genannt werden, wenn man berücksichtigt, daß nach der Gärung ein Teil desselben durch den Ausfall von Weinstein und die Tätigkeit der sünreverzehrenden Organismen verloren gehen wird. Die Erscheinung niedriger Säuregehalte stimmt übrigens mit anderweitigen Erfahrungen überein, wonach in trockenen Jahren trotz hoher Wärme auch die Zncker-bildnng eine Beeinträchtigung erführt und die Moste neben mäßiger Süße auch niedrige Säuremengen anfweisen. Die Weine kosten sich im allgemeinen als reintönige, milde, zum Teil hochfeine Sachen. Nachstehend die Sorten nach Ernte in enge und Qualität ihrer Moste. Zucker i» Prozente» $mMt auf Angelegt »»* RlotlmuuiuTgrt «»»r- i» litcr Mo »wage Prozente» » Weißeru.roter Kutedcl Portalis solonis u. Rupestris motit. 1908 41 17*0 7*70 Blauer Portugieser Riparia portalis 1895 60 18*0 7*42 Blausränkisch . . „ „ 1895 68 19 5 7*18 * Die Untersuchungen des Mostes wurden von der hiesigen landwirtschastlich-cheuiischc» LandcS-Versuchsstation ausgestthrt. SBcvtbclt aus Angelegt Hekto- liter Zucker in Prozenten »ach Klostcrneuliurgcr Mostwagc Säure tu Prozenten Weißer Burgunder Riparia portalis 1903 48 20-5—24 8-53-f Rupestris mont. 1903 36 5 20-5—24 8-721 Kleinriesling. . . Riparia portalis 1903 42 200 6 84 Solonis 1903 50-5 19-75 7-59 Rupestris mont. 1903 28 20-50 6-75 Gelber Muskateller Riparia portalis 1901 38 20-5—24-25 9-09 ß Rupestris mont. 1902 35 20-5—23 7-22 t Sylvaner .... „ „ 1897 57 18-5 656 Riparia portalis 1900 34 19-0 7-41 Welschriesling . . „ „ 1900 61-5 20-0 7-41 n . . Solonis 1900 21-5 18-75 7-22 Mosler Riparia portalis 1900 84 20—23 7-41 t Solonis 1900 62 20-50 7-03 Traminer .... alter Stock** — — 20-75 516 Weißer Burgunder i ** — — 20-5 6-94 3. Beobachtungen über das Verhalten derselben Sorte auf vcr-schirdrurn Unterlage», veredelt unter gleichen Verhältnissen. Gelber M o s l e r. Gepflanzt im Jahre 1900. Lage: Rein südlich, Neigungswinkel 33 bis 34°, Höhe über der Talsohle 50 bis 70 m, Höhe über dein Meere 330 bis 350 m. Boden: Tonmergel, mehr oder weniger verwittert und mit Feinerdc und mit sandigem Lehm vermengt. An einigen Stellen ist der Mergelboden zuzeiten etwas stark durchlässig. Erntentenge im Jahre Unterlage Portalis Unterlage Solonis 1 2 rS " 3 - TO.S «, £ .= 3 (fl 3 ILi Ü 3 d A - TO.5 £8 3 o' i« tfl.5 1903 8-5 18-00 9-47 7-5 17-25 9-28 1904 130 18-25 10-13 15-5 1800 1041 1905 26-0 — — 83 5 — — 1906 40-72 16-25 10-41 39-80 16-00 10-31 1907 21-61 19-75 7-59 19-54 20-00 8-25 1908 84-00 o 65 o 7-41* 62-00 20*50 7-03 * Der Säuregehalt bezieht sich nur auf de» zuckerreicheren Most. ** Von diesen Sorten werden die Ertragszisfern nicht ermittelt, weil sic als alte unveredelte Anlagen mehr oder weniger stark von der Reblaus ergriffen sind und mit Hilfe des Kulturalverfahrens (28 Gramm Schwefelkohlenstoff per Quadratmeter), nur so lange erhalten werde», bis die betreffenden Quartiere bei der Reuanlagc auf amerikanische Sorten an die Reihe kommen, beziehungsweise bis die Sorten durch die Erträge der Neuanlage ersetzt sein werden. t Der Säuregehalt bezieht sich auf die bessere Qualität; bei dem Moste mit niedrigerem Zuckergehalt wurde mittelst der Mostwage in der Anstalt selbst nur der Zuckergehalt bestimmt. Das Erträgnis auf Portalis übertrifft dasjenige auf Solonis nicht unbeträchtlich sowohl in Menge, wie Qualität. Die kranternden Stöcke in der Solonis-Abteilung t hatte inan durch Anschnitt von Halbbögen zur größeren Fruchtbarkeit.gebracht. Das Holzwachstuni ist hier im allgemeinen schwächer als bei der Portalis-Unterlage. Gelber M o s l e r. Gepflanzt 1906. Lage: Rein südlich, Neigungswinkel 26 —30°, Höhe 30—36 m über dein Tale. Boden wie oben. 5 Abteilungen gleicher Größe. Unterlagen Rupestris monticola, ltupestris Nr. 9, AramonXRupestris Nr. 1, MourvedreXRupestris 1202, Riparia portalis. Obwohl alle Sorten schon reichlich Trauben brachten, so wurde die Ernteinenge j nicht bestimmt, da die Stöcke erst im dritten Jahre stehen, also noch nicht fertig erzogen sind. Es wurde im übrigen folgendes beobachtet: Hinsichtlich des H 0 l z w a ch s t u ni s: Im allgemeinen schöner kräftiger Trieb. Im einzelnen: Stand bei MourvedreXRupestris am kräftigste» und gleichmäßigsten, Rupestris monti-cola steht diesem am nächsten, dann folgt Rupestris Nr. 9; Ara-ni 0 n Rupestris Nr. 1 steht ungleichmäßig, obwohl einzelne Stöcke sehr stark treiben, während Riparia portalis schwächer und ungleichmäßiger als 11 He übrigen wächst. Hinsichtlich des Verhaltens in der Holzrcife. Dieses kennzeichnete sich an dem Eintritt der Herbstfärbung und Abschluß des Triebes und trat infolge der herrschenden Trockenheit stark ausgeprägt in Erscheinung. Dieselben (Herbstfärbung und Abschluß des Triebes) wurden bei den einzelnen Abteile» in nachstehender Reihenfolge beobachtet: Zuerst bei Mosler auf Portalis, dann bei „ „ Rupestris Nr. 9, „ „ „ monticola, „ „ Aramon X Rupestris, schließlich bei „ „ Mourvedre X „ 1202. Hinsichtlich des K r a n t e r n s : Es trautem bei: Rupestris Nr. 9 von 198 Stöcken 9 Stöcke, 4*5 % Aramon X Rup. Nr. 1 „ 182 „ 9 „ 5 % Rupestris monticola „ 200 „ 9 „ 4 5 % Mouvredre X Rup. „ 1102 „ kein Stock. lliparia portalis kein Stock. Welschrieslin g. Gepflanzt im Jahre 1900. Lage rein südlich mit einem Neigungswinkel von 30 bis 34° und einer Höhe von 60 bis 75 m über der Talsohle, beziehungsweise 340 bis 355 in über dein Meere. Boden wie bei Mosler; an einer ©teile ans grobem Konglomerat bestehend. Ernternengr im Jahre Unterlage Portali» Unterlage Solonis 03 2 5,_ = E 3~ i?ra - W.5 o) 2 e ^ « 5 E 3'“ 'ET ra s - M xO TO.S 3 ^ r« iti .5 1903 90 190 6-83 11-5 18-50 7-76 1904 10-5 17-50 8-34 120 17-75 8-63 1905 81 74 — — 41-5 — 1906 4303 17-50 806 13-81 18-25 7-97 1907 36-89 20-25 6-94 12-90 20-25 6-56 1908 61-50 20-00 7-41 21*50 18-75 7-22 Die Unterlage Portali» übertrifft die Solonis sowohl im Ertrage, wie Qualität des Mostes, namentlich im erstercn ist der Unterschied ein bedeutender. W elsch ri e sl ing. Gepflanzt 1907. Lage rein südlich mit Neigung von 30°; Höhe 40 bis 50 in über der Talsohle, beziehungsweise 320 bis 330 m über dem Meere. Boden Konglomerat. Touinergel und mergeliger Sandstein, stark verwittert. Veredelt auf Riparia portalis und Rupestri» Nr. 9. Erstere mäßig und ungleich wachsend; letztere schönen gleichmäßigen Stand und kräftiges Holz. K l e i n r i e s l i n g. Gepflanzt im Jahre 1903. Lage rein südlich mit gleichmäßiger Neigung von 20—30», 15 bis 20 m über der Talsohle, beziehungsweise 300 bis 310 m über dein Meere. S - Jjf n er? tt> Unterlage Portali» Unterlage Solonis lliitcrtaßc ttupostrifl mont. *s.5 H ja m £ iì t.o *o => 00.5 Z°° ®.5 05'® c e ig £ e *tJ A.L s I# (0 e Il E.5 si *e e 3 - 00.5 3 o° © .5 1900 6-96 19-0 8-72 1903 18-50 8-44 5-0 18-0 8-16 1907 38-50 22-25 8-64 55-15 21-0 8-53 38-14 22-25 806 1908 42-0 200 6-84 50-55 19-75 7-59 28-0 20-50 6-75 Dcr Boden teils wie bei Mosler, teils ziemlich schwerer Ton-boden, mehr oder weniger mit härteren Sandsteinschieferstücken vermengt, eisenschüssig oder dunkler gefärbt durch bituminöse Substanzen, Die im Vorjahre beobachtete Erscheinung hat sich auch Heuer wieder gezeigt: Rheinriesling gedeiht auf Solonis vorzüglich; schöner Holzwuchs neben sehr befriedigendem Ertrage kennzeichnen dieses. Dagegen blieb die Abteilung Rupestris monticola im Ertrage erheblich zurück, deren Holz ist wie seither robust, die Trauben jedoch nicht so zahlreich wie bei den beiden anderen Unterlagen und schütter-beerig, während sie dort vollkommen und gedrungen sind. Die bessere Mostqualität, welche ans den geringeren Behang und die Lockcrbcerigkeit dcr Trauben zurückzuführen sein dürfte, vermag den Ausfall in der Menge nicht einzubringen. Die H e rb st färb n n g trat zuerst ein bei dcr Abteilung Solonis, dann bei dcr Abteilung Riparia pori, schließlich bei der Abteilung Rupestris mont. Weißer Burgunder. Gepflanzt im Jahre 1903. Die Lage am Fuße des Versuchsweingartens, daher ziemlich tief und nur wenig ansteigend. Der Boden tiefgründiger, mehr oder weniger dunkelgefürbter Sehnt= und Tonboden. Erntemenge im Jahre Unterlage Portalis Unterlasse Rupestris mont. “e 41 i'l “ 3 ^ 3 „ «3 ° 00.5 ; 0) .5 |1 4« Žš ° 3 w CO.~ tu ° 3 0) .5 1906 24-70 21-50 i 11-26 21-5 21-25 10-69 1907 30-G0 220 8-44 11-62 220 8-44 1908 48 20-5—24-0 3-59' 36-5 205—24 0 8-72* Auch in diesem Jahre lieferte die Portalis-Abteilung einen höheren Ertrag, während die Qualität dcr Moste fast gleich ist. Die Rupestris monticola-Abteilung hatte einen kräftigeren Holztrieb, als jene der Portalis. Herbstfärbung bei Abteilung Riparis portalis früher als bei Rupestris monticola. * Der Säuregehalt bezieht sich auf den besseren Most. G Weißer Burgunde r. Gepflanzt 1906. Lage rein südlich 15—20 in über der Talsohle, beziehungsweise 295—310 m über dein Meere. Neigungswinkel 15—20". Boden wie bei Kleinriesling. Bercdelt ans Aramon Rupestri» Nr. 1, Rupestris Nr. 9 und Rupestris inont. Die Abteilung Aramon Rupestris Nr. 1 hat das gleichmäßigste und kräftigste Wachstum, während die beiden anderen Unterlagen, obwohl auch sehr schön, jener etwas nachstehen. Der Eintritt der Herbstfärbung wurde in nachstehender Reihenfolge beobachtet: Abteilung Burgunder auf Rupestris Nr. 9 inont. Aramon X Rup. 4. Sonstige Beobachtungen iibcr das Verhalten veredelter Rcbsorten. Gelber Muskateller. Ein Quartier in einer Höhe von etwa 40 m über der Talsohle stehend, im Tonmcrgel- und sandigen Boden in rein südlicher Lage auf Rupestris monticola veredelt stehend. Das andere Quartier darüberliegend gleichen Boden besitzend, auf Riparia porta lis fußend. Elfteres 1902, dieses 1901 gepflanzt. Das Quartier auf Riparia por tal is stockend, war in den ersten vier Jahren schwächlich und ungleichmäßig im Wuchs, und hat sich erst jetzt so gebessert, daß es einen gleichen und kräftigen Stand der Stöcke anfweist. Die Abteilung, ans Rupestris monticola fußend, war dagegen von vorneher im Triebe auffallend stark, im Stande sehr gleichmäßig und behielt dort, wo es immer nach Borkschnitt behandelt wurde, bis heute in diesem Zustande. Obwohl einige Stöcke kranterten, so war im übrigen der Ansatz ein gleichmäßig guter und ein Einfluß der Unterlage, wie er sich bisher bei Rheinriesling und Burgunder hinsichtlich des Ausreißens der Trauben äußerte, war bei Muskateller nicht wahr-znnehmen. Die Ernte betrug 1908 : Muskateller auf Portalis 1901 auf 1 ha 38 hl ; 20 5—24’25% Zucker, 9'09%o Säure; * Muskateller auf Rupestris mout. 1902 I ha 35 hl; 20 5 -23'00"/« Zucker, 7'22%0 Säure. * * Der Säuregehalt bezieht sich nur aus die bessere Qualität. Der trockene Sommer und Herbst dieses Jahres gab Gelegenheit, die in Frage stehenden Unterlagen hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegenüber der Trockenheit zn beobachten. Ini gleichen Boden und in der gleichen Lage machte sich der Einfluß der Bodenanstrocknnng bei der auf Rupestris monticola stehenden Abteilung stärker geltend als bei derjenigen auf Portalis. Während die ans dieser Unterlage stehenden Stöcke bis zum Herbst in der Belaubung gesund geblieben sind und vollkommene Trauben brachten, verdorrten die Blätter der Stöcke in der Rupestris«Abteilung namentlich in der Nähe der Mauern und Böschungen am Rande der Blattflächen schon im August und entwickelten Trauben mit auffallend kleinen Beeren. Die in diesem Monate gefallenen Regen haben zwar eine Vergrößerung der Beere» bewirkt, jedoch war sie nicht so weitgehend, um die Größe der Beeren in der Portalis-Abteilnng zn erreichen. Der Weinbestand betrug nach Hinzurechnung der letzten Ernte Ende Dezember 1908. Bon den vorherige» Vorräten wurden im Laufe des Jahres verkauft: Flaschenwein 666 I zum Preise von K 1*— bis Iv T50 Faßwein 12.061 „ „ „ „ „ —30 „ „ — 70 Der verbleibende Weinvorrat ist groß genug, um den Schillern und Teilnehmern am Kellerwirtschaftsknrse Gelegenheit zn geben, alle die Wcinbchandlnng und den Weinversand betreffenden Arbeiten mit-zumachen »nd kennen zn lernen. Es wird dabei der Unterrichtszweck stets vorangestellt und alles vorgenommen, um diesem gerecht zn werden. 5. ätrllerivirtschaft. Weißwein in Flaschen .. Fässern Rotwein „ Flasche» „ Fässern 672 1 27.013,. 240 v 1.505,, Zusammen 29.430 1 6. Neuanlagen. Die im Winter 1907/08 am Fuße des Versuchsweinbergs rigolte Fläche wurde ans einem Quartiere mit: C* 1.333 Stück Weißklevner auf Rupestris Nr. 9, auf der anderen Abteilung mit 729 Stück roten Gutedcl auf Riparia portalis und 924 Stück weißen Entcdcl auf Solonis veredelt bepflanzt. Alle Sorten entwickelten sich gleichmäßig und kräftig, dcr tiefgründige lockere Boden in der tiefen Lage trieb im Bergleich zu den höher gelegenen Quartieren feucht genug und ermöglichte so das starke Wachstum der Reben, welche sich insbesondere bei kleinem Triebe bis zu 1'50 m gebildet haben. Außerdem kamen mehrere Tafeltranbensorten zur Pflanzung. 7. Schnittweingärten und Mebschulen. a) D i e Schnittweingärten. Die Schnittweingärten lieferten nachstehende Erträge an Schnittreben van je 40 cm Länge: Riparia portalis . ... 85.800 Stück Solonis..........................31.400 Rupestris mont.................. 18.800 „ Auf den Stock berechnet ergaben sich seit 1901 folgende Zahlen: Riparia port. Solonis Rupestris mont. 1901 43 20 21 1902 52 35 25 1903 30 11 24 1904 57 39 34 1905 47 35 30 1900 45 33 17 1907 52 29 23 1908 43 28 26 b) D i e Rebschn'le in Meiling war je nach den Unterlagen und die darauf veredelten Sorten in der Entwickelung ungleichmäßig und wurde durch die Dürre insofern? beeinflußt, als Wurzel- und Triebbildnng gegenüber anderen Jahren etwas zurückgeblieben sind. Über die im Jahre 1908 gewonnenen Schnittreben, Wurzelrcben, Bercdlnngen und deren Verwendung gibt nachstehende Übersicht Aufschluß: Post- Nr. Gegenstand Empfang Verwendung j n) Schnittrebcn. 1 2 3 4 5 Kd wurden an Schnitlreben aincrilaiiischcr Unterlagssorten geerntet Verkauft wurden . Zur Einschulung kamen Veredelt wurden Bei der Veredlung als schadhaft abgefatle» . . . ; 49.065 48.300 39.400 57.395 3.970 Zusammen. . 149.065 1») Wiirzelreben. 6 7 8 9 Im Frühjahre 1908 ausgegrabe» Veredelt Verkauft wurden Bei der Veredlung als schadhaft adgefallen. . . 10.150 8.170 1 500 480 Zusammen. . 10.150 c) Rebschulr. 10 11 12 13 An Schnittrcbcnveredlungcn eingeschult (siehe Post 4) An Wurzclrebcnvcrcdlungen eingcschult (siche Post 7) Veredlungen zweiter Sorte von 1907 Schnittrebcn amerikanischer Sorten (siehe Post 3) 57.395 8.170 3.320 39.400 Zusammen. . 108.285 <1) Gewauneue bewurzellc erstklassige Veredlungen. 11 15 10 Im Herbst 1908 ausgcgrnbcn Davon für eigene Anlagen bestimmt Davon für den Verkauf bestimmt 17.582 2.478 15.104 Zusammen. . 17.582 Grün v ere dl « » g c it sind nur zn Unterrichtszwecken auf Stnpfer »nd auf Stöcke uit Ort und Stelle in beschränkter Zahl gemacht worden. Uber die veredelten amerikanischen Unterlagen, beziehungsweise europäischen Sorten, und die 1908 (dabei erzielte» Anw a ch s n ngSergeb n i ss e ist ans nachstehender Tafel das Erforderliche ersichtlich. 'Jio ii 100 'Ji c v t'blii inj e 11 sind ongewnchsen nie erste Sorte: corto J Riparia portalis Solonis ltnpestris monticola Hupestris Nr. 9 Mourvedre X Hupestris Nr. 1202 Schnittrebenver- evlung: Sylvaner WelschrieSling . . Weißburgunder . . . Weißer Gutedel . . . Roter Gutedel ßteinrieSlinn .... Moslcr Muskateller ... Traminer 2900 35-84 32-19 27-78 28-80 33-10 2913 10-18 10-90 13-04 7-71 22-14 10-71 15 62 15-13 21-40 17-50 30-94 — Mollili! Sorte Rupestvis monticola Hip. x Rup. 101" A ramon x Http. Nr. 1 Sol. x Hip. Nr. 1010 Alilnerkung Schnitlrebenvered-liiiiflcn um t ut uor= getrieben: Blauer Portugieser St. Laurent . . . Sylvaner KleinrieSIing ... Weißburgunder . . . 42-95 27-78 18-00 23-07 21-43 75-00 Edelreiser wurden ab- ||Cfd)UÌttCll überwintert Mourvedre Sorte Itiparia Solonis Hupestris Rnprestris X Rupes- portalis monticola Nr. 9 tri» Nr. 1202 Wnrzelrebenverev- 1intoni : Weißburgunder — — 39-92 — — MoSler — — 20-92 — WelschrieSling . . . — — — — — KleinricSling ... — — — — — Traminer — 30-46 — Sylvaner — — — 89-42 Weißer Gutedel. . . 16-07 — . — Roter Gutedel . . 2'-00 — — — — 8. Beobachtungen über das Krautern der Reben. Bekanntlich versteht man in den Kreisen der Praktiker unter obiger Bezeichnung jene Erscheinung, welche an manchen Veredlungen vorkommt, von der Wissenschaft bis jetzt als Folge der „Erkrankung des Protoplasmas bestimmter Regionen der meristematischen Gewebe" des in der Knospe vorgebildeten Triebes erklärt wird* und darin besteht, daß die Triebe bis in den Juni hinein kurze Stengelglieder und kleine mißgestaltete Blätter bilden und eine sehr mangelhafte Fruchtbarkeit entwickeln. Das Bild eines solchen Stockes ist demjenigen der Verzweigung einer Pflanze ähnlich und ändert sich bei den allermeisten Stöcken erst im Laufe des Sommers, indem die in dieser Zeit zuwachsenden Verlängerungen der grünen Schosse das Aussehen normaler Triebe nnnehmen, d. H. vollkommene Blätter bilden und eine der Sorte und deren Ernährungszustände entsprechende Stärke und Länge der Internodium entwickeln. Sv wird für die oberflächliche Beobachtung der äußere Eharaktcr eines krauternden Stockes mehr oder weniger verwischt, während die genauere Untersuchung zeigt, daß dessen Triebe an den unteren Teilen kurzknotig und kleinblätterig geblieben sind und nur wenig und aus-gerissene kleine Trauben tragen. Nur ganz wenige Stöcke behalten das oben geschilderte Aussehen der Verkümmerung stärker oder schwächer ausgeprägt bei, bleiben ganz unfruchtbar, ohne jedoch in jedem Falle zugrunde zu gehen. An anderer Stelle (Beobachtungen über verschiedene Rebsortcn) wurde mitgeteilt, bei welchen Sorten die gedachte Erscheinung beobachtet wurde. Hier sei berichtet, daß das Krauter» gewöhnlich im dritten'oder vierten Jahre nach der Pflanzung (einjähriger Bcredlnngen) beginnt, jedoch auch schon im zweiten Jahre beobachtet werden kann, bei Zapfen-schnitt stets stärker und ausgesprochener auftritt, als dann, wenn dieselben Stöcke auf Bögen geschnitten werden. Kober** hat ans Grund seiner Wahrnehmungen über diesen Gegenstand schon früher das Gleiche mitgeteilt und empfohlen, kranternde Stöcke auf Strecker oder Bogen zu schneiden. In diesem Sinne hatte man den größten Teil der im Ber-suchsweinberge auf Solonis veredelten und kranternde» 7 jährigen Mosler-Stöcke nach der Rheingauer Bogenerziehnng geschnitten und den kleineren Teil zum Vergleich und zur Kontrolle im Zapfenschnitt belassen. Die gemachte Erfahrung bestätigt die Richtigkeit von Kobers Vorschlag. Während die auf Zapfe» geschnittene» Stöcke die oben geschilderte Erscheinung des Krauterns beibehielten, bildeten die Bogen nur am untere» Ende, und zwar bis zum fünfte» oder sechsten Auge kranternde, mangelhaft fruchtbare Triebe, während die darüber stehenden, meist aus dem normalen Teil des vorjährigen Triebes entspringenden grünen Schosse vollkommen entwickelt waren und ganz ausgebildete Trauben zur Reife brachten. * Referat Dr. Fridolin Krasser beim internationalen landwirtschaftliche» Kongreß in Wien 1907. ** Bericht über die Verbreitung der Reblaus in Österreich. 