yf2n.'lMLrattor:s - Preise -< r Laidach . — !r. ^qtvra-r'.g . . 2 , » Ä'rrLeliährig. . . i .. 50 , K2.?r^rLlrH . . — „ öo . Mit der Poli: Kunjiudrig . . 9 fl. — tr He^djä-r^ . . . 4 ^ 50 ^ Er^rr-'-liadrisi. . . 2 , 2ö . i7-S HauS viertel-85 kr., monatlich 9 fr. ffi^k::NL Nummern 5 kr Laibache «edaklio» öahnic!.i-sse !>!r. ISS Lkvedilivn and Znieratr» Lnreaa: ?:'i>g:eßplah Nr 81 sBuchhant'.i:!^ 4. r. man L I Li:srri!ous?rk>sc: A ^ Ne eiripaltize Petit-,eiil ^ Ir . - t°r ci!'!c>' -r Eir^ia ^ »rimal L 7^. .z Ä^.ÄK Bei ^rshere'.! Inserate»»»» Einsja'tunx euüxrcLen^Lr-K-tt/ "notnmc Mütheilungen werden nicht berücksichtigt; Manustripte nicht zurückgescnde: Nr. 249. Mittwoch, 2. November. — Morgen: Hubert. 1870. Gegen Bodenentwerthung. n. Die Unternehmung, die der Bodenentwerthnng entgegenarbeiten will, ist in erster Linie eine „Kauf gefellfchaft," d. H. sie ersteht die in die Subhastation gefallenen Realgüter um den gerichtlichen Schätzungspreis und sic administrirt die also erkauften Realitäten bis zum Momente des günstigen Wiederverkaufs. Das Kapital der Uuter-nehmungsgefellfchaft soll übrigens nicht allein für diesen „Akt der Nothwehr" gegen Bodeuentwerthuug gebunden sein; es soll auch spekulative Kausstendeu-zen verfolgen, indem es sich Objekte dafür aus den von Zeit zu Zeit unter ihrem wahren Werthe gerichtlich ausgebotenen Liegenschaften sucht, hiebei den gerichtlich erhobenen, für die Feilbietung zur Basis genommenen Schätzungswerth oder Ausrufspreis uie überbietet, daher immer nur zu einem Werth kauft, von welchem sich eine entsprechende Grund- oder Hausrente unter allen Umstände» sicherstelleu läßt. Die Uuternchm»»g wird bei diese» zweierlei Ankäufen zuverlässig profperirc», da sic sicher vor-qeht, nichts wagt, für ausgelegtes Geld Liegenschaften oder Häuser — erkauft um die relativ niedrigsten Preise — besitzt und Reute» daraus zieht. Ist auch die von der Unternehmung beabsichtigte Aufgabe noch von keiner auf dem Felde der land-wirthfchaftlichen Industrie cxperimenlirendcn Gesellschaften bisher ersaßt worden, so ist dies noch kein Beweis, daß eS utopisch ist — wie vieles ist in dem Agrarstaate Oesterreich noch nicht unternommen, bas demselben von Nutzen sein könnte! Die zweite Richtung, welche die Unternehmung verfolgt, besteht darin, daß sie sich auch als „A d min ist r a t i ous gc fellfcha ft" gerirt, indem sie nicht blos die, wie schon ermähnt wurde, aus der Subhastation oder aber aus zu niedrigen Gerichtsschätzungen erkauften Realitäten bis zu einer Gelegenheit profitablen Weiterverkaufs verwaltet, soudcru auch die gerichtliche oder außergerichtliche Sequestration von Gütern übernimmt; mit Großgrundbesitzern Administration«- und Gesellschafts-Verträge eingeht; sich, während das „Kaufgeschäft" nichr auf Besitzungen von mittlerer und auch selbst geringer Größe berechnet ist, für ihre „administrative" Thütigkcit die größeren Objekte anffncht; den Besitzern einen regelmäßigen Bezug der Rente sichert und sich dagegen eine entsprechende Admini-slratiouSieiilc beding!. Es kann nicht der geringste Zreifel darüver bestehe», daß das „Adminislraliousgeschäsi" sich reich rentiren wird; derlei Admiiiislratioiicn großer seque-strirter Güter sind in der österreichisch-ungarischen Monarchie nichts neues und es ist bekannt, daß mancher durch das Fegefeuer der Sequestration gegangener Kavalier wieder ganz rangirt worden ist, der Administrator aber dabei noch recdt hübsche« Gewinn gemacht hat. Die dritte Richtung endlich, in weicher sich die von uns besprochene Unternehmung zn bewegen beabsichtigt, umfaßt die „Garantie von Grund-werthe n." Es kommt nämlich häufig gcnug vor, daß Darlehen auf Realitäten nicht gegeben werden wollen, wenn der Besitzer nicht eine sogenannte pupillarmäßige Sicherheit ausweiset. Das vermögen jedoch nur wenige Grund- und Hausbesitzer, weil das Eigenthum über die Höhe pupillarmäßiger Sicherheit fast allenthalben schon belastet ist. Da ist nun die Unternehmung „Agraria" bereit, den Grundbesitzer» zur Erlangung von Darlehen seitens von Privaten ihre Grundwerthe zu garanlircn, so daß der Darleiher bei einem etwaigen exekutiven Verkaufe des Gutes, worauf sein Geld haftet, nichts verlieren kann. Der Darlehen suchende Grundbesitzer läßt sich von der genannten Unternehmung, die den zeitgemäßen wahre» Werth seiner Liegenschaft gara->kiil, in den Gesellschaftsverband ausnehmen, zahlt dafür die statutenmäßigen Gebühren und hat dafür das Garanliedokument in Händen, auf welches nicht nur Private, sondern auch öffentliche Geldinstitute mit aller Beruhigung »nd in größerem Umfange Gcl'cr borgen können, als es bisher ohne solche Garantie der Fall gewesen ist. Die Unternehmung hat in dieser Geschästabthei-lnng allerdings ein Risiko ;» bestehen, aber dasselbe schwächt sich wesentlich durch die Zulässig! it ab, garantirte Preisangebote selbst z» mache», rö-thigenfalls das damit in Schutz genommene Objekt käuflich zu übernehmen c-^cr die Forderung drängender Gläubiger an sich zu lös:» und so die Gefahr ganz zu beseitigen.