r Taablatt. Ncdaclion mid Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 43. Pranumeratioil«prelle: Bill Laibach: @an$j. R. 8-40; Austellung in« Saue vrrlj. 25 It. Mit bet Post: iAanzjaht. fl. 12 3n|«ttionepreife: Eia. Montag,23.Februar 1880. — Morgen: Siegfried. 13.Jahrg/H Aus Transleithanien. Wie bereits in unserer letzten Rummer ge-meldet rourbe, hat die Eroffnung ber Budget-debatte im ungarischen Abgeordnetenhanse auch das Signal zn einem cillseitigen Angriffe ber Opposition auf die Stellung Tiszas gegeben. Die bisher vorlicgenden Probcn ber oppositionellen Berebsamkeit, wie sie Hclfy als Wortfuhrer ber Suhcrstcn Linken zutage brachte, unterscheiben sich in nichts von ben Vorwiirfen, welche bie ehe-maligen Bunbesgenossen Tiszas bcm nunmehr zum Ministerprasibenten umgewanbelten „Tiger von Debreczin" seit Jahr utib Tag entgegenschlenbern. Sie wiirben auch allem Anscheine nach bie Ge-miithsruhe des Premiers nicht im niinbesten Men, wenn nicht auch anberweitige Symptome auf tin bebenkliches Sinfcn ber Negierungsantoritat hinweisen wnrden. Seit bcm Tage, an wclchem ber „Ptster Lloyb" offen erflihte, bass mit bcm jetzigen Ministeriurn ber Mittelnicihigkeiten uiib ber Unfahigkeit fein Auslangen sei unb bass man je ehcr bcsto beffer auf eine Reconstruction des Ckbincts bedacht fein musste, befindet sich Ungarn im Zustandc ciner nur fiimmerlichcn mas-kiertcn Ministcilrisis, die nur eines gecigneten Au-lasics harrt, um als bvingenbe Tagcssrage vor die Ocffcntlichkcit zu trcten. Dass Tisza bwrch cin Votum bcs Parla-uients zur Demission gebrangt werben konute, ist wcnig wahrscheiniich. Er svll zwar erklart haben, bass er bcm crstcn Misstranensvotum des Ab-gevrductenhauses Platz machcn werde, unb wir zweiscln burchaus nicht baran, bass dicse Erkla-rung crnst zu nchmen ist. Wie ober bie Veihalt-niffe in Ungarn stehcu, ist bort jebe Rcgierung imstanbe, eine Majoritat siir sich zu getoinnen, unb auch Herr v. Tisza toirb, so lange cs ihm beliebt, Herr ber parlamcntarischen Situation blei-bcn, so lange bieselbe eiuzig unb allein vom Zah lenverhciltnis ber Stiminen im Abgeordneteiihause abhangig ist. Was jeboch trotz ber angebeuteteu gunftiqen Verhaltnisse bie Stellung bes Ministe-riumS Tisza als eine Sebenftiche erscheinen lasst, ist ber Absall allcr begabteren unb sclbstanbigen Elemente. In bieser Bczichung war auch ber vorgestrige Tag ber 93ubgetbebatte insoferne bc-dcntiingsvoll, als sich in bemselben ber Abgeord-nete Bela Grtiuwalb, bisher einer ber treuesten Anhanger ber Regienmgspartci, vom Systeme Tiszas sormlich lossagte. Seine Rcgierung, so erfttirte er, bieite Weber praklischcn noch idealen Zwcckcn — gcwiss eiit schwerwiegendes Wort im Munde eines Manncs, von bcm man bisher gc-wohnt war, nur Worte ber Untcrstntzung ober both bes Wohlwollens fur bie Rcgierung zu ver-nehmeit. Auch die Vorgange in Kroazien diirften faum gecignet fein, die Position des Miuisteriums zu fcstigen. Bisher hatte es bas Cabinet Tisza vcr-miedcn, dcr froatischen Rationalpartei gegeniiber ihre rauheren Scitcn hcrvorzukchrcn, unb hatte ber auf lctztcre sich stiitzenden Amtsfuhrung des Banns Ma^uraniL gegeniiber gerne ein Sluge zu-gedriickt. Das hieburch begiinstigte Selbstgefuhl ber froatifchen Rationalen hatte sich aber bei ben Aiisglcichsverhanblungen in einer Weise fuhlbar gemacht, bass die uiigarische Rcgierung sich Derail* lasst sah, zur Wahrung ihrer Slutoritat einen Wcchscl in ber Person des Banus vorzunehmen. Man weih naturlich in Kroazien sehr gut, wo-rauf ber Rilcktritt bes Banus Maturanti unb dcssen Ersatz burch Pcjacscvics hinzielt, unb toirb naturlich nicht crmangeln, bem Ministeriurn Tisza biese Frontveranderung zu Uugunsten ber Ratio* nalen burch eine Verscharsung ber Opposition zu vergelten. Die Spaltung im czechischen Club stcht uoch immcr im SBorbergrunbe ber internen Vorgange des osterreichischcn Parlamenttirismus. Wie befannt, siicht man bie Sache in ber Art bar* zustcllcn, bass man ben Haber zwischen ben mahri-schcn Czcchen unb ber Partei RiegerS bloh als eine Fvlge ber ungliwpflichen Bchandlung hin-stcllte, welche „Politit" unb „Profof“ ben na* tionaleii Abgcordueten aus Mahren wegcn ihrer Haltung in ber Grundstcuerfrage angedcihen lichen. Bei nur einigermahen aufmerksamerer Bctrachtung bes Strcitfallcs wirb man aber finden, bafs bie herben Urtheile der Organe Riegers iibec bie Mohrer unmbglich gewefen waren unb dass anderfeits bie letzteren cine ober die andere Zcitungsiwtiz gcwiss nicht als Anlass zur Tren-nuug des Parteivertandes beniitzen fdnnten, wenn nicht tiefer liegende Grunde des Sonflictcs tior-hanben waren, welche eine nach bciben Seiten hin genitgende Ausflorung ber wechsclseitigen Ab-iieigung zu liefern imstanbe sinb. Wie befannt, unterscheiben sich bie mahnschen Czcchen dadurch zu ihrcnt Vortheile