Nr. 228. Plänumtlation«pl«il>: Im «lomplol» ganzj. sl. ll, halbl. fi. b 50. yüt die Zustellung in« H«»e halbj. 50 lr. «liil del Püfl ga«zj. st. ,5, halbj. fi. 7 ^0. Freitag, 5. Oktober. Ins«lllon«««bll,: yür ll«lne Instate bi» zu 4 H«il«n «5 lr,, große« per Zelle 6 lr.; be» »lt««n W!tderholung«n p«l Zille » l». 1883. Amtlicher Theil. «.^ Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit "uerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Statthalterei« Me m Prag Johann Mießl von Zeile, ßen als ^'ller des Ordens der eisernen Krone dritter Classe 'n Gemäßheit der Ordensstatuten den Mlerstand aller-Endigst zu verleihen geruht. ^ Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit uerhüchst unterzeichnetem Diplome dem Major des "Mundes Leonhard Bidoli den Adelstand aller« "'^lgst zu verleihen geruht. 3M ^' ^ U"b k. Apostolische Majestät haben mit d ""höchster Entschließung vom 24. Seplember d. I. ^" "ermessungs°Oberinspectoren Julius Kapaun und A"Wl Kraus anlässlich ihres Uebertritles in den «» k"den Nuhestand in Anerkennung ihrer vieljähri-den ^m^" ""^ ersprießlichen Dienstleistung das go!» v,"f.Verdieostlreuz mit der Krone allergnädigst zu blechen geruht. b, Der Minister und Leiter des Justizministeriums Ml den Landessserichtirath Nikolaus Costa auf sein "NNlchen vom Kreisgerichte in Cattaro zum Landes-«rrlchte in Zara verseht, den Bezirksrichter in Ben-^Joseph Palisca zum Landesgerichtsrathe bei ^ Kreisgerichte in Cattaro und den Bezirksrichler "Knin Dominicus Brl^iö zum Landesgerichtsrathe " dem Landesgerichte in Zara ernannt. Erkenntnisse. ?In, Das f, l. Landesgrncht nls Strafgericht in Pral, hat ans 2l) Q^ b"' l> k. Staatsauwaltschast mit dem Ertenntmssc v»m sch.-^pwnber 1883. Z, 2üN3^. die WcitcrvevbreitllUl, der Zeit-tewi "Muntags-Nevue au« Viihmen" Nr, 38 vom 17 Sep. « ^r 1883 weaen des Artikels „Prag, 16. Septcniber" nach " "5 ^Et. G. verboten. sllu. ^ t. k, Landesgcricht als Strafgericht in Prag hat auf 21 w" ^" l. l. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse vom he'st!ä"lM 1883. Z, 22890. die Weiterverbreitunc, des zweiten Ti«l« 5?" Druckschrift „Eszthcr Solymossy. das Mädchen von Heri„ ^r." Tensatiuns. Roman von Karl Thcod. Fockt. sola ^^°" H"ll° Kröhl in Leipzig. Druck von Fr, Tittcl Nach< ^Ul Dresden", nach § 302 St. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. c,er ^- Majestät derKaiser haben, wie das „Pra° ^./bendblatt" mittheilt, über das Gesuch des Ae< Oss^schusses Bergreichenstein für die Abbrändler in die w ""^ Unterstützung von 200 fl., ferner, wie ^"^lrazer Moraenftost" mittheilt, dem Kxabenasyle "tianum" zu St. Leonhard in Graz eine Unter- stühung von 200 fl. und der freiwilligen Feuerwehr in Hihendorf zur Anschaffung von Ulensilien 100 fl. zu spenden geruht. Zur Lage. Mit Bezug auf den letzten Ausweis der Post-sparcassen schreibt das „Fremdenblatt": „Der heute veröffentlichte Bericht des Directors des Postsparcassenamtes an den Handelsminister zu dem Geschäftsausweise für den Monat September ist von einer tabellarischen Zusammenstellung der bisherigen Resultate dieses neuen Staatsinstilutes begleitet, aus welcher der stetige und bedeutende Fortschritt desselben unzweifelhaft hervorgeht. . . Der günstige Erfolg, wel« chen die Instituiwn der Postsparcasfen in Oesterreich schon in den ersten drei Quartalen ihres Bestandes erzielt hat, gibt wohl ein deutlich sprechendes Zeugnis dafür, dass die Creierung derselben ein gliicklicher Griff war." — Das „Neue Wiener Tagblatt" sagt: «Soeben ist der Bericht des Directors des Post» sparcassenamtes über den Monat September erschienen. Nach demselben nimmt das juuge Wohlfahrts'Institut einen erfreulichen Fortgang." — Das „Extra« blatt" bemerkt: ..Die Postsparcassm nehmen andauernd eine sehr befriedigende Entwicklung. Selten noch hat eine neue Institution so rasch sich Anerlen-nung und Würdigung verschafft wie diese. Recht deutlich treten die Erfolge der Postsparcassen in dem soeben zur Veröffentlichung gelangenden Berichte des Directors des Pustsparcassenamtes an den Handelsminister für den Monat September zutage." Der „Czas" bespricht an leitender Stelle der Reihe nach alle bisher im galizischen Landtage gestellten Anträge, die darauf schließen lassen, dass die diesjährige Session gute Resulmte zutage fördern werde. Die meisten Anträge tragen allseits aneltannten praktische» Bedürfnissen Rechnung, haben Aussicht auf allgemeine Billigung, sind von Vertrauen in die Unterstützung der Bestrebungen des Landtages seitens der jetzigen Regierung erfüllt und bekunden die Solidarität zwischen dem Landtage und dem Polen>Club in Wien. Eine alleinige Ausnahme von diesen überwiegend volkswirtschaftlich begründeten und gerechtfertigten Anträgen bildet der nach Popularität haschende, auf den Trümmern des ehemaligen Fortschritts-Clubs entstandene Antrag des Abg. Romanovicz wegen Vertheilung der Grundenllastmigsschuld auf 40 Jahre, ein Antrag, den niemand ernst nehme. Zur Durchführung der österreichischen Gewerbe« gesetz-Novelle schreibt die „Sch lesische Zeitung": „Es sind ziemlich viele Gewerbe, für welche der Befähigungsnachweis Geltung haben wird. Die im Verordoungswege erfolgte Bestimmung der Lehr- und Gehilfenjahre ist gemäßigt ausgefallen und die Bestimmung einer Maximal- und Minimalgrenze, zwischen denen dem freien Ermessen Raum gelassen wird, erscheint insbesondere praktisch. Die Gewerbenovelle ist vielfach angefochten worden, aber heule ist man bereits überzeugt, dass sie die befürchteten Nachtheile nicht hervorbringen wird. Im großen und ganzen wird die freie Arbeit nicht leiden, ein hinlänglich großer Spielraum bleibt ihr trotzdem gewahrt, um dem Fleiße wie dem Talente die Gelegenheit zur Entfaltung zu gewähren; die Gewerbenovelle wird keinen arbeits« lustigen und fähigen Mann hindern, zu schassen, was ihm seine Kraft erlaubt. Eine dankbare Arbeit wird den künftigen gewerblichen Genossenschaften zugewiefen. Sie vermögen die solide Arbeit wieder zu Ehren zu bringen, der eingerissenen Unordnung im Arbeiterwesen wenigstens lheilweise zu steuern, die Leistungsfähigkeit ihres Faches durch einen ausgiebigen Unterricht wesent« lich zu fördern, sie können endlich durch strammes Zusammeuhalten und energisches Aufgebot aller ihnen zu Gebote stehenden Mittel die Gefahren mindern, welche ihnen die Concurrenz des capitalistischen Groß» betriebes bereitet." Von den Landtagen. Klagen fürt, 3. Oktober. Der Vorsitzende ladet zur morgigen kirchlichen Feier anlässlich des Allerhöchsten Namensfestes ein und bringt auf Seine Majestät den Kaiser ein dreifaches Hoch aus, in welches der Landtag begeistert einstimmt. — Die Umlegung der Metznitzthaler Landstraße wird abgelehnt. Der Landesausschuss wird angewiesen, wegen Regelung der gemeinschaftlichen Besitz- und Benutzungsrechte in der nächsten Session einen Gesetzentwurf vorzulegen und die Negierung zu ersuchen, auf die thunlichste Ordnung der Nachbarschaftöverhältnisse hinzuwirken. Der Gesetzentwurf wegen Verbrauchsauflage auf Vier und gebrannte geistige