Nt. 247. Freitag, 26. October 1888. 107. Jahrgang. ANcherMMma. l"Whl!?«, ?"?""- Mtt Post vtl! en dun«: «an»jUhr<, fl,1». halbjährig sl.?.l0. Im «omptoir! I "«lr« Vni ' balbläh«ig fl, k.no, ssür bi« Zustellung in« hau» «anzlähri, ,l. I. — Insertion»««»», l Yitr W ^^^^ "»I«««« b!« ,« 4 feilen »n sr., gröhrre p«l .^«>I, .- sr -, !,r, «fteren «llieberhelunoen v' .^«,l« » rr. W Die ,,?a!bach« ,^»ltung" «lschelnl «iigllch mit «n«nahmc der Sonn. und fftierta,t Dic Nbminlftratlon befindet sich V»hnbo<»»Ne l5. die Uitdaction lüleneiftraße ib. Sprechstunden der Nebaction täglich von 10 bi« I« Uhr vormittag«.— Unfrankierte Vrief, »erben nicht angenommen und Vl»nn!crivl, nichlzurückzeilllit. Umtlicher Mil. ^eMck/ ""^ .^ Apostolische Majestät haben "lit ^hche^ ""^rzeichnetem Diplome dem Obersten des °sierrei^'l? Ludwig Schwarzmann als Ritter des der 5)3''^"' kaiserlichen Leopold-Ordens in Gemäßheit °ttleis>-« ^"""ten den Ritterstand allerqnädigst zn ^" geruht. ^ttb^s?' und k. Avostolische Majestät haben mit ^g2' . Entschließung vom 5. October d. I. d.m ^en d„ ^ gemischten Prnth ° Commission Gnido ^.^" ^onconrt das Ritterkreuz des Franz-^^/^ns allergnädigst zn verleihen geruht. Nichtamtlicher Hheil. Verhandlungen des Reichsrathes. m. -^ Wien, 24. October, ^lllc l)?«^'' "ls viermonatlichrr Unterbrechung nahm ^^l'dl,, ^bgeordnctenhans d.'s Reichsrathes seine ^Udore k ' "'^^ ""^ Der Sitzungssaal mid die l °fs"lll!n5. Parlameutsgebäudes bieten an solchen 'l> in^^u das bekannte Bild: Die Abgeordneten ?'be. ^"^^" beisammen, schütteln sich herzlich die ^"°loll ä.^" ^"'' "as da für das stenographische "UsiNfl^! > chen "der gelesen wird. nicht die geringste !" ^en m ^' ^"'" "'"' hat sich selbst einander viel » ^n un?. ^'^ ^' fraqen. Die Stimmen des Prä-^lllils s,' °kr Schriftführer, welche den unendlichen ü ^lstim! ' ^"' "^hallen ungehört in der vi^rte ^.l'che Mitglieder des'Hanses gleichzeitig j." tter Lm,^'! ""d da versucht es noch ein mit be-üi 'ge Stimn "ll begnadeter Schriftführer, das ge-"üw'! Wnm^"l!l^°"fe zu übertönen, aber nach we-t gliche 3 '^"' "kennt er. dass er sich eine ^ lwlt ^^°be gestellt hat; sein anfangs lauter H,. "UN u.,. ^" "nem bescheidenen Flüstern herab. zu^Mrtt'' "'"mt ^ niemand mehr. die Herren ^wren ^,..'", der gegenseitigen Mittheilung dessen der langen Parlaments- Imilleton. lN Wen., ?"^cter «nd Nachtretcr. ^lnitunte^ ^^^ ^ auch sonst allerlei vergönnt "5n h°el>G^'°/st ste anderseits doch. wenn es stch ^ ^eugun,"".' Unbelt, sehr sparsam sowohl mit ?Mn ^eute k- "'^ der Verausgabung derselben. ih„ ^"lien u'.i>. "^ einem einzigen Witze srhr lailge "^ ^raH" lchon einmal so; Leute, welche Oe< V ^ Lil'^"'. ausspinnen. ausmalen, breittretcn 3?" i^chr n» ,)'^? "°Uen. gibt es genug, aber ^llw blanckk« bedanken haben, notabenc solche llch,''' Ein .:"'. ^"le. die wachsen nicht auf dm ^^'Um^'^er großer, fruchtbarer Gedanke ><^ iu L °"s dessen Kopf er entsprungen ist. e^ dann kni, p - ^^ der Gedanke aber einmal ^ 3"t. p ""men scharenweise die «Talente-heran-^"/'5 i e V"'^°N"", waschen und llei->. K brilmVn Mauler mit mehr oder weniger ^ tt? hab" '^" °ls Ware auf den Markt und i^ie^' wir b^"' sanken erst zu dem gemacht. ^ h^lt h "°^" ,h^ gewissermaßen erzogen und '^»dn"Kr hingestellt. Freilich hat der 3«"?' aber^H" «lchaffen. und der Jäger hat ' Hl,, < ber dc,, "' der Koch war der eigentliche ^..^b,yz>rde^kan,,^ ^"^" ^"' ^^ """ ^ltte'^e Mte„ su„ge„. ^ zwitschern die Iun- vettern und Eltern haben es so ge< Ferien Angenehmes erlebt, in welchem Bade sie ihre angegriffene Gesundheit neu gestärkt haben u. dgl. m. Die Physiognomie des Hauses hat sich seit jenem 5. Juni d. I., an welchem es die wohlverdienten Ferien angetreten hatte, sehr wesentlich verändert. Das Präsidium, die Bankreihen der Abgeordneten, vor allem aber die Ministerbank, sind von dieser Veränderung brtroffen worden. Im Präsidium fehlt die charakteristische Erscheinung des bisherigen ersten Vice-Präsidenten Grafen Richard Cla m - Ma rtinic, für den in der nächsten Sitzung Ersah geschafft werden wird. Auf der Minister-b>ink nimmt Baron Ziemialkowski nicht mehr Platz, der liebenswürdige Mann mit den kleinen klugen Augen, dem st.ts lächelnden Gesichte und dem durch keine noch so stürmischen parlamentarischen Scenen zu erschütternden Gleichmuthe. Den letzten Platz auf der äußersten Linken füllt nicht mehr die gedrungene Ge» stalt jenes Mannes, dru uach so vielen parlamentarischen Excessen endlich ein grober außerparlamentarischer Excess auf ein Qninqucuninm hinaus parlamentsunfähig gemacht hat. Sm, Sitz ist von Herrn Vergani, dem nunmehrigen Führer des Antisemiten-Häufleins, besetzt worden. Der Mandats'Nachfolger des Herrn Schönerer, l'. Eichhorn, eine jngendlich stramme Erscheinung mit einem ziemlich zclotischen Gesichtsausdruck. ließ sich vor Beginn der Sitzung von einem Beamten des Hanses in den Saal führen, um einen Platz ausfindig zu macheu. 1'. Eichhorn wollte sich lmi-loul. auf der Anti-semiteubank häuslich einrichten, aber da alle Plätze derselben bereits in festen Händen sind. musste er sich mit einem Sitze zwei Bänke vor den Antisemiten begnügen, l'. Eichhorn sitzt also doch unter der Bergpartei unseres Parlamentes und kann nun von da aus seiner parlamentarischen Eigenschaft ali «radical Wilder», wie er sich vor den Bauern des Walbviertels genannt hat, im vollsten Maße Rechnung tragen. Die ersten im Saale sind die Iuugczechen, welche ihren neugewonnenen Eollcgen Jan da.' einen sehr behäbigen, mit einer Samara bllleidcten Mann in mittleren Jahren, ver. gnügt in ihre Mitte nehmen, wobei der Obmann des IungczechlN Clubs stolz und freudig nnd fo lant. dass man ihn auf der Gallerie hört, ausruft: «Jetzt sind wir unser Achtel» Um 11 Uhr 15 Minuten betraten die Minister den Saal. an ihrer Spitze Ministerpräsident Graf Taaffe. Aller Blicke richteten sich aus die neueruannten Minister Graf Schönborn und Ritter v. Zale«ki. halten, wir halten es auch so, und unsere Kinder werden hoffentlich ebenso conservativ sein, und sich nicht auf neue Ideen capricieren. Es hat sich ja in der Welt im Laufe der Zeit eine solche Summe brauchbarer Ideen angesammelt, dass es purer Uebermuth wäre. sich neue einfallen zu lassen. Man kann billigrrweise auch niemanden dazu verhalten, neue Gedanken zu ha« ben; dazu hat Gott die Genies erschaffen nnd sie mit dem nöthigen Leichtsinn ausgestattet, das« sie ihre Ge» danken umsonst oder doch sehr billig d?r großen Gilde der erwerbsbedürftigen Nachbeter und Nachtretrr groß. müthig überlassen. Wie lange man mit einem Gedanken auslommm kann? Je nachdem. Sehen wir in der Architektur nach; das ganze classische Alterthum fand mit fünf Säulen-ordnungen sein Auskommen; der romanische Stil hlclt auch ziemlich lange vor, noch länger die Goth,k, und dann kam die Renaissance mit ihren Spielarten. Da-mit ists Rest; der Vorrath ist gegeben, und je nach-dem sich die Mode wendet, greift die Welt wieder auf eines der genannten Systeme zurück. Freilich hat auch die Architektur ihre Schopenhauer und ihre Stile des Unbswussten. aber näher besehen, lassen sich die schein-bars» Novitäten auch in eines der bekannten Systeme ""^So^lmige sich die Nachbeterschaft von einer glücklichen Idee nährt und diese mit Geschick und Geschmack verwertet, mag der