__________________ Die Stellung des Papstes, wie die italienisch- Regierung sie dem Oberhaupt: der katholischen Kirche >» Zukunft einzuräumen willens ist, wird aus nachfolgenden Hauptpunkten ersichtlich : Die politische Autorität des Papstes und des heiligen Stuhles ist und bleibt in Italien aufgehoben. Der Papst bleibt in der Ausübung seiner kirchlichen Rechte, sowie er selbe jetzt besitzt, vollständig unabhängig; als Oberhaupt des Katholizismus wird er alle Ehren und Freiheiten genießen, welche zu den Vorrechten eines Souveräns gehören. Er wird über seinen Hofstaat so wie bisher verfugen und denselben selbst erhalten. Dem heiligen Stuhle wird eine territoriale Immunität eingeräumt, damit er frei und unabhängig nach Innen und nach Außen die Autorität der Kirche und deren Interessen wahren und schützen könne. Jeuilleton. Ein Besuch in der Mamumthhöhle. Ein amerikanisches Blatt bringt »achfolgmdc Schilderung, welche Professor Engelmauu über diese ausgedehnteste Grotte der Welt in der Wisconsin Akademie der Wissenschaften vor kurzem mütheilte. Nach Schluß des ersten deutschen Leheertages in Louisville, am 5. Aug. 1870, stattete eine a»s 16 Personen bestehende Gesellschaft der Mammuth-^>ühle in Kculucky, einem der größten Naturwunder «nserer Erde, einen Besuch ab. Wir stjcgm im sogenannte» Cave Hotel ab »»d traten, nachdem wir uns durch ei» kräftiges Diner gestärkt hatten, geführt von einem farbige» Führer, »nfere Tour durch die Uulerwalt an. Nachdem wir etwa 40 bis 50 Fuß hinabgcstiegeu waren, kamen wir a» de» etwa 50' im Quadrat messende» Eingang der Höhle. 2ils wir in die Höhle ci>,träte», schien sich plötzlich der Sommer in Winter zu verwandeln, so stark Zirkle der großc Unterschied der Temperatur auf Unsere Nerve». Nachdem wir »och ungesähr 70' weiter hinabgestigen waren, kamen wir anf den Boden dcr Höhle, wo jeder von uns mit einer Lampe bewaffnet wurde, deren Licht in beschränktem Maße es uns ermöglichte, die Kuriositäten der Höhle, ihre Dome und Abgründe wahrzunehmen. In der ersten halben Meile muß Vorsicht gebraucht werden, um daö Erlöschen dcr Lampen durch den starken Luftzug zu verhindern. Alsdann ist die Luft vollkommen still und gleichmäßig. Die Rotunda war dcr erste merkwürdige Theil der Höhle, dcr wir unsere Aufmerksamkeit schenkte». Dieselbe soll sich gerade unter dem Eßzimmer des Cave Hotels befinden. Mit der Beschreibung des Innern muß ich mich jedoch kurz fassen, denn man müßte ganze Bücher anfüllen, wollte man der Mam-muthhöhle gerecht werden. Sie ist eine Welt für sich mit ihre» Bergen, Seen, Flüssen und Katarakten, ihren Domc», Säule» u»d Brücken, ihrer Fauna und Flora. Aber die Blumen leben nicht, sic sind blos Nachbildungen in Stein, welche teilweise die größten Kunstwerke übcrtrcffcn. Da gibt cs Tranbcn, Rose», Lilie» »nd andcrc Blumc» — die merkwürdigste darunter, die sogenannte letzte Sommcrrose von 8" im Durchmesser und weiß, wie frischgefallener Schnee- Herrlich anzufehcn sind die gothischcn Sänken in der sogenannten Stcrn-kamnicr, drrc» Decke mit steinernen Sterncn bedeckt ist. Die interessanteste» Theile der Höhle wer- de» duich die Seen und Flüsse gebildet, welche resp. Styx, See Lethe und Echofluß genannt werden Die Ucberfahrt über den Echofluß war äußerst interessant. Ein abgeschossencs Pistol erzeugte ei» Echo, welches den Eindruck cm r Kanonade hervor-rief. Das sogenannte todte Meer macht seinem Namen alle Ehre, ist 15' tief, 20' breit und 55' lang; der Styxfluß ist 250 AardS lang, 15—40' breit und 30—40' lief. Eine natürliche Brücke überspannt de» Slyx in einer Höhe von 30 Fuß über dessen Wasserspiegel. Der See Lethe ist 150 Aards lang, 10—40' breit und 3—20' tief. Der Echofluß ist '/. Meilen lang, an manchen Punkten 200' breit und 10-30' tief. Die Decke ist gewölbt, von glattem, solidem Felsen, mehr einem küustliche». als einem Werke der Natur ähnlich. Das W'sser ist äußerst klar »nd wohlschmeckend. Dcr Boden dcr Höhle besteht abwechselnd aus Saud und Lehm oder ist mit Fteincn und Felsen bedeckt. Manchmal ist er cbcn, an ändern Stellen mußten mir aus- und abstcigen, thcilwcise auf hölzernen Litern. Dcr Weg ist sogar manchmal gefährlich, besonders in der Gegend des „todlen MeereS" und des „Felscngcbirgcs." Manche Theile der Höhlc sind sehr niedrig, andere hingegen sehr hoch. Dcr Gling, welcher den unschönen aber bezeichnenden Alle italienischen und fremden Prälaten, Kardinale, Bischöfe, Spiritualen und kirchlichen Orden werden am Sitze des Oberhauptes der Kirche volle Immunität haben, ob sie nun vom Papste zu einem Konzil berufen werden, oder aus anderen Motiven fclbst dahin gekommen seien. Der heilige Stnhl wird frei und ungehindert sowohl im Innern als »ach Außen mit den Mächten und dem katholischen KleruS verkehren. Ein spezieller Post- und Telegrafendienst wird zu feiner Verfügung gestellt. Die Vertreter der fremden Mächte beim heiligen Stuhle genießen dieselben Rechte und Freiheiten, wie jene bei anderen souveränen Höfen. Die päpstlichen Legaten und Abgesandten werden wie die Botschafter der fremden Souveräne behandelt. Der Papst und die Kirche erfreuen sich der unbeschränktesten Freiheit, am Sitze der Residenz des heiligen Stuhles alle persönlichen und konziliaren Angelegenheiten und Verfügungen zu veröffentlichen, und zwar dies, um jeden Konflikt zwischen Staat und Kirche zu vermeiden. Der Papst hat die vollkommene