Flüssigkeiten in Klagen-fürt wird angenommen. Lemberg, 3. Oktober. Der Landmarschall gibt bekannt, dafs morgen in den Kirchen beider Riten anlässlich des Namenstages Sr. Majestät desKaisers ein feierlicher Gottesdienst stattfindet, zu welchem die Abgeordneten eingeladen werden. — Die Anträge Wodzicki's und Antomewicz', deren Inhalt vorgestern gemeldet worden, werden nach kurzer Begründung an die betreffenden Ausschüsse geleitet. Im Namen des Landesausschusses referiert Dr. Smolka über die Eingaben mehrerer Gemeinden um Bewilligung zur EinHebung größerer Umlagen. (Wird genehmigt.) Nach Erledigung mehrerer Petitionen werden drei Anträge verlesen, und zwar ein Antrag Mecinski's über die Einschränkung der Zahl der Jahr« und Wochenmärkte, Feuilleton. Aus St. Petersburg. lorz k " sehr interessanten Berichte des Oberprocura« "'an , 5"l. Eynode für das Jahr 1881 entnimmt schen c> anderem, dass im Jahre 1881 zur russi. I'len , "deskirche übertraten: W27 römische Kaiho-70o'in griechisch Unierter, 11 armenische Katholiken, 5?2 Mchanten, ferner 3395 russische Dissidenten, iusamn, e"' 410 Muhamedaner und 4796 Heiden, '""Men 10812 Personen. "'ehr nl« ^Knüttel ber Verwaltung bestanden aus Noch ,"2 U Millionen Rubel aus der Reichscasse, wozu ^nna^"' über 5 Millionen Collecten. 1,6 Millionen U.y U"" aus den Besitzungen der Kirchen sowie Bau u^ ,'"" zu verschiedenen Zwecken, d. h. zum v»„ G,?s4 "'""halt von Kirchen, zur Unterstützung die ki^ .''Hen, sür Missionen u. s. w. Aus allen für 1. Iä^. ch"' Zwecke bestimmten Summen waren am 1. Iä"n" ?^l 3i Millionen in Casse und am N " ^^ »egen 28V. Millionen. 4 yeiM'^^alten bei der Synode bestanden 1881: ^Scku, Akademien (Lawry), 53 Seminarien, "nd Eli-"!, ' zusammen mit 2798 Professoren. Lehrern ^lOckp,, >!"' ""bei über die Lehranstalten der Oren« ^"chH « p"ch'e und des grusinischen Exarchates ^ " noch nicht eingegangen waren. Archihierien - Häuser gab es 56, etatsmäßige Männerklüster 215 mit 3621 Mönchen (alle vom Orden des heil. Basil) und 1954 Laienbrüdern, außerdem noch 170 nicht etatsmäßige Klöster. Frauenllöster (von demselben Orden) waren 112 etatsmäßige mit 3171 Nonnen und 8175 Laienschwestern, sowie 55 nicht etatsmäßige mit 1588 Nonnen und 5895 Laien» schwestern. Die Zahl der Hauptllrchen (Kathedralen) betrug 57, die der städtischen Hauptkirchen 616, der Klosterkirchen 1022. der Parochialkirchen 31 436. der Hof« kirchen 40, der Kirchhofslirchen 1816 u. f. w., aller Kirchen zusammen 41047, wozu noch 13 877 Haus« kirchen und Bethäuser kommen. Viilitiirkirchen gab es 231. Bei den Kirchen wirkten 591 Protohierarchen, 2 Protopresbyter. 2 Obergeistliche, 37544 Priester, 9 Presbyter, 3104 Diakonen und 47 370 Kirchendiener und Psalmenleser. Im Jahre 1880 zählte man (mit Ausnahme des grusinischen Exarchates) 63 132 740 Bekenner der Staatskirche, worunter 32 045 498 Frauen. Ueber die Prämien, die den Namen des Ministers des Innern Grafen Tolstoi führen, publiciert der „Staatibote" Folgendes: Als der gelehrte Graf im Jahre 1880 da« Unterrichtsministerium verließ, brachten feine Beamten als Zeichen ihrer Verehrung 10 250 Rubel zusammen zu einer Prämie für wissenschaftliche Werke. Nachdem der Vraf zum Präsidenten der Akademie der Wissen- schaften ernannt wurde, vermehrte er das Capital aus eigenen Mitteln, mit Beistand seiner Gemahlin, auf 30 000 Rubel, deren Zinsen verwendet werden sollen, um goldene Ehrenmedaillen zu 300, 250 und 150 Rubel sowie Geldprämien von 800 Rubel zu stiften. Die Werte, welche zum Concurs zugelassen sind, beziehen sich 1.) auf die physisch«maihemaiischeu Wissenschaften. 2.) russische und slavische Sprachen und Literatur, 3.) auf das Historisch-Philologische Fach: russi< sche Geschichte, griechische und römische Literatur und Alterthümer, orientalische Literatur, Statistik und politische Oekonomie. Bereits prämiierte Werke oder solche, welche auf Staatskosten gedruckt sind. gelangen nicht zum Con-curse. Die Werke müssen von russischen Unterthanen verfasst, in den letzen Jahren erschienen sem und von den Verfassern selbst eingereicht werden. Außer der russischen Sprache sind auch die laleimsche. deutsche und französische zulässig. Die Entsche.dung gebürt der Akademie der Wissenschaften, deren MM'eder von der Concurrenz ausgeschlossen sind. (W.ener Ztg.) Ein Brief Ranke's. Nnlässlich der 25jährigen Jubelfeier der Wo« rischen Commission bei der baierischen Akademie der Wissenschaften richtete der ständige Vorstand Leopold von Ranke einen Festgruß an die Versammlung, wel-chem wir folgende Stellen entnehmen: Lalbacher Zeitung Nr. 228 1958 5. Oktober 1883. der Antrag Romanowicz' auf Erlassung einer Feuerpolizei-Ordnung und ein Antrag Merunowicz' betreffs Errichtung von Salztrafiken. — Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewski ist gegen Ende der Sitzung im Landtage erschienen. Aus Budapest wird unterm 3. Oktober gemeldet: Im Abgeordneten» hause reichte nach der Publication der Ausschusswahlen der Communicationsminister seinen Bericht über die Secundärbahnen Debreczin-Hajdunanas und Ketegy« häza«Kisjenö ein; derselbe wird dem Communications-ausschusse zugewiesen. Irünyi reichte einen Antrag ein inbetreff Besserung der Lage der eingewanderten Csängo - Magyaren. — Hierauf entwickelte Ministerpräsident von Tisza den Standpunkt der Regierung in der kroatischen Frage und reichte sodann folgenden Beschlussantrag ein: Das Haus möge b?schluss< weise aussprechen, dass es jene Erklärungen der Regierung, welche dieselbe sowohl infolge der in Kuatien vorgekommenen Ereignisse als auch diesen vorangehend hinsichtlich der Wappenfrage und hinsichtlich der nach den Wirren getroffenen Verfügungen abgab, billigend zur Kenntnis nimmt, gleichzeitig aber im Hinblicke auf jenen Usus, welcher von den Regierungen nach dem Jahre 1868 befolgt wurde und welcher eine abweichende Auslegung der bezüglichen Paragraph« des Gefetzarlikels XXX vom Jahre 1868 ermöglichte, die Regierung ermächtigt, die im Sinne der im Jahre 1868 initiierten Gepflogenheit angebrachten Wappen fortbestehen zu lassen, dort aber, wo andere Wappenschilder angebracht wurden, anstatt derselben künftighin bei Nnbriligung neuerer Wappen die im Gefetze fest» gestellten Wappen, dem wörtlichen Sinne des § 62 des berufenen Gesetzes entsprechend, ohne Anwendung jeglicher Auffchrift anzubringen. Der Ministe» p'äsident ersuchte, mit Rücksicht auf die Dringlichkeit den Beschlussantrag für morgen auf die Tagesordnung zu stellen. Nach kurzer Discussion, an welcher sich Desider Szilägyi, Mocsary und Madarüsz betheiligten, wurde jedoch mit Zustimmung von Tisza's der Aeschlussantrag für Samstag auf die Tagesordnung gefetzt. Nach der Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses constituierten sich die Fachausschüsse, deren Obmänner und Referenten sämmtlich der liberalen Partei angehören. Vom Ausland. In Berliner Regierungslreisen gilt — so wird der „Allgemeinen Zeitung" geschrieben — trotz aller entgegenstehenden Angaben als zweifellos, dass dem preußischen Landtage in der bevorstehenden