Spass angehen; wenn sie sich aber in eine Idee verrannt hat. mit der sie mchts mehr anzufangen weiß und sie doch noch auspressen will, dann passiert es, dass man streng gothische Klrchen nnt Barock- und Zopfstil - Schnörlelwert anfüllt, in der Malerei Albrecht Dürer und Lucas Cranach copiert Beide sind im ordensgeschmückten Frack erschienen und werden von zahlreichen Abgeordneten lebhaft begrüßt. Sofort nach Eröffnung der Sitzung wurden sie durch den Ministerpräsidenten dem Hause vorgestellt. Graf Schönborn ist eine hohe. aristokratische Erscheinung mit blondem Schnurr- und Knebelbart, Ritter v. Zaleiki präsentiert sich als ein Mann in den besten Jahren von gewinnendem Exterieur. Durch den Eintritt der neuen Kronräthe ist die Sitzordnung auf der Ministerbank einigermaßen verändert. Der Ackerbauminister Graf Falkenhayn hat den Platz ZiemialkowLki's zur Linken des Ministerpräsidenten besetzt. Graf Schönborn sitzt zwischen Herrn v. Dnnajewsli und Baron Prazäl, Ritter v. Zalesli hat neben dem Grafen Welsersheimb Platz genommen, die Minister Gautsch und Marquis von Vacquehem nehmen die zwei letzten linken Sitze der Ministerbank ein. Die Gallerien waren sehr stark besucht. In der Herrenhaus» loge hat Freiherr v. Ziemialkowski, in der Diplomaten' loge der Statthalter von Böhmen, FML. Freiherr von Kraus, Platz genommen. Präsident Dr. Smoll a hat sich die Parlaments-lose Zeit augenscheinlich sehr zunutze gemacht; er sieht vortrefflich aus. Abg. Dr. Fanderlil, der bekanntlich während des ganzen letzten Sessionsabschnittes infolge schwerer Erkrankung dem Hause fern bleiben musste, ist, vollständig genesen, heule wieder im Hause erschienen und erfreute sich herzlicher Begrüßungen. Fürst Schwär-zenberg, der nunmehrige Chef der fürstlichen Familie, nimmt an den Sitzungen des Hauses bis zu seiner ofsiciellen Berufung ins Herrenhaus noch theil. Nach Eröffnung der Sitzung gab der Herr Mi« nisterpräsident Graf Taaffe die Allerhöchsten Entschließungen bekannt, betreffend die Berufung der Herren Graf Schönborn und Ritter von Zalesli in den Rath der Krone, und stellte sodann die neuen Cabinets» Mitglieder dem Hause vor. Hierauf ergriff der Herr Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewskidas Wort, um in längerer Ausführung den Staatsvoranschlag für das Jahr 1889 zn begründen und den derzeitigen Stand der Staatsfinanzen klarzustellen. Der Finanzminister hat der Bevölkerung Oesterreichs eine erfreuliche Ueber-raschung bereitet. Was die Pessimisten als unmöglich gehalten, was selbst die Optimisten noch in weite Ferne gerückt erachteten, es ist zur Thatsache geworden: der heute vom Finanzminister vorgelegte Staatsooranschlag für das Jahr 1889 ergibt einen Ueberschuss der Ge- und aus dem reichgestickten Staatsrocke aus der Zeit Louis XV. den modernen schwarzen Frack herausklügelt, ohne welchen Elitebälle und Hotelkellner eine Unmöglichkeit wären. Wie lange ernährt sich auch das Theater von alten Gedanken und alten Einrichtungen! In der Pantomime treiben sich noch immer dieselben Charaktere herum, wie vor zweihundert Jahren, zahllose Lustspiele leben von Pantoffelhelden und unmöglichen Backfischen, der dumme Bediente aus der improvisierten Komödie lebte als Bernadon, Kaspert und in anderen Formen sort his in die Zeiten Raimunds, Scholz' u. a., und selbst das jüngste Genre, die Operette, hat an die zwanzig Jahre lang sich mit denselben lächerlichen Personen fortgeholfen, bis der Spass endlich auch dem Publicum zu dumm wurde und es nach einem halbwegs vernünftigen Libretto verlangte. So lange es sich um Ausnutzung guter Ideen handelt, sei nichts dagegen bemerkt. Bei dem offenkundigen Mangel an solchen ist die Welt aber schon zu-frieden, wenn der Gedanke nur neu ist: was darum und daran abfurd ist, geniert nicht; neu sein ist die Hauptfache und in diesem Falle leistet die Mode Großartiges ! Da hatte einer den Gedanken, die Stöcke für Damen>Sonn» und Regenschirme prügeldick herzustellen, und bald hielten die zartesten Händchen wahre Vaumäste umklammert; da ließ sich einer spitze Schuhe mit breiten, niederen Absätzen machen, und der Spass gefiel so sehr. dass man allwärts die gesellschaftsfähige Jugend in dieser komischen Fußbekleidung herumwandeln sah und noch sieht; es gab im Mitlelalter zur Zeit der Schnabelschuhe auch solche, die mit Schellen ausgeputzt waren; aus die Reactivierung dieser klingenden Mode Laibacher Zeitung Nr. 247. 2098 26. October M. sammtgebarung von 169.459 st. Die Bedeutung dieser Thatsache bedarf keiner Beleuchtung. Der vorgelegte Staatsooranschlag ist das erste dem österreichischen Parlamente vorgelegte Budget, welches anstatt des regel« mäßig sich ergebenden Deficits mit einem Ueberschusse abschließt. Derselbe resultiert aus dem Entgegenhalte des mit 538,345.786 st. präliminierten Oesammterforder« nisses und der mit 538,515.245 st. oerauschlaglen Be< deckung. Vergleicht man diese Z'ffern mit den correspon« dierenden Daten des vorjährigen Budgets, welches mit einem Abgänge von 21,375.360 fl. abschlojs. so ergibt sich, dass der heute eingebrachte Staatsooranschlag sich um 21.544.819 fl. günstiger darstellt, als das Budget des Jahres 1888. Die so ungewöhnlich günstige Gestaltung der Staatsfinanzen ist zum überwiegenden Theile auf die Erhöhung der Einnahmen zurückzuführen. Es sind der Netw'Ertrag der Brantweinsteuer um 19 179 Millionen, der Netto-Ertrag der Zuckersteuer um 2 957 Millionen, der Nettoertrag des Tabakgefälles um 2 667 Millionen Gulden höher eingestellt. Dagegen betragen die militärischen Mehrforderungen 5 458 Millionen Gulden. Es ist somit durch die Gefall«, erhöhungen eine Besserung der Staatssinanzen um 19 346 Millionen herbeigeführt worden. Nachdem indes das Gesammtbudget gegenüber jenem des Vor« jahres um 21 544 Millionen sich günstiger stellt, so hat sich die Lage des Staatshaushalts, auch ab-gesehen von den durchgeführten Steuererhöhungen, um 2 -198 Millionen gebessert. Der Umstand, das« die von dem Finanzminister gleichzeitig veröffentlichten Steuer» eingänge in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sowohl bei den directen als bei den indirecten Steuern einen Ueberschuss über die präliminierten Beträge ergeben, liefert neuerdings den Beweis dafür, mit welcher Vorsicht der Finanzminister bei der Aufstellung seiner Voranschläge vorgeht. Was speciell den Mehr« ertrag der Arantweinsteuer und des Tabakgüfälles anbelangt, so braucht bloß darauf hingewiesen zu werden, dass der erstere sich weit unter den hiefür aufgestellten Taxationen hält, und dass der aus der Erhöhung der Cigarrenpreise berechnete Mehrertrag sich auf 8 Millionen beziffert, während der Flnanzmimster mit Rücksicht auf den nach jeder Preiserhöhung vorübergehend eintretenden Rückgang des Eonsums den Brutto - Mehrertrag des Tabalgefälls für das Jahr 1889 nur mit rund 3 Millionen Gulden veranschlagt. Wie der Minister mittheilte, ist das Erfordernis für die Verzinsung der auf Grund des unbedingten Deleqations»Credites von Oesterreich im Betrage von 20 Millionen Gulden zu emittierenden Rente durch die von der Kaschau«Oder-berger Eisenbahn zu leistende Rückzahlung der Garantie-Vorschüsse vollständig bedeckt. Man wird sich der Erkenntnis nicht verschließen können, dass außer den im laufenden Jahre