Lllibchkl TliMtt. Nr. 74. PrLnnmerationSpreilei Für Laibach: Gauzj. fl. 8'4k>; Zustellung ins Haus vrtlj. 25 kr. Mit der Post: Ganzjähr. fl. >2. Probewahlen. Redaction und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15. Montag, 1. April 1878. — Morgen: Franz d. P. LiebL Ansertion«preise: Einspaltige Petitzeile » < kr., bei ieberholnngen i» L kr. Anzeigen bi« S Zeilen 2V kr. 11. Jahrg. Getreu seiner seit Jahren und bei allen Wahlen eingehaltenen Uebung werden vom Central-Wahlcc,mite des constitutionellen Vereins aus Anlaß der bevorstehenden Gemeinderathswahlen im Laufe der nächsten drei Tage Probewahlen veranstaltet. Dies bietet uns die willkommene Gelegenheit, auch unsererseits auf die entschiedene Bedeutung derselben und auf den Einfluß, den sie bereits auf das definitive Wahlresultat zu nehmen bestimmt find, hinzuweisen. Ein Haupterfordernis und ein Kennzeichen wahrhaft constitutionellen und fortschrittlichen Lebens, sei es in der Gemeinde oder im Staate, ist die größtmöglichste Oesfentlichkeit. Alle wichtigen Fragen müssen in einer Weise behandelt und erledigt werden, daß jedem sich dafür Interessierenden die Gelegenheit geboten wird, zur rechten Zeit seine Stimme erheben und seine Anschauung unbehindert vertreten zu können. Wo das Gegen-theil platzgreift, wo sich überflüssige Heimlichthuerei einschleicht, wo die bedeutenden Angelegenheiten 'tatt im weiten Kreise aller Betheiligten durch 'tille Abmachungen abgethan werden, da lassen ich vielleicht das eine oder andere mal gelungene leberraschungen erzielen, allein auf die Dauer ist ein solcher Zustand nicht haltbar, der Eifer der Einzelnen für das Allgemeine erlahmt; die politischen Verhältnisse gehen der Versumpfung entgegen, und alles öffentliche Leben verfällt dem raschen Siechthum. Zu den wichtigsten Angelegenheiten unseres modernen staatlichen Lebens gehören ohne Zweifel die Wahlen in die verschiedenen Vertretungskörper, und gerade hier muß der eben entwickelte Grundsatz in seiner vollen Ausdehnung zur Anwendung kommen, wenn diese Wahlen zu einem guten Ende führen, wenn die richtigen Männer aus denselben hervorgehen und die wirkliche Meinung der Majorität der Wähler hiebei ihren Ausdruck finden soll. Die sicherste Bürgschaft für einen gedeihlichen und befriedigenden Ausfall der Wahlen aber bieten vorhergehende öffentliche Probewahlen. Dieselben haben vor allem einen doppelten Zweck. Zunächst ist hier jedem einzelnen Wähler die volle Gelegenheit geboten, seine Anschauungen, Wünsche und Beschwerden bezüglich der Wahlen zum Ausdruck zu bringen, die Eigenschaften zu bezeichnen, die nach seiner Ansicht einem vertrauenswürdigen Kandidaten nicht fehlen dürfen, und eventuell auch Männer in Vorschlag zu bringen, die ihm für die Uebernahme einer öffentlichen Vertrauensstellung besonders geeignet erscheinen. Während nach der Probewahl jede persönliche Meinung zurücktreten muß und die unbedingte Disciplin für jeden gewissenhaften Wähler zur obersten Pflicht wird, bieten die Probewahlen eben die Möglichkeit, so lange es noch Zeit ist, spezielle Wünsche zu erörtern und eventuell mit allen erlaubten Mitteln durchzusetzen. Die Vorwahlen haben jedoch noch eine weitere bedeutsame Aufgabe zu erfüllen. Sie bilden das legale Forum, auf dem diejenigen, die Lust und Eignung in sich spüren, in einen öffentlichen Vertretungskörper einzutreten, vor ihren Mitbürgern erscheinen, ihr Programm entwickeln und offen und ungescheut an das Vertrauen derselben appellieren können. Schon diese wenigen Andeutungen werden genügen, um darzuthun, daß Probewahlen durchaus nichts Gleichgiltiges, durchaus keine leere Formalität, und daß sie im Gegentheil der einzige richtige Weg sind, um wirklich beliebte, die volle Eignung besitzende Kandidaten zu gewinnen, etwa herrschende Meinungsdifferenzen zu einer befriedigenden und ordnungsmäßigen Austragung zu brin- gen und für die Hauptwahl eine rege Betheili-gung und die nothwendige Disciplin zu sichern. Wenn wir dabei die außerordentliche Wichtigkeit der Gemeinderathswahlen, ihre einschneidenoe Bedeutung für so zahlreiche geistige und materielle Interessen jedes Einzelnen in Betracht ziehen und eben erwägen, daß für ein definitives Wahlresultat im erwünschten Sinne die Probewahl gezeigtermaßen die werthvollste Voraussetzung und die größte Garantie bildet, so dürfen wir von jedem politisch geschulten und seiner Aufgaben bewußten Wähler erwarten, daß er sich an der Wahlbewegung bereits durch Theilnahme an der Prooewahl betheiligen und gerne alles aufbieten werde, um schon diese zu einer zahlreich besuchten und erfolgreichen zu machen. Wie in so vielen anderen Punkten unterscheidet sich die Verfasfungspartei auch hier seit jeher zu ihrem aroßen Vortheil von ihren na-tional-klerikalen Gegnern. Letztere haben dem Prinzip der wahren Oeffent-lichkeit im politischen Leben aus bekannten Gründen nie sehr gehuldigt, namentlich bei