prkaiimerati»»» - Preise: Für Laibach: danjjährig . . 8 fl. 40 fr. »alvjShrig . . . 4 „ 2# . Aterteljäl-rig. . 2 „ JO „ WonaUicfc . . . — „ 70 „ M i! der Post: Banjjiihrig . . . n fl. - h. Haldjährig . . . 5 „ 50 „ Blerteljiihrig - • . Z „ 75 „ 8A Zustellung in« Hau» oicileU . jährig 25 kr., monatlich y ft. Einzelne Hummern t> fr. La ituidjfr Ätboklion «ahnhofgaffe Nr. 15-. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Lkpcdition und 3nftaiti-fintcan: «ongreßplatz Nr. 81 (Buchend!»«, von 3. v.Kleinmayr & F. Bambrrz», Zoscrtion,preise: Sür die einspaltige Petitzeile 3 ft bei zweimaliger Einschaltung 1 5 kr dreimal ü 7 fr. JlisertionSstempel jedeSmal S4 ft. Bei größere» Inserate» und öfterer Einschaltung entsprechender itibitt. Nr. 225. Montag, 2. Oktober 1871. — Morgen: Kanbidus. 4. Jahrgang. Der Widerstand der Versaffungspartei. Immer imposanter wird der Widerstand der verfassungstreuen Oesterreicher gegen die Maßnahmen der Regierung, mögen selbe nun ein neues Staatsrecht in Böhmen schaffen oder durch die Umwandlung der Landes- und Landtagswahlordnungen das freiheitliebende bürgerliche Element der Bevölkerung in den Hintergrund zu drängen suchen. Gegen die königliche Botschaft an den czechischen Landtag haben fämmtliche verfassungstreue Landtage Rechtsverwahrung eingelegt, gegen die Aenderuug der LandtagS-wahl- und Landesordnungen, wie gegen die Entziehung des Wahlrechts wehren sich die Handelskammern, die industriellen Vereine, die Gemeindever-vertretungen, die politischen Vereine. Es gibt keinen Verein, keine autonome Körperschaft in den deutschen Provinzen mehr, die nicht ihre feierliche RechtSver-wahrung gegen die freiheitsfeindlichen Pläne der Regierung eingelegt hätten. Wo bleibt die freche Behauptung der Regierungsorgane, hinter der Vcr-fassungSpartei stehe nicht das Volk, sie seien Führer ohne Har, Hirten ohne Heerde? Wie fest das Volk mit seinen Abgeordneten zu» süinmensteht, beweisen recht augenscheinlich die Vorfälle in Teplitz am 27. und 28. September. Als eine einfache Wanderversammlung des verdienstvollen deutschhistorischeu Vereines in Böhmen war die Zusammenkunft geplant worden, und zu einer der großartigsten Kundgebungen des deutschen Volkes in Böhmen hat sie sich entwickelt, zu einem lebendigen weithintönenden Proteste gegen jene Staatskünstler, die bei ihren Abmachungen mit den Versassuugsgeg-iiern zu vergessen schienen, daß in Oesterreich acht Millionen Deutsche leben und arbeiten, die nicht gewillt sind, ihr Volksthum und die Früchte ihres Fleißes und ihrer Bildung eingebildeten Staatsrechten zu opfern. Das Fest in Teplitz war kein v,r-bereitetes, künstlich gemachtes. Nicht bloS die Nach-bargemeinden, die Vereine und Korporationen, die Städte von Nah und Fern hatten ohne alle Aufforderung ihr Kontingent gestellt; alle die Taufende sind von selbst erschienen, auf daß sie ihrer politischen Ueberzeuguug Ausdruck gäben und laut bekundeten, wie tief die Treue zur Verfassung im Bewußtsein des Volkes wurzle. Der Regierung wäre es sonach glücklich gelungen, selbst in der Brust des schlichten Bürgers und Bauers das Mißtraue» zu wecken und den Witten zu entschlossener Abwehr gegen jeden Angriff auf feine Rechte zu stählen. Einerseits die ebenso lächerliche als unvernünftige Geheimnißkrä-merei, andererseits das offene Bundniß der Regierung mit den erklärten Gegnern der Verfassungsrechte des Volkes, mit dem fanatischen Klerus und feudalen Junkerthum, sowie die Unterhandlungen mit den wütheudsten Feinden alles Deutschthums, dazu die Vorlagen in den Landtagen mußten endlich auch dem Blödesten die Augen öffnen. Und was der Versammlung in Teplitz erst ihre volle Bedeutung verl«ch, war eine neue Unge schicklichkeit und Taktlosigkeit der Regierung. Sie hatte sicherlich Angst bekomme» vor der Wander-versainmlung des deutschhistorischeu Vereines und daher kam es auch, ba$ eine für den 28. bestimmte Volksversammlung, in welcher der Abgeordnete der Stadt, Herr Wolsrum, sein Verhalten vor den Wählern rechtfertigen wollte, plötzlich von Prag aus verboten wurde. Die vou der einheimischen Behörde ohne Anstand erlaubte Versammlung fand der neue Statthalter, Graf Ehotek, sich veranlaßt, „aus lokalpolizeilicheu Gründen" zu verbieten. Diese lächerliche Begründung eines Verbotes kennzeichnet so recht die neue Aera. Der Statthalter in Prag, der so eben aus St. Petersburg gekommen, kennt die lokal-polizeilichen Verhältnisse in einer dentschböhmischm Stadt weit besser, als die einheimische Behörde. Doch keine Reden der Vertrauensmänner des Volkes, und hätten sie mit Feuerzungen gesprochen, würden die Wirkung hervorgerufen haben, welche das Verbot der Statthalterei übte. Keine rohen Ausbrüche, wie sie Sokolisten und Taboriten charakterisiren, der Ruf: „Man traut sich nickt mehr, unsere Vertreter zu uns reden zu lassen!" ein vieltausendstimmiges Hoch! auf die Abgeordneten, welche mit ihrer Er klärung vom 16. September ihre Pflicht gethan, war die Antwort, welche »ach dem Bekanntwerden des Verbotes den Marktplatz von Teplitz roidertjat-len machte. Von dem Feudaladel, dessen Schlösser zumeist in den deutsch-böhmischen Ortschaften liegen, waren oie erdenklichsten Anstrengungen gemacht worden, um den Zuzug der Gäste nach Teplitz zu verhindern, den Vereinen war von den Schloßherren und Fa hriksbesitzern vorgeredet worden, sie würden aufgelöst, falls sie nach Teplitz zögen, anderen wurden Einladungen und Bewirthung versprochen; Ortsgeistliche hatten Kirchenseste «„gesetzt, allerhand kirchliche Ein. Weihungen vorgenommen, uni wenigstens einen Theil