durch« geführten Steuererhöhungen noch ein anderer Factor zil der günstigen Gestaltung der Staatsfinanzen mit« gewirkt hat, nämlich das bei den Ausgaben strenge ein« gehaltene Princip der Sparsamkeit, dem es zu danken ist, dass das Ausgabenbudget gegenüber dem Jahre 1888 leine Steigerung ausweist. Wird dieses Princip m:ch weiter unentwegt verfolgt — und hier fällt auch dem Parlamente eine sehr gewichtige Rolle zu — dann warten wir noch. — Vor einigen Jahren waren die Hals. kragen an Herrenhemden zur Fingerbreite zusammen« geschrumpft; noch ein bisschen weiter gegangen, und der Kragen wäre ganz verschwunden. Da kam der Retter in d'.r Modenoth und producierte spannhohe Halskrägen, wahre Stadtmauern, und sieh da, der Weberei wird aufgeholfen, denn bald wird man ein halbes Meter Chiffon zu einem modernen Kragen brauchen. Aus kleinen Anhängseln an Uhrketten und Armbändern haben sich die Miniatur-RaritäteN'Sammlungen herausgebildet, welche jetzt an dem Armbande einer zarten Dame klingeln oder an der Herrenweste herumbaumeln. Gewiss war einmal irgendwo eine nervenleidende Familie, die zum Nachtmahl keinen kräftigen Vifsen und keinen tüchtigen Trunk vertragen konnte; da wurden in Nachahmung der Bedauernswerten die «Thees» erfunden, mit denen man seine Gäste abspeiste. Viel heißes Wasser, einige Clavierpiecen, etwas Rum und zarte Schnittchen aus dem Laden des Charcutiers. und zwanzig Personen haben daran genug — wenn sie früher da« h.im ordentlich gegessen haben. Der Thee-Gedanke ist zahlreicher Variationen fähig, wird ästhetischer, musikalischer, literarischer Thee und ^kss 6ansant — und wird sich wegen seiner großen Billigkeit noch lange behaupten. Bekanntlich hat das mittelalterliche Gewerbe präch. tige Arbeiten in Schmiedeisen geliefert; dann blieb durch lange Zeit diese Industrie wie verloren. Unsere Zeit und namentlich unsere Gewerbeschulen haben sie wieder erweckt, sie wirkte wie eine Neuheit; nun aber wurde darauf losgeschmiedet, dass es eine Freude war, ab?r leid-r sind Eisengeräthe bald aufgezählt. Also Neue«! Nun so schmiedet man Salonlüster. Kleider, stünder. Wlder. und Spiegelrahmen. Notenhälter :c. und nnrd vielleicht, geht'» ^o fort. noch Schreibzeuge, kann die Bevölkerung sich der Hoffnung hingeben, dass es gelingen werde, die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte, welche in dem vorgelegten Budget verwirklicht ist. zu einer dauernden zu gestalten. Präsident Dr. Smolta theilte hierauf mit. dass die Abgeordueten Graf Richard Clam-Martinic. Dr. Hochhauser, Siegl. Vrany, GrafGoeß, Ritter von Koslowski und Lewakowski ihre Mandate niedergelegt haben. Ferner wurden zwei Man> date erledigt durch die Berufung des Freiherrn von Ziemiallowsti ins Herrenhaus und durch die Veruitheilung des Abg. Schönerer. Durch deu Tud hat das Haus die Abgeordneten Franz Fischer, Greuter, Dr. Pickert, Isidor von Zotta und Millevoi verloren, und widmet der Präsident denselben einen warmen, ehrenden Nachruf. (Das Haus erhebt sich von den Sitzen.) Die neu> (resp. wiedergewählten) Abgeordneten Freiherr von Sterneck. Graf Serenyi, Gasser, Eichhorn, Ianda, Lewakowsli und Ritter von Koslowski leisteten die Angelobung. Iustizminister Graf Schön born theilte mittels Zuschrift die Verordnung des Gesammt-Mmistcriums vom 1. August d. I. mit. betreffend die Einstellung der Wirksamkeit der Geschwornengerichte bei strafbaren Hand» lungen, denen anarchistische Bestrebungen zugrunde liegen, in den Gerichtssprengelu von Wien. Korneuburg, Wiener-Neustadt, Wels, Prag, Brüx. Iilschin, Jung. bunzlau, Reichenberg. Arünn, Olmüh. Neutilschein. Graz. Leoben und Klagenfurt. Der Finanzminister legte einen Gesetzentwurf vor, betreffend die Bedeckung des Antheils, der auf die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder von dem für militärische Maß» nahmen bewilligten außerordentlichen Credite im Höchstbetrage von 47-3 Millionen Gulden entfällt; ferner legte derselbe einen Gesetzentwurf vor. betreffend einen Nachtragscredit für 1888 zum Zwecke der Inangriff. nähme des Neubaues der Hof- und Staatsdruckerei. Der Antrag der Abg. Dr. Exner und Genossen, betreffend die Reform des Patent-, Muster- und Mar-kenschutzgesetzes, wurde in kurzem Wege dem Marken« schutzgesetz-Äueschusse zugewiesen, ebenso wurde der Antrag des Abg. Dr. Kaizl und Genüssen, betreffend die Lagerhäuser, dem volkswirtschaftlichen Ausschusse und der Antrag des Abg. Vasaty. betreffend die Be« Hebung von Gesetzwidrigkeiten bei Bearbeitung von böhmisch verhandelten Rechlsangelegenheiten, dem Spra» chengesetz-Ausschusse zugewiesen. Die Abg. Wrabetz und Genossen interpellierten den Finanzminister wegen der Erwerbsteuerpflicht von Sparoereinen, welche Nichtmit-glieder als Bürgen bei Darlehen an Mitglieder zu-lassen, und wünschen, es möge so lange keine Erwerbsteuer bei solchen Vereinen vorgeschrieben werden, bis diese Frage durch ein Gesetz geregelt sei. Die Abg. Reicher und Genossen interpellierten den Handelsminister wegen der Schaffung eines wirksamen Schuhes der österreichischen Marlenschutzbesitzer in Deutschland. Vor Uebergang zur Tagesordnung verlangte Abg. Dr. Rieg er das Wort, und erinnerte daran, dass der verehrte Präsident Smolta schon vor 40 Jahren Präsident des constituierenden Reichstages gewesen sei und dass es das Verdienst seines Fleißes und seiner Unparteilichkeit sei, wenn er heute noch in derselben Ver-trauensstellung sich befinde. Der Präsident besitze das Stiefelknechte, Federhalter und Theefervice schmieden. — In diesem Falle wären Stoss und Technil verhältnismäßig neu. sonst hat sich die Menschheit auch nur mit neuem Stoff allein begnügt; es gab Zeiten, wo es einem einfiel, den Turnern zu Ehren Segeltuch zu verwenden — auch zu Gebrauchsgegenständen. und man stellte Cigarrentaschen, Briefmappen, Cassetten-überzüge und dergleichen aus Turnerleinwand her. Das ließ einen Zweiten nicht ruhig schlafen, er machte Ge. dankenjagd nach einem neuen Stosse und fand — Iuchtenleder. Das war ein Gaudium und ein Parfum! Handtäschchen der Damen, Schirmglisse. Schreib« zeuge, Bucheinbände, Chatoullen und Necessaires — alles Juchten! Wie wurde dieser simple Gedanke breit« getreten! Gehen wir vom Materiellen zum Geistigen über. da ist die Nachtreterei erst recht daheim. Was einer sagt, beten Hunderte urtheilslos nach, ob sich's um Po« lit'ik, Kunst, Literatur, gesellschaftliche Zustände. Erfin« düngen oder auch nur um Manieren handelt. Ein Schlagwort, von einem halbwegs zurechnungsfähigen Kopfe ausgegeben, wird weiter getragen und fo das Verdict über einen Minister, einen Schauspieler, einen Dichter gefällt. Gewiss ist's auch nur Nachbetern und Nachtreterei, dass es heißt, unsere jetziqm Mädchen seien zum Hei« raten zu kostspielig, jede Schwiegermama sei vom Unheil, jeder Wein sei Kunstwein, jedes Massenfabrilat Pofel und jede Opercttenarie gestohlen. Was der eine absichlich oder gedankenlos sagt, beten ihm die anderen unabsichtlich, aber doch auch ge« danlenlos nach, und so floriert wegen ihrer Billigkeit, und da sie keine eigenen guten und zugleich neuen Gedanken aufbringen kann, die Nachbeterei und Nachtreterei. Eugen Spork. Wohlwollen aller Parteien, und das ganze Has ^ einig in dem Gefühle und der sonderen Hochachtung und Liebe zu seinem PraNoe Als alter College desselben vom Jahre 1848 m er sich. das Haus aufzufordern, sich zum Ze'ch" " ^ von dm Sitzen zu erheben. (Das Haus ^ ! Lebhaftes, anhaltendes Händeklatschen rechts) ^ v. Plener erklärte, dass auch die linke vem Hauses erfreut sei. dass der Präsident ein so 1"i ^ ja, noch unerhörtes Jubiläum feiern könne, u theuert ebenfalls die Hochachtung und Sympa Y' > d.'n Präsidenten. (Lebhaftes, anhaltendes Händel"^ links.) , Ahr Präsident Dr. Smolla : H^s H""^.