von ihren bohmischen StammeS-brudern, dass sie ben Verhaltnifsen ber Gegenwart weit mchr Rechnung zu tragcn wissen. Sie blieben zu ihrem Giiicke von Fiihreru wie Pa» lacft) unb Rieger verschont, welche das bohmische Staatsrccht als passenden Hintergrund fur ihren persSulichen Ehrgeiz in einer Weife auszuniitzen vcrstandcn, dass heute bie czechische Bevolkerung Bohmeiis an ben Folgen bieser nationalen Politik persSnlichen Grohcnbunkcls ebenso zu leiben hat, wie bie slovemsche Ration an ganz bem gleicheu Uebel. Als bie bohmischen Czcchen in ben RcichS-rath cintraten, war es naturlich, bass man schon um bcs ftaatsrechtlichrn PrincipS unb bes nationalen Stanbpunktes widen einen Anschluss an bie Mtihrer suchte. Rur hatte man vergessen, bass Jemlleton. Gepriist unb bewahrt. Roman von Ottfried M y l i u %. (Fortsetzung.) Es war ein eleganter Landau, von zwei feuri-gen englischcn Pferden gezogen unb von einem Kutschcr in reicher Livree gelcntt, in bem Wagen aber satzen brei cornchnte Damen, in gauze Wolkcn buftigen Stoffes gehiillt, unb ein junger Elegant, nach der neueften Mode gekleidet unb frifiert, bie Klernmlorgnete auf ber Rase, unb Ifichelte strahlend unb zuckersiih gegen die Damen; unb hinten auf bcm Riicksitz des Lanbau sah cin hinimcllanger, reich-flatonierter Jager mit langcm blonben Bart unb wallcndein Feberstutz auf seiuein Schiffhute. Es suhr der armcn Melanie wie cin Dolchstich burch bas Hcrz, als biese prachtigc Equipage, welche bie Anf-mcrffnmfeit allcr ©pnziergongcr auf sich lenkte, an .'hr voruberrollte, benu trotz bcs raschen Fahreus hatte sie boch mit bcm fchnrfen Blicke ber Siebe in bem jjungen Elegant ihren Freunb Ebwin Forbcrg etfannt. „Das war ber Wagen ber Fiirstin Gromatoff, ber grotzen Musikfreunbin, unb ber jutige Mann, ber ihr gegeniiber sah, ist ber junge Pianist aus Paris, welcher tiorige Woche bas Concert im Conver-sationshause gab", hbrte sie einen Doriibergehenben Herrn zu seinen Bcglciterinnen sagen. Es war, als senkte sich tiefc Nacht in ihre Seele, als roiirbe jeder ©trohi von Hoffiiung in ihr ausgelbscht. Edwin der Liebling ber tiornehmen Welt, ber Gcsahric solcher schbnen unb eleganten Damen, unb sie scldst ein atmeS, schlichteS Madchcn aus einer kleineu Provinzialhanptstabt, leiblich hubsch unb leiblich gebilbet, aber ohne Grazie unb Touruiire, ohne alle Ansprii l'e auf bie Bcachtung unb Wert* schatzung eines Manncs, ber in jeitcn Krciscn ber-fchrte. Er ist mir verloren! tbnte es in ihrem Jnnern, unb das Blut wich ihr bom Herzen unb brang nach bcm Kopsc, unb es klang in ihren Ohren wie ein Grabgeliiute von tauscnb Glockcn, unb einige Minuten lang war ihr zu Muihe, als sollte fie hier tobt nicbcvfinfeii. Ihr Seelcnschnierz war fo groh, bass sic nicht einmol mehr Thrancn hatte. Unb beimoch zweifelte fie noch, ob sic ouch richtig gesehen hatte, unb hosfte. Onkel Rubolf unb Herr Dewang waren allzu sehr in den Auetansch ihrer Semerlungen ttber allerlei Dinge vertiest gewesen, um auf ihre an-spmchslose Begleiterin zu achten, welche in fieber-haster Aufregung unb mit zitternben Hcinben ba‘ sah unb sich nun mit allcr Energie bes Willens vornahm, sich erst Gewissheit zu verschassen, bass ihr Aiige sich nicht getauscht Habe, bann aber biefen Mann aus ihrem Gebachtnis unb Herzen zu oer-bannen nub stark zu fein. Auf bie Bestatignng ihrer SBahrnehmung brauchte Melanie nicht lange zu warten; benn faum eine Viertelstuubc fpater sah sie, mit ben gliihenbheifjen Augen oufblidenb, bie prochtvolle Equipage mit ben Schiinmeln roieber von feme heranfommen, fassie bieselbe unb beren Jnsasfen nun fester ins Auge unb erkonute abermals ganz beutlich Ebwin Forberg, welcher sie sreilich nicht bemerfte, ba er kein Auge von ber iippigen Frau ihm gegeniiber cerwanbte. Unb bennoch, sollte, fonnte Ebwin sie schon vergessen haben? Es sehlten gerabe noch breiunb* zwanzig Tagc bis zu bcm Termin, wo bas Probe--jahr cnbctc, Welches ber junge Mnsiklehrer sich selbst gestcckt hatte, um seine treue Siebe zu erhSrten. Melanie wollte bie Hoffnung nicht ausgeben, bevor letztere durch ihre bisherige Theilnahme am parla-nieutarischen Lebrn und durch ihre Fernbaltung von fevdalen Einflussen nicht in den Rahmcn eines Programmes pasSten, welches im „Vater-land" seine publicistische Vertretung findet. Den Mahrern sagte auch die feudal-clericale ZwangS-jacke ebensowenig zu, wie die blinde Ehrerbietung, welche der Dalai-Lama des Altczechcnthums nicht nur allein fur seine Person, sondern iiberhaupt fur alles fordert, was von seiner Person ausgeht. Naturlich wurde diese ..Unbotmatzigkeit" iibel ver-merkt, und als die czechischen Mahrer in der Gruud-steuerfrage ihre Abgeordnetenpflicht siir hoher er-vchteten, als das Wohlwollen des Grafen Clam-Martinitz und seineS Freundes Rieger, benutzte man die Gelegenheit, in der „Politif" und im „Po!rot" die Mahrer des Bruches der Partei-disciplin zu zeihen. Wenn sich nun Rieger, von den Mahrern dariiber znr Rede gestellt, damit entschuldigt, dass die czechischen Abgeordneten keiuen directen Einfluss auf ihre Organe hatten, so klingt dieser Vorwand ungemein kindisch und muss wohl die uationalen Abgeordneten aus Mahren in der Ueberzeugung bestarken, dass ihr Verbleiben im czechischen Club eine Gesahrdung ihrer parlamentaiischen Vergan-flenheit bedeute. Sie ziehen sich daher zuruck, und toeim nun, wie man berichtet, der Hader im czechischen Lager zur Constituierung einer neuen, aus den nationalen Abgeordneten und den Grohgruud-besitzern Mahrens bestehenden Partei fuhren sollte, so ware damit ein HSchst wichtiger Fortschritt im iisterreichischen Parlamentarisinus geschehen. Denn es unterliegt keinern Zweifel, dass durch diese LoslSsung auch die Jungczechen ermulhigt wurden, das Joch des altczechischeu Despotisinus abzu-fchutteln; und wenn erst eine von feudalen und clericalen Einflussen unabhangige nationals Partei geschaffen wSre, dann ware auch der Boden fur eine Verstandigung dieser Partei mit den liberalen Deutsche« moglich, wahrend alle bisherigen An-naherungsversuche in dieser Richtung schon wegen des vollstandigen Mangels wechselseitiger $8eiilh= rungspunkte vergeblich bleiben mussten. Zum Attentate im Winterpalais haben die Experten ihre Meinung dahin abgegeben, boss die Explosion durch eine anf zwei Pud ge-schcitzte Masse Dynamit hervorgebracht wurde. Das Dynamit soll vor der Explosion in oder ouf bem Ofen der Wohnung im Erdgeschoh gelegen sein. Der finnlandischen Wache, von welcher nach deni „Reichsanzeiger" zehn Mann getLdtet, viernndvierzig, dieser Termin um sci. Wahrend aber einerseits eme Gtimme in ihrem Jnnern deni Onfet Rudolf Dank zollen wollte siir seinen menschenknndigen Scharsblick und sein AhiiungsvermSgen hinsichtlich Edwins, stand anderseits der Ziveifel anklagend gegen ihren vciterlichen Freund und stellte die Frage on sie: ob dies alles so gekommen ware, wenn der Oheim die Verbindung zwischen den beiden jungen Liebenden damals zugegeben hatte? Und in ihrem Geiste stieg eine uubeschreibliche Bitterkeit gegen ihr Geschick aus, welches durch die Fahrlassigkeit und -Grausamkeit ihrer Stiesmutter sie gezwungen hatte, von einern Manne abhangig zu werden, welcher die schonsten Hoffnnngen ihres Lebens zerstLrt und sie einer Znkunfl voll Gefahr, Einsamkeit und hilfloser Verlassenheit preisgegebeu hatte. Es »varen snrchtbare Tage und Nachte eines aufreibenden inneren Kampses, welche Melanie nach 4>er Begegnung in der L'chtenthaler Allee verlebte, und sie betrachtete es wie eine Erlbsung, als der Oheim, der sich immer tranter werden siihlte, end' lich aus die Heimkehr nach Ortheim drang. AlS Dheim und Nichte mit ihrem Gepacke in einer eiiv fpLnnigen Droschke eines Morgens nach dem Bahn-hof hinaussuhren, um die Heimreise onjutreten, sah Melanie an den Stratzenecken fiberall rothe Placate und hieboit acht schwer, verwundet find, wendet sich in Petersburg die gauze Theilnahme des Hoses und der BevSlkerung zu. Der Zar hat die Verwundeten selbst besucht und ihnen siir ihre trene Pflichterful-lung gedaiift. Der „Kreuzzeitung" schreibt man aus Petersburg fiber die Katastrophe in der Wacht-stube: „Die in der Wachtstnbe befindlichen Officiere HSrten einen fiber alle Matzen starten Knall und ihm solgendes Brechen von Mauerwerk und Glas (sanimtliche in der Nahe befindlichen Fensterscheiben waren gesprnngen.) Sie stnrzten aus ihrem Zimmer hinans und sauden die Wachtstnbe der Momv schaften als einen Trnmmerhanfen, aus bem ihnen Ranch und Stanb entgegenqnoll. Durch ein Zei-chen mit der Glocke rief der wachehabende Coin-pagniechef die Wache in die Gewehre, und nur zehn Mann, fiber und fiber mit Schntt bedecft, folgten trotz des fiirchtbaren Schreckens getreu diesein Be-fehl. Der Rest war todt oder verwundet. Die genannte, fehr grotze Wachtstnbe ist vollstandig zer-stSrt und der Anblick der Leichen und Verwundeten, zerbrochener Waffen und Gerathe war ein schaner-licher. Anch in der Decke der Stnde, d. h. unter deni Speisesaal, waren starke Risse, sowie ein Loch von etwa vier Ellen Dnrchmesser und groher Tiese; doth hatteu die starten steinernen Wolbungen ersolg-reichen Widerstand geleistet. Der Grobffirst-Thron-solger sowie die meisten Grohfursten, desgleichen General Gnrto, der Polizeimeister General Suroff u. s. W. waren die ersten an der Ungliicksstelle. Die Nacht fiber verblieben einige Conipagnien zur Be-wachung des Palais." Am vergangenen Freitag sand die feierliche Beerdigung der Opfer des Attentats und ein Gottes-dienst in der Lazarethtirche in Beisein aller finn-landischen Officiere und der Deputations aller Re-gimenter von und um Petersburg statt. Die ge-sammte hohe