der Ortsinsassen an der Theilnahiue um Feste zu verhindern; die Psarrherrcn hatten alles auf ge-, boten, sie zurückzuhalten, ihnen in gewohnter Weise mit den ewigen Höllenstrafen gedroht, falls sie nach der gottvergessenen Stadt reisen würden, aber siehe da! alles half nichts; die ärmsten und abhängigsten Dorfleute kamen herbei; der schlichte Arbeiter mit Feuilleton. Stumme Touristen. Slizze aus einem Reiche ohne Eisenbahn. In der Saison des Reise- und Badelebens, wo alle die Glücklichen, welche nicht unlösbar an die Tretmühle des Geschästslebeus geschmiedet sind, dem ewigen Zuge der Sehnsucht in die Ferne folgen, sehen wir auch eine Menge eigentümlicher Burschen sich auf die Wanderschaft begeben. Sie benutzen nicht Dampfroß, nicht Luftballon, sie brauchen weder Ränzel noch Wanderstab und legen doch hi kürzester Zeit Hunderte von Meilen zurück. Indessen bewahrheitet sich an ihnen keineswegs das alte Sprüchwort: Wer einmal eine Reise thut, der kann was erzählen! Kein Laut von dem erlebten dringt jemals über ihre sonst so beweglichen Lippen, und die Mitwelt hält sie deshalb nicht nur für stumm, sondern auch für dumm. Uud doch haben diese wunderlichen Geschöpfe, die still und harmlos im Sonnenschein an der Wasseroberfläche spielen und die der einfältigste Bauernbursch zu überlisten vermag, Städte und Länder durchschifft, von denen jener nicht einmal die Namen kennt. In der That lieben die Fische — denn das sind unsere stummen Touristen — wenigstens viele Arten derselben, mehr die Veränderung, als man ihrer kaltblütigen Natur zutraueu möchte. Dieser Wandertrieb und die Rücksicht aus die Nachkommenschaft führt die eigentlichen Meerbewohncr, als da sind: Lachs, Forelle, Aal, Neunaugen, Stör, Kaulbarsch uud andere, alljährlich bis an die Mündungen der Flüsse und weiter, hoch in die Flüsse hinauf, in die Nebenflüsse und bis zu den Quellen und Seen, woselbst sie ihren Laich ablegeti. Man hat in der Spree, mitten in Berlin Störe gefangen; dieselben konnten auf keine andere Weise dahin gelangt sein, als aus der Nordsee auf dem Wege von Kuxhafen durch die Elbe und Havel. Unter den Wanderfifchen steht der Lachs als unternehmender Tourist obenan. Mit der Friihlings-sonnenwende zieht er nach den südlicheren Meeren, der Nordsee nnd Ostsee, um alsdaun den darin mundenden Flüssen sich zuzuwenden. So gelangt er tief bis in das Binnenland, in der Elbe durch die Moldau bis ins südliche Böhmen, im Rhein bis in die Schweiz. Was ihn zu so weiten Reisen veranlaßt, erklärt sich aus folgendem : Die Lachse haben eine außerordentliche Anhänglichkeit an den Ort ihrer Geburt, ähnlich wie die Schwalben kehren sie stets wieder dahin zurück, wie man sich durch verschiedene zuverlässige Versuche überzeugt. In der Bretagne hatte man einmal etwa ein Dutzend Lachse mit kupfernen Ringen am Schwan; gezeichnet; im nächsten Jahre wurden am selben Orte fünf, im zweiten Jahre drei und im folgenden Jahre aber mals drei der so gezeichneten gefangen. Wenn wir uns nun in die Zeit zurückversetzen, wo die Rhein* thalebene noch ein Meerbusen war (Jmiijcit) und die norddeutsche Tiefebene gleichfalls Meer, so war das Anssteigen der Lachse in die kurzen Gebirgs flüsse der Schweiz und der deutschen Mittelgebirge, so nah uud natürlich, wie das an die schottischen und norwegischen Bergströme. Als nun das Borland wuchs, das Meer immer mehr zurückrückte und der Lauf der Ströme länger wurde, folgte der Lachs doch immer seiner Anhänglichkeit an die alte Heimat und so kommt es, daß er heute noch elbeaufwürts bis Böhmen nnd den Rhein entlang bis zur Schweiz schwimmt. Gegen den Herbst geht dann die Reise mit Znrücklassnng der jungen Brut, welche das erste Lebensjahr im Süßwasser verbringt, wieder in? Meer zurück. Es gab vordem eine Zeit, wo in den Rheinlanden der Lachsfang so außerordentlich er giebig war, daß die Dienstboten daselbst jeder neuen Herrschaft die Bedingung stellten, nur dreimal in der Woche Lachs auf den Tisch zn bekommen. Während der Reife, welche der Lachs ganz wir all' andere „Thier- und Menschenkind" nur in Gesell« dem behäbigen Grundbesitzer, oer Taglöhiier mit beut Bauer nahmen Thcil am Festzuge und wetteiferten mit dem Bürger an jubelnden Zurufen an ihre Vertreter. Der Güter höchstes dürfen wir verthei-digen gegen Gewalt, wir stehen für unser Land, für unsere Weiber und Kinder; wir wollen ans harren und nicht von der Verfassung, dem beschworenen Gesetze weichen, das waren die Gedanken, die allenthalben laut wurden und denen die Redner beim Feslbankct energischen Ausdruck verliehen. Solchen Kundgebungen gegenüber, die überall zu Tage treten, wo den, Bolke Gelegenheit dazu geboten, erweist sich als Lüge die Behauptung der Regierungsorgane, das Bolk stehe nicht hinter seinen Abgeordneten. Die Gegner hofften auf die durch bat Klerus bearbeitete Landbevölkerung, sie verfnchten die Bestrickung des Bauers durch die Lüge, die Abgeordneten feien es gewesen, welche die Steuerlasten vermehrt, ja die „Wiener Abendpost" verschmähte es unlängst nicht, zur Persidie ihre Zuflucht zu nehmen und der Verfassungspartei den Borwurf ins Gesicht zii schleudern, sic habe dem Reiche den Ausgleich mit Ungarn und die 70 Perzent in feinem Gefolge aufgebürdet. Doch das Nolk kennt die Steuerkünstler, die durch ihre „Triuinfe" bat Staat innerhalb fechs Jahren zweimal an den Rand des Bankerotte gebracht uttb sich jetzt anschicken, ein drtttesmal dasselbe Experiment zu machen. Einen kleinen Vorgeschmack der künftigen Finanzwirthschaft im „glorreichen Staat Böhmen" unter der Firma der Rtegei', Elain und Skrejsovski kann man ja aus der Fünfmillioncn - Anleihe der Prager Stadtverordneten gewinnen. Durch alle Schichten des LolkeS in Deutsch-Oesterreich geht ein erfrischender Zng, er allein kann uns, wie ein Redner betonte, zum Siege führen, uns in der Geschichte einen Ehrenplatz sichern, damit, wenn sie einst des Aufschwungs der deutsche» Na rion gedenkt, sie nicht von den Deutschösterreichern als von einem abgestorbenen Zweige des großen, lc-densvollen deutschen Stammes berichte.