Freiheit, zu jeder Zeit Reiseu im Innern und nach Außen zu machen. Italien wird ihn als fremden Souverän betrachten und ihm die gleichen Ehrru im ganzen Königreiche erweisen. Die Apanagen Sr. Heiligkeit und seines Hofstaates wird Italien tragen, welches zu gleicher Zeit alle von der päpstlichen Regierung bis heule kontrahirten Schulden Übernehmen wird. Zur Beruhigung der katholischen Welt und der Mächte erklärt sich Italien bereit, die Freiheiten und die Unabhängigkeit des Papstes zn garantiren und selbe durch einen internationalen Vertrag sanktioniren zu lassen. Durch diese Konzessionen glaubt die italienische Regierung vor Europa konstatiren zu können, daß sie die Souverä-netät des Papstes, dem Prinzip der freien Kirche im freien Staate gemäß, zu achten willens sei. Vom Kriege. Bezüglich der Ueder gäbe von Metz erzählt die „Hamburger Börsenhalle" folgendes: „Am 21. d. M. eröfsnele General Coffiniöres dem Marschall Bazaine, daß er seiner Armee nicht länger Proviant ans der Festnng bewilligen könne. Marschall Bazaine hat hierauf die Desertion gestattet, die Deserteure wurden aber znrückgcwiese». Der Plan eines Ausfalles, um sich in Masse gefangen nehmen zu lassen, wurde ivcgeu deö zu erwartenden Blutvergießens ausgegebcn. Am 21. Abends erschien der erste Parlamentär im deutsche» Hauptquartier. Am 24. fand eine Zusammenkunft zwischen General Changarnier und dem Prinzen Friedrich Karl, ain 25. auf Schloß Frescati eine Begegnung Bazaine's mit dem deutschen Bevollmächtigten statt, welche resultatlos blieb. Am 26. erfolgte Namen „des großen Mannes Elend" (tall mu,»8 mi^ki'v) führt, ist nur 4 Fuß hoch, während Luey'S Dom, die höchste Stelle in der Höhle, eine Höhe von 300 Fuß erreicht. Die Breite ist ebenfalls sehr verschieden, , Fuß (in des „fetten Mannes Elend") bis 300 Fuß (im Mammnlh-Douie). Der Mammnih-Dom ist der größte in der Höhle; er ist 250 Fuß hoch. Das Innere der Höhle ist durch Tropfstcin-gebilde, GyPSablageruiige» und Eisenoxidformationen rc. verziert. Die frevelnde Hand des Menschen hat aber arge Verwüstungen an diesen schönen Gebilden eingerichtet. Der Boden ist an vielen Stellen mit hcrab-gefalleneu Steinen bedeckt. Die größten Felsen, die wir sahen, sind der „Saig des Riesen" und „Na-polcon's Brustwehr." Der allgemeine Charakter der Mammuthhöhle ist monoton. Es herrscht in derselben ewige Finstrrniß, kein Unterschied von Tag uud Nacht, keine Abwechslung der Jahreszeiten. Die Atmosfäre hat immer dieselbe Temperatur, 95 Grad Fahrenheit. Dieselbe ist merkwürdiger Weise unge-mein rein und gesund, fast ganz frei von Kohlensäure, von Ammoniak konnte man keine Spnr wahr-nehmen. (Schluß folgt.) die Kapitulation." Die Uebergabe fand übrigens, wie der „Pr." aus Berlin gemeldet wird, bedingungslos statt. Es war Marschall Bazaine nicht möglich, selbst nur jene Begünstigungen für sich zu erlangen, welche de» Kapitulanten von Sedan gewährt wurden. ES gcrathe» sonach sämmtliche Offiziell in Kriegsgefangenschaft. Große Verlegenheit bereitet die Jntcrnirung der Unzahl von Gefangenen. Wie verlautet, wird an das patriotische Gefühl der Bürger appellirt werden, sich zur freiwilligen Aufnahme einer beliebigen Anzahl von Gefangenen bereit zn erklären. Es kommen im Ganzen 90.000 Gefangene nach dem Norden und 60.000 nach dem Süden Deutschlands. Am Samstag fand mit klingendem Spiel der Einzug der Sieger in die bezwungene Veste statt. Es ist Vorsorge getroffen, daß gleichzeitig lauge TrainS mit Lebensmitteln unv Desinfektionsmitteln zugeführt werden, auch geht auf besonderen Wunsch der preußischen Königin noch eine Sanilätskolonne dorthin, den» das Elend soll furchtbar sein. Die Waffenstrecknng der Armee Bazaiue'ö und der Einzug der deutschen Truppen in Metz sind ohne alle Störung vor sich gegangen. Unter den vielen KriegStrofäen, die den Deutschen in die Hände sielen, befindet sich auch die Armeckricgskasse mit 40 Millouen Franken und die sonstige» StaatSgelder von 20 Millionen Franken. Tic in Metz gefangenen Marsch alle Frankreichs sind Bazaine, Eanrobert und Le-boenf. Diesen tritt noch hinzu der bereits bei Sedan in Kriegsgefangenschaft gerathene Marschall Mac Mahon. Hiemit sind den Deutschen sämmt-liche französische Marfchälle in die Häude gefallen, welche überhaupt im Felde standen. Gambe tta hat die Uebergabe von Metz den Franzosen in einer Proklamation milgetheilt, in welcher es u. a. heißt: „Der General, aus den Frankreich selbst nach Mexiko rechnete, hat dem in Gefahr schwebenden Vaterlandc mehr als hunderttausend Bertheidiger entrissen! Bazaine hat ver-rathcn; er hat sich zum Agenten des Mannes von Sedan, zum Mitschuldigen »er Eindringlinge gemacht und zum schmählichen Schimpfe der Armee, deren Obhut ihm anvertraut war, ohne auch nur die äußerste Anstrengung versucht zu haben, huudert-tauseud Streiter, 20.000 Verwundete, Gewehre, Kanonen, Fahnen uud die stärkste Zitadelle Frankreichs dem Feinde auSgeliefert. Ein solches Verbrechen stcht über den Züchtigungen der Gerechtigkeit. Es ist Zeit," heißt es iu der Proklamation weiter, „daß wir uuS aufraffen, daß wir unter der Aegide der Republik, die wir entschlossen sind, weder nach Innen noch Außen kapituliren zu lassen, in unserem äußersten Unglücke