Session eine kirchen politische Vorlage gemacht wird. Am 1. April 1884 treten die Vollmachten des ersten Iuli'Gcsetzes — Aufhebung der Temporalien-Sperre, der commissarischen Verwaltung in erledigten Diöcesm und Dispens der Bisthumsoerweser von dem Eide — außer Kraft. Selbst in dem Falle, dass ein Weitergehen auf dem Wege der Revision der Mai'Gesetze vorerst nicht angezeigt erscheinen sollte, wird die Regierung die Erneuerung, beziehungsweise Verlängerung jener Vollmachten im Landtage beantragen. Im übrigen aber dürfte die Regierung abwarten, ob die Curie von der Möglichkeit, die Pfarrstellen unter Anerkennung der Anzeigepflicht wieder zu besetzen, Gebrauch machen wird. Geschieht das nicht, so ist auch jcht noch keineswegs ausgeschlossen, dass die Anzeigepflicht ganz beseitigt wird, was nach den Erklärungen des Cultus- ministers in der letzten Session nicht überraschen könnte. Der Zweck, den die Regierung ursprünglich durch die Einführung der Anzeigepflicht zu erreichen versuchte, nämlich eine gewisse Controle über die Ai'stellung der Geistlichen zu erhalten, würde dann dadurch erreicht werden, dass bei Neuanstellungen Disp?nse, sei es von dem Staatsexamen, sei es von den Vorbildungs-Vorfchriften, eingeholt werden müssen. Aus Paris wird eine „latente" Minister-kr is is gemeldet und deren offener Nusbruch für die am 23. d. M. erfolgende Eröffnung der Knmmer« session angekündigt. Die Krisis ist hauptsächlich ver-, anlasst durch die bedauerlichen Vorgänge beim Em-' pfange des Königs von Spanien und offenbart nach' den Darstellungen der Blutn- einen Zwiespalt nicht, nur unter den Ministern, sondern auch zwischen dem, Ministerpräsidenten und der nächsten Umgebung des Präsidenten der Republik. Beides belltet heute das, „Journal des Debats" mit folgenden Worten an: „Man begreift kaum, wie die Aufregung noch gestei-! nert werden mochte durch unerklärliche Notizen in > Blättern, deren Verbinduna/n bekannt sind, wie ein l Minister eine Unpässlichkeit vorschützen mochte, um sich von seinen Collegen zu trennen, und wie die Vorkehrungen zur Verhinderung der leicht vorauszusehenden Kundgebungen so unvollständig und ungenü-gend sein konnten." Dieser letzte Vorwurf richtet sich gegen den Minister des Innern und den Polizeiprä» fecten, der zweite gegen den Kriegsminister Thibaudm. > der beim Empfange des Königs auf dem Bahnhofe wie beim Diner im Elysee fehlte, und der erste gegen den Schwiegersohn des Präsidenten, Herrn Wiljon, dem die gewissen Notizen, als hätte Herr Greuy beim Empfange des Königs nur unter der Pres-sion des Ministerpräsidenten gehandelt, zugeschrieben werden. Se. Majestät der König Alphons von Spa-nien ist nicht nur an der Grenze, sondern auch in seiner Hauptstadt mit einer Begeisterung empfangen worden, an welcher das durch die Pariser Ungezogen» heiten verletzte spanische Nationalgefühl einen ersichtlichen Antheil hat. Noch vor der Ankunft des Königs befchlossen, einem Madrider Telegramme der „Agence Havas" zufolge, 300 Osficiere der spanischen Armee, die Königin bei ihrer Rückkehr von La Granja zu erwarten und ihr eine Ovation darzubringen als Zeichen des Protestes gegen die dem Könige in Paris zugefügten Beleidigungen. Die Madrider Bevölkerung hat bei ihren Kundgebungen zugleich de» Pariser Demonstranten eine beherzigenswerte Lehre gegeben, indem sie jegliche feindliche Kundgebung gegen Frankreich unterließ. In Serbien ist ein vollständiger Wechsel des Ministeriums erfolgt. Dass damit aber kein Wechsel der bisher befolgten inneren und auswärtigen Politik des Königreiches eintreten foll, zeigt das ehrende Handschreiben des Königs an den zurücktretenden Ministerpräsidenten Piroöanac. Die neuen Minister haben schon früher hohe Stellungen eingenommen und theilweise auch Portefeuilles innegehabt, namentlich hat sich der neue Mlnisterpläsioent Christiö in seinen bisherigen Stelluugen hohes Ansehen erworben. Aus St. Petersburg, 28. September, schreibt man der „Wiener Zeitung": Die kaiserlichen Majestäten werden Kopenhagen erst am 11. Oktober verlassen. Ueber eine Zusammenkunft Sr. Majestät des Kaisers mit seinem Großoheim Kaiser Wilhelm, welchen das russische Volk „unser Onkelchen" nennt, ist noch nichts näher bekannt, sie gilt l^ als wahrscheinlich. Man ist hier fest überzeugt, da»« die Worte, welche General Dragomirow in HM" sprich, von der französischen Presse entstellt wurdel»' Der ruhige, gelehrte General hat auf den Toast 0" Generals Wolf, welcher dem Wohle Russlanos M, mit einem Toaste auf das Wohl Frankreichs M"' wortet und nachher, nach russischer Sitte, se" ^" zerbrochen Er wäre aber geradezu eiu TollhälM gewesen, wenn er von einem politischen Biindn»! zwischen Frankreich und Russland gesprochen lM-Die Politik Sr. Majestät des Kaisers ist eine dm'chaU' friedliche, Russland will mit allen Mächten, narnem' lich aber mit seinen nächsten Nachbarn, in Ruhe UN Frieden leben, und was unsere chauvinistischen Fe^ Helden, namentlich die „Neue Zeit" und die ..^ Petersburger Nachrichten", vom Gegentheile sase^ hat nicht den geringsten Wert. Herr v. Giers ist le»' Gortschakoff. welcher eitel und leichtsinnig RM^ in einen verhängnisvollen Krieg stürzte, an delit Folgen dieses noch lange leiden wird. In loyally Weise hält Herr von Giers die Friedenspolitik je'"" kaiserlichen Herrn aufrecht, denn nur im Frieden lal> sich Russland allmählich wieder erholen und seine jt' rütteten Finanzen herstellen. ___. Aus Belgrad wird unterm 3. Oktober gemeldet: Per König ncht^ an den bisherigen Ministerpräsidenten Piro?liNY eigene Gebiet angewiesen. Die Heeresorganisatiott s staltete die Heeresmacht, welche früher eine u»'v0" ständige war, entsprechend den Anforderungen der A und der Stellung des Königreiches. Der König ^. rührt sodann die äußere Politik und sagt wörtflA' „Die äußere Politik Ihres Cabinets war zu !<"/ Zeit von der ehrlichen und correcten Absicht du^ drungen, Europa zu beweisen, dass Selbien im i!N ein Element des Friedens, der selbständigen Entw^ lung und des Fortschrittes sowie der Cultur H Civilisation sein will." Hieran anknüpfend, erw^ der König die Proclamierung des Königreiche«, b^ welchen Act eigentlich die Unabhängigkeit und ?. europäische Stellung Serbiens erlangt wurde. Endl" sagt der König wörtlich: „Keine Regierung in ^ bien bis heute halte mit so vielen Schwierigkeiten i kämpfen, und gleichzeitig, ich kann dies getrost M^ hinterlässt keine eine so lange Reihe wichtiger " allgemein nützlicher Schöpfungen." Der König "^ sichert, er werde diese patriotischen Dienste "^"l y vergessen, und er spricht dem Ministerpräsidenten " seinen Collegen den wärmsten königlichen Dank a^' Aus Bulgarien. Inbetreff der letzten Vorgänge in Bulgarien ge^ der „Pol. Corr." von einem hervorragenden V"^" „ conservativer Parteirichtung ausführliche MittheillW aus Sofia zu. „Der historischen Commission bringe ich bei der 2b. Wiederkehr des Tages ihrer Stiftung meinen tief-inmgen und zugleich ehrerbietigen Festgruh dar. Das Eine. weil ich ihr ja selbst noch angehöre, das Andere, weil ihre Leistungen