1904—1900. S. 01 n. a. O. Ii» Jahresberichte der hiesigen Anstatt für 1907 konnte schon über de» gleichen Gegenstand bei der Sorte g r ii »er Beltlin er im gleichen Sinne berichtet werden. * Der längere Schnitt kann daher in der Tat als ein brauchbares Mittel, kranternde Stöcke zur besseren Fruchtbarkeit zu bringen, betrachtet werden, freilich nur dort, wo Boden, Ernührnngsznstand und Sorte einen solchen zulassen. Im anderen Faste bleibt nichts übrig, als kranternde Stöcke mit solchen Sorten, welche ans der betreffenden Unterlage gedeihen, umzupfropfen oder im schlimmsten Falle aliszuhancn. Obwohl wir heute von einer Reihe von Sorten schon wissen, auf welchen Unterlagen sie trautem und auf welchen nicht, so müssen doch noch vielseitige Erfahrungen über die Verträglichkeit von Unterlage und europäischer Sorte und eine genauere wissenschaftliche Erforschung dieser Wachstilinsstörnng weitere Handhaben liefern, womit wir derselben in Zukunft mit Erfolg Vorbeugen können. 9. Schädliche Einflüsse, Feinde und Krankheiten. Die Trockenheit des Sommers ließ Pilzliche Krankheiten nicht ciuffoli!men und der Stock blieb vollkommen frei davon. Auch tierische Feinde wurden nicht beobachtet. Dagegen hatte die anhaltende Dürre und die Anstrocknung des Bodens bis in die lieferen Schichten Ernährungsstörungen des Stockes zur Folge, welche, wie an anderer Steste schon erwähnt, sich in der vorzeitigen Herbstfärbung und bei manchen Stöcken derselben Sorte im Verdorren des Laubes vom Rande her und Abfall derselben äußerten. Die einzelnen Sorte» verhielte» sich in dieser Beziehung auf den verschiedenen Unterlagen verschieden. Hierüber siehe „Beobachtungen über einzelne Sorten". 10. Versuche Zur Ermittelung des Wertes des Peronvspora-Bespritzungsmittels „Tenax" wurden dahingehende Versuche augestellt. Obwohl das damit behandelte Teilstück im Vergleiche zn dem mit l%iger Kupferkalkmischnng keinen Unterschied aufwies, d. H. beide gleichmäßig gesund blieben, während das »»behandelte Stück erkrankte, so soll hierüber doch erst dann eingehender berichtet werden, wenn die wiederholte Versnchsanstellnng in ein feuchteres, der Krankheit günstigeres Jahr füllt. 11. Probe von Geräten. N e ch v i l e s „A u st r i a" -Spritz c. Die Firma Franz Nechvile in Wien V/1. Margaretenstraße 98, sandte der Anstalt den genannten Apparat zur Erprobung ein. Diese wurde während der sommerlichen Bespritzungsarbeiten mit „Tenax" und der Kupferkalkmischnng an einer und derselbe» Fläche vorgenoinmen und dabei folgendes gefunden: * Jahresbericht der steiermärkischen lanbwirtschastliche» Landes-Lehranstalte». 1U07. 6. «>4. Die Arbeit geht rascher vor sich, weil der zwei-, beziehungsweise dreifache Zerstäuber im Vergleich zum einfach wirkenden Spritzkopf beide Seiten einer Stockreihe gleichzeitig mit Flüssigkeit bestäubt, während der letztere dazu ein Ans- und Abgehen erfordert. Die Verstünbnng war bei allen Spritzköpsen eine gleichmäßig feine. Der Zeitaufwand bei einmaliger Behandlung betrug auf 1 ha Reben nach Zapfenschnitt gezogen in der Ebene und in schwach geneigter Lage mit zweifachem Verstänber . . 26—30 Stunden „ dreifachem .. . .30-36 „ einfachem - . . 56—58 Die bei einmaliger Behandlung verbrauchte Fl ü ss i g k ei ts-in e n g e betrug auf 1 ha beim zweifachen Berstüuber 820 bis 870 1 dreifachen „ 1.300 „ 1.500 „ einfachen „ . . 1.160 „ 1.240 „ Abbildung 1. Ncchvilcs „Austria "-Spritze. Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß durch die Anwendung des zweifachen Berstünbcrs etwa 50% an Zeit und 30% an Flüssigkeit gegenüber dem einfachen Spritzkopf erspart werden, während der dreifache Berstüuber hinsichtlich der Zeitersparnis zwar besser ist als vereinfache, dagegen aber die meiste Ftüssigkeil verbraucht. Es wurde des weiteren beobachtet, daß die gebogene Rohre bei dem zwei-, beziehungsweise dreifachen Verstänber etwas zu enge und zu schwach gebaut ist, was znr^Folge hat, daß bei^Anwendnng der Kupfer-kalkinischnng öfter Verstopfungen Dottameli und daß die Handhabung besondere Vorsicht erforderte. Einen Vorteil, den übrigen-; mich imbeve Spritzsysteine besitzen, bildet der mit Spritzrohr angebrachte Moment-verschlus;. Werden die gedachten Übelstände entsprechend beseitigt, so kann die Nechvilesche „Austria"-Spritze mit zweifachem Verstäubet, Abbildung 1, der Praxis entschieden empfohlen werden, und zwar insbesondere für Gegenden und Sorten mit Zapfenschnitt und Pfählen, während Bogenschnitt, namentlich aber Drahtrahmen bei der Bespritzung mehr Zeit und Flüssigkeit erfordern, wohl auch mehr Umstände bei der Arbeit verursachen dürften. 12. Die Anlagen der Winzerschnlc im Bnrgwalde. a) Der Weingarten. Die Weingärten, welche durch den strengen Winter 1900/07 stark gelitten haben, tragen noch an den Folgen des Frostes. Die zahlreichen Lücken, welche man im Frühjahre durch Nachpflanznng, beziehungsweise Veredlung der gesund gebliebenen Unterlage ansfüllte, können für den Ertrag noch nicht in Betracht kommen; eine weitere Einbuße erfuhr das Erträgnis durch das Eingehen vieler Stöcke, welche in dem gedachten Winter Schaben genommen haben, einen Sommer teils unter Grind, teils Gelbsucht kümmerlich wuchsen, um schließlich abznsterben. So war cs notwendig geworden, im Frühjahre 1908 weitere 2000 Reben mich-znpflanzen und Veredlungen an Ort und Stelle vorzunehmen, wo die Unterlage gesund geblieben, während die edle Rebe abgestorben ist. Inwieweit diese Maßnahmen in Verbindung mit einer kräftigen Düngung es vermögen werden, den Stand der Anlagen auszngleichen imb zn bessern, müssen die nächsten Jahre lehren. Die Gesamternte einer im Ertrage stehenden Weinbergsfläche von .‘$•31 ha betrug einschließlich des Ertrages der Elvirahecke 04% hl oder ans einem Hektar 20 hl, muß daher in diesem sonst reichen Jahre als unbefriedigend bezeichnet werden. Auf die einzelnen Sorten berechnet stellt sie sich wie folgt: Zucker % Stime %0 Weißer Burgunder . . 18 1 il 20'50 0-47 Sylvaner . . . . . 24 , „ 17-25 5-91 Kleinriesling . . . . 10% , , 19 00 0-38 Gutedel ... . . 17 , , — — Mosler . . . 10 , , 18-25 7-59 Die Qualität der Moste steht hinter derjenigen der gleichnamigen Sorte im Versnchsweinberge, kann aber immerhin eine recht gute genannt werden. Die Kntedcltrauben, 000 Kilo, wurden zum Preise von 50 li per Kilo zu Gennßzwecken verwertet. Re» angelegt wurde eine Fläche von 1486 m'j, mit 1200 Stück Sylvaner auf Rupestris monticola und Rupestri« Nr. 9 bepflanzt, und entwickelte sich trotz der herrschenden Trockenheit kräftig. Sie zeigt einen gleichmäßigen Stand. Pflanzliche oder tierische Schädlinge wurden nicht beobachtet. Gegen l’eronospora und Oidium hatte man den Weinberg in der üblichen Weise mit Knpserkalkbrnhe,^beziehungsweise mit Schwefelpnlver behandelt. b) Die S chnittwc ingürten. Die Trockenheit machte sich auch hier dadurch fühlbar, dag die Stöcke im Holztrieb schwächer blieben und dementsprechend weniger Holz liefern werden als im Vorjahre. Der Ertrag an 40 cm langen Schnittreben der Ernte von 1907 gestaltete sich folgendermaßen: Riparia portatis ...... 98 Stöcke 4.700 Schnittreben; per Stock 48 „ „ (großblültcng) 35 „ 1.100 „ „ „ 31 Solonis........................ 138 „ 7.000 „ „ „ 51 Rupestris Nr. 9..................142 „ 5.600 „ „ „ 39 Rupestris monticola...............91 „ 2.900 „ „ „ 32 Die Hy brìdcn- A »läge ans dem Baron Lazarinischen Pachte grnndstücke weist je nach den Sorten in die Angen fallende Unterschiede auf und bietet ein interessantes Objekt der Beobachtung und Belehrung. Die Auszeichnungen über die einzelnen Sorten werden an anderer Stelle gemacht tutti darüber berichtet werden, wenn dafür genügendes Material vorliegen wird. 1908 hatte man die Anlage durch Pflanzung nachstehend angegebener Kreuzungen erweitert: Berlandieri X Riparia ... 420 li ..............................33 K ,, „ Telt'ki. 4 )! N » O 7 » il V 1 o v n n ................ <| lì lì n ' Rupestris X Berlandieri 301 A 301 B 219 A 920 X » n • -a .... 301—37—152 Rupestris X Solonis 217 1 Ripariti X Monticola................................... IR Riparia X Cord. < Rup. de Grassèt . . . 106 K Gamay Couderc..................................... 3301 Cabernet X Berlandieri..............................333 Aramon x Riparia 143 B Colombeau x Riparia .............................. 2502 Pinot X Rupestris .................................1305 Cabernet X Rupestris 33 A Halber ^ Berlandieri................................. 1 c) D i c O b st g « v te ». J» ber Uinveredlung für die Örtlichkeit ungeeigneter Obstsorten mürbe fortgesrthre» uub 11—15sichtige Stümme mit steirischem Bi it s chrt n z ke r gepfropft. Die Obstblüte roor eine überaus reiche unb verlief bei günstigem Wetter. Obwohl Apfelblütenstecher in großer Zichl gefangen unb auch bie Raupe bes Ringelspinners nufgetreten ist, so war ber bnburch verursachte Schabe» nicht fühlbar mtb ber Obstansatz ein ganz vorzüglicher. Unter be» vorhaubeueu Sorte» zeichnete sich besoubers rheinischer Bohnapfel burch Reichtum uub Schönheit ber Früchte aus; aber auch Ribstons Peppiug, Canaba Reinette, steirischer Maschanzker unb Golbpariuüne befriebigteu in jeber Beziehung. Die Ernte betrug : an besserem Tafelobst 58 q „ Pflück ob st geringer Qualität 70 .. Mostobst ’ GO Zusammen 188y2 q Währenb 70 q Pflückobst im großen zum Preise Von 8 K per Zentner verkauft wurden, verarbeitete »mit bas Mvstobst in ber Anstalt, wo auch bas Tafelobst eingelagert wurde, um als solches im kleinen verwertet zu werden. d) Die Wiesen. Diese haben unter ber auhaltendeu Dürre naturgemäß mehr wie irgend eine ber anderen Kulturen zu leiden gehabt unb demzufolge eine ganz geringe Ernte gegeben. In dieser Beziehung ließen bie Hänge an beit Stellen mit leichtem, durchlässigem Boden viel zn wünschen übrig, während die tieferen Teichwiesen Verhältnismäßig besseren Graswuchs hatte». 0-57 Im der großen Teichwiese hatte mau drainiert, soban» im Sommer nach ber Heuernte aufgebrvchcu uub zunächst mit Hirse bestellt. Im folgenden Zahre soll bie Flüche mit Grasgemenge wieder als Wiese angelegt werden. Die Heu- und Gruntmeterträge einschließlich des gemähten Grünfutters stellen sich : Teichwiesen: Heuernte von 2'88 ha 48 q ; I ha — 1G'66 q \ 09 ©rummeternte „ 2.30 „ 12 „ 1 „ — 5.20 „ j ** Baumwiesen: Heu u. Grummet 6,40 „ 60 „ 1 „ — 9 „ o) D e r Wa Ib. Zwecks Gewinnung von Breun- uub Nutzholz wurde eine Fläche von 0 85 ha kahl geschlagen uub mit Fichten unb Lärchen aufgeforstet. Außerdem biente ber Wald zur Gewinnung von Laubstreu im ent» sprechenden Ausmaße. Ter unter der Leitung des Rebmannes Kraner, der alle Anlagen des Burgwaldes und die Rebschnle in Melling überwacht, stehende 9 y2 monatliche Win z erk nrs war von folgenden 13 Schülern besucht: Winzerschüler im Jahre 1908. Heinrich Pivec aus Platsch bei Ehrenhausen. Josef Melcher ans Snlztal. Franz BrezovSek aus Plankenstein bei Heil. Geist-Lotsche. Michael Ivanuša ans Kulmberg bei Frieda». Anton DvorSak aus St. Martin am Bacher. Bartholomäus Gajser aus St. Egydi W.-B. Johann Kodrič ans Studenitz bei Pöltschach. Alois JnrSa aus Mallcggendorf bei Luttenberg. Alois Cernoga aus St. Anna bei Maxan. Josef Tir aus Kronnach bei Fcldbach. Josef Gregorc ans Sternstein bei Cilli. Vinzenz BaS aus Praßbcrg bei Cilli. Franz Schönwetter aus St. Egydi W.-B. 6 besuchten denselben mit sehr gutem, 6 mit gutem, 1 mit ziemlich gutem Erfolge. Alle auf dem Burgwaldbesitze notwendigen Arbeiten im Weinberge, Schnittweingarten, Obstbanmschule, Obstgarten und Wiesen wurden in der Hauptsache von den Winzerschülern besorgt, welche außerdem beim Rebschulbetriebe in Melling arbeiteten und bei wichtigen Vornahmen in der Obst- und Weinbanschule, z. B. zur Obstverwertung und Weinbereitung zugezogen wurden. Abends und an Regentagen erhielten die Kursteilnehmer durch den Kursleiter theoretische Erläuterungen im Wein- und Obstbaue, mußten darüber Hefte schreiben und die täglichen Vorkommnisse im Betriebe in das Tagebuch eintragen. Direktor Fr. Zweifler. B. Obstbau. 1. Jahresmittel»,,,, und Baumblüte. Die beiden ersten Monate des Jahres waren der Durchführung aller Baumarbeiten günstig, erst im Monate März wurden durch wiederholte Schneefülle und vereinzelte Regengüsse die Arbeiten aufgehalten, doch konnten die notwendigsten Baumpflegearbeiten wie: Auspntzen, Auslichten, Düngen, Umgraben der Baumscheiben, Bespritzung der Bäume, sodann die Erd- und Pflanzarbeiten in der Bnumschnlc bis Ende Mürz beendet werden. Die warme Witterung der letzten Märztage brachte die Knospen aller Obstbänme zum Schwellen, sic wurden jedoch durch die anhaltend kühle Aprilwitternng sehr stark zurtlckgehalten, so daß die Pfirsich- und Marilleiibüiiine erst ai» 20. und 21. April mit der Blüte beginnen konnten. Dos Ende April einsetzende Frühlingswetter ließ die Kirschenblüte dm 28. April ihren Anfang nehmen und der tuonile Regen des 29. April förderte dos Wachstum derart, daß die Birnen ihre schon lange Zeit vorgeschobenen Knospen öffnen konnten. Die Birnenblüte ging ani 10. Mai zu Ende und hatte in ihrem Verlauf warme, trockene Witterung. Am 7. Mai begannen bei günstigem Wetter die Apfelbünme zu blühen und am 13. Mai war bei allen Sorten die Blüte beendet Die den ganzen Monat April anhaltenden trockenen Winde und die damit zusammenhängende Trockenheit des Bodens haben dem jungen Fruchtansatz sehr geschadet, ein großer Teil des letzteren fiel herunter. Bis Anfang Juli war infolge Mangels an ausgiebigen Niederschlügen der Boden schon so sehr ausgetrocknet, daß von den mittlerweile fast halb ausgewachsenen Früchten wiederum viele zu Boden fielen. Erst Mitte Juli und Anfang August trat eine Besserung ein, indem ausgiebige Regenfülle die so dringend benötigte Feuchtigkeit brachte». Das Wachstum der Bäume konnte erst jetzt richtig beginnen, doch blieb sowohl das Holzwachstum der Bäume als auch die Ausbildung der Früchte bei vielen Sorten ganz wesentlich zurück. Das Holz sämtlicher Obstarten ist bei der günstigen Herbstwitterung sehr gut ausgereift. 2. Der Obstgarten. Obgleich die ganz außergewöhnlich trockene Somnierwitternng die Aussichten ans eine gute Ernte stark herabgesetzt hat, kann inan bei fast allen Obstarten doch von einer befriedigenden bis guten Ernte sprechen. Die Birnen ergaben nur einen mittelmäßigen Ertrag, und zwar lieferte der Mnttergarten 800 kg, der Spaliergarte» dagegen 1.700 kg. Von Zwetschen wurden 550 kg geerntet und von Taselüpfeln 1.500 kg, von Mostüpfel» dagegen 9.000 kg. Der größte Teil des geernteten Obstes wurde frisch verkauft oder verinostct, ein Teil z» Dörrobst und sonstigen Obstverwertungserzeugnissen verarbeitet, beziehungsweise in der Anstaltsküche verbraucht. n) Hoch- » » b Halb h o ch st ü in in e. Das Wachstum blieb infolge der ungünstigen Witterung merklich zurück, besonders die junge Feldobstanlage hatte unter derselben arg zu leiden. Die Annnas-Reinetten-Halbstümme im Gemüsegarten brachten die erste Ernte mit schönen, gleichmäßig entwickelten Früchten. Wegen des überreichen Ansatzes wurden von Mitte Juni ab dreimal die zu dicht stehenden Früchte ausgelichtct. Die Mostbirnenallee bei der Banmschnlc war über und über mit Blüten besät, behielt aber infolge der während und nach der Blütezeit herrschenden großen Trockenheit und Wärme nur wenig Ansatz. Die in der neuen Hochstaiitniaitlage im Jahre 1905 gepflanzten Zwetschenhochstamme lieferten die erste Ernte. Sobald die in den letzten Jahren auch an anderer Stelle des Anstaltsobstgartens gepflanzten Zwetschenbünme in den vollen Ertrag gekommen sein werden, sollen die ans der unteren Obstwiese befindlichen altersschwachen Bännie dieser Obstart beseitigt und durch Äpfel ersetzt werden, wodurch sich das Bild des unteren Obstgartenteiles ganz wesentlich verschönern wird. b) Das Zwer gob st. Sowohl die Spaliere als auch die Pyramiden, Bnschbänme und Kordons hatten reich angesetzt und lieferten befriedigenden Ertrag, trotzdem durch Trockenheit sowohl das Wachstum der Bännie als auch der Fruchte beeinträchtigt worden ist. Sämtliche Zwergobstanlagen, besonders die in den letzten drei Jahren nachgepflanzten jüngeren Bäumchen mußten mehrmals gegossen werden, was einen großen Arbeitsaufwand verursachte, aber das einzige Mitlcl war, den Ansatz und die Bäume überhaupt zu erhalten. Die an der Böschung beim Bienenhause stehenden, etwa 15jährigen Ananas-Reinetten-Buschbäume auf Wildling setzten im Berichtsjahre das erstemal reichlich an, die Früchte blieben jedoch klein, da eine Bewässerung der Bäume an dieser abgelegenen Stelle nicht gut dnrchgeführt werden konnte. 3. Die Baumschule. Sowohl in der Ausdehnung als in der Art und Weise des Betriebes ist eine wesentliche Änderung gegenüber früheren Jahren nicht eingetreten. Nur ist die Tatsache erwähnenswert, daß die sich nach Westen angliederndcn neuen Quartiere jetzt einen bedeutend besseren und tiefgründigeren Boden haben als die älteren Teile der Baumschule. Deswegen ist der Stand der Bäume nicht nur besser, sondern auch gleichmäßiger. Das Wachstum war trotz der anhaltenden sommerlichen Dürre in allen Abteilungen ein befriedigendes, nur die Ausbildung der Kronen ließ an einigen Stellen zu wünschen übrig und die Stämme blieben gegenüber anderen Jahren in der Stärke etwas zurück. . Im Betriebsjahre wurden 820 Hoch- und Halbhochstümme sowie 200 Bnschbänme nnd Spaliere zum Preise von 1 K bis 1 K 20 b verkauft. Der im November eingetretenc starke Schneesall brachte den Herbstverkauf vorzeitig zum Stillstand, so daß ein wesentlicher Teil der ver-kanfsfähigen Bäume erst während der Frühjahrsperiode 1909 wird verkauft werden können. 