LaAcher TnMtt. Pränumerationspreile: 136 Laibach! Sanzj. fl. 8 io uftellung in» Hau» vrtlj. LS Ir. it der Post: Sanzjähr. fl. li. Redaction und Expedition: Babnbosgasse Nr. Ib. Donnerstag, 17. Juni 1880. — Morgen: Marcus. I»I«rtion»preiIe: Ein» . - ^ IraNige Petitzeile L 4 Ir., bei 1 Wiedcrholuugen » S Ir. Ln-zeigen bi» b Zeilen 20 Ir. Die Berliner Nachtragsconferenz. Als in der dreizehnten Sitzung des Berliner Congresses Waddington als erster Bevollmächtigter Frankreichs die griechische Frage als eine Quelle dauernder Beunruhigungen für den Frieden Europas zur Sprache brachte, gieng er ebenso wie Lord Beaconsfield von der Ueber-zeugung aus, dass nur durch eine Erweiterung der hellenischen Grenzen die Quelle jener Con-flicte verstopft werden könne, welche seit dem Tage der Befreiung Griechenlands das hellenische Königreich der Pforte gegenüber im Zustande einer nahezu ununterbrochen Kriegsbereitschaft erscheinen lasse». Da aucb Italien ebenso wie Russland sich für eine Abfindung der griechischen Begehrlichkeit auf dem Wege einer friedlichen Grenzregulierung aussprachen, so wurde trotz des Protestes, welchen der türkische Bevollmächtigte gegen die als Friedenselixier behandelte Nothwendigkeit einer Vergrößerung Griechenlands aussprach, der Antrag Waddingtons angenommen, welcher die Pforte einlud, sich mit Griechenland behuss einer Grenzberichtigung zu verständigen. Zugleich wurden in diesem Beschlussantrage die Linien bezeichnet, an welche man sich bei der Grenzregulierung halten könne, und die Bereitwilligkeit der Mächte ausgedrückt, die zwischen Griechenland und der Türkei zu diesem Zwecke anzuknüpfenden Verhandlungen nach Möglichkeit zu unterstützen. Bekanntlich haben nun die letzteren zu keinen Resultate geführt. Die Pforte war eben nicht geneigt , alle von Griechenland im Vertrauen auf das Wohlwollen der Mächte gestellten Anforderungen zu erfüllen, und die hellenische Diplomatie war ihrerseits nicht gewillt, die günstige Gelegenheit entschlüpfen zu lassen, ohne dieselbe so gut wie möglich zu einer Erweiterung der Landesgrenzen ausgenützt zu haben. Dass man übrigens schon aus dem Berliner Congresse einen derartigen Verlauf der Grenz-regulierungSverhandlungen voraussah, geht aus dem Wortlaute des Artikels 24 des Berliner Vertrages hervor, laut welchem sich Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Frankreich, Großbritannien, Italien und Russland für den Fall eines Fehlschlagens der griechisch-türkischen Verhandlungen das Recht Vorbehalten, beiden Parteien ihre Vermittlung anzubieten. Der türkische Bevollmächtigte hat nun zwar eingesehen, dass infolge dieses Artikels der Pforte geradezu ein Messer an den Hals gesetzt werden könne, da bei der für Griechenland vorhandenen günstigen Stimmung keineswegs daran zu zweifeln war, dass die von den Mächten eventuell durchgeführte Vermittlung gewiss nur zugunsten der Hellenen ansfallen würde. Aber sein aus dieser Ueberzeugung hervorgegangener Wunsch, an Stelle des Ausdruckes „Vermittlung" die Worte „gute Dienste" zu setzen, wurde von den Mächten nicht berücksichtigt, und Fürst Bismarck erklärte als Vorsitzender in seiner gewohnten, wenig con-cilianten Redeweise, dass der Artikel 24 die Pforte eigentlich gar nichts angehe. Derselbe beziehe sich nur auf die Absichten der sechs Mächte, denen es immer freistehen werde, sich über diesen Punkt unabhängig von der Türkei zu verständigen.