dem nicht allein entsprechen, was man bei ihrer Stiftung erwartete, fondern es, nach allgemeinem Urtheil, weit übertreffen. Die Stiftung knüpft an die Versammlungen der deutschen Historiker an, welche vor Decennien mehr als einmal stattgefunden haben. Der damalige Kronprinz Maxi-milian von Aaiern nahm an den Mittheilungen, welche ihm darüber zukamen, einen fo lebendigen Antheil, dass ihm der Vorschlag gemacht werden konnte, bei einer der nächsten Versammlungen sich selbst einzu-finden und den Verhandlungen als Freund und Pro-tector der historischen Studien beizuwohnen. Dazu aber waren Zeiten und Umstände mcht angethan. Ein politischer Orkan brach über das continentale Europa und besonders über Deutschland herein, welcher alle Aufmerksamkeit an die Gegenwart fesselte. Der Krön« Prinz Maximilian bestieg mitten in die er Bewegung den Thron feiner Väter. Seine Sorgfalt war vor allem auf die Angelegenheiten seines Königreiches ge-richtet, unter diesen besonders auf d,e Pflege der Wissenschaften. Er richtete seine Augen mit besonderer Vorliebe auf die historischen Studien. Er wünschte die Männer um sich zu versammeln, welche sich einen Namen in denselben erworben hatten, und dachte, da e2 bn den aus den obgedachten Versammlungen entworfenen Plänen doch häufig an den Mitteln der Ausführung gebrochen hatte, diesem Mangel an seinem Theile abzuhelfen. Ursprünglich war die Absicht auf die Gründung einer Akademie für deutsche Geschichte gegangen, aber es hätte beinahe eine Anmaßung ge« schienen. Der König entschied sich für die Errichtung einer historischen Commission in Verbindung mit der Akademie der Wissenschaften, die schon in München bestand. So wurden die namhaften Männer, die ihm dazu geeignet schienen, im Jahre 1858 zu einer Gesellschaft vereinigt, deren Arbeiten zugleich der Geschichte von Vaiern, aber doch vornehmlich der Förderung der allgemeinen deutschen Geschichte gewidmet sein sollten. Es würde überflüssig sein. auf diese Arbeiten näher einzugehen, da die Erörterung derselben von berufenster Sette soeben im Druck erscheint. Ich hatte selbst die Absicht, einen Beitrag zu liefern, aber eine Arbeit, die alle meine Kräfte ungetheilt in Anfpruch nimmt, hat mich davon abgehalten. Nur eine Erinnerung will ich noch auffrifchen. Bei feinem Landaufenthalte in Verchlesgaden. in der Villa selbst und auf den Ausflügen, die von dort nach den Berghöhen und dem nahe gelegenen See unternommen wurden, sprach der König von nichts lieber, als von dem Fortgang der Studien überhaupt und besonders dieser seiner Lieblingsschöpfung ... Der Name Maximilian« wird in Deutschland unvergänglich sein. Dem deutschen Fürstenstand gereicht es zu hoher Ehre, dass er Männer hervorgebracht hat, denen ein Adel der Gesinnung und Verständnis ihres Berufes, eine Vereinigung der allgemeinen und befonderen Interessen, Wohlwollen und Ernst in fo hohem Grabe e'g waren, wie dem König Maximilian II. Auch '" ^ Bedürfnis der Nation liegt, wenn ich nicht ir", Förderung der Studien über die deutfche Vergan» ^. heit. Denn wenn man fragen wollte, was die ^ ^ schen von ihren regsamen und hochstrebenden Na^ . ^ im Westen hauptsächlich unterscheidet, so möchte ,, darin liegen, dass wir nicht nach einer absoluten ^ formität streben, bei der alles Particulare «"schw^, sondern nach einer Verbindung der für die "^^feit gung nothwendigen Einheit mit der Mamliasall>u^ eingeborner Bestrebungen der Landschaften. ^ g^ck uns ist vieles umergegangen, was dem ersten ^^, widersprach, aber das besondere landschaftliche ^ ^ besteht, wo es damit vereinbar war, allenthalben. ^ dann sind wir den Gefahren der geistigen sowo^ der politischen Selbständigkeit, die uns umgeven, »^ wachsen, wenn wir die Ideen aufrecht erhalte» ,^H uns aus der Vergangenheit überkommen sind "'«" ni^ die Verschmelzung des Besonderen mit dem ^"^ ^eii» nen das nationale Leben in steter Regsamkeit ery ^ Dazu war aber die Natur des Königs Max'«""" gleichsam geschaffen. „-^eunde. Empfangen Sie. hochgeehrte Herren, theure A ^ den Gruß und Glückwunsch Ihres ältesten Mltgi'e" ' sich leider nicht selbst bei Ihrem Feste emftnven ^^ aber Ihrer Gesellschaft mit Geist und Herz «"U " Treuergeben ^.N«"".". ^«wacher Zeitung Nr. 228 1959 5. Oktober 1883. , Um sich ilber Zusammenhang und Natur der ungsten Ereignisse in Bulgarien Rechenschaft abzu-«gen, muss man ein wenig zurückgehen und einen ^llcl auf dasjenige werfen, was ihnen vorangegan-gen war. Unmittelbar nach der Abreise des Fürsten Alexander »ach Constantinopel, Athen, Montenegro und uttozkau begann die Regentschaft Sobolew'Kaul-varz d^ Freunde und Anhänger des Fülsten zu ver->^lgen, sie aus ihren Aemtern zu vertreiben und sie ^urch Individuen zu ersetzen, die nach Bulgarien nach ^!>en Befreiung von allen Seiten zusammengeströmt waren, bereit, welcher Sache immer zu dienen, wenn "ne gute Versorgung den Lohn bildete. So entsetzte ^ "Ustizminister allein an 15(1 Beamte, eine geradezu schreckliche Zahl, wenn man erwägt, dass ganz Bul-Mien nicht über 2 Millionen Einwohner zählt. Wie plannt, begab sich vor der Ankunft des Fürsten in Moskau eine Deputation der Sabranje mit ihrem 'plusldenten, den Metropoliten Simeon an der Spitze, n°cy St. Petersburg, die den Zweck verfolgte, in Russ-^no über alle Ungesetzlichkeiten und Wewaltacte der Generale Sobolew und Kaulbcns aufzuklären. Um den urch djese Deputation hervorgerufenen Eindruck zu paralysieren, gieng General Sobolew selbst nach Moskau ^d General Kaulbars traf Anstalten, ihm eine andere Mutation der Stadt Sofia nachzusenden, welche die s7^rung der Generale in Russland vertheidigen >oute. Da Fürst Alexander sich die Vertretung Bul« MUens bei den Krönungsfeierlichkeiten persönlich vor« falten hatte, musste er die Entsendung der Depu- . 'vn für einen Act der Anarchie ansehen, umsomehr, c>2 eine ihrer Aufgaben dahin gieng, direct gegen den «"Wen in Nussland zu agitieren, und so ertheilte trn Regenten Kaulbars den telegraphischen Auf« lug. die Deputation in Sofia zurückzuhalten. Nicht 2." aber, dass dieser Befehl unbeachtet blieb und die j. Kation dennoch abgieng, wurde auf den Fürsten Moskau ein Druck geübt, dass er die Deputation ^ »olche empfange und sie dem Zaren vorstelle. Fürst "Lander fügte sich diesem Wunjche erst nach langen "no energischen Protestationen, lckl General Sobolew nach Moskau abreiste, 'Hlug er den bulgarischen Liberalen vor, sich mit ihm Wen den Fürsten zu vereinigen, wofür er ihnen ver-Ulach, sich beim Zaren um die Wiederherstellung der Erfassung bemühen zu wollen. In Moskau selbst ?