4. Schädigungen durch Feinde und Krankheiten. A p s e l b l ü t e il steche r. Dieser in den Obstanlagen der Anstalt nicht stark ausgetretene Schädling vermochte angesichts des außergewöhnlich reichen Blütentnospcn-ansatzcö keinen großen Schaden zu verursachen. Der Küferfang wurde wieder iu der Weise betrieben, daß bei den tragbaren Apfelbänmen die im Spätherbsie zum Schutze gegen den Frostspanner angebrachten Klebgürtel frisch mit Raupenleim bestrichen und während der ganzen Fangperiode klebrig erhalten wurden. Unter diesen Gürteln wurden Streifen Juteleinen von etwa 20 cm Breite befestigt, unter welchen sich die abends den Stamm erkletternden Käfer verkriechen und dann am Morgen gesammelt werden können. Das Hinaufkriechen wurde am 30. Mürz zum erstenmal beobachtet und am 31. Mürz mit dem Nachsehen der Gürtel begonnen. An 18 Beobachtungsbauineu wurden innerhalb 14 Tagen 649 Stück Apfelblütenstecher gefangen. Der B i r n e n k n o s p e n st c ch e r. Dieser Käfer hat die Größe und Gestalt des Apfelblütenstechers, er unterscheidet sich von diese», jedoch dadurch, daß er auf den Flügeldecken eine gerade Querbiude besitzt. Er tritt früher auf als der Apfelblütenstecher und legt an die noch ganz geschloffene Birnenkuospe je ein Ei ab, woraus eine Larve entsteht, welche das Innere der Blütcnknospe und damit auch den ganze» Ansatz an der betreffenden Stelle auf einmal zerstört. Besonders an den Biruspalieren ist dieser Käfer häufig aufgetreten und hat einen ziemlichen Schaden verursacht. Um die Weiterausbreitung dieses Schädlings hintanzuhallen, wurden bald mich erfolgtem Austrieb der gesunden Augen die mit Larven behafteten und dadurch mit Wachsen behinderten Blüteukuvspe» an den einzelne» Spalierbäumen abgelesen und alsbald mit den im Innern derselben befindlichen Larven vernichtet. Der B i r n s a u g e r (Psylla piri). Dieses zu den Blattflöhen gehörige Insekt trat im Jahre 1908 besonders an den Birnbäumen des Spaliergartens und der Bnschobst-anlage stark aus, offenbar begünstigt durch die trockene und warme Soininerwitterung. Die befallenen Triebe und die in der Nähe befindlichen Blätter erscheinen durch den ausgeschwitzten honigartigen Saft der Tiere oft ganz verschmiert und werde» nicht nur durch das Saugen der Larven sondern auch dadurch im Wachstum zurückgehalten, daß die Spaltöffnungen durch den klebrigen Saft verstopft werden. Die Bekämpfung wurde durch Bespritzen der befallenen Teile mit einer einprozentigen Tabakextraktlösung vorgenommen. B l a t t l ü u s e. Begünstigt durch die zeitweise herrschende Trockenheit traten die Blattläuse ans jungen Apfel- und Zwetschenbäninen besonders stark auf und machten andauernde, umfangreiche BeküiupfungSinaßregeln erforderlich. Eine ordentliche Bespritzung mit einer ^prozentigen Tabakextraktlösung, welcher auf 100 Liter noch I 1 */2 Kilogramm Schmierseife zur Er- zielung einer besseren Wirknng zugegeben mürben, ober aber bas Eintauchen ber befallenen Triebe in biese Lösung war bnrchwegs von einem guten Erfolge begleitet. Golbafte r 11 » b R in g els pi » n e r. Diese beibeit Schüblinge traten hier sehr stark aus, boch konnten dieselben in kurzer Zeit durch Zerdrücken ber Raupenkolonien ober tüchtiges Bespritze» berfelbeit mit ber bei^ben Blattläusen ermähnten Tabakextrakt-Schmierseifelösung leicht bekämpft werden. 0 b st in a b e. Buch dieser Schädling fand im Berichtsjahre anscheinend besonders günstige Lebensbedingnngen vor, beim ber durch diesen angerichtete Schaden muß als sehr groß bezeichnet werden und ermahnt zu einer größeren Sorgfalt und Ergreifung umfangreicherer Maßnahmen zur Eindämmung des Schädlings. Dieses letztere ist jedoch nur bann möglich, wenn seitens ber Obstzüchter gemeinsam vorgegangen mtb ber Kampf mit Umsicht und Ausdauer durchgeftthrt wirb. Am 28. April wurde im Freien die erste Puppe gefunden, ber erste Schmetterling am 10. Mai bemerkt. Anfangs Zittii wurden alle tragbaren Äpfel- und Birnbäume mit Obstmabenfallen versehe», bestehend aus Holzwolle und Packpapier. Am 5. Juli wurden bereits die ersten neuen Puppen und am 25. Juli Schmetterlinge der zweiten Generation und leere Piippenhiitlen derselben gefunden. An 40 Bäumen wurden am 25. Juli unter ben Obstmabenfallen 488 Maden, 571 Puppen, 3 ausgekrochene Schmetterlinge uitb 56 leere Puppenhüllen gefunden. Dieses Fangergebnis zeigt, baß es unter den hiesigen klimatischen Verhältnissen notwendig ist, die angelegten Maden-fallen gegen Mitte Juli, spätestens jedoch Ende Juli, abznnehnteit und den gefangenen Inhalt zu vernichten, um einer zweiten Generation wirksam zu begegnen. Ein so zahlreiches Auftreten ber letzteren konnte in beit letzten zehn Jahren noch nicht bemerkt werden und erklärt beit überall durch wurmiges Obst entstandenen Schaden zur Genüge. Die Fallen wurden alsbald wieder angelegt uitb beherbergten int Spätherbste eine noch weitaus größere Menge von Obftmaben, welche sich an diesen schützenden Stellen mit Hilfe ber zerbissenen Holzwolle in Rissen uitb Fugen ber Rinde ein Winternest bereiteten. Unter einzelnen Fallen konnten weit über 100 Stück Maden gezählt werden, welche in den Wintermonaten für die hier bleibenden Meisenarten und andere nützliche Vögel eine willkommene Nahrung liefern uitb von diesen auch eifrigst unter beut mit dem Schnabel zerhackten Packpapier herausgesucht werden. Deswegen muß ein planmäßiger Vogelschutz und die Gewöhnung der nützlichen Vögel an die Obstanlagen als ein wirksames Mittel zur Bekämpfung besonders auch der Obstmade angesehen werden. Schildlau s c. Bon diesen auf der Rinde der Obstbiinnie schmarotzenden Schädlingen trat auf einigen älteren Apfelbäuinen die Kommaschildlaus (Mytilaspis conehaeformis) auf, wurde jedoch durch Behandlung mit einer lOprozentigen „Dendrin"-Losnng mit gutem Erfolge bekämpft. Die austernförmige Schildlans (Aspidiotus ostreaeformis) trat an mehreren Birnbäumen des Spaliergartens sehr stark auf und machte besondere Bekämpfnngsmaßnahmen erforderlich. Auch Hier leistete die lOprozentige „Dendriu"-Lösung gute Dienste. Das Fusi kl adiu m. Diese in anderen Jahren so gefürchtete Krankheit konnte wegen des überaus trockenen Sommers nicht in nennenswerter Stärke auf-treten; nur an vereinzelten Blättern waren Spuren von Fnfikladinm sichtbar. Auch die Bäume, welche in den Versuchsreihen »«gespritzt geblieben sind, zeigten keine Erkrankung. 5. Versuche. Gleichzeitige Bekämpfung von Ob strnade n nd gufi» kla d iu m. Für diesen Versuch wurden 15 Stück gleichaltrige Hochstämme der Kanada-Reinette verwendet und derart behandelt, das; bei 5 Bäumen die Bespritzung mit gewöhnlicher Kupferkalkbrühe vorgenoinmen wurde, während man bei 5 weiteren Bäumen der gewöhnlichen Spritzbrühe auf 100 Liter noch 120 g Schweinfnrtergrün zusetzte. 5 Bäume wurden mit Arsen - Kupferkalkbrühe (Fabrikat von Otto HinSberg, Nackenheini, bezogen durch Th. Richter & Sohn in Znaiin, Mähren) in gleicher Weise wie die vorgenannten Bäume behandelt. Die erste Bespritzung erfolgte am 14. Mai, unmittelbar nach beendeter Blüte, am 2. Juni die zweite Bespritzung und am 17. Juni die dritte. Bei der Ernte wurden die Früchte von jeder Bersnchsabteilung besonders gezählt und die Anzahl der wurmigen Früchte festgestellt. Das Ergebnis war folgendes: 1. Die mit einem Zusätze von 120 g Schweinfnrtergrün auf 100 Liter fertiger Kupferkaltbrühe bespritzten fünf Bäume hatten 46,5% wurmige Früchte. 2. Die nur mit Kupferkalkbrühe gespritzte» hatten 60'?o/g wurmige Früchte. 3. Die mit Arsen - Kupferkalkbrühe behandelten Bäume hatten 30‘2% wurmige Früchte. Eine schädigende Wirkung auf die Blätter konnte Heuer bei den mit Arsen-Zusatz behandelten Bäumen nicht bemerkt werden. Wegen des Nichtanstretens des Fusikladiumö konnte leider nicht festgestcllt werden, wie die mit Arsen-Znsatz erfolgte Anwendung der genannten Kupferkalkmischung gegen diese Pilzkrankheit gewirkt Hat. Der Versuch bedarf einer mehrmalige» Wiederholung. O b st b n u m - Karbvli 11 c « 111 „D c udri »". (Aus bet Fabrik 9ì. Av cucirla 8, Auistetten.) Dieses gut wasserlösliche Karbolineimi wurde gegen verschiedene Schädlinge und Krankheiten angewendet. 1. WinterbrAandlung mit J0%ißcr Lösung. Diese wurde sowohl bei ausgewachsenen Hochstämme» als mich bei Bnschbüunicn und Spalieren am 17. Februar dnrchgcführt. Die an einzelnen Stämmen besindlichen Schildlünse wurde» durch diese Behandlung vollständig abgetötet. Bei den bespritzten freistehenden Birn-spalieren konnte die Beobachtung gemacht werden, das; einzelne der von der Lösung getroffenen Blütenknospen beschädigt, beziehungsweise abgetötet worden sind. Gegen die Wi n ter ei e r der Blattlaus war die 10%ige Lösung nicht stark genug, indem sich bei einigen damit behafteten Apfeltricben trotz mehrmaliger Bespritzung gesunde und lebensfähige Blattläuse ans diesen Eiern entwickelten. Die tragbaren Apfelbüume der Obstallec wurden Ende Mürz derart behandelt, daß bei jedem Baume die eine Hälfte der Äste mit 10%iger Dcndrin-Lösniig bespritzt wurde, während die andere Hälfte unbehandelt blieb. Der Bersuch bezweckte die Feststellung, ob der Karbolinenmgernch die Blütcnstecher von der Eierablage an den behandelten Teilen abznhalien vermag. Irgend ein Unterschied in der Stärke des Auftretens konnte hierbei nicht wahrgenommen werden. Überwinternde Frnhkcantpflanzen, die sich auf den daneben liegende» Gemüsebeeten befanden, wurden gelegentlich dieser letzteren Bespritzung von der Lösung getroffen und erlitten dadurch eine starke Beschädigung an den Blättern. 2. SommctOetjoiiMung mit schwachen Lösungen. Gegen die Raupen des Ringelspinners wurde am 15. Mai mit einer 2%igc» Dendrin-Lösung vorgegangen, doch ohne Erfolg. Selbst die in letztere Lösung gut eingetauchten Raupen gingen nicht zugrunde. Eine stärkere Lösung anzuwenden war mit Rücksicht auf die zu gewürtigende Beschädigung des jungen Laubes untunlich. Zur BlattlanS-Dekümpfnng wurde am 20. Mai der Ber-fiich derart vorgenomme», daß in einem Baiimschnlstilcke je zwei Reihen Apfel- und Birnbäume mit %%, 3/4%, 1%, 1 */2% »nb 2% Ten-drin-Lösnng behandelt wurden. Das Ergebnis war folgendes: Die mit V^/oigcr Lösung bespritzten Apfelbüumc haben keinen Schaden genommen; bei den jungen Birnblüttern war jedoch eine Beschädigung wahrzunehmen; die Blattläuse sind aber alle gesund geblieben. Auch bei den mit einer 3/4%icieit Lösung behandelten Bäumen wurden die Blattläuse nicht abgetötet, die Apfelblätter zeigten an den Rändern merkliche Beschädigungen, bei Birnen haben auch die größeren Blätter gelitten. Die i%tge Lösnng tötete die Blattläuse teilweise, die Beschädigung der Blätter war wieder deutlich wahrnehmbar. Die iy2%ige Lösung wirkte in gleicher Weise wie die vorige. Die 2%ige Lösung tötete die Blattläuse, die Blätter der Äpfel und Birnen wurden jedoch stark beschädigt, so daß dieses Bekümpfuugs-mittel in solcher Zusammensetzung gegen Blattläuse nicht in Betracht gezogen werde» kann. Bei Blutläusen wurden die befallenen Stelle» mit einer 2%igcn Lösung bepinselt, ein nennenswerter Erfolg konnte damit jedoch nicht erzielt werden. Ol c g eu F n s i k l a d i u », wurde das Obstbaum - Karbolineu», „Dendrin" in der Weise augewendet, daß in den Obstanlagen des Meierhofes ehi Teil der Bäume mit der gewöhnlichen l%igm Kupfer-kalkbriihc bespritzt wurde, während man ein gleich großes Stück mit Dendrin behandelt hat. Am 7. Februar erfolgte eine Bespritzung mit 10%, am 4. April mit 5%, am 25. Mai und am 2. Juni mit einer %o/oigen Lösung. Ein Unterschied in der Wirkung gegen Fusikladium konnte deswegen nicht festgestellt werden, weil diese Krankheit im genannten Obstgarten überhaupt nicht ausgetreten ist. Im Buschobstguartier gelaugte ein Bespritzuugsversuch mit der gleichen Fragestellung zur Ausführung. Es wurde jedoch hier außer der Winterbehandlnng am 1k. Februar mit einer 10%igen Lösung nach dem erfolgten Austriebe vom 10. Mai angefangen bis einschließlich 20. Juli alle 14 Tage eine Bespritzung mit y2%igcr Lösung vorgeuoinmen. Hierbei trat gleich nach der erste» Sommerbespritzung am 16. Mai mit %o/giger Lösung die unangenehme Erscheinung auf, daß nicht nur vereinzelte Blätter gebräunt, sondern auch die jungen Früchte des Gelben Bellefleur stark geätzt wurden, wodurch Korkrostbildungen eintrate», die den Verkaufswert der Früchte wesentlich herabsetzten. Dieser Versuch zeigte deutlich, das; der Gelbe Bellefleur die Sommerbehandlung mit „Dendrin" nicht vertrügt. Die Wirkung gegen Fusikladium konnte man auch hier wegen Nichtauftretens dieser Krankheit nicht feststellen. Die Versuche müssen noch weiter fortgesetzt werden. T e it a x. Dieses neue Beküinpfungsmittel wurde sowohl bei Hochstämmen als auch bei Busch- und Spalierbüumen »eben der gewöhnlichen Kupferkaltbrühe gegen Fusikladium augewendet, eine Wirkung lomite aber aus dem mehrfach erwähnten Grunde nicht fcstgestcllt werden. T a b a k c x t r a k t. Gegen Schildlüuse wurde im Februar eine 2%igc Lösung genommen, doch blieben die meisten Läuse gesund, da die in Winterruhe befindlichen Tiere durch ihre festen Schilder gegen das Eindringen der Tabakextraktlösung geschützt sind. Raupe» des Ring elsPinners, F r o st s pa n n er s und Gold-öfter« wurde» mit einer 3/4%igen Lösung bespritzt und gingen kurze Zeit darauf zugrunde. Auch die in dieser Losung getauchten Raupen vorgenannter Schädlinge starben alsbald ab. Junge Schmierläuse (Larven des Birnsaugers) gingen bei Bespritzung mit einer 3/4%igen Tabakextraktlösung zugrunde. Bei Blutläusen mußte zur erfolgreichen Bekämpfung eine iy2%ige Lösung genommen werden. Für Blattläuse genügte eine solche von 3/4% vollkommen. Fichtenin „Agra". Dieses der Anstalt seitens der Fichteuinwerke Karl Ebel & Cie. in Troppau zu Bersuchszweckeu übersandte Jnsektenbekümpfnugsnüttel wurde gegen nachstehende Schädlinge augewendet: Raupen des Ringelspiuners und Gvldafters wurden nach der dem Mittel beigegebeneu Gebrauchsanweisung mit einer 1 % igen Fichteninlösung bespritzt. Da hiermit keine Wirkung erzielt werde» konnte, wurden Raupen der vorgenannte» Schädlinge in einer gleichstarken Lösung tüchtig eingetancht. Da auch dieses keinen befriedigenden Erfolg brachte, verwendete man nach und nach stärkere Lösungen. Erst die 4% igen Lösungen wirkten tätlich auf die Raupen. Schmierläuse an Biruentrieben wurden mit einer 2%igcn Fichteninlösung bespritzt, doch ohne jeden Erfolg. Blattläuse wurden mit Lösungen von 1%> 2%, ß% und 4% bespritzt, beziehungsweise die befallenen Triebe in solche eingetaucht. Erst eine 4%igc Lösung wirkte zufriedenstellend, Lösungen unter 2% hatten überhaupt keinerlei Wirkung. 6. ODfttirrmcrhiiifl. Diese erstreckt sich wie in früheren Jahren in erster Linie auf den Frischverkanf und Versand und ans die Verarbeitung zu verschiedenen Obstverwertungserzengnisse». Angesichts der großen zu erwartenden Obstinengen wurde im Obstkelter eine Erweiterung der Lagerverschlüge vorgenommen, wodurch die Aufnahinssühigieit des Kellers auf etwa 10.000 kg erhöht wurde. Das geerntete Obst wurde möglichst bald nach dem Abnehmen in drei Qualitäten sortiert. Die erste Qualität wurde auf Hurdengestellen gelagert, die Früchte zweiter Qualität kamen in Holzverschlüge oder in übereinandergestellte Kisten, während die dritte Qualität je nach der Sorte entweder gleich oermostet oder aber in loser Schüttung bis zum Verbrauch oder Verkauf gelagert wurde. Die Preise für das Obst der ersten Qualität bewegten sich zwischen ßO und 50 h das Kilo. Zweite Qualität erreichte einen Preis von 20 bis ßO I, und die Früchte der dritten Qualität mir 10 bis 15 h das Kilo. Die Äpfel der dritten Qualität besserer Tafelsorten wurden wegen des niedrigen Verkaufspreises entweder in der Anstaltsküche verwendet, zu ganz billigem Preise den Schülern für den Rohgennß abgelassen oder aber in der Obstverwertnngsstatio» gedörrt. Auf letztere Art liub Weife wurden 800 kg verarbeitet und daraus 110 kg fertig gedörrte Apfelriuge hergestellt. 100 kg frische Äpfel ergaben hierbei 14 kg Trackenware. Außerdem hatte man aus Mostobst und den ausgeleseuen Früchten geringerer Qualität 9.000 Liter Most bereitet. Zu Unterrichtszwecken wurde» auch aus Johannis- und Stachelbeeren Weine hergestellt und Branntwein aus Zwetschen gebrannt. Mit den Schülern und Teilnehmern am Obstverwertungskursus wurden noch nachstehende Erzeugnisse hergestellt: Gedörrte Bohräpfel, Birnenspalteu, gedörrte halbe Birnen, Plätt-birneu, gedörrte Zwetschen. Prünellen, Apfelgelce, Birnkraut, Zwetschen-mus, Marmelade, Obstbutter, Apfelkäse, Pasten. Konserven von Mirabellen, Reineklauden und Birnen. Essigbirne», Essigzwctscheu. Schließlich wurden bei den Kursen und Unterweisungen der Schüler »och folgende Gemüse z» Dauerwaren verarbeitet. Es wurden hergestellt : Konserven von Spargel«, Erbsen, Bohnen, Tomaten, Spinat, Kohlrabi, Blumenkohl, Senfgurken, Salzgurken, Essiggurke», Mixeo Pickles. Gelegentlich der am 10., 11. und 12. Oktober in der Gambrinus-halle in Marburg stattgefundeneu Jnbiläumsobstausstellung waren nicht nur die meisten der in der Obstverwerluugsstatiou hergestellte» Erzeugnisse in je einigen Stücken vertreten, sondern es wurde auch nachstehendes zur Schau gebracht: 10 Ob st fass er mit Faßware, 20 Bahnkisten mit Tafeläpfeln I. Qualität, 86 Pvstkistcheu mit Äpfeln und Birnen I. Qualität in Delikateß-packnng, » j—h« c Die Darstellnng der Tafelobstsortiernng, die wichtigsten Obsterutc-geräte, Zusammenstellung der Obstfässer, Schließen der fertigen Fässer. Die Anstalt stand auch bei dieser Ausstellung außer Preisbewerbung. C. Gemüsebau. Der Winter 1907/08 ließ wenig Wiuterfenchtigkeit zurück, so daß der Boden während der trockenen Witterung im Jänner und Februar sehr bald abtrockncte und jede Bodenbearbeitung möglich machte. Sehr bald machte sich der Mangel an Wiuterfenchtigkeit unangenehm bemerkbar und schon am 30. März mußten einzelne früh bestellte Gartenbeete gegossen werden. Gegen Mitte Mai begann die Trockenheit den flachwnrzelnden Gemüsearten ganz empfindlich zu schaden, zumal ein Begießen sämtlicher Gartenbeete wegen der großen Anbauflächen einfach unmöglich war. Infolgedessen blieb manche Gemüseart im Wachstum zurück und erst die nach Mitte Juli eintretenden Regenfülle ermöglichten eine genügende Weiterentwickelung. Kurz darauf wurde es jedoch wieder sehr trocken, bis am 7. August auch diese letztere Trocfenheitsperiade Überstunde» war. Trotz dieser geschilderte» für einen erfolgreichen Gemüsebau so überaus ungünstigen Witterung trat während des SoinuierS kein Mangel an dein für die Schülerverpflcgnng benötigten Gemüse ein. Auch für die Herbst- und Wintermonate konnten genügende Borräte herangezogen und eingeschlagen werden. Die frühen Kohl- und Krauts orten versagten wegen der Trockenheit vollständig, der Jtren blieb in seiner Entwickelung außerordentlich zurück, das Spätkraut lieferte nur ein Viertel der in anderen Jahren erwarteten Erntemengen. Die Spargelbeete warfen jedoch einen guten Ertrag ab, es wurden von einer rund 4 ar großen Fläche 150 kg Spargel gestochen. Im Berichtsjahre haben sich nachstehende neue oder teilweise noch nicht lauge Zeit augebaute Sorten gut bewährt: Sprosse »kohl: Wiener Marklbeherrscher, hatte feste Sprosse». Kohlrabi: vier Wochen, für Mistbeetkultur bewährt. Der Treib sa lat: grüner Holländischer, gleichfalls für Mistbeetkultur, war sehr früh und lieferte schone große Köpfe. Kopfsalat: Wiener Dauerhäuptel zeichnete sich durch feste, in der Hitze recht dauerhafte Kopie aus. D i e Buschbohne Non plus ultra, am 29. April ausgesät, lieferte bereits am 23. Juni die ersten, zarten Bohnen, sie war ebenso wie die Buschbohne „Wiener Goldregen" sehr gut. Die Möhrensorte „Marktkönig" entsprach gleichfalls. Die Kohlsorteu: später Kapuziner, Eisenkopf und Wiener Winterkohl ergaben durch späten Anbau (Aussaat 10. Juni, Pflanzung 16. Juli) für den Herbst- »nd Winterbedarf einen sehr befriedigenden Ertrag. Die gesamte, im Berichtsjahre in Betrieb genommene Gemüseanbaufläche war rund 1 ha groß, die zur Heranzucht der jungen Gemüsepflanze» und für die Durchführung einer einfachen Frühkultur verwendeten Mistbeete haben derzeit eine Ausdehnung von 120 Fenstern. Das nicht an der Anstalt benötigte Gemüse wurde zu guten Preisen verkauft und fand jederzeit Abnehmer. Fachlehrer Otto B r ü d e r s. D. Der Mcker- und Wiesenbau. Das Wasser war in diesem Betriebsjahre infolge der geringen Niederschläge in nicht ausreichenden Mengen vorhanden, so daß darunter die Entwicklung vieler landwirtschaftlicher Kulturpflanzen zu leiden hatte. Dieser Übelstand wurde noch dadurch verschlimmert, daß die an und für sich geringen Regenmengen ungünstig verteilt waren und gerade während der wichtigsten BcgetationSzeit ganz ansblieben. Dadurch entstand eine Trockenheit, die empfindliche Pflanzen auf unserem schweren Boden arg schädigte, auf unserem leichten Boden ganz zugrunde richtete. Besonders gefährlich wurde diese Trockenheit dein Futterbau. Hier mußten außergewöhnliche Maßnahmen zur Vermeidung einer Fntternot herangezogen werden. Solche konnten erst dann, nachdem endlich häufigere Niederschlüge eintraten, mit Erfolg «»gewendet werden und bestanden in der Anwendung von raschwirkenden Düngermiltel (Jauche und Chilisalpeter) sowie im Anbau von viel Stoppelfrüchten. Dadurch wurde eine reichliche Fntterernie im Herbste erzielt und der frühere Ausfall gedeckt. Während die Trockenheit dem Fntterbau auch auf schweren Boden entschieden schadete, war dies beim Körner- und Hackfruchtban nur teilweise der Falk. Die Entwicklung der einzelnen Körner- und Hackfrüchte verhielt sich auf verschiedenen Bodenarten wesentlich verschieden und wurde dieselbe außer der Trockenheit auch von anderen Faktoren (Pflanzenkrankheiten :c.) ungünstig beeinflußt. Von dem in diesem Jahre «»gebauten Pflanzen wurden geerntet: 1. Am landschaftlichen Meierhofe a) H a upts r ü ch t e. Angebaut Geerntet 1-4 ha Kartoffel . 