RM2FUUNN2KT für Annst, Wijj'enschatt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ OO. Freitag am IK . Mär) 5.843. V?^<^ Aon Kiesel Zeiücheiil el>ckei,,en wiichenilieb jwei Vluinnieln, ieües Nol e,n halber Nuaen. Del Lleis des Nloüei ist in Laiboch «!>li<>ü» daMadlio ^ fl. Durw die i. k. D»sl u„icl l)ou> erl mir porinsleiel Zuiendunq aanjiüdli« », balbiadliZ 4 fi. E. M., unö will, iülbladria «»iau»< ^ertliches in Laibach seit t7»7 bis »8»5. naz Kavus von Pichelstein, Leopold Ruard, Wenzel Von F. X. Legat. von Hillmayer. Zu Oberlieutenants: Fr. Nagel, (Fortsetzung). Berthold von Hoffern, Ignoz Iabornig, Peter Christ. September 1808. Smiets, Vinzenz Dietrich. ZuUnterlieutenanls: 10. Bekanntmachung wegen Befestigung des laibacher Anton Ianzhinger, Joseph Iabornig, Andr. Koller, Schleßberges und dessen Umgebung, zu welcher sich Fr. X. Vessel, Anton Lilleg, Franz Luzenberg, Io-Taglöhner, Maurer und Zimmerleute gegen bestimm­hannTchenz, Anton Zollmann, Franz Weninger. Zu ten Arbeiclchn einfinden sollen. Fähnrichen: Franz R. Homann, Joseph Pauschek. 11. Rückt die hiesige Landwehr zum Erercieren aus, wor­d. Im neustadtler Kreise: Zu Hauptleuten: auf nach gehaltener Feldmesse die Scudencen ihre Ichann Terpin, Leonhard Kopriva. Zum Ober-Gewehre abgaben und in ihre Ferien entlassen wurden. lieut enanc: Joseph Monde!. Zum Unterlieute ­ 13. Fangen 300 Arbeiter mit der Befestigung des Schloß-nant : Matthäus Loger. berges an. o. Im adelsberger Kreise. Zu Hauptleuten: October 1808. Mathias Skout, Valentin Defranceschi, Anton Diet­ 26. Se. Maj., der Kaiser Franz !., haben unserm rich, letzterer bei den Schützen. Zum Oberlieuce­allgemein geliebten Mitbürger, Valentin Dreo, nant: Virgil Persich von Köstenheim, bei den Major des hiesigen bürgerlichen Iägercorps und Ober-Schützen. Zu Uncerlieutenants: Johann Kliner, schützenmeister der laibacher SchützengeseUschaft, für Ignaz Gerbez, letzterer bei den Schützen. seine besonders im Jahre 1805 dem öffentlichen Nutzen December 1808. gewidmeten patriotischen Dienste die goldene Civil-17. (Wird in Wien im k. k. Hoftheater nächst dem Kärnt-Ehrenniedaille verliehen, welche demselben heute im nerthor eine Vorstellung zum Besten der Wicwe und der Landhauösaale von unserm Herrn Landesgouverneur, Kinder unseres unsterblichen deutschen Dichters Schille r Freiherrn von R o setti, feierlich angehefter worden ist. veranstaltet, unrer dem Titel: „Schillert Feier». Die Desgleichen ist dem Bergrach und Oberhültenver-Einnahme betrug «2»? fl. und 50 Ducacen im Golde.) walcer von Idria, Leopold von Passetzty, für 31. Im nun verflossenen Jahre sind in Laibach sammt seine Verbesserungen bei der Zinnober-Raffmirung Vorstädten 415 Personen gestorben. nachchinesischer Art die goldene Civil-Ehrenmedaille Jänner 180?.*) verliehen worden. (Der Krieg zwischen Frankreich und Rußland wüthet November 1808. auf polnischem Boden fort; auch die Pforte wird durch 20. Heute ist die aufAnsuchen des hiesigen bürgerlichen Gre­Frankreich zur Kriegserklärung wider Rußland vermocht.) nadiercorps dem Major desselben, unser»! verehrten 3. Sind in Laibach neuerdings einige Bäcker und Vic- Mitbürger Ioh. Bapt. Jäger, von Sr. Majestät tualienhändler wegen schlechten Gewichtes und Ma­verliehene mittlere Civil-Ehrenmedaille von unserm ße? mit Geld- und Leibesstrafen belegt, und ihre Herrn Landesgouuerneur auf das Feierlichste demsel­Strafen selbst durch die Zeitung bekannt gemacht ben angeheftet worden. worden. 