___________________ Politische Rundschau. Laibach, 2. Oktober. Znlaud. Der steirische Landtag hat in seiner Sitzung am Samötag mit mehr als Zwei-drittelmajorität seine Zustimmung zu der Rechls-verwahrung beschlossen, welche ihm voin Verfassung^ auSschusfe durch dessen Referenten Dr. Rechbauer vorgelegt worden war. Ohne langathmige Reden, ohne leideuschaftliche Ausfälle, ohne Selbstüberhebung, aber nachdrücklich und feierlich, einhellig und einstimmig hat die liberale Partei jeden Schritt der jchaft unternimmt, herrscht in bat Zügen eine merk-würdige Ordnung. Aehnlich bat Kranichen bildet solch ein Lachszug genau die Form eines Winkels, dessen Spitze der größte und älteste Rogner ein-nimmt; auch bei anderen Fischzügen, z. B. bat Häringen, nimmt man solche Zugführer wahr, baher denn wohl die Sage von beut Häringskönig etttstmu bat ist, welchen die Fischer, wenn sic ihn gefangen haben, sogleich wieder ins Meer zurückwerfen. Eine besondere Kunstfertigkeit entwickeln die Lachse während der Reisen im Springen; dieselbe ist so groß, daß sie alle sich ihrer Fahrt entgegenstellenden Hindernisse, Felsen und Wehre selbst von beträchtlicher Höhe, mit Leichtigkeit überwinden, und eS soll ein ergötzlicher Anblick sein, eine Schaar solcher silber-gepauzertcr Schwimmer 10 bis 15 Fuß hoch aus ihrem wohligen Elemente emporschnellcn zu sehen. Auf der Pariser Industrieausstellung, vielgeseierten Andenkens — welch ein Drama der Weltgeschichte Wischen dem Damals und Jetzt! — war in dem Behälter, der die Lachse barg, ein künstlicher Felsen eigens dazu hergerichtet, damit die Lachse den von Nah und Fern versammelten Völkern ihre berühmten Evolutionen vortuachen sollten; aber die beflößten Athleten waren niemals so gefällig, ob aus Schüchternheit vor den Augen so vieler Zuschauer oder ans der logischen Folgerung, daß sie hinter dem Regierung außer die von ber Verfassung gesteckten Schranken für ungesetzlich erklärt, jeben Versuch, die Bestimmungen der Verfassung zu umgehen, als Rechts- und Verfassungsbruch erklärt. Die Klerikalen im steierischen Landtage haben ihre ganze Haltlosigkeit und Schwäche dargelegt, indem sie niemand ändern ins Gefecht zu schicken hatten, als den Verfechter mittelalterlicher Schrullen, den großen Slooenen-Apostel H e r m an», der zu gleicher Zeit katholisch-ultramontane und slavisch-reaktionäre Interessen vertrat. Wie alle seine Gesinnuugsgcnossen, wußte auch er seiner Sache mit keinem Argumente aus die Beine zu helfen, ergoß aber dafür eine wahre Fluth von Verdächtigungen und Beleidigungen auf die Gegen« Partei. In Oesterreich feien bis jetzt die Käuflichkeit, die Selbstsucht, die Nichtswürdigkeit allein maßgebend gewesen, ganze Volksstämme werden gemartert und gefoltert, die Vertheidiger der Verfassung haben sich an dem Blute des Volkes gemästet. Man weiß nicht, soll man den Matschen für einen Possenreißer halten ober sein Auftreten als einen Ausfluß einer krankhaften Seelenstimmung erklären. Als der gnte Mann unter der heftigsten Aufregung des HanseS ob seiner Schmähungen endlich gar die bestehende Verfassung einen Rechtsbruch nannte, rief ihm der LandeShauptmaun v. Kaiserfeld nur die Worte zu: „Vergessen Sie nicht, daß Sie noch vor wenigen Tagen auf die nämliche Verfassung einen Eid geleistet haben, die Sie heute einen Rechtsbruch nennen!" Es scheint wirklich eine nationale Eigentümlichkeit der slovenischen Abgeordneten zu sein, über dasjenige zu schmähe», worauf sic kurz vorher beeidet worden. Auch die beiden Abgeordneten, Do-minkns und Sernec, obwohl maßvoller und anständiger in ihren Ausdrücken, konnten sich das Vergnügen nicht versagen, unter den gewöhnlichen Trng-schlüssen und Rechtsverdrehungen ihre Angriffe gegen die bcschworne Verfassung zu richten. Dr. Rechbauer, der Sprecher der Majorität, hatte den klerikalen Wortführern gegenüber keinen allzuharten Stand; glänzend gelang ihm die Widerlegung der lügenhaften Behauptung der Gegner, die Febniar-Verfassnng habe deshalb keine Rechtskraft, weil sic nie von allen Ländern angenommen worden sei. Wahrhaft niederschmetternd war es für dieselben, als ber Redner die Adressen de« krain e r, des tiroler und böhmischen Landtage verlas, worin dieselben ihren Dank für eben diese Verfassung in den demüthigsten Ausdrücken bethenerten, ja als er bei Erwähnung der Namen jener, die im böhmischen Landtage diese Dankadresse beantragte», niemand anderen alsRieger, Elant uudPalacky nennen konnte! Felsen doch nimmer „freie Fahrt" gewinnen würbe», haben die Gelehrten bis heute nicht entschieden. In Rücksicht auf die große Ergiebigkeit ber Lachs-fischerei, hat man sich in neuerer Zeit angelegen sein lassen, den Wanderzngen ihre Fahrten stromaufwärts zu erleichtern, und ihnen auch über solche Wasserfälle uttb Stromschnellen fortzuhelfen, für deren Höhe ihre Sprungkraft nicht anöreicht; man hat zu diesem Zwecke sogenannte Lachsleiter angelegt, das ist ein Kanal, der einen Wasserfall dadurch umgeht, daß er in Absätzen von 3 bis 4 Suß Höhe das Wasser hinabfnhrt. Die guten Lachse benutzen diese Zuvorkommenheit seitens der hinterlistigen