290 q Knollen 1-4 ,. Hafer 16 „ Körner, 24 q Stroh 1*4 ,. einjähriges Kleegras . 70 „ Futter 1 4 .. zweijähriges „ . 72 „ , , ( H ha Mischling . 30 „ " ( 0 3 „ Roggen . . 3 „ Körner, 8 q Stroh 1») Stoppelst' ii ch t e. 1. Nach Mischling und Roggen 0'5 ha Buchweizen 8 q Körner, 12 <| Stroh 0 4 „ Hirse.....................7 „ „ 11 „ 0 5 „ Grünmaiö .... 45 „ Futter 2. Nach Grünmais 0'5 ha Wasserrüben 125 q Rüben 3. Nach Hafer 14 ha Stoppelklec .... 35 «> Futter Bei den Kartoffeln fiel die Hanptentwicklungsperiode der Pflanzen mit der größten Trockenperiode zusammen, wodurch bei allen hier zum Anbau gelangenden Sorten: Zborower, Magnum bonum, Schneeflocke, und Rosenkartoffel ein gleichmäßiger Ausfall von etwa 50 % gegen die vorjährige Ernte entstand. Die sonst hier alljährlich bald mehr bald weniger auftretende Kartvffelkrankheit (Phytophtora infestans) war Heuer wohl infolge der großen Trockenheit nirgends zu bemerken. Dafür trat aber eine andere, hier sonst selten verkommende Kartoffelkrankheit „Die Kräuselkrankheit" bei alle» vier Sorten gleich stark auf und war überall mit dem Schwarzwerden der Blätter begleitet. Entgegen der vielfachen Annahme zeigten sich die von halbierten Saatkartoffeln entsprossenen Pflanzen gegen diese Krankheit durchaus nicht empfindlicher als die von ganzen Knollen stammenden. Vielmehr scheint diese Krankheit, wenn schon nicht durch die Trockenheit allein hervorgerufen, so doch durch dieselbe wesentlich begünstigt zu werden. Der Hafer, Dnppaner Nachbau, stand ans der trockensten Fläche unseres Grundareals. Die Saat entwickelte sich anfangs gut, wurde aber Ätitte April vom Krönenrost (Puccinia coronata Corda) stark befallen, welche Krankheit bis gegen Mitte Mai dauerte. Bevor noch die Folgen dieser Krankheit ganz beseitigt waren, fing schon die Trockenheit zu schaden a». So kam es, das; der Hafer schon anfangs Juli seine Entwicklung abgeschlossen hatte und im Notreifen Zustande geerntet werden mußte, wo er kann, eine halbe Ernte lieferte. Auch das Kleegras hatte sehr unter der Trockenheit zu leiden. Beim zweiten und dritten Schnitt war der Rotklee größtenteils vertrocknet und nur noch die Graser, besonders das italienische Raygras, übrig geblieben. Pro Hektar wurden geerntet vom einjährige» zweijährigen an Hen 30 <1 32 q „ I. Grummet 5 q 4 „ „ II. „ 15 „ 14 ,. Der Sommermischling bestehend aus % Hafer. % Futterwicke und '/4 Fnttererbse hatte noch vor Eintritt der Trockenheit seine Entwicklung vollendet und gab ein vorzügliches Futter. Der Roggen wurde durch die Trockenheit nicht beeinflußt. Die geringen Körnerertrüge sind hier auf die Ausartung zurückzutühren, welche sich bei den Körnerfrüchten hauptsächlich darin zeigt, daß die Strohentwicklung ans Kosten der Körnerentwicklung immer weiter fortschreitet. Da dieser Roggen nicht mehr entspricht, sollte er für das nächste Jahr durch eine bessere Sorte ersetzt werden, wozu der Original-Buhlcndorfcr Grünroggen versuchsweise herangezogcn wurde. Der Buchweizen konnte längere Zeit infolge der großen Trockenheit nicht keimen, hat aber das Versäumte nachgeholt. Er hatte eine gute Blütezeit und konnte auch ohne durch Fröste gestört gut ausreifen. Als Hirse wurde ein Gemisch von brauner und grauer Rispenhirse gebaut, wie solche eben in Untersteieruiark astgemein verbreitet ist. Infolge der Trockenheit wurde das bei Hirse sonst notwendige Jäten erspart, so daß die ganzen Arbeiten nur aus Anbau- und Erntearbeiten bestanden. Die Entwicklung der Hirse war eine gute. Nur vereinzelt trat Brand (Ustilago Panici niiliacei Pers.) auf. Die Ernte war sehr-gut, 17 q Körner und 27'/, q Stroh pro Hektar. Die übrigen Stoppelfrüchte Grünmais, Wasserrüben und Stoppel-klee entwickelten sich normal und gaben hohe Erträge, welche in der vorstehenden Labeste ersichtlich sind. 2. die Anstaltswirtschaft. ti) Ha uptfrü ch t e : Ingebaut Geerntet 0'5 ha Runkelrüben 300 q Rüben 0 5 .. Mischling 20 Fnltcr 0-5 Rotklee 18 .. Rotklee 0 5 Mais 10 „ Körner 22 q Stroh 0 5 „ Winterweizen 9 „ „ 17 „ Fisolen als Zwischenfrucht bei Mais 2 „ 4 „ „ 1 ha Luzernefeld 80 „ Futter 2 5 „ Wiese 150 b) Stoppelfrüchte mich Weizen. 0 5 ha Mischling 18 q Futter Von Runkelrüben wurde die gelbe Eckendorfcr und die gelbe Oberdörfer gebaut. Ein Teil des Samens wurde Mitte April direkt im Felde auegesüt, ein Teil auf ein Saatbeet, von wo aus die Pflänzchen mit etwa federstieldickeu Würzelchen Mitte Mai auf das Feld ver- pflanzt wurden. Letztere entwickelten sich bedeutend besser als erstere. Die schon im Betriebsjahre 1907 mit Runkelrüben augestcllteu Versuche wurden heuer wiederholt und bestätigten das vorjährige Ergebnis, das; 1. der Abtrittdünger sich als wirksamstes Düngermittel bei dieser Kulturpflanze erweist und 2. die gelbe Eckeudorfer bei gleicher Qualität um etwa 30 Prozent mehr an Quantität erzeugt als die gelbe Oberdörfer. Der Rotklee gab nur einen Schnitt und ging daun infolge großer Trockenheit ganz ein. Der Kukuruz (Cinquantino) wurde Mitte Mai ausgesüt und ging infolge der Trockenheit sehr ungleich auf. Sein erstes und zweites Entwickluugsstadium war kümmerlich, seine Euteutwicklung gut und der Ertrag befriedigend. Von den Zwischenfrüchten konnten sich die Fisolen infolge des schütteren Standes gut entwickeln, während die Kürbisse meistenteils vertrockneten. Als Winterweizen wurden nngcbaut geerntet 0-2 ha Buhlendorfer, braun 4 '/, q Korner, 7 q Stroh 0 2 ,, „ gelb /4 " - O a tt 0 1 ., steirischer Winterweizen 1 „ „ 4 „ Diese drei Wcizcusortcu entwickelten sich unter ganz gleichen Bedingungen und waren, um sie leichter miteinander zu vergleichen, nebeneinander angebant. Bei oberflächlicher Vergleichung hielt jeder den steirischen Weizen für den ertragreichsten, weil er sich durch längeres Stroh und durch längere, schwer herabhüngcnde Ähren anszeichnete. Wenn imm aber näher zusah oder um ein hier passendes Sprichwort zu gebrauchen, der Sache auf den Kern ging, indem man die Körner von Ähren abzählte, fand mau als Durchschnitt pro Ähre: Bei Buhlendorfer, brnim, 44 — 48 Körner gelb, 44—46 „ steirischen Weizen 28—36 Außerdem ronr die Bestockung bei den Buhlendorfer Sorten eine viel bessere als bei den steirischen Weizen. Die kurzen, durch gedrängten Körnerstnnd nusgezeichneten Ähren des Buhlendorfer Weizens wurden trotz ihrer Schwere durch dns steife Stroh nnfrecht getragen, wodurch sie bei oberflächlicher Betrnchtung tnnben Ähren glichen. Die geringeren Ertrüge des LnzcruefeldeS im Vergleiche zum Vorjnhre sind nicht etwn burnus znrückznführe», dnß die Luzerne durch die Trockenheit gelitten hnt, sondern burnus, daß das in die Luzerne eingesüte Knaulgras durch die Trockenheit vollkommen verschwand. Die Wiesen, größtenteils mit Obstbäumen bepflanzt, gaben pro Hektar 29 q Heu, 5 q erstes und 26 q zweites Grummet. Die Wiesen wurden nach der Grummeternte mit 15 q Chili- salpeter pro Hektar gedüngt, wodurch diese außergewöhnlich hohe zweite Grummeternte erzielt wurde. Die nicht gedüngten Flüchen lieferten nur 15 q pro Hektar. Da die in obiger Stärke angewendete Chilisalpeterdüngung pro Hel tir rund 50 K kostete, so wurden mit rund K 4\50 Düngungskostcn 1 q Grummet an Mehrernte erzielt. Als Stoppelsrnchtinischling hat sich eine Mischung von % Kukuruz und % Futterwicke gut bewährt. In unserer Wirtschaft treffen die Futtererntearbeiteu, besonders die Heuerntearbeite», mit wichtigen Weingartenarbeiten zusammen, so daß erste« infolge Arbeitermangel oft nicht zeitgerecht durchgeführt werden können. Da dies mit großen Nachteilen für die Wirtschaft verbunden ist, weil zu spät geerntetes Heu bedeutend an Wert verliert, sollte dieser Übelstand durch die Anschaffung von Fnttererntemaschinen behoben werde». Es wurde eine Grasmähmaschine, ein Heuwender und ein Heurechen, System Cormik & Co., angeschafft und schon bei der heurigen .Heu-, Grummet-, Klee- und Mischlingernte gebraucht. Die Maschine» arbeiten gut und werden die Anschasinngskosten von rund K 900.— bald bezahlt machen. Außerdem sind dieselben für unsere Schulwirtschaft als praktisches Lehrmittel von großer Wichtigkeit, indem gegenwärtig auch der Bauer bei den immer ausgedehnteren Fntterban und bei dem immer größeren Arbeitermangel davon Gebrauch machen muß und tatsächlich Gebrauch macht. Landwirtschaftslehrer Anton E rh a rd t. IV. Die Hierzucht. 1. Tic Zugviehhaltnng. B e >v e g ii » g des Z n g v i e h st nube S. Zuapserdc Stute» Walache 1 Zanesel Ziiflochfcn Schätzungswert Stand mit Ende Dezember 1907 . . 2 2 4 K 2.200 Znwachsdurch Ankauf 2 Zusammen. . 2 o (> Abfall durch Verkauf 2 4 Zusammen . 2 4 Bleibt mit Ende Dezember 1908 . . 2 2 K 1.800 Die Zugviehhaltuug wurde in diesem Betriebsjahre nach weiter zugunsten der Nutzviehhaltnug durch den Verkauf bau ein Paar Zugochse» und eia Paar Zugesel eingeschränkt. Erste« Einschränkung soll nur vorübergehend, letztere dauernd sei». Die von den Zugeseln geleistete Arbeit übernimmt größtenteils der Zuchtstier, wodurch billiger gearbeitet und auch die Zuchtdauer des Stieres günstig beeinflußt wird. Die Zugtiere werden das ganze Jahr trocken, die Ochsen nur mit Heu, die Pferde mit Heu und :t—4 kg Hafer pro Stück und Tag gefüttert. 2. Dir Nuhvichhaltung. n) Die R i n d v i e hzuch t. Bewegung des R i n d v i e h st a it b e s. Kategorie 00 o Ci E £ Zugang durch 05 3 Abgang durch 00 o C5 JÖ E c Verkäufe zur 3 1 1 5 Geburten '=3 :« f- n 3 s « E E (8 1 « ir 3? IS) -e 3 50 § 3 Ü «■ 19 3 3 JO s 5? E 3 IÄ TO E a JQ 3 iS Sprungsticrc . 1 1 Jungsticre ... — — - 1 I -- - — 1 - 1 — Stierkälbcr .... 1 4 — — 4 — — — 4 1 5 — Mastkühe... — — — 4 4 — - — 4 — 4 — Zuchtkühc .... <) — 3 <» 5 - — — — 4 4 10 Tragende Kalbinnen 2 — - — — - — — — 2 2 — Noch nicht tragende - Kalbinnen . . . 1 — - - — - — — 1 - 1 Kuhkälber .... — 4 — 4 — — — o — o 2 Sunnne. . 14 8 3 7 18 — — — 12 7 17 13 Die Tiere sind durchaus Pinzgauer Rinder mit einem durchschnittlichen Lebendgewicht von 640 kg. Die schwerste Kuh (Nr. 9) wog Ende Dezember 825 kg, die leichteste Kuh Nr. 3 560 kg. Während die Zugtiere des Tages dreimal, werden die Nutztierc nur zweimal, und zwar so gefüttert, daß die Zwischenzeiten (Tag und Nacht) gleich lang sind. Die individuelle Fütterung wird strenge durchgeführt und deren große Wichtigkeit durch den Erfolg de» Schülern demonstriert. Ebenso wird dem Futterbaue, der Grundlage jeder rationellen Tierzucht, große Aufmerksamkeit zugewendet und mit allen zu Gebote stehenden Mitteln die Gewinnung eines nährstoffreiche», leichtverdauliche» Futtermittels augestrebt. Wie viel Futter, besonders Heu, durch eine rechtzeitige Ernte an Wert gewinnt, zeigt deutlich folgende von der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation in Marburg ausgeführte chemische Analyse. Die erste Probe wurde während der Blüte am 24. Mai, die zweite nach der Blüte am 6. Juni geerntet. 1. 11. Wasser . . . ■ 11*21 % 5*16 % Reinasche . . . . 8 41 7-71 „ Protein . . . Rohfett . . . . . 14-83 „ 10-59 . . 2-57 .. 2 33 „ Rohfaser . . . . 28-56 .. 30-47 .. Kohlehydrate . . 45'63 „ 48-90 .. Außerdem ist uuch die Verdaulichkeit bei I weit günstiger als bei II. Die praktische Bedeutung einer rationellen Fütterung wird am besten durch nachstehenden Vergleich veranschaulicht. Die DnrchschnittS-milchleistnng einer Kuh pro Jahr war im Jahre: 1906 1907 1908 1.320 kg 2.286 kg 2.878 kg und zwar wird die Steigerung von 1906 ans 1907 hauptsächlich auf eine rationelle individuelle Fütterung, die von 1907 auf 1908 auf einen rationellen Fntterbau zurückgeführt. M i l ch l e i st » n g. Leistungsberechnung der Pinzgauer Kühe pro 1908. Lausende Nummer >c< 13 CS L 5 E 3 6 Q$i 2 S £ G er? 2 CT. C G S 1 «5 ü jT. « er? 5 ’S •S« Uto 3 K G5 3 G & A n m c r 1 u n fl kB kg % P * « $ Ö « «er StP « « q R ii h e. 1 4 2268 9 97 5 4-3 2 2 6 2127 10 85'0 40 6 Durchschnitt 2197 91-3 41 p i « $ Ö a « c v gli I t It it h o. 3 1 2606 6 109-4 4-2 _ 4 o 2302 8 89-7 3-9 7 5 3 3954 2 158-1 4-0 .6 6 5 3972 1 162-8 4-1 4 7 7 8183 3 149-6 4-7 1 8 8 2427 7 87-3 3-6 9 9 9 2940 5 112-7 :;-s 8 10 10 3009 4 105-8 3-5 10 Durchschnitt 3049 121-8 41 Gesamt- durchschnitt 2878-8 115-7 41 Ili Die Milchleistungstabelle wurde nach dein Muster der Landesschule für Alpwirtschaft Grabnerhof angefertigt, um leichter die Leistungen untereinander vergleichen zu können. Nur wurden für Heuer jene Spalten, die von uns noch nicht airsgefiillt werden können, weggelassen. b) Die S ch w e i » e z n ch t. Bewegung des Schwei n e st a n dc s. Gattung 00 0 01 E n :G E a vo n <3 5 Zugang durch E 3 t3^ *03 3 a 33 3 50 Abgang durch ! E E 3 *33 3 33 A 00 o 2 ■ « 00 E 3 30 3 3 © g 3 03 è 's 13 ’S 5$ 33 s 3 'S •’S Jr ’s 3 « 3 3t 3t © Verkäufe zur «■ 3 50 33 3 ». 5 = fgs © 3 3 3 'S .5 Zuchteber .... Eber — - 1 — 1 — — — — — — 1 Zuchtsauen .... - 1 — 1 2 Sauen — — — 17 17 — — — 15 — 15 2 Mastschweine . . . 8 — — — — — — 3 — 3 — Schnittlinge . . . - — 6 0 — — — 5 - 5 1 Ferkel 7 87 — 87 2 2 13 — 28 40 4 Summe. . 13 37 1 23 61 2 2 13 24 23 64 10 Schätzungswert K 800 K 1000 Erlös für verkaufte Schweine (Ferkel Mastschweine) K ‘2978’40. Weinbau und Schweinezucht bilden bei vielen nntersteirischen Landwirten die einzigen Einnahuisguellen, weshalb schon vom Standpunkte unserer Schulwirtschast aus die Schweinezucht in größerem Umfange getrieben werden soll. Aber auch der wirtschaftliche Borteil ist bei der Schweinezucht unter den hiesigen Verhältnissen weit größer als bei der Rindviehzucht, vorausgesetzt, daß man die richtige Zuchtrichtung einschlügt. Für unsere Verhältnisse ist unstreitig die Lüufermast die einträglichste. Wir erzielten bei den im Dezember nicht ganz zehn Monate alten 10 Läuferschweinen ein Durchschnittsgewicht von 140 kg, während das Höchstgewicht 175 kg betrug. 2. Dic Zusammrnschung des nn ber Anstalt erzeugten Stalldüngers. Wasser ....................>17 01 % Trockensubstanz > . . 82 99 „ Asche..........................8-52 „ Stickstoff . 074 „ Kali 2-12 „ Phosphorsaure . . . . 0 50 „ Half...........................1-28 „ Die Behandlung des Stalldüngers wurde aus Grund des vor- jährigen Bersuches durchgeführt und hat sich, wie obige Analyse zeigt, gut bewährt. Landwirtschaftslehrer Auto» Erhardt. 4. Der Bienenstand. Der wilde Winter ließ unsere Bienen recht gut überwintern, auch die Frühjahrstracht gestaltete sich günstig, dennoch sind, wie überall in unserer Gegend, mir wenig Schwärme abgestoßcn worden (wahrscheinlich hinderte das Übermaß von Honig den Brutansatz), es konnten aber alle unsere Beuten besetzt werden. Wir hatten das zweifelhafte „Glück", den Zöglinge» ein wahrscheinlich durch Anstückung von einem stark kranken Nachbarstand fanl-brütig gewordenes Bolk zeigen und wieder den Beweis liefern zu können, daß das sicherste Mittel, die Fanlbrnt zu bekämpfen, die Vernichtung des augesteckten Volkes, sorgfältigste Reinigung der Beute ist, daß buht leichten Fälle» gute Dienste leistende Entweiselnng in schweren Füllen nichts nützt. Die gute Tracht behinderte jedenfalls die weitere Verbreitung der Bicuenpest und auch am Nachbarstaude fand ich sie bald erloschen. Die Herbsthonigtracht fiel ungünstig aus, die Nach- und Spät-schwürme blieben schwach, der Stand wurde daher vor der Einwinterung auf zehn Beuten zurückgesetzt. Dr. Ter ü. V. Beobachtungen an der Wetterwarte im 1908. Station zweiter Ordnung. Lage: 30° 18' östliche Stinge von Ferro, 46° 34' nördliche Breite. Höhe liber der Adria : 280 m. Im Bestände der Beobachtnngsgeräte ist wahrend des Berichtsjahres keinerlei Änderung eingelreten. Die Ablesungen fanden wie bisher um 7 Uhr früh (7h a), 2 Uhr nachmittags (2h p) und 9 Uhr abends (9h p) statt. Jeweils um 7 Uhr früh wurde die Messung des während des vergangenen Tages und der Nacht gefallenen Niederschlages vorgenommen. Während der Monate April und Mai wurden allabendlich an den an einer tiefliegenden Stelle im Anstaltsweingarten aufgestellten Thermometer« Ablesungen zwecks Vorausbestiinmung der niedrigsten Nachttemperatur vorgenommen und bei voraussichtlicher Frostgefahr die Signal-stationeu durch Böllerschüsse verständigt. Nachstehend die Ergebnisse der Beobachtungen. Die in Klammern beigefügten Zahlen sind die Ergebnisse der bezüglichen Beobachtungen im Borjahre. 1. Luftdruck. Das Jahresmittel beträgt 738-4 mm (737-8 mm), den höchsten mittleren Druck hatten wir im Oktober mit 743 8 mm, den niedrigsten im April mit 732-7 mm ; den höchsten Stand zeigt das Barometer am 16. November mit 706 2 mm, den niedrigsten Stano dagegen am 11. Dezember mit 716-7 mm. 2. Dic Temperatur nach Celsius. Der Juni war mit 19-8« der wärmste Monat (1907 : August 19'0°), die niedrigste Durchschuittstempera-tur zeigte der Jänner mit — 2-8" (1907 : Jänner —2,2°). Das Jahresmittel ist 8°7" (9‘3°). Der wärmste Tag des Jahres war der 13. Juli mit 31-0° im Schatten(10. August 30-0°). Die niedrigste Temperatur in der Luft wurde am 4. Jänner mit —14-6 o abgelesen (22. Jänner - 22-9»). Das dicht über dem Boden angebrachte Mn« xiniumthernwmeter zeigte a in 5. Juni den höchsten Stand des Jahres: 40 2 0 (13. Juni 37-5«), während das Minimumthermometer am 4. Jänner mit —19-0» die größte Külte über der Erdoberfläche anzeigte (22. Jänner — 30-5 «). Min. Max. ö & j? » B 2. B " s 3 s B q 3 3 1 741-98 752-5 24. 