den Wahlen aber es fast immer sorgfältig vermieden, an weitere Kreise der Wähler sich zu wenden. Im Gegen-theile ist es ihre Art: im engsten Kreise der Führer die ergebenen und willsährigen Persönlichkeiten auszusuchen, schon vorher alles in einem geheimen Eonventikel festzusetzen und dann die der herrschenden Eoterie genehmen Kandidaten der Wählerschaft einfach aufzudrängen. Die Verfassungspartei dagegen unterließ es nie, mit vollster Oeffent-lichkeit und Objectivität vorzugehen, Probewahlen zu veranstalten und damit allen Wähler» und allen Kandidaten die Gelegenheit zu geben, ihren Anschauungen rechtzeitig Geltung zu verschaff««. So rege der Eifer und so musterhaft die Disciplin der verfassungstreuen Wählerschaft seit IleMelon. Naturwissenschaftliche Zukunststräume. Ist es ein Glück oder ein Unglück, daß wir nicht in die Zukunft schauen können? Meist bekommen wir auf diese Frage die Antwort, es sei ein Glück. Warum? Es kommt eben auf die Zukunft selber und ihre Beschaffenheit an. Wer ans die Erbschaft eines alten, reichen Onkels warten muß, fühlt sich in diesem Wissen ganz wohl, wer dagegen im Gefängnis auf die Execution des uoer M.ausgesprochenen Todesurtheils harrt, ge-rath m eine sehr ungemüthliche Stimmung. " "E- so trägt auch die Menschheit selber Verlangen, die ihr bevorstehenden Schicksale zu, wissen- Wie steht es nun hier mit dem Nutzen des Wissens und der Unwissenheit? Ver-muthlich ebenso, wie beim Einzelnen. Völker und Kulturperioden, denen noch eine große Zukunft winkt, würden durch solches Wissen zu mntkngem und energischem Vorwärtsstreben angetrieben; wo diese Zukunft bereits verscherzt, müßte sich das Bewußtsein der Aussichtslosigkeit alles Ringens mit Zentnerlast auf jede Regung der Schaffenslust legen. Es gibt Zeiten, wo die Zukunft näher zu sein scheint als sonst, wo alle Ereignisse gleichsam eine Ahnung von ihr in sich zu tragen scheinen: sie bestätigen die oben gemachte Behauptung. Die letzten Jahrhunderte des römischen Reiches bieten ein solches Bild der Verzweiflu«g an der Zukunft dar, die unsern — und wir können darüber nicht glücklich genug sein — schwelgen umgekehrt in den kühnsten Hoffnungen. Viel ward gewonnen, noch mehr ersehnt man von den kommenden Jahren. Jeder nach seiner Weise. Der eine meint, ein politisches Ideal werde auf die Erde herabsteigen und ein Reich des ewigen Friedens entstehen; der andere träumt die Verwirklichung der socialen Glückseligkeit; vor allem aber erwartet jeder eine immer größere Ausbreitung der Macht des Menschen über die Natur, einen Fortschritt der Naturwissenschaften ins Unendliche. Liegt diese Hoffnung nicht so nahe? Denken wir hundert Jahre zurück: damals gab es keine Ei en-bahnen, keine Dampfmaschinen, keine Telegrafen. Wird nicht in aber hundert Jahren das menschliche Wissen einen eben so großen weiteren Zuwachs gewonnen haben? Für die Phantasie ist es sicherlich eine angenehme Aufgabe, sich in diese Möglichkeiten zu vertiefen, und ein Berichterstatter ihrer Träume wird stets auf Gehör zu rechnen haben; ist es doch nur Angenehmes, was er unS von der Zukunft zu berichten weiß. Ein solches Traumbüchlein sind auch „die Bilder aus der Zukunft" von Kurd Laßwitz (Breslau, S. Schottländer 1878). Der Autor macht aus ganz besondere Weitsichtigkeit Anspruch. Er begnügt sich nicht, auf seinem naturwissenschaftlichen Pegasus hundert Jahre zu überfliegen; er überfvrmgt mit jedem Satze gleich ein Jahrtausend; sein erstes Phantasiestück führt uns ins Jahr 2371, sein zweites ins Jahr 3877. Daß er da seltsame Dinge schaut, ist nicht weiter zu verwundern. Gleich zum Beginne erblickt der staunende Leser die sonderbare Erfindung eines Geruchsklaviers. Nachdem man die Musik auf einen solchen Höhepunkt an Vollkommenheit gebracht, daß das Ohr unmöglich mehr vertragen konnte, hatte man seine Aufmerksamkeit der so sehr vernachlässigten Nase zugewandt. Die Feinheit des Geruchsorganes war freilich bei der Menschheit in der Rückbildung begriffen ; aber warum sollte man dieser nicht steuern können? Kein anderer Sinn wirkt gleich lebhaft auf unsere Jdeenassociation wie der des Geruchs. Es lag nahe, ihn künstlerisch dazu zu verwerthen, bestimmte Vorstellungen und Empfindungen in uns hervorzurufen. Man studierte die Eigenthüm- Jahren bei allen Wahlen war, so unterschätzt doch oft mancher, und darunter gerade die treuesten Parteigenossen, die Wichtigkeit der Probewahl, indem er in vorhinein willens ist, deren Resultat anzuerkennen uno demgemäß bei der Hauptwahl vorzugehen. Dem gegenüber möchten wir nicht nur abermals auf die vorentwickelte Bedeutung dieser Vorwahlen aufmerksam machen, sondern insbesondere noch das zu bedenken geben, daß es durchaus nicht einerlei ist, ob die Probewahlen zahlreich besucht sind oder nicht. Denn ein zahlreicher Besuch derselben ist auf der einen Seite bereits eine Garantie für die Hauptwahl, eine Mahnung an etwa schwankende