selbst die Verjüngung unserer Moralität, unserer Männlichkeit und unserer sozialen Politik schöpfen, und daß wir angesichts des Feindes, den alles begünstigt, zu den äußersten Opseru bereit seien. Wir können uns niemals ergeben, so lange noch ein Zoll deö geheiligten Bodens nntcr unsere» Füssen bleibt! Wir werden das glorreiche Banner der Revolution sesthalten. Unsere Sache ist die der Gerechtigkeit und des Rechtes. Lassen wir uns weder ermatten noch entnerve». Be weise» wir durch Thaten, daß wir durch uns selbst die Ehre, die Unabhängigkeit, die Integrität uud alles dasjenige halten wollen und können, was daü Vaterland frei und stolz macht. Es lebe Frankreich, cs lebe die eine, untheilbare Republik." In Paris, wohin bereits ein Theil der Zcrnirungsarmee von Metz abgefchickt ist, wurde am Sonntag durch einen Parlamentär die Ucber-gabe von Metz angezeigt und die letzte Sommalio» übergeben, Trochu lehnte jedoch ab. Angesichts solcher Thatsachen wird denn wohl dcr Krieg von den Deu'.sum mit aller Energie weiter geführt werden nnd dir Nachricht der „Pr.," daß den neutralen Mächten, welche einen Waffenstillstand besürworletc», erwidert wordc» sei, daß militärische Rücksichten zwingender Natnr dcr deutschen Heeresleitung nicht gestatte», a»f eine Waffenruhe einzngehcii, die nur eine Un^rbrechnng des Krieges wäre, dürfte sich bewahrheite». — Das Bombardement von Paris sollte derselben Quelle zufolge bereits am Dienstag, den l. d., beginnen. Am 30. Oktober fand a» der Nordostfront von Paris cin blutiges Gefecht statt. Die Franzosen hatten am 28. einen Ausfall iu der Richtung auf laBourget unternommen, die Vorposten dcr zweiten Gardc-Division zurückgcdrängt und sich in diesem Dorfe verschanzt. Eine an demselben Tage deutscherseits vorgeuommene Rekognoszirnng ergab, daß sich die Franzosen durch bedeutende Zuzüge sehr verstärkt hatten, worauf am 30. dcr Angriff auf la Bourgct vou dcr zweiten Garde Division, also etwa 15.000 Mau», unternoinmen wurde. Die Fianzosen wurden nach hartem Kampf aus la Bourgct hinausgeworfen und eine beträchtliche Zahl Gefangener gemacht, Eine vorläufige Zählung ergab 30 Offiziere und 1200 Mann. Die gestrige „Presse" enthält folgendes Telegramm auö Berlin vom 31. Oktober: Gerüchte von einem Attentat, welches auf de» König Wilhelm in Versailles verübt worden fein soll, durchlaufen die Stadl: der König soll unverletzt, dagegen Kriegsministcr Roon verwundet sein. Bisher fehlt die Bestätigung dieses Gerüchtes. Die Redaktion macht dazu folgende Bemerkungen: Eine po- sitive Bestätigung dieser auch von einem zweiten Korrespondenten telegrafisch gemeldeten Nachricht ist uns bisher noch nicht zugekommen. Ist das Gerücht begründet, dann steht so viel fest, daß dieses Attentat die Lage dcr Franzosen und insbesondere die ihrer Hauptstadt nicht verbessert, dann schwindet bei dcr deutschen Heeresleitung auch die letzte Rücksicht dcr Humanität, welche bisher gegen ein gründliches Bombardement von Paris sich geltend inackk. Das erbitterte Heer wird für den versuchten Meuchelmord an seinem Oberseldherrn cin Sühnopfer zu finden wissen, wie eö sich noch nie dcr rächenden Nemesis geboten. Aus den deutschen BivonakS vor Thion-ville, 17. Oktober, wird geschrieben: Seit ungefähr zwei Wochen liegen wir vor der gut vcrpro-viantirten und armirten Festung Thionville, die von uns vollständig zcrnirt ist. Der Kommandant soll, bei den Einwohnern aber unbeliebt sein. Die Garnison zählt 9000 Mann Besatzung, 4000 Mann reguläre Truppen, die übrigen noch nicht ausgcbil-det. Die Bevölkerung spricht hier durchgängig deutsch, hat auch noch die deutsche Tracht, Sitten und Gebräuche beibehalten. Die alten Benennungen dcr Ortschaften hält sic fest; so heißt Thionville dei den Banern nie anders als Dittenhofen, Herrange Grande „Hetlingen." Metzereche „Metzer-Esche." Eine Depesche aus Beanne vom 30. Oktober meldek, daß Di jo» nach einem Kampfe in den Vorstädten, welcher von 9 Uhr Morgens bis halb 5 llhr Nachmittags währte, von 10—12.000Preußen mit Artillerie besetzt wurde. Nachdem die Stadt bombardirt wurde, sah sich der Militärkommandant i» der Unmöglichkeit, erfolgreichen Widerstand z» leisten, und bewerkstelligte sodann seinen Rückzug. Ein würltcmbcrgisches Streifkommando hat nach sicgrcichcn Gefechten bei Monterau und Nan-gis Franklircnrs gesprengt nnd Mobilgarden aufgelöst. Dcr Fcind vcrlor cinc Mitrailleuse, eine Kanone und über 100 Mann an Todlen und Verwundeten. Laut Mitlhnlungcn italienischer Blätter sind die Nachrichten von ciucm Siege Garibaldi's nnbe-grüadet. Garibaldi läßt erklären, er könne den freiwilligen Italienern keine Subsistenzmittel ga-rantireii. Dcr Kaiser vou Rußland hat in Rücksicht auf die hohe Achtung, welche er den: baierischcn Heere zollt, und auf die höchst ehrenvolle Haltung desselben dem Prinzen Luitpold den GeorgSorden zweiter Klasse verliehen._________________________________ „ Politische Rundschau. Lkibach» 2. November. Die „Grazcr Tagespost," das spezielle Organ Rechbauers, bestätigt, daß, wie vielfach behauplel wurde, neuerdings Unterhandlungen mit demselben wegen Uebernahme eines Portefeuilles stattgcsnndcn haben nnü gescheitert sind. „Dr. Rechbaner lehnte — wie die „Tagespost" schreibt — ab, weil seincm Wunsche nach Entsernung gewisser Persönlichkeiten aus dem Rathe der Krone nicht willfahrt wurde." Auch andere sachliche Gründe sollen den liberalen steierischen Abgeordneten veranlaßt haben, den ihm gemachten Antrag abzuleh-nen. Ein Kabinet, welches immer erklärt, dem Wesen seines Programmeö zuzustimmen, und doch in seiner Wirksamkeit keine Spur von dieser Ueberein-stimnumg erkennen läßt, soll ihm Mißtrauen einflößen. Die kroatische Landesregierung hat den Erzbischof und die Bischöfe von Kroatien und Slavo-nieu von der Wiedereinführung des Rechtes der königlichen Sanktion (Plaectum regium) mittelt cjneS Rundschreibens in Kenntniß gesetzt, in welchem es u. a. heißt, daß keine Beschlüsse oder Anordnungen des römischen Konzils und Sr. H. des Papstes weder proklamirt noch versendet werden dürfen, wenn sie nicht früher der Regierung vorge-legt wurden und von Sr. Majestät die Promui-girung und Versendung deiselben im geeigneten Wege genehmigt worden ist. Der von den czechischen Blättern angekündigte Sl a v e n k o n g r e ß kommt n i ch t z u s a mme n. Das Projekt scheiterte an dem Widerslande der Polen, welche definitiv abgesagt haben. Die polnischen Blätter erklären einstimmig, daß vorderhand alle derartigen Versuche erfolglos bleiben müssen, und drücken ihre Verwunderung darüber ans, daß die Czechen so unbedingt zu Rußland halten könne», da doch die bürgerlichen und Kullurzustände im heutigen Rußland schlechter als irgendwo in Europa seien. Die spanischen Kortes wurden am 30. Oktober eröffnet. Die Linke wird wahrscheinlich ein TadelSvotum gegen die Regierung beantragen. Die Regierung wird, wie man versichert, zu Anfang »er Nächsten Woche die Borlage bezüglich der Kandidatur des Herzogs von Aosta einbringen. Zur Tagesgeschichte. — Eine Korrespondenz ausMeran, 27. v. M., erzählt: Seit einigen Tagen wimmelt es in der Stadt von Touristen, welche die Anwesenheit ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth herbeigelockt hat, doch hält sich der Hofstaat sehr zurückgezogen. Die Kaiserin macht indeß täglich Spazierritte, oft nach den entlegensten Partien, und da die Bergstraßen, welche hiebei zu Passiren sind, mitunter fast unüberwindliche Schwierigkeiten bieten, so hat Ihre Majestät gleich in den ersten Tagen ihrer Ankunst 12.000 fl. zur Instandsetzung derselben gespendet. — Der König und die Kö n ig i n von Neapel begeben sich am 1. November auf einige Tage nach Prüfening in der Oberpfalz zum Besuche der Erbprinzessin Helene von Taxis und von da nach Meran, wo sich die Kaiserin von Oesterreich bereits befindet und auch der Herzog und die Herzogin von Alen^on ihren Winteraufenthalt nehmen werden. — Die Grazer Statthallerei hat dem Komitee !>ir die in Graz zu errichtende konfessionslose Schule eröffnet, „daß der Herr Minister des Innern im Einklänge mit dem Ministerium für Kultus und Unterricht" dem Rekurse des Komitee gegen das Erkenntniß der Statlhalterei, womit die Sammlung von Geldern Zur Errichtung einer derartige» Schule untersagt wurde, k"»e Folge gegeben habe, „weil die angesochiene Entscheidung mit Rücksicht auf die derselben beigefügte Begründung ganz gerechtfertigt ist und weil, sowie den vom Staate nicht anerkannten Religionsbekenntnissen Nur die häusliche Religionsübung zugestanden ist, auch für religionslose Kinder der gesetzlich sreigestellte häns-liche Unterricht offen steht, während die Errichtung konfessionsloser Schulen mit oder ohne Öffentlichkeit gesetzlich nicht zulässig ist." — Das flavische Komitee in Moskau beschloß, eu>e russisch-orthodoxe Kirche in Prag zu erbaue». 2960 Rubel wurden zn diesem Behufe sofort erlegt; ein Komitee wird sich mit der Sammlung weiterer Beiträge befassen. — Zur p a n s l a v i stis ch e n Agitation. Das flavische Hilfskomitee in Petersburg hat mehrere Tausend russischer Bücher nach Galizien und den süd-slavischen Ländern versendet. — Die Gerüchte über den bevorstehenden Wechsel des Aufenthaltsortes Napoleons sollen einer Berliner Nachricht zufolge unbegründet sein. Eine Florentiner Nachricht der „Pr." jedoch will wissen, daß dort bereits eine vorläufige vertrauliche Anfrage über die Thunlichkeit der Ueberfiedlnng Napoleons III. und seiner Familie nach der Insel Elba gestellt worden sei. Während der Kriegsdauer würde es sich hiebei um eine Jnternirnng der Person des Kaisers handeln, der indessen den Wunsch zu erkennen gegeben hat, die Insel zum bleibende» Aufenthaltsort zu wählen. Das Projekt ist vielleicht auf Hindernisse gestoßen und daher obige Berliner Nachricht. — Die großartigen Erfolge der zweiten und dritten deutschen Armee haben den König Wilhelm veranlaßt, die beiden königltchen Prinzen, welche diese Heere kommandiren, zu Feldmarschällen zu ernennen. Die preußische Militär-Berfassung kennt eine Marschallscharge nicht und diese Würde wurde nur in seltenen Fällen an hochverdiente Feldherren, wie z. B. Blücher und Wrangel verliehen. Der Kronprinz und Prinz Friedrich Karl waren bisher Generale der Infanterie (entspricht unserem Feldzeugmeister). Auch den Gencralstabsches Moltke hat der König mit einer Auszeichnung bedacht, indem ec ihn in den Grafenstand erhob. Daß Moltke diese Auszeichnung verdient, braucht