23. Neuerdings sind folgende Officiere der krainischen Landwehr ernannt worden: ' ) Aus eine,» z» spat bemerfte,! V,'ssehe„ ist das Jahr «LNN ü°l da« Ixb l >u^7 acseül »»«den, welche? !)>>'>m>l »achaelraiie» w>i^, n. Im laibacher Kreise. Zu Hauprleuten: Ig- 3!m»e,!u„g des Setzeis. 382 tl . Statt einer um diese Zeit hier gewöhnlichen grossen Winterkälte haben wir so freundliche Witterung, daß die Frühlingsblumen im Freien zu blühen anfangen. 26. Hielt die hiesige Garnison einen Maskenball in der Caserne mit einem großen maskircen Einzug durch die Stadt. April 1807. 24. Sind für weiland Ihre Majestät, Maria There­sia, Gemahlin des Kaisers Franz I., im Wochen­lccie zu Wien den 43. d. verstorben, in der hiesigen Metropolitankirche die Exsecniien abgehalten worden. Ma i 1807. 7. Das seit 3. d. auf der hiesigen Schießstätte eröffnete Freischiesien ist heute Abends auf das Glänzendste beschlossen worden. Das Hauptbeste, in sechs Stück vierfachen Ducaten bestehend, ist vom Hrn. Tho­mas Dreo , das Schleckbcste, von zwölf einfachen Ducaten, aber vom Hrn. Sigmund von Gan­din gewonnen worden. 48. Feierte das hier garnisonirende k. k. Infanterie-Re­giment Baron von Simbschen das Fest des h. Ichann von Neponiuk, seines Regimcncspairons, in der Klosterfrauen-Kirche in größter Parade. 49. Wird auf dem hiesigen Rachhause der Magistrats­raih Al borg helci zum Major und Herr Jäger zum Oberstlieuienant unseres bürgerlichen Grenadier­corps erwählt. Juni 1807. 25. Heute verließ Se. kais. Hoheit, Erzherzog Jo­hann , unsereHaupistadt, nachdem Höchstdieselben in den zwei Tagen seine» hierorcigen Verweilens alle öffentlichen Gebäude und Anstalten besucht, und selbst an einem glänzenden Frelschießen in der Schießstätte Theil genommen hatten, wobei erwähn: werden.muß, daß Höchstderselden Schußdevise das Hauptbeste gewann. Se. kais. Hoheit wird nun die übrigen merkwürdigen Oercer Krams und Kärntens bereisen. Juli 1807. (Nachdem die wüihenden Schlachten von Preußisch-Eilau, den 7. und 8. Febr. d.I., dann bei Friedland, den 14. Juni , mit ungeheuerm Menschenverluste dennoch keinen entscheidenden Erfolg weder für die französische, noch für die russische Armee herbeigebracht hauen, kommt Kaiser Napoleon mit Kaiser Alexander auf einem Floße im Flusse Niemen den 25. Juni zusammen, bespricht den Frie­den , zieht auch den König von Preußen zur Unterhand­lung, und so erfolgt den ?. d.M. der Friede von Tilsit, in welchem letzterer einige seiner von den Franzosen besetz­ten Provinzen zurückerhielt, dagegen seine polnischen Di­stricce unter dem Namen des Herzogihums Warschau an Sachsen abtreten mußte. Rußland versprach, auch mit der Pforte Frieden schließen, und, so wie Preußen, das wider Englands Handel ausgedacht« Concinenial-Sperrsy­stem Napoleon's beobachten zu wollen.) Sevtember 1807. 