Parteigenossen, und eine Entmnthigung für die Gegner und auf 'der ändern Seite die beste Gewähr, daß die ausgestellten Kandidaten wirklich das Vertrauen der Mehrheit ihrer Wähler genießen. Aus allen diesen Gründen möge daher die verfassungstreue Wählerschaft die Probewahlen vollauf würdigen; niemand möge dieselben für etwas Gleichgültiges ansehen und niemand die kleine Mühe scheuen, ihnen beizuwohnen und damit die gute Sache, die bei den Hauptwahlen siegen soll, schon im ersten entscheidenden Stadium zu unterstützen. General Jgnatieffs Mission in Wien ist nach den vorliegenden Mittheilungen der Wiener Blätter als gescheitert zu betrachten. Er sollte Oesterreich bestimmen, angesichts der Verlegenheit, welche durch Englands entschiedenes Auftreten dem siegesstolzen Rußland bereitet ist, sich zu verpflichten, durch wohlwollende Neutralität die Sache Rußlands zu fördern, ihm den Sieg über den augenblicklich gefährlichsten Gegner zu erleichtern, damit — das schließliche Abkommen mit Oesterreich noch leichter und sichererer werde! Es war wol eine unmögliche Aufgabe, welche dem „eliar-weur« Jgnatieff diesmal gestellt wurde. Mochte er auch, wie die „Pr." aus der Unterredung eines ihrer Mitarbeiter mit dem russischen Diplomaten erfährt, Oesterreich earts dlaneks auf der westliche» Hälfte des europäischen Osmanenreiches anbieten, sich dafür die östliche zur vollen Verfügung vorbehaltend, von welchem Werth konnten solche Concessionen auf fremde Kosten, solche Anweisungen auf^eine erst zu erkämpfende Zukunft, solche Einladungen zur Theilung und iwxlioits zur Mitübernahme der Verantwortung, zur Allianz, eventuell gegen das ganze übrige Europa für einen Minister sein, der das Departement des Auswär- lichkeit und Wirkungen der Gerüche, fand die Gesetze ihrer Harmonie und Disharmonie, anfänglich auf empirischem, später auf theoretischem Wege. Man erfand das Geruchsklavier oder Ododion; dasjenige, welches der Autor uns Vorspielen läßt, „stammte aus einer deutschen Fabrik und zeichnete sich durch seinen großen Umfang an Gerüchen aus; es reichte von dem als unterste Duftstufe angenommenen Keller- oder Modergerüche bis zum Zwiblozin, einem erst im Jahre 2369 entdeckten äußerst zarten Odeur. Ob man dann auch eine Odyssee dichten wird, in welcher sich der neue Odysseus vor dem Zauber einer Duftsirene die Nase zuhält, wird leider nicht erzählt. Uebrigens sinkt das genannte Organ bald zu seiner früheren Unbedeutendheit wieder herab: die Geruchskunst verfällt und das vierte Jahrtausend nach Christo hat eine neue Kunst erfunden, die „Pfycho-kinetik". Der „Psychokinet oder die Gehirnorgel" war ein Instrument, welches gestattete, unmittelbar, ohne Vermittlung der Sinne, auf das Bewußtsein durch direkte Reizung der betreffenden Gehirnpartien zu wirken. Man machte sich auf diese Weise unabhängig von den spezifischen Sin-nesenergieen, vermöge deren der Mensch eben nur fühlen, sehen, schmecken, riechen oder hören konnte. tigen in einem Rechtsstaate zu vertreten hat, einem Staate, der durch einen kaiserlichen Wahlspruch die Gerechtigkeit für die Grundlage der Staaten erklärt hat? Wenn die Orientfrage unter ihren vielfachen Phasen eine glückliche aufzuweisen hat, so ist es der nach allen Mittheilungen nicht zu bezweifelnde Mißerfolg des Grafen Jgnatieff in Wien! Minister Tisza ist zu einem Kronrathe nach Wien berufen worden. Im ungarischen Abgeordnetenhause wurde eine Petition des Zipfer Comi-tats eingebracht, welche verlangt, daß die bedrohten Interessen der Monarchie mit den Waffen ver-theidigt werden. Das Haus sprach sich entschieden für die englische Allianz und gegen die russischen B emühungen aus, zwei Mächte zu trennen, welche, wie Esernatonyi sagte, das größte Interesse haben, daß die orientalische Frage nicht im russischen Sinne gelöst werde. Die ersten Wiener Blätter verurtheileu das Auftreten Rußlands in scharfen Ausdrücken. Die „N. fr. Pr." sieht die letzte Friedenshoffnung nur in einem vollständigen Aufgeben der Machtträume Rußlands, die „Presse" macht es für alle unheilvollen Folgen eines Zustandes verantwortlich, der den Frieden als ein ebenso großes Uebel erscheinen läßt als den Krieg und alle Baude europäischer Ordnung löst, und das „N. Wr. Tgbl." vergleicht Rußland mit einem kühnen Bergbesteiger, der den höchsten Gipfel erklommen und die wallende Fahne auf denselben triumphierend auf-gepflamt hat, nun aber vor dem Absteigen steht, dem gefährlichsten Theil des Unternehmens, ohne Halt zu finden für den tastenden Fuß, ohne einen Helfer, der ihm ein rettendes Seil zuwirft. Ans dem englischen Parlamentshause. Die Unter Haus sitzung vom 29. März war eine historisch denkwürdige. Die Regierung zeigte durch den Kriegssekretär Hardy an, daß die Einberufung der ersten Armee- und Milizreserve noth-wendig sei. Eine diesbezügliche königliche Botschaft gehe dem Hause wahrscheinlich Montag zu. Sodann erfolge eine