Pri«»»rratt«uS - Preise: FSr Laibach: «anzjShrig . . 8 fl. 40 kr. tzalbjLhrig . . 4 . 20 .. vierteljährig . 2 10 „ M»natlich . . . — ^ 70 .. Mit der Post: »anzjLhrig............12 fl. halbjährig............ 6 . ^nt-ljiihrig.......... 3 .. Zustellung in» HauS 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Hagblatt »nonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Retzactto» Bahnhosgaffe Nr. ISS. ExpedUisnL- L Inserate« vürran: Longreßplatz Nr. 81 Handlung von mayr L Fed JnsertionSpreise Für die einspaltige Petil L 4 kr., bei wiederholter schaltung L S kr. Anzeigen biS 6 geilen 20 kr. Bei grkßeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 133. Montag, 12. Juni 1876. — Morgen: Anton v. P. 9. Jahrgang. Eine wankende Bank. Bor fünf Jahren fand sich unter der Regentschaft weiland Costa'S ein Consortium unternehmungslustiger Bannerträger aus dem national-klerikalen Lager zusammen, von der Idee elektrisiert, i" Krotn ein großes nationales Bankgeschäft, be-»nhungsweise eine Feuerschaden- und Lebens-Ber-ficherungsanstalt zu gründen. Dieses Consortium gab sich der Hoffnung hin, jene Geldsummen, welche alljährlich auswärtigen Bank- und Assecuranzgesell-schäften namentlich in Wien, Triest. Graz, Prag und Pest aus dem Lande Krain zufließen, dem Lande Krain zu erhalten. Dieses Consortium ging von der Voraussetzung aus, sämmtliche Gesellschaft»-, Industrie-, Handels- und Gewerbskreise. der Großgrundbesitz und die gesammte Klerisei des Landes Krain würden an der Action eines großen heimatlichen Bankinstitute« theilnehmen. Dieses Project hätte in Krain immerhin feste Wurzel fassen können, wenn man intelligente Capa-citäten, Männer von Besitz und allgemein anerkannter Solidität an die Spitze gestillt hätte. Die sogenannten Gründer dieses Institutes rekrutierten sich jedoch ausschließlich aus den Reihen national-klerikaler Schildträger, und die neugegründete Bank «hielt bei der Taufe, bei welcher die Pfarrer des Lande« und deren Köchinnen Assistenz leisteten, bei welcher nur Auserwählte der großen Nation zu Gevatter standen, den nationalen Namen „Slo-venija." Dieses Institut entpuppte sich schon in den ersten Tagen seiner Wirksamkeit als ein rein natio- nal-klericales und fand deshalb in deutschen Bevölkern« gSkreisen des Landes keinen Anklang; selbst das beliebte Manöver, den NamenSträger eine» durchlauchtigen Geschlechtrs an die Spitze de» neuen Bankinstitutes zu stellen, übte keine Anziehungskraft. Der eigentliche Leiter der neuen heimatlichen Bank, weiland Bice-Präsident Dr. Costa, führte die Bank „Slovenija" mit großem Pomp ins Leben. Weiträumige Kanzleilokalitäten würden mit großem Kostenauswande adaptiert, eine unnöthigeZahl von un-fähigen Beamten für den inneren und von gutbezahlten Agenten für den äußern Dienst in den verschiedenen, namentlich slavischen Provinzen Oesterreich-UngarnS ausgenommen, Tausende und Tausende Gulden für unnütze Drucksorten und — politische Agenten auSge-geben. Die üblen Folgen dieses Schwindels blieben nicht aus, schon nach Verlauf des ersten Jahres machten die Aktionäre die traurige Wahrnehmung, daß ein todtes Kind geboren wurde. Der gesammte Vermal-tungSrath und auch ein großen Bankgeschäften nicht gewachsener Kanzleidirector mußten sich willenlos, gleich Automaten, den Befehlen des AutokratorS fügen. Obgleich der weiland regierende Vice-Präsident und seine Knappen mit großem Eifer eine fieberhafte Agitation in Scene setzten; obgleich dem abergläubischen Landvolke, namentlich armen Dienstleuten, der im Schweiße des Angesichte» erworbene Spar-Pfennig zur „sicheren Fructificierung in der patriotisch.nationalen Bank" entzogen wurde; obgleich in den ersten Monaten Geld in Hülle und Fülle dem neuen Geldinstitute zufloß, konnte sich das neuge-geborne Kind der slovenischen Nation doch keines gesunden Gedeihens erfreuen. Schon nach Ablauf des ersten Gebahrungsjahres wurden im Lager der Nationalen und Klerikalen Klagen über die ungün-stigen Ergebnisse laut, die Summe der zusammen-commandierten Geldeinlagen schwanden von Tag zu Tag, dem mit aller Pracht dargestellten ersten Acte folgten traurige Scenen und die Bankverhältnifse gestalteten sich fort und fort so ungünstig, daß der Glaube an die Lebensfähigkeit des Bankinstitute» selbst in slovenischen Kreisen untergraben wurde. Es dürfte kein Zweifel mehr obwalten, daß da» Lieblingskind Costa'S nach mehrjährigem Leiden zu Grabe getragen werden und der Klerus des Lande» die Einsegnung der Leiche vornehmen wird. Das Kind der großen Nation wird seine Erben mit einem Nachlaß von mehr als einer halben Million Gulden — Schulden beglücken. „8ic trrmM gloriü wulläü", zu deutsch: „So endet nationaler Schwindel!" Die Trauer der betheiligten Aktionäre und Interessenten mußte in den letztabgelaufenen Tagen dem gerechten, leidenschaftlichen Ausbruch der Gefühle getäuschter Hoffnungen Platz machen. Bei der letzten Generalversammlung der Bankactionär- fielen schwere Worte, Costa mag sich im Grabe umgedreht haben. Männer, die seinerzeit voll des Lobe» waren über ihren ehemaligen Herrn und Meister, Führer und Verführer, entwickelten bei der erwähnten Generalversammlung eine Erstaunen er-! regende Fertigkeit der Lästerzunge; der „große Todte" wurde nicht geschont, sogar der Vater der Nation ! drückte über die ungünstigen Gebahrungsresnltate der Bank „Slovenija" sein Misfallen laut aus. Ein Jeuilleton. Die beiden Clara. Humoreske von S. Behrend. (Schluß.) . »Aber Franz. um Gotte« Willen, wa» hast du denn? rief die junge Frau. „Erkläre dich doch, e» scheint ein Misverständnis hier obzuwalten." „So, ein Misverständnis. wirklich, glaubst du? Und der Brief h er." — er zeigte Hauers Brief — „ist dieser Brief auch ein Misverständnis?" „Der Brief." sagte Clara, „der Brief ist nicht an mich." - „ -Nicht an dich?" fragte Franz. indem er einen Mb Mitleidigen, halb verächtlichen Blick über feine Gattin gleiten ließ. „An wen ist dieser Brief?" er Hauer den Brief vor die Augen Y , dieser seiner Braut geschrieben hatte, ich m'e'§?