nicht erst des Weiteren ausgeführt zu werden. Die Siege im offenen Felde und die Erfolge bei den Belagerungen der Festungen waren seinen Dispositionen zu danken. — Prinz Salm-Salm und Bazaine. Prinz Salm-Satm, derselbe, welcher die Gefangenschaft des Kaisers Max in Queretaro theilte, ist bekanntlich im deutsch-französischen Kriege in der Schlacht bei Gravelotte gefallen. Er hatte Majorsrang in einem Garderegimente inne, welche Stelle ihm von der preußischen Regierung angewiesen wurde, nachdem seine Unterhandlungen wegen Eintritts in die österreichische Armee gescheitert waren. Bevor der Prinz bei Ausbruch des Krieges mit seinem Regimente von Berlin abzog, äußerte er zu einem österreichischen Diplomaten, es sei sein sehnlichster Wunsch, in diesem für Deutschlands Sicherheit und Ehre geführten Kriege zu fallen. Wenn er diesem Wunsche noch einen zweiten hinzu-fügen könnte, so wäre es der, de», Marschall Bazaine gegenübergestellt zu sein und ihm die Pistole vor die Brust Hallen zu können mit dem Nemesisruse „Maximilian !" Als daher in Folge der Niederlage von Wörth der Oberbefehl wirklich in die Hände jenes MarschaUs gelangte und demselben am 16. August die deutschen Garderegimenter gegenübergestellt wurden, expoinrte sich der Prinz mit großer Todesverachtung, und als ihm andere Offiziere Vorwürfe darüber machten, antwortete er: „Ja, ihr habt nur ein Vaterland zu rächen, ich aber suche auch noch Rache für einen Freund und Kaiser." Wenige Minuten später wurde er durch einen Granatensplitter schwer verwundet, und der Zufall fügte es, daß man ihn in jenes Lazareth trng, welchem sich seine Frau zur freiwilligen Krankenpflege angeschlosseu hatte. Er starb in ihren Armen. — Vom Aetna wird ein neuer Ausbruch signalisirt. Mal- und Proviuzial-Angelegenheitey. Loürl - Chronik. — (Die Ta bakfabr ik,) um welche bekanntlich der Gemeinderath für Laibach petüionirte, hat viele Aussicht, in Laibach wirklich ins Leben zu treten. Dieser Tage schon kommt ein höherer Beamter aus Wien, um sich persönlich über die Verhälluisse zu insormiren. — (Zur BeetHoven feie r.) Die Teilnahme an der Beelhovenfeier von auswärts ist eine sehr erfreuliche, so sind aus Cilli an sechzig ausübende, im ganzen an 150 Festlheilnehmcr angesagt, ebenso langlen Zusagen aus Triest, Görz, Agram, Graz, Klagensnrt ein; von Krain sendet Gottschee eine Deputation von sieben Sängern, die Liedertafel von Neu-marktl bleibt leider unvertreten, da sich selbe, wie uns mitgetheilt wurde, aufgelöst hat. Die Ausgabe der Festkarten ist bereits im Gange; da die Ausgabe derselben durch die Naumverhältnisie des Theaters eine Beschränkung erleiden könnte, so erscheint es zweckmäßig, sich bei Zeiten einer Festkarte zu versichern. — (EinGaunerstückchen) spielte am Samstage in einer hiesigen Tabaktrafik. Ein junger, anständig gekleideter Mensch kommt zur Trafikantin mit der höflichen Bitte, ob sie nicht fünf Gulden wechseln könne. Sie verneinte dies und wies den jungen Mann an den nebenan liegenden Bäckerladen, worauf er sich dankend entfernte. Nach einiger Zeit kam der junge Mann wieder und meinte, da ihm niemand wechseln könne werde er Zigarren nehmen und suchte sich 50 Slück Kubazigarren aus, gab dem Fünfer hin, erhielt noch 2 fl. 50 kr. heraus und machte sich schnell davon, der Fünfer aber war ein in Banknotenform gefertigtes — Räucherpapier. — (Der Gräberbesnch) war gestern Abends, nachdem es zu regnen aufgehört hatte, sehr zahlreich. Trotz der vorhergegangenen ungünstigen Witterung hatte die Pietät der Bewohner Laibachs für eine reiche Ausschmückung der Gräber Sorge getragen. Mehrere Kränze liegen an den Grabmälern Vodnik's und Cop's. Auch an dem Denkmale Ressel's, des Erfinders des Schraubendampfers, fehlt nicht der Blumenkranz mit einer poetischen Beigabe. — (Sturm.) Seit gestern Abends bläst ein kalter stürmischer Nordost, welcher von den Bäumen die letzten Laubreste wegfegt und an den Gebäuden mit aller Gewalt rüttelt. Auf dem Laibacher Felde hat er bereits viele mit Früchten beladene Harpfen zu Boden geworfen. — (Gefangen.) Unter den früheren Katecheten des Gimnasiums war es uns nicht gestaltet, das Theater zu besuchen. Da war es eine sittenver-derbende Anstalt und wir mußten, statt den Tempel der Thalia zu besuchen, mit der Kostfrau den Rosenkranz beten. Das ist nun auch anders geworden. Unsere jetzigen Studenten besuchen anstandslos das Theater. Wie kommt das? Haben die geistlichen Herren die veredelnden Elemente einer Tragödie, den Vortheil, welchen ein junger Mensch für sein Benehmen aus einem Salonlustspiele ziehen kann, den bildenden Genuß einer Oper eingesehen und deshalb den Besuch des Theaters gestattet? Keineswegs. Sie haben sich vielmehr nur selbst gefangen und müssen iwlsus volkiis zu demselben schweigen. Denn sie haben den massenhaften Besuch der theatralischen Vorstellungen in der Citalnica nicht nur gestattet, sondern befördert, sie haben nichts gegen den Besuch der slavischen Theaterabende, somit schließt der Student ganz richtig, wenn er auch den Eintritt in deutsche Vorstellungen für erlaubt ansieht. Gefangen! — (EinMärtirer der slove irischen Amtirung.) Der Landesausschuß von Görz hatte in einer der letzten Sitzungen in seiner