Proklamation, welche wahrscheinlich jene Reserven einberuft, die nöthig sein dürften. Anfragen Eowens und Childers beantwortend, sagte Hardy, die erste Klasse der Armeereserve belaufe sich auf ungefähr 13,00 », jene der Milizreserve auf ungefähr 2b- bis 30,000 Mann. Die Einverleibung der Miliz in die Armee erfolge erst, wenn eine Expedition in das Ausland gehe. " Man vermochte gesetzmäßig geordnete Reihen von Gedanken oder Empfindungen unmittelbar im Centrum des Bewußtseins hervorzurufen. In einer Welt, die derlei Instrumente besitzt, geht es natürlich noch weit phantastischer her, als in der des Ododions. Befreit ist die Menschheit von allen Nahrungssorgen. Man hat die künstliche Zusammensetzung des Eiweißes entdeckt und bereitet nun Brod und Fleisch unmittelbar aus den Elementen. So gibt es auf Erden nur noch an den wenigsten Stellen Wälder und Wiesen, und die Gelehrten streiten sich, ob es sich lohne, wenigstens das Dasein der Arzneipflanzen künstlich zu verlängern. Die Wirthsgärten liegen tief unter dem Meeresspiegel, in dem man sich mittels eines Schwimmapparates fortbewegt, der aus einer „ Platin-Silicium-Kohlenwasserstoffverbindung besteht, einein compliciert zusammengesetzten Körper, der bei außerordentlich geringem spezifischen Gewichte die Eigenschaften des Platins mit der Durchsichtigkeit des GlafeS und der Biegsamkeit des Kautschuks verbindet, aber auch wie dieser gehärtet werden kann." Man hat gelernt, den Sauerstoff als festen Körper darzustellen. Man legt einen Tunnel mitten durch die Erde zwischen Deutschland und Kalifornien an. (Schluß folgt.) Im Oberhause gab Lord Derby seine (bereits Samstag von uns reproducierte) Erklärung ab. Lord Beaconsfield erwiderte darauf, die Königin verlor heute einen ihrer befähigtesten Rathgeber; nur jene, die mit ihm arbeiteten, werden seine Fähigkeiten zu schätzen vermögen. Der Minister erwähnte die 2öjährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen ihm und Derby und erklärte, er habe zuerst Anstand genommen, den Grund des Schrilles zu detaillieren, der für Graf Derby so schwerwiegend und für das Haus von so großem Interesse und Wichtigkeit sei, und er würde ebenfalls von der Berührung des Gegenstandes absehen, aber er habe gelernt, daß aus einem unnöthigen Geheimnisse viel Unheil entstehen könne. Er halte es daher für seine Pflicht, heute zu sagen, daß infolge der Vermuthuug, daß der Kongreß aus Gründen nicht statttfinden werde, die jetzt nicht zu berühren nöthig sei, da Graf Derby selbst erklärt habe, daß dies nicht der Grund seines Rücktrittes sei, es zu einer Zeit, wie die jetzige, wo das Gleichgewicht im Mittelmeere gestört ist und die Hoffnung auf eine Reetificiernng des Gleichgewichtes durch den Kongreß ganz aus-gehört zu haben scheint, der Regierung zur Pflicht wird, den zu treffenden Schutz zu erwägen, um immensem Uuheile zu begegnen, oder es zu verhüten. Im Interesse des Friedens daher und zum Zwecke der gehörigen Beschützung der Rechte deS britischen Reiches haben wir es für unsere Pflicht gehalten, die Einberufung der Reserven anzuem-pfehlen. Eine diesbezügliche Botschaft wird dem Parlamente zugehen. Sobald dieser Anlaß eintritt, wird das Haus Gelegenheit haben, die Politik dieser Maßregeln und das Verhalten der Regierung zn discutiereu. Redner bedauerte tief, daß dann Derby'S Unterstützung fehlen werde, und bedauerte das Zerwürfnis mit Derby. Sein Schmerz darüber werde nur durch die Ueberzeugung gemildert, daß die Königin eine Politik anempfohlen habe, welche die Erhaltung ihres Reiches, die Freiheit Euro-pa's und die Größe und Sicherheit des Landes zum Zwecke habe. In der Abendsitzung des Unterhauses verlangte der Staatssekretär Northcote die Vertagung der Budgetdebatte auf den 8. April, damit die Discnfsion über die (heute dem Parlamente zugehende) königliche Botschaft am Donnerstag statt-sinde. Die Regierung fühle die Zeit gekommen, wo ein entschiedener Schritt nöthig sei und sie das Parlament consnltieren müsse. Nachdem die jüngsten Ereignisse die Kraft der Verträge vernichtet haben, sei es nicht nur billig, sondern noth-wendig, die jetzigen Verhältnisse zu prüfen und festzustellen, was geschehen solle. Der russischtürkische Vertrag sollte die Basis der Kongreßverhandlungen sein, das Verlangen Englands nach Vorlage desselben war daher nicht eine einfache Formfrage. Er schloß: „Wir verstehen nicht die entstandene Schwierigkeit und bedauern deren Eintritt. Wir haben unser Möglichstes gethan; wir bedauern, daß das Resultat nicht befriedigender ausgefallen. Jetzt aber haben wir die Stellung des Landes und was dessen Interessen erfordern, zu erwägen; wir haben die Stellung des Landes als eine der Großmächte zu erwägen und von dem Gesichtspunkte aus, daß es Interessen mit anderen Mächten an einem europäischen Arrangement habe. Wir müssen auch die besonderen Interessen Englands erwägen, und ob England versuchen soll, jene