°chte sich General Sobolew zum offenen Ankläger ^«« Fürsten und zum Verbreiter nicht bloß verletzen. l. sondern geradezu ehrenrühriger Aeußerungen, die des 3" ^. wlenze überstiegen. Selbst die Haltung il,t> ""^kl< in der Eisenbahufrage wurde verdächtigt, h,klu man ihm und Familieligenossl'n von ihm nie< ^ 3k, selbstsüchtige Motive zu unterbreiten suchte. Ja, 5//s. ^ u r m o w', der Leiter des Finanzministeriums, l Nch mit seinem Protector Sobolew in Moskau be. N°?' ^'^g so weit, die Ueberführuna des bulgarischen u^vefonos nach Russland in Vorschlag zu bringn,, über - " Sicherheit zu garantleren. Und dies gegen-rmi ^'^'" Fürsten, der am Tage nach der Gewäh-i,,^. der Vollmachten von Sistowo im Jahre 1881 Nlisck "' Manifeste erklärt hatte, dass er in ökono« Uno - fragen keinerlei Initiative zu besitzen wünsche Uill ^^^ ün Jahre die Sabranje versammeln werde, com l^ ^lldget zu votieren und alle Ausgaben zu Neral ^""' Ungeachtet dieses Auftretens fand Ge> t^"l Eobolew seitens des Fürsten eine Behandlung, von ^Rücksicht nichts zu wünschen übrig ließ. Auch ^ersi!s ^" "Us erneuerte General Sobolrw seine Hit!> ""^" "n die bulgarischen Liberalen, dass er ^nd /1 "Umarbeitung einer Verfassung beschäftigt fei tarier, l "'"" '" Nussland vollkommen bereit sei, Bul> " >eme Constitution wieder zu geben, die 5n " Tag der Ankunft des Fürsten in Sofia hielt tuna -"shaft sorgfältig geheim, damit die Bevölte-Laiid "'Hl 'u die Lage komme, den heimkehrenden lzti,^>ursten z" begrüßen, so dass sich der äußerliche Ge^ "9 lühl gestaltete. Im Gegensatze dazu boten ^>tsH ""ulbars und der Präfect von Sofia, Karno-boletv ^ ""^' um den Empfang des Generals Soil, ^ s den des Herrn Zankow möglichst glänzend ilbers^!^ verwandten und Agenten der Ministergenerale "sid H??'"ten die russische Presse mit Telegrammen alz d?»-?" ^^s"' Tendenz, in denen General Sobolew Nurz ^^"pulärste Mann in Bulgarien gefeiert wurde, barz ^ des letzteren Ankunft begehrte General Kaul. TiiratsH .utlassung des Herrn Dragan Zarkow aus ^lsl2« "'dem er betonte, derselbe sei ein Freund b'knt un, i,"" 3'oher Patriot und aufs höchste ver-Zanlow» '"" Vaterland. Dies gestand der Fürst, der ^Us, «.«.^bestreitbare Verdienste würdigt, gern zu. ^,'era I. ?e ^ ein reger Verkehr zwischen den toriuna !, ""b den Liberalen, welch letztere unter Be-. enerul?, Apathien für Nussland sich bei den t Whte. "? die Wiederherstellung der Verfassung Achten ^?°, s" zu ihren Werkzeugen zu machen ^Nrtt^MM'a. fiengen die Generale wieder an, 3"tst se in/ ^^^"^sver'sichernngen zu ertheilen. Der ^ Dffic?^? nahm aber eine unverkennbare Kälte derlei «7.^^^hm gegenüber wahr, die sich in "eutzerllchkeiten manifestierte. Da traf der rufsische Gesandte in Brasilien, Herr Ionin, in beson-! derer Mission in Sofia ein. Schon vor seiner Ankunft sprengten bie Generale aus, er komme nur, um sie zu stützen und sie, ohne dass von einer Prüfung ihres Rechtes oder Unrechtes oder von einem Sludium der Lage die Rede sein werde, in ihren Stellungen zu erhalten. Herr Ionin wurde von den Generalen aufs liebenswürdigste empfangen und mit Artigkeiten über» häuft. Fürst Alexander erwies dem russischen Diplomaten gleichfalls alle Ehren und Rücksichten. Schon bei der ersten Unterredung stellte aber Herr Iouin dem letzteren in einer Form, die alles zu wünschen ließ, folgende Bedingungen: 1.) Einführung des con-stitutione'lien Regimes in Bulgarien, da Rufsland nach der Aufhebung der Verfassung von Tirnowo viel an Sympathie im Lande eingebüßt habe; 2.) ungesäumte Auflösung der Sabranje; 3.) Garantie dafür, dass das Cabinet Sobolew«Kaulbars zwei Jahre oder mindestens ein Jahr im Amte bleibe. Gleichzeitig er« klärte Herr Ionin, der Fürst möchte sich seinen For« derungen binnen 24 Stunden fügen; im anderen Falle werde er alle Mittel aufbieten, um Se. Hoheit auf anderem Wege zu nöthigen, feinen Willen zu thun, wenn nicht elwa gar der Fürst es vorziehen sollte, Bulgarien zu verlassen. Dabei sei noch einmal bestimmt versichert, dass dies alles in einem höchst ver» letzenden Tone vorgebracht wurde. Auf des Fürsten Einwendung, dass er diese Sprache seitens eines russischen Vertreters nicht verdient zu haben glaube, da er immer ein treuer und ergebener Freund Russlands gewesen sri und dessen Interessen in Bulgarien nach Kräften gewahrt habe. antwortete Herr Ionin, in der Politik gebe es keine Complimente und keine Feigheiten, da fei der Erfolg das einzig Maßgebende. Die Forderungen des Herrn Ionin schlugen in Bulgarien wie ein Blitz ein, und heftige Aufregung begann sich zu äußern. Die Generale Sobolew und Kaulbars begannen kühner aufzutreten, indem sie wiederholt die Aeußerung thaten, der Zar sei gegen den Fürsten aufgebracht und halte an ihm nicht länger fest. Herr Ionin ließ im Gespräche mit mehreren Parteichefs die Achtung vor dem Fürsten sehr vermissen und meinte, derselbe sei zum Agenten zu jung, so dass die Herren Zankow nnd Grekow gegen diese Aeußerungen protestierten und den Fürsten eigens ihrer Ergebenheit versicherten. Von allen Seiten kamen dem Fürsten Berichte über derlei Vorgänge zu, wäh« rend andererseits aus St. Petersburg unzweifelhafte Zeugnisse einliefen, dass der Zar weder gegen den Fürsten noch gegen das Land etwas habe und der Herr Gesandte von Brasilien nicht nach Bulgarien gesendet worden sei, dessen Souverän zu beleidigen und zu demüthigen und ihm ein Ultimatum zu stellen, sondern um einfach „die Lage im Lande zu studieren". Die seit langem erstrebte Aussöhnung zwischen den zwei politischen Parteien im Lande war bekanntlich gelungen; allein da sie ihre Spitze gegen die russischen Generale kehrte, begann Herr Ionin im Ver« eine mit letzteren alle Anstrengungen aufzubieten, um sie zu stören. Gleichzeitig benachrichtigte der Fürst Herrn Ionin, dass er den die Auflösung der Sabranje betreffenden Punkt seines Ultimatums ablehne und in« betreff der anderen Punkte überlegen und später ant» Worten werde. Daraufhin richtete Herr Ionin an den Fürsten eine neue Forderung: dass am 30. August ein Manifest, betreffend die Einberufung einer Com« mifsion, publiciert werde, welche einen neuen Verfaf-sungsentwurf auszuarbeiten hätte. Der Zweck war durchsichtig. Die Generale hofften erstens auf Mittel und Wege, die Arbeiten dieser Commission zu hemmen und sich solcherweise länger in ihren Aemtern zu erhalten; dann sollte der Fürst zu dem indirecten Ge< ständnisse gebracht werden, dass er mit der Allein« gewalt, die ihm ertheilt worden war, das Land zu regieren nicht imstande sei. '' Inzwischen hatten sich zwei wichtige Ereignisse vollzogen: die Ergänzungswahlen für die Sabranje und der von den Herren Ionin und den Generalen Sobolew und Kaulbare unternommene Verfuch, auf den Fülsten durch eine militärische Kundgebung eine Pression im Sinne der Annahme des Ultimatums zu üben. Tagesneuigkeiten. — (Internationale elektrische Aus» st el lung.) Die NbendauSstelluug am 2. d. M. besuchten !0 072 zahlende Personen, von denen 5293 beim Nord« und 537!) beim Südportale Einlass fanden, — Die elek« trische Eisenbahn wurde am 2. b. von 4561 Personen benützt. — Den nächsten populär.wissenschaftlichen Vortrag wird am Donnerstag, den 4. d. M.. Herr Inge« nieur Amadeo Gentilli aus Berlin über den von ihm erfundenen Glossographen, einen elektrischen Steno-graphier-Apparat. um 5 Uhr nachmittags im Auditions, saale des Nusstellungstheaters abhalten. — Mit dem elektrischen Jagdgewehre, welches Herr Pieper aus Lüttich in der Rotunde ausgestellt hat, wurden auf der Schießstätte des Schützenvereines Proben