721-4 9. Jänner 736-80 750-0 11. 721-4 29. Februar 736-59 745-5 28. 724-5 1. März 732 72 741-4 16. 719-9 19. April 738-43 749-4 18. 727-4 6. Mai «3 i-4 <1 -J IO 0- co Cd GO c; CO -o Ò) ' ® ci Juni 736-54 744-1 1. 727-7 19. Juli 737-0 742-3 3. 730-1 8. August 740-03 746-3 14. u. 30. 730-0 11. September 74338 748-4 29. 737-5 5. Oktober 740-76 756 2 16. 725-1 23. November H-I 4^ CO ct> h-» oo co I C7T CO 05 Dezember 2 -1 -vl •»}«£ A III! CJ I I I kO kO CI Ol I I I kO 23. CÒ 14. CÒ CO CO o kO »c T—1 05 kO >o o kO o o -h 05 rH 1 o 7 o 7 I o CD CD o 7 l- 1 L— 1 28. co CO CO ! 28. CO kò CO CD kO 27. CO co 00 iO r- CI T—( o t- tr- CD CO o CO o CO CO »o CO 40 05 co »c CO co 00 CI Ci 05 OL CO o T—( IO r- 00 o r-K kO H 05 ? CO 1 -h 1 T-H [> 05 o o o CD 1 k.O 1 00 r- 05 05 CO kO o CO kC CD CO 00 o o CO o CO CO CO 00 CI kO CO L- kO -rh lò CO - co CI L- =5 CD o 05 T-H co 00 CD o r_H CD 05 1 i cs 1 o 1 GO 05 CI o CD CO 1 CO 7 00 1 j 28. co CO 00 CI 2 kO CO CD s kO 27. CO o 05 o iC CO o CO CO o G0 — CO kO 2 Ol o CO CO r- CO CO CO CO 05 *o CO [O l> IO 00 o 05 l- k : I CI 1 ? co o CO -t 2 00 CI 1 CO 1 CO uC 05 CD d o 00 CD CD r- 05 co L- t> CO CO io CO -7 CI C0 GO o 00 05 lO GO l> C0 CO CO kC — CI 1 r- 2 00 t- CO 05 o 1 o 05 00 o CO l>- co CO CD 05 1 o CO r- CD T-H 00 IC CD CO 00 o 1 7 CO r—< 00 co o o kO CO 00 " CO CO o co CI 't CO Tf CO o CI L- CO CO o rH CO CO CI 00 05 00 co r—1 I- oc 7 7 o XO CO CD T—1 CD 2 o CD 1 CI 1 ü c n r? .*3 .§ Ä :C ^ ir? to § ss 9 • • .= E S 'B -J= ä ü o 3 3 3 Ö-? ^ 53 (A) Q E S5 9 T"H I o ®9 *P CO « E (!) E 3 E ’S i (W HO 35- a S 3 SH "n E fr#-g -. 3 S £ » a 3. Dic Luftfeuchtigkeit. (Gemessen mittels des Augustscheii Psychrometers.) Dos Jahresmittel der absoluten Feuchtigkeit betragt 6°7 (7 3), dasjenige der relativen 74,4% (777%). Die größte relative Feuchtigkeit hatte der Dezember: 88'9"/g, die geringste der Juni: GO'1%. G MS) 5 iv -O 03 « tö 8 3 C3- i E Ci ' 'S. 3 ! " 5$ j >o -5 E , ,1 64 -Z- «• £ 3 * to 7 ha 2 hp 9 hp 31 3-7 1 3-9 4-0 3-2Ì 4-2 4-2 4-5 5-6> 9-2 5-6 4-61 5-9 Mittel 3-4 3-9 4-4 5-7 8-7 9-6 9-2 10-2 9-8 10-! 10-3 10-2 ! 112 10-8| 8-2, 6-3 10-9j 8-81 6-7 110 8-8 6-8 10 0 10-6 10-6! 8-6 6-6 3-7 3-4| 6-5 4-2 3-9! 6-8 3-s| 3-6j 6-9 3-9 3-6 6-7 > *5 f ss 5 7 ha 2 hp 9 hp Mittel 90-4 77-0 85-0 86-6 59-2 82-5 84-1 76-1 88-0 62-0 81-3 83-5 78-0 60-1 45-0 78-2 77-1 73-9 70-4 71-7 42-8 66-2 74-5 49-4 85-1 63-6 70-9 78-7 78-2 49-8 71-8 87-4 58-3 88-9 92-0 72-2 81-5 87-1 64-560-1 852 90-2 88-7! 60-3 78-7 64-9176-21>8'8|75-8:82-8 !ss-J)j74'4 4. Dir Bewölkung. Ausgedrückt in Zahlen der zehnteiligen Skala. Glanz heiterer Himmel wird mit 0, halbbedeckter mit 5 und trüber Himmel mit 10 bezeichnet. Der Dezember hatte mit 7-6 die meiste (Februar 6-7) und der Juni mit 3 2 die geringste Bewölkung (September 2-6). Jahresmittel 5,1 (4'8). Das Jahr 1908 hatte 21 Nebeltage (23), davon die meisten im November und Dezember. Stunde der Beobachtung E 1 2 3 1 £ I th 1 » i "S ~ ’s m *L 3 3 » E »■ ty ö >Ö s a N J© E H / o 2 « 7 ha 50 5-5 5-2 6-5 3-6 2-1 4-8 4-9 3-7 3-8 6-0 7-2 4-9 2 hp 4-3 4-7 7-4 6-8 4-2 35 6-1 5-5 4-1 3 1 49 7-8 5-2 9 hp 4-3 : 4-9 6-5 6-1 4-5 41 5-0 51 8-2 4-5 5-0 8-1 5-1 Mittel 4-5 : 5-2 6-4 6-5 j 4-1 3-2 5-2 5-1 3-5 3-8 J 5-3 7-6 5-1 Nebeltagc 3 j 0 1 0 0 0 0 0 0 4 7 6 21 5- Tic Dauer des Sonnenscheines. Gemessen im Weingarten mit dem Sonnenscheinautographen nach Campbell und Stockes. Den meisten Sonnenschein hatte der Monat Juni: 300% Stunden (August 1907: 279% Stunden), den wenigsten dagegen der Dezember: 51% Stunden (November 81 Stunden). Die für die Ausbildung der Trauben wichtigsten Monate Juli, August und September hatten nachstehende Sonnenscheinmengen : 1907: Juli ... 245 (225%) August ... 207 (279%) September . . . 185% (192%) zusammen . 637 % (697%) Stunden. Demnach hatte das Jahr 1908 während dieses Zeitraumes um 60% Stunden weniger Sonnenschein als das Vorjahr. Der sonnenscheinreichste Tag war der 21. Juni, an welchem die Sonne 13% Stunde» geschienen hat (1. Juli: 13% Stunden). An 210 Sagen schien die Sonne 5 Stunden und mehr (192), an 83 Tagen (100) weniger als 5 Stunden und an 73 (73) Tagen überhaupt nicht. Oas ganze Jahr hatte 2.040 % Stunden Sonnenschein (1907: 1.943% Stunden). M o n o t Summe in Stunden Mittel in Stun- den Maximum Anzahl der Tage £ JO 3 3 & s "5 « mit 5 Stunden und mehr mit weniger als 5 Std. ohne Sonnen schein Immer 126% 4 7% 23. 14 12 5 Februar 141 4% 9% 27. 16 9 4 März 111% 8'/« 9% 28. 14 9 8 April 115% 3% 11% 24. 11 10 9 Mai 258 % 8% 12% 19. u.30 24 7 0 Juni 300% 10 18% 21. 26 3 1 Juli 245 7% 13% 11. 24 6 1 August .... 207 6% 12% 20. 20 6 5 September .... 185% 6% 10% 7. 20 7 3 Oktober . . 185% 6 9% 10. 21 4 6 November .... 113% 3% 8% 2. 14 5 11 Dezember .... 51-/« 1% 7% 1- 6 5 20 Jahr 1908 .... 2040% 6% 13% 21.VI. 210 83 73 <». Dic Windrichtung bei täglich dreimaliger Beobachtung. Die Siidwestwiude waren die häufigsten 152 (West: 159), Windstillen wurden 509mal (506) beobachtet. Windrichtung L c n er? & 1 •n Q- 53 a 'S 3 CT ’S CT O) 3 E IV U E S 1 © £' E a 3 CT«) Nord — 2 1 3 — - — 1 — 3 — 10 Nordost 4 1 2 1 - 1 2 1 1 1 — 7 21 Cft 5 6 8 4 8 4 1 4 7 10 15 18 90 Siidost r> 7 9 8 12 8 8 6 10 3 8 4 88 Siid 1 — — — — — — 8 2 — — — 11 Siidwest 18 16 8 9 16 21 18 7 7 16 7 9 152 West 10 12 6 13 7 5 7 9 9 10 9 8 105 Nordwest .... 9 12 6 15 5 7 3 8 15 12 9 11 112 Windstille 41 31 r.3 37 45 44 54 50 38 41 39 36 50» 7. Die Windstärke. Dieselbe wurde gemessen mittels des an der Wildschen Windfahne angebrachten Windstärkemessers. Bei den Zahlen bedeutet: 0 Windstille oder ganz leichtes Lüftchen. 1 schwacher Wind, der die Blätter der Bäume bewegt. 2 mäßiger Wind, der auch schon schwächere Zweige bewegt. 3 Wind, bei dem auch stärkere Zweige bewegt werden. 4 und 5 ziemlich starker, unangenehmer Wind. 6 starker Wind, der die Bitume bewegt 7 „ „ „ schon Äste bricht. 8 „ „ „ das Gehen erschwert. 9 Sturm, der die Bäume bucht. 10 Orkan, der Häuser abdeckt. Stunde der Beobachtung M 3 3 i :ö |ct 1 & 2 "S Si A 8 ’S 3 er? ’S CT S 1 lì) 3 , "O £ E -2 £ U j S E K 8061 rhvtz 7 ha i 1-2 1-0 0-4 1-0 0-4 1-0 0-7 0-7 0-8 0-8 ! 10 1-0 0-8 2 hp 111 15 1-5 : 1-6 1 1-8 1-6 1-7 1-6 1-4 0-9 1-3 1-3 1-4 9 hp 0-7 1-1 0-9 0-8 , 0-7 0-4 0-3 0-2 0-6 1-0 1-0 0-9 0-7 Mittel 1-0 1-2 0-9 11 1-0 1-0 0-9 0-8 0-9 09 1-1 1-1 1-0 Tage mit Sturm 1 0 1 1 1 1 0 1 1 0 0 0 0 0 5 8. Dic Nicdcrschlägc und Gewitter. Das Jahr 1908 hatte eine Gesamtniederschlagsmenge von 834*4 mm (978*4 mm), welche sich auf die einzelne» Monate sehr ungleich verteilte. Der April und August waren reich und die meisten übrigen Bionate arm an Niederschläge». Am 8. April fiel der stärkste Niederschlag: 06*9 mm. April nnd August hatten mit 15 Regentagen die höchste Anzahl der Tage mit Niederschlag, während der Jänner nnd Oktober nur an 5 Tagen meßbaren Niederschlag hatten. An 115 Tagen fiel mehr als 0*1 mm Niederschlag, an 90 Tagen hat es geregnet, an 32 geschneit. Gehagelt hat es im Beobachtungsjahrc zweimal. Es wurde» 12 Tage mit Nachgewitter und 20 Tage mit Ferngewitter gezählt. Monat iTl — g>B g.g M š .2 B St a_ Maximum in Anzahl der Tage mit 24 Stunden mm 1 Datum <33 ° fs -s'~M gò.s e SS e B c «• (1) 05 « li LZ & g Jänner .... 19 8 6-7 8. 5 2 3 Februar . . . 322 15-3 29. 6 5 2 März .... j 82-3 15-4 10. 12 5 10 April .... 2124 66!» 8. 15 14 3 Mai .... 22-6 6-2 26. 8 8 3 3 Juni 61-4 17-3 7. 8 8 4 3 Juli 60-6 19-4 19. 13 13 2 2 8 August .... 150-2 44-6 15. 15 15 2 3 September . . 53-8 12-0 5. 7 7 1 2 Oktober . . . 34-9 12-0 18. 5 5 • 1 November . . . 31-0 17-2 8. 9 4 5 Dezember . . . 73-2 25-1 19. 12 4 9 Lahr 1908 . . . 834-4 66-9 8. IV. 115 90 32 2 12 20 Der Beobachter: Fachlehrer Otto Brüder s. VI. Hätigkeil der Anstatt nach außen. Die Anstalt unterhielt auch im Berichtsjahre mit der Landwirtschaft treibenden Bevölkerung regen Verkehr; eine große Anzahl Fragen fachlicher Natur kam mündlich und schriftlich zur Beantwortung. Es wurden Obstbaume und Edelreiser an Schulleitungen und unterstützungsbedürftige Besitzer kostenfrei abgegeben und den Schülern der Oberklasse der Volksschule Kartschovin-Leitersberg Unterweisungen in der Rebveredlung erteilt. Bei Anlage und Pflege von Wein- und Obstgärten wurde mit den Lehrkräften und Schülern der Anstalt den Besitzern wiederholt an die Hand gegangen. Direktor Zweifler hielt im Schuljahre 1907/08 folgende Vorträge: In Marburg über Behandlung frostbeschüdigter Reben. Er leitete in Vertretung des Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften in Steiermark den Kurs über Unterweisung bei Heeres-liefernngen. Er schrieb über Peroiiosporabekümpfung, Oidiumbekümpfung und Frostrüuchernng. Die Zöglinge der Lehrerbildungsanstalt erhielten von ihm, Fachlehrer Brüders und Rebmann Blazcviä, Vortrüge und praktische Unterweisungen im Wein- und Obstbau. Außerdem ist er an der Neuherausgabe von Babo-Mach, Lehrbuch des Weinbaues, beteiligt. Er versah das Amt eines Bezirks-Reblanssachverstündjgen für den Bezirk Marburg, war in der Begutachtungskommission der Gesuche für unverzinsliche Darlehen bei Weinbergsanlagen im gleichen Bezirke, im Zentralausschnß der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft, deren Weinbausektion und Obstbausektion, im Ausschüsse der landwirtschaftlichen Filiale Marburg und im Ausschüsse des landwirtschaftlichen Vereines Rotwein und Umgebung tätig. Direktor Zw esister gehört der k. k. Landeskommission für Weinbauangelegenheiten in Steiermark und dem Zentral-ausschnsse des Vereines zum Schutze'des österreichischen Weinbaues als Mitglied an. Er fungierte als Inspektor des Landwirtschaftsunterrichtes in der Zugendabteilung der Münnerstrafanstalt in Marburg und ist Mitglied der Weinbegutachtungskvmmission des Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften in Steiermark. Er war ferner im DurchführnngSkomitee der JubilünmS-Obst-ausstellung in Marburg und als Preisrichter bei dieser tätig. Fachlehrer Brilders hielt folgende Vortrüge: In Marburg über Herbst- und Winterbehandlung der Obstbäuine. „ Langental „ „ Großklein bei Leibnitz über Obst- und Gemüsebau. „ Fürstenfeld über Gemüsebau. „ Gamlitz „ Gündorfk im Saggautale über Wein-, Obst- und Gartenbau. „ Maltschach bei Arnfels über Gemüsebau. „ Neudorf bei Jlz „ Marburg über Bekämpfung' der Peronospora und Behandlung der Obstbäume im Sommer. „ Arnfels über Obstverwertnng. Er schrieb nachstehende Artikel: Der Wintermaschanzker, Steiermarks Hanptsorte. Vertilgung der Maikäfer. Zur Bekämpfung der Raupenplage. Obstzüchter, denkt an die Bespritzung der Baume! Obstmadenfallen. Derselbe bearbeitete außerdem ein im Verlage von A. Hartleben in Wien erschienenes Buch «Erfolgreicher Gemüsebau im Hausgarten". Weiters beteiligte er sich an den Arbeiten des Ausschusses der Filiale Marburg der k. k. Landwirtschaftsgeseüschaft, des landwirtschaftlichen Vereines für Rotwein und Umgebung sowie der Obstbau-fettioiV der k. k. Landwirtschastsgesellschaft. Er ist Vertrauensmann des steiermärkischen Obstbanvereines. Er war beim Ausschüsse der Jubiläums-Obstausstellnug in Marburg tätig und versah das Amt eines Preisrichters bei derselben. Außerdem war er Preisrichter bei der Jubilünmsobstschan in Leibnitz und nahm an den Bestiinmungsarbeiten der daselbst ausgestellten unbenannten Sorten teil. Er bearbeitete einen Entwurf für einen Obst-, Gemüse-»nd Ziergarten bei der hiesige» Haushaltungsschule sowie für den Schulgarten der Knabenvolksschule IV in Marburg. Landwirtschaftslehrcr Erhardt hielt folgende Vortrage: In Mutschen « Stainz „ Pettnn „ Marburg „ Stubenberg „ Fürstenfeld „ Mahrenberg über Fntterba». Viehzucht. „ Düngerlehre. „ Wiesenbau. „ Futterbau. „ Düngerlehre In Fürstenfeld über Futterbau. „ Neubau „ Stainz „ Düngerlehre. „ Mahrenbcrg „ Fntterbau. „ Jagcrberg Er schrieb folgende Artikel: Über Düngung der Kleefelder. Über Behandlung des Stalldüngers. Bekämpfung der Futtcrnot mit besonderer Berücksichtigung der wein- und obstbautreibenden Gegenden. Außerdeai beteiligte er sich an den Arbeite» des Ausschusses der Filiale Marburg der k. k Landwirtschaftsgesellschaft, des landwirtschaftlichen Vereines für Rotwein and Umgebung sowie der Sektion für Tierzucht und Molkerei und der Sektion für Geflügelzucht der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft. Er ist mich Ausschussmitglied des Vereines für Tierschutz und Tierzucht in Marburg. Iccbresberncht ber Pattdesschule flit Alpwirtschaft Grabnerhof. Erstattet vom Tanbeagutsoerroalftr und Pivcltfuv j?. Schuppli, Dr. phil. ber Universität Leipzig. A. Programm. I. Zweck der Kristall. Dieser besteht in folgenbem: 1. Mit der Führung einer typischen Ge b i rgs w i rt s cha ft soll die Lebensfähigkeit (Ertrngsfähigkeit) solcher Betriebe bei ansschließ-licher Viehwirtschaft dorgetnn werden. 2. Sie soll eine Lehrstötte sein für unsere Gebirgsbanern, oti welcher dieselben ihre Söhne und Töchter soweit praktisch und theoretisch ausbilden lassen können, daß sie mit freudiger Zuversicht nach Hause zurück-kehrcn, um mit dein Erlernten der heimatlichen Scholle bei zweckmäßigem Betriebe einen größeren Wirtschaftsertrag abzuringen. 3. Der Kebirgsbauer soll in allen wirtschaftlichen Fragen durch Anschauung sich überzeugen könne», daß die diesbezüglichen Vorkehrungen nicht herrschaftliche, luxuriöse sind, sondern in den Rahmen jeder bäuerlichen Wirtschaft Hineinpassen, sowohl hinsichtlich Aussehen als auch, und das ist besonders schwerwiegend, hinsichtlich des Herstellungspreises. Ferner soll der Bauer der Anstalt unbedingtes Zutrauen entgegenbringen, sie als „nnsere Anstalt" bezeichnen und dementsprechend jeder Zeit sich Rat holen, wo und wann er ihn braucht. 4. Sammlung vieh züchterischer Erfahrungen mit de» in Steiermark am stärksten vertretenen Rassen (Murbodner und Pinzgauer) hinsichtlich Entwicklung und Rntzectrag sowie auf dem Gebiete der bäuerlichen Milchwirtschaft. 5. Abgabe von best im» Zu ch t mater ini (besonders Jungstiere an Zuchtgenossenschaften), bei welchem nebst gutem Körperbau und Rastereinheit besondere Rücksicht auf Abstammung von leistungsfähige» Eltern genommen wird. 6. Verkehr der Org a ne de r A n st a 11 im ganzen G e-biete O b e rst e i e r in a r k s anläßlich der Wandervorträge, der Revisionen bei Zncht- und Molkereigenossenschaften, der Alpwanderkurse, der Rinderschanen, Zuchtviehmärkte, Stall- und Diingerstättensnbventionen und aller sonstigen Anlässe, bei welchen man mit dem Bauern an Ort und Stelle in nähere Berührung kommt, wobei einzig und allein die wirtschaftliche Förderung des Bauernstandes das leitende Motiv des Beamten ist. II. Leitung der Anstalt. Zur Leitung der Anstalt sind berufen: Der steiermärkische Laudes-AuSschuß mit dem Anstaltsknratorinin und unter diesen der A n sta l t sd i re kt o r. III. Anstaltsovjekte. Zur Anstalt gehören folgende Besitzungen; 1. Das G r a b n e rgut, welches sich über die Gemeinden Hall, Weng und 5tnimmt erstreckt und aus vier Parzellen besteht, wovon drei klein sind, während die vierte das eigentliche Gut umfaßt. 2. Die B ucha u, die ans sechs ehemaligen Bauerngütern, respektive Bauernhuben aus zwei Parzellen seiner großen und einer kleinen) besteht und in der Gemeinde Weng liegt. 3. Das La u f f erb a u erg u t. Dieses umfaßt zwei Parzellen und liegt in der Gemeinde Weng. 4. Die Grabneralpe in einer Parzelle; ebenfalls zur Gemeinde Weng gehörend. Die nun genannten Gutsteile weisen folgende Flächeninhalte auf: Lokalität Bau- areal ha Garten ha Wies- land ha Alpe ha Wald ha u„. produktiv ha Summe ha Grabnergut . Buchau . Laufferbaucr. Grabneralpe . 0 4736 0-6905 0 0370 0 0417 0-0162 00317 00063 76-6856 100 5835 141641 103-9353 37-8012 26-4083 3-1586 29 1969 1-0956 0-0058 0-5856 71-8895 1160221 127-7198 17-9516 205 0684 Summe . . 1-2428 0-0542 191-3831 103-9353 96-6660 73-5765 466-7569 A » merk u n g. Über die Lehrkräfte, die Aufnahnisbedingnngen der Zöglinge. Volontäre und Lehrlinge, die Lehrpläne der llnterichtskurse, die Hausordnung für die Zöglinge u. s. w. liegt ein Tätigkeitsplan vor, der allen Interessenten auf Wunsch zugesendet werden kann. B. Schulnachrichlen. I. Personalstand der Mnstaltskehörden. a) L n n d e s - A ii S s ch u s; -Referent: Ar n» z Graf von Attems, f. ». k. Kümmerer, Gutsbesitzer. b) M itglie d er des Sì u latori it m S : Rudolf v o u Dehne, Gutsbesitzer und Laudtagsabgeordneter. Karl Pongratz, Hausbesitzer und Bürgermeister. Leo Zedlachcr, Großgrundbesitzer und Landlagsabgeordnetcr. II. Personalstand der Anstalt. Paul S ch u p p l i, Dr. phil. der Universität Leipzig, diplomierter Landwirt von Halle a. d. S., Landes-Gutsverwaltcr, Direktor und Wanderlehrer für Viehzucht, Milch- und Alpwirtschaft. Id a Schuppli, Leiterin der Müdcheukurse und Lehrerin für Gesnudheits-, Kranken- und Kleiukinderpflege, Gartenbau und Hühnerzucht. Ernst Hamann, Lehrer und Wanderlehrer für Viehzucht, VR il chiniti Wiesenwirtschaft. Betty Hinterer, patentierte Haushaltungslehrerin des Haushaltungsseminars in Bern, Lehrerin für Hanshaltnngsknnve und haus-wirtschaftliche Buchführung. Viktor Ruesch, Absolvent des Vichhaltungskurses mit Oberhof, der Landes-Ackerbauschnle Grottenhof und des inilchwirtschaftlichen Institutes in Hameln, Adjunkt. Marie Winter, Gehilfin für das Haushaltungswesen, Lehrerin für Hausarbeit, Waschen und Bügeln. Marie Pürcher, Gehilfin für das Mvlkereiwesen. Hermine Krainer, Buchhalterin. Marie Glaser, Buchhalterin. Elisabeth G a u d y, Bnchhalterin. Therese Pohl, Kanzleihilfskraft. Fauni Dirnberger, Kanzleihilfskraft. Int Verlaufe des Berichtsjahres schieden ans dem Personalstande ans: H ermi n e Krainer ant 1. Mürz 1908, welche in den Personalstand der Landesbuchhaltung im Landhanse zu Graz ausgenommen wurde, ist durch Marie Glaser ersetzt worden. Marie Glaser am 15. November 1908 infolge Berlobnng und wurde durch Elisabeth Gaudy ersetzt. Therese Pohl am 14. Mürz 1908 und wurde durch Fauni Dirnberger ersetzt. III. ZWIerverzeiDnis. Nachstehend folgt das Verzeichnis derjenigen Schülerinnen »nd Schüler, die die Kurse im Jahre 1908 besuchten. ii) V. Haushaltungskurs vorn 2. Jänner bis 10. Mürz. 1. Beichtbuchner Johanna 2. Eiteljörg Marie 3. Gutzelnigg Emma 4. Haselwander Hedwig 5. Lanzer Cücilia 6. Mitterndorfer Anna 7. Riedl Marie 8. Stehlik Olga 9. Weberhofer Katharina von Lassing bei Lieze». Puch bei Weiz. Rcnnsa» bei Schladminq. Wald. Bruck a. d. Mur. Klachau bei Jrdning. Pobersch bei Marburg. Wien. Radmer bei Eisenerz. b) XV. Viehhaltungskuro vom 9. Jünner bis 10. Mürz. 1. Berger Johann + 2. Brandtner Josef 3. Engelhart Michael 4. Fleischhacker August 5. Fruhinann Jakob 6. Grost Franz 7. Haid Josef + 8. 