« ^ geehrte Herren Dr. Rieger und Plener! Wenn r^,^ qegöunt war. dcu vierzigjährigen Gedenktag ^ Wahl zum Präsidenten des ersten östermch'»^ ^ stituierenden Reichstages zu erleben, so verdai'ie "^ doch nur der besonderen Gnade des Allmächtig^ ^ wenn es vielleicht möglich ist. dass ich dazu du^, stets bescheidcn-s und maßvolles Benehmen ^ ^ habe. so kann dies doch als Verdienst nicht "A^ent werden; wenn ich dagegen mein Amt als ^^ct dei ersten constituierenden Reichstages, ""? "H "^ wird. entsprechend verwaltet habe, so habe ^ ^ so meine Pflicht gethan. Die Herren Vorredner w ^ gütig, auch meiner jetzigen Amtsführung wven ^ denken, doch war es ganz unmöglich, dass ^ ^, Ziel erreichen könnte, wenn ich mich nichl MtzM deren freundlichen und wohlwollenden Um ^^eii und Nachsicht des hohen Hauses und "?" AeN es des hohen Hauses erfreuen würde, nnd S" ' lind mir gestatten, dass ich hier meinen HA.^ hohe>" verbindlichsten Dank ausspreche. Diese mich"' ^d Grade ehrende Kundgebung des hohen V« Ol< mir für del» Rest des Lebens als "»e H ^ innerung bleiben. Ich danke nochmals h^,^'^.) andauernder lebhafter Beifall und Hä'»^'« >^^d sich der staatsrechtlichen Declaration der ^ ,^ ai? ihrem Eintritte in den Reichsrath vollmy° ^ schließe. Hierauf wollte der Präfident A^M ordnung übergehen, wogegen jedoch ^"Ä?? D' <,„, Schluss der Sitzung. — Dieser Antrag w^el' genommen und die Sitzung um 1 Uhr ^. . >F. u« geschlossen. Nächste Sitzung Freitag den ^'' 11 Uhr vormittags mit derselben Tagesorow^^ Politische Uebersicht ^ (Minister von Zaleski.) ^H' 'Ü Lemberg meldet, hat sich Minister von H ^ Laufe der letzten Tage von der VeamteH^ ^ von verschiedenen Corporationen und ^'^eb"^. abschiedet, wobei ihm von allen Seiten ^"l"""" der wärmsten Sympathie und des v"UNen ^ ^, dargebracht wurden. Als der Minister ^ ^^ ließ. empfieng er auf dem Bahnhofe. "" ^reiA " schaft sich in Gala eingefunden hatte, z " ^ weise ungewöhnlicher Anhänglichkeit. ^. . fen) „.t, (Einigungsversuche der ^ ^ kanntlich wurde in der letzten Zelt wieve") ^e!^ eil,c Einigung der Linken herbeizufMe'' ^,t>s ° wlude von S'e.te des erste diesbezügliche Versuch gemacht, von"^, M abzuwarten bleibt, ob er bei den «vesreu ^ auch Anklang findet. «^-rbäus^ u^ (Die neuen Triester Lagery^eN ^< tionschef Dr. v. Aazant ist mtt den ^eNHsl Handelsministerium in Angelegenheit vr ^ ^ , ster Lagerhäuser entsendeten F"nct>o"a"^^issiol > wieder nach Wien zurückgekehrt. Die ^l' ^ die Verhältnisse, wie dieselben bei dem ^.^ ery ,, Lagerhäuser bestehen, in gründlichster ^hrN^^i und wird nun über das Resultat lyrer. ^M" l-gen an den Handelsminister berichten. ^^ ^>' hat die Thatsache des Vorhandenseins ^M tige" gen bei dem Baue der neuen Lagerha" < hes H men. Ob und inwieweit diese Störung ^, O ^,. sind. ob und in welchem Maße dleselv" ^ ,'^ auf das Banprogramm der Lagerha' e .^ster das wird nunmehr der Gegenstand c> u „j sung sein. .« Dali"" ^0 (Minister Schönborn '"-,., berwHL^ Wie man dem «Narodni List» aus W"' ^^^M ^ der neue Iustizmnister Gras Schönbor" ^ ^ge.^ matien bereisen, um sich persönlich «"' ^ »n .^l" Unzukömmlichkeiten zu überzeuge". '^ de Gegenden des Landes durch den w^ ^ Nischen Amtssprache entstanden st'w. ^t.) ^ (DieachtjährlgeSchulp, che v ^ftl °em niederösterreichischen ^ndes-Sch s ^''^d de„ Zusammenstellung ist erstcht 'ch. ^ll"eg.^hlt ' re.ch s auch in Preußen. E"^a"d.^ eiNgKX Schweden die achtjährige Schupf» j„ s" und zwar in England vom 5. bis ' ' l ^^erZeltung Nr. 247. 2099 26. October 1888. stwkl^ ^ Lebensjahre. Die Schulpflicht währt in Elbiv^ ? ^ ^re. in Belgien. Holland und in der Cch^^. Jahre, wobei bemerkt wird. dass in der gäm, ^ Knaben außerdem noch 3 Jahre die Er-3/üüi^" 7""^ages. Zur Auflösung der sogenannten lliii/^" Apposition 'st neuesten« auch eine Spal-^Wi^ ^chlspartei hinzugetretn, indem einzelne ch^ derselben nicht mchr Dr. Anton Starkevic '"Ver anerkenne« wollen. bet Tl.ü,^ ^""tion.) An die Gerüchte bezüglich 'Franc? '^'" Königskrönung knüpft die Pariser !che„ w.^,"? Artikel "nt der Conclusion, den slavi-Mponh ."'chafteu Oesterreichs müsse der gebürei'de lviite ein ?^ Einfluss wiedergegeben werden, dann ^'terreick r"^"^ "''^ Russland' möglich, wodurch ^""hr gewänne, alsdurch die jetzigen Allianzen. l°Nb^Nerliches Gesetzbuch für Deutsch, ^litüna '^ ^iteu der Commission für die Aui-!^. lvslck'"!^ bürgerlichen Gesetzbuches für Deutsch-'?"°ch n l ^ ""^ Fertigstellung des Haupteulwur-Ginm°>^ ""l^e kleinere, mit dem Gesehbuche im ükhfn iek?^ stehende Gesetzentwürfe beschränken, >A ck/^m Ende zu. Wie verlautet, sollen sie in l'W G^s """ von etwa fünf Monaten zum völ> ^,"'^^ ""hl Königin von Serbien. Alle 'n. Hal.' ^ ^"^^ "'cht bis zu diesem Ende zu !^ dem?s. lcnigen. "l)n welchen sie ausgiena.cn. ^de^^'l.so begünstigten GaraZanin, die Ün-^lchen Ein^'!«'^ zl'aezogcn. Mau muss abwarten, ^" wird. "^ das Ereignis in Serbien hcrvorbrin- !i^^ ^ fische Parlament) tritt am c Eitz,.,^ "leder zusammen. Mittlerweile werden ^lNente? " "°lh langen Verhandluna/n vom i! belang,,, ^bten Drei-Richter-Commission. w,lche > Parte ° ^ ben «Times, gegen Parnell und M an vnHbenen Anschuldigungen der Mitwissen. ö"' die V' ?7 verbrechen zu prüfen hat. dazu H 6er als ^ ^ '" Ai^m zu halten, denn nicht ^vorlak.. Parlamentsmitglieder haben bereits ^ (Vieh ^" "halten. d^^e t>nV^^ Montenegriner) ermordet.» b>'!cher N-?"'"' '"ei albanesische Fischer muha-^>' Äch°u. ^°"' Man legt in Scutari dem Ver-^^^^^Ulngbei. da die Feindseligkeiten nunmehr »». . (Nachdruck v«!>ol«n.) ^an^/. ^anöe des Mlutes. ^ Englischen von Vla« v. Weißenihurn. ^tt Zährrnf. -^ ^"' 3°"setz«na.) W° ^tsa» w'.7 "ncs Tages mich abmühte - fuhr >W?^n 3>,"t fort — um ciuen Brief an einen ki^. sich """"dtcn abzufassen - den ich bitten ll Vian. "fürchten musste, nicht thun winde -!ei> Mte. E .^" «ur, mit dem ich gelegentlich ver« 3etvil? er lv.,sz?""e vernommen, dass ich sterbenskrank H Unloz ^ u aber auch. dass ich gewaudt und >«l>e I datnit 'nv? ""^ ""^ Tages zugegen gewe,en. «Iz >?^ift ^ «I^ gethan hatte, dass ich imstande sei. ' ^lft"ieV?l7 "^ darin geschickter wäre. ^elchM la^ "'^ Advocat. ^^er °s^ M sei" "^ "innerte mich an diese Worte. lctiep'^ Sie !. ^"'v"t einmal gesprochen hatte. welches ich Ihnen ^Vchrift I,?" zu. «unterzeichnen Sie es mit «?" v ert.»l ^ 'ch Ihnen hier vorlege, und M i >eira ^n , Pf,,^Sterling erhalten, ein ZW. M. ^''^für Ihr mittelloses Kind!» ->ls^'ch d.,..^"dopfteln Sie die Summe, uud '' d» H^l.. ^klärte ich dann hastig. Er s, ^ ^leld auz.^ ^ "'" aber endlich und zahlte ^ «i>'^^ >We sich zntraqen. E« handelte ^ ö ^lill,,^"' Versncher. John von Roden. ?