Interessen mittelst einer Konferenz oder in anderer Weise zu behaupten." Gladstone protestiert gegen das Verfahren Northcote's, das Haus noch vor der Vorlegung des diplomatischen Schriftenwechsels „vorurtheils-voll" zu „beeinflussen", verschob aber eine end-giltige Aeußerung bis auf das vollständige Bekanntwerden der Sachlage. Die Nachricht von der Ernennung Salis-bury's zum Nachfolger Derby's wurde dementiert. Der am 30. März veröffentlichte diplomatische Schristenwechsel über den Kongreß bringt nicht viel neues. Er bestätigt, daß Oesterreich die strikte Forderung Englands nach Vorlage des ganzen Vertrages nicht theilte, sondern sich mit der Versicherung der russischen Regierung zufriedenstellte, daß alle Punkte von europäischem Interesse (welche nämlich Rußland als solche ansehen wollte?) dem Kongresse vorgelegt wurden. Interessant ist die Erklärung Fürst Gortschakoffs an den rumänischen Agenten in Petersburg, Rußland werde eine Diskussion über die Cession Beßarabiens auf dem Kongresse nicht zulassen. Parlamentarisches. In der Sitzung des Herrenhauses vom 29. März wurde die Spezialdebatte über das Budget fortgesetzt. Die weiteren Kapitel des Budgets sowie das Finanzgesetz wurden ohne Debatte erledigt. Ebenso wurden die Gesetze: 1.) betreffend die Veräußerung mehrerer Aerarialgebäude in Laibach, 2.) betreffend das Ausyleichsproviforium und 3.) betreffend die Ermächtigung zur Ausprägung der Kupferscheidemünzen ohne Debatte erledigt. Das Abgeordnetenhaus verhandelte am 30. März über das Einquartieruugsgesetz und beschloß, dasselbe an den Ausschuß zu nochmaliger Beschlußfassung rückzuverweisen. Es handelte sich um die wichtigste Frage des Gesetzes, wem die Einquartierung zur Last zu fallen habe. Die Majorität des Ausschusses glaubte im Sinne der Regierungsvorlage eine Unterscheidung zwischen der bleibenden und der vorübergehenden Einquartierung machen und erstere auf die Länder, letztere auf die Gemeinden wälzen zu sollen. Die Ausschußminorität hingegen befürchtet bei Annahme dieses Grundsatzes eine Bedrückung der Gemeinden und beantragte demgemäß, die erwähnte Unterscheidung zwischen bleibender und vorübergehender Einquartierung nicht aufzustellen, sondern beide Arten als eine von den Königreichen und Ländern zu tragende Last festzusetzen. Nebenher wurde von dritter Seite der bei den bestehenden Verhältnissen ganz undiscutierbare Standpunkt fest-aehalten, daß die Last der Einquartierung das Reich zu tragen hätte. Man entschied sich dafür, die Frage nochmals an den Ausschuß zur Prüfung und Bericht-erstattung zu leiten. Minister Horst trat entschieden der namentlich auf der Rechten geäußerten Ansicht entgegen, als ob es sich darum handeln würde, die Lasten der Einquartierung vom Reiche auf die Läuder zu überwälzen. Der Minister erklärte nachdrücklich, die Haupttendenz des Gesetzes sei auf die Entlastung der Gemeinden gerichtet. Das Abgeordnetenhaus wird sich mit dem Gegenstände heute neuerdings beschäftigen. Tagesneuigkeiten. — Ein großes Munitionsdepot soll, wie die „Bozener Ztg." hört, im Schlosse Sigmunds-kron errichtet werden. Wie es heißt, werden dort bei 14,000 Ztr. Munition (Patronen rc.) untergebracht. — Das Mobiliar Franz Deaks wurde diesertage in P e st versteigert und erzielte theilweise fabelhafte >p^ise, so ein Meerschaumkopf mit Silberbeschlag, beschenk des Grafen Stephan Szechenyi, 500 fl., ein Reibhölzchenetui 70 fl., ein Faber'fcher Bleistift 4 fl. u. f. w. — Eine „ E h r l i ch k e i t s m a s ch jn e." Eine Maschine, die Menschheit ehrlich zu machen, ist ein sinnreicher, mit Zählwerken versehener Kassestand-verzeichner und Kontrollor (amerikanische Erfindung), welcher durch Hebelwirkung nach oben eine Quittung über eingezahlte Beträge abgibt und nach unten auf endlosem Papierstreif zugleich denselben Betrag verzeichnet, so daß nach Geschäftsschluß der Chef des Hauses den im unteren Theile verschlossenen Apparat aufzusperren und die gedruckte Zahlenreihe nur zu addieren braucht, welche mit der Kasse dann stimmen muß. Dieser Apparat wird in der Pariser Weltausstellung zu sehen sein. Lokal- und ProvittMl-Äligeletzkuheilen. Original-Korrespondenz. Weiße nfels, 31. März. Nachdem durch drei Tage massenhafter Schnee fiel, trat am 30. d. ausgiebiges und anhaltendes Regenwetter ein, um 6 Uhr 25 Minuten heftiger Sturni, Platzregen, Blitz und Donner. Es herrscht hier allgemeine Besorgnis wegen einer großen Schaden bringenden Ueber-schwemmung. — (Ueber die Bedeutung der Probewahlen) sprechen wir heute an leitender Stelle. Hier wollen wir nur beifügen, daß dieselben morgen Dienstag für den I., Mittwoch für den II. und Donnerstag für den III. Wahlkörper stattfinden; ferner, daß von einer persönlichen Einladung der einzelnen verfassungstreuen Wähler zu den Probe-Wahlen für diesmal Umgang genommen wurde. Die Einladung erfolgt ausschließlich durch die betreffende Ankündigung des