veranstaltet. Welchen mehrere Vereinömitglieder und einige Militärs beiwohnten. Der Erfinder schoss auf 80 Schritt aus ! einem doppelläufigen Lancaster-Schrotgewehre und demonstrierte mit demselben die Sicherheit des Schusses. Die Einrichtung des Gewehres haben wir bereits beschrieben; seine Wirksamkeit beruht bekanntlich anf der elektrischen Entzündung der Patronen. Den elektrischen Strom liefert ein Accumulator, welcher in der Tasche eines mit Leitungsdrähten versehenen Iagdrockes getragen werden muss. Die Leitung steht einerseits mit der Bronze-siickerei des Iagdrockes an der Anschlagstelle der metal« tischen Rückwand des Gewehrschaftcs. andererseits mit dem ebenfalls mit Bronzestickerei versehenen Handschuhe der linken Hand in Verbindung. Wenn man das Gewehr im Anschlage hält und an dem Züngel drückt, wird die Stromleitung geschlossen und der Schuss geht los. Dem Vortheile des sicheren Schusses und der Sicherheit gegen zufälliges Losgehen steht jedoch die Unbequemlichkeit der erwähnten Adjustierung entgegen. Auch müsste für die Füllung des Accumulators durch eine eigene Batterie oder durch Dynamomaschinen in den Förstereien vorgesorgt werden. — (Panzer-Schiehversuche.) Im Laufe der vorletzten Woche wurden im Anschlüsse an die Schieß« Übungen der Festungsartillerie in Pola mit 28 Cm. Krupp'schen Kanonen auch Versuche bezüglich des Durch-schlagenK von Panzerplatten ausgeführt. Hiezu wurde je ein im Inlande erzeugtes und ein von der Firma Krupp geliefertes 28 Cm. Gussstahlgeschoss von 3'/, Kaliber Länge, welche durch Sandsüllung auf da3 normale Gewicht von 345 Kg. gebracht waren, mit 106 Kg. prismatischen Pulvers gegen ein auf circa 70 M. vor der Mündung festgestelltes Panzerziel abgeschossen. Das letz« tere war, entsprechend der Leistungsfähigkeit der Krupp« fchcn Kanone, aus einer nach dem Geschütze zu stehenden Schmiedeisenplatte englischer Provenienz von 40 Cm. Stärke, dahinter eine 35 Cm. dicke Holzlag?, und rück« wärts aus einer zweiten 25 Cm. starken schmiedeisernen Platte gebildet, welcher Bau durch Bolzen zusammengehalten wurde. Ueber die erzielten Resultate berichtet da3 „Armeeblatt": Das Krupp'sche Stahlgeschoss durch« schlug den Panzer von zusammen 90 Cm, Stärke glatt und drang mit Kraftüberschuss auf 6 M. in den Erd' wall hinter demselben ein; das vom Ternitzer Stahl« werke gelieferte Geschoss gieng durch den vordersten Panzer, die Holzzwischenlage und drang mit der Spitze noch auf 15 Cm. in die rückwärtige Platte ein, dabei ein ausgebrochenes Stück von dem ogivalen Theile vor sich herschiebend und bei einer etwas größeren Stauchung als die vorige und die noch tolerierte. Krupp gab im voraus die Durchschlagskraft feiner 35 Kaliber langen 28 Cm, Kanonen bei Anwendung von 3'/, Kaliber langen Stahlgeschossen nahe der Mündung mit einer 60 Cen« timeter freistehenden Schmiedeiseliplatte an, welche Lei« stung lion derselben anch vollauf erreicht wurde; dies entspricht auf 2500 Meter noch riner Durchschlagskraft von einer massiven 42 Cm. dicken Platte. In gleich gün« stiger Weise, wie dieses Panzerschießen, gienge» auch die übrigen Schießübungen vor sich und gestalteten durch die eclatanten Beweise der Leistungen eines modernen Prä« cisions Geschützes so großen Kalibers diese Uebungen zu äußerst interessanten. So z, B. wurde an einem Tage das aus einem Scheibenstoss bestehende, von einem Dampfer geschleppte bewegliche Ziel, vorstellend ein Schlff in Fahrt, nach rascher Ermittlung der unbekannten Distanz mit dem ersten Schusse getroffen und in den Grund gebohrt. — (Explosion.) Bei der schon gemeldeten Gas« explosion in der Pariser Polizeipräfectur am Sonntag sind siebzehn Personen zu Schaden gekommen, von denen fünf fchwer und zum Theile lebensgefährlich verwundet wurden. — (Turgenjew.) Die Leiche Iwan Turgenjews wurde am 1. d, M. nachmittags vom Pariser Nordbahnhofe au3 nach St. Petersburg transportiert. Viele Nüssen und Franzosen waren auf dem Bahnhofe er« fchienen. Die Herren Renan und About hielten Reden. — (Ueberfall eines Eisenbahn zuges.) Aus Kansas City in Missouri wird unter dem 30. September gemeldet: In Coolidge. einer etwa 500 Meilen von hier in Westlicher Richtung gelegenen kleinen Station, wurde gestern um Mitternacht der von Denver in Colorado kommende Personenzug von einer Räuberbande überfallen. Die Passagiere lagen zumeist im Schlafe, als sie durch mehrere rasch nacheinander fol> gcnde Schüsse geweckt wurden. Mehrere derselben waren bewaffnet und sprangen aus den Waggons, sie ge« wahrten jedoch nur einige Männer, die zur Flucht gc« wendet davonsprengten. Von der Locomotive her vernahm man schwache Hilferufe, und es zeigte sich, dass der Locomotivführer erschossen und der Heizer schwer verwundet worden war. Die Räuber sprangen auf die Locomotive, schössen die beiden Männer nleder und ver« suchten es dann. in den Postwaagon einzudrmgen. Der Conducteur hatte jedoch, durch die abgefeuerten Schüfse gewarnt die Thür verrammelt und unterhielt ein leb. hastes Feuer gegen die Angreifer, welche, als sie auch mehrere Passagiere aus den Wagen springen sahen, die Flucht ergriffen, ohne den geplanten Raub ausgeführt zu haben. Von Dodge Cily gieng ein Separatzug mit dem Sherif und einer größeren Anzahl bewaffneter Bürger ab, um die Räuber zu verfolgen; dieselben dürften jedoch be« reits in den Bergen eine sicher« Iustuchtsstätte gefunden haben. Laibachcr Zeitnng Nr. 228 19«N 5. Oktober 1883. — (Im k. k, Hofoperntheater) wird vom 1. bis 20. Dezember ein Wagner. Cyklus veranstaltet Werden. Der Neihe nach gelangen bei dieser Gelegenheit zur ?lussilhr!mg: „Rienzi". „Der fliegende Holländer", „Tannhäuser". „Lohengrin", ..Tristan und Isolde". „Die Meistersinger von Nürnberg". „Rheingold". „Die Walkilre", „Siegfried" nnd ..Die Götterdämmerung". Sämmtliche zehn Opern werden ohne Mitwirkung eines Gaste», theilweise in neuer Besetzung, aufgeführt werden. Locales. Feier des Allerhöchsten Namensfestes Sr. k. und k. Apostolischen Majestät Kaiser Franz Joses I. Das Allerhöchste Namensfest Sr. k. uud k. Apostoli. schen Majestät Kaiser Franz Josef 1. wurde gestern hier in festlicher Weise begangen. — In der Domkirche zu St. Nikolaus celebrierten um 10 Uhr Se. fürstl, Gnaden der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Ioh. Chiysozlomus Pogaöar unter zahlreicher Assistenz ein solennes Hochamt. Demselben wohnten bei der Herr l. k. Landes« Präsident Freiherr lion Winller mit zahlreichen Herren Beamten der l. k. Landesregierung, der l. k. Finanz« landesoirection, der t. l. Finanzprocuratur und der k. k. Post; Landeshauptmann Graf Thuru-Valsassina mit zahlreichen Herren Landtagsabgeordneten. Landesgerichtspräsident Herr Gertscher mit mehreren Herren Landesgerichtsiäthen, Hanoelskammerpräsident Herr Ku schar mit dem Herru kais. Rathe Handelskammer-secretär Murnik, Bürgermeister Herr Grasseli mit mehreren Herren Gemeinderäthen und den Herren Magistratsräthen Perona und Dr. Kowatsch. der Landes« Gendarmeriecommandaut Major Gramposchitsch, der Präsident der krainischeu