Generality war anwesend. Gegen 12 Uhr trngen hohe Generale die Sarge aus der Kirche, dann wurden sie auf dem Wege bis zum Smolenstoje-Kirchhofe von Osfieieren abgelSst; jeder der fechs Sarge wurde von elf Officieren getragen. In vier Sargen rnhten je zwei Soldaten, in den beiden fibrigen der Unterofficier uud der Feldwebel. Die Strahen waren dicht von VoltSmassen besetzt. Auf dem Kirchhofe wurden brci Trauersalven abgegeben. Was die Untersnchung in der Attentats-Affaire betrifft, so wird diese mit der grohten Heimlichteit, aber unter Anfbietung eines ungeheneren Apparates betrieben. Dnrch taiserlichen Utas find alle Civil-uud Militaramter der russischeu Hanptstadt au-gewiesen Worden, alien von der Untersuchungs-coinmission ansgehenden Fordernngen und Begehren angeschlagen, welche die zweite mnsikalische Soiree des Pianisten Edwin Forberg vom Pariser Conser-vatorium auf den solgenden Abend antiindigten und ihre Seele aus's neue in Unrnhe verfetzten. Nach Ortheim zuriickgetehrt, hatte Melanie sreilich wenig Zeit mehr, an Edwin Forberg zu denkeu, denn Ontel Rudolf ertrankte heftig und seine Hilflofigkeit »ahm all' ihr Denten und Handel n in Anspruch. So hatte sic das eine Gliick, den Termin zn vergessen, an welchem das Probejahr enden sollte und dem sie in Baden-Baden mit einer entsetzlichen Spannnng entgegen gesehen hatte. Der 18. September vergieng, ohne dass sie auch nur Eine Zeile von Edwin gesehen hatte, geschweige denn ihn selbst. Dagegen erschien wenige Tage da rails die Majorin, die, nach dreiinonatlicher Ab-wesenheit heimgetehrt, den Rfickfall ihrers Schwa-gers erfahren hatte und sich nun nach seinem Be-finden ertnndigen wollte. Ontel Rndolf war so schwach, dass er ihr nicht antworten und sich ihren Besuch nicht verbitten tomitc; aber er machte bet ihrem Anblick eine abwehrende Bewegung und brehte muhsam sein Gesicht nach ber Wand. Allein Frau Sophie lieh sich hiedurch nicht vertreiben. (Fortsc^ung falgtj) punttlichst und raschest zu entfprechen. Die Polij« soll bereits massenhafte Verhaftuugen vorgenomme« haben; allein in den unterirdischen Gesangniffen ber Citabelle sollen sich fiber siebzig bet in den letzten Tagen Ergrisfenen befinben. Unter benfelben sollen auch hochstehende Beamte und Officiere sein. Gesterreich-Ungarn. Eine officiofe Wiener Correfpondenz der »Bohemia" sucht die Wirkuiigen der viel besprochenen Jnterpellationsbeantwortung Taasses dadurch abznschwacheu, dass sie erklart, die darin cnthaltenen Aeuherungeu fiber das Schul-gesetz stundcn mit dem Memorandum der bohmi-scheu Bischofe in keinem inneren Zusammenhang und es sei dcshalb unrichtig, einen solchen herauS-finden zu wollen. Das Memorandum sei eine ab» geihane Sache fur sich, uud was die Verandernngen int Schulgesetze anbelangt, so wurden nur folche platzgreifeu kcinnen, welche bem Geiste des Ge-setzes nicht widersprechen. Turkei. Zwischen der Pforte und dem Fursteiiihum Rumanien ist die Anbahnung sreund-nachbarlicher Beziehungen im Gange, deren Folgen sich sowohl siir die Turkei als auch siir den von Russlands Bevormundnngsgelusten bedrohten ru-inanischen Staat fehr wohlthatig erweisen diirften. Einen besonderen Ausdruck haben die daraus hin-zieleuden Beinuhungen in der Uebergabe des Groh-cordous des Sterns von Rumanien an den Sultan gefundeu, welchen feierlichen Act der letztere mit einer fiir den Fnrsten Carol auherst schmei-chelhaften Nede beantwortete. Wie man mm bet „N. fr. Pr." aus Constantinopel fiber diefen Bor-fall schreibt, find auch die tiirkischen Blatter ein« stimmig darin, ben Gesinnungen und bem Cha--rakter bež rumanischen Volkes ihre Hnldiguug darzubringen und anzuerkenuen, bass hinsort bie beiden Lander durch eine enge uud unzerstorbare Freundschaft verbunden sein sollten. Ihr geinein-sames Jnteresse weise sie auf ein soleh' iiniigeS Eiuverstauduis hin, das ihnen gestatten wurde, sich wechselseitigen Beistand zu leisten gegen Evey-tualitiiten, welche ben einen oder anderu bedrohen konnten. Dermischtes. — Seltene Treue eines Dienst-60ten. Wiener Blotter berichten: J>n Oktober vorigen Jahres wnrde ein Ehepaar G. wegen per-schiedener gneten oerurtheilt, und basselbe hinterlieh einen siebenjahtigen Knaben in ber verzweiseltsten Lage. Die Amme bes Kindcs, bie selbst einen von mehreren Jahren rfickstandigen Lohn eingebfiht hatte, nahm sich des verlassenen Knaben an unb fristetc eine Zeitlang durch Strickarbeiten in eistalter Summer — diesen Winter! — mit taglichen 30 Kreuzer Berbienst den Lebensunterhalt beider. Als ihr auch dieser ffimmerliche Berdienst ansgieng, versetzte sir ihren letzten Rock, und als der ftnnbe enblich doch hungern mufste, gieng sie bei belannteit Familien siir benfelben — bitten mit bem Resultate von 4 bis 10 tr., was nicht fur einen Laib 93cot aus-reichte — (Si it bette Inder Grunbbesitzex. A»s