< " ge ä ^' »er sein Vetter war. durch d.e ^ t^ erb?./'Wen Testameutes ein bedeutendes Haupt bei/' ^"""« die Fälschung nicht, so "^"l des Vermögen« ai> den Halb- zwischen Montenegrinern und Albancsen mit der früheren Erbitterung beginnen dürften. (Boulanger und die Revifion.) Im Re« Visionscomite' sprach sich Voulauger für die Auflösung der Kammer, Berufung einer Constituante uud Schaffung einer unabhängigen, dem Lande verantwortlichen Executive aus. Die Constituante soll dictatorische Missbräuche verhindern. (Bei den rumänischen Kammerwah. len) des ersten Wahlcollegiums wurden 45 Regie-rungscandidaten und 4 Oppositionelle gewählt. 26 Resultate sind ausständig. Tagesneuigleitcn. Se. Majestät derKaiser haben, wie die «Brünuer Zeitung» meldet, der Gemeinde Cechocowih für die durch Uoberschwemmnng geschädigten Insassen 300 ft. und dem katholischen Psarramte in Lipthal zur Kirchrn>Restaurie° rung 200 fl. zu spenden geruht. — (Pensionierte Militärs.) Nach einer im Neichs-Kriegsministcrium vorgenommenen Zusammenstellung gibt eS bci uns an pensionierten Militärs: 28 Feldzeugmeister, 70 Feldmarschall'Lieutenants, 142 Generalmajore, 550 Oberste, 457 Oberstlieutenants, 1478 Majore, 3829 Hauptleute und Rittmeister, !106 Oberlieutcnants, 561 Lieutenants, 144 Auditore, 069 Militärärzte der Armee, 157 Rcchnungsführer, 50 Militär-Geistliche und 1100 Militär-Veamte. Die erforderliche Pensionssumme beträgt jährlich 11,846.000 Gulden. Von der Marine gibt eS Pensionisten: 4 Vice-Admirale, 13 Contre-Admirale, 17 Linienschiffs'Capijäne, 17 FregatteN'Capitäne, 15 Cor» velten-Capitäne, 33 Linienschiffs-Lieulenants, 15 Fähnriche, !50 Officiere des bestandenen Marine'Zeugcorfts und des ehemaligen Marine-Insanterie-Negimentes, 2 Auditore. 42 Marine-Aerzte, 4 Marine-Geistliche, 18 Marine« Ingenieure und 90 Marine-Beamte. Das jährliche Pen-sions-Erfordernis beträgt 501.300 Gulden. Außerdem gibt es an 40.000 Real- und Palental-Invalioen, zu deren Pensionen aber der Staat verhältnismäßig nicht viel beiträgt, weil es hiefür eine Menge reichdotierter Fonds gibt, deren jährliche Erträgnisse zusammen mehrere Hunderttausende von Gulden ausmachen. — (Brand in gara.) In gara ist vorgestern nachmittags ein Petroleum- und Spirituslager in un» mittelbarer Nähe der Statthaltcrei und des Militärcom-mandos in Brand gerathen. Das Militärcommando war in großer Gefahr, doch gelang es dem Militär und der Feuerwehr, dcn Brand zu localisieren und nach zweistün. diger Arbeit zu löschen. Drei Stockwerke des Gebäudes sind leergebrannt. Verunglückt ist niemand. — (Compression statt Cremation.) Dr. Cooper in Pitlsburg hat einen Process erfunden, von welchem er meint, er werde das Einbalsamieren sowie Leichenverbrcnnung unnöthig machen. Er unterwirft den todten Körper einem hydraulischen Drucke und condcn« siert dadurch denselben in einen festen Stein, der ge< adertem Marmor ähnlich ist. Der Körper eines erwachsenen Menschen wird zu einem Cubus von 12 Zoll reduciert. Dr. Cooper legte ein kleines Kreuz vor, das anscheinend von Marmor war; dasselbe stellte sich jedoch als der Körper eines Kindes heraus, der in ein schönes Ornament verwandelt war. Das Material ist geschmacklos, bruder John von Rodms uud dessen Kinder über. Die Sache hatte aber deshalb Eile, weil dieser reiche Vetter im Sterben lag. Was der Mann von mir verlangte, bot mir keine Schwierigkeit. Wir waren in meiner elenden Behau« sung zu eiurr letzten Zusammenkunft vereint und besprachen klar und deutlich die Einzelheiten dieser Ver« fügung, als Plötzlich und ganz uuvorbereitet ein völlig unvermntheter Zeuge unserer Pläne nns in den Weg trat. Nicht leicht werde ich meine Empfindungen ver> gessen. als plötzlich aus einem Nebenzimmer ein Mann heraus« und auf uns zntrat. «Sie werden diefes Te-stament ändern!» herrschte er uns an. «Wenn Sie in der Weise vorgchen, die ich Ihnen vorschlüge, so wer. den Sie beide dessen gewiss sein, was Sie anstreben, des Reichthums, doch auch ich muss meinen Antheil daran haben; es genügt das, um was es sich hier handelt, für uns alle Drei. Ich werde deshalb ein neues Testament entwerfen, welches Sie nur zu unter- zeichne» brauchen!» ..<,. c? ^ Wir waren w»e vom Donner gerührt. Der Fremde war der resoluteste Schurke, welcher jemals meinen Pfad gekreuzt hatte. Iohu vou Roden und er kannten sich nud der letztere hatte mehr denn einmal der selt-cmml auffälligen Aehnlichkeit Erwähnung gethan, welche dieser Mann mit seinem Halbbruder besaß, der ilm nach Westindien begleitet hatte und jetzt am gelben lieber schwer krank danieder lag. Es war allgemein bekannt dass dieser Halbbruder schwer leidend sei, und so bestand denn Morton darauf, seine Stelle emzu« nehmen und. seine Rolle spielend, die auf denselben entfallende Erbschaft anzutreten. Alles trug dazu be,, die Täuschuug zu erleichtern. In derselben Nacht noch starb der wirkliche Rl- arblos und scheinbar unverwüstlich- außerdem sollen die Kosten auch nur den fünften Theil betragen im Vergleiche zur Verbrennung. (Nach unserer Meinung ist auch die Idee und die ganze Notiz, die wir nur ihrer Curio-sität wegen hier reproducieren — geschmacklos.) — (Schulwesen in Montenegro.) Kürzlich fand in der Hauptstadt des Fürstenthums eine Lehrer-Versammlung statt, welcher auch der Fürst beiwohnte. Im Verlaufe der Versammlung wurde betont, dass nun jeder bedeutendere Ort Montenegro's seine eigene Schule habe, wovon mehrere zwei-, einzelne selbst dreiclassig sind. — (Der musikalische Sport) zieht immer größere Kreise. Im Eröffnungsconcert der seit einigen Tagen in der Royal Albert Hall zu London concertieren-dcn russischen Operngesellschaft spielten 48 Damen auf 24 Klavieren, alfo 96händig. eine Polonaise von Glinka und Corvens daprios eouoortHnt.s. — (Wegen Duells verurtheilt,) Der ungarische Abgeordnete Ugron wurde wegen Duellver-gehens zu fünfmonatlichem, der Klausenburger Ndvocat Bolroß zu sechsmonatlichem Staatsgefängnis ver-urtheilt. — (Die Cenfur in Petersburg) hat die Aufführung des bekannten Morre'schen Vollsstückes «'s Nullerl» für ganz Russland verboten. — (Der Fallschirm) Der LuftschifferBalbwin ließ sich am 18. d. M. über dem Alexandra - Paläste in London aus einer Höhe von 9000 Fuß mittels seines Fallschirmes hinab und kam nach 9'/4 Minuten zur Erde. — (Im Winter.) «.: «Wenn Sie mich in acht Tagen nicht bezahlen, so muss ich Sie klagen!» — V.: «Was, schon in acht Tagen? Bedenken Sie doch, wie kurz jetzt die Tage sind!» ?ocal- und Provinzial-Nachrichten. Arainischer Landtag. Sitzung vom 22. October. Der kraimsche Landtag hielt am vergangenen Montag um halb 10 Uhr vormittags seine siebenzehnte Sitzung. Nach Genehmigung des letzten Sitzungsprotololles theilte der Landeshauptmann Dr. Poll ukar mit, dass die letzthin telegraphisch signalisierte Petition der Gemeinden von Commenda St. Peter inbetreff des Glavar'fchen Spitales eingetroffen sei und dem Landesausschusse zugewiesen werbe. Hierauf wurde eine Petition der Gemeinde Radenze um Subvention für die Herstellung einer Straße von Altenmarkt gegen Rabenze dem LandeSausschusse abgetreten, damit er weitere Erhebungen pflege und dem künftigen Landtage seine Anträge unterbreite. Sonach referierte Abg. Dr. PapeH über die Reblaus in Krain und stellte im Namen des Verwaltungs-Ausschusses folgende Anträge: 1.) Die Herausgabe der belehrenden Broschüre: «Xauk, kabo 228»iati vinoxracis 2 Lmoi-iSiiimi ti-tarni» wird zur genehmigenden Kenntnis genommen. 