/^ mein Brief." sagte Hauer, ..den Hab Braut geschrieben." c . "^rer Braut? wer ist denn hier Ihre Braut?" fragte Franz, indem er beide ansah. „Meine Braut ist — diese da." Johanna, die an der Corridor-Ecke alles erlauscht hatte, was vorgegangen, war jetzt plötzlich zum Vorschein gekommen, als Hauer von seiner Braut sprach. Auch sie wollte jetzt einen Trumpf ausspielen. „Ist der Herr Ihr Bräutigam?» fragte Franz. Johanna sah Hauer von unten bis oben an. „Dieser Herr," sagte fie. „nein." .Nein?" rief Hauer. „Mädchen, bist du toll?" „Was wollen Sie, ich kenne Sie ja gar nicht." .Du kennst mich nicht?" fragte Hauer, — „du kennst mich nicht? Bin ich denn nicht Hauer, Mädchen?" „Gut," sagte Franz, „Sie sehen, dieser Coup ist Ihnen misglückt. Johanna ist einmal nun nicht so gefällig, Sie für Ihren Bräutigam anerkennen zu wollen." .Johanna?" sagte Hauer, und sah scheu von einem zum ändern. Er faßte nach seinem Kopfe, wie um sich zu versichern, daß dieser noch an seinem Platze fitze. Der Kopf saß noch da. Aber erklären, was alles seit einer viertel Stunde mit ihm vorgegangen, konnte er sich mit diesem Kopfe nicht. „Bin ich denn behext?" murmelte er und sah Johanna halb erschrocken, halb erstaunt an. „Bist du denn wirklich nicht die Clara?" fragte er fie. „O ja," antwortete diese, „die Clara bin ich schon, aber nicht deine Clara, du Nichtsnutz, du böser Weiberversührer. Glaubst du etwa, ich kenne deine Schliche nicht?" Ihre Augen blitzten, ihr Busen hob und senkte sich stürmisch, fie streckte ihren Arm gegen ihre Madame aus und rief, ihr Gesicht gegen Hauer gewendet, aus: „Da», das ist deine Clara, nicht ich." Dann fing fie heftig an zu weinen. Hauer blickte halb bestürzt die Madame an und diese ihn. „Ja, aber Mädchen, was ist denn das,- sagte sie, „welches Misverständnis liegt hier zugrunde?" „Misverständnis?* sagte Johanna plötzlich, ihre Thränen trocknend, „o. gar kein MiSverständ. nis, ganz und gar kein Misverständnis; aber wenn das Dienstmädchen einen Brief vor die Thürschwelle legt und die Madame glaubt, er sei von dem Geliebten und schreibt eine Antwort auf diesen Brief, da- ist ein Misverständnis!" Sie athmete aus tiefer Brust auf. Was ihr seit einer Stunde auf dem herzzerreißende« Gefühl muß sich der Brust eines BaterS bemächtigen, der es erleben soll, seinen Enkel, das erstgeborne Kind seines geliebten Sohnes, das Kleinod der Nationalen und Klerikalen, die Bank „Slovenija" zu Grabe tragen zu sehen! Dr. Bleiweis Lsuior versucht es in eilfter Stunde nochmals, das nationale Schiff „Slovenija" . vom drohenden Untergang zu retten. Der Der-mögensstand der Bank .Slovenija", falls ein solcher mit der Diogeneslaterne noch aufzufinden wäre, soll geprüft und das Resultat dieser Prüfung einer dem-nächst einzuberufenden Generalversammlung vorgrlegt werden. Um der bereits wankenden, dem Sturze nahen Bank möglicherweise noch aufzuhelfen, werden auswärtige Heilkünstler aus Wien und Triest zum Confilium berufen und gehört werden. Uns dünkt, daß selbst eine Cnpacität, wie Lukam, seine reichen Schätze der finanziellen Wissenschaft in diesem kritischen Falle ohne günstigen Erfolg entfallen würde. Die letzte Generalversammlung der Actionäre der Bank „Slovenija" trug das Gepräge der Zerfahrenheit und konstatierte die verzweifelte, peinliche Lage dieses kranken Institutes. Das Schicksal der Bank „Slovenija" wäre zu beklagen, denn der Fall dieses Institutes hätte den Verlust von Kapitalien zur Folge» die das Land Krain, beziehungsweise seine armen Land- und Dienstlrute, schwer vermissen wird. Die uational-klericale Partei in Krain, deren Autorität im Lande bereits tief erschüttert ist, wird durch den Fall des nationalen Bankinstitutes zur Ueberzeugung gelangen, daß ein kleines Land weder einseitige National-, noch große Finanzpolitik treiben, nicht an den Stufen .fremder Throne sein Heil suchen, sondern sich fest an das eigene Mutterland, an Oesterreich, von dem es gesäugt, gepflegt und unterstützt wird, fest anfchließen soll. Der drohende Sturz der bereits wankenden Bank „Slovenija" ist ein neuerlicher Mahnruf an das national-klericale Lager zur Umkehr auf falschen Wegen und zum Einlenken in verfassungsmäßige Bahnen. ____________________ Politische Rundschau. Laibach, 12. Juni. Inland. Die „Wiener Abendpost" meldet unterm 9. d.M.: „Ein gestern eingetroffenes Tele-gramm bestätigt die schon seit einigen Tagen vor-liegende Meldung, daß die Pforte den Insur-genten in Bosnien und der