23. Erfolgt die allerhöchste Verordnung vom 17. d., daß die alten Siebenzehn- und Sieben-Kreuzerstücke auf 15 und 6 Xr. heruntergesetzt sind. (Nachdem die Engländer den 2. bis 4. d. aus Rache, weil Dänemark dem Continentalsysteme Napoleon's bei­getreten war, die Hauptstadt Kopenhagen durch drei Tage auf das Heftigste bombardirt hatten, führen sie die ganze dänische Flotte, aus 18 Linienschiffen, 15 Fregatten u. s. w. bestehend, nebst allem Tchiffsgeräthe fort.) October 1807. (I n der Nacht vom 30. September auf den 1. d. richtet in Wien ein Sturm die größten Verwüstungen an; der Schade an Häusern, Thürmen, Gärten, wird auf sechs Millionen geschätzt.) 4. Wird das Vildniß Sr. tais. Hoheit, des Erzher­zogs Johann , in dem Schützensaale der hiesigen Schießstätce unter die Bildnisse unserer bürgerlichen Schützengesellschaft auf das Feierlichste aufgehängt, s. Ankunft unseres neuen Fürstbischofs, Herrn Anton Kauzhizh. Durch die Uebersetzung unseres vorigen Fürsterzbischofes, Freiherrn von Brigido , nach Zips in Ungarn, wird nun künftig Laibach wieder nur ein BischuM besitzen. 10. (Wird in der Convention zu Fonrainebleau der Thalweg des Flusse» Isonzo zur'Gränze zwischen dem französischen Italien und Oesterreich bestimmt.) November 1807. 22. Feiert das hier garnisonirende Infant.-Regiment Baron Simbschen ein herzliches Fest mit Parade, Hoch, amr, Predigt, Traccamenc und Ball zu Ehren seines gewesenen Commandanten, des jetzt zum General­major beförderten, Obersten v on Kleimayrn , wel­cher sich, durch 41 Jahre, immer in diesem Regi­ment« dienend, vom Cadecen bis zum General em­porgeschwungen hatte. (Den 14. reiset Kaiser Napoleon von Paris nach Italien ab, trifft den 21. in Mailand ein, und besucht den 23. d. Venedig; in Görz treten die französischen und österreichischen Abgeordneten zur Gränzberichtigung am Flusse Isonzo zusammen.) December 1807. 29. Wird die Vermählung Sr. Majestät des Kaisers Franz I. mit der Erzherzogin Ludooica Beatrix bekannt gemacht. 21. I n dem heute verfließenden Jahre sind in Laibach, mit Einschluß der Vorstädte, 5 55 Personen gestor­ben, von denen zwei das Alter von ioo Jahren überschritten haben. (Fortsetzung folgt.) Gine Neife vo« Laibach «ach Wien. Mit Genre-Bildern. Von Heinrich Schm —tpfl. (Fortsetzung.) Die so angenehme, überraschend merkwürdige, für die Beförderung so vieler unserer Wünsche ersprießliche, so ökonomische Art zu reisen, erlaubt wirklich in der ersten Zeit nicht, an die sich vielfach schon zugetragenen Unglücks­ 383 fälle zu denken; nur zeitweise ergriff mich ein gewisses Bangen, besonders zog ich bei Passirung des Tunnels den Kopf rasch vom Fenster zurück, da es einmal geschah, daß einem im Wagen sitzenden, a>S er den Kopf etwas weit hinaussteckte, dieser von der Mauerwand weggerissen wurde. Ein anderer Unfall, der sich kürzlich zugetragen, wurde mir während der Fahrt erzählt. Ein Kutscher saß auf einer auf dem Waggongestelle aufgeschnallten Kutsche, als ein vor selbem befindlicher Frachiwagen, durch zurückgewehte Feuerfunken der Locomotive, in Brand gerieih. Da die immer heftigeren Flammen auf den Kutscher zurückschlugen, sprang dieser in der Angst auf die Erde hinab, blieb aber sogleich todr liegen. Erst durch sein Herabspringen wurde das Brennen des Frachcwagens bemerkt, gehalten, und dieser aus der Bahn hinaus geschafft. Wünschenswert!) ist's, daß, wie bereits in England dem Locomotiveführer