Notariatskammer l. t, Notar Dr. Suppanz, der Statiouschef der l. l. ftriv. Süd« bahn Herr Habit, die Herren Directoren, Professoren und Lehrer der Mittel- uud Voltsschulen sowie ein zahlreiches andächtiges Publicum, darunter viele Damen. Um '/^lii Uhr war die Feierlichkeit beendet. In den sämmtlichen Stadt, und Vorstadt < Pfarrkirchen von Laibach wurden feierliche Hochämter cele-briert. welchen zahlreiche Andächtige beiwohnten. — Die Schüler und Schülerinnen der Mittel« und Volksschulen wohnten unter der Leitung ihrer Directoreu. Professoren und Lehrer in verschiedenen Kirchen Fest» gottesdiensten bei. und wurde überall nach Schluss des Gottesdienstes von den Schülern und Schülerinnen die Volkshymne gesungen. Der gestrige Tag war an allen Schulen Ferialtag. — Die dienstfreien k, k, Truppen der Garnison wohnten um 9 Uhr vormittags in der Kirche der WW. EE. Schwestern Ursulincrinnen einer heil, Messe bei. welche der hochw. l. k. Militärcurat Herr Priboziö celebrierte. Derselben wohnten Generalmajor We ikhart, Oberst Ludwig, Oberstlieutenant v. Reiz, Major Sala« mon, die Oberofficicre der Garnison uud zahlreiche Herren des Ruhestandes bei. -x- — (In unserem Feuilleton) beginnen wir morgen mit einem neuen Romane: „Hart am Rande", Von F. Klinck. der sich durch fesselnde Situationen und eine schöne Sprache auszeichnet. — (Die Orgelschule) des Cäcilien»Vereins in Laibach hat daS neue Schuljahr mit dem 2, d. M. begonnen; es haben sich, dem „Slov. Nar." zufolge. 21 Schüler gemeldet. — (Ferrucio Benvenuto Busoni), so lantet der vollständige Name des „?iani8tg. o lüom-I'Okiwre", dessen Anwesenheit in unserer Stadt wir gestern auf Grund einer von uns befreundeter Seite zugegangenen Notiz signalisierten nnd dessen gewiss all« seitig freudigst begrüßtes Auftreten in einem hiesigen Concerte wir als erwünscht bezeichneten. — (Gemeinde wähl.) Bei der am 20. v. M. stattgefundtnen Wahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Kotschen, Bezirk Gottschee. wurden Johann Schneider von Moos zum Gemeindevorsteher. Johann Anderlohl von Handlern und Georg Wittreich von Kotschen zu Gemeinderäthen gewählt. — (Landschaftliches Theater.) Gestern war zur Feier des Allerhöchsten Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers Iliolltl'L par6, und wohnten demselben der Herr Landespräsident Freiherr v. Winkler sammt Familie, der Herr GM Weil hart. Landeshauptmann Graf Thurn. Bürgermeister P. Grasselli, Handels, kammerpräsident Ku schar. Landesarndarmerie.Comman-dant Major Gramposchitsch, Mitglieder der hiesigen Aristokratie und ein zahlreiches Publicum bei; die Damen in den Logen waren in eleganten Toiletten erschienen. — Man gab statt des angekündigten Schauspiels „Der Fabrikant", das wegen Erkrankung eineS Schauspielers entfallen mufste, „Die Grille". Das immer dankbare Stück fand denn auch gestern wieder vielen und verdienten Beifall, der in erster Linie der Trägerin der Titelrolle Frl. Stengel und Herrn Niedt (Vater Bar-beau) gezollt wurde. Auch Frl, v. Neck (Madelune) und 3 ^"Usch (alte Iadet) sowie die Herren Horak (Landry) und Schwabl (Didier) boten gut gelungene Lei- -- (Literatur."") Neueste Statistik, Von dem bekannten Werke „Die Staaten Europa's, vergleichende Statistik", von Dr. Hugo Franz Bra< chelli, k. l. Hofrath und o. 0. Professor. Vorstand des statistischen Departements im l. k. österreichischen Han-dels-Ministerinm, erscheint eine vierte, neu bearbeitete und bis auf die jüngste Zeit durchgeführte Auflage (Brunn, Verlag von Buschak und Irrgang). Man kann es dem Verfasser nur Dank wissen, dass er seinem treff« lichen Werke, welches sich ebenso sehr durch Zuverlässig, keit wie durch Uebersichtlichkeit. Vollständigkeit und Kürze auszeichnet, durch Fortführung bis auf die neueste Zeit den Wert für die Praxis erhält. Es gibt in der That kein zweites Werk der vergleichenden Statistik, welches über die wirtfchaftlichen und socialen Verhältnisse Europa's so rasch und so genügend Ausschluss gibt, wie das vorliegende. Die erste Lieferung behandelt das Territorium und die Bevölkerung (Flächeninhalt, Volksmenge und Volksdichtigkeit, Geschlechtsverschiedenheit. Nationalitäten, Religionsbekenntnisse, Wohnorte. Bewegung der Bevöl« kerung) sowie die Urproductiou (Agrarverfassung, landwirtschaftliches Vereinswesen, productive und unproductive Flächen. Ackerbau). Das Werk wird mit 5 bis 6 Lieferungen zu je 5 bis 6 Bogen vollständig sein; der Preis stellt sich auf 1 st. 0. W. für die Lieferung. — („Das interefsante Blatt"), Wien. I., Schulerstraße Nr. 14, hat es verstanden, den hervorragenden Rang in der Reihe der illustrierten Familienblätter, den es sich schnell eroberte, zu behaupten; es ist heute eines der reichhaltigsten und billigsten Journale, welches alle interessanten Ereignisse, wo immer sie vorkommen mögen, in Wort und Bild mit besonderer Nasch« heit seinen Lesern vorführt. Außerdem bringt „Das interessante Blatt" in jeder Nummer eine spannende Novelle, Schach :c. Eine Specialität dieseö Blattes sind die Preisräthsel. auf deren Lösung eine Prämie von 100 fl. gesetzt ist; es kamen in letzter Zeit 500 si. für Preisräthsel zur Auszahlung. Der Abonnementspreis beträgt nur 1 st. 35 kr. vierteljährig. * Alles in dieser Rubril Angezeigte ist zu beziehen durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleiumayr He Fed. Number«. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung." Lemverg, 4. Oktober. Die Agnoscierung der Wahl Onyszkiewicz' rief eine lebhafte Debatte hervor, indem die Ruthenen die Wahl bekämpften. Besonders Antoniewicz führte eine heftige Sprache, worauf der Nuthene Kowalski erklärte, er werde nach der Rede Antoniewicz' für die Agnoscierung stimmen. Er kenne das Landvolk und fand nirgends Hass gegen die Polen. Man verdrehe nicht die Wahrheit und betrete lieber den Weg der Eintracht. Die Wahl Onyszliewicz' wurde agnosciert. Budapest, 4. Oktober. Die Conferenz der Unabhängigkeitspartei nahm den einzubringenden Antrag an, welcher das Vorgehen der Regierung in der kroatischen Angelegenheit entschieden tadelt. AKram, 3. Oktober. Der kön. Commissär G. d. C. Baron Ramberg hat zur Linderung des Nothstandes in Zagorien, nämlich in den Vicegespanschaften Kra« pina, Zlatar und Warasdin, die Errichtung von Noth-standsbauten im Betrage von 47000 si. angeordnet. Paris, 3. Oktober. Die „France" und andere antimmisterielle Blätter erklären, dass Kriegsminister Thibaudin beschlossen habe, nicht zu demissionieren. Kopenhagen, 3. Oktober. Der Kronprinz von Portugal ist vormittags hier angelangt und vom dänischen Kronprinzen empfangen worden. Madrid, 3. Oktober, mitternachts. Gerüchtweise Verlautet, der Ministerrath habe über die Absendung einer Note an Frankreich, welche die Pariser Ereignisse zum Gegenstande hat, berathen. In einem unter dem Vorsitze des Königs stattfindenden Ministerralhe soll über die Redaction der Note entschieden werden. Madrid, 3. Oktober, abends. Die Gendarmerie verhinderte fünfzig Studenten an einer Demonstration vor der französischen Votschaft. Die Provinz-Journale aller Parteien protestieren gegen die Ereignisse vom letzten Samstag. Der König erhielt heute auf einem Spaziergange in Vuenretno eine enthusiastische Ovation. Madrid, 3. Oktober, nachts. Der König em« ftfieng zahlreiche Telegramme von europäischen Souveränen, welche ihm anlässlich der Pariser Vorfälle ihre Sympathien ausdrücken und zu der Rückkehr nach Madrid beglückwünschen. Belgrad. 