2.) Der Lanbesausschuss wird ermächtigt: 2) aus den landschaftlichen Rebschulen amerikanische Schnitt-und Wurzelreben, soweit der Vorrath reicht, an kleine, unbemittelte Weingartenbesitzer unentgeltlich abzugeben und d) jenen kleinen Weingartenbesihern, welche ihre Weingärten mit amerikanischen Reben vorschriftsmäßig anpflanzen, Geldprämien bis zum Höchstbetrage von 50 fl, chard von Roden, und sein verrätherischer Stiefbruder verheimlichte dies den Verwandten und Freunden in der fernen Heimat und ließ ihn unter einem falschen Namen begraben; die Leute, bei denen er gewohnt, hatten niemals gewusst. wer jener sei. Dann theilte John von Roden Morton alle Familienvrrhältnisse nebst der Thatsache mit, dass die Gattin seines Bruders kürzlich gestorben und dass deren Kinder noch sehr klein seien, auch den Vater seit einem Jahre nicht gesehen hätten. Man vereinbarte, dass, wenn der Mann, welch-r an die Stelle des Verstorbenen treten sollte, nach England zurückkehre, er nicht mehr auf den alten Familicnsih. fondern auf eins der neu ererbten Oüter ziehen solle. . . John von Roden wollte alle Geschäfte seines angeblichen Bruders weiter führen, unter dem Vorwande vor der Welt, dass dieser durch den Tod seiner Frau und einen Anfall des gelben Fiebers zu angegriffen sei, um sich mit Geschäften zu befassen. Als alle nöthi» gen Schritte gethan waren, damit der ganze Betrug durchgeführt werden konnte, kehrte John von Roden allein nach Eilgland zurück und kam erst nach Ablauf mehrerer Monate wieder nach Westindien, um den vor. geblich kranken Bruder zurückzuholen. Das gefälschte Testament ward niemals angegriffen. Das Haupt« erbe fiel an den vermeintlichen Richard von Roden. Es war ihm allerdings höchst peinlich, dafs er mich hatte ins Verträum ziehen müssen. Ich kostete ihn stets viel Geld. Anfangs freilich hatte ich nnr eine verhältnismäßig geringe Summe erhalten, mit der ich mich nach Oregon begab und mich ruhig verhielt. Wenn ich nur dort geblieben wäre! John von Roden hatte es nicht anders erwartet, als daft ich bald sterben würde. (Forts. M.) Üaibacher Zeitung Nl. 247. 2100 26. October^M^. zu bewilligen. 3.) Zu diesem Zwecke wird ein Credit von 500 st. aus dem Landesculturfonde pro 1889 bewilligt. 4.) Die l. k. Landesregierung wird dringend ersucht: a) bei der l. l. Regierung zu veranlassen, dass das in der Acker« bau-Ministerialverordnung vom 29. Juli 1882, Z. 109 des Reichsgesetzblattes, erlassene Verbot inbetreff des Handels mit bewurzelten Reben ausgehoben oder dass von diesem Verbote wenigstens der Handel mit bewurzelten amerikanischen Reben, seien sie schon veredelt oder nicht, in den verseuchten politischen Bezirken Unterkrains und Innerkrains ausgenommen werde; d) das Nothwendige zu veranlassen, damit die gesetzwidrige Einfuhr, Vereitung und Ausschaut von Kunst» und Halbweinen verhindert werde. 5.) Der Landesausschuss wird beauftragt, die unter 4 enthaltenen Bitten unverzüglich der l. k. Landesregierung zu unterbreiten. Diese Anträge wurden von den Abgeordneten Pfeifer, Dr. Vosnjal und Lavrencic lebhaft unterstützt und hierauf unverändert angenommen. Abg. Ritter von Bleiweis referierte sodann namens des Verwaltungsausschusses betreffend die Erhöhung der Umlage auf die Mietzinserträgnisse in Lai« bach. Der Landtag hat bekanntlich in der Sitzung vom 23. Jänner 1888 folgenden Beschluss gefasst: «Der Landeshauptstadt Laibach wird vom 1. April 1888 an die EinHebung der um 100 pCt. erhöhten Auflage von den Mietzinserträgnissen in der Weise bewilligt, dass die Mietzinse unter 50 st. ganz frei bleiben, dass von Mietzinsen von 50 st. bis einschließlich 100 st. jährlich eine Austage von 2 lr. von jedem Mietzinsgulden und dass von Mietzinsen über 100 st. weiter jährlich eine Austage von 4 kr. für jeden Mietzinsgulden zu entrichten ist.» Das t. l. Ministerium des Innern hat eröffnet, dafs eine Befürwortung zum Zwecke der Erwirlung der Allerhöchsten Genehmigung obigen Beschlusses des hohen Landtages aus dem Grunde nicht eintreten könnte, weil nach demselben diese Nustagenerhühung nicht auf eine bestimmte Zeitperiode beschränkt wurde, vielmehr die erhöhte Auf« läge vom 1. April 1888 an ohne Zeitbeschränlung bewilligt wurde. Unter einem wird im Ministerial-erlasse bemerkt, dass es eventuell keinem Anstande unter» liegen würde, eine Bewilligung dieser Austage etwa aus 10 Jahre eintreten zu lassen. Der Landesausschuss hat dies dem Stadtmagistrate Laibach mitgetheilt, von dem mit der Eingabe vom 17ten October 1688 unter Vorlage des Sihungsprotokolles vom 2. October 1888, der Kundmachung vom 2. October d. I. und einer anonymen Beschwerde mitgetheilt wird, dass der Gemeinderath beschlossen hat, dass die gedachte Auflage-Erhöhung nur 10 Jahre zu dauern hätte. Da die Nothwendigkeit der Erhöhung dieser Auflage begründet ist, und da sich die Verhältnisse seit dem letzten Beschlusse des hohen Landtages nicht geändert haben, so hält der Verwaltungsausschuss dafür, dass die Stadtgemeinde Lai' bach auf den Ertrag der erhöhten Austage, die jährlich ungefähr 14.000 st. ergeben wird, nicht verzichten kann, vielmehr dieselbe zur theilweisen Deckung der im citierten Berichte dargelegten Erfordernisse nothwendig braucht. Der Ausschuss beantragt demnach: Der hohe Landtag wolle beschließen: 1.) Der Landeshauptstadt Laibach wird vom 1. Jänner 1889 bis einschließlich 1898 die EinHebung der um 100 pCt. erhöhten Austage von den Mietzins« erträgnissen in der Weise bewilligt, dass die Mietzinse unter 50 st. ganz frei bleiben, dass von Mietzinsen von 50 st. bis einschließlich 100 st. jährlich eine Austage von 2 kr. von jedem Mietzinsgulden und dass von Miet« zinsen über 100 st. weiter jährlich eine Austage von 4 kr. von jedem Mietzinsgulden zu entrichten ist. 2) Der Landesausschuss wird beauftragt, obigem Beschlusse die Allerhöchste Sanction zu erwirken. Abg. Luckmann beantragte die Bewilligung auf drei Jahre, da eine derartige erhöhte Inanspruchnahme Einzelner zur Steuerzahlung ungerecht sei und sich in Zukunft bei den stets wachsenden Erfordernissen der Ge« meinde ohnehin die Nothwendigkeit einer Umlage auf die directen Steuern ergeben werde. — Bei der Abstimmung blieb der Antrag des Abg. Luckmann in der Minorität, während die Anträge des Verwaltungsausschusses angenommen wurden. (Fortsetzung folgt.) — (Kaiserfest in Rudolfswert,) Für die aus Anlass des 40jährigen Regierungs«Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers von der Stadtvcrtretung Rudolfs« wert in Verbindung mit den dortigen Vereinen zu ver« anslaltenden Festlichkeiten wurde folgendes Programm fest« gesetzt: Am 1. December: Von halb 7 bis halb 8 Uhr abends bei festlicher Beflaggung und Beleuchtung der Stadt, dann Pöllerschießen großer Zapfenstreich mit Fackelzug unter Betheiligung der Bürgergarde, der Feuerwehr und des katholischen Gesellenvereines; um 8 Uhr abends Fest« ccmccrt und Ball, veranstaltet von den Vereinen «Xa-raäua öitHln>0H>, «Dolenjsko povgko äruötva» und «Do-len^lii 8oliol». Am 2. December um 6 Uhr Tagreveille mit Musik und Pöllerschießen; um 10 Uhr früh Hochamt in der Capitellirche unter Betheiligung sammt» lichcr Eorporationen; nach dem Hochamte Auffahrt und Aufwartung der Korporationen bei der l. l. Nezirlshaupt-manv^chast. sodann Ärmenvetheiwng der Stadt