ein Platz oberhalb vorgerichtet würde, von wo aus er den ganzen Train übersehen könnte, anstatt daß er, wie bis­her, zu den Füßen des Elephanten säße. Einer gleichen Beachtung benöchigr die Auffindung eines Mittels, welches das äußerst unangenehme und gefährliche Zurückwehen der Feuerfunken nicht allein vorbei, sondern in die Waggons hinein, verhinderte. Ich war Augenzeuge, wie ein solcher Funke auf den seidenen Mantel einer Dame flog, und ein Loch in der Große eines Silberguldens in selben brannte» I n Wiener-Neustadt wurde durch einen Polizeibeam­ten von den Reisenden das Vorweisen der Passagierscheine verlangt, wo jedoch bei dem i>sl« meie, das sich durcheinan­der drängt, Mancher ohne einen solchen vorbei passiren wird. Das Imposanteste auf der ganzen Fahrt ist wohl das Begegnen anderer Wagencrains, wie wir es einigemale erlebten; der Wagenzug von Wien, 6—7 Waggons stark, fuhr neben uns so nahe vorbei, daß wir den darin befind­lichen Passagieren die Hand hätten reichen können. Das Wie dieses beiderseitigen Vorbeirauschens und Sausens läßt sich mit gar Nichts in Vergleich stellen. Wir fuhren ungefähr die halbe Bahn, da der Abend eintrat, unier vollkommster Beleuchtung, welche die Reise noch schauder­haft schöner bildete, und gelangten, ohne den mindesten Unfall oder Anstand, um 8 ^ Uhr — also in etwa drei Stunden, im wiener Bahnhofe an. Einen Bauer hätte ich gerne abconterfeit, der zum ersten Male auf der Eisen­bahn die ganze Fahrt mit offenem Munde und verzückten Augen da saß, und bald den einen, bald den andern der Reisenden mitstummem Lächeln der Verwunderung anblickte. Bahnhof und Omnibus. Der wiener Bahnhof ist ein wahres Prachtgebaude, in welchem man, von den Waggons aus, eine ziemliche Strecke über lange» Gänge und steinerne Treppen zu wan­deln hat, bis man auf den vor dem Bahnhofe befindlichen Platz gelangt, wo gewöhnlich eine Legion Wägen den Rei­senden zur Disposition stehen. Ich und ein Diener, wel­cher von dem Waggon meine Effecten zu tragen übernom­men , richteten unsere Blicke nach einem Omnibus; mit einem solchen in die Stadt zu fahren, hatte mir der Serbe ge. rathen. Mi t Mühe gelangten wir durch's Gedränge von Menschen und Wägen zu solch einem Haus auf Rädern für 1? Personen, mit 2 Pferden bespannt; es war bereits Alles besetzt, ich wurde hinaus zum Kuischer gewiesen, es war keine Zeit zu verlieren, ich blickte einen Augenblick unentschlossen nach der schwindelnden Höhe, und stieg end­lich kühn, wie aus den Balcon eines I.Stockwerkes, zum Intendanten der Fahrmaschine hinauf; meine Effecten wurden auf's Dach, wo sich e,n Chaos von Paquets, Bün­deln und „Pinkeln" befand, hinaufgeworfen. „Zum Pfau", so riech mir der Serbe, raunte ich dem Kutscher in's Ohr, einem jungen Burschen, und der Waggon trabte weiter. Ich hatte eine weite Aussicht vom Bock, der so groß und bequem war, wie ein modernes Sopha, auf das Gewirr und Gewimmel von Menschen und Wägen, die kreuz und quer durcheinander fuhren und liefen, so daß ich bei den nahen Berührungen unseres Omnibus-Kastens mit andern Wägen eine außerordentliche, ja eine weit größere Angst ausstand, als auf der Eisenbahn; ich dachte, unser Haus müsse alle Augenblicke umstürzen oder es geschähe ein chao­tisches