Majorität beschlossen, daß die Korrespondenz mit den k. Behörden in italienischer Sprache zu führen sei. Die Veranlassung zu diesem Beschlüsse gab eine vom bekannten Taborredner, jetzt Landesausschußbeisitzer Dr. Lauriö verfaßte slovenische Note an die Triester Stallhalterei um Genehmigung der vom Landesansschuffe beantragten Steuerzuschläge sür den Bau einer Kaplanei in einer Görzer Landgemeinde. Die beiden italienischen Landesausschußbeisitzer prolestirlen gegen diesen den Ge-schästsverkehr -inßerordenllich erschwerenden Usus, bei der Abstimmung schloß sich auch der Landeshauptmann Graf (5 oro n ini ihrem Antrage an. Nachdem ein späterer Vermittlungsversuch des Ausschußbeisitzers Gorjup auf zweisprachige Korrespondenzen, deren eine als Text, die andere als Übersetzung zn gelten hätte, ebenfalls gefallen war, legte Dr. Lanric seine Laudesausschußstelle nieder mit der Molivirung, daß er bei einer derartigen Verletzung der gleichberechtigten slovenischen Sprache im Ausschüsse nicht länger verbleiben könne. Seinem AnSlriue schlossen sich auch zwei SleUverlrelcr aus der Knrie der Landgemeinden an. Heißt dies nicht das Kind mit dem Bade au?-> schütten? — Die föderalistisch gesinnten Reichsrathsabgeord-«eten aus Dalmatien, Tirol, Krain und der Bukowina treten schon am 5. November in Wien zu einer Klnbsitzung, in welcher man sich über das Verhalten in der Adreßdebalte und auch über die Delegations-Wahlen einigen will, zusammen. Dem Vernehmen nach beabsichtigt Dr. Costa, einen Antrag einzubringen, an den Wahlen sür die Delegation nicht theil-zunehmen. — Am Samstag fand in Triest die Schluß-Verhandlung wegen der im Territorium bei Auflösung des Milizbataillons rorgesallenen Unruhen unter der Anklage der öffentlichen Gewaltthätigkeit durch gefährliche Drohung statt. Nach dem Antrage der Staatsanwaltschaft wurdcu die Angeklagten des bezeichuelen Verbrechens schuldig erkannt und zum schweren Kerker mit Verschärfung in der Dauer von 1 bis 4 Monaten verurtheilt. Tie Verurtheilten meldeten dagegen den Rekurs an. — (Theater.) Es ist wohl nichts anderes mehr als eine alte Gewohnheit, daß von Ernst Ranpach, der mit seinen massenhaften Produktionen ernsten uiid heiteren Gen res eine Zeit laug das deutsche Theater beherrschte, gerade „Der Müller und sein Kind" jedes Jahr um Allerheiligen au deu meisten Bühiun zur Aufführung gelangt, während seine übrigen Stücke schon fast sämmtlich vom Repertoire verschwunden sind. Zudem bewegt wohl auch der Kassaerfolg, den dieses Schauer- und Rührstück einmal im Jahre noch immer erzielt, die meisten Direktionen, dasselbe nicht ganz fatleu zu lassen. Das letztere Moment wurde Heuer freilich ziemlich beeinträchtigt, weil der dramatische Berein den althergebrachten Anfslihruugstag, an dem das Stück seine traditionelle Zugkraft bewährt, für die slowenische Aufführung in Beschlag genomineu hatte. Die dieSjähnge Darstellung war, wenn wir keinen rigorosen Maßstab anlegen, eine ausreichende. Herr R ichter gab den luugeusüchtigen Geizhals mit wohlthueudem Maßhaltcn, das gleiche können wir an Frl. Mangsch Marie) rühmen, die freilich vielfach und namentlich im Spiele die Zeichen der Anfängerschaft noch nicht abzustreifen vermag. Hr. Puls (Kourad) entledigte sich seiner Aufgabe ebenfalls befriedigend, anch Fr. M i t-scherling und Hr. B n r ni e i st e r genügten. Fr. Fon taine hatte gleich vom Anfang mit einer unüberwindlichen Gedächtnißschwäche zu läinpfeu. (Kingcsendet. Kur aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise lisvalös-eiers äu Narr^ von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50sach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Nerven-, Unter-leibs-, Brust-, Lungen-, Hals-, Stimm-, Athen,-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon ans Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. — Knr-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Lcberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustaude von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zu lesen oder zu schreiben; balte ein Zittern aller Nerven im ganzen Körper, schlechte Berdauung, fortwährende Schlas losigkeit und war in einer steten Nerveuanfregung, die mich hin- und Hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Knust erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre Uevalvseitzre versucht, uud jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieben Gott Dank. Die RevLlesclöre verdient das höchste Lob, sic hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich iu deu Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzuuehmeu. Genehmigen Sic, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung ÄLrguiks ,1 e Lrslian. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd, fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Uovnleseiero Otwcolatäs in Tabletten für 12 Tasten fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für '18 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50. 