5)irn Benedikt 9. Kolland Michael 10. Michelitsch Heinrich 11. Pirker Leo 12. Schlick Rupert 13. Schweiger Stefan 14. Wallner Franz 15. Wiedcrhofer Johann 16. Winkler Josef von Dietinannsdorf bei Rottenmann. Großlobming bei Knittelfeld. St. Martin bei Gröbining. St. Georgen bei Neumarkt. Oberzeiring. Cisti. St. Georgen bei Neuinarkt. Hafniug bei Trofaiach. Zeltwcg. Garanaß bei Schwanberg. Mariahof. St. Ruprecht bei Mura». Halltal bei Mariazell. Stadl a. d. Mur. Baierdorf bei Birkfeld. Rauth (Kürnten). + Sind vorzeitig wegen Krankheit ausgetreten. c) II. Baurrnfrauenkurö voi» 15 1. 91 limami Fauni 2. Ehrlich Marie 3. Gewehsler Josefa 4. Kalkschmid Agnes 5. Kerndl Adelheid 6. Landl Mathilde 7. Saner Therese 8. Schmid Frida 9. Sicgl Luise 10. Steinleitner Therese bis 22. März. von Obdach. „ Judenburg. „ Mitterndorf bei Anssee. „ Büschendorf bei Liezen. „ Lerchenreit bei Aussee. „ Wald. Eichdorf bei Judenburg. „ Mitterndorf bei 91nssee. „ Tragöß bei Bruck. „ Landl bei Hieflan. (1) XIV. Banerntöchterkurs vom 29. März bis 19. Juni. 1. Auer Anna 2. Göhl Ludmilla 3. Gruber Genoveva 4. Heinzl Marie 5. Hinterhofer Theresia 6. Jndmaier Mathilde 7. Kirchengast Anna 8. Knaus Ottilie 9. Lackmaier Amalie 10. Lackmaier Marie 11. Lating Theresia 12. Leimberger Katharina 13. Nieder! Johanna 14. Pfnatschck Hedwig + 15. Pierer Theresia 16. Planitzer Helene 17. Pnrchcr Anna 18. Pürcher Marie 19. Sbardelatti Marie 20. Schaffer Marie 21. Schlager Julie 22. Stern Josefa 23. Weißensteiner Paula 24. Wolf Elisabeth von Reit in Winkl (Bayern). „ Scheifling bei Neumarkt. Wald. „ Krieglach bei Kindberg. „ Mühlen bei Neumarkt. „ Kammern bei Mantern. „ Gnas bei Feldbach. „ Graz. „ Veitsberg bei Leoben. „ Niklasdorf bei Leoben. .. Wald. „ Tutschach bei Aflenz. „ Badenbrnnn bei Kirchbach. „ Reitingen bei Mantern. „ Vcitsch bei Kindberg. „ Wald. „ Eselsbach bei Aussee. „ Grundlsee bei Anssee. „ Scheifling bei Neumarkt. „ St. Michael bei Leoben. „ Donawitz bei Leoben. „ St. Bartholomä bei Gratwein. „ Wien. „ Johnsbach bei Liezen. -f- Ist vorzeitig wegen Krankheit ausgetreten. e) III. Alpwirtschaftskurs voi» 2. bis 22. Juli. Gewehsler Franz Klnpf Max Kroneis Johann Kurz Ludwig Maisliuger Johann Maubach Otto Michditsch Heinrich Schmoll Leopold Zizenbacher Ferdinand Dem Mitterndorf bei Anssee. Gams bei Hiefla». Gnßwerk bei Mariazell. Reichramming (Oberösterreich). Ranishofen (Oberösterreich). Wien. Garanas bei Schwanberg. Altenmarkt bei St. Gallen. Lind bei Scheifling. f) I. Förstrrkurs. vom 26. bis 31. Juli. Günther Josef von Hintersee (Salzburg). Huber Karl „ Weyer (Oberösterreich). Rogenhofer Emmer. Dr. „ Wien. Salchner Josef „ Kitzbüchel (Tirol). Schöndorser Josef „ Mühlbach (Salzburg). Wampel Josef v. „ Mürzsteg. g) VI. Haushaltungskurv vom 30. August bis 14. November. Beichtbuchner Ottilie von Ardning bei Liezen. Jorman Antonia „ Jirice (Böhmen). Gornig Marie „ Zweinig bei Marburg. Hanf Marie Knlwang. Lackner Anna „ Knlwang. Lichtl Fauni „ Trofaiach. Nadler Elisabeth „ Hieflau. Ncnwirth Alma „ Silberberg bei Lcibnitz. Stock Amalie „ Klein bei Knittelfeld. h) I. VolköfchullrhrcrkurS vom 1. bis 15. September. Aubrunner Josef Brcnce Franz Demal Hermann Dorrer Gottfried Fercher Balthasar Glanzer Johann Hauser Johann Kabnsch Friedrich Kleindienst Johann von Schnecberg (Niederösterrcich). Ran». Windhaag (Niederösterrcich). Turnau. Berg (Kärnten). Gaal bei Knittelfeld. Maishofen (Salzburg). Hans bei Gröbming. St. Oswald bei Graz. 10. Knaus Simon 11. Lothaler Josef 12. Loy Johann 13. Malloth Johann 14. Mayer Rudolf 15. Mešiče! Josef 16. Mittler Franz 17. Rogier Nikolaus 18. Plankensteiner Ludwig 19. Preschinsky Andreas 20. Rößner Hugo 21. Schafferhans Franz 22. Seidler Alois 23. Soinpek Franz ' 24. Strauß August 25. Tertnig Sebastian 26. Thalhanimer Doniiuik 27. Tragau Friedrich 28. Veigl Anton 29. Brečko Franz 30. Weichselbautner Rudolf von Himinelberg (Kärnten). Ostermiething (Oberösterreich). Afling. Hörzendorf (Kärnten). Obdach. Lichtenwald. St. Michael bei Leoben. Mariapfarr (Salzburg). Proleb. Piesting (Riederösterreich). St. Johann a. Tauern. St. Ulrich (Oberösterreich). Gonobitz. Altenmarkt (Salzburg). Abstall. Guttaring (Kärnten). Kuchl (Salzburg). Windhaag (Oberösterreich). Ehrenhausen. Windischgraz. St. Georgen a. Wald (Oberösterreich). i) XVI. Bichhaltiiiigskurs vom 15. September bis 14. November. 1. Aigner Johann 2. Berner Norbert 3. Haiger Josef 4. Hoffelner Josef 5. Kollment Georg 6. Marold Josef 7. Pnrcher Johann 8. Ramine! Johann 9. Reinmüller Josef 10. Riehl Alois 11. Schaumberger Franz 12. Schlager Josef 13. Schwarzenbacher Johann 14. Speekmoser Peregriit 15. Stranimayer Roman 16. Thoma Franz von Lenkdorf bei Gröbining. „ Schöser bei Mn rau. „ Winkel bei Gröbining. „ Fensch bei St. Marein, Knittelfeld. .. Turnau bei Aflenz. „ Trieben. „ Eselsbach bei Aussee. „ Tornimi|t bei Leoben. - Stadl a. d. Mur bei Murau. „ Kamnih (Böhmen). „ Jrdning. „ Donawitz bei Leoben. Trofaiach bei Leoben. Liezen. Trieben. Gröbining. Der hiebei erzielte Unterrichtserfolg ist aus nachstehender Tabelk ersichtlich: Anzahl Schüler nt i t Kurs s fl :li£ 2 S se== =>:Es s *1,0 2 e a “■£-”£.119 "5*2 ■§ £ E £E tfc 3 £ V. Haushaltungskurs. 1 4 1 2 1 XV. Viehhaltungskurs . 1 2 2 2 5 1 1 — XIV. Bauerntöchtcrkurs. — 2 9 4 4 1 2 1 III. Alpwirtschaftskurs — 2 3 2 2 — — — VI. Haushaltungskurs 2 — 2 1 2 1 1 — XVI. Viehhaltungskurs . 2 — 4 2 4 2 2 — I Zur Pflege heimatlicher Lieder wurde anläßlich der Kurse allwöchentlich eine Stunde Gesangsunterricht vom Schulleiter Rechling in Weng erteilt. k) Volontärstand. Es befanden sich hier anfangs des Jahres . . 1 Volontär Dazu kamen wahrend des Jahres.........................4 Volontäre Verlassen haben die Anstalt...........................3 „ Verbleiben Ende des Jahres 2 „ Es befanden sich hier anfangs des Jahres . . 4 Volontürinnen Dazu kamen während des Jahres............................6 „ Verlassen haben die Anstalt..............................7 „ Verbleiben Ende des Jahres...............................3 1) Lehrlinge. Zur Erlernung des Melkens und der Molkcreiarbeitcn befanden sich im Berichtsjahre 17 Personen (2 weibliche und 15 männliche) hier, welche gewöhnlich 4 Wochen zu diesem Zwecke tätig waren. Als Stütze der HaushaltungSlchrerin befand sich Marie Hinterer von Ende Mürz bis Ende Juni am Grabnerhof. Die neu eingeschobenen Kurse, nämlich „Försterkurs" und „Volksschullehrerkurs", wurden, erstercr auf Veranlassung des k. k. Ackerbau-Ministeriums und letzterer auf Veranlassung des k. k. Unterrichtsministeriums abgehalten. Der Försterkurs fand auf der Alpe statt und hatte zum Zweck, solche k. k. Förster, die in ihrem Tätigkeitsbereich Alpen haben, mit der rationellen Alpwirtschaft bekannt zu machen. Bei beit Bolksschullehrerkursen würbe angestrebt, benselben Kenntnisse in ber Alpwirtschaft, Biehzncht, Milchwirtschaft nnb bem Genossenschaftswesen beiznbringen; nebenbei spielte ber Anschauungsunterricht in Stall nnb Molkerei nnb gelegentlich mehrerer Exkursionen eine große Rolle. Jebe»falls bürsten biese Anregungen überall ba, wo sie auf gutem Boben gefallen finb, gute Früchte tragen. IV. Exkursionen. Solche würben folgenbe gemacht: a) Mit beni V. Hanshaltnngskurs nnb beni XV. Viehhaltungskurs fuhr man nach Oberösterreich nnb besuchte baselbst bie lanbwirt-schaftliche Schule Ritzelhof bei RettiugSborf, in Linz bie Linzer Molkerei von Herrn Schmib, in Schürbing bie Butter-, Eier- nnb Honigverwertungsstelle ber I. Zen tra l-T e e b n t t e r v e r k a n f s g e n o s s e n s ch a f t, bas st ü b t i f ch e Museum, bie Laboratorien ber lanbwirtschaftlichen Versuchs-ft nt io n uitb bas Mustergut Otter buch mit bem bort befinblicheu lanbwirtschaftlichen Museum bcs Herrn P r ü s i b e » t e n Georg Wieninger (viertägig). b) Mit beni XIV. Bauerntöchterknrs besuchte man in Wien bie Wiener Molkerei, ben k. k. Mar st all, bie Rotschilb'schen Gärten, eine HauShaltungs- nnb D i e n st mü b ch e n s ch nl e, bas H a uS» li a lt u n g § f e m i u n r, bie große Markthalle, bas Rath a u s unb bie .Heimstätte für Frauen nnbMäbchen (breitägig). c) Mit beni III. Alpwirtschaftskurs bie Ianbf chn f tlichen Alpen Ha selkaar unb Scheuchegg im Gesäuse (eintägig). d) Mit beni I. Försterkurs bie Gntinann'sche Verwaltung in W alb » Ka lw a n g, ben Liesinggraben, S t c ilb a cher, Bärensolalpe, T r i e b e n t a l, T r i c b n e r a l p e, B ä r e n t a l a l p e bes Herrn Z e n t r a l - A u s s ch n ß m i t g l i e b e s R i e m e l m o s e r, St. Johann a. T., Hohentanern unb Trieben (breitägig). e) Mit beni I. Volksschnllehrcrknrs bie Käsereigenossenschaft S t. Georgen unb ben Murbobner Zuchtviehmarkt in S t. Bi i eh a e I (eintägig). f) Mit beni VI. Haushaltungskurs utib beni XVI. Viehhaltungs-turs bie Käsereigenossenschaft St. Georgen, G n t s-Verwaltung Höf 1 bei Friesach bcs Herrn Salzer, KIngen-furter Bi ol ter ei, Körnt uetifche 2 nnb es = Bie i er e i= uno HauShaltungSschule iti Kla g e n s u rt unter Führung ber Leiterin Frl. L acku e r, R » n b f a h r t auf bem Wörthersee unb Besuch von Maria-Wörth unter Führung beö Herrn O berf i n a nz r a t Matievic unb bie Gutmnnn’fche Gutsverwaltung Wa lb-K a l w a n g unter Führung bes Herrn Gutsverwalters K i u b (breitügig). Wie gewöhnlich würben bie Kursteilnehmer anßerorbentlich entgegen-kommenb unb gastfrennblich ausgenommen unb fühlen wir uns veranlaßt, für all bas Empfangene, bas gewiß allen unseren Schülerinnen unb Schülern im besten Andenken bleiben wird, indem uns so viel des Lehrreichen und Schönen geboten wurde, den herzlichsten Donk zum Ausdruck zu bringen. Diese Exkursionen bilden ein wichtiges Mittel, um den Gesichtskreis der jungen Leute zu erweitern und sind in ihrer Art unentbehrlich, nur kommen wir sehr oft an die gleichen Orte und stellen an die betreffenden Inhaber dabei doch große Anforderungen, um so mehr drangt sich uns für die unverminderte und immer gleich freundliche Emsifangsweise das Gefühl der Dankbarkeit auf. Selbstredend wurden auch mit sämtlichen Kursen kleinere Exkursionen im Bereich unserer Wirtschaft gemacht, wie auch einigemal in die k. k. Torswirtschaft bei Admont des Herrn Dr. Bersch. V. Lehrmittelsammlung. Nebst verschiedener Fachliteratur und Anschauungstabellen, die durch uns direkt angcschafft wurde», erhielten wir mehrere Lehrbücher durch das k. k. A ck erb a n mi ni st eri um. Ferner durch den Berbandssekrctär Professor Felix B a s; l e r kamen wir wieder in den kostenlosen Genuß des Jahresabonnements folgender Zeitschriften: a) Deutsches Agrarblatt aus Böhmen. b) Der deutsche Landwirt ans Böhmen. c) Der deutsche Imker aus Böhmen. Bon der Aktiengesellschaft Alfa Separator wurde uns ein „Viktoria"-Butterfaß Nr. 7, Inhalt 200 Liter, und von der Firma R. A. Lister & Go. ein Ideal-„Viktoria"-Butterfaß zum halben Preis und ein Lister Separator kostenlos zur Verfügung gestellt. Allen Spendern, die sich unserer Lehrmittelsammlung in so überaus freundlicher Weise durch ihre Gaben aunahmen, bringen wir an dieser Stelle unseren besonders verbindlichen Dank zum Ausdruck. C. Wrlschaftslìelrieb. I. Wiesenbau. Tabellarische Übersicht über die Dürrfuttcrernte pro 1908. Hektar- Ernteertrag Erntcarbeitskosten Bezeichnung der Besitzungen, auf die sich die Angaben beziehen Futlersvrte Anzahl der geernteten Bodens! tichc im ganzen pro ha im ganzen pro ha pro <1 Mtz. Mtz. K K K Grabnerhof .... Heu 67-01 1679-5 277 1181-30 20-70 0-75 Grummet 37-01 448 121 504-75 13-63 1-13 Summe — 2027-5 — 1686-05 — — Durchfchn. — — 35-56 — 29-57 0-83 Buchau Heu 53-20 1216 229 2494-74 46-89 2-05 Lausferbauer .... Heu 12-74 348 27-3 545-60 42-83 1-56 Grummet 150 36 24-0 57-30 38-20 1-59 Summe — 384 — 602-90 — — Grabnerhof, Buchau ». Lausferbauer. . . Durchfchn. Heu 122-95 3143-5 3014 25-60 4221-64 47-32 34-34 1-57 1-34 Grummet 38-51 484 12-57 562-05 14-60 116 Gesamtsumme . . . 3627-5 — 4783 69 — Gcfamtdurchfchnitt . — 29-50 — 88-91 1-32 Die Heuernte war eine durchschnittlich um 5-8 q Pro Hektar geringere wie im Vorjahre. Dieser Mißerfolg ist im Vergleich zur allgemeinen Fntternot eigentlich mehr als Erfolg zn betrachten, indem wir weit weniger geschädigt waren als unsere Nachbarn und viele Bauern der Umgebung. Es hat sich deutlich gezeigt, daß ein fleißig gedüngter Baden der Trockenheit besseren Widerstand entgegensetzt als da, wo die Wiesen mir wenig oder gar nicht gedüngt werden. Der ganze Henertrag ist dem Anschein nach immer noch gegenüber anderen Ertrügen andernorts ein verhältnismäßig kleiner. Dies ist nur scheinbar, weil diese Wiesen auch gleichzeitig geweidet werden und die Weidenutzung in der Tabelle gar nicht zum Ausdruck kommt. Wir werden im nächsten Jahre auch in dieser Richtung genauen Aufschluß geben, so daß dann der volle Ertrag der Wiesengründe zum Ausdruck kommt. II. Viehzucht und Viehhaltung. 1. Aufzahlung und Schätzung des BichstandcS. Der Gesamtviehstand betrug: Am 1. Jänner 1908 .................. 122 Stück „ 31. Dezember 1908 .... 123 und zwar verteilen sich dieselben auf Mnrbodncr- und Pinzganerrasse in folgender Weise: N! u v 6 o b n e r Pinzgauer im Jahre 1908 am 1. Itimi. 31. Dez. 1. Jtinn. 81. Dez. Zuchtstiere . . . . 2 1 — — Jungstiere 3 2 2 Stierkülber ... A 7 1 2 Zuchtkühe . . .27 29 21 16 Mastkühe — — — Trächtige Kalbinnen . 6 5 3 — Nichttrüchtige Kalbinnen über 1 Jahr 14 15 8 13 Kuhkälber . 10 9 8 5 Zugochsen . . . 5 2 — 2 Jungochsen . . . 3 2 6 8 Ochsenkülber . . 1 3 1 4 Summe . . . . 72 Stück 76 Stück 50 Stück 47 Stück Schätzungswert K 23.360 24.070 18.300 14.900 Um die Schätzung des Biehstandcs als eine den Verhältnissen angemessene zu rechtfertigen, dienen folgende Durchschnittsergebnisse, die sich mit der DnrchschnittspreiLlage für Zuchtvieh im Rechnungsjahre durchaus im Einklänge befinden: SR u r bobnet- Pinzgauer Zusammen StUck K pr. St. L Stück K pr. St. Iv Stiick K pr. St.lv Kühe . . 29 11.630 401 16 6.610 413 45 18.240 405 Kalbinnen 20 6.330 316 13 3.940 303 33 10.270 311 Kuhkälber 9 1.270 141 5 690 138 14 1.960 140 Stiere . 11 3.210 292 4 1.740 435 15 4.950 330 Ochsen . 7 1.630 233 9 1.920 213 16 3.550 222 Summe . 76 24.070 317 47 14.900 317 123 38.970 317 Durchschnittsgewicht der Murboduerkühe 579 kg. Bewertungsmaßstab pro Meterzentner 69 K. Durchschnittsgewicht der Pinzgauerkühe 621 kg. Bewertungsmaßstab pro Meterzentner 67 K. Durchschnittsgewicht sämtlicher Kühe 593 kg. Bewertungsmaßstab pro Meterzentner 68 K. Auch in diesem Berichtsjahre sind die Biehpreise noch einmal zurückgegangen und stellt sich daher wieder ein Rückgang in der Bewertung der Rinder ein. Besonders bemerkbar machen sich diese schlechten Preise bei der Bewertungseinheit pro Meterzentner der Pinzgauer Kühe, indem dieselbe, was sonst nie der Fall war, tiefer steht wie bei den Mur-bodner Kühen. Die Erklärung dazu ergibt sich daraus, daß eine ganze Anzahl schwerer Pinzgauer Kühe zur Abgabe für Schlachtzwecke gelangen und dementsprechend in der Bewertung zurückgeblieben sind gegenüber den Zuchtkühen. 2. Bewegung des Viehstandrs. oo Zugang durch <35 3 Abgang durch «5 I 55 £ S 3 Iti 00 o Kategorie 1 2 » t c s <3 C ts 0° 5 s "a- ■o *a 55 2 L f s ti <35 3 E E 3 (ti 3 i « 35 1 Iti Berk«, è w ifc zur 3 3 Ö e- i« 3 è § J3 ja :3’g E 3 ^ E ; O s, Iti (rl OT i Sprungstierc .... 2 3 » 2 2 4 i ! Jungstiere 2 — 2 5 7 — — 1 — 3 4 5 Sticrkälber .... 5 20 — — 20 — 2 — 1 13 16 9 Mastkühe — — — 5 5 — — 5 — 5 — Zuchtkühe 48 — 8 18 26 — 5 — 19 5 29 45 Tragende Kalbinnen. 9 — 8 13 16 — — — 2 18 20 5 Noch nicht tragende Kalbinnen.... 22 _ 5 16 21 2 13 15 28 Kuhkälber 18 13 1 — 14 — 1 1 16 18 14 Zugochsen 5 — — 2 2 — 8 — 3 4 Jungochsen .... 9 — — 2 2 — 2 — 2 2 6 5 Ochsenkälber .... 2 8 8 — 2 — — 1 3 7 Summe. . . 122 33 19 72 124 — 12 3 37 71 il 23 128 — 136 — Ei » g e k a uft wurden: Pinzgauer Vieh: Ein Jungstier zum Preise von . 704 K — h Eine tragende Kalbin zum Preise von , 500 80 „ Zwei noch nicht tragende Kalbiuucu zum Preise von . 504 „ — „ 4 Stück Summe . 1.708 K 80 h Murbodner Vieh: Ein Juugstier zum Preise von. > 1.004 K — h Acht Kühe zum Preise von . 3.906 „ 65 „ Vier tragende Kalbinnen zum Preise von 1.802 „ — „ Eine noch nicht tragende Kalbin zum Preise von . . 310 „ — „ Ein Kuhkalb zum Preise von 118 » — ,, 15 Stück .... Summe . 7.140 K 05 h Gesamtsumme für 19 Stück eingekauftes Bi eh . 8.849 „ 45 „ Durchschuittseiukaufspreis............................ 465 „ 76 „ Verkauft wurd e u 40 Stück und betrug der Erlös dafür in Summe . . 13.912 K 85 I> und macht das pro Stück eineu Durchschnittsverkaufspreis von 347 K 82 h. Für die 12 geschlachteten Stücke wurde verrechnet . . 2.152 „ — „ Für Häute wurde eingenommen.......................... 209 „ 24 „ An Sprunggeld wurde eingenommen........................ 6 — „ An Prämie für einen Stier wurde eingenommen . . 30 „ — „ so daß die Gesamteiiiuahme vom Bieh (Milch- und Molkeceiprodukte ausgeschlosscu) den Betrag von . 16.310 K 09 h erreicht hat. 3. Aufzucht. Resultate des A u fz u ch t s v er su ch e s mit E m ul sio us° milch im Jahre 1908: Rasse v 2 i S Gattung Der Versuch erstreit! sich über I» Su»»»a wurde eine Zunahme erzielt Durchschnittszunahme pro Tag u. Stück Tage kg g Murbodner 14 Stier- und Ochscnkälber 1542 1512 980 10 Kuhkälber 715 562 784 Pinzgauer 4 Stier- und Ochsenkälber 477 474 993 1 5 Kuhkälber 463 354 764 Summe . . j 33 3197 2902 907 Das Emulsionsverfahreu, das nun schon über drei Jahre in Anwendung steht, gibt beständig sichere, gleichmäßigere und bessere Ergebnisse. So ist die Dnrchschnittszunahnie pro Tag und Stück gegenüber dem Borjahre um 83 g gestiegen. Auch kommen Durchfälle sozusagen fast gar nicht vor. Interessant sind in dieser Richtung die Ergebnisse eines Schweizers, des Herrn I. Weber, Sonncnberg-Engstringen bei Zürich, welcher ans unseren Rat dieses Verfahren zum Zwecke der Kälbermast anwendet. Derselbe wendet das Emulsionsversahren zur Kälbermast wie folgt an: Die ersten acht Tage erhalten die Kälber bis 8 1 Vollmilch auf den Tag. In der 2. Woche 7—6 1 Vollmilch + 1—2% 1 Emulsionsmilch auf den Tag — 8 — 8% 1 Gesamtmilch. I» der 3. Woche 5—3% 1 Vollmilch + 3% - 5% 1 Emnlsionsmilch auf den Tag — 9 1 Gesamtmilch. In der 4. Woche 4—3 1 Vollmilch + 6—7 1 Emulsionsmilch aus den Tag — 10 1 Gesamtmilch. In der 5. Woche 3—1 1 Vollmilch + 8—10 1 Emnlsionsmilch auf den Tag =111 Gesamtmilch. In der 6. Woche 0-5—0 1 Vollmilch + 11—12 1 Emnlsionsmilch auf den Tag — 11'5 1 Gesamtmilch. In der 7. Woche 12—13 1 Emnlsionsmilch auf den Tag. In der 8. Woche 13—14 1 Emulsionsmilch auf den Tag, wenn überhaupt die Mast so lange dauert. Schwächliche Kälber erhalten entsprechend weniger Milch. Der Fettzusatz betrügt 3'5 Prozent ; als Fett wird Palmin verwendet. Es wird auch dort der Emulsor von Ingenieur Bazzi in Mailand benützt, so auch die Trünkeimer, wie sie am Grabnerhof in Verwendung stehen. Bis jetzt wurden 65 Kälber gemästet und genau Buch geführt über jedes einzelne Kalb. Der Anfangswert eines Kalbes wurde im Alter von acht Tagen mit 80 Rappen pro Kilogramm Lebendgewicht berechnet. Es haben diese 65 Kälber die Magermilch im Durchschnitt zu 9 Rappen auf den Liter verwertet. Dabei wird die verabreichte Vollmilch zu 20 Rappen angerechnet. Kapital, Zins, Arbeit stellen sich pro Kalb während der ganzen Mastzeit auf 8 Franken. Der erzielte Preis für 1 kg Lebendgewicht stellt sich durchschnittlich ans 140 Franken, die durchschnittliche Lebendgewichtszunahme betrug auf den Tag 0-950 kg. Zur Erzeugung von 1 kg Lebendgewicht waren durchschnittlich 11 1 Gesamtmilch nötig. Die Kälber erreichteifein Durch-schnittslebendgewicht von 110 kg bei einer Mastdauer von 65 Tagen. Es wurde die Erfahrung gemacht, daß die Mastkülber am vorteilhaftesten bei einem Lebendgewicht von 120 kg verkauft werden, »nd rentiert sich in diesem Falle die Mast sehr gut. Fast ausnahmslos war das erzielte Fleisch weiß und zart, abdr nur selten sehr fett. Das Totgewicht betrug durchschnittlich 58 Prozent. Vorstehende Ergebnisse seien gegenüber denjenigen der Aufzucht, wie sie am Grabnerhof gewonnen wurden, als Mastergebnisie nicht gekennzeichnet und erbringen den Beweis, das; auch für Mastzwecke dieses Verfahren, bei zweckmäßiger Anwendung, vorteilhaft ist. 