Anstoßen, Zusammenreißen und Hinrollen in Trüm­mer von einer ganzen Wagen-Caravane. Mein Kucscher-Nachbar schien halb zu schlummern, und würdigie meine theilweise gezeigten Besorgnisse gar keiner Beachtung. Eine Zeit gegen die Wieden zu ging es abwärts, und der Teufelskerl fuhr einen so kühnen Trab mit dem ungeheuren Haus, daß mir Hören und Sehen «erging. Es geschah jedoch nicht das Mindeste, sogar Dialoge hielten die ver­ schiedenen Omnidus-Eonductcure im Vorüberfahren, ohne anzuhalten, und ich kann im Allgemeinen noch bis jetzt nicht begreifen, wie diese Fabriksfahrerei in Wien immer ohne Unglück abläuft. Die Omnibuse sind in Wien die wohlfeilste Fahrgelegenheit; man zahlt für jede Erpedition aus der Sradc in die Vorstadt, und umgekehrt, « kr. C. M . Innerhalb des Kärntnerchores fragte ich meinen Omnibus-Director, wo der Pfau sei? worauf er ohne Antwort gleich still hielt, mit der Hand auf ein Haus deutete, und mir mein Paquet gab, worauf ich, nachdem ich bedachtsam, mit dem Bündel in der Hand, von meinem Throne herab gestiegen war, auf das bezeichnete Haus zu ging. (Beschluß folgt). Neues aus der Monarchie. Ein eigenes Dampfschiff wird die tägliche Verbindung zwischen Wien und Preß­burg unterhalten. Lebensrettung. Die „Moravia" erzählt, daß vor Kurzem auf der Herrschaft Cerahore ein Knabe in's Wasser gefallen sei, über drei Viertelstunden darin gelegen, aber dennoch nach mehrstündiger ärztlicher Bemühung wieder zum Leben gebracht worden sei. Mord. Am 23.Februar, so erzählt der „Sammler" , wurde der Rittmeister Graf Neipperg bei Gelegenheit emeS im Scacionorre Ezürcöa von den dortigen Einwohnern ver­anstalteten Balles von zwei Corporalen seiner Escadron mit Pistolen angefallen, und muien im Tanz>aale durch zwei Schüsse so getroffen, daß er nach vlerundzwanz'gstün­ 384 ^ digen schrecklichen Leiden den Geist aufgab. Der unglück­liche Rittmeister soll einem gleichen Schicksale vor zwei Jahren nur durch Zufall entgangen sein. Den Mordern gelang es inmitten der Verwirrung, die der traurige Vor­fall herbeiführte, zu entfliehen, sie wurden aber bald dar­auf gefangen und befinden sich nun m den Händen des Gerichtes. Wasserscheu. Die „Moravia" berichtet von der Herrschaft Iohan­nesberg Folgendes: I n der zu der Gemeinde Sergsdorf gehörigen Colonie Stillstand wurden im Monaie Mai v. I . ö Personen von einem etwa 40 Wochen allen Pudelhünd­chen gebissen, die an sich unbedeutenden Verletzungen aber nicht beachtet. Am 24. Jänner d. I . erkrankte plötzlich eine ledige Magd, welche von dem Hündchen am Unter­schenkel gebissen worden war. und starb bald darnach an den schrecklichen Folgen der Wasserscheu. Eine zweite im vorigen Monate erkrankte Person wurde sogleich der ärzt­lichen Behandlung unterzogen. Gräfenb erg. Demselben Blatte zufolge war der effective Stand der Fremden am 4. März folgender: Gräfenberg 81 Curgäste, 14 Diener. Freiwaldau 133 v ö8 » ^indewiese. 