Herzegowina vollständige Amnestie bewilligt und gleichzeitig ihre Ge-migtheit kundgegeben habe, auf eine fechswöchentliche Einstellung der Feindseligkeiten einzugehen, um den Insurgenten dadurch die Möglichkeit darzubieten, sich wegen ihrer Unterwerfung mit den türkischen Herzen gesessen, es war heraus; sie fühlte sich wohler, freier. Plötzlich fühlte sie sich von ihrer Madame am Arm gepackt und ein Paar schöne Augen blitzten ihr entgegen. „Was ist da«, was wagst du da zu sagen, Mädchen," rief die junge Frau leidenschaftlich, „was hätte ich gethan?" „Nun, einen Brief an meinen Bräutigam geschrieben," erwiderte Johanna. „Ist es etwa nicht wahr," sagte sie, die Arme über der Brust gekreuzt, zu Hauer gewendet, „hast du von meiner Madame keinen Brief erhalten?" Madame Pieck- Blicke hmgen an Hauers Munde. „So antworten Sie doch, mein Herr," sagte sie, als dieser zögerte zu sprechen, „reden Sie doch.' «Allerdings," sagte Hauer ängstlich, „ich habe aber nicht gewußt, daß auch Sie Clara heißen, ich glaubte, er wäre von meiner Clara." „So, von deiner Clara," rief Johanna da-zwischen, .habe ich etwa einen Mann, der mir lang, wellig ist und den ich davon schwatzen wollte, und keimst du etwa meine Handschrift nicht?" „Aber, mein Gott, so höre mich doch nur an,- Behörden ins Einvernehmen zu setzen. Offenbar, steht der von Berlin aus angekündigle Entschluß! der fünf Mächte, von der Überreichung des Memorandums in Konstantinopel vorläufig abzusehen, im Zusammenhange mit dieser Haltung der Pforte. Da letztere auf den ursprünglichen Gedanken des Drei-KaiserbündnisseS und der europäischen Mächte, daß die Action zunächst nur der energischen Durchführung der Pacification gelten könne, zurückgegriffen hat, scheinen die Gründe für ein nachdrücklicheres diplomatisches Vorgehen in Konstantinopel fürs erste weggesallen zu sein." Die „Budap. Corr." empfängt aus Wien über den Verlauf der Conferenzen wegen Feststellung de» allgemeinen üsterreichisch-ungarischen Zolltarifs folgende Mittheilung: „Das Resultat der ersten zwei mehrstündigen Sitzungen bewies, daß die Ver. Handlungen nicht so schnell zu Ende geführt sein werden, als es anfangs möglich erschien. Die Ausarbeitung des Zolltarife- selbst wird wenigstens drei Wochen in Anspruch nehmen. Die Arbeit, welche zu vollenden sein wird, ist keine geringfügige, denn es handelt sich um die Siylifierung eines ganz neuen Zolltarifs, nachdem der bisherige ein mehrere Jahre hindurch bei jeder Gelegenheit ausgebessertes Conglomerat bildet. Das ganze Material muß vollständig gesichtet und der Text neu abgefaßt werden, auch dort, wo die bisherigen Ansätze verbleiben. Die beantragte Hinweglassung eines jeden noch so unbedeutenden Wortes ruft längere Discussionen hervor, und sind es namentlich die österreichischen Regierungsvertreter, welche den conservativen Standpunkt einnehmen. Bisher wurden in zwei Sitzungen nicht ganz drei Klassen erledigt, und zwar die weniger bedeutenden. Die Erhöhung der Zollansätze für Colonialwaren und Südfrüchte ist keine bedeutende, dieselbe beträgt beiläufig 15—30 Perzent. SectionS-rath Matlekovic begibt fich Freitag oder Samstag nach Pest, um der Regierung zu referieren und etwaige Instructionen einzuholen." Ausland. Die „National-Zeitung" -irsährt von bestunterrichteter Seite, daß die Berufung des Fürsten Bismarck nach Berlin lediglich auf dem Wunsche des Kaisers beruhe, über die neueste Phase in der Türkei einen direkten Bericht des Kanzlers entgegenzunehmen. Die Bestrebungen der deutschen Politik bleiben vor allem auf Erhaltung des Friedens gerichtet. In leitenden Kreisen erhält sich der feste Glaube, daß die Bestrebungen nach wie vor Erfolg haben werden. Die baie rische Kammer genehmigte den Etat des königlichen Hauses und HoseS nach den AuSschußanträgen, wonach die Civilliste des Königs auf 4.231,044 Mark festgesetzt, also um 201,474 Mark erhöht wird. Der Präsident constatierte ausdrücklich die Einstimmigkeit. sprach Hauer. „Ich bin doch deshalb hier. Ich wollte ja eigentlich diesen Nachmittag kommen, aber weil —" „Freilich," unterbrach ihn Johanna, „zu mir wolltest du diesen Nachmittag kommen — aber zu meiner Madame — O, es ist schändlich." Sie drückte die Schürze vor die Augen und fing an zu weinen. „Diese Niederträchtigkeit," schluchzte sie, „mir schwört er — Stein und Bein — und mit einer anderen unterhält er eine Liebschaft." »Ich glaube, meine Herrschaften, den Schlüssel zur Lösung gefunden zu haben," sagte plötzlich Franz. „Nur Ein» ist mir unklar. Sie bekamen einen Brief mit „Clara" unterzeichnet, woraus schlossen sie, daß dieser Brief von Johanna sein müsse?" „Ich heiße nicht Johanna," schluchzte diese trotzig, noch ehe von einer ändern Seite die Antwort erfolgen konnte, „ich heiße Clara, Madame hat mich nur so genannt, weil sie mit mir nicht gleichen Namen haben wollte, aber gleiche Liebhaber, da» schadet nicht." „Mädchen!" schrie die Madame mit einer Stimme, die den verletzten Stolz des Weibe» vollkommen charakterisierte. Franz faßte seine Gattin an die Hand und sagte sanft: Der französische Senat, sein: Geschäft»' ordnung berathend, genehmigte das vom Oberst Andlace gestellte Amendement, welches verlangt, daß die Reorganisierung der Armee beschleunigt werde