Centralwahlcomites in der Zeitung. Es werden daher alle Wähler gebeten, diese Ankündigung zur Kenntnis zu nehmen und nicht weiter auf eine persönliche Einladung zu warten. — (Fleischtarif für den Monat April.) Das Kilogramm bester Qualität von Mast, ochsen kostet 54 kr., mittlerer Qualität 46 kr., geringster Qualität 36 kr.; von Kühen und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 48, 40 und 32 kr. — (Photographien.) Der hiesige Photograph Herr Pogorelz in der Bahnhofgasse hat soeben 6 mit seinem großen Apparate vorzüglich ausgeser-tigte Gruppenbilder, uud zwar Sängergruppe (32 Mitglieder des Mannerchores der philharmonischen Gesellschaft), Feuerwehrgruppe (85 Mitglieder der hiesigen Feuerwehr) und 4 Offiziersgruppen zur Ansicht ausgestellt. Die Beschauer dieser Gruppenbilder loben die gute Porträtähnlichkeit. — (Die vorgestrige Turnerkneipe) zählte zn den animiertesten der heurigen Wintersaison, das Vokalquintett (die Herren Manisch, Laut-uer, Mailler, Lang und Wagner) sang eine ansehnliche Serie ernster und heiterer Lieder und die Herren Kraft und Leuthold u. a. sorgten durch humoristische Vorträge für ausgiebige Unterhaltung. Diesem Ver-gnügungsabende wohnten nahezu 60 Mitglieder des Turnvereines und mehrere Freunde desselben bei. — (Attentat.) Gestern abends um circa lO UHr wurde ein Führer des Infanterieregiments Leopold in Unterschischka von drei Bauernburschen — anscheinend wegen eines Frauenzimmers — überfallen und mit Messerstichen jämmerlich zugerichtet: er trug nicht mehr als zehn Stich- und eine Hiebwunde davon. Im Gasthause „Zur Vereinigung", aus dem er sich nur auf wenige Augenblicke entfernt hatte, wurde ihm die erste Hilfe geleistet, sofort die Meldung ins Colisenm erstattet, infolge dessen alsbald eine Patrouille mit Tragbahre erschien nnd den Bedauernswerthen ins Spital schaffte. An seinem Aufkommen wird, wie wir hören, ge-zweifelt. Der Gendarnierie gelang es noch in der Nacht, zwei der Burschen habhaft zu werden. — (Die Lehrerin nen-Bil dun gsanst alten) sollen, wie die „Klagenf. Ztg." erfährt, aufgelöst werden. Da sich in den letzten Jahren zahlreiche Studierende dem Lehrerberufe zugewendet haben, so dürste in kurzer Zeit der Lehrermangel aufhören, und es bleibt daher den Kandidatinnen wenig Aussicht auf Versorgung; der Hauptgrund zur Auflösung dieser Institute soll aber in den unverhältnismäßig hohen Kosten zu suchen sein, welche dieselben dem Staate verursachen. Die Auflösung der genannten Anstalten soll nach drei Jahren erfolgen, so daß die Kandidatinnen, welche sich Heuer im ersten Jahrgange befinden, ihre Studien absolvieren können. In Klagenfurt ist nach einer Korrespondenz der „N. fr. Presse" bereits die Auflösung in der gedachten Art erfolgt. — (Benefiz Vorstellung.) Freunden des Lustspieles steht heute ein besonderer Genuß in Aussicht. Zum Vortheile des ersten Schauspielers unserer Bühne, des Herrn Kraft, geht das von Dr. Heinrich Lanbe deutsch bearbeitete französische Lustspiel „Die gute» Freunde" (Xos intimes) über die Bretter. — (Hauptversammlung.) Gestern fand im hiesigen Gemeinderathssaale die 16. Hauptversammlung der bürgerlichen Militär-Beqnartierungs-anstalt in Laibach statt. Der unter die anwesenden Anstaltstheilnehmer zur Vertheilung gelangte Rechnungsabschluß pro 1877 weist 1370 fl. 45 kr. Einnahmen (darunter 755 fl. 29 kr. Bequartierungs-nnd 320 fl. Grundzinsgelder) und 1281 fl. 73 kr. Ausgaben (darunter 470 fl. für Baulichkeiten und 420 fl. Kapitalsanlage), an Kapitalsanlagen sammt Zinsen einen Betrag von 2075 fl. 28 kr. und einen baren Kassenstand von 97 fl. 72 kr. aus. Der Direktor dieser Anstalt, Herr I. N. Horak, begrüßte die Versammlung; der Schriftführer derselben, Herr I. Regali, verlas den Rechenschaftsbericht und die aufgestellten zwei Rechuungsrevidenten erklärten die vorgelegte Rechnung pro 1877 als vollkommen richtig. Der Vorsitzende leitet die Aufmerksamkeit der Versammlung auf das vorliegende Projekt, betreffend die nutzbringende Erweiterung des Anstaltshauses, woran eine kurze Debatte geknüpft wurde, die in dem Beschlüsse ihre Erledigung fand, daß der projektierte Erweiterungsbau bis zum Erscheinen des neuen Militär-Einquartierungsgesetzes vertagt und nach erfolgter Kundmachung des demnächst zu gewärtigenden erwähnten Gesetzes sogleich eine außer-ordentliche Generalversammlung einberufen werde. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde mehreren Wünschen Ausdruck gegeben, nämlich: es möge der Jahres-Rechnnngsabschluß in der Folge acht Tage vor der Hauptversammlung den Anstaltstheilnehmern mitgetheilt, der Werth der Anstaltsrealitäten und des Inventars erhoben und derselbe in den Vermögensstand der Anstalts-Jahresrechnung eingestellt werden. Unter anderen wurden an die Anstalts-direction Fragen gestellt: wie viel Directionssitzungen jährlich abgehalten werden und warum bei der Anstalt nicht statutengemäß ein Oekonom fungiert? Weiters wurde eine eifrigere Theilnahme der Di-rectionsmitglieder bei den Directionssitzungen und die Einsichtnahme in die Rechnungsbelege besprochen. Der Anstaltsdirektor wird nach erfolgter Nencon-stitniernng des Directionsausschusses die statutenmäßig vorgeschriebene Ausstellung eines Oekonomen aus der Reihe der Anstalts-Direetionsmitglieder vollziehen lassen. Herr Alexander Dreo drückt im Namen der Versammlung der Direction den wohlverdienten Dank für ihr thätiges Wirken aus Die Versammlung schritt sofort zur Wahl (mittelst Stimmzettel) von vier in diesem Jahre durch das Los zum Austritte bestimmten DirectionSmitgliedern und von zwei Rechnungsrevidenten. — (Prüfungs-Konzert.) Die Musikschule der philharmonischen Gesellschaft und die an derselben fungierenden Lehrer, die Herren Zöhrer (Klavier), Gerstner (Violine) und Moravec (Gesang) können sich rühmen, bei den, gestrigen Schülerkonzerte recht erfreuliche, mitunter glänzende Erfolge erzielt zu haben,- auch die Philharmonische Gesellschaft als Protectorin der Musikschule kann mit Stolz auf die guten Leistungen dieser Musikschule blicken, die der Gesellschaft die erforderlichen ausübenden Kräfte zuführeu wird. Fräulein Päuer spielte den ersten Satz aus Mendelssohns 6-woII-Klavierkonzerte und Fräulein Anna Skedl den ersten Satz aus dem t?-woII-Klavierkonzerte von Beethoven; beide Fräulein glänzen durch richtige Auffassung der klassischen Tonwerke, durch correctes Spiel, präcisen und wohlschattierten Vortrag; beide Fräulein besitzen die Reife für den großen Konzertsaal. Von den drei ins Treffen gezogenen Violinspielern nennen wir zuerst Herrn Hermann Basa -donna; in ihm liegt das Zeug zum Künstler im reichlichen Maße bereits vor, er trug den ersten Satz des Mendelssohn'schen L-woll-Konzertes resolut und mit Feuer vor. Die Ausführung der Gesangs-stellen nnd Passagen, insbesondere die gelungene Bewältigung der großen Cadenz, muß als eine überraschend gute bezeichnet werden. Herr Ernst Psefferer spielte den ersten Satz aus dem achten Violinkonzerte von Beriot recht wacker. Reiner Ton, sicherer Anschlag, zartes, weiches, gefühlvolles Spiel sind Vorzüge, die der junge Violinspieler sein Eigen nennt; die excellent ausgeführte große Schlußpassage machte einen mächtigen Effect. Herr Adolf Haussen, der Rode's Andante und Variationen vortrug, wird nicht säumen, seinen genannten Kollegen nachzufolgen. Der Vortrag der Frauenchöre gab Zeugnis von dem eifrigen Streben, die für den Konzertsaal nothwendigen Kräfte heranzuziehen. Frl. Gisela Demel, im Besitze einer hübschen Stimme, wird sich in Bälde zu einer tüchtigen Liedersängerin ausbilden. Der jungen singenden Damenwelt wünschen wir, daß sie das sogenannte „Lampenfieber" baldigst überstehen und recht couragiert eintreten möge. Die von siebzehn Violinspielern und einer Violinspielerin ausdrucksvoll vorgetragenen zwei Piecen verliefen wie aus einem Guß. Die zahlreich anwesende Zuhörerschaft spendete wohlverdienten Beifall und zeichnete namentlich die Konzertisten durch stürmische oftmalige Hervorrufe aus. Lobenswerthe Anerkennung fand die Wahl klassischer Programmnummern, die geeignet sind, den bereits allenthalben erloschenen Sinn für echte, edle Musik wieder zu beleben.______________________ Eingesendet. Prolienmhlkn! Das gefertigte Comite beehrt sich hiemit zu den anläßlich der bevorstehenden Gemeinde rathswahlen zu veranstaltenden Probewahlen einzuladen. Dieselben finden statt Für den I. Dienstag den 2. April. Für den II. Wahlkörper : Mittwoch den 3. April. Für den III. Wahlkörper: Donnerstag den 4. April. Skimmtliche Versammlungen, um deren pünktlichen und zahlreichen Besuch seitens der Herren verfassungstreuen Wähler dringend gebeten wird, werden im Kasino-Klltbzimmer abgehalten und beginnen jedesmal abends halb 8 Uhr. Laibach am 30. März 1878. Nom Tentrak"Maükcomit6 des const. Vereins.________________________ Witterung. Laibach, 1. April. Trübe, tiefer Wolkenzug, schwacher NW. Temperatur: morgens 7 Uhr 14°, nachmittags 2 Uhr -j- 6 7° 6. (1877 14 8°; 1876 15 4'6.) Barometer 723'52 min. Das Tagesmittel der Wärme am 30. d. -j- 100°, gestern 7 3°, beziehungsweise um 3 2° und 0 3° über dem Normale; der vorgestrige Niederschlag 11-50 nun., der gestrige 9'50 mm. Regen. Gedenktafel über die am 3. April 1878 stattfindenden Li-citationen. 1. Feilb.. Ljubiö'sche Real., Unterschlciniz, BG. Laibach. — 3. Feilb., Strumbelj'sche Real., Untergolo, BG. Laibach. — 3. Feilb., KerM'sche Real., Rakitna, BG. Oberlaibach. — 2. Feilb., Zaveru'sche Real., Mitterseich-ting, BG. Kraiuburg. — Reass. 2. Feilb , Lerne'sche Real., St. Michael, BG. Senosetsch. — 2. Feilb., Ferfila'sche Real., Senosetsch, BG. Senosetsch.— 2. Feilb., Duler'sche Real., Karltsche, BG. Landstraß.— 2. Feilb., MahorMsche Real., Kleinubelsko, BG. Senosetsch. — Reass. 