20 „ — » Zusammen 31« Personen. Auswärtige Neuigkeiten. (Geringes Briefporto.) Das Briefporto von London nach China beträgt nur einen Shilling, das ist 3« kr. C. M. — (Mäßigkeitvereine.) I n Norwegen haben sich mit der Vermehrung der Mäßigtcicvereine die Verbrechen gemindert. — (Taubenpost.) I n England ist die Taubenpost schon so allgemein, daß fast alle reicheren Personen bereits im Besitze solcher geflügelten Boten sind. — (Die Burggrafen,) das neueste Drama von Victor Hugo, welches kurzlich im Theater franyais zur Ausfüh­rung gelangte, erhielt ungeheuren Beifall bei der ersten Vorstellung, wo die Mehrzahl der Anwesenden aus lauter Freunden des Dichters bestanden haben soll. Bei der zwei­ten Vorstellung wurde das Stück ausgepfissen. So be­richtet der »Humorist." — (Körperliche Uebungen.) Die zweite Kammer der würtembergischen Stände hat beschlossen, den Antrag an die Regierung zu stellen, daß körperliche Uebun. gen in den Schulplan der Volks- und lateinischen Schu­len aufgenommen werden mögen. — Das Kosmorama des Professors Satler. Erste Aufstellung. Was »erlangen Sie von eine,» Kosmorama, geehrte Leser? Ich weiß, Sie sind für die Architektur, Sie für die Landschaft; Sie wollen Bau­werke schaue,,, Si e Naturbilder. »Ich mochte gern mit e,n paar Schril­len und um «l> Kreuzer durch die weltberühmtesten Städte reisen,« sagen Sie. »Was kümniert mich die dumpfe Stadt!" erwiedern Sie; »ich bin froh, wenn ich ihr den Rücken kehren und mich an Gebirg und Wasserfall, «n Alpenluft und Alpenduft erlaben kann." Ein Diitter meint: »Nmri« tulir. punctum und cuiciiie «uuin z ich will nirgends Unrecht thun und lasse mir Neides gefallen." — Nun, Was wünschen Sic im Detail? Fangen wir mit de» Bauwerken an. Plätze? Aber Sie sind ein Kenner der Geschichte; Sic wollen bei Gelegenheit einer Znmnerreise geschichtlich angeregt sei» und «erlangen historische Plätze, von denen Sie Ihrcm Nachbar erklären tonnen, was sich daselbst .innn so und so viel Großes, Tragisches, Schauerliches oder Erfreuliches creia.net hat. Wolle,! sie Ucbersichtcn gan­zer Städte? »2 ja; aber je berühmter diese sind, desto besser: die welter­schütternden sind mir die liebsten.« Marmorne Paläste? Erhabene Dome? Welcher Styl beliebt, der gothische? der italienische? der maurische? Ich weiß, herrliche Springbrunnen, großartige Volksfeste in reich verzierten Prachtssroßen, hier und dort ein Seilenblick auf behagliche Gartenanlagen, werden Ihnen nicht unwillkommen sein, und wen» Ihnen neben dem üppi­gen Leben und Treiben der Gegenwart eine Hinweisung auf die Vergäng­lichkeit der Werke von Menschenhänden in einer einsanien Burgruine geboten werden sollte, so würde» Sie auch unter ihren Trümmern eine Zeit lang gern mit jener cigcnthllmlichen Wchmulh verweilen, in welcher so romantisch gestimmte Gemüther, wie das Ihre, einen köstlichen Genuß finden. — Und nun Sie, Freund der Natur! »Berge! Hochgebirge!« tönt es; auf den Bergen ist Freiheit, der Hauch der Grüfte« u. s. w. — »Wasser! Wasser!« ruft ein Moderner. Von welcher Sorte? Bäche? Flüsse? Meere? Mit oder ohne Inseln? Ruhig »der sturmgcpcilschl? — Was wäre noch zu wünschen? Etwa ein schauerlicher Engpaß, in dem Einem der Alhei» stockt, ober nicht weit da»«» zur Erholung eine uner»ießl,chc Aussicht, in der die Lunge wieder zur Bcstnnung kommt. — Nun , Sie finden d,eses Alles in der ersten Aufstellung des sotler'schen Kosmorama's, und noch mehr, und zwar in einer Vortrcfflichteit dargestellt, wie sie Ihnen vielleicht schon einmal vorgekommen ist, wenn Sie nämlich etwa in