und daß militärische Commissionen oder Commis« sionen, welche zu ihren Arbeiten ministerieller DÄu» mente bedürfen, sich in Paris versammeln können. In London circulieren allerdings noch der Bestätigung bedürfende Gerüchte, wonach die englische Regierung ernstlich damit umginge, Helgoland an Deutschland zu überlassen. Wie „Diritto'' erfährt, werden die Verhand« ^ lungen über die bafelerConvention fortgesetzt und läßt der Verlaus derselben eine für die italienische Regierung wie für die oberitalienische Bahn- , gesellschast entsprechende Lösung demnächst hoffen. Am 9. d. M. find in Knin 2000 bosnische Flüchtlinge eingetroffen; fernere 3000 werden erwartet. Wie verlautet, ist der Gouverneur Ali Pascha zum Botschafter in Paris ernannt worden. Nach belgrader Nachrichten haben Wrede und Kwarzoff, unterstützt vom französischen Vertreter, die diplomatische FriedenSaction in Belgrad begonnen, und steht ein voller Erfolg zu erwarten, s Die Lage habe sich durchaus seit dem 30. Mai geändert. Was vor acht Tagen noch möglich war, sei heute unmöglich; die Kriegseventualität, vor der Serbien thatsächlich gestanden, sei heute definitiv s als geschwunden zu betrachten. Auch der Vertreter ß Deutschland« in Belgrad trat im Aufträge seiner Regierung bei der serbischen Regierung energisch für die AusrechterhaUung de« Friedens ein. Die Pforte ließ vonSerbien Aufklärungen über dessen Rüstungen verlangen. Das Begehren wurde in höflicher Weise gestellt und nicht in die be- ^ drohliche Form eines Ultimatums gekleidet. Ein Rundschreiben des Großveziers unterrichtet die Gouverneure der Provinzen, daß gegenwärtig die Gesetze, welche die Grundlage de» neuen Regierungssystems bilden i sollen, nach den im Hat des Sultan« ausgesprochenen Principien berathen werden. Die Pforte fordert die Gouverneure auf, sich aller Schritte auf Grund der unter der letzten Regierung erlassenen Verordnungen zu enthalten, welche jetzt abgeschafft sind. Diese Verordnungen, heißt es in dem Rundschreiben, wurden : übereilt getroffen und folgten Grundsätzen, deren ! Anwendung schwüre Uebelstände mit sich bringen ^ würde. Der Scheik-ul-Jslam erließ eine Procla- E mation an die Soft aS, in welcher er dieselben auffordert, an ihre Studien zurückzukehren, keine i Waffen zu tragen und keine öffentlichen Versammlungen abzuhalten, kurz, fich in würdiger Weise auf ihren künftigen Beruf vorzub'reiien und der muselmännischen Moral zu folgen. Er ernannte einen t Specialaufseher zu ihrer Ueberwachung, der diejenigen, welche die Vorschriften des Scheik-ul-Jslam über- ? „Liebe Clara, beruhige dich, die Sache wird gleich aufgeklärt sein. Cs ist ein Misverständnis, l bei dem wir alle gelitten haben. Herr Hauer, darf ich um den Brief bitten, den sie von meiner Frau erhalten haben sollen?" Hauer überreichte seinen Brief, und Franz erkannte ihn sofort als den seinigen. „Den Brief habe ich geschrieben," rief er. Und er erzählte nun, daß er vor der Thür feiner Gattin einen Brief gefunden und, auf den vermeintlichen. Scherz eingehend, diesen Brief geschrieben habe. „Wie aber dieser Brief in Ihre Hände gelangt, mein Herr, ist mir unklar,' fügte er hinzu. „Das habe ich gethan," sagte Johanna beschämt, und sie erzählte nun, wa« wir schon wissen. Dano eilte fie auf ihre Madame zu, küßte ihr die Hände und bat um Verzeihung. Madame verzieh ihr. „Wer weiß, Mädchen, ob ich anders gehandelt hätte," sagte fie, Johanna die Stirne küssend. Franz war in Verlegenheit, ob er zuerst seine Frau oder Hauer um Verzeihung bitten sollte. Er half sich jedoch, so gut er konnte, umschlang «it schreiten» der Polizei zu überliefern hat. Der Schah von Persien hat Sultan Mur ad zu seiner Thronbesteigung beglückwünsche. Der Khedive kommt demnächst nach Konstantinopel, um seinem neuen Lehensherrn zu huldigen. Die diplomatischen Agenten Rußlands in Serbien und Montenegro wurden neuerlich ange. wiesen, den Einfluß Rußlands gegen jede kriegerische Demonstration geltend zu machen. Rußland, dessen Politik keine isolierte ist, werde dafür Sorge A»sen, daß die neue türkische Regierung den von den Mächten als vothwendig anerkannten Reformen und Garantien für die christlichen Südslaven gerecht werde. Zur Tagesgeschichte. — Die Agitation g e g en den Ausgleich wird fortgesetzt. Der ReichSraths-Abgeordnete Dr. For. * 8 ger besprach in der vor einigen Tagen in Cilli statt-Sesundenen Wähleroersammlung auch die Grundzüge des Eit Ungarn abzuschließenden Ausgleiches und beleuchtete die großen finanziellen Opfer, welche dadurch der österreichischen Reichshälste auserlegt werden sollen. Zum Schluffe der sehr beisällig aufgenommenen Auseinandersetzungen Dr. Foreggers faßte die Versammlung einstimmig folgende Resolution : „Die Wähler des Stadtbezirkes Cilli sprechen ihre Ueberzeugung dahin aus, daß jede durch den mit Ungarn abzuschließenden Ausgleich bedingte Mehrbelastung der dies-Iritigen Reichshälste zurückzuweisen sei, daß die beabsichtigte Sweitheilung der Nationalbank eine Schädigung des Staats-creditS zur Folge hätte und daß in der Personal-Union die Wünschenswerthe Form de« staatsrechtlichen Verhältnisses zwischen Eis- und Transleiihanien liege." — Kleingewerbe. In der in Wien stattge-fundenen Lersammlung des „Kleingewerbebund" wurde