ber Favoritenstrahe in Wien wurbc Vorgestern vorrnittags ein alter Mann wegen zubringlichen Bettelns arretirrt uud auf bas Polizeicommiffariat anf der Wieben gebracht. Dort conftatierte may, dass ber Angehaltene Lazar Holber heiht, in dec Butowina einen Grunbbesitz hat und seit vieley Jahren ben Bettel in ber schwnnghastesten Weise betreibt. Anher einer Barschaft von 19 fl. fan-man im Besitze Holbers eine grotzc Anzahl ati8» gefertigter Bettelbriefe, an ben Kaiser, an bit Kaiserju, an Mitglieber des Kaiserhauses unb an her-vorragenbe PersSnlichteiten ber Residenz gerichtCt, seriter AufgabSrecepisse in schwerer Menge fibejc bereits in die Provinz verschickte U»terstfitzungS-gefuche an Personen, deren humane« Wirken pud Wohlthatigkeitssinn allgemein befannt find. Der Lettelnde Grundbesitzer, welcher in bet Stadt, ©tern* $offe 9tr. 11. wohnt, wurde der kompetenten Be-HSrde zur wcitern Amtshandlung ubergeben. — Thurmeinsturz. Aus Hohenruppers-dors nachst Motzeu (in NiederSsterreich) wird nns berichtet, bass der Kirchthnrm in der Nacht des 19. b. znsainmengesturzt ift. Die Kirche Wurde ber* art beschadigt, bass sie tiom Grunde aufgebaut iverden muss. Menschenleben find nicht zu be tlagen. Der Thurm war vor 200 Jahren erbant worden. — Ein lustiger Gemeinderath. In tinem bei GSrz gclcgeneii Orte war diesertage der Geineinderath zn einer iiffentlichen Sitzung tier« sammelt. Dieselbe fonb nachmittags 5 Uhr ftntt. Da sich jedoch, wie der „Jsonzo" erzShlt, bos Sitzimgs-local in einem Gasthause befinbct, ereignete es sich, Lass gegen 7 Uhr abends die Gemohlinncn und TSchter dec Gcmeiiideralhe erschienen, dass die Sitznng ^sofort unterbrochcii und bis zum nachsten Morgen gctanzt wurde. — „ Aus bem Leben" bringt die Ham-Hnrger »Reform" cine Illustration mit folgendem Text: Zcnge Zimmermann MSller, Sie haben in der Ncihe des Platzes, wo die Schlagerei statlfand, georbeitet. Wie weit waren Sie von den sich Schlagenden entfernt? — Zcnge: Tein Meter, svhundveertig Centimeter. — Richter (erstauut): Wie kSiinen Sie das so gcimu aussagcu? — Zeuge: Zck heff bat foorts ntmeeten, benn ick bacht’ mi glivf, be Kerls ob'n Gericht fvagt een nahcer uni jeden Quark." Local- und Provinzial-^ngelegeuheitcn. — (Aus bent Gemeinberathe.) ^Sitzung tiom 21. b. M. — ©chluss ] Zum nach-ften Puukte der Tagesorbnung: „$8ericht bcr ver-finigten Fiuanz- und Rechtrsection uber die zn Ctla'ffenbe Instruction fur bie Gebarung mit bent ftabtischen Lotterie Anlehen", ergreist der Obmann i>er Finanzsection, Dr. Suppan, das Wort, indent er bie einzelnen Paragraphe der Jnstrnctiou zur Ber-lesiing bringt und an jeden derselben eiite kurze Er-tautenmg seines Jnhalts und seiner Motive kniipst. Bast samintliche Paragraphe der Instruction, toetche wit bemnfichft unsereit Lesern ini Auszuge mittheiteii toerbtn, findcu ohne Dcbatte Annahme. Eine langere Auseinanbersetzung ries nur ber § 4 der Instruction hervor, in welchem Deftimint wird, dass die U>bcr-IchLsse aus den Ergebnisseu des jeinciligen Ber-waltungsjahres aus dent Sotteriegejchaste ait die -Stadtkasse abzusiihren und gteich anderen Einnahmen AU behandelu find. GR. Dr. Ahazhizh finbet n&ntlich, dass es wunschenswert ware, menu man auch an bie MSglickkeit von ©erluftcn deiiken nub ciuen Theit der Jahtesuberschusse zur Aulage eiitrS Re-servesonds verwenden wiirde. Er bvautragt deShalb, dass von den Ueberschussen 5 bis 10 Proeent zur Bildnng eines befonbereit Reservesondes in der Weise verwendet werden, dass die Gesammtsnmnie des Reservesondes die Snmme von 50,000 ft. nicht itberfteigt Rebner ticrweist dabei aus daS Beispiet Von Innsbruck und Salzburg und motiviert seineit Antrag bamit, dass es besonders den HSHer be-lofteten ©teuertragcm schwer fallen miisste, wemt fie eines Teges zur Leiftung hoher Umiagen behuss Dcckung ollensallsiger Betlnste aus deni Lottogeschaftc herbeigezogen wiirden. Dem gegeniibct macht der Berichterstatter gel-tend, dass die beste Reserve schon dadnrch gegeben sri. dass die Ertiagnisse dee Lotterie-AnlehenSsondes ben jahrlichen Bcbarf on AmortisationSgeldern in der Hbhe von 65,000 ft. weit ubeiftcigeu. Wemi Worrebner desiirchte, bass bie Ueberschiisse aus der Gebarung des Lotterie Antehensfonbes zu uiipro-ductiveu Zwccken verwendet werden kiinnten und cr deshalb einen Rejervefonb gegriinbet wissen will, so muffe er bcmetfen, dass bie Aufgabe ber Gemembe-Uertrctung selbst bei grStztmLgtichster Sparsamkeit nicht barin destehen kSime, Kapitalien anzusammeln. Fiir bas Lotto Anlehen miiffe ouch etwas geschaffen Werben, unb wenn GR. Dr. Ahazhizh sich aus bas Beispiel von Innsbruck unb Salzburg berufe, so miifse er bemerfen, bass bicse Berufung nicht zu. lassig fei. Demi in Innsbruck unb Salzburg lourbe das Anlehen mit dem Borsatze contrnhiert, gteich dessen gauzes Ertrcignis zu