2. Feilb., Morsche Real., Niederdors, BG. Senosetsch. — 2. Feilb., Bartos'sche Real, Lug, BG. Laudstraß. — 1. Feilb., Pal-kar'sche Real., St. Marein, BG. Laibach. — 2. Feilb., Au-zic'sche Real., St. Marein, BG. Laibach. - 2. Feilb., Be-koviö'sche Real., Aodoviö, BG. Jdria. - 2. Feilb, Juvanc-sche Real., Oberprekope, BG. Landstraß. - Reass 3. Feilb., HusterZii'sche Real., Ostrog, BG. Landstraß. — 3. Feilb., Lanrcnttö'sche Real., Oberseld, BG. Wippach. — 1. Feilb., Kokar'sche Real., Hudo, BG. Stein. — 1. Feilb., Zeuuik'sche Real., Zapuje, BG. Rudolfswerth — 1. Feilb., Peuko'sche Real., Parije, BG. Feistriz. - I. Feilb., Barbo'sche Real., Prem'sche Real., BG. Feistriz. — 2. Feilb., Eernagoj'sche Real., Grdb. sä Auersperg, BG. Laibach. Lebensmittel-Preise in Laibach am 30. März. Weizen 9 fl. 26 kr., Lion, 6 fl 18 kr., Gerste 5 fl. 71 kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 6 fl. 18 kr., Hirse 6 fl. — kr., Kukurutz 6 fl. 60 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm; Fisole» 8 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindfchuialz 94 kr , Schweinfett 80 kr., Speck, frischer 68 kr., geselchter 72 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 52 kr., Kalbfleisch 50 kr., Schweinfleisch 66 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 95 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. Telegrafischer Linrsbericht am 1. April. Papier-Rente 60-65. — Silber-Rente 64 85. — Gold-Rente 72 60. — 1860er Staats-Anlehen 110.75. — Bankaktien 800. — Kreditactien 223'—. — London 121 70. — Silber 106.20. — K. k. Münzdukaten 5 73. — 20-Francs-Stücke 9 73'/,. — 100 Reichsmark 59 95. Theater. Heute (ungerader Tag): Zum Vortheile des Schauspielers Joses Kraft: Die guten Freu u de. Lustspiel in 4 Aufzügen von Viktorien Sardou. Für dir deutsche Bühne bearbeitet von Heinrich Laube äö8 Lu§1. oäsr velobe diese, sed. Oebild. unentbebrl. Spraeben odne I^edrer erlernen oder sieb d»rin vervollli. vollen, Luden in ä. Huterriektsbrieksn n. d. HstLoäs rou8saiQt - I-Lllxsusolioiät dierru d»8 sickerst«, und keqrlsul-t« Lltt- t«I. — Line Liosiebt in den 50 kt. kost, krodebriet (korken!) dieses edrenvoll LiierlrLunten, bereits in 26. ^.uü. ersebieu. und von tkst, »llen Lnltur-völkern sdoptierten Iluterriektswittels vird jed. Lelbstxrükenden dartknu, d. bier nickt?.u viel versprocben vorden. 2n adr.: >.sngenrvkelilt'seke Vsrl.-Suokb. (Prof. 6. l..), ksrlln, 8. V., Llöeliern-Ltrasse l^r. 133. krospect xratis. (583) Verstorbene. Den 30. März. Marian Stare, Laudesgerichts-Adjunkteus Kind, I I. 6 Mon, Maria Theresienstraße Nr. 5, Menigitis Den 31. März. Sebastian Rogl, bürgerl. Wund-und Geburtsarzt und städt. Todtenbeschauer, 79 Jahre, Vodnikgasse Nr. 4, Blutschlag. — Johanna Zaje, Privatens Kind, 7 Mon. 15 Tage, Karlstädterstraße Nr. 15, Fraisen. Die Bestattung der Leiche deS verstorbenen Herrn Sebastian Nogl wird den 2. April vom Trauerhause, Vodnikgasse Nr. 4, aus um vier Nhr nachmittags stattfinden. Danksagung. Für die Vielsache herzliche Autheiluahme anläßlich des Todes der nnvergeßlicheu Frau Anna Joras geb. Dermofer und für das zahlreiche ehrende Geleite zu deren letzter Ruhestätte sprechen hiemit den verbindlichsten Dank aus die tranrrnden Angehörigen. Laibach, I. April 1878. Iie Aere^er habe ich gestern angekaust, nahezu Vierhundert der neuesten Werke von mir dazn bestellt, und so empfehle ich allen Freunden anregender und interessanter Lektüre meine Leihbibliothek angelegentlichst. Laibach, 16. März 1878. A. Schaffer s Buchhandlung, Rathausplatz Nr. 9. (130) 3—3 Alle Sorten Leinwänden, Gelt- und Taschentücher, Zwillich- und Damastgedecke liefert eu xros und sn detail in guter Qnalitüt und zu billigen Preisen die Leinenwarensabrik des in Freiwaldau (österr. Schlesien). (132)3-3 Muster und Preiscourant aus Wunsch gratis. Herreu-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff uuv zu möglichst billigem Preise empfiehlt .Z. HaiNLNN, Hauptplatz Nr. 17. Au» wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch a»-gefertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (23) 31 AngekommeneFremde am 31. März. Hotel Stadt Wien. Müller und Memdez, Kslte., Wien. — Zankl, Fabrilsbesitzerin, Graz. — Ihne, Direktorsgattin, Hrastnig. — Engel, Kfm., und Ritter v. Gutmannsthal, Triest. Hotel Elefant. Wirth, Buchhalter, Manusburg. — Halla, Schätzuugsreferent, Stein. — Killer, Besitzer, Littai. — Stessani, Graz. — Mandussich, Holzhänd-ler, und Stanzer, Hptm., Agram.— Weitzmann, Vertreter der Dampfmühlc» Marburg. - Prettuer, Kaufm., Triest. — Ober-walder, Fabrikant, und Fischer, Wien. Flaschenbier (Mürzen-Ezcport) aus der kMM üer MM Wer in Leopoldsruh bei Laibach wird in Kisten von 25 Flaschen aufwärts versendet. Bestellungen werden direkt an die Brauerei oder an Herrn keter l-ussnIL, Handelsmann in Laibach, und an Herrn krau, voleur, Handelsmann in Krainburg, erbeten. (122) Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Franz Müller.