Wien, Paris, London, Christiania, Kopenhagen oder in Rom das Kosmorama — des Professors Datie r gesehen haben. Ich merke es Ihnen an, Sie sind Kunstkenner, Kritiker: Sie sprechen von richtiger Zeichnung, von Wahrheit des Colorits, von poetischer Naturauffassung, von Namnschlag < von entsprechender Be­leuchtung; Sie verlangen lebendige Staffage und «erstehen sich auf die Per­speciive; Sie wolle» e,ne Nergluft, nach der man unwillkürlich schnappt, und ein Wasser, vor de», die Hand zuckt, um den Rock auszuziehen; ja Sie haben die Natur so rein weg, daß Sie behaupten: wie man dem ge­lungenen Portraite einer ganz unbekannten Person ansehe, es müsse eine getrruliche Abspiegelung des Originals scin, so merken Sie auch der Dar, stellung einer ihnen völlig fremden Gegend an, ob sie Wahrheit oder Lüge sei, u. s. w. u. s. w. Das Kosmorama erwartet Sie ruhig, strenger Mann, und wenn in so mancher Sprache Europo's die Krilik dasselbe be­reits »ls etwas in seiner Art Ausgezeichnetes anerkannt hat < so darf es nicht besorgen, daß sie in der krainischen Mundart seinem Rufe ein schlini­ mcres Beiwort zugesellen werde als: »wohlverdient!« Den Beweis für die höchst anziehende Mannigfaltigkeit dieser ersten Aufstellung liefert die nachfolgende Aufzählung der einzelnen Bilder, »us denen sie besteh!: Wildbod Waste,n; Marktplatz in Brüssel; ei» Siurm auf der Nordsee; Ucbeesicht von Paris gegen Osten; die Kirche c^nlr« Ol,,»« zu Paris; Uebersichi von Paris gegen Südwest; der Concoediaplatz in Paris; der Engpaß Klauin,; das Eiland »Homborgoe« nächst dem Hummersund in Norwegen; Nurgos in All-Cassilicn; das Dampfboot ,,!« t'rnnc-ii«« > in der Seine; das Innere der Petcrslirche in Rom; das Gondclfest in Venedig; die Ruine Stolzenfels am Rhein mit ihrer reizenden Aussicht; der Brand von Salzburg »«Jahre lu>8. Sie werden sich «in seltenes Ver­gnügen bereiten, wen,, Sie sich beeile», die Aufstellung dieser interessanten Gegenstände in Augenschein zu nehme», von welcher. Wer sie in diesen Ta­gen gesehen, nur mit preisender Anerkennung spricht, und d,e wahrscheinlich i» der eisten Woche des Monais April einer zweiten Platz machen w,rd. Mannigfaltiges. Venedig. Lomennai s sagt über Venedig: Der Eindruck, den diese Stadt her­vorbringt, übertrifft jede Erwartung; ein Eindruck, der sich keineswegs bl«ß auf die Natur- und Kunssschonbeiten bezieht. Mehre Städte Italiens stehen Venedig in dieser Hinsicht vollkommen gleich; »der verschieden von Alle,», was man bisher gesehen, erscheint es wie eine Aei Traumbild, wie eine Vision der Einbildnngtrafl. Das Meer, auf welchem es zu schwimmen scheint; das Netz von Conälen, die e?, gleich den, Geäder eines Vlailes, nach allen Richtungen durchziehen; seine !e,chten, scherzenden Gondeln, die sich bunlfarbig auf den glänzenden Wogen durchkreuzen; die fast arabische Archiiektur seiner Paläste, deren Fuß sich i,n Rcwässer badet; sein halb orientalisches Ansehen; die wollüstige M,Ide der Luft, und noch tausend an­dere Einflüsse, die sich eher empfinden als beschreiben lassen, versetzen die Sinne und d,e Phanlasie des Beschauenden in cinc sonderbare Unruhe, in eine gewisse sanfte Berauschung und Verzauberung. Haibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.