3. Oktober. In der heutigen Skup-schtina-Sitzung waren der Minister.Präsident Christi^ und der Kriegsminister Petroviö anwesend. Zu Präsidenten und Vicepräsidenten wurden die von der Fortschritts- und der radicalen Partei aufgestellten Candidaten mit Stimmenmehrheit der Radicalen gewählt. Morgen soll die Bestätigung dieser Wahlen seitens des Königs erfolgen. Belgrad, 4. Oktober. In der heutig«'" Sitzung der Skupschlina wurde nach Verlesung des Ulas, nnt welchem die Präsidenten ernannt werden, ein lila? vellrseu, durch welchen der Ministerpräsident ermäch« tigt wird. die Skupschtma zu eröffnen. Durch einen weiteren hierauf verlesenen Ukas wurde die Stupschtma sofort wieder geschlossen. Newyork. 3. Oktober. Das AusstellungsaMude in Pittsburg (Pennsylvanien) wurde durch eine Feuers-brmlst zerstört. Der Schaden wird auf 2'/, Millionen Dollars geschäht. Newyort, 3. Oktober. Bei einem Aufstande in Port-au-Prince (Haiti) wurden gegen 800 Häusel durch Feuer zerstört. — Der durch das Niederbrennen des Ausstellungsgebäudes in Pllttzburg angerichtete Schaden beträgt nach neueren Depeschen nur 1 Million Dollars. Sandel und Wlkswirtschastl'iches. Verlosung. Rudolf-Lose. Vei der am I. d. M. vorgenommenen Ver' losuug wurden nachstehende 38 Serien gezogen, und zwar: Serie 31V 371 454 «92 714 760 881 1142 1144 1207 1264 12?? 1347 1397 1593 1657 1717 1920 215)6 2317 2358 2402 2434 2467 2598 2698 2713 2791 2982 3040 3123 3369 3552 358" 3666 3715 3859 und Serie 3941. Aus diesen vorangeftthrte« Serien fiel der Haupttreffer mit 15tt newcmnen: S. 319 Nr. 28, S. 454 Nr. 12. S. 1144 Nr. 6. Serie 1657 Nr. 23, S. 2982 Nr. 22 und S. 3580 Nr. 32; je 50 fl, gewannen : S. 319 Nr. 3. 8 und Nr. 13, Se. 454 Nr. 31. S. 6^ Nr. 2 und Nr. 20, S. 1144 Nr. 26. S. 1279 Nr. 11. S.23U Nr. 25 und Nr. 27 uud T,2698 Nr. 23; endlich gewannen l< 30 fl.: S.371 Nr. 45. S. 692 Nr. 6. 14 uud Nr. 31. S. ?U Nr. 37. S. 760 Nr. 36. S. 881 Nr. 9. S. 1142 Nr. 10 uu'o Nr. 2?, S. 1264 Nr. 24. E, 1657 Nr. 29. S, 1920 Nr. 2 uud Nr. "> S. 2317 Nr. 10. S, 2434 Nr, 49. S. 2698 Nr. 22 und Nr. U S. 3040 Nr. 4. 2. 3128 Nr. 2, 24 uud Nr. 25. S. 3666 Nr, 3». S. 3715 Nr. 38 und Nr. 41 und S. 3859 Nr. 36, Auf alle übrigen in den verlosten Serien enthaltenen, hier nicht besoN' dcrs aufgeführten Gewinnummern fällt der tleiuste Gewi^ von je 12 fl. österr. Währ. slnstekommene Fremde. , Am 3. Oltobcr. f Hotel Ttadt Wien. Nuh. Kaufm.. Budwcis. — Tufli sammt Tochter. Polen. — Backhäuser. Kfm.. Wien. — Peie, Kauf" maunsgattin, sammt Tochter, Laas. Hotel Elefant. Hadjiconsta, Privatier, Constantinopcl. — Bar"" Pcchmann. Rittmeister, Dillingen. — Bauer. Fabrikant. W>c" — Iancziö, Militärcaplan. Istrien. — Bordini. Verlud tungSrath des Lloyd, sammt Familie, Trieft. — Grebes > Lehrer, Heil. Geist. — Nupnit, Lehrer, Idria. , Bairifchcr Hof. Gottschey. l. l. Postofficial, Wien. — Kr«"' Bildhauer, Kaschau. — Obitsch sammt Frau und ToM» Knittclfcld. — «öigur. Verzehrnna.ssteuer.Aa.ent, sammt Fr«", Assling. — Kraigher. Kaufm., Adelsberg. Verstorbene. Den 3. Oktober. Anna Driquct Edle v. EhrenbruA Oberstlieutcnantswitwe 93 I, Deutsche Gasse Nr. 7, M"' schwäche. H Den 4. Ottober. Maria Valjavec, Inwohnerin, 7s0' Peters straßc Nr. 23, UarHsmu» souilig. Im Spitale: Den 3. Oltobcr. Jakob Kusar, Inwohner, 48 I, '^ taiuu8 tlllumaticug. « Den 4, O ttober. Johann Nulovnik, Schuster, 22^ liitliigis ^ulmouum. Im Garuisonöspitale. ^ Den 2. Oltober. Jakob Libenitz. Gefreiter des 44^ Infanterieregiments, 21 I., Bauchfellentzündung. ^- Theater. ^ Heute (gerader Tag): Boccaccio. Komische Operette', 3 Acten von F. Zell und N. Genee. — Musil von Franz v, Sl^ Lottoziehuug vom 3. Oktober: Prag: 58 80 82 23 15. Meteorologische Beobachtungen in Laiba^ « "Z W KL 6 ^ hk 7U.Mg. 729.70 > 8.6 W. schwach ,theilw.heiter ?.? 4, 2 ., N. 728.40 ^13.2 SW. schwach bewölll gleg" 9 ., Ab. 726.32 > 12.0 NW. schwach bewölkt ^ Morgens ziemlich heiter, dann bewölkt; nachmittag „. abends Regen, nach 9 Uhr fernes Gewitter mit lebhaften " ^ Das Tagesmittel der Wärme -^- 11,3«. um 1,8" "N" Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics^^^, Depot der k. k. Generalstabs-Karten. Maßslab 1: 75.000. Preis per Blatt 5« lr.. in Tasche"!" auf Leinwand gespannt 80 lr. Jg. u. kleimnanr 7 2b 167 75 ">N°.»i^'', . . 50, 18075 107 »5 ^^3?°?!^"^' Neuerfrei . 95-7° 99 00 'loten««»«, fteuerfrei . »z-90 9310 ' tz «2t« sV°""ten . , 91-10 9l«u . ""«.Obl. , .' ^.....104—105 — ^^"^'U"" slavonische . «8-75 «7» .....,8'— 98-30 VeU» Wore b"/» Temc«var«Vanat«t . . . 9»-80 »u-kl» K°/° ungarische......99— 9»'5O Undere öfientl. «lnleheu. Donai!»Neg.'L°se 5°/» ioo fl. . 11450 11b-— dto. Anleihe IK78, fteuerfrei . 10H-50 l03 K0 Nnleben b. Stadtssemcinbe Wien 101 75 102-50 Nnleyen b, Stabtaemeinde Wien (Ellbn oder G«Ib) ....-.>——--, Prämlen««lul.b.Ot»dtgem.wi«n 122-75 123 — Pfandbriefe (süriovfl.) Vobencr. allg. öftnr. 4'/,°/° Oeft. Hhpctbclenbanl 10j. 5'/,°/,, 10c'b0 101 30 Oeft.»ung. Gant Verl. b°/, . . 100 80 101 — bto. , «'/,'/«- - »»I« l»8«o «to. , <°/, . . ,»-80 93 — Nng. aUg.Vllbencrebit-NctltNges. in Pest in 34 I. Verl. 5»/,°/» . 100 «0 »02-— Priorität«. Obltgatlsnen (für 10a st.1. «klisabelh.Wc'lbabn 1. «mission 103-10 103-30 iZerbinantij.Norbbahn in Eilb. 105 — 105L2 ßran^Ioses-Vahn.....104— iO4-»b ^^li,ischc ^taU'Ludwig. Nahn «m,i««l «noss. K, 4'/,«/, . . 98-lll »»80 Oefterr. »lerbweftbahn .... 101-70 102- -Siebentürger . . . . . . 91 ?0 92-— «Veld >Wa«e Gtaatsbahn 1. «mission . . . 18! — 182 — Gübbahn 0 »«/i!...... i«7'50 187 76 « " « ^ö......'N-85 Illl L0 Nng.'galiz.Nahn . . . . 94^5 ,47, Diverse Lose (per Stil«). Lredltlose lon fl......leu 5ll 1S9-— Llarv-Lose «o N.......zß.7^ z,.^ 4°/, übonaixDamhfsch. 100 fi. . 10950 110-Laibacher Prämleu.Nnlehen »0 ff. 23-— 24 — Ofencr Lose 4U ft...... «,._ ^_ Palsst».L°se 2-7c «lrdt.'Nnft., Allg, UNss. 300 fl. . ,90 50 «!»l -Dtpositenl,^, «lla. 200 fi. . . . ,g,.^ zog ^ LScompte^Ges., Niedlröft. 500 fl. 855-— 880 — Hypothelenb„öst. 200«. 25°/«H. «»— «,— öänberbanl öst. ^uo st. G. 50°/,!lz!00s!l,NNI). 1»? — 1«7 50 «usfin.'Tep<,EiIe!'.b,«nost,2!N,-------—-— Vöym. Norbbahu 150 st. . . , ihi« — 1KL-50 Weftbahn !l<>u fl, . , . —-—____ Nuschttchraber «isb. »an fl. «M, 8,z-— 89»-— , (lit, U) 300 st, , 197-50 198-50 Donau « Dampfschiffahrt . Ges, Oesterr. 5«n sl, «l'M.....5«5 — 585 — DraU'N,S. I8k — i»85n fferdinanbsilz.Karl'Lud>v!g«Ä HO0ÜI, CM, 2«» 25 «8» 30 «raz.HöfiacherE.»Ä.200!l.ö.W. 2S7 5? »6? 75 »ablendcrg'Eisenb. i!i)0 fl. . . .--— —-— ssaschaU'Oberd, lHisenb.iioafl, S, 1^5 2^ 145 75 «cinberg-Lzrnow.'Iass!) Hifen« bahn.Äeftll. 200 fl. ö. 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