Feinde augenscheinlich mit vielem Vergnügen. Ein nicht minder rüstiger Wanderer tst auch, wie schon erwähnt, der Häring. Seine eigentliche Heimat sind die nördlichen Meere; während der meisten Zeit des Jahre« lebt er auf tiefem Grunde; im Jnli oder August aber steigt er auf und zieht an die Küsten, um im seichten Wasser zu laichen. Er reist zu diesem Zwecke in geschlossenen Kolonnen von 4 bis 6 Meilen Länge und beträchtlicher Breite, und das Gedränge ist oft so groß, baß bic armen Reisenden ihre Schuppen verlieren, welche dann bat Fischern ihre Reiseroute verrathen. Uebrigeus sind die Häringe höchst kapriziöse Gesellen. Die ganze Kolonne taucht mitunter wie auf ein Kommando Was bat Schluß ber Lanbtage betrifft, so dürfte ihre Behandlung keine gleichartige fein, denn dem böhmischen Landtage hat ja die Regierung eine so große Rolle zngedacht, daß wohl von seinem Schlnß noch gar nicht die Rede sein kann. Was den R e i ch S r a t h betrifft, so sind es sattsam bekannte Gründe, aus welchen die Regierung seine» Zusammentritt int November verlangt. Aber was wird da als Abgeordnetenhaus zusammentreten! Die mährischen Ezechen sollen die Beschickung ohne Vorbehalt beschlossen haben, die böhmischen bagegat werden sich bazu nicht herbeilassen, sondern nur für die Ausgleichszwecke eine Deputation senden, ber man dann ein Bubgetvotnin abschnteicheln wirb; unver-treteu dürften die Landtage von Wien, Graz, Troppau, Salzburg bleiben. Zn dieser Verstümmelung wird sich die Opposition des Herrenhauses, mit solch' einem Rnmps-Abgeordnetenhause zu verhandeln, gesellen. Freilich ist die Stärke dieser Opposition nicht zu berechnen, da man jetzt schon dem Ministerium die Absicht, dreißig neue Pairs zu ernennen, imputirt. Von Tag zu Tag mehren sich die Kundgebungen des deutsch-österreichischen Volkes für seine Abgeordneten und deren Handlungen für Erhaltung unserer Nationalität und der Verfassung. Nie haben, selbst die Zeit des Kampfes gegen das Sisti-rungs-Muiistcrinin nicht ausgenommen, die Herze» aller gebildete» Deutsch-Oesterreicher so in einem Gefühl, im Gefühl der Treue für Reich und Recht, zusammengeschlagen, wie jetzt in den großartigen Manifestationen, deren eine so schnell der anderen folgt, von welchen keine deutsche Provinz, keine baitsche Stadt sich fernhält. Es sind nicht mehr die deutsch-österreichischen Abgeordneten, mit welchen die Regitz-rnng es zu thun hat; bas Volk, baS ganze beutsch-österreichische Volk eilt auf bic Wahlstatt; es bleibt nicht zurück hinter seinen Führern, es wird nicht mehr von ihnen geleitet, eS umgibt sie, hält Schritt mit ihnen. Das ganze Bolk ,'tcht auf der Ber saffnngswacht. Was nicht hindert, daß die Offiziösen in Abstufungen bald von einer Klique, bald von einer Handvoll Schreikittbern reden, während selbst die „Abendpost" schon sehr glimpflich zu sein meint, wenn sie zugibt, daß eine „Partei" sich der ministeriellen Politik widcrsctzt. Ausland. Die „Weser-Ztg." widmet ber Arbeiterbewegung in Deutschlanb einen aus führlichen, beachteitswertheit Artikel. Derselbe kon-ftatirt bic überall, zumal in England hervortretatde Thatfache, daß stets nur die bestbezahlten Arbeiter zu dem Mittel der Arbeitseinstellungen greifen und die kommunistischen Tendenzen, welche hiebei zu auf die Tiefe des Meeres, schwimmt dort wohl eine halbe Stnnde lang fort und steigt dann ebenso plötzlich an die Oberfläche, was einen prachtvollen Anblick gewähren soll. Ihre glänzenden Schuppe» schimmern int Sonnenschein in allen Regenbogenfarben, und oft erhellt das Meer, erzeugt durch ihre silberweißen Bäuche, meilenweit ein fosforifcher Schein, bat die Fischer bat „Silberblick" nenne». Ebenso launenhaft sittb bic Häringe in der Wahl ber Oertlichkeit ihrer Billegiatnr; es geschieht, daß sie sich Jahre lang zu Myriade» an gewissen Küsten einfinden, dann dieselben lange Zeit meiden und später einmal wieder dorthin znrückkehren. Einer derjenigen Wanderfische endlich, welche gelegentlich auch eine Tour über Land nicht ver schmähen, ist der Aal. Wir finden den Aal sowohl im Meere wie in den Flüssen, beide Arten ziehen im ersten Frühjahr in die brackischen Gewässer, um ihren Laich abzulegen. Die Flußaale wandern also ström ab dem Meere zu, und zwar wie vielfach behauptet wird, ohne Aufenthalt stets auf dem kürzesten Wege, also häufig auch über thaiifciichtc Felder und Wiesen. Auf den Laichplätzen erscheinen in der ersten Hälfte des April die jungen Aale als fingerlange, wurmförmige Geschöpft in so großen Schwärmen, daß man sie eimerweise voll ausfchöpfen kann. An der Mündung des Po bereitet man aus der Aal- Tage ivcteit, falls sie praktisch vollständig durchgeführt würde», vor allem die sinkenden Arbieter selbst in empfindliche» Nachtheil bringen müßte». Das Bremer Blatt fährt da»» fort: „In der Regel stelle» die Leute sich den vorhandene» Reichthnin, der zur Bertheilung gelangen könnte, sehr groß vor, während er, repartirt auf anderthalb Milliarde» Köpfe, sehr bescheiden ist. Die Menschheit ist ärmer, als sic selbst glaubt; sie lebt hauptsächlich von der Hand i» de» Mund, von den Erträge» der letzte» Ernte. We»» die neue Ernte eingeheimst wird, gehen die Norräthe der alte» stark auf den Rest. Der Ueberschuß ist »icht bedeutend, aber er allein dient dazu, die Lage für die Zukunft ein wenig zu verbessern. Ans diese Weise kommen wir allmälig vorwärts, aber lange nicht in so raschem Tempo, wie wir cs wünschen möchten. ES wird noch immer viel zu wenig produzirt, um bescheidene Ansprüche zu befriedigen; es fehlt an Nahrungsmitteln, Kleidung, Behausung, um alle zu sättigen und zu erwärmen. Dieser dürftige Zustand ist auch in den zivilisirten Ländern noch lange nicht überwunden. Müßten wir gar mit Asiaten, Afrikanern und Riiffcit theile», so würde» vermuthlich selbst unsere ländliche» Tagelöh»er »och vo» dem ihrigen zulegcn. Sehen wir aber von solchen kosmopolitischen Träumen, obgleich sie zur kommunistischen Lehre gehöre», gänzlich ab, — führt das Bremer Blatt fort und halten wir uns lediglich an die deutschen Verhältnisse, so ist doch nichts sicherer, als daß bei vollkommen gleicher Bertheilung des gesammten Volkseinkommens doch auf unsere besser gestellten städtische» Arbeiter eine geringere Quote des Ge-sammteinkommens entfalle» würde, als dies gegenwärtig der Fall ist." Ans S t r a ß b n r g wird der „Times" geschrieben, daß unter dem Einfluß der Verhandlungen über den Handelsvertrag gegenwärtig dort die Stimmung den 'Deutschen günstiger und den Franzosen abgeneigter sei, als mau es noch vor vierzehn Tagen kaum hätte für möglich halten können. Man könnte vielleicht nicht so sehr sagen, daß die Elsässer Bismarck mehr ins Herz geschloffen haben, als vielmehr, daß sie ihn mehr fürchten, und sie schreiben nicht einer übersprudelnden Zuneigung zn, was sie als wohlüberlegte Politik erkenne». Sie si»d viel zu kuige und geschäftsmäßige Leute, um sich hinsichtlich klarer Beweggründe zu täusche». Allein in ihrem kluge» Si»»e nehmen sie die liebevollen französischen Fräse» als eitel Sentimentalität uud kommen als Geschäftsmänner zur Erkenntniß, daß es am besten sein dürfte, die Hand des Stärkeren uud Praktischeren ;u stärke». In Wirklichkeit bauen sie ans die Heu- ‘brat eine sehr beliebte Speise, indem mau sic itt einem Mehlteige zn Kuchen bäckt. Hinsichtlich der gelegentlichen Reisen über Land, welche Extravaganz sich übrigens außer dem Aal noch verschiedene andere Arten der Wanderfische, wie z. B. der Wels und der Kaulbarsch erlauben sollen, ist von den Naturforschern viel hin und her gestritten worden, Thatsachc ist, daß die Enge der Kiemenspalten dieser Fischarten, welche das Feuchtbleiben der Athmungsorgane begünstigt, eine» zeitweise» Aufenthalt außerhalb ihres eigentlichen Elements ermöglicht. Auch dürfte die in heißen Ländern häufig eintretende Dürre, welche Flüsse und Seen bis auf den Grund austrocknet, fie zuweilen zu solcher unfreiwilligen Landpartie zwinge». Jedenfalls liegen bis jetzt noch zu wenige augenscheinliche Erfahrungen in Bezug darauf vor. Der Naturforscher Bose berichtet indessen, daß er Fische dieser Art, gefangen und auf die Erde gefetzt, sich durchaus geschickt bewegen sah, und daß sie allemal genau die Richtung nach dein nächsten Wasser einschlngen, obwohl dasselbe nicht in der Nähe und für sie nicht sichtbar war. Allgemeiner bekannt ist übrigens, daß der Kletterbarsch, der ebenfalls i» diese Kategorie gehört, auf seinen Ausflügen über Land an den Bäumen in die Hohe kriecht, um an dem Thau auf den Blättern sich zu erquicken. tige Bereiabarung viel mehr, als einem ruhigen Beobachter gerechtfertigt erscheint. Aufschub, sagen sie, ist für uns von der größten Wichtigkeit.1 Ehe die Frist abgelaufeu ist, wird der gesunde Menschenverstand und das Prinzip des Freihandels sicherlich seine Herrschaft wieder gellend gemacht haben, uud die reaktionäre» Grille», welchen die Herren Thiers und Pouyer-Quertier huldigen, sind bis dahin unfehlbar überwundener Standpmikt. Auf alle Fälle habe» sie übrige»«, wie matt sich im Geschäft ausdrückt, Zeit, sich zu drehen und zu wenden, und damit ist sehr viel gewonnen. Der schlimme Tag, dem sie mit gegründetem Schrecken entgegensehen, ist hinausgeschoben und für diesen Aufschub sind sic dem Kanzler verpflichtet. Was die Aussichten des Volkes anbelangt, so ist es, wie dcr Korrespondent des Cityblattes schreibt, durchaus nicht leicht, denselben auf den Grund zu kommen. Allein, bringt man die Leute endlich zum Reden, so stimmen alle darin überein, daß Arbeit ziemlich reichlich zu haben ist, und daß man sich wohl und zufrieden befinde. Viele von de» begüterten Klassen halten sich zeitweise entfernt, und eine beträchtliche Anzahl für immer. Die Zurtickbleibende» halten sich natürlich von der Gesellschaft der neuen Herren fern. Allein je mehr man von Land und Leuten sieht, desto mehr fühlt man, daß, wofern nur materielle Interessen geschont werden, zwischen Deutschland und Elsaß manches auf dem Gebiete der Gefühlssympathien gemeinschaftlich ist. Die religiösen Elemente spielen dabei eine sehr bedeutende Rolle.__________________________ Zur Tagesgeschichte. — Der wohlbekannte Schriftsteller L. R. Zimmer-mann sollte als angebliches Mitglied der internationalen Assoziation von der ungarischen Regierung an die österreichische ausgeliefert werden. Graf Hohenwart soll bei der Salzburger Zusammenkunft den Grafen An-drassy um diese Gefälligkeit ersucht haben. Die ungarische Regierung hat auch der Oedenburger Polizeibehörde ohne Angabe irgend welchen Grundes besohlen, Zimmermann, ob krank oder gesund, an die österreichische Grenze abflthren und der borkigen Polizeibehörde übergeben zu lasten. Dieser Befehl sollte Sonntag den 24. d. M. Nachmittags" vollzogen werden. In der Nacht vom 24. September verließ nun Zimmermann, dem — wie er selbst erzählt — die Sache „zu dumm" wurde, Oedenburg, kam unbehelligt nach Passan und begibt sich von da in die Schweiz, wo er nach wie vor publizistisch wirken will. — Italienische Blätter theilen aus dem Werke über „die Präliminarien des Krieges von 1866" von Luiggi Chiala ein Bruchstück mit, das den General Garibaldi und die Operationen seiner Freischaaren zum Gegenstände hat. Es geht aus dieser Mittheilung hervor, daß Garibaldi damals eine Expedition an der Ostküste des adriatischen Meeres den Operationen in Tirol vorgezogen haben würde und dies auch dem Oberkommando erklärt hatte, indem es in seiner Absicht lag, in Triest zu landen und aus dem von Marmont im Mai 1809 eingeschlagenen Wege nach Wien zu mar-schiren (! !). Chiala schreibt darüber wörtlich: „Alles bei Seite gelassen, was ein solcher Marsch Gefährliches und Gewagtes mit sich führen konnte, war derselbe von vornherein eine Sache, die nur dann mit Erfolg unternommen werden konnte, wenn man Herr des adriatischen Meeres gewesen wäre. Ueberdies konnte die ital. Regierung auch aus höheren politischen Gründen (vagioni politiche di un ordino snperiore) dem Wunsche Garibaldi's nicht willfahren. Mehrere deutsche Staaten, insbesondere Baiern, hatten erklärt, daß sie sich nicht in den österreichisch-italienischen Krieg mischen würden, wenn matt das deutsche Bundesgebiet nicht verletze. Triest nun war immer dcr Punkt, aus beit matt in Deutschland am meisten eifersüchtig war und die bairische Regierung unter anderen Hatte ausdrücklich zu erkennen gegeben, daß sie zwischen Tirol und Triest einen großen Unterschied mache." „(Sitte Landung in Dalmatien anlangenV fährt Chiala fort, „welches die öffentliche Meinung damals als den wahren Schauplatz für das Auftreten Garibaldi's bezeichnet, dürfte es schwer halten, zu beurtheilen, welchen Erfolg eine derartige Unternehmung gehabt haben würde. Niemand wird behaupten wollen, daß sie etwa leicht gewesen sei, und der Tag von Lissa könnte bis zu einem gewissen Grade die Behauptung erhärten, daß Garibaldi, wären nicht geradezu Wunder geschehen, dabei vollständig zu Grunde gegangen sein würde, wenn er auf sich selbst angewiesen geblieben wäre. Und wie viel ärger würden dann die Anklagen gegen die ital. Regierung gelautet haben, die man sicher beschuldigt haben würde, daß sie dem Wunsche des Generals in der Voraussicht ge-willfahrt habe, ihn einer Katastrophe preiszugeben?' Lokal- und Provinzial-Ängelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Tagesordnung der morgen Nachmittags u tu 5 Uhr stattfindenden Gern e i n d e r a t h s s i tz u n g.) 1. Vorträge der Finanz--sektion über das Gesuch des G. Fischer um Nachsicht des Standgeldes für die Hütte in der Lattermannsallee; 2. Vorträge der Bausektion: a) über den Rekurs des Georg Lercher gegen die vom Stadtmagistrate dem Peter Simonetti ertheilte bedingte Bewilligung zur Aufführung einer Mauer; b) wegen Verlängerung des Kanals itt der Florianigasse. 3. Vorträge der Schul-sektion: a) über die Jahresrechnung und das Inventar der ersten städtischen Volksschule pro 1871; b) über die Rechnung der Adaptirungsarbeiten für die vierte Klaffe der Unterrealschule. — (BeimletztenBrandeinSchischka) war, wie wir nachträglich noch erfahren und mit Vergnügen hervorheben, die Spritze aus Oberschischka gleich anfangs am Brandplatze erschienen und wirkte ebenfalls recht erfolgreich zur Bekämpfung des verheerenden Elementes und dessen Einschränkung auf die einmal ergriffenen Baulichkeiten mit. Wir werden wohl wiederholt noch Gelegenheit nehmen, die beiden letztstattgefundenen Brände und die dabei zu Tage getretenen Uebelstände und Unzukömmlichkeiten im öffentlichen Jntereffe einer Besprechung zu unterziehen. Vom Herrn Bürgermeister Deschmann wurde für heute eine gemeinschaftliche Sitzung des Magistrates und des Fcucrwchrausschusses einberufen, um einschlägige Fragen einer Besprechung zu unterziehen. — (Lehrbuch über Viehzucht.) Die f. k. LandwirthschaftSgesellschaft in Krain hat 20 Exemplare des von ihr herausgegebenen Lehrbuches über Viehzucht in slovenischer Sprache, betitelt: „Nauk o umni zivinoreji, spisal in s podobami razjasnil dr. Janez Bleiweis,“ behufs der Bertheilung unter solche BolkSschullehrer Krams, von welchen jin geeigneter Gebrauch dieses Werkes beim Schulunterrichte erwartet werden kann, dem k. k. LandeSschulrathe zur Verfügung gestellt. — (Vom Adreßeutwurs) unseres Rumpf-Landtages weiß daS „Vaterland," mit dem ja Herr Dr. Costa in innigem Verbände lebt, bereits einiges zu berichten. Selber knüpfe, heißt es, an die vor-' jährige Adresse an, worin ja die „berechtigten Forderungen" Krains niedergelegt waren und die nach Costa's tteulichem Ausspruche die „Deklaration der Slovenen" enthalte. Außerdem begrüßt der Entwurf die Ausgleichsbestrebungen der gegenwärtigen Regierung mit höher Freude, verspricht, wie nur natürlich, selbe itt dieser löblichen Absicht kräftigst zu unterstützen und bezeichnet das an den böhmischen Landtag gerichtete königliche Reskript, also die Anerkennung des czecki-schen Staatsrechtes, als den erfreulichsten' Schritt auf der Bahn des allgemeinen Ausgleichs. — Die Aufforderung der Regierung zur Vornahme der Reichsrathswahlen ist, wie wir berichtet, ebenfalls an den Landtag bereits ergangen. Mit welchem Schimpf auf die Verfassung und mit welchem versassungsleugneri-schen Vorbehalte sie' diesmal in Szene gesetzt werden wird, ist noch nicht bekannt. — (Die Le hrmi 11 et ou Sstellung) im Lyzealgebäude, die am 30. September geschlossen wurde, bot sowohl für den Fachmann wie für den Laien sehr viel des mannigfachen bar, — nur ist es zu bedauern, daß sich dieselbe von Seite des Publikums nicht jener Aufmerksamkeit erfreute, die sie im Interesse der guten Sache verdient hätte. Außer den verschiedensten pädagogischen und realistischen Werken gab es noch eine große Anzahl von anderen Büchern, die hier anzu-führen der Raum nicht gestattet. Das Gebiet des Anschauungsunterrichtes erfreute sich einer nicht geringen Repräsentanz. Aus diesem Bereiche fielen be> sonders die zahlreich vorhandenen Bilderwerke auf, welche alle Wände der Lokalitäten bedeckten und das wichtigste aus dem Thier- und Pflanzenreiche vorstelllen. Auf einem anderen Platze sahen wir Herbarien, Blattsormen, Holzarten im Längen- und Querschnitte, Mineraliensammlungen rc. Die anatomischen Wandkarten, darstellend das Knochen-, Muökel-, Gesäß-, Nerven- und Eingeweidesystem, gefielen sehr; ebenso jene aus der Fysik. Einer allgemeinen Bewunderung erfreuten sich die präparirten Sinnes-, Athmungs- und Blulumlauföorgane, und zwar von den ersten das Auge und Ohr. Das geografische Gebiet war durch zahlreiche Karten, darunter auch Reliefkarten, ©toben und auch Tellurien vertreten, und das der Chemie durch den Sauerstoff- und Wasserstofferzeugungsapparat u. a. Es würde uns zu weit führen, wollten wir noch all' die Schülerarbeiten, besonders aus dem Zeichnen, der Formenlehre und dem Schreiben anführen, vergessen dürfen wir jedoch nicht der Rechnen- und Leseapparate, die in der Ausstellung ihren verdiente» Platz fanden. An der Ausstellung beteiligten sich die Herren Buchhändler Lercher, Gion-tini, Gerber, Hartmann aus Agram, der Lehrerverein von Krain, die hiesige Lehrerbildungsanstalt, die beiden Kommunalschulen, einzelne Lehrer und vorwiegend dir Schule von Jdria, deren Zeichnungsarbeiten weit über die Aufgabe der Volksschule hinausgingen. — (Exzeß.) Gestern Abends spät gedeihen an der untern Laibach (St. Petersvorstadt) ein Knecht und ein Korporal vom Regiment- Kuhn in Streit, in dessen Verlause letzterer einen Stich in den Kops erhielt, so daß er um Hilfe schreiend zusammenstürzte. Auf da« hin eilte ein zweiter Militär hinzu, und als er den Kameraden am Boden erblickte, zog er das Faschinenmesser und versetzte dem Gegner einen derartig wuchtige» Hieb über den Kopf, daß der Knecht sofort bewußtlos zu Boden sank. Die von dem Militär hierauf herbeigeholle Polizei fand den Verwundeten noch im Blute liegen und bemühte sich, ihn wieder zu sich zu bringen. Plötzlich raffte sich derselbe aus und versetzte einem Wachmanne eine derbe Ohrfeige, siel natürlich aber sofort wieder zusammen. Man übertrug den Schwerverwundeten nun in's Spital, wo die Untersuchung barlegte, daß der Hieb bis auf's Gehirn ein-gedrungen war, die Verwundung also lebensgefährlich ist. —# (K. k. privile girte Kronprinz-Rudolfsbahn.) Wir entnehmen einer Kundmachung der Anglo-Oesterreichifchen Bank, daß auf die Bezugsscheine für Aktien der k. k. privilegirten Kronprinz-Rudolfsbahn dritter Emission die letzte Einzahlung von 82 Gulden ö. W. per Stück zu leisten ist. Die Einzahlung kann vom 5. Oktober angefangen bei den Kaffen der Anglo-Oesterreichischen Bank unter Beibringung der betreffenden Bezugsscheine, welche gleichzeitig gegen definitive Stücke umgewechselt werden, erfolgen. Dieselbe ist jedoch spätestens am 6. November d. I. zu leisten. Die Besitzer der Bezugsscheine haben die an den definitiven Stücken haftenden 5perzenligen Silberzinsen vom 1. Juli d. I. bis zum EinzahlnngSlcize, abzüglich der auf die bisherige Einzahlung von 80 Gulden per Stück laufenden öperzen-ligen Silberzinsen zu vergüten.____________________________ (StnocicitOct. Ilitterleibsbrnchleidendc werde» auf die in dieser Nummer enthaltene bezügliche Annonce von G. Sturze«: egger aufmerksam gemacht. ^ Witterung. Laibach, 2. Oktober Gestern Morgens 2 Uhr lebhaftes Gewitter ans Siid durch eine Stunde. Untertags nnd heute Nachts abwechselnd Regen, mitunter starke Güsse. Höhe des 9tiefcerfrttacir8 .03.50 Millimeter. Heute geschlossene Wolkendecke. Ostwind mäßig. Wärme: Morgens ti Uhr 0.4°, Vtartm. 2 Uhr -f 12.iT C. (1870 + 15.3*; 180» -f 23.5"). Barometer im steigen 723.17 Millimeter. Das vorgestrige Tagesniittel der Wärme 4- 15 6°, das gestrige 14.2" C., beziehungsweise um 2.0" nud 0.7" über dein Normale. Angekommene Fremde. Am 1. Oktober. Elefant. Kosem, Realitätenbes, Gnrkseld. — Mihelac, Ravmannsdorf - - v. BnZkovic, Kanfm, nnd Frischmann, Geschäftsreise Sissek. — Lntt, Lederfabrikant, Marburg. — Sorak, Rieka. — Leskovitz, Postmeister, Jdria. — Tercek, Admont. — v. Kappe, Genna. — Minoch, Fiume. Dr Spazzapan, Wippach. — Singer, Graz. — Dr. Schrnelkel, Nikolsburg. - Dr. Coradini, Gonano, Han« delsm., nnd Mineiotti, Privatier, Udine. — Gras Levmdes, Finme. — Frau Koschir, Wartenberg. — Baron Roschitz, Unterkrain. Slailt Wien. Tritsch, Trisail. — Dr. Moser, Wien. — v. Stibil, Siebenbürgen. — Frau Bieten sammt Svhn, Lipiza. — Capla, Stnria. — Dorio, Privatier, Udine. — Müller, Kfm, Wien. -- straschowitz und Schwarz, Kaufleute, Graz. — Graf Margheri, Unterkrain, Balerlselier IIul". Strauß, Geschäftsreisender, Cilli. — Bereit, Lehrer, Oberkrain. Moltren. Omacl'eu. t. k. Bezirksvorsteher, Littai. — Mursk», Triest. ______________ Lerstorbene. Den. 30. September. Dein Josef Choczki, Schuh wacher, fein Äiud Augusta, alt 5 Woctieu, in der Stadt 9tr. 26 an Lebensschwäche. Den 1. Oktober. Der Fran Maria Svatek, k. k. Tabaktrafikantenswitwe, ihre Tochter Franziska, alt 21 Jahre, in der Stadt Nr. 10 au der Lungentuberkulose. — Dem Anton Serttic, Sicherheitswachmann, feine Gattin Agnes, alt 30 Jahre, in der Stadl Nr. 113 an der Auszehrung. Anmerkung. Im Monate September 1871 sind 77 Personen gestorben; unter diesen waren 35 männlichen nnd 42 weiblichen Gescl'lechteü. _______________ Gedenktafel über die am 4. Oktober 18 71 stattsindrnden Lizitationen. 1. Feilb., Roin'sche Real., Tanzbüchel, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., Fink'sche Real., Großlnpp, BG. Laibach. — 3. Feilb., Spitznagel'sche Real., Sdmiiddorf, BG. Tscher-nembl. — 2. Feilb., Kvrianiii'sche Real., Großpölland, BG. Nassenfuß. — 1. Feilb., Stupar'sche Real., Schöpfendors, BG. Seisenberg. — 3. Feilb, Zorrmann'sche Real., St. Trinitas, BG. Egg. — 3 Feilb., Poznn'sche Real., Groß-pudlog, BG. Gnrkseld. — 1. Feilb., Jnrinann'sche Real., Oberseniza, BG. Laibach. — 1. Feilb., Bergant'sche Real., Schischka, BG. Laibach. Ankündigung. In der Wohnung der Gefertigten, Postnaffe Rk. 47, werden vom 2. Oktober angefangen 3 Kurse in der stanzös. Sprache errichtet: 1. Fitv die Herren Mommi-S unv Beamten: Dienstag, Donnerstag nnd Samstag von 8 bis 9 Uhr Abends; 2. für die Herren TtnScnte»: Dienotag, Donners tag und Samstag von 7 bis 8 Uhr Äbeuds; 3. für junge Mädchen a»j;er den Instituten: Montag, Aiittwow und Samstag von 2 bis 3 Uhr Nachmittags. Für die jungen Mädchen, welche die Schule besuchen, wird der Unterricht der französischen Sprache in den Instituten der Frauen v. Zollemdotf und Moos gegeben. (457_t) Marie Änfossy. wegen Geschäftsilbergabe bis 15. Nov. d. I. in der Der Laibacher Feuerwehr, den Herren Beamten und Per-sonale der k. k. Kronprinz Rudolfsbahn, sowie dem Herrn Gemeindevorstand von Ober-schischka, insbesondere aber dem ferm Peter Kosler, feinen men Beamten und Brauhauspersonale, welche die ersten mit der Spritze und einem großen Wasserfaß auf der Brandstätte erschienen sind, und durch sie das Haus, >vo sich nicht Geschäft mid Magazin befindet, gerettet wurde, sage meinen wärmsten Dank. Amalie Pospichal. (454) Künstliche Zähne nnd ganze Gebisse werdet!, ohne die vorhandenen Wurzeln zu entfernen, schmerzlos ein gesetzt, hohle Zähne dauernd plombirt und alle Zahnopera« tioneu mit und ohne Narkose vorgenommen in dein zahnärztlichen Etablissement des Zahnarzt (436—6) & Partei. Ordinationen uott 9 bis 5 Uhr im Cetinovich'fche» Hanfe, Tternallce Nr. 37, 1. Stock. Aufenthalt 3 Woche«. Schnitt- «t Mdcmiinttu-glmdlullji des Albert Trinker am Hauptplatze in Laibach. Gleichzeitig werden jene y. t. Knude», welche au obige Firma noch Zahlungen zu leisten haben, freundlichst ersucht, ihre bezüglichen Rechnungen bis 15. November d I. zv Dank anb Anempfehlung. Den hochverehrten y. t. Gästen, welche mich während der Sominersaifon mit ihrem Besuche im Kosler'schen Bierausschank in Leopoldsrnhe erfreuten, sage hiermit meinen ergebensten Dank nnd bitte mir Ihre Zuneigung durch gütigen Zuspruch anch fernerhin betätigen zu wollen in dem am 1. Oktober vou mir übernommenen ehemaligen Fifcherschen Restanrations-Lokale, Sternallee Nr. 31, woselbst ich nebst guten Getränken und Küche durch aufmerksame Bedienung mich fernerhin befleißen werde, das mir geschenkte Zutrauen meiner vereinten Gäste zu rechtfertigen. Billiges Frühstück sowie anch Mittagessen im Abonnement. (444- 3) Hochachtungsvoll Bartholomäus Jantschigai. «für Antttleibslirnchlei-kn-e. Die Brnchsalbe von G. Lturzenenaer in Herisau, Schweiz, hat in Folge ihrer vorzüglichen Wirksamkeit bei Ilnterleibsbriiche», Muttervorfällen und Hämorrhoiden vielseitigsten Dank geerntet. Zahlreiche Atteste bestätigen eine vollständige Heilnn» selbst bei veralteten Fälle». Auf frankirte Anfragen wird Gebrauchsanweisung gratis versendet. — Zu beziehen in Töpfen zn 3 fl. -Ü kr o. W. sowohl durch den Erfinder selbst, als durch Herrn Joses WeiS zur Mohrenapotheke, Tnchlanben Nr. 27 in Wien. (177-10) Wiener Börse vom 30. September. ebnen. (455 -1) Französischer Unterricht. Unterfertigte zeigt hiemit an, daß sie am 15. Oktober den Unterricht in der französischen Sprache wieder beginnt. Eleonore Starkbauer, (456—1) Theatergasse Nr. 18. Staatsfonds. »clb War, Ü>irc.4tente, öst.Pap.! 57 80 57.Ü . bto. bto. iift.iniSitb. i 63 SO 08 i) iote von 1854 . . . n. »1.a' dofe Bor. 1860, sjc.nu 9;.i;o: ts.no iofe ei)-.- lSBo, !>iiuft. nt».—ins s"> iftämten!*. 5.1«>>4 . 1S6 75 136 :» Ornndentl.-Obi. Steiermark !>2.- M.— aSmten, Ätoin n. KUftetilanb 5 , 85 15 >6 — Ungarn . . ,»5 „ WM\ 7».~ Jftoat. lt. Sla». 5 „ 87 7-v 88 — Gtebentorg, „ 5 „ 76— rG — Aotlen. flattonalM»! . . .:v«l— 7P3 - Union - Bank . . . attiO.—jttiO.Bo «ttbttamtolt . . . isu 40 889.60 ». ö. Seccmt)tt«iS»compt.-«I. 2 io —; Franko - Austria . . U6..S0 11M0 6alf.,8ctb.«9totbb. . i0ü2 $014 6iibbabn-@efeffl*. .Illli .10 1F3 60 »ais.Llisabettz-Bahn. *,s :L»i» Kirl-Lnbwtz-Bahn iSti.'v 257.- -Stebsnb. Eisenbahn . i'.3 61. Staatsbahn.... ;i78. — h7n.-ftatf. Franz-IosetSb.. 206. • ii;6 6v tiinsk.-Barcier E. B. 172.-- 17» -(f61b»5ium. Bahn . 178.60 179 50 Pfandbriefe. Kation. ö.W.V-rl°,d. äo Bll.50 tlng. Bob.». . ist>.!f. ltu 7fi Don.-DampssS.-Bis. zn 100 fl. EM. . . itieflet 100 ft. CM. . bto. 50 fl. Ö.SU!. . Clencc . 40 fl. S.56. ®elb tou-i —M 50 109.— 1(1*. i'5 23r. — 104.60 105. -89 90 tO 10 i38.80 I.V." — 131.50 131.-UufO ul.— 98.80 9» -- Salat Patft» . . Slary . » St. .- S2 — s.i — 41 75 /! 2 E V- 27.-: , 16.- 88.— 82 60 83.— 23.— 25.— 21.-; 22.- M-1 16.— 15.— 15.W Wachse! (3 üfon.) äugäB. 100 fl. sübb.W. Franks. 100 fl. , „ j äenbon 10 Ps. fettrl. Pari» 100 Franc» . Küuxen. «all. $tilRi»$ucnten.| Xv FrancSstttck . . .. KerrinSthaler . . . ©Übet . . . ■! 99 50; 99.75 yy.75 ICC".-- 118.20 118.30 46.1 V 48.20 5 eo j 5 fü 9.41 1 9 1.79 l | 1 s.» 117 75! Ins '5 Der telegrafische Kurs ist uns bis zum Schliijsc des Blattes nicht zugekommen. Druck Dirn Jgn. e. Kletnmayr * ged. Samberg in Laibach. Verleger und für dir Redaktion verantwortlich: Cttomor Lamderg.