Rudolfs» wert; um ! Uhr mittag« Festbankett, zu welchem Offtciere Geistliche, Beamte, Bürger und Vereine geladen werden. Das Bankett wird vom Casino-Vereine veranstaltet werden, — (Waisenhausbau in Gottschee.) Der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht hat zugunsten des Waisenhausbaues in Gottschee den Betrag von 100 st, gespendet. — (Personalnachrichten.) Der Privatdocent Dr. Ignaz Klemencic wurde zum außerordentlichen Professor der Physik an der l. k. Universität in Graz, der Postsecretär Florian Voul in Trieft zum Postrathe dortselbst ernannt. — (Fest concert.) Das Festconcert zur Feier des 40jährigen Regierungs-Iubiläums Sr. Majestät des Kaisers, welches der slovenischc Lehrerverein am gestrigen Abende im landschaftlichen Nedoutensaale veranstaltete, nahm einen glänzenden Verlauf. Landespräsidcnt Varon Win kl er, Se. Excellenz Feldmarfchall-Lieutenant Ritter v. Keil und andere Dignitäre beehrten das Concert mit ihrem Vefuche. Das zahlreiche Publicum verfolgte alle Punkte des Programms mit regstem Interesse und spendete reichen Beifall. Ein ausführlicherer Bericht folgt. — (Todesfall.) Badearzt Dr. Iofef Wein« gerl in Krapina-Töftlitz hat einen schweren Verlust erlitten. Seine Gattin, Frau Betty Weingerl, geborne Potocin, ist vorgestern nach langer, schwerer Krankheit verschieden. Das Leichenbegängnis findet Samstag in Steinbrück, wohin die Leiche überführt wurde, statt. — (Ein Kind verbrannt.) Aus Rudolfswert fchreibt man uns: Vor einigen Tagen entfernte sich ein 3 7« Jahre alter Knabe, Sohn des Besitzers Franz Kozlevcar aus Großscheinitz, vom Hause und begab sich auf den nahe der besagten Ortschaft gelegenen Weideplatz, allwo er sich zu einem von Hirten angefachten Feuer gesellte. Die Kleider des Knaben fingen Feuer, und ehe eine Hilfe herbeikam, starb derselbe infolge der erlittenen Brandwunden. — (Die Laibacher Citalnica) veranstaltet am kommenden Sonntag eine Veseda mit gewähltem Programm. Beginn um halb 8 Uhr abends. — (Aufgefundener Leichnam.) Am 18ten October wurde in der sogenannten «I'owlinovH daM» am Nanosberge eine männliche Leiche aufgefunden, welche als jene des 35jährigen Besitzers Franz Sgur aus Podraga agnosciert wurde. Die Todtenbeschau ergab, dass der Tod des Genannten vor circa 20 Tagen infolge Einwir» lung von Hunger und Kälte eingetreten ist. Franz Zgur, welcher schwachsinnig war, wurde schon seit dem 8. August vermisst und deshalb currentiert. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde St. Martin im politischen Bezirke Umgebung Laibach wurden gewählt, und zwar: zum Gemeindevorsteher Johann Kalis, Grund-und Gasthausbesitzer in Untergamlmg; zu Gemeinderäthen Jakob Jeras, Grund- und Gasthausbesitzer in Unter-gamling; Matthäus Ieras, Grundbesitzer in St. Martin; Franz Cedilnik, Grundbesitzer in Tazen, und Anton Ramovs, Grundbesitzer in Oberpirnitsch. — (Selbstm 0 rd.) Am 22. d. M. wurde in einem Walde unweit der Ortschaft St. Martin bei Littai ein circa 30jähriger, offenbar dem Arbeiterstande ungehöriger Mann an einem Fichtenstamme erhängt aufgefunden. Die Untersuchung der Leiche gab keine Aufschlüsse über Namen und Herkunft des Selbstmörders, da bei demselben keinerlei Ausweisdocumente gefunden worden sind. Flunst und Aitevatur. — («Von der Kapstadt ins Land der Ma. fchululumbe.» Von Dr. Emil H 0 lub.) Daö erste Heft dieses neuesten Reisewerles liegt vor uns. Sofort fällt eine geradezu brillante Ausstattung und die reiche, interessante Illu» stration auf. Aber auch der Inhalt dieses Heftes, obwohl ein« leitender Natur, verräth bereits, dass die folgenden Hefte eine Beschreibung Süd«Asrila's nach den verschiedensten Seiten bringen werden. Aus den für mehrere Lieferungen vorliegenden Aushängebogen ersehen wir auch in Wahrheit, dass Dr. Holubs jüngste Arbeit, selbstredend ein in sich vollständig abgeschlossenes Werk, dennoch in gewisser Beziehung eine Erweiterung und Ergänzung seiner 1881 erschienenen «Sieben Jahre in Süd-Afrila» genannt werden muss. Dr. Holub legt nämlich nicht nur auf einzelne Zweige der Naturwissenschaften, so auf Zoologie, Botanik, Geo« logic, Meteorologie, Medicin, mehr Gewicht, sondern er zieht in weitem Ausmaße die socialen, politischen, commerciellen und national-ölonomifchen Verhältnisse der von ihm desnchten Länder in den Rahmen seiner Beobachtung. In unseren Tagen des Colonialfiebers, in welchen sich die Völker Europa's nicht nur wissenschaftlich, sondern in sehr praktischer Weise für Afrila interessieren , werden gewiss viele Leser mit höchstem Interesse vernehmen, was Dr. Holub über die süd>afrilanischen Republilen und die Miniatuistaaten der Schwarzen zwischen Orange und Zambesi berichtet. Erscheinen doch diese Landstriche nach allem, was wir über Afrila wissen, klimatisch als die einzigen, welche imstande wären, einer weisicn Masseuüiuwanderung eine nrue Heimat zu bieten. Seit ber Durchqucrung Afrila's durch Stanley wird es Licht im dunklen Erdtheile, und wenn auch unter schwe» rcn Kämpfen, so zieht doch die Cullur in diese bisher in tiefster Barbarei steckenden Reiche ein. Von Nord und Ost rücken die muhamedanisierendcn Araber, von West und Süd die christiani« sierenden Europäer immer weiter ins Innere vor. Unter ihren Schritten geht unglaublich rasch alles zu Grunde, was bicscn Naturvölkern specifisch eigenthümlich war. Darum betrachtet es jeder Afrilareisende als Pflicht, von dem, waS aus dem eigensten Ingenium der Neger hervorgieng, von ihren Mensilien, Waffen, Götzen :c. für unsere wissenschaftlichen Anstalten zu retten, was eben noch zu retten ist. Fast jeder Afrila ,,^ Urgeschichte Amerika's. Hochinteressant sind seine MM'"' ,,^ die Missionsthätigtsit, feine medicinischen Studien, bcM°" ,^. endemische Kiankheiten, seine Versuche nach der ^u) ^D steurs, die Schilderungen des südafritanifchcn Trappers' or^,^ l den Maschululumbe, feine Studien an dem 1200 ^" ,„Mi» Victoria-sfall (dem einzigen Rivalen des Niagara), °",'^>wl ' er drei Wochen arbeiten konnte. Seine Jagden und -,^, !o»8t interessant für den Leser, wenn auch traurig, ^.^ der Expedition, die Schwierigleilen, Mühfale ""b,. AhMte" unter denrn die Reife felber vollbracht wurde. W" v 1 gewiss nicht zu viel, wenn wir nach dem uns Vorliegen^" ^ dafs es leinen gebildeten Stand vom Jünger der ^m ^A bis zum Priester und hohen Politiler hinauf gebe, we^r ,^z in Dr. Holubs Reisebefchreibung Interessantes und ^^^ fände. Dass dieses Interesfc ein weit über die ^""^" sta»d, N'ichs hinausgehendes ist, beweist wohl am besten der ' ^„ dafs Ueberschnngen d?s Werles in eine Reihe fre""" ^ g ^ in Vorbereitung sind. Dieser Zug erklärt sich nicht "U " ^ Sympathie, welche man Dr. Holub seit jeher entgegen»"«^^ ist ein Zug uuscrer Ieit, welche die Kenntnis fremder , ^ zum Gemeingut aller Gebildeten machen will. Neueste Post. . Original-Telegramme der 'LaibachelO . Wien, 25. October. Die Ernennung Dr. 3 ^! zum Director des Wiener Hofburg-Theaters!