Gemeindezwecken zu verwenden, wahtend man in Laibach blob bie Ueberschiisse aus dem Anlehensgeschaste dem Wohle der Stadt zuweitbeit will. GR. Dr. v. Schrey bemcrtt, bass zwar ber Antrog bes GR. Dr Ahazhizh aller Erwagung wert sei, dass er demselben aber boch nicht bei-stimmen koniie, weit es sich hier nicht etwa tint ein Unternehmen hnnbett, befsen Gewinnste jahrans jnhreiii vertheilt werben, wie es bei Actiengesell-schasten bcr Fall ift. Fiir letztere sy ber Reserve* fonb uuerlasslich. ein Reservesond bei bem Lotterie-geschaste ber Stadt Laibach wiirde nur den Ge> schastSgang complicierter gestalten, ohne einem wirk-lichcit ©cdiirfniffe zu entsprrcheit. Nach dent Schlnssworte bes AittragflefferS unb bes Referenten Dr. Ahazhizh, welcher im Namen der HSchstbesteuerten von Laibach baS Wort er* griffeit zn haben erklart, wirb ber Antrag bes GR. Dr. Ahazhizh abgelehitt unb bie Verwenbnng ber Ueberschiisse iin Sinnc bcr Antrage bes ©e-richtetflatters genehniigt. . A itch bie ubrigen Punkte ber Instruction wur» ben int (Sinnc bes Referats angenommeii und nur zu dem Paragraphe, welcher von ber VerLffent-tichnng ber ZiehnngSresnltate hanbelt fiber Wunsch bes GR Regali beschlosscn, bass letztere neben ber „Wiener Zeitnng" nub ber „£aibacher Zeituiig" auch im »Slovenski Narob" pnbliciert werden. In Angelegeiiheit der Schotterbeschoffung zur Jnstandhaltung der unter ftabtifchcr Obsorge stehen-den Stcahcn ftellt GR. Dr. Suppan int Namen ber Fiiiaiizseclion ben Aittrag, einen ber Marie Slavic gehbrigen ©chottergrunb urn ben SBetrag von 837 si. 60 kr. zu erlverben. Wird ebcnfo wie ber Antrog bes GR. Leskovic, bie nachlragliche Ge-nehmigung ber an die siadlische Sicherheilswachc int Vorjahre ousbezohllen Toglicn zu beschlieheu, ohne Dcbatte genehmigt. Der nackstc Puukt ber Tagesorbnung betraf bie in letzter Zeit vietfach erbrteite Froge betreffs Ansiellung eines siabtischen Thierarztcs. Bekanntlich war bie Beantwortung berselbcn seinerzeit vcrtagt worben, urn betreffs bcr an oitbereit ©tabtcu tiom Range Laibachs beftehenbcn bicsbeziiglichcn Einrich-tungcn naherc Grfunbigungctt einzuziehen. Auf Grunb bcr eingelaufenen Berichle stellte nun GR. Dr. Ritter v. Sattenegger im Nanieit bet tier* einigten Personal- und Polizciscclion belt Antrag, die ©telle eines stadtischcn ThierarzteS mit dent Jahresgehalte von 600 si. unb bem Anspniche auf zwei Ouinquenitalzulagcii unb auf Pcnfione-fohigfeit zu syslcmisicrcn unb ben Concurs sojort anszu-schreibcit. Der tteue Thierarzl Habe sich an bie bom Magistrate tiorgejchricbene Instruction zn Hal« ten unb unterftehe bem SBiirgcrnieifter unb Stabt-Physiker. Den Verhaltniffen bcr BevSlkernng e»t-fprecheub wirb von ihiu bie Kenntnis ber beutfchcn unb bcr slovcnischen obcr einer bcr letztcrcn uer--wonbtcn Sprache ocrtangt. ©leichzeitig mit biefent aus die definitive Besctzung der Stclle eines stadti-fchen Thierarztcs bejitglichen Antrage wird von den tiercinigtcn ©cctionen der Antrag gcstellt, den ©tabt> magistrat zu bcaiiftrugen, sich mit dem bishcngen prooiforifchcn Thierarzte Kroft ins Einvernehmcn zn fctzen, bamit biefer den von ihiu bisher fubsibianfch oerfchencii Posten bis zur eubgittigcn Vcrleihang dessctbcu gegen ciitc Remuneration monatlidier 50 ft. nnch feruerhiu vctwalte. Nach einer Polemik des GR. Regali gegen die Penfionsfahigkeit des Thierarztcs und gegeu beffen UnterfteQimg unter den ©tadtphysiker wird ber Antrag besselben, den Concurs fiir biefe ©telle erst mit 1. Janner 1881 ausznfchreiden, abgelehnt, bogegeu feiit Abanberniigs« antrag, bie Remuneration fiir den proviforifchen Thierarzt mit monatlich 45 ft. zu normieren, an« genommen unb hierauf die Eitzung wegeu vor« geschrittencr Zeit geschloffen. — (©erichtigung) Bezugnehmenb auf bie tit Nr. 36 bes „Laib. Tagbl." unter ber Rubrik „Nationales Carnevalsbewusstsein" euthaltene ©e» merknng iiber eine Differenz zwischen einem Besucher bes Maskenballes und bent Ballconiite geht uns vom Ausschuffe bes „©okol" folgende Richtigstellung zu: „Der hiesige Hanbelsagent Herr I. W. ©t. kant am Faschiugsabende z»r Maskerade des „©okol" in bie oberen Raume ber Čitalnica unb wollte sich mit einet auf ben Namen eines Mitgliebes der Čitalnica tau* tenben Starte Eintrilt vcrschaffcn. Bei ber ftoffe deswegen beanftanbet, wollte er weder das fiir Nicht-mitglieber feftgefetzte Entree tion 2 ft. bezahlen noih sich gntwillig entferneii unb niusstc fchlictzlich fort« gefchafft werden, was dutch tiier Znlukaffetmaskrn auf dutchwegs monietliche Art bewertftefligt wurbe." (Folgen bie llntcrfchrifteii.) — (Die „2aibocher Birberta fel") rechtfertigte bei ihrem tiorgeftrigen Concerte bie lu* nehmenbe ©eliebiheit, beren sich diefelbe in ullen Krcisen ber ©cvBlferuitg erfreut. ©ainnittichc Pieceu bes anherst reichhaltigen Programmes wnrden fehr gut