--------- Wir rufen die oben erwähnten Details deshalb in die Erinnerung unserer Leser zurück, weil sie bereits mit aller Bestimmtheit die Richtung erkennen lassen, welche für die in Berlin zunächst zur Entscheidung über die griechisch-türkische Grenzfrage versammelten Vertreter der Garantiemächte des Berliner Vertrages maßgebend sein wird. Wenn allenfalls bei dieser Nachtragsconferenz eine Meinungsverschiedenheit zutage treten könnte, so wird sich diese nach den vorliegenden Meldungen wahrscheinlich nur darum drehen, dass England, Frankreich und Italien Concessionen für Griechenland befürworten, welche, über die durch den Antrag Waddingtons angedeutete Grenzlinie hinausgehend, auch Janina den Griechen zuweisen, während Deutschland und Oesterreich sich mehr reserviert verhalten und nur den Wortlaut des Berliner Vertrages zur Geltung gebracht wissen wollen: England und Frankreich, deren enges Einvernehmen in Bezug auf die Lösung der griechisch-türkischen Grenzfrage in letzter Zeit wiederholt betont wurde, wollen eben die Gelegenheit benützen, den Einfluss der Westmächte auf der Balkan-Halb-insel zu kräftigen, und Italien als der dritte Staat im Bunde nimmt den Augenblick wahr, sich den Westmächten gefällig zu erweisen und auf diese Art eine gewisse Anwartschaft auf das Mandat einer Occupation behufs Durchführung der Beschlüsse der Nachtragsconferenz zu ergattern. Eine solche würde den auf die Oesterreicher in Bosnien eifersüchtigen italienischen Staatsmännern eine Parallelaction gestatten, deren Spitze sich über kurz oder lang gegen Oesterreich kehren müsste. Vielleicht sind auch die voraussichtlichen Gefahren, welche aus der Vergebung eines Occu-pationsmandats an Italien für den europäischen Frieden entspringen würden, der Grund, dass man vorläufig das Anerbieten Italiens zur Übernahme eines solchen Auftrags unberücksichtigt ließ. Gleichwohl ist leicht begreiflich, dass die Wahrscheinlichkeit, die Beschlüsse der Nachtragsconferenz auf dem Wege einer Occupation zur Durchführung bringen zu müssen, um so näher liegt, je größer die Anforderungen sind, welche zugunsten der Vergrößerung Griechenlands an die Pforte gestellt werden. Oesterreich kann nicht den Beruf in sich fühlen, zu den Opfern der bosnischen Jeuisseton. P o l y x e n a. Aus dem Tagebuchc eines Mönches. Von Harriet. (Schluss.) Polyxena hob mein Gesicht zu sich empor, ein feuchter Schimmer glänzte in ihren, Auge. „Ich soll über dein Gefühl lachen, spotten, es verurtheilen? Das hieße den Mai mit seiner unvergleichlichen Blütenpracht grausam aus dem Leben der jungen Seele bannen! Nie wieder könnte er sich so rein und duftend entfalten, wenn ihn solcher Frosthauch berührt. Ein kaltes, hartes Wort aus dem Munde eines heißgeliebten Menschen, wenn es unser Heiligstes berührt, vermag eine Todeswunde in das Herz zu senken — sie blutet ewig und schließt sich nie mehr. — Ich glaube auch im Glücke nicht. Ich will dir dein erstes Ideal nicht rauben, mag es in der Seele leben, bis andere lichte, hellere Bilder es verscheuchen!" „Du. du allein bist mein Ideal! Du wirst cs bleiben, bis ich sterbe. — O lass mich immer zu deinen Füßen ruhen, lass mich den Himmel auf Erden finden. Du hast ja gesagt: eine Seele in zwei Gestalten, ein Herz in zwei Menschen." Ich umschlang sie leidenschaftlich, ich presste meinen