°u,^ in den nächsten Tagen amtlich kundgemacht Dr. Förster übernimmt Anfangs November die ^ des Burqtheaters. .. h hie Berlin, 25. October. Wie verlautet, 1", ^ Gegenbesuche der Monarchen Oesterreich-UngM ^, Italiens in Berlin für den Monat Iänn" » warten. ^K» Simliii, 25. October. Aus velschiedenen " ^ ist die Nachricht von dem Tode des AbduUaY ^^^ des Nachfolgers des Mahdi, eingelaufen. D,e Äe!" der Nachricht fehlt noch. ^ . „ ^B- Hmllailllstadt, 25. October. Der 0^^^ nische Kilchencongress beschloss, anlässlich des ^^0" Jubiläums Sr. Majestät eine Huldigungs^ an den Kaiser zu entsenden. Angetommene Fremde. Am 85. October. ^l, Is Hotel Stadt Wien. Priborsli, Reisender; 3""^H ^ gcuicur; Gerstendürsler, Winter. Wellenn "N° ^ Mil. leute i v. Hulberg, Generalmajor, sammt ^mAV/ W^' Thomas, l. l. Hauptmann, Graz. — Pozencl, ^e,'p ^ - v. Regnard. l. k. Hofrath, Trieft. nlnslica^nt. Hotel Elefallt. Little, pensionierter Lieutenan. ^ ' ,gsnM,"' Kolencc. Tschemschenil - Martinl, Militärs' ''^d M Trieft. - Dr. Walther. prallischcr Arzt. und ^^„.cist^ ^. Priuatdoccnt, München. — Hofmann, ssabnlaut, >" ,,^ ZM" v. Hardagger. Gutsbesitzer. Sagrado. - H°u"° , H. ^ H. - Ladstätter, Innsbruck. - Weber, Kfm.. .^'^ ..stliellt" ^ Ingenieur, f. ssrau, Wien. - Marx, »> '^ M^' Klagenfllrt. ^ Dirm. Hürfchler und Orcscl)l"u, Wien. — Klein. Fabrikant. Obersteier. . ,.„. Ooze»-Gasthof Kaiser von Oesterreich. Tanazi, Pr""" ' Lilar, Lehrer, Izlale. Lcrstollmic. en«. ^' Den 2 4. Oct 0 ber. Helena Krel, In""h" .„ Kuhthal 11, Marasmus. McckN""^ Den 2 5. Oct 0 ber. Maria Lulman, " Gattin, 52 I., Vodnilgasfe 6, Tuberculose. -------------------------- - '"^Walh^ Meteorologische BcobachtulMeu^n^^^ ^ IZ W ZZ W.nb de«b""°" W ____^_ 5^ , ^ " ...—---^--lM" 0'0" ^7^1. Mg ?43'9" 2-0 NO. schwach! .^.belv. 25, 2 . N. 743 8 12 4 SW. fchwaH ^iter ^ ^' 9 . Ab. 744'5 42 SW. schwach " ^z l»» Morgens bewölkt, dann theilwcise Aufh^e^^gle^^ miltel der Wärme 6 2«, um 8 2' unter ^^^7^^^ -------- ----------------------------- ^ Verantwortlicher Ew Belü^ seineF'B befriedigt nur ein Miltel, das nicht allein dur^ „M ^ auch dem minder Bemittelten zugauMi, ' s^r . ,M einfach und klar in feiner Z"'°"'N'"^Ä'fchtHHclP'F lässig in seinen Wirkungen ist f'" .^^,,dtö S^ K «>< Vollsheilmittcl sind die Apotheker Nich.^«'. g.itcn " h„e A welche, wie ärztlich constatiert „> das sich jeder für ein Villiges m> b"^H>we'z"p' ^«e >, lebhafteste. d^ " r><> den Apotheken 5 Schachtel ?0 kr. vorra^ genau auf das weihe Kreuz im rothen^-----^-^ «W^ Moil'age. ^d.^-H Der heutigcn -Laib. Ztg,- ist eine Pränumerati°ns. ^ illustrierte Lief^rungswerl: Nott der ^,ste "licse" der Maschululumbe beiges - M» „„o liegen zur Anficht in unserer Buchhandlung ^' Fortschung pünktlich ^. F^. P" Jg. v. Aleinmayr N?l 2101 Danksagung. soiuM^ ^ lierzlichrn Vcweise des Mitgefühle? als Lbrp« ^ für die Kranzspende,, und das letzte ^rengele.le dcs Herrn K. E. Slamnig ?3 '?^ ^"N'il dem loblichen Handclslraulen. btn , !>'°"sven'ine und allen Vcrwandtln, Freun« Dan! a « ^^"uutcn den marinsten, tiefgefühlten ^^ Die trauernden Hinterbliebenc». Danksagung. Für die vielen Beweise liebevoller Theilnahme während der Kranlhcit und anlässlich des Ablebens des Herrn Heinrich Neichmmm sowie für die virlen Kranzspenden und das zahlreiche ehrende Geleite beim Leichenbegängnisse desselben spricht ihren tiefgefühlten, innigsten Danl aus Marie Hleichmann Gattin. Für die Betheiligung bei dem Leichenbegängnisse unseres theuren, unvcrgesslichen Vaters, des Herrn Iwcmz Uetfche sowie für die schönen Kranzspenden, den Herren San« gern für den ergreifenden Trauergesang, der heimischen freiwilligen Feuerwehr sowie der löbl. Schulleitung sagen den innigsten, aufrichtigsten Danl llie tr«mermlen LlnieMrebemn. Altenmarlt am 18. October 1888. Course an der Wiener Börse vom 25. October 1888. Na« dem oM«««, «ourM°tte Stinte "^lltN. k°/„ Temeser Bana, , , . . lli4'4° 105-- l> 3 ^^'""°s« -i.«^ < ,7^«^ .^.«.° Andere öffentl. Anlehen. ^l!^° ^ni"^ ^ « "0-^ 140 5^ Donau.Meg.'Vose 5«/„ ,oo sl. . 120 75 121 »^ U" ^to«!,l°i, '^" '"" >' '41 I4l 5.0 bto. Nnlclhe I«7«, steuerfrei 10« »0 107 - ' . " >ou , 17,50 178— ^lnllben d. Gladtacmewbc Wien I05»»!0z50 ^» ,72 lh 178 ^ llnlehen b. Stab»acmeint>e Wien "»z» "^^ (Silber und Void) .... —-- —-- d^^ci^,. Pl!lmien.?lnl,d.Vsabtzem,wien 141 00 Xi — '°»,G„. ' !l^ ^" . '« »obencr. allg. «sterr. <"/„ Gold . lÄl »» 1«»üs> ' ''>M »ll b«/. ' ' l0' »s> in,'5» bt°. in 50 » » «'/,"/« '0'^b 10! u<> '. >«h'n ?) ,'!l"N,«.'U'S' ,^' ""'"' bt°. W50 , , <«/» . »«20 9» 70 ^'M ^V'°r'täte>! '"'7s.i«i5o blo. Pram,en.Schulbvnlchl,3"/<. 103 — ,0, s.o ' ,. . ^' wng ONb ^ '"'^ "^ ^^ c>eN.Hypothelenbanl ,0,. »'/,"/<> l«l>- - - - III,. "°'°<"/„ inö fl "'»e'»0'l> dl°, « 4°/« . , I«,o. 100 40 ^t»» <>. ' '^ ''"" "na aNll. Vobencrsdit.Nctienssel. , «i!? iHliNlltillnen '" ^'"'" ^' """""'''"" -" -" ^ U»>!ich, ^' Prlorltllts-Oblill°tioneu t?'V« ' — '«»-5° -- c,iir ioo,l,) !'/^ht,i^ss^' - - . I«<-2N ,c»!i _ «lisadelh'wefibabn I. «milston --— — - «'"'tW^ '""»and . ,u»^o — - sterb!>'a»b«.iNoidiah„ in Eilbel »,'40 l00 - «''^>H""!^tH ' ^ - 10» ko -- yran,.I°ht '""""'schl ls.4. ,<>«'- Ocfterr. Nolbn,eftbahn . . . ,W 20 >o« »n ^»»^^^ ' - - I04'«o 10Ü 2« Siebenbllrgcl ...... — — — — Gelb W»rl <»«lb Wa« Staat«bahn l. «mlsssvn . . 197 - l«8 - Actim von Transport» eübbahn » .i°/„..... 143 7l. ,4» 20 Unterllel,m»nn,n Ung.galiz. V°hn . . . 9570 l,9 - fl. . . , ,8,-75 I82'2>; Vi!hm, Nordbahn i»u fl. . . .-------— — Clald^'ose 40 fl. . , . ^g.^ so - „ westbahn 200 fl. . . .-------— — 4«/„ Donau.Dampfsch. 100 sl 1,9^« —'— Vuschtiehraber Eisb, bno sl, LVl. 880- 89» — raibacher Prämien.Unlch.zosl. 24 «» 2K 2<> ., (»t, N> 200 fl. . — — —— Osencr ?ose 40 fl. . , . 59-75 sa^s. Donau ^ Dampfschiffahrt«» Ves. Valssv°i!osc 40 fl, . 5-2^ <;8'— Qestcrr, KU0 fl. /7» « ^- Drali. «liladcth.Uadn !i0« sl, LVt. . — — — e« .«enoiO.eofe 40 sl. . ^ «475 O^s." » «in,.»udwel« 2«, sl. . — — —— Waldflell,.l!ose 20 fl. 4,._ 4,7s. . Vl)l>..T!r.III,<» b« ^ sserd,nand««Nordb. 1000 fl. «lVl. 94L0 »455 „ . «, ^. ' ' tir»n,.Iosef.«ahn loo fl. Silb« — — —— Vanl-NctltN «ünstnchen.NalcerViszlnoflS. —- -- (per St>!cl>, Oali,.Karl'i.'udw!g»«.ztU0fl,no sl, . 9^5? «,» - »ahlenblra «tiscubahn inn fl, . —-— —- - Vd»l'r.»»lnN,,öft,»0l»fi,S,40°/, z«z — ««<; <^o KaschaU'Odnb, ltiscnb.ÄW fl, V, —-— —-- Erbl.'Anfl. s, Hanb,u.G,,«o fl. ^N »0 li^ »" ^embelg'Czcrnoll'iy'IafsU'ViseN' «reditbanl. Mg, Nn«, 200 sl ,»^ z» 30^'7b bahn.Gcselljchaf! wu ft. °. W, 2,2 — »I»— Deposilcnl!^nl, «ll«, 2l>« fl . ',<,>. 5»» I«2 00 Lloyd. ö,l,»/.« «4-—,«— dto. lUt,«) Loo s!,E>lber . 1VU25 I9ü?» t'änderb., öst, 200 — — — Verlebr»l>anl. Nlla. 140 sl, ' ,s,l>-Iki-lo Sta»t«eisenbahn 200 sl. «. W. . »47-7» 148 2ü «eld W,»» Sübbahn 200 sl. Silb« , . . iy4 «5, 104 75 Süb.«ordd.«V«b.»V.200N.«Vl. ,b4,— ik< ,e Tr»mw»h»^ts., wr, 170 fl, ö, W. 226 s.0 »27 — „ lvr,, neu 2»o fl, — — — — Traneport.Veselllchaft luu sl. . —»— — — Ung.'naliz. Visenb.2c«)fl, Silbe» 174 — 174,bv Ung. Norbofibahn »00 fl. Sllb« l«e 25 I«l! b0 lln8.wtftb.t«aab.Vlll,)20<,sl.V. I7I—- 17!«.— Inlmstrie-Attien (per Stück). Lgydi und Hindberg, Eisen« und Stahl°Inb. in Wien 100 fl. . —>— -.-— «iscnbabnw..eeihg,I, »0fl.40»/„ 91— »«..- „«lbemühl", Papiers, u, V »V. «— 5« — VlvntaN'Vestllsch,. öfterr,»alpine 43/5 44 2«; Präger «tisen» 3nb.. Ves. »00 sl. »«1 5» »82 bl» Salaolar! «lifenrass, 10« fl. . 193- — — waffens»« . OeN. inw.iooft. . »76—280 — Devisen. Deutsche Plähe...... b» 5?^ ll» 7», London......... Ill-ev >»2 20 Pari«......... «8 02, 4« 07. Vlüuteu. Ducaten........ 5-77 e-7» »O.Yranc«»Sli!