buichgefiihrt unb fnnben bei ber auherst zahl-rcichcn ZuhSrerfchaft tebhasten Applaus. — (Zur Charakteristik ber natio-natcn Agitation.) Wir haben diesertage bie entfchiebene Anlwort des Stcfcrbnumiiiifters auf bie Interpellation bes giirften Windisch-GrStz megen ber cingeblichen Nothlage Ber Jbrianer ©ergnrbeiter nur inkiirze erwahnt, weit wir abwarten wolltcn, ob sich nicht ouch jene ©latter zur Richtigstellung ihrer friiheren ©ericbte eutfchtiefien werben, in welchen ber abgetafette ©ttrgerniei^ec Treven seine Angriffe auf die Jdrianer ©eaniten« fchaft abzulagern psicgle. llnfere Erwartungen nmrben getauscht. Man hatte zwar ben trciiirigeo Muth, die ©ergarbeiter gegen ihre Borgesehtei, zu verhctzen unb gieng in gar.z ungtaublicher Keckheit so weit, bem tteiieit Abgeorbncten fur Gottschee-Treffen eine Interpellation unterztijchieben, in met# cher gefragt wurbe, ob bie Regierung KenntntS tion ber Bcdriickuug Habe, welcher bie nothleidenben Jdrianer ©ergarbeiter dutch bie ©eotnten au8* gefetzt sinb — finbet es ober fiir hochsi uberftiiffig, die ftiiher ousgesprochenen Vetleumdungen zu wider« rufen, nachdem Minister Falkenhayn ganz beflimmt erf tart hatte, boss tion einer Nothlage im ©inne ber Jntcrpcllation nichtS bekannt fei unb dass ber Borwutf einer fflebriicfung ber Arbciter butch bie ©eaniten als unbegriinbet juriickgemiesen werben tniifft Sffiatc Minister Falkcnhayn eiti Mitgtieb ber ffierfaf* fniigsportci, fotoiitbe man behauplen, die Jntetpella-tionsbeantivortunz fei auS Parteirucffichtcu unb ini Wibctfptnche zn ben in Jdtio herrschetiben Vcthallnisjcn etsolgt. Einem Minister gegeniiber, welcher znr Partei bes Fiiisten Ernst Windifch-Gratz geljbrt, faun man nun freilich eine folche ©e« fchulbigung nicht erheben. Man ocrbeifet alfo ben Groll und den Aetget, welchen man iiber bie rooht# tierbicnte Zuiechtiueijung butcb die minifterieffe SntevpcQatioiisbcaniworlung empfiit et, besitzt aber nicht so uicl Billigkeitssinn, uni einzusehen, boss man ben oerlciimbetfii ©ramtcit Jdrias cine Genug-thuung fcbuldig ift. Em solchcS ©orgeheu richtet sich von felbft, und Fiitst Ernst Wmdisch Gtatz diirfte nun a mil ohne bejondcten Hinweis znr EikeiintniS uni) SBiirbigung der klaglichcn Rolle gekomineit seiu, zu welcher ihn seine politischen Rteiinde ntiss* brauchten. Wcr immer aber ber imelleciu^lle Ur# heber ber H>tzereien gegen die Juioner ©eaniten unb ber in Rede slehenden Jittetpellation gcwesen sein mag: so Diet ift gcwiss, vass cut derortig ehr» Uergessenes. vcrleumbenschcS Treiben jvbe ©ache schabigt, in beren Dienst dasselbe infceniert wurbe, unb bass bie nationale Paltei IM kigenen Jntereffe ! tuohl da ran thun wiirde, solchcu Patteigenoffeit mBgtichst bald bas Handwcik zu tegen. — (Der Verein bet Aerzte in Stain) HSlt Mittwoch. den 25. d. M.. cine Sitznng mit fol-genbem Ptogtamme ab : A. Jnnete Angelegenheiten, boruntet bie Verleihung bet LSschner'schen Sliftung, zu welchet iant Statute,, bie Gegenwart von min« destenS zwSlf Mitgliedern erforberlich ist. B. Vor-tr8jje: 1.) Sanitatsrath Dt. Keesbacher iiber Le-berabscess ; 2.) Stadtvhysicus S)r. Kowatsch iiber pa-biattische Mittheiluugen. Witterung. Laibach, 23. Februar. Sehr triibe, Rebel imb Rcgen, schwacher O. WLrnie: morgens' 7 Uhr + 3 4°, nachmittags 2 Uhr + 5 6° C. (1879 + 2 8«, 1878 + 8 2° G.) Barometer im Fallen, 730 07 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Waiiiie + 3 8°, das gestrige + 3'0°, bezichungsweise urn 4 2° und 3 3° iiber dem Normale; der gestrige Niederschlag 2 50 Millimeter Negen. Angekommene Fremde am 22 Februar. Hotel Stadt Wien. Jilno, k. k. Hauptmann im Generalštabe, Graz. — Pogatschnigg, Podnart. -- Rosenberger und Reguli, Kaufleute, Wieu. — Zwenkel, Kausmanns-gattin, s. Schwester, Lichtenwald. Hotel Elephant. Jernay, Riemer, Graz. — Treven, HdlSm. — Arko, Agram. — Porzel Adele, franz. Gou-veruante, und Reih, Reisender, Wien. — Dr. Fallinger, 1. f. Corvettenarzt, Pola. — Linder Cacilie, Gasthof-besitzerin, Neumarktl. Berstorbene. Den 20. Februar. Josef LavriS, pensionierter Psarrer, 77 I, Kuhthal Nr. 11, Marasmus. Den 21. Februar. Ursula Jesich, Jnwohnerin, 82 I., Petcrsstrahe Nr. 7, Lungenentziinduiig. — Maria ZupanSii, gewcsene Magd, 65 I., Kuhlhal Nr. 11, Krebs-dyskrasie. — Ursula Turk, Jnwohnerin, 80 I., Congress-platz Nr. 14, Allersschwache. Den 22. Februar. Gisela Strukel, 6 Monate, Polanastrahe Nr. 25, Fraisen. In, Civ i l sp i t a Ic: Den 18. Februar. Anton MarkiS, Grundbesitzer, 67 I., Erschopsung der Kraste. Den 19. Februar. Mathias Perne, Taglohner, 65 I., Marasmus senilis — Gregor ©elan, Arbeitcrssohn, 5 I, Angina diphtheritica. — Fanni ZupanclH, Tag-lShnerstochter. 14 I, Angina diphtheritica. Den 20. Februar. Maria KopaS, Jnwohnerin, 56 I, Emphysema pulmonum chron. — Johann Ausii', Jnwohner, 73 I., Marasmus. Gedenktafel iiber die am 25. Februar 1880 stattfindenden Lici-tntionen. 