'e d 02 !^7 2 § — j=* — e c 3 2 - >-- § -- 5 K E «- o •rs- 2 .—- r> V ti o -L C @b 85 t s E ■It X. cc " s 00 s ^ O w -2 -8 _ s ^ s — o 02- » "2 d ! ojmgu3jJo& co -ti o -ti CD CO o rti CD CO pnis 00 CM JU co CD CD l— sjpigjJiuffi -ti CO 02 co 'O CO CO CO i CO rf CO Z pir;s 00 (N 1-4 CO CD CD t> aliuiig CO C4 -tl co CD CM KO CM 1- CO O CM - PMS f» l- -ti CM 02 KO rh CM (M 00 p o -ti KO 02 kO KO KO KO KO 02 KO -ti KO «o- PM9 1- oo 00 (M O CD CD O co CM -v o UC1 chsWpa-qiM CD (M CM 00 r—< CO e (M CO tH <3 pms 02 02 O CO OJ CO KO CO co % Bu»Juiii|jiugg CD KO 5 CO -ti CD KO Z PMS 02 02 o co (M r—1 O 00 KO CO co 231 00 -r CM 02 -h co L'- IO CM L- KO CM 02 KO CO t> KO (M O "4-* pius 02 02 o co 5 00 -ti CO co «e- 5(13iqujp3(g CO co KO co -+| CO CO KO co CM CO v pms (M KO 02 CM i> o »o 02 -ti U o -1-urjni® l- -ti O KO i> co -h KO t- -t< *• PM9 l— 00 lO co 00 -ti CD KO CO KO >« -e 3(jq(jtjua3qiffl; 2 o kO O «M O 00 o (M O < PMS t- 02 00 co 02 00 02 CO 00 r—i $> BuojutnfjnigK PUI9 t— 02 00 co 02 00 02 CO 2 ^>1 CO l- 00 (M CM L'- l— KO -ti (M KO L'- PN>I -f O l'- oc 02 CO oo 02 CO 2 ;(piauO Ji>[ 00 co co -ii 2 -t< o rti KO -ti -SvuvjulL ptu9 00 o -* -ti 00 O -ti 02 C O ti ti i- c p e 5 m fi 'S s è ’S c S T o >-» s ti «32 .** * A 5 è § è ’S « e d Q >2r § s g Tabellarische Ausamrnenstellurrg der in verschiedenen Altersstadien von der hiesigen Rindviehzncht erreichten Dnrchschnittsgewichtc und Maße nach den voi» 1. Marz 1897 bis 31, Dezember 1908 durchgeführten Gewichtsbestimmungen und Messungen. ! *-* 1 >+4 31 • H a ' ** «• 1 * =3 t> «- rii 3 ■o o «81 a o 9 -0 t> «I ca o u % cO* U '2 ‘S' o a, a o gzwaguspsK D* pH DI DI GC XO D" xC Dl ^ 1 PHI® O «—< CO t—i *—< ec CO CM aipiglstu® CO'—' O CO CM Dl xO Di Tf PMS O —i CD T-H «—i CD 60 M SbuvJ 142 163 146 143 153 144 PINT 70 5 7 j 42 4 7 CO O CD CO OS xO CD t— CD CD CD CD PIUS CO b» OS CO xO pH *> XO H 5(jg(i)ju«niaj os ,i. co >- — OS t>- 00 —1 GO CD pH Suvjuinstnag; GO »O 1- 00 Di 00 pH 00 CD i—t &[ 391 584 422 391 556 445 PHI® CO 1-1 OS CS t-i h 00 CD pH sipaquspZK C D xO XO CD xO pni® CO CD CM xO i)i CO Cs pH pH 05 00 d;mquoyo^s 00 CO xO X CO o XO o xo PM9 05 *“• Th co CO lO o CO xO xO '■tf co xO X z PM9 o> CO co w £ »8ut)5 XO lO 05 l- 05 xO r—I co io o t> co s PNIT co xO CO co co u p o »tawJnj® o L- L— Ol 1- 05 co CO t> Oi l- -« u PINT t> xO t- co CO tilü 0 5hStz,j>,r,qlW --st CO Z CO Ol co 05 CO et & PINS t- CO 00 Ol xo d- ■o fluujiungiu® Ol 00 0 01 05 CO Ol CO 205 Ol 05 3 PINT t- co X o M-» L-l t- o IO Z 00 XO xO l- 9 3}mqujpog£ CO Xft co lO t> l> 05 i> S> vr «o PINT Ol •"* X co Ol CO xO 'K 3 xO xO « PINT Ol CO CO 05 c£ SöllvI 05 Ol L- xO xO xO O t- 05 xO - PINS 05 CO lO xO CO co CO xO x> rft* 3j3Wjni£6 05 CO l'- 05 CO CO co co 1- 05 co -0 '■H PINS CO t- io (M xO co ■b 5tzSh,j;i,3q>W Ol CO 01 2 05 CO o co XO co 2 Ot p PINS Ol 00 xo 00 co CO p SuvjmnijnrK l- 1- O 0 01 01 2 co 05 05 »o 00 PINS Ol 00 xO 00 co ”* X »1 00 xO Ol 00 CO 05 co co ■** 05 1- CO xo PINS Ol 00 CO CO Ol co X e £ • E iS s a *-* $ e Q z A O A K * g .s « K * * « » 6 è Jo e- c :<3 s * è sx § S' «a 8 Gcrbelkcrvische Juscrmmensteàng der in verschiedenen Altersstadien von der hiesigen Rindviehzucht erreichten Durchschnittsgewichts und Maße nach Den voi» 1. März 1897 bis 31. Dezember 1908 dnrchgeführten Gewichtsbestimmungen und Messungen. c-f -M 5 p o « szisiguspsK O 00 rH a II io io IO ^11 pn;s ^ f ^ (M I i >— r— 1 ,,;»qtzniT 00 CO 1 1 h* CD xh 1 1 PIUS 2 - ■* 2 11 rSuvg 161 191 169 161 1 166 PIN® CD »H CO lO 1 rH CO (M 1 hH O O rH 1 t> I i- PMT CD rH nfi *H I —1 CO CO I «- Ö & «O y e » ohShljursq'W l>- CO c: xO — CO to T* CO I nf« *H T-. r-1 rH 1 1-H PMT Ci rH CD CD 1 rH CO CO I buvjuinijnrgg 190 219 199 j 188 195 PMT Ci rH CD CD I rH CO CO 1 Lri xO rH 00 00 xO CD CO CO CD 1 CO xO Ci CD lO 1 CD PINT rH rH CD t'- I rH Hh CO 1 szuagmpoA 49 57 50 48 50 PMS CD rH Hfl tO IH J 5; C y eQ U y M-* =5' y u v> y s,»ig,jnaK 1 - - I - 1 - '-fi I ^ CD Hfl Hfl xO I PMT CD i—1 Hfl lO rH J oSuvg 00 GO Hf- ca (N CO »O w CD lO l— |H PMT h* CO xO (M rH rH Hfl CO »jOsllj'U® ö ~ Hfl O t» iO i" co r- v- i" lH PMS iO CO CD Ci rH O) Hf CO 135 152 147 135 j 138 148 PMS Ol CO v- Hft rH 04 lO Hf« Buujiungnr® PMS 186 218 195 185 203 195 Ol CO l> Hfl rH (N Th CO t- CD Ci h CO CO CD C Hh (M co lO 00 CD XO l> CD PMT 04 CO t*» vO rH (M ÌC -rh e « *» 5 <-> 2 jj 35 o _ 35 o 4; .S i t e .S « » .2 W » = x e- ■- &■ «- K iS ur SX lg — Sg* 5 e * "C tcs "tu IQ Z K § g ^aßeüxtrtfcße Iufàmmenstelkurrg ber in verschiedenen Altersstadien von der hiesigen Rindviehzucht erreichten Durchschnittsgewichte und Maße nach den vom 1. März 1897 bis 31. Dezember 1908 durchgeführten Gewichtsbestimmungen und Messungen. v» -S' =9 10 » » -2- ■9 U o « 9 -o c g w L o cO o % D}UIgU3pO(g Sil Sil PW© 65 1 1 10 1 1 jzmqtsnigs Sil Sil PW© 50 I I 10 1 1 jßupg 164 181 163 193 170 PW© t> I CM Cd e—1 »—< CI 1 —< CO 1 CD CI O iO t> 1 L" h 00 l- PW© 1^ i 1 (M rH rH [ CD ■*+ O rH oo I CD l'» CD lC I CD IO 1 CD PW© CD i CO CO I «—i CO 1 (M| b o "C E » 60 «■ a © M .£• q CR e| B B Vm È £ B 05 E a >§"W § S « » gr Alpung „0 II kg 1 fl chiniti. hnik pro Sog kg Fremdrs $)ielj: Pinzgauer I. Kühe 8 3. Juni 502 5. Okt. 506 124 4 32 9 " 470' ' 430 124 — — 4-00 0032 II. Kalbinnen über ein Jahr 10 3. Juni 351 5. Okt. 409 124 58 467 * 11 478 530 124 52 419 12 345 405 124 60 483 14 371 440 124 69 556 15 334 397 124 63 508 60-40 0-487 16 9. Juni 331 26. Sept. 367 109 36 330 36-00 0-330 III. Kalbinnen unter ein Jahr 18 3. Juni 236 5. Okt. 286 124 50 403 50-00 0-403 17 9. Juni 167 26. Sept. 226 109 59 533 59-00 0-541 IV. Ochse» 5 3. Juni 361 5. Okt. 414 124 53 427 6 305 343 124 38 306 7 " 357 " 413 124 56 451 49-00 0-395 Die Zahl ber auf ber Grabuer unb Kernauer Alpe aufgetriebenen Dtinber, war eine kleinere wie früher. Dies ist bnbiirch zu erklären, baß nur noch tubertelfreies Vieh angenommen wirb. Es war aber hiefiir bie Weibezeit eine wesentlich längere, woburch sich bieser Ausfall roicber deckte. Was nun bie Ergebnisse betrifft, so sinb bicfelbcii in ber Gesamt-zunahme natürlicherweise höher, in ber Zunahme pro Tag etwas, wenn auch mir wenig niebriger, wie voriges Jahr. Der Weibeerfolg auf ber Seewaldhalt war gegenüber ber Grabuer-unb Kenianer Alpe ein geringer. Es hängt bas damit zusammen, baß das aufgenommene fremde Vieh zu wenig an bie Weibe gewöhnt war unb hier erst richtig bie Weibenahrnng erlernen mußte. Daß bei ben Kühen in einem Faste fast keine Zunahme und im ändern Faste sogar eine Abnahme von 40 kg sich ergab, hat seinen Grund darin, daß beide Kühe gemolken wurden und das eine abgekalbt hat. 5. Milchleistung. L eistun g sbere ch n n n g der Murbodner u n d Pin z g a u r r Kühe pro 1908. 1 s Jo c S « r-» P 1 E S nu M ** "S <35 C o 'S «S Butter auf 100 kg Milch s 8 UT Z ti N •S* ^ e o Sto 3 « t? a •Ü è ti? a a m ^ 03 •"S £• s! O) e S g Š-e 5 g 'E a> g» Sil 3 a> « 03 3 S B "S e S ?! 11 ?» ®= <35 n ti N kg 1 kg kg kg % to « §X kg G g Mì it i: 6 o d n t r J2F tt tt jj ft it 1} *s- 1 161 1631 17 63-65 4-25 69-31 3-90 11 4-25 10 597 8 292 15 2 171 1989 13 78-16 4-27 84-93 3-92 10 3-75 16 501 15 271 14| 3 177 1842 16 65-73 3 87 71-28 3-57 17 4-25 10 619 5 321 16 Durchschnitt 1820 — 69-18 412 74-98 3-79 — 4-08 — 572 — — — IOTI xi f b n ti tt v v 571I1 It ii tj c - 4 81 3042 4 121-19 4-34 132 02 3-98 9 4-40 8 587 9 147 5 5 83 2754 7 10037 395 108-78 3-64 16 4-— 13 484 16 259 13 6 83a 2122 12 90-75 4-68 99-31 4-27 5 5-— 1 620 4 173 9 7 84 1937 14 71-25 3-99 77-28 3-67 15 4-— 13 472 17 324 17 8 84a 3014 6 136-49 4-96 149-49 4-52 1 5 — 1 540 12 105 2 9 86 2363 11 106-04 4-92 116-25 4-48 2 4-50 6 643 3 141 4 10 89 3260 2 125-17 4-17 135-94 3-83 12 4-50 6 582 10 152 6 11 90 3041 5 112-38 4-01 121-94 3-69 13 5-- 1 610 6 173 0 12 92 2547 8 110-50 4-74 120-72 4-33 4 4-20 12 538 13 163 8 13 105 3386 1 142-37 4-60 155-75 4-20 7 4-40 8 582 10 104 1 14 135 2536 9 110-36 4-77 120 96 4-35 3 4-80 5 600 7 140 :: 15 146 3091 3 113-77 4-— 123-64 3-68 14 3-80 15 520 14 199 11 16 150 1852 15 7473 4-40 81-48 4-03 8 3-50 17 679 1 234 12 17 154 2461 10 104-97 4-66 114-68 4-26 6 5-— 1 675 2 155 7 Durchschnitt 2671 108-59 443 118-59 4-06 4-43 580 Sesami' Durchschnitt 2521 101-64 4-40 110-92 4-03 4-37 579 l>. Mb K pinjuautt' Al? it tt g it it Xj e. 1 58 2698 6 115-01 4-66 125-72 4-26 2 4-50 4 494 9 104 G 2 61 1811 9 78-39 4-73 85-66 4-32 1 4-60 1 566 8 123 7 Durch- schnitt 2254 96-70 4-69 105-71 4-28 — 4-55 — 525 — — - E i E ! 3 SC JO C 1 *si « jo J* 5 5 cf’ ix £ 'o'B' s 03 3 O S' ü 'S"-3 o L UL n Al » o £ L n? » è 'B' 03 >9' « § -e- — vo a sa a S -s -6" "e d-Z-S® D g- cm 5 g 'S 8-«e-g F« S <5 K 03 n o S ff fl -IB ®s = C A 65 kg & kg kg kg % «D M K kg ® ü L> P t n j jj a u t r sì t t rt i t h e. 3 15 3978 1 130 28 3-53 140 42 3 27 9 4-20 8 742 1 93 3 4 32 3300 4 138 77 4-60 151-80 4-20 3 4-60 1 624 5 80 1 5 46 3758 2 151-43 4-39 164-97 4-02 5 4-25 7 557 7 88 2 6 52 2012 8 75-31 4-07 81-88 3-74 8 4-40 5 724 2 155 9 7 54 2529 7 98-71 4-25 107-48 3-90 7 4-33 6 649 3 141 8 8 55 3419 3 136-03 4-33 148 04 3-97 6 4-60 1 602 6 97 4 9 702 2995 5 121-02 4-41 132-07 404 4 4-20 8 640 4 102 5| Durch- schnitt 3141 121-65 4-22 132-55 3-87 4-36 648 Durchschnitt d- Pinzg. 2944 — 116-10 4-30 126-59 3-94 — 4-40 — 621 — — tiiScfitmtbitvrIjfiljttitt»lcirtit*t$t her àrìhc-. uS •o 3 S KS"! P6 »y -S «g S M >r-r ™ *0 w ~ 'S' » *£ 03 ©s? -te l|l A» s Gesund- heits- grad kg kg % kg 17 Murbodner .... 2521 690 403 110-92 4-37 9 Pinzgauer 2944 8-06 3-94 126-59 4-40 26 Beide Rassen . . . 2668 7-30 3-99 116-27 4-38 Dic Milchleistung der Kühe Hot sich wieder verbessert. Allerdings bei den Mnrbodncrn nur uni 2 Liter nnd ist bei dieser Rosse der Fetl-geholt ctwos zurückgeblieben, wos wohl hauptsächlich dein Einflüsse der Jungkühe zuzuschreiben ist, die in ändern Johren immer einen höheren Fettgeholt, wie die Altkühe oufwiesen, währenddem sie. im vergongene» Jahre gegenüber den letzteren nicht unwesentlich znrückstehen. Es ist z» hoffen, daß dieser auf drei Stück sich geltend machende Rückschlag bei wieder nochkonimendc», wie in früheren Jahren bei anderen Jungkühen, anders gestalte. Bei den Pinzgauer» ist das Milcherträgnis nach Menge, sowohl bei Jung- wie Altkühen, außerordentlich gestiegen und haben wir zum erstenmal bei den Altkühen eine Durchschnittsleistung mit über 3.000 kg, nämlich 3.141 kg zn verzeichnen. Eine dieser Altkühe erreicht sogar fast das Ergebnis von 4.000 kg, indem mir 22 kg dazu fehlen. Mit solchen Zahlen stehen die Pinzgauer eher über als unter dem Durchschnitt der hier zu Lande leider vielerorts vorkommendeu Montavoner. Bezüglich Fettgehalt haben sich die Pinzgauer nicht unwesentlich gebessert und ist somit mit der Vermehrung des Milchertrages nicht eine Verminderung, sondern eine Verbesserung des Fettgehaltes festzustellen. Die Gesamtleistung beider Rassen zusaminengenommen weist den Fettgehalt, ausgenommen der um zwei Zehntel gefallen ist, sonst durchwegs eine Verbesserung auf. Wie schon öfters, ist darauf aufmerksam zu machen, das; diese Erträge bei Weide, Langheu und Grummetftttternng erreicht worden sind, daß bei der Weide nicht ein- und zugefüttert und bei der Heu- und Grummetfütterung ebenfalls kein Beifutter verwendet worden ist. Das einzige, was getan wird, ist die Anwendung der individuellen Fütterung, indem mit Rücksicht auf den höheren oder niedrigeren Milchertrag mehr oder weniger Grummet beigefüttert wird, während jene Kühe, die nur noch wenig Mild) geben oder trocken stehen, ausschließlich Heu erhalten. Übereil! da, wo die sogenannte intensive Fütterung mit Anwendung von Kraftfutter, Rüben u. s. w. gehandhabt wird, kann gewiß noch mehr Milch erzielt werde» und sind in Rücksicht darauf diese Erträge gewiß als besonders gut zu erklären. 111. Schweinezucht. Bewegung des SchweinestnndeS. oo „ © 5 05 Zugang durch i Abgang durch B 1 Gattung n ' 5 o S? ul 3 •c Verkäufe zur (X „ p n) 5 t II ti)S H 3 »O è 3 *3 » M j? L -c « « ti) *3 a a ■e oo » « 2 « ä t» -2 S £ |l WH Zuchteber . . . i L — I — — — 1 l fiber — - — 3 3 — — 1 — — ; i 2 Zuchtsauen . . 9 — 1 1 — — — — 3 3 7 Sauen .... Mastschweine . . 4 4 5 — — — 5 2 Schnittlinge . . 5 — — 39 89 1 1 — 82 — 34 10 Ferkel .... 30 76 76 — 2 40 43 85 21 Summe. . . Schätzungswert li 48 I 2010 76 47 1 123 6 3 41 32 47 129 42 OrlöS für verkaufte Schweine (1 Zuchteber, 72 Ferkel) . . . Verrcchnungsweiscr (fvlft« filr geschlachtete Schweine............. Gesamterlös fiir Schweine. . K 1213-40 708-62 1922-02 IV. Milchwirtschaft. Ausweis über die im Jahre 1908 gewonnenen und verwendeten Molkereierzeugnisse. J 5 Ä Q s> é 2 i o 3 Cd 3 CD 3 02 h) Cd T/ S3 s- H 3 3 02 CD 3 19 CD 02 02 = -c r- ^ K " -s X, o « = c o> ;tbö »•= r; r—I N « e> ic -CO 0 l- 01 o CO to t- l> !0 CO S' B a 59 3 o CO -r CO CD CD ©~ 1p 1 CD (C CD M 1 CD l r- I 02 I r CO 1-1 60-9 ! 1 1 00 O CO Ol Ol CD Ol Ol 02 -h 00 »O CO 00 I I © © B ' _2 "B---------- g 2 g ; 02 "P - IO Ol CD 02 <32 02 Ol ,3 CO S' E a N . 3 L JO Od - CO o I* CO s VO Od Z CD 2503 3 Ol 00 1 * t> Ol 02 Ol Ol CD h» — DI Ol iO r. co CD 00 CD 00 iO Ol '"tt 00 o 04 Ol l- Ol 02 02 Ol »O 02 O CD CO 02 CD Ol CO Ol 0 o r-H l— 01 Ol Ol to CD bß ^5 >e E a N ver <3 9$ ST E 3 3 59 59 Zur Erzeugung von 1 kg Butter werden durchschnittlich 21'87 Liter Milch benötigt. Durchschnittlich wurden pro Tag aus in eigener Wirtschaft erzeugter Milch 9-66 kg Butter hcrgcftellt. Wurde aus fremdem Rahm erzeugt. Für Milch und Milchprodukte durch Verkauf, Deputat, Verwendung in der eigenen Wirtschaft, für die Dienstboten und für die Kurse wurde der Betrag von 15.439 K 74 h eingenommen. Diese Gesamteinnahine ist um 1830 K 44 li geringer als diejenige im Jahre 1907. Wenn jedoch berücksichtigt wird, daß damals 4789°25 1 gleich 3.860 K 91 h Einkaufspreis bäuerlicher Rahm mitverwendet wurde und im Berichtsjahr nur 2.210 1 gleich 1.806 K 43 h Einkaufspreis bäuerlicher Rahm mitve rivendei wurden, so ist nicht ein Minder-, sondern ein Mehrerfolg zu verzeichnen. Ungünstiger ist die Ausbeute mit 21*87 1 zn 1 kg Butter gegenüber der Ausbeute im Jahre 1907 mit 21 15 I ans 1 kg Butter. Dieser Rückschritt ist auf zweierlei Weise zu erklären: einmal war der Durchschnitts-scttgchalt der Milch aller Kühe im Jahre 1907 4 01 Prozent, während er im Jahre 1908 3 99 Prozent betrage» hat; anderseits hatten wir in der Molkerei eine Adjnnktin, die nicht verläßlich genug war. weswegen sie denn auch ihren Posten verlassen mußte ; dies erhellt am besten daraus, daß in den ersten acht Monaten, während dieselbe bei uns war, die Ausbeute auf 22-52 stand, während sie in den vier letzten Monaten durchschnittlich 20-68 betrug. Ein deutlicher Beiveis, daß von der Verläßlichkeit der damit betrauten Menschen außerordentlich viel abhängt. Im ganze» kamen 1.157 Butterpakcte zum Versand, und zwar fast alle als Holzkistchen, die bei unserer Kundschaft vollen Beifall finden und auf das Kilogrami» Butter bei Ausnützung des Paketes bezüglich Gewicht einen Mehrkostenbetrag von 4 h ausmachten. Die diesjährige Beurteilung unserer Handzentrifugen ergab bei einer regelmäßigen Kontrolle folgendes Resultat: Name und Größe der Zentrifuge Stunden- leistung Liter Anzahl der Untersuchungen »ach Dr. N. Gerbers Methode ausgestlhrt Durchschnittsfettgehalt der erprobten Magermilch Alfa D IIII 400 24 0-02 Alfa DIH 800 8 0-02 Alsa CI 200 12 001 Alsa VII 100 2 Spuren Melotte I/4 275 12 0-06 Pump-Sep'arator I . . 800 20 0 08 Lister B 4 820 20 0-11 Im Laboratorium der Molkerei wurde» folgende Prüfungen auf Fettgehalt gemacht: Von Rahm und Buttermilch wurden 34 Süurebestiminungeu ausgeführt. Um die Rahmsüurung zu überwachen, wurde von der Firma Dr. R. Gerber & Co. in Leipzig ein Titrierapparat nach Soxhlet-Henkel zur Säurebestimmung angeschafft. Wie im Haushalte beim Kochen die sogenannte „Kochkiste" hier stark in Verwendung steht und »ran bestrebt ist, die Anwendung dieser Kochkisten als Arbeit und Holz sparend, was für den Bauern doch besonders ins Gewicht fällt, möglichst zu verbreiten, und die Erfolge mit dieser Kochkiste wirklich auch in bezug auf die Qualität der darin bereiteten Speisen ganz hervorragend günstig sind, kamen wir auf die Idee, daß dieses Prinzip zweckmäßigerweise auch auf die „Rahmreifung ' in Anwendung zu bringen wäre. Hier rvie dort handelt es sich darum, eine gewisse Temperatur, ob hoch oder niedrig, lange Zeit gleichmäßig zu erhalten. Der dichte Abschluß um ein Gefäß herum, in welchem der Inhalt auf einer gleichmäßigen Temperatur möglichst lange erhalte» werden soll, bedeutet den Erfolg, den uns die Kochkiste gewährt. Auf diese Weise wurde die „Rahmreifungskiste" konstruiert. Mit Hilfe dieser Kiste verändert sich innerhalb 8 Stunden die Temperatur des Rahmes höchstens um 1 bis 1 y2° C und erreicht man somit den gewünschten Zweck einer gleichen, feinen, richtigen Säuerung am allerbeste». Auch wird, da der angesäuerte Rahm andauernd gekühlt ist und nach Erhöhung auf die Butterungstemperatur bei einer Butterung im Verlaufe von 30 bis 40 Minuten eine feinkörnige Butter erzielt, welche nach dein Kneten eine Primabutter mit vorzüglichem Geschmacke und richtiger Konsistenz gibt. Diese Butter wird, vorausgesetzt, daß auch die übrigen Vorgänge bei der Buttererzeugung richtig sind, eine aufbe-wahrungsfühige, vorzügliche Butter sein. In bezug auf die Abbildung ist noch zu erwähnen, daß die Holz-wollschichten in allen Richtungen der Rahinkanne 15 cm breit sein müssen. Zur Abdeckung bedarf es dreier nebeneinander liegender Kissen. Diese Kissen sind ebenfalls mit Holzwolle gefüllt und kann man mit einem das Auslangen nicht finden, weil sonst der Anschluß desselben an die Kanne wegen des aufwärts stehenden Henkels ein zu wenig dichter wäre. Die Verlängerung der Luftkamine des Deckels von der Rahinkanne hat ans zwei Blechröhren zu bestehen. Schließlich darf nicht vergessen werden, auch über den Kisten einen gut schließende» Holzdeckel Vollmilch . . Magermilch Buttermilch . Rahm . . . Butter . ... 2756 Proben 106 354 5 Summa . 3245 Proben. anzubringen. Es ist Tatsache, daß inan so in ber Lage ist, durch derartigen Temperaturabschlnß eine gleichmäßige Wärme auf längere Zeit zu erhalte». Es ist daher zu erwarte», daß derartige Rahinreifungskisten sich entsprechenden Eingang verschaffen und sieh auch bewähre» werde». Ein Hauptinittel nämlich zur Erzeugung einer gleichmäßig guten Butter bildet die Herstellung aus schwach angesäuertem Rahm. Man Ecrttl. llerlniiftmmg dis Sufttamind. NahmrcifungSkistc. Längsschnitt. Abdectlissc» Nr. 1, 2 nnd 3. Ductschni». Drnnssicht. bekommt auf diesem Wege nicht nur die beste, sondern auch die haltbarste Butter und was für de» Erzeuger besonders wichtig ist, auch die meiste Butter, mit andere» Worten die günstigste Ausbeute. Diese Säuerung soll man aber nicht auf natürlichem Wege herbeiführen, indem man einfach wartet, bis der Rahm säuerlich wird. Dies ist des-halb unzweckmäßig, weil der Krad der Säuerung, welcher von äußeren Umstünden sehr stark abhäugt, ein viel zu ungleichmäßiger wird, und Tabellarische Zusaiiiiiienstellung brr Prufungßrrgcbnissr über bit ©ebriiber Ohlhaver'schc Melkmaschine „illcünlo" vom 18. Auli bis 1. Oktober 1908 (siehe Seite 158). Kuh Nr. Zeit in Tage» S I s Kontrollkuh Anzahl Ver Fett- proben AIS M a s ch i n e n m e l k k u h N a ch in e l k u n g Anzahl ber Fett- proben E S .o g B "j Ih e «, a §69 Alter der Kuh Jahre Bemerkungen beim Handmelken Bemerkungen beim Maschinenmelken Allgemeine kg Milk ) Milchertrag 0 A Jett % Jett kg Milch Milchertrag % Fett % Fett Im Anfang Zu Ende B - ,S- E SS -L £ a -e-.S a c t f -E E le A ~ B FS .0 a -è--b E H 5 1 .B- e S 3« a St š 2. -e =5 .S- 03 -2 K e- Z 03 B a a '"B % B ts> 3 b b «S & jo K d S >G- :3 &> 30 E S °à'B -b 3 s.» jr ■■a to ja B S -e-9 ~ H B 3 L>D- e s . (N 54 17 37 8 14 30 13-60 9.35 11-20 1463 10-78 13-60 9-35 16-25 12-10 3-80 3-25 4-45 4-40 3 55 3 7!» 3-40 3-25 4-45 4-40 34 16 13-60 8-30 11-60 8-20 14-50 3-55 5-20 8 91 2-45 5-20 4-60 410 3-75 1-80 1-80 300 74 39 5 Euter normal. Melkzeit 10—30 Min. Die Kuh ist sehr Gibt die ersten 5 Min. schwer mclkig fast keine Milch Im Juli d. I. erhielten wir von der Firma Gebrüder OHIHaver in Hamburg den Antrag, die von ihnen gebaute Revalo-Melkmaschine aus ihre Verwendbarkeit im Praktischen Betriebe zu prüfe». Infolge der Wichtigkeit, eine wirklich brauchbare Melkmaschine auf den Markt zu bringen, hat obige Firma Jahre hindurch gearbeitet, ihr Fabrikat zu verbessern und wurde unsererseits der Maschine das größte Interesse entgegengebracht. Tie Maschine beruht auf unterbrochener Saugwirkung und wird dieselbe durch vier Luftpumpen, an welchen Schläuche mit Ansatzbechern befestigt sind, hergestellt. Obwohl der Vorgang des Melkens ein ganz anderer ist als mit der Hand und die Tiere gezwungen sind, aus allen Tuten die Milch gleichzeitig herzugeben, so haben sich die Tiere sehr leicht daran gewöhnt. Vom ersten Tage an sind die Tiere schon sehr ruhig gestanden und haben sogar während des Melkens wiedergeknut, ein Zeichen von der angenehmen Arbeitsweise. Es war aber nicht möglich, die Tiere ganz auszumellcn und war der Zeitaufwand ein sehr großer, wenn man nahezu alle Milch herausbriuge» wollte. Das Reinigen der Maschine nach Vorschrift war nicht genügend, was die gemachten Gährprobcn bewiesen und waren erst bei genauester Reinigung die Gähr-proben besser geworden. Es ist anzunehmen, daß, wenn die Saugwirkung der Maschine erhöht wird und bei peinlicher Reinigung, ganz, in sogar sehr gute Resultate zu erzielen sind. Resultat: Vorläufig nicht genügend. Bauart der Maschine: Entsprechend, doch infolge der Gummischlänche und der Lederdichtungen, welche schwer zu reinigen sind, unpraktisch. Handhabung: Sehr einfach. M e l k a r b e i t : Unvollständig. Zeitaufwand: Ungefähr doppelt so groß als beim Handmelken. 83 17 58 7.30 7-45 7 93 6-70 8*65 3-75 3-70 3 65 3-35 4-35 34 7-10 5-00 «24 4-90 7-80 3.20 302 347 2-70 4-95 1*20 0-35 0 21 080 0-30 041 116 201 11 Euter normal. Die Kuh ist sehr leicht melkig Melkzeit 4—14 Min. Die Kuh laßt sich zeitweise ganz auimelken 22 17 2 56 6-10 5-10 6 40 510 6-7« 53t 5-30 3-25 7-65 6-95 515 4-57 4-00 4-55 4 62 4 75 4-00 3-20 5-30 5-25 34 112 470 455 462 4-55 4-70 3-60 3-70 3-65 3-60 3-70 0-40 0-80 0-60 0-45 0-35 040 4 223 10 Die Kuh hat sehr starke und große Zitzen und gibt nur auf deren 3 Milch Die Kuh läßt am 1. und 2. Tage die Milch sehr gut her. Ta «badie Zitzen fiir die Melkmaschinenbecher viel zu groß sind, verspürt das Tier Schmerzen u. wird der Versuch eingestellt i 15 19 24 30 10-20 6*75 10-60 8 90 1216 9 11 10-20 6-75 14-40 10-75 3-35 4-00 3-15 3-15 8 30 3 7!» 3-00 310 3-65 4'65 38 60 7-15 0-55 8-81 0-55 12-80 2-45 3-80 842 2-40 5-15 1-10 0-95 108 015 035 057 48 209 11 Euter normal. Die Kuh gibt die Milch sehr ungleich her und hält sie gerne zurück Tie Nachmelkung schwankte von 0'20 — 8 leg infolge des Milch-aufhaltens 170 17 49 7 6 50 4-45 5.80 3-50 «12 420 5-40 3-50 6-85 4-65 4-20 3-60 4-20 4-40 4 1!» 4 09 3-95 3-60 4-60 4-40 34 14 5-95 2-85 441 2-85 6-20 3-67 5-25 410 2-15 6-65 0-30 2-40 0 57 0-80 0-65 027 98 210 »'/. Die Kuh hat sehr kleine Zitzen Infolge der ganz kleinen Zitzen fallen die Becher leicht ab 168 17 49 7 6-70 6-30 4"40 465 6 52 442 5-40 4 25 7 30 465 3-90 3-65 3-80 3-15 3 80 3 58 3-60 3-15 4-25 4-00 34 6 6-45 3-80 467 » 235 6-95 415 3-75 4 »jo 3-00 6-20 0-95 0-35 0 19 0-20 0-20 0 21 98 118 3'/« 1 Euter normal. Kleine Zitze» Gibt die Milch gerne her, kann zeitweise beinahe ganz ausgemvlken werden 91 17 16 41 5-65 5-00 6-00 5-00 «OS 5 OS 5-45 4-20 7-00 5-45 4-30 4-05 3-85 , 4 50 4-70 4 21 3-85 3-55 4-80 4 70 34 36 5-25 4-85 514 4-45 5-85 3-42 4-70 4 OS 2-95 4-70 1-45 0-70 10« 0-80 0-75 0 75 82 287 9 Euter normal Die Kuh ist schwer melkig Gibt die Milch ungerne her 46 75 18 40 17 14-00 14-00 13-76 11-90 12-35° 14-85 10-00 12-35 13-29 14-63 1807 1200 10-00 12-70 12-00 11-00 16-00 16-00 14-65 12-80 3-85 3-85 3-67 4-10 3-80 4-35 4-05 5-00 3-92 891 400 4!M» 3-45 3-45 3-45 4-10 5-00 4-60 4-55 515 85 108 6 Euter normal. 90 75 18 40 17 8 00 8-00 700 510 4-45 7-70 5-20 4-45 6-47 8 1« 653 4-80 4-45 7-50 5-20 4-45 8-65 8-65 7-30 5-20 4-95 4-95 4-45 4-90 5-20 4-40 5-00 5-20 4-57 4 98 4-45 507 3-45 410 3-45 4-90 5-20 4-95 5-00 5-20 85 346 9 Euter normal. 146 75 18 40 17 9 70 9-70 8-75 7-30 7-40 8-95 6-80 7 40 8 17 9 82 7-82 7-27 i 515 ! 8-90 515 605 10-40 10-40 9-45 8-40 j 3-70 3-70 3-95 3-95 I 4-30 1 3-78 13-75 3 68 3-87 3 70 4-30 112 i 2-50 12-80 2-50 3-95 4-70 1-311 4-70 4-30 85 254 5 Euter normal. dementsprechend mich die Qualität der Butter. Bei der Selbstsüuerung ist gewöhnlich im Winter der Rahm noch zu süß und im Sommer zu stark sauer und treten mich öfters sogenannte Rahmkrankheiten auf, welche die Erzeugung einer guten Butter unmöglich machen. Man muß, mit von allen Zufälligkeiten unabhängig zu sein, die künstliche An-säuerung einführen, welche mit Magermilch, Bnttermilch oder Reinkulturen erfolgen kann. Im Gebirge, wo man naturgemäß mit Heu und Grummet füttert und Stalleinrichtungen hat, die es ermöglichen, eine gute, reine Milch zu gewinnen, kommt hauptsächlich die Altsäuerung mit sauerer Magermilch in Betracht, da diejenige mit Bnttermilch verwerflich ist und die Ansäuernng mit Reinkulturen im genannten Falle erspart werden kann. Eine entsprechende Säuerung soll vorerst alle süncrnngswidrigen Vorgänge im Rahm hintdnhalten. Dies geschieht am besten durch sofortige Kühlung des Rahmes nach seiner Gewinnung, um die Entwicklung sämtlicher Lebewesen darin zu hemmen. Dann wird eine gleichmäßig wirkende Säuerung bei gewisser Temperatur eingeleitet und kommt es nun darauf an, wenn diese Säuerung den richtigen Effekt haben soll, daß die zu Anfang bei dem Säurezusatz angesetze Temperatur (mit 20 bis 25° C) möglichst unverändert bleibt, bis die entsprechende Säuerung erreicht ist und itiiit der weitere Vorgang durch neuerliches Abkühlen unterbrochen wird. Am Grabnerhof wird z. B. der Abendrahm sofort abgekühlt und am nächsten Morgen früh 9 Uhr mit dem Morgenrahm, der von 6 bis 9 Uhr ebenfalls abgekühlt wird, gemischt und dann erst ungesäuert. Die Süuerungszeit dauert vom genanntn Zeitpunkt bis nachmittags 5 Uhr, ausnahmsweise bis 6 Uhr abends. Rim wird der Rahm wieder abgckühlt und kommt am nächsten Morgen früh 5 Uhr zur Verbutterung. Auf 10 Liter Rahm kommen durchschnittlich 3V4 Liter sauere Magermilch, und zwar muß diese Magermilch so sauer sein, daß sie bereits dick ist, aber daß die Molke noch nicht an die Oberfläche getreten ist. Um nun eine gleichmäßige Erhaltung der Temperatur des nunmehr auf die früher genannte Temperatur angewürmten Rahmes zu erzielen, verwendet man eine „Rahmrcifungskistc". Je länger, je mehr macht man den Versuch, das Handmelken durch Maschinen zu ersetzen, und wäre cs wirklich zu begrüßen, wen» eine Maschine erfunden würde, welche dem genannten Zwecke vollständig entspräche und praktisch verwendbar wäre. Es sind die Erfinder der „Revalo-Melkmaschine" mit dem Ansuchen an uns herangetreten, ihre Maschine einem Versuche zu unterziehen, und wir haben dies getan, besonders im Hinblicke auf die Einfachheit dieser Hand Melkmaschine. Der Versuch begann am 18. Juli und endete am 1. Oktober 1908 (siehe Tabelle). Wenn nun der Versuch nicht vollauf befriedigt hat, so ist es noch gar nicht ausgeschlossen, daß die Maschine trotzdem durch Ver-besserungen geeignet werden könnte. Eine praktische Melkmaschine wäre für viele Bauerngüter etwas sehr Wünschenswertes. D. Tätigkeit der Anstatt nach außen. K I. Vesuchor der Landesanstalt. Als solche wären zu verzeichnen; a) Einzelne Besucher............................689 b) Korporationen: Exkursion der landwirtschaftlichen Winterschule in Judenburg, Führer Direktor Prohaska......................................... 11 Exkursion der landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen ans dem politische» Bezirke Judenburg, Führer Rudolf Graf v. M e r n n 10k Exkursion des landwirtschaftlichen Bczirksvereines Waidhofen a. d. Mbs, Führer Herr Anton Jax................................... 18 Exkursion des III. Jahrganges vom Francisco-Josefmum ans Mödling, Führer Professor Vital.................................... 28 Stndicnreise der Hörer der höheren landwirtschaftlichen Lehranstalt Križevci (Kreation), Führer Direktor Lenarčič . . . 13 Studienreise der Schüler der Kreiswinterschulc Traunstein (Bayern), Führer Direktor Albrecht .................................... 49 Studienreise der Schülerinnen der Kärntner Landes-Haus-haltungs- und Meiereischnle, Führung Vorsteherin Früul. Lackner 25 Mitglieder der Küsereigenossenschaft St. Georgen, Führer Herr Licbniinger........................................................ 7 Interessenten der Käserei Edlach............................. 17 Studienreise der landwirtschaftlichen Genossenschaften Ischl und Goisern, Führer Obmann Putz........................................116 Exkursion Salzburger Landwirte, Führer k. k. Regiernngs-rat Graf Thun.......................................................... 10 Reisegesellschaft ans Dentschlandsberg, Führer Oberlehrer Bischofbcrger....................................................... 14 Summa . . 413 Gcsamlbesucheranzahl. .1102 II. ZZersonaltätigkeit. Die Betätigung der Lundesschule nach außen Hut sich folgender-maßen verteilt: 1. Der Direktor beteiligte sich bei: a) Vorträgen: 8? Datum O r t S» Gegenstand des Vortrages 1 26. Jänner Aussee 40 Über Stallba». 2 22. Februar Schärding 67 Über Weidewirtschaft. 3 8. März St. Michael 85 Über Stallbau. 4 14. Mär, Neumarkt 146 Über Zweck und Ziel der Viehzuchtgenossenschaft. 5 15. März Obdach 100 Über Vorteile und Pflichten des Genossenschaftsmitgliedes. 6 22. März Judenburg 120 Über Bedeutung der Milchleistungs-Prüfung. 7 29. März Oberzeiring 85 Über Aufzucht des Rindes. 8 26. April Jrdning 50 Über Waldweide. i 9 3. Mai Mürzzuschlag 60 Über Stallbau. 10 6. Mai Linz 150 Über Weidewirtschaft. U 9. Mai Schöder 90 Über Viehzucht und Milchwirtschaft. 12 14. Juni Mürzzuschlag 40 Über Jungvieh und Weide. 13 24. Juni Edlach 36 Vortrag betreffs Käsercigründung in Edlach. 14 10. August Schütteralpe 24 Vortrag über Alpwirtschast. 15 11. August Schöder 50 Vortrag über Alpwirtschastsbctrieb in Anlehnung an dem Gesehenen. 16 8. November Mittcrsill 80 Vortrag iiber Alpwirtschaft. 17 15. November Lasting 30 Vortrag über Leistungszucht beim Rinde. Zeitaufwand bei der äußeren Tätigkeit. 1. Für Instruktionen und Einführungen bei den Viehznchts-, Stierhaltungs-, Teebutter- und Käsereigenossenschaften ... ..... 32% Tage 2. Für Stallbau-Subventionsangelegenheiten ... 33 3. Für Alpbegehungen, Alpwandcrkurse und nlpwirt-schaftliche Sitzungen...........................................22 4. Für Kursexknrsionen............................14% 5. Für Expertisen bei den Rinderschanen .... 12 „ 6. Für Bortrüge und Bersaininlnngen bei den landwirtschaftlichen Filialen 2 „ 7. Für Verwaltungs- und Schnlangelegenheiten . . 10% 8. In Viehzuchtsangelegenheiten...................23% Suinine. . 150 Tage XXI. Alpwandrrkurö vom 10. und 11. August 1908 in Schöder mit durchschnittlich 10 bis 25 Personen. Es wurde dabei ein Bortrag vom Alpinspektor Professor Dr. Thalmai)er und zwei vom Kursleiter Dr. Paul Schn ppl i gehalten. Veröffentlichte Publikationen. 1. .Alpweide, Wald und Jagd" in dem „Monatsheft für Landwirtschaft". 2. „Die zweckmäßigste Bauart von Rinderstallnngen und Düngerstätten im Tal und auf der Alpe, mit besonderer Berücksichtigung der steiermärkischen Verhältnisse", unter Mitwirkung des Herrn Landes-Oberingenienrs A. Schwarz (Verlag „Leykam", Graz). 3. „Eine zur Erzeugung von reiner, guter Gesundheitsinilch bestimmte Stallanlage". „Südmark"-Kalender 1909. 4. „Die landwirtschaftliche Bedeutung des StacheldrahtzauneS". Grazer „Tagespost". 5. „Hat das Montavoner Rind eine Berechtigung zu Steiermark?" (Zwei Artikel.) „Landw. Mitteilungen von Steiermark". 6. Gemeinsame Herausgabe des Jahresberichtes pro 1907. Veröffentlichte Publikationen von Frau Direktor J d a S ch n p p l i : 1. „Die Kochkiste" i» „Der deutsche Landwirt", Prag. 2. „Die Erziehung der Banerntöchtcr" in der „Wiener Mode", Wien. 3. „Die ländliche Haushaltungsschule als teilweise Lösung des so wichtigen Problems der Entvölkerung des Landes; die immer wachsende Bedeutung der nach den praktischen Methoden des hauswirtschaftlichen Unterrichtes geschulten Bäuerin." Referat für den I. internationalen Kongreß für hauswirtschaftlichen Unterricht in Freiburg, Schweiz. 4. Bericht über den I. internationalen Kongreß für haüswirt-schafllichen Unterricht in der „Land- und forstwirtschaftlichen Unterrichts-Zeitung", Wien. Der Landcs-Genossenschaftöinstruktor Fritz Schneiter hat im Jahre 1908 a) nachstehend verzeichnete Bor trüge gehalten : I?" 11 Datum Ort Korporation -S' S” Vertragsthema 1 19. Jänn. Liezen L.-Filiale 60 Stand und Fortentwicklung der Rindviehzucht in Siezen. 2 9, Feb. Obdach L.-Filialc 90 Bedeutung des rationellen Futter- > baues für die Obdächer Landwirtschaft. 3 1. März Trieben B.-Z.-G. 45 Die Knbtchcnseuche beim Rind. 4 8. März Mitterndorf B.-Z.-G. 50 Die Knbtchcnseuche beim Rind. 5 22. März Mootzlandl V.-Z -G. 70 Futterbau und Weidenutzung. 6 29. März Wald B.-Z.-G. 60 Tic wichtigsten Geschlechtskrankheiten des Rindes. 7 4. April Knittelfcld B.-Z.-G. 130 Aufgaben und Einrichtungen der Viehzuchtgenossenschast. 8 5. April Mariazell B.-Z.-G. 40 Die Kuötchenseuche beim Rind. 9 12. April Grdbming B.-Z.-G. 50 Biehziichterische Tagcsfragcn im Enns-tal. 10 20. April Stadl B.-Z.-G. 45 Moderne Milchverwertung. 11 21. April Mura» B -Z.-G. Laßnitz 30 Entwicklungsschwierigkciteu in der Biczuchtgenossenfchast. 12 17. Mai Bruck B.-Z.-G. 30 Die Berechtigung der Biehzuchtgc-nosscnschaftsbestrebungen in Bruck. : 13 24. Mai Lassing St.-H.-G. 20 Rafsenstreit und Rassenzucht. 14 2. August Stainach Bergschecken- Jntercssenten- versammlung 500 Die Frage der Bcrgscheckenzucht im Lichte der geltenden Fördernngs-aktion in der Rindviehzucht. 15 30. August Judenburg L.-Filiale 70 Milchverwertung in Jiidustricorten. lfi 8. Nov. Frojach B.-Z-G. Laßnitz 50 Wese» und Bedeutung der Bichzucht-geuvssenschast. b) anläßlich des landwirtschaftlichen Fortbildungskurses für Bolksschullehrer (II. Teil dom 1. bis 15. September Grabnerhof) acht Vorträge über Genossenschaftswesen auf den Gebieten der Rindviehzucht und der Milchverwertung gehalten; c) sich in Angelegenheiten des Verbandes der Mnrbodner Vieh-znchtgenossenschnften in Obersteiermark (Märkte, Sitzungen, Versammlungen, Kommissionelles) 21 Tage verwendet; (1) 2 ’/2 Tage zur Milchprüfung in der Genossenschaftskäserei Gröbming zngebracht; e) 4ya Tage Erhebungen in den Pinzgauer Bergscheckenrassen-Grenzgebieten Obersteiermarks durchgeführt; f) die Rinderausstellung an der Grazer Herbstmesse während zwei Tagen besucht; g) sich in dienstlichen Angelegenheiten (ausgenommen Vorträge) im Bereiche der obersteirischen Viehznchts- und Stierhaltungsgenosscn-schaften entsprechend folgender Darstellung aufgehalten: Bei der Viehzuchtgenosjenschaft dauerte die Tätigkeit des Gerichtsbezirkes Tage Aflenz........................................10 Anssee •......................................8 Bruck a. d. Mur.................................31/, Gröbming ....................................2 Jrdning ......................................3 Judenburg.....................................8 y2 Kindberg......................................3 Knittelfeld...................................5 Leoben...........................................8y2 Siezen........................................5 V2 Mariazell.........................................6% Mautern.......................................7 Murau (Bergschecken — Schöder) . . . . 2 V2 Aiurau (Marinhofer—Laßnitz) . . . . 51/2 Murau (Pinzgauer Stadl).......................4 Mürzzuschlag.....................................5V2 Neumarkt......................................1 Obdach...........................................ey2 Oberwölz......................................8 */2 Oberzeiring.................... .... 6 Rottenmann....................................5 Schladming....................................5 St. Gallen....................................11 Bei der Stierhaltungsgenossenschaft in Donnersbach................................2 Bei der Stierhaltungsgenossenschaft in Lassing....................................1 134 Im ganzen betrug die auswärtige Dienstverwendung pro 1908: 181 Tage. III. Korrespondenzen. Von ben 5870 abgesandten Briefschaften dienten: a) dem Lehrzweck........................ 5088 b) der Verwaltung.........................782 Die Zählung der eingeschriebenen Poststncke ergibt folgendes Resultat: Pakete Geld- anweisungen Rekomm. Wert- u. Nach-Briefe. Geldbriefe nahmen Tele- gramme Summe Eingang: Ausgang: 677 1366 514 695 286 46 196 20 134 110 110 94 1767 2481 2043 1209 482 66 244 204 4248