Kopf an ihre Brust. „Ich liebe dich so heiß, so tief !" „Jüngling, komme zu dir selbst! Der Sturm deiner leidenschaftlichen Natur muss sich legen, bis ich dir sagen werde, was ich dir sein will! Uns hat das Osterfest zusammengeführt. Also ein schöner, reiner Friedensbund soll sich um dich, jungen Menschen, und die Frau schlingen, die fast zweimal so alt ist als du! Scheinbar haben mir die Götter, trotz unsagbarer Schmerzen, die Jugend bewahrt! Die Floren wollen mir nicht Schnee auf das Haupt streuen, — ach lächerliche Schonung, da innen doch der wonnige Lebensfrühling für immer abgeblüht." Leise zog sie mich an sich und ihre Lippen berührten meine Stirne. „Ich will deinen Schmerz durch die Wunderkraft der Musik zu lösen versuchen! In Tönen strömt mein Herz mit dir die tiefsten und höchsten Gefühle des Lebens aus. Ich trage Heimweh nach Befreiung in mir; mein Sinn ist nur nach der Ewigkeit gerichtet; keine Glücksempfindung knüpft ihn an die Erde. O. aufwärts, aufwärts sehnt sich mein Geist, die Fesseln zu sprengen, das Licht der Unendlichkeit — oder ihre grausige Nacht zu fassen." Wieder berührten mich ihre Lippen: „Du musst anderes ausklingen lassen, das herbe, furchtbare Maienweh deiner Seele." Polyxena spielte. Bei den ersten Klängen wollte mir das Herz brechen, wollte mir die Seele vergehen. — Dann aber brach ein Thränenstrom aus meinen heißen Augen; er nahm sanft und mild das wilde, schreckliche Fieber aus meinem Körper. „Sei mir Freundin, sei mir Mutter!" hauchten meine Lippen. Sie beugte sich zu mir nieder: ,,Ja. Freundin, Mutter!" Acht Tage verkehrte ich mit Polyxena. Sie erschloss mir die Tiefen und Höhen des LebenS, sie senkte göttliche Gefühle, heilsame Rathschläge, Trost und Freude in meine Brust. Da kam die Stunde des Abschiedes. O, ich glaube, es gibt kein zweites solches Scheiden im Leben! Mein Herz war eine Todeswunde. In Polyxenas Zügen lag mächtige Erschütterung, als sie mich noch einmal an sich zog. „Sei vernünftig, mein schwärmerischer Freund! Du sollst durch unsere Begegnung nicht elend werden. Was immer für einen Beruf du dir wählen magst, befolge stets die dir ertheilten Rathschläge und harre auf einen Gruß aus Griechenland. Ich werde ihn dir senden. Das Wann, wissen freilich nur die Götter — sie allein können all' mein Sehnen stillen." Expedition auch noch die Kosten einer Occupation behufs Erledigung der griechisch-türkischen Grenzfrage zu übernehmen, und hat daher Baron Hay-merle sehr gut daran gethan, wenn er der Anfrage, ob Oesterreich nicht abermals als europäischer Büttel fungieren wollte, ein entschiedenes „Nein" gegenüberstellte. Aber unsere Diplomatie hat mich mit Rücksicht auf die Conflicte und Con-sequenzen, welche überhaupt aus dem bloßen Auftauchen einer neuen Occupationsfrage erwachsen könnten, allen Grund, zu verhindern, dass durch allzuhohe Anforderungen an die Pforte überhaupt eine zweite Occupation auf der Balkan-Halbinsel »othwendig werde, und liegt darin schon ein genügender Erklärungsgrund für die oben bezeichnte Haltung Oesterreichs auf der Nachtragscon-ferenz, welche überdies Baron Haymerle auch noch durch die Bemerkung motivierte, dass der Berliner Vertrag nicht gegen die Türkei geschlossen sei, welch' letztere übrigens auch keineswegs geneigt sein dürfte, sich unbedingt allen neuen Verfügungeil der Mächte unterzuordnen. Oesterreich-Ungarn. Gestern