3. Feilb., ^uniid’sche Real., Stenicne, BG. Neumarktl. — 1. Feilb., Kikelj'sche Real., Jgglack, BG. Laibach. — 1. Feilb., Devjak'sche Real., Uiiterloitsch, BG. Loitsch. — I- Feilb., Meze'sche Real, Brod, BG. Loitsch. — 2. Feilb, Starz'sdie Real., Zap^>tok, BG. Rcifniz. — — 3. Feilb., Strukelj'sche Real., Ulaka, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Debevc'sche Real., Grahovo, BG. Loitsch. — S. Feilb., Opeka'sche Real., Unterseedors, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Milavc'sche Real, Zirkniz, BG. Loitsch. — 2. Feilb, ©olob’sdic Real., Polane, BG. Rudolsswert. — 3. Feilb, Zalaznik'sche Real., Kirchdors, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Jager'sche Real, Landol, BG. Senosctsch. — 2. Feilb., Kikelj'sche Real., Jgglack, BG. Laibad,. — 1. Feilb, Pojlep'sche Real., Plciivica, BG. Laibad,. 3. Feilb, Japcl'jd,e Real, Jggdors, BG. Laibach.— 3 Feilb., Balant'sche Real., Skopaknik, BG. Laibach. — 1. Feilb., Secar’sdic Real., Grahovo, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Miti itsdj’jchc Real., Maine, BG. Nassensiih. — 3. Feilb., Wodnik'schc Real., Salock>, BG Laibad,. — 2. Feilb., Gasperlin'sche Real., Olscuk, BG. Kiainburg. — 3. Feilb., Kraschowitz'sche Real., Wusd>insdors, BG. Mottling — 3. Feilb., Kunkii'sche Real., Stenitschne, BG. Neumarktl. — 3. Feilb., Eparmbleck'sche Real., Niederdors, BG. Loitsd,. — 3. Feilb., Kova ■’sd,c Real, Grahovo, BG. Loitsd, — 2. Feilb., Scheschek'sche Real, Gaberje, BG. Rudolsswert. Theater. H e » t e lungerader Tag): Das Kathchen von Heilbron. Trauerspiel von filcift. Wieurr Biirse vom 21. Febtuat. Hffgtmtiiw Slaots-fcfufd. StaatSlose. 1854. . . „ I860. . . „ I860 zu 100 fl. 1864. . . 6rnncUo!faftimg»~ ©bligolionfB. Galizien.............. biebenditrgen . . . tcmcfer Banat . . . iladert Aofthtn. Donau-Regul.-Lose . llng. Praonenanleheu Wiener Lnlehen . . . Hctitn v. lUnfcen. Ereditanstalt f.H.u.G. tftalienal&ant........ Acticn v. transport* Hnternebaiungcn* Llfold-Babn........... Donau - Dampfschiff. Llisabeth-Westbahn . ^erdinandS-Stordb. . Hranz.Ioseph-Babn . Haliz. AorUmbroigb. t'emberg - tLzernowiy -8louh»ti)eicllf.2S 101 25 82-2o 174-121'— 107 60 180 50 18-25 117-25 Echte Harzer lianacicnvotjcl1, direct and Andreasberg nugefommen, find uur kurze Zeit hier zu haben. 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Der ans cine sorgsiiltige, nut besondere Methode an-der srischen eigcncn Art Spitzwegeridipslanze bcreitete East ist bei Blust- und Lungenlcidcn, Bronchial-Vcrsdilcimung, Hnsten, Heiscrkeit, Keuch- imb Krampshusten bei Erwach-senen imb Kinbcrn als bestes hilss- imb Heilmittcl an-zucmpfehlcn. Alleiniges Depot bee wirklid) edjtcn, an Wirksamkeit unubertroffeuei, Sastes befindet sich Bei Victor v. Truk<5ezy, Apotheker „jum goldenen Einhorn" in Laibach, Rathans-platz Nr. 4.____________________(42) 15-7 Nebenverdienst "WA siir intelligcnte Personen alter Stande »ad, Qualification imb Fleijj Bis zu 2000 ft. jahrlich gcBoten burch UeBer-nahme eincv Vcrtrctung vhne Auslageu und Risico. Zu-schristcn: Redaction des „Kapitalist",^Wie», Kohlmarkt Nr. 6, miter ,,NcbeiiDetbienft". ~ (66) 3-2 fitr Nahinaschinen-Handler! Billigste imb bestc Einkaussquclle vou Ndhmaschinen-bestanbtheilen, Sd,iffd,en, Nabclii, Riemcn und Metall-waren allcr Systcine in bcr Fabriksniederlage p. Steiner, Wien, VII., Sigmundsgasie Nr. ti. Jllnstrierte en xros-Preislisteii auf Verlangen gratis unb franco. (57) 6—4 Lebensmittel-Preise in Laibach am 21. Februar. Weizen 10 fl. 56 kr., Korn 6 fl. 83 kr., Gerste 5 fl. 6:t kr., Haser 3 fl. 25 kr., Bud,weizen 5 ft. 20 kr., Hirse o fl. 53 kr., Kukuruz 6 fl. 60 kr. per Hektoliter: Erdapsel 4 fl. 18 kr. per 100 Kilogramu, ; Fisolen 9 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 85 kr., Schweinsett 70 kr., Speck, ftischer 56 kr., gesclchter 60 kr., Butter 70 kr. per Kilo-qramm; Eier 21/, kr. per Stiick; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 58 kr., Kalbsleisch 56 kr., Schweinfteisch 48 kr., Schiipsenfleisd, 36 kr. per Kilogramin; Hen 1 fl. 87 kr., Stroh 1 ft. 69 kr. per 100 Kilogramu,; hartes Holz 8 fl. — kr., weiches Holz 5 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weitzer 16 fl. per 100 Liter. Mit k. k. osterr. Privilceiuin und konigl. preuss. Ministerialapprobation. Dr. Borchardts arom. 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Mehrere Falscher und Versohleisser von Falsiflcaten sind in Wien und Prag bereits zu empfindlichen Geldstrafen verurtheilt worden, (446) 10-7 Raymond & Comp, in Borlin? k. k. Privilog.-Inhaber und Fabrikanten. Druck von Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Bcrlegcr: Ottoinar Bamberg. Fur die Redaction verantwortlich: Dr. Hans KrauS.