48 Tassen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zn beziehen durch Barry du Barry k Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsunieur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Pisztory; in Klageusuri P. Birnbacher; in Linz Hafelmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in .Graz Oberranz- meyer, G r a b l o w i tz; inMarbnrg F. Kollet -nig; in Lemberg Rottender; in Klansen-burg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterrm;> Laibach, 2. November, l (Seit gestern Abends stürmischer Nordest, die ganze Nacht und heute anhaltend. Trübe, in den Alpen Schneegestöber. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 6.3", Nachmittags 2 Uhr -j- 5.8" L.. B a r o in e t e r im raschen steigen 324.48'". Das vorgestrige Tagesnüttel der Wärme s- 5.9^, um 0.1" unter dein Normale, das gestrige 6.9°, um 1.1" über dem Normale. Bu^-ouinicue Krcmdr. Au! I. November. Podobnik. Jdria. — Kuhu, Inspektor, Wien. — Platte, Inspektor, Wien. — Rittcr v. Schwarz Ban-rath, Wie«. — Felsch, General - Inspektor , Wien. --Ncnßer, Inspektor, Wien. — Lahn, Inspektor, Triest. — Kottnig, Besitzer. — Gaßda, Inspektor, Wien. — Picko, Bauunternehmer, Gvrz. — Heinrich, Ingenieur, Krain-burg. — Foramilli, Bauunternehmer. — Stare, MannS-bnrg. — Hcll, Großhändler, .Trieft. — Eeiinak, Inspektor, Wien. — Richter, Rudolsöwerth. — Kur;, Private, Triest Zippe, Triest. — Wunder, Tarvis. -Lehman», Kaufm.. Bern. - Panezun, Triest. — Liniu-ger, Udiue. — Ol?h>uisen, Ingenieur, Nadnnuinkidoes. Winkler, Wien. — Ambrozic, VeldeS. — Pueuik Konrad, Krainbnrg. — Schmidt, Lock, Pucnik Michael, Krainbnrg. Verstorben!:. Den 31. Oktober. Johann Macek, Inwohner, alt 32 Jabre, im Zivilspital an der Gehirnlähmnng. — Katharina Zeuuik, Inwohnerin, alt 66 Jahre, im Zivilspital an der Lungenlähinnng, Den 1. November. Johann Koneilia, Inwohner, alt 84 Jahre, in der Stadt Nr. !04 in Folge des Schlag-flnsses. — Gertrand Mlakar, Zimmermaunögattin, alt 51 Jahre, im Zivilspital au der Entkräftung. — Herr Johann Zwayer, Doktor der Rechte und Hausbesitzer, starb im 41. Lebensjahre in der Gradischavorstadt Nr. 41 an der Herzlähmnng. Anmerkung. Im Monate Oktober 1870 sind 73 Personen gestorben, unter diesen waren 43 männlichen und 30 weiblichen Geschlechtes. Gedenktafel über die am 3. November 1 870 stattfindenden > Lizitationen. 3. Fcilb., Dreenik'sche Real., Mnrkov, BG Stcin. — 2. Feilb., Koprivnik'sche Real, Großdors, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Vidmar'sche Neal., Dobrava, BG. Stein. -3. Feilb., Hubat'sche Real., Poudje, BG. Stein. Theater. Heute: Nater unser. Lebenöbild mit Gesang iu 3 Akttu von Carl. Morgen: Schwätzerin von Laeagossa. Operette in 2 Äklen. Ein Sti'indche.i auf Veni Kciuptoie. Lustspiel iu 1 Alt. Telegramme. (O r i g. - Te le g r. des „Laib ach er Tagbt.") Versailles, S. Nvvember. Prinz Priedrich Karl meldet, bei Metz seien SS Adler mit Falnien nbqelicfert. — Thiers ist heute Mittags ans PnriS hier ein,getroffen. — Nvr PciriS ist »iehtS vorgesal-leii. — Der Verlust der zweiten Gardein-fantcrie-Divisivn im Geseclite am 3K. Oktober beträgt 24 Offiziere und Mann. — Fort Valerien feuerte am S I sten Oktober Abends und am S. November früh sehr lebhaft, ohne diesseitigen Verlust. Die Vorposten MerderS trafen am TV. v. M. in der Umgegend von Gray anf feindliche Trnppen. schlugen dieselben überall iu die Flucht und nahmen Of fiziere und Mann gefangen. Telegrafischer Wechselkurs vom 2. November. 5perz. Rente öfterr. Papier S7.S5. — 5perz. Renr-Ssterr. Silber 67.20. — I8Mer Gtaatsanleberi 93 - . Bankaktien 715. — Kreditaktien 254.30. - London 12170. - Silber .120.—. — K. k. Münz-Dnkaten 5>.75. — Na -p oleeusd'or 9.78'/, Dem hochverehrten i>. t. Publikum uud der löblichen Garnison für den geneigten Zuspruch im Gartenausschauke verbindlichst dankend, empfiehlt sich bei Wiedereröffnung der Lokalitäten im SehLosfe Leopoldsche dem ferneren Wohlwollen, die aufmerksame Bedienung, beste kalte nnd warme Speisen und vorzüaliches Bier -„sichernd, hochachtungsvoll (467) Restaurant. H.. ?oxovic empfiehlt ans seiner „en etablirten Schnitt-, Weiß- L Modewarenhandluilg »m ttsuptplÄtr in l-ailiaot, sein reich sortirtes und geschmackvoll gewähltes Lager aller in- nnd susILniliselien Uoüestoffe für Kleillei-,' 8liavl8 lang und llmlisngtüoliei- aller Art, sein nach deu neuesten psriser ftlollellen affortirteS Lagcr iu Konfektion von lacken, Paletot8 nnd Regenmänteln, fämmtliclie Weiss-nsare, Mödel- und Voehäng8toffe, fensiee-Rouletten, diverse Mrkwasre, englisetie nnd franrösisclie Solinür-mieder, ^Isrsotigl-, i^s8vliin- und V/irtlisotisflbrwirne, Männer- und 0smen-8olilafröol,«-«- »»»»,»» in Laiba ch. (393—11) k. I i ojrnr. Nachdem in Folge der Kundmachung, daß für die Karlstadt-Finmaner Bahn Bauaufseher anfgenommen werden, viele Anfnahmsgesnche an das Bureau der Zentral-lcitung in Wien gelangen, so wird den bezüglichen Bewerbern hiemit kund gemacht, daß diesbezügliche Gesuche nicht an die Zentralleitung, sondern an deren Ingenieur-Sektionen in Karlstadt, Ognlin, Dclnice, FnLine oder Finme zu richten sind, und daß nnr solche Bewerber Berücksichtigung finden, welche sich über eine längere Praxis im Baufache, namentlich im Eisenbahnbaue, durch gute Zeugnisse auszuweisen in der Lage sind. Bewerber, welche einer slavischen oder der italienischen Sprache mächtig sind, erhalten den Vorzug. (456-3) Druck vou Jgii. v. ^Ilciumayr