haben in der Wahlreformcommission des böhmischen Landtags die Berathungen über die Regierungsvorlage betreffs Abänderung der Landtagswahlordnung begonnen, ohne dass, man bis jetzt imstande wäre, die Stellung näher zu bestimmen, welche die Regierung einnehmen wird, falls ihre Vorlage einfach abgelehnt würde oder doch nur in wesentlich abgeänderter Form aus den Berathunaen des Landtags hervorgienge. Wenn man indessen den Erörterungen der czechischen Journale Glauben schenken darf, legt das Ministerium auf die unveränderte Annahme ihrer Vorlage kein besonderes Gewicht. Unter anderem versichert diesbezüglich ein allem Anscheine nach inspirierter Wiener Cörre-spondent der „Politik", dass es dem Grafen Taaffe überhaupt nur um eine Wahlordnungsnovelle im Sinne der Billigkeit zu thnn sei. Wenn sich gerade die Großgrundbesitzercurie als ein für die Befriedigung gerechtfertigter nationaler Ansprüche minder passender Rahmen Herausstellen sollte, so erwarte die Regierung von der Initiative der Parteien Vorschläge in diesem Sinne, welche immerhin auch eine oder die andere, ja selbst alle übrigen Curien umfassen mögen. Graf Taaffe glaube Vorschläge von beiden Parteien erwarten zu dürfen; von den Ezechen, weil ihnen die reformbedürftigen Stellen der gegenwärtigen Landtagswahlordnung am besten bekannt sein müssen und weil es ihr Interesse erheischt, Verbesserungsvorschläge zu stellen, respective ihre For- „Ewig werde ich als Mönch für dich beten!" flüsterte ich. „O, ich kann dich nicht Mutter, Schwester oder Freundin nennen. Ich trage eine unbesiegbare große, heilige Leidenschaft zu dir in der Seele! Kein anderes Gefühl kann ja in mir Wurzel fassen. Einsam, furchtbar einsam wird das himmelbeugende Wort „Liebe" in mir fortbrennen." Und eS brennt ja fort bis heute! — Es schlingt sich wohl um meine Seele in der Ewigkeit. Mit der Todeswunde im Herzen kehrte ich zu meinem Oheim zurück! Mit der Todeswunde im Herzen wurde ich Mönch; mit der Todeswunde in der Seele weihte ich mich und mein Leben der leidenden Menschheit! Wie vielen habe ich das Sterben durch Trostesworte leicht gemacht, die ich mir selbst nicht geben konnte. Wie viele Seelenqualen linderte mein mildes Wort im Beichtstühle — wie vielen Staubgeborenen erschloss ich geistiges Glück, indem ich ihnen die Fessel der Sünde abnahm und der schwachen Menschlichkeit den Frieden, die Befreiung gab! Ich war mild, man sagte engelsmild in dem Sündenvergeben. Darum flüchtete sich auch alles zu mir. Furchtbare Seelenpein verschloss ich in mein Herz; wilde Klagen, schreckliches Verbrechen derungen präcis zu formulieren, von den Vertretern der deutschen Bevölkerung aber, weil sie die Reformbedürftigkeit der Landtagswahlordnung durch den bekannten Landtagsbeschluss, mittelst dessen dem Landesausschusse die Vorlage einer Wahlordnungsnovelle aufgetragen wurde, officiell anerkannt haben. Der Eorrespondent fügt diesen Auseinandersetzungen die Bemerkung bei, die Regierung werde „unter allen Umständen dafür zu sorgen wissen, dass die endgiltige Erledigung dieser Frage die Autorität des Vertrauenscabinets der Krone nicht lädiert." Letzteres heißt wohl zu deutsch, dass die Regierung den böhmischen Landtag aufzulösen gedenkt, wenn er durch seine Unbotmäßigkeit ihr Missfallen erregt. Nun, durch diese Drohung wird sich die Vertretung der Deutschen in Böhmen doch nicht abhalten