beschlossen, eine Denkschrist an den Reichsrath zu richten, welche, dem wesentlichen Inhalte nach identisch mit der bereits überreichten Petition an den Handelsminister, von der Initiative des ReichSraths eine rasche und krästige Förderung jener Maßnahmen sordern soll, die der Verein alS die geeignetsten zur Beseitigung des NothstandeS unter dem Kleingewerbe der Regierung proponierte. — Die Polizeidirection in Graz soll, salls nicht besondere Hindernisse eintreten, am I. August l. I. ihre Thätigkeit beginnen. — Wieder derSäbel. Die „Marb. Ztg." erzählt: »Am 8. d. M. übten sich die Reservisten aus dem Exerier-Platze bei Windenau. Ein Befreiter, welcher sich eines kleinen Versehens schuldig gemacht, erhielt dafür vom Oberlieutrnant S. einen Säbelhieb über das linke Ohr, und als er nach der klaffenden Wunde greisen wollte, schlug ihn der Ober-lieutenant mit der Waffe aus die Hand. Dem Verletzten mußte ärztliche Hilf« geleistet werden." einem Arm seine Frau, die andere Hand streckte er Hauer entgegen. „Mein Herr," sagte er, „ich habe Ihnen wehe gethan, wollen Sie mir verzeihen?" „Allerdings," sagte Hauer, „Sie haben mir recht wehe gethan," und unwillkürlich machte er mit den Händen eine schützende Bewegung nach den betroffenen «örpertheilen, „aber wissen Sie, das schadet nichts, wenn einem der andere auch einmal einen Hieb versetzt, so muß man denken, der ihut's auch nicht aus Langweile und muß den Hieb verbeißen." „Bravo," sagte Franz, „und nun. Herr Hauer, sind wir gute Freunde bi« an unser Ende." „Und als Freund meines Mannes," setzte Clara hinzu, „Herr Hauer, bitte ich recht oft um Ihren Besuch." „Darf ich dann auch nach der Küche kommen?" sragte Hauer, indem er Johanna lächelnd ansah. Statt der Antwort warf sich Johanna an seine Brust und drückte ihren Kops beschämt gegen dieselbe. Madame Pieck aber nannte von jetzt an ihre Johanna „Clara," jedoch nicht lange, denn Franz, um Hauer in etwas für die Haue zu entschädigen, ^ Freunden, Verwandten und Bekannten, rgroße Kundschaft erhielt, und diese ietzte ihn in den Stand, seine Clara bald heiraten -u können. — Die sociale Frage spukt noch stark in den Köpfen der Klerikalen. Die linzer „Tagespost" erinnert, daß ein hitziger Looperator zwar einmal in Tirol behauptet hat, dieselbe sei durch die Verkündigung der von der päpstlichen Unfehlbarkeit gelöst; allein seitdem muß sich jener mit großer Bestimmtheit abgegebene AuSspruch nicht bestätigt haben (man hat auch nichts davon gehört, daß, seit die Menschheit, d. H. die „katholische" Menschheit an daS schöne Dogma der Unfehlbarkeit eines Menschen glauben muß, Handel und Wandel, alle Geschäste besser gehen, alle Noch und alles Elend ausgehört hat), denn ein anderer bedeutender Mann des Jahrhundertes, Herr I. Habbel zu Am» berg in Baiern, gibt vom 1. Juli an unter dem Titel: „Die sociale Frage" ein eigenes «latt heraus, womit er wahrscheinlich das von der Unsehlbarkeil Versäumte nachholen will. Er deutet in seinem Programm auch an, was der Menschheit abgeht: „Unser socialer Grundsehler ist die Leugnung der Erbsünde und ihrer Folgen", sagt er, und wir sind paff vor Erstaunen. Wer hätte daS auch geweint! Die Ultramontanen leugnen zwar bekanntlich manche Sün-den, daß sie aber die dogmatisch gewissermaßen geheiligte Erbsünde wegleugnen, das ist zu arg! Herr Habbel soll seine Erbsünde haben, damit eS doch endlich einmal besser wird in der Welt. — DaS Jesuiten-Seminar in Maria-schein sollte, wie die „Vohemia" aus Prag meldet, mit dem lausenden Schuljahre geschloffen werden, weil bisher kein gesetzlich befähigter Leiter bestellt wurde. Der Bischof in Leitmeritz bat jedoch das Lullusministerium um die Gestattung einer zweijährigen Frist zur Bestellung diese» Leiter«. Auffallend ist es, daß eine Gesellschaft, die doch seit jeher eminente geistige «rüste zu ihren Mitgliedern zählte, eine Frist von zwei Jahren benöthigt, um eine zur Leitung des Unterrichtes in der Heuchelei und Erbschleicher« geeignete und besähigte Persönlichkeit nahmhast zu machen. — Humaner Fortschritt. AuS Rom wird berichtet: „Die vom italienischen Justizminister präsidierte Eommission, welche das neue Strasgesetzbuch revidiert, bevor es vor die Kammer kommt, hat einstimmig die TodeSstrase aus demselben gestrichen." -(Gotthard-Bahn) In der italienischen Kammer gab der Arbeitsminister Zanardelli Ausschlüsse über die wirthschastlichen Verhältnisse der Gotthard-Bahn-gesellschast. Die dabei interessierten Regierungen, sagte Za-nardelli, haben bisher keinerlei Vorschläge gemacht; doch werde daS italienische Labinet, bevor eS neue Verpflichtungen eingeht, alle möglichen Garantien sür alle hiebei zu wahren-den Interessen und sür den Ausbau de« sestgestellten Netzes verlangen. — Segen öffentliche Processionen. Der Gouverneur von Futschau in China erließ Besehl, mittelst welchem er die Procession zu Ehren des Gottes „Joß" sowol in den Straßen der Stadt als auch in denen der Vorstädte strengstens untersagt. Die reactionären und klerikalen Blätter Ehina's sind über den Erlaß de» Gouverneurs höchst erbittert, während derselbe von dem Riten- (CultuS-) Mini-sterium in Peking gebilligt wird. — LholerainJndien. Die „Bombay Gazette" schreibt: In Mandalay hat währeiU- der letzten Wochen die Cholera gewüthet; über 7000 Personen sind derselben er» legen. Die Krantheit fand ihren Ursprung unter den KuliS, welche der König zum Bau der städtischen Besestigungrn verwendet. In Casymir nimmt die Cholera zu; während der am 5. Mai beendeten Woche starben von 294 Erkrankten 120. Die Cholera greist im ganzen Thale um sich; nur zwei Pergunnah sind von »hr gänzlich befreit. Lokal- und Promnzial-Angelegeuheiteu. — (Personalnachricht.) Herr Johann Sal - zer, noch vor kurzem k. k. LandeSforftinsprctor sür Kram in Laibach, derzeit in gleicher Eigenschaft in Triest, wurde zum k. k. Forstrathe ernannt. — (Das Bestkegelscheiben) zum Bortheile deS städtischen MusikvereinSsondes hat SamStag den 10. d. begonnen; bis gestern abends wnrden mehr al» 300 Serien geschoben. Die städtische MusitvereinSkapelle spielte vorgestern und gestern im PerleS'schen Bräuhausgarten, welcher von Gästen zahlreich besucht war. Höchste Kegrlzahl 20. — (AbschiedSsest.) Die Reservisten deS 17. Inf.-Regiments gesellten sich in kameradschaftlicher Eintracht zu- sammen und veranstalteten am 9. d. M. in dem Garten der hiesigen Eitalnicarestauration einen Abschiedsabend. Der Garten war festlich beleuchtet und beflaggt. Die Pro-ductionen der RegimentSmusik Erzherzog Leopold und deS slovenischen Männerchores empfingen großen Beifall. Die Reservisten brachten dem zahlreich vertretenen OsfizierScorpS ein dreimaliges Hoch. Den Schluß des Festes bildete ein recht animiertes Tanzkränzchen. — (Osfi zi e r s - S oirte.) Nahezu sämmtliche Offiziere der hiesigen Garnison fanden sich vorgestern im Garten der Südbahnhos-Restauration ein, um nach Schluß der Waffenübungen der Reservemannschaft im kameradlichen Kreise mit den Osfizieren des Reservestandes einen vergnüg, ten Abend zn verleben. Die Musikkapelle des Jnf.-Reg. Erzh. Leopold führte mit gewohnter Meisterschaft zehn Pro-grammnummern und noch einige Zugaben aus. Unter den zur Aufführung gelangten Piecen erzielten die Ouverture zu „Semiramis" und die große Phantasie aus der „Afri-kanerin" lebhaften Beifall. Der RestaurationSgarten Prä-sentierte sich zum erstenmale in verstärkter Gasbeleuchtung, an den ausgestellten 80 Tischen unterhielten sich mindestens 600 Gäste aus allen Gesellschaftskreisen. — (LebenSrettung.) Heute in der eilften Bor-mittagSstunde fiel ein kleines, fünfjähriges Mädchen von der Mitte der St. JakobSbrücke in den Laibachfluß. Ein eben desselben Weges kommender Artillerist sah den Un» glückssall, sprang mit Säbel und Sporen in den Fluß und brachte das bewußtlose Kind noch lebend ans Ufer. Der muthige Artillerist nennt sich Otto Baier, ist einjähriger Freiwilliger und Sohn des hiesigen RechnnngsofficialS Baier. — (Sterbefall.) Gestern wurde der Leichnam deS in Salloch nächst Laibach nach kurzem Krankenlager verstorbenen Herrn Rudolf Berger, Stationschef der Südbahn und Delegat der krainer Thierschutzvereinsfiliale, kirchlich eingesegnet und zur Bestattung na» Kapfenberg in Steier-mark überführt. — (Zum Attentate beim lacker Bahnhof.) Der schwerbeschädigte Schiffsbauer Bacich-Belaz wurde über dringendes Ansuchen seiner Gattin gestern unter ärzt-licher Begleitung mittelst Eisenbahn nach Fiume transportiert. — (Wünsche und Beschwerden) Boreinigen Tagen war ein hiesiger Pharmacent in der Kothgaffe in Gefahr, überfahren und schwer beschädigt zu werden. Die in der Nähe de» Glivar'schen HauseS sich öffnende Kothgaffe ist bis zum Gasthause „zur Vereinigung* sehr enge. ES wäre Ausgabe der Sicherheitsorgane, daß der Arm der Gerechtigkeit die in jener Strecke schnellsahrenden Kutscher erfasse. — (Aus den slovenischen Blättern.) Der slovenisch-dramatische Verein wurde, wie „Slov. Nar." berichtet, mit seinem Gesuche um Bestattung slovenischer Vorstellungen im görzer Theater von der italienischen Theater-intendanz abgewiesen. (Dieserwegen Klagerufe und Weh-geschrei im görzer slovenischen Journal „Soka". Die slovenischen Träumer von einem großen südslavischen Reiche empfingen durch diese Abweisung einen tüchtigen Faustschlag ins Gesicht. A. d. R.) -- Die „Novice" sagt in ihrer heurigen 23. Nummer: „Wenn Rußland auch den neneu Sultan anerkennt, was jedoch ganz gewiß nicht geschieht, so werden die Türken sich doch europäischen Reformen und Constitutionen nicht unterwerfen, und in jenem Moment noch weniger, wo der gesammte Divan aus den verbissensten Mohamedanern zusammengesetzt ist. DaS Urtheil inbetreff der Türkei lautet ganz kurz: Der Fels hat sich loSgeriffen und kollert bergab, aushalten wird ihn niemand. (DaS in altslovenischen Kreisen angebetete Organ deS Vaters der Nation wird sich wol in kürzester Zeit überzeugen, daß die Türken jene Nüsse, welche denselben von Europa offeriert werden, denn doch anbeißen müssen. Soll das citierte Urtheil etwa andeuten, daß Slovenien sich von Großösterreich los-reißen, nach Südslavien herabkollern und vorläufig schon bezwecken will, daß ihm von deutscher Zunge kein „Halt-zugerufen werde? — A. d. R.) — <«lpenverein.) Wegen ungünstiger Witterung unterblieb gestern der projektierte AuSflug aus den Vinivrh. — (AuSdemBereinSlebrn.) Der Ausschuß de« städtischen MusikvereineS hielt am 9.d Berathung über den vom künftigen Theaterdirector Herrn Fritsche in-betreff der Beistellung eines tüchtigen, auS 17 Mitgliedern bestehenden Orchesters vorgelegten Lomracts-ntwurs. Der Ausschuß nah« dir Mehrzahl drr vertragSparagraphr ohne Abänderung an, reservierte sich jedoch in drr Erwägung drr zur Erhaltung eines Orchesters erforderlichen Geldmittel dir Verwendung diese- Orchesters auch zu anderen Mufik-zwecken. «n den neuen Verein tritt nun die Sorge der Besoldung und Instandhaltung einer tüchtigen Civil» Musikkapelle heran. Dir Orchesterfrage hat greifbare Formen angenommen, sie «ritt in ernstes Stadium und ladet fämmtliche Musikfreunde, ob jung oder alt, ob männlichen oder weiblichen Geschlechtes, ob im deutschen oder slo-venischen Lager heimatsberechtigt, ein, dem städtischen Mufik-vereine als unterstützende oder beitragende Mitglieder bei-treten zu wollen. Lereins-Obmann Dr. Mosche übernimmt die Beitrittserklärungen. — (Der hiesige Arbeiter-Bildungs-verein) hielt gestern eine MonatSversammlung ab. Die Sectionsberichte wurden zur befriedigenden Kennt-nis genommen; rin Vereinsmitglied wurde wegen Pflichtverletzung und aus Sittlichkeitsgrllnden vom Vereine ausgeschlossen; 80 neue Mitglieder sind dem Vereine beigetreten ; dem Herrn Landespräsidenten R. v. Widmann wurde für geübte Humanitätsacte der Dank des Vereines ausgesprochen und die Abhaltung eines Vergnügungsabends beschlossen. Die Bereinsmitglieder Müller und Zark besprachen die in hiesigen Arbeiterkreisen bestehenden Mis-stände und beantragten, dieselben seien mit gesetzlichen Mitteln zu beseitigen. Jnbetress der angeregten Frage wegen Gründung einer Krankenkasse saßte die Versammlung den Beschluß, daß man sich an die bestehende Arbeiter-Kranken- und Jnvalidenkasse anschließen möge. — (Turner sahrt.) Der laibacher Turnverein unternimmt am Sonntag den 2b. d. M. mittelst Südbahn einen Ausflug nach Sagor, wird der »heilige Berg" besteigen und bei seiner Rückkunst im romantisch gelegenen und lebhaften Jndustrieorte Sagor eine Festkneipe veranstalten. Das Programm sür diesen Ausflug wird soeben festgestellt, und es ist nur zu wünschen, daß die Witterung diesem Projecte freundlich gesinnt sein und recht viele Mitglieder deS Turnvereins unter Anschluß ihrer Familienglieder und Freunde an dieser Excursion iheilnehmen mögen. Der Turnverein will bei dieser Gelegenheit neuerlich Beweis liefern, daß heiterer, biederer Sinn die Herzen seiner sämmt-lichen Mitglieder belebt. — (Ein großer Brand) brach am 22. v. M. in Vodice, Bezirk Littai, aus. Drei große Wirthschasts-häuser sammt Gerälhen und Futtervorräthen wurden ein Raub der Flammen. Leider ist auch der Verlust eines Menschenlebens zu beklagen, die Auszüglerin Agnes Janoch verbrannte. Der Gesammtschaden beträgt 4250 fl. — (Historischer Wochenkalender:) 8. Juni 1810 Robert Schumann geboren; 9. Juni 1672 Peter der Große geboren; 10. Juni 1190 Kaiser Friedrich (Bar-barofsa) gestorben; 13. Juni 1808 Mac Mahon geboren; Minister v. d. Heydt gestorben; 14. Juni 1807 Schlacht bei Friedland; 15. Juni 1866 Einmarsch der Preußen in Hannover; 16. Juni 1866 Einmarsch der Preußen in Sachsen; 17. Juni 1789 erste französische Revolution. ( Für Touristen.) Die „Klagenfurter Zeitung' empfiehlt Ausflüge von Föderlach zum höchst malerisch gr legenen Faakersee am Fuße des Mittagskogels, unter einem den Abstecher auf die Spitze des Berges Tabor und den Weg über Petschaizen, Latschach und Ruine Finkenstein. — (Aus der Bühnenwelt.) Fräulein v. Ie enska, welche in der vorjährigen Saison an drei Abenden hier gastierte, ersreut sich in Prag eines durchschlagenden Erfolges. Die Herren Neudold (Tenor) und Reich mann sind für die preßburger Bühne engagiert. Herr Frederigk gefällt in Teplitz. Für die nächste Saison in Laibach wurde Kapellmeister Kranes ausgenommen. Die erste Vorstellung der Gesellschaft van Hell in Villach, „Die Lameliendame", war eine gelungene, das dortige Publikum sah noch nie eine so gediegene Aufführung. Angekommene Fremde am 12. Juni. H«tel Lt«»t Wie«. Huttmann. Pfluderer, Sollasch, Kflte.; Bauer und Weber, Reis., Wien. — Stawaffer, Kfm., Zürich. — Baron, Kfm., Kauifcha. — Riethi, Kaufmann, Triest. -- Schmeidl, k. k. Oberstaatsanwalt, Graz. — Hribar, Privat, Unterkrain. Hotel Elefant. Salsa, Treviso. — Khern, Siffek. - Fe-deriu« und Drazil, Graz. — ProtiwinSky, Klagenfurt. — Goldmann, Reis., Wien. — Deisinger, Lack. Hstel Europa. Gutsmulh, Graz. — Endsmann und Pollak, Wien. — Weber s. Frau, Hammer. — Krening, Bremen. vaierischer Hof. Lorenzutti, Italien. — Jack, Marburg. Wtohre«. vratina, Lukovia. — Engelmann, Handelsmann, Wien. Witterung. < Laibach, 12. Juni. Heute adwechselnde Bewölkung, Sonnenschein, schwacher t. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 14 8", nachmittags 2 Uhr -l- 19 2° 6. (1875 -j- 22 7°; 1874 -f- 27 2° 6.) Barometer 730 22 wm. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme22-7°, das gestrige17-3»; beziehungsweise um 4 0° über, und l 0° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 9-40 wm. Regen. - Verstorbene. Den 10. Juni. Franz Jhan, Lohndiener, 60 I., PeterSvorstadt Nr 22, Gehirnlähmung. — Maria Kerndler, Schlofsermristerswitwe, 77 I., S>. Petersvorstadt Nr. 162, Altersschwäche. Den 11. Juni. Georg Bogataj, Arbeiter, 46 I., Livilspital, Lungenbrand. — Josef Podbukooic, Taglöhner, 65 I., Livilspital, Bauchfellentzündung. Lebensmittel-Preise in Laibach am 10. Juni. Weizen 9 fl. — kr., Korn 6 fl. 40 kr., Gerste 4 fl. 80 kr., Hafer 3 fl. 80 kr., Buchweizen 5 fl. 80 kr., Hirse 4 fl. 80 kr., Kukurutz 6 fl. — kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 4 fl. 30 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz — fl. 96 kr.. Schweinfett 85 kr., Speck, frischer, 70 kr., Speck, geselchter, 75 tr., Butter 85 kr. per Kilogramm; Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 48 kr., Kalbfleisch 42 kr., Schweinfleisch 64 kr. per Kilogramm; Heu 4 fl. — kr , Stroh 3 fl. SO kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 9 fl. — kr., weiches Holz 6 fl. — kr. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 23 fl. — kr., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Gedenktafel über die am 16. Juni 1876 stattfindenden Lici» tationen. Relic. Gollob'scher Real., Pogelsik, BG. RadmannSdors. Neuester wiener Marktbericht. Bewegung im Getreidehandel gesteigert, platzweise über-stürzt, sür Weizen und Korn höhere, auch für Gerste und Hafer feste Preise; in Baumwollgarnen Umsatz ohne Belang bei wenig veränderten Preisen; «itzselle für Handschubzwecke stark gesucht; Lammfelle bei steigenden Preisen schnell ver-griffen; in Hanf und Flachs unverändertes Geschäft; in Häuten schleppender Verkehr, eben auch in Honig; in Hopfen Ruhe; nach Hörnern flaue Nachfrage; Umsätze in gearbeitetem Leder nicht von Belang; weichende Preise für braune Kalbfelle und leichte Sohlengattungen; in Pottasche infolge Mangel an Kauflust sehr beschränkter Verkehr bei weichenden Preisen; nach Roß- und Bockhaar schwache Nachfrage; bei Schafwolle zuwartende Stellung; bei Schweinfett und Rindschmalz Geschäftsgang schleppend und flau; Preise sür Soda in festerer Haltung; Verkehr in Rohspiritus nur mäßig bei festen Preisen; Preise sür Wachs zugunsten der Käufer; Zuckergeschäft sürs Ausland thätig, höhere Forderungen für raffinierte Ware, Absatz im Detailhandel spärlich; Zwetschkenpreise ziehen an; Preise sür Schlachtvieh herabgedrückt, sür Stechvieh bessere Anbote, in Borstenvieh schleppender Verkehr; sür Victualien niedrigere Preise; in Mehl lebhafter Umsatz, obgleich der Export nach Deutschland und in die Schweiz eingestellt; in Heu, Stroh und Holz lebhafte Kauslust bei sesten Preisen. Telegramm. Konstautinopel, tl. Juni. Die Antwort Ser bienS auf die Anfrage des GroßvezierS betreffs der dortigen Rüstungen betont die friedlichen Absichten Serbien«, welches nichts gegen die Integrität des türkischen Gebietes unternehmen werde. Es werde ein Specialgesandter nach Aonstantinopel entsendet, um alle zur Befestigung des guten Einvernehmens dienlichen Aufklärungen zu geben. I>HLI»8IL (I'srisucdt) keilt drieüick äsrSpeeikiLrrt vr. LUUsvd, Asustsät, Vrssäsi» (8»okssn) Vvrvit8 ildvr 8000 mit krioix d«I,uii,Il,1l. (1) 36 Lottoziehung vom 10. Jnni. Wien: 48 87 90 16 83. Graz: 67 21 50 13 2. (335) 2—1 Nr. 7723. Kundmachung. Als Freibadeplatz ist für dieses Jahr, wie bisher der GradaschzasHach oder Kolesta-Mühle in der Vorstadt Tirnau an der sogenannten Palavan'schen Wiese bestimmt. Dieses wird mit dem Beifügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß beim ffreibaden der sittliche Anstand zu wahren, und daß dasselbe anderortS innerhalb oder in der Nähe der Stadt und der Vorstädte untersagt ist. Stadtmagistrat Laibach, am 7. Juni 1876. Bei dem gefertigten k. k. Postamte wird ein geprüfter und beeideter Erpeditsr oder Erpcditmn allsogleich in Dienst genommen. Bewerber werden ersucht, ihre gut belegten Gesuche längstens binnen acht Tagen her christlich zu überreichen. Persönliche Vorstellung wird bevorzugt. (337) 3—1 K. k. Postamt Munkendors, am II. Juni 1876. Eine schöne Wohnung, im schönsten Theile der Stadt gelegen, bestehend aus 8 Zimmern, Küche, Keller, Speisekammer. Holzlege und Dachkammer ist von Michaeli ab zu vermiethen. Näheres aus Ge-sälligkeit im Comptoir dieses Blattes. (234) 22 gegen (249) 40-30 Sommersprosten, Leberflecke, Wimmerln rc. Diese Salbe durch 10 Abende anqewendet, verdrängt spurlos Sommersprossen, Leberflecke rc. 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Ocft. Nordweftdahn . SS'— 8SS0 Eiebenbürger .... >i,-- 73 50 74 85 Staattbahn >5l- 74 40 75 — Südb.-Ses.zuSooKr. W8-50 dlo. Bon« I-o»s Credit - Loft l»g'7S >»so 67 — 67 85 Rudols« - Lose .... 135 80 1.16 -- 635— 645 - Vvvt»». (3Mon.) 13 — 54 50 810-- 13 50 55 -818- »ug»b.lv»fl.Iüdd.W. Franks. ivc Mark. . Hamburg „ s»-ro SS »0 ! 57— 57 85 85 - London 10 Psd. Sterl. Pari« 100 Franc» . . UI-S5 1» 10 . 100 50 101- Ulürue«». . 148— 143 - Lais. Mün,-Ducaten ro.Franc-stüik . . . . Preuß. Kassenscheine. b-76 . 188— 128'50 9-S7 . 861.- 868'- SS'?0 . 79 75 80- Silber . . IO»'»» Telegraphischer «Kursbericht am 12. Juni. Papier-Rente 66- Silber-Rente 68 90 — 1860er Staats-Anlehen 109 SO. — Bankactien 819. — Credit 139 20 — London 12075. — Silber 103 — — K. k. Münz-dukaten 5 72. - 20-FrcmcS Stücke 9 60-/,- — 109 Reichsmark 5920. «8i5 S1-L0 85 85 89 25 85-75 sr-5o 51'50 109-- 160 85 14 — 59 30 59-30 18190 48,0 5 78 »68 Ü980 103-50 Druck von Jg. v. KLeinmayr L Fed. Bawberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.