lassen, da es im politischen Kampfe um das Dasein Forderungen der Selbsterhaltungspflicht gibt, welche sich durch keinerlei Regierungsautorität einschüchtern lassen. Wenn übrigens Graf Taaffe so empfindlich wäre, schon jedes über den Wert seines Systems abgegebene ungünstige Urtheil mit einer Auflösung des betreffenden Vertretungskörpers zu beantworten, so müsste er auch gegen den niederösterreichischen Landtag in diesem Sinne strafweise Vorgehen. Denn auch in dieser Landesvertretung ist vorgestern ein Antrag gestellt worden, durch welchen das in-correcte Vorgehen der Regierung gerügt werden soll. Es sind auch, wie die „N. fr. Pr." diesfalls richtig bemerkt, keineswegs politische Motive, welche u derartigen Aeußerungen und Kundgebungen ühren, vielmehr hat man nur die Unzukömmlichkeiten im Auge, welche durch den Ausfall einer Landtagssession hinsichtlich der Landesbudgets und der Ausschreibung der Landesumlagen entstehen. Ueber die Vorgeschichte der famosen Erklärung des Tiroler Episkopats im Innsbrucker Landtag laufen sehr interessante Meldungen ein, welche den Fanatismus der Tiroler Ultramontanen als einen Factor des politischen Lebens erkennen lassen, welchem gegenüber selbst an und für sich versöhnlicher gesinnte Kirchenfürsten machtlos die Flagge streichen müssen. Wie man nämlich aus Innsbruck berichtet, wollten anfangs die Fürstbischöfe Dellabona und Leiß, gegen deren Ernennung bekanntlich vor kurzem der ganze Verhetzungsapparat der echtfärbigen Tiroler Elericalen in Thätigkeit gesetzt wurde, nur eine kurze formelle und unmotivierte Rechtsverwahrung gegen die Konstituierung der zwei Protestantengemeinden an das Landtags-Präsidium abgeben, aber die ultramontane Majorität des tirolischen Landtages erklärte sich hie- und teuflische Bosheit entrollte sich oft vor meinen Priesteraugen. Niemals schleuderte ich Zorn nnd Bannfluch auf ein reuiges Sünderhaupt. Ich weiß ja, ohne eine wahre Reue beugt sich kein Herz vor uns. — Weh' denen, die böse Worte in das zagende, sündenbeschwerte Gemüth senken und statt den festen Willen nach Besserung zu bestärken, nur einen ätzenden Giftpfeil in die Seele werfen, der heiße Reuethränen in neue Höllenqual umwandelt! Dass ich ein milder Mönch wurde, danke ich nur dem Strahlenbilde in meiner Seele. Es verließ mich nie. An den Sterbebetten und bei dem Sündenvergeben fühlte ich die Macht und Stärke meines Ideales, fühlte Polyxenas Gcisteswehen! Drei Jahre war ich bereits Mönch, als ich Polyxenas Gruß aus Griechenland erhielt. Ich hatte ihr das Kloster genannt, wo ich meinen Pflichten und Aufgaben als Mensch leben wollte. Dieser Gruß rüttelte alle heißen, tiefvcrschlossenen Schmerzen wach; er ließ die Todeswunde fast ausbluten. Mein Strahlenbild war von der Erde gegangen! Die Ewigkeit hatte es mir entrissen. Ihr großes Herz war befreit von der schweren Fessel. Für sie, die Himmlische, ist die Geige aus» geklungen. Ich aber sollte mich zu derselben flüchten, wenn wilde Träume in dem Mönche tobten. mit nicht zufrieden, sondern verlangte von den Bischöfen, dass sie gegen die Zerstörung der Glaubenseinheit und die Verletzung der LandeLgesetz-gebung ausführlichen und scharfmotivierten Protest erheben müssten. Ja, man drohte, im Falle dies nicht geschehen sollte, im Landtage die Glaubenseinheitsfrage zur Sprache zu bringen und die Bischöfe zu einer Erklärung moralisch zwingen zu wollen. Dem vorzubeugen, kam auf Antrag des Fürstbischofs Leiß die im Landtage abgegebene Erklärung zustande. Der Salzburger Erzbischof Eder soll anfänglich Bedenken getragen haben, die Erklärung mit zu unterzeichnen, da er die in Salzburg bestehende evangelische Psärrgemeinde als vollkommen gesetzlich, existenzberechtigt anerkennt und Missverständnisse vermeiden wollte. Später musste er aber doch als Metropolit der tirolischen Kirchenprovinz sich anschließen. Die beiden anderen tirolischen Bischöfe wurden auch von ihren Eapi-teln gedrängt, welche sich ebenfalls entschlossen erklärten, im Falle die Bischöfe nicht „energisch" protestieren würden, auf eigene Faust sich an den Landtag zu wenden. Die Tiroler Bischöfe scheinen sich also ihren Untergebenen gegenüber ganz in derselben Lage zu befinden, wie Papst Leo seiner Umgebung gegenüber. Traurig genug bleibt es aber immerhin, wenn die Kirchenfürsten Tirols nicht so viel Muth besitzen, um die Autorität und die Würde ihrer Stellung gegen den Terrorismus ihrer Capitel und die fanatische Berserkerwuth streitlustiger politischer Kapläne zu schützen. Dem „N. Wr. Tgbl." zufolge finden seit Sonntag ununterbrochen lebhafte Conferenzeir zwischen den einzelnen Ministern statt, deren Inhalt, wenn auch nicht gekannt, doch mit einiger Combinationsberechtigung errathen werden könne. Es sei nämlich absolut nicht möglich, dass die Demissionsfrage, das heißt die Frage der Einzeldemissionen, noch länger hinausgeschleppt werde, wenn nicht diejenigen Mitglieder des Cabinetes, die ohnedies schon mit genügenden „Gesinnungsopfern" ihre „patriotische" Anhänglichkeit an ihre Portefeuilles bewährt haben, noch auf den letzten Rest der individuellen Selbständigkeit und ihres politischen Rufes verzichten wollen. Wie das ci-tierte Blatt weiter andeutet, dürften die Demissionen, welche die früher zur Verfassungspartei gezählten Mitglieder des Cabiuets Taaffe ihrer politischen Vergangenheit schuldig sind, mit Schluss der Landtage erfolgen. Herr v. Stremayr soll mit ganzem Gehalte pensioniert werden und wolle sich vollständig vom politischen Leben zurückziehen; das letztere beabsichtige auch, wenigstens vorläufig, Das war ihr letzter Wunsch und Gruß. Am rothen, verblassten Bande meiner, mir von ihr gesandten tönenden Geliebten stand in Goldbuchstaben: ,8omo 8um!" Der treulose Fridolin hatte meiner Heiligen einst im Sterben die Worte gesandt. Sie gab dieselben der Geige als letzten Gruß für mich mit. O, ich weiß, was sie mir sagen sollten: den ganzen herben Streit, den schweren Kampf einer großen, einsamen Natur legten sie in meine Brust. „Mensch bin ich!" Die Worte standen über meinem Tagebuch, aus dem ich nur diese Blätter vom Flammentode rette. Was ich noch an Tiefen und Höhen in mir berge, das schlummert mit mir in die Ewigkeit hinüber. Es sind viele heiße, wilde Kämpfe, die ich verschlossen getragen — kein mildes Frühlingswehen, wie es das Menschenherz durchzittert. Ja, auch Frühlingswehen musste mein Priesterohr im Beichtstühle berühren: die Bekenntnisse einer jungen Braut, die dem Geliebten ihr holdes Leben weihte!--------------- — Das waren immer Dolchstiche für das heißschlagende Herz unter der rauhen Kutte. —---------------- „Der bleiche Pater Hilarius muss einen großen Seelenschmerz in sich tragen," meinten oft meine Brüder, wenn ich in klaren Sternennächten regungs- Freiherr v. Korb. Inzwischen werde Herr von Stremayr noch einmal kurze Zeit als Unterrichtsminister fungieren, er werde nämlich Herrn von Conrad während des Urlaubs desselben vertreten. Deutschland. Der vom Abgeordneten Grimm verfasste Commissionsbericht über die kirchenpolitischen Vorlagen geht dem Antrage auf deren Ablehnung dadurch aus dem Wege, dass er kurz die verschiedenen Anschauungen resümiert, welche betreffs der einzelnen Paragraphe derselben in der Commission zum Ausdruck gelangten. Uebrigens scheint die von uns bereits erwähnte Meldung Bestätigung finden zu sollen, nach welcher die Plenarberathung der Kirchenvorlage im preußischen Abgeordnetenhause schließlich doch noch zu einer Verständigung zwischen der Regierung und den Liberalen führen werde, da erstere den Bischofsparagraphen eventuell fallen zu lassen bereit ist, an welchem die National-Liberalen den Hauptanstoß nehmen. Eine Minderheit von 30 Stimmen dieser Fraction scheint bereits gewonnen. Die versöhnlichen Aeußerungen Bismarcks scheinen auf die Stimmung im allgemeinen nicht ohne Rückwirkung gewesen zu sein. Vermischtes. — Wer will tausend Gulden verdienen? Die Fachschrift „Assecuranz" meldet: „Tausend Gulden zahlt der Hof- und Gerichtsadvocat Dr. M. Barber demjenigen, der angeben kann, ob und bei welcher Versicherungsgesellschaft des Jn-oder Auslandes der am 15. Juli 1878 in Kalten-leutgeben verstorbene Freiherr Hector Ritter von Zahony sich für den Todesfall versichern ließ, und ob jemand den Versicherungsbetrag schon behoben hat." — Der Primas und die Graner Juden gemeinde. Man schreibt aus Gran: „Die Judengemeinde in der Residenz des obersten Kirchenfürsten Ungarns, in Gran, wendete sich jüngst an die in dieser Stadt bestehende Sparkasse mit dem Ansuchen um Bewilligung eines Darlehens von mehreren tausend Gulden zum Zweck der Erbauung eines Schulgebäudes. Die Leiter des fraglichen Instituts, die wahrscheinlich als Geschästsprineip — wenn es auch nicht in die Statuten ausgenommen ist — die Bedingung ausgestellt haben: Juden bekommen keinen Credit, am wenigsten, wenn es gleich eine ganze Gemeinde ist. beschicken das Ansuchen der Gemeinde dahin, man sei bereit, das Darlehen zu bewilligen, wenn für Bezahlung des den Juden zur Erbauung eines jüdischen Schulgebäudes zu leihenden Geldes der — Fürstprimas die Haftung übernimmt! Die Herren hatten also in ihrer Näch- los in dem Fensterbogen lehnte und aufwärts blickte. Mein Mund gab die Klage nie von sich: „Heimweh nach der Todten zieht mich in die Unendlichkeit!" — Das sei mein letztes Wort. Nun will ich mich mit der Geige an das Fenster setzen. Es ist eine wundervolle Nacht, vielleicht zieht sie meine müde Seele in die Ewigkeit. — — — „Pater Hilarius starb wie ein Heiliger," gieng es von Mund zu Mund in dem Kloster *, als man in die Zelle des Mönches trat, über sein langes Ausbleiben beunruhigt. Da saß er mit geschlossenen Augen in dem barten Lehnstuhle, die Geige in den Händen. Ueber seinem Antlitze lag ein Hauch milder Verklärung. Das große, ewig dunkle Räthsel Tod hatte seine ergreifende Versteinerung auch über des Mönches Züge gebreitet. ^ Das gebrochene Auge war aufwärts gerichtet — nach jenen Höhen, die eine Unendlichkeit des Raumes in sich schließen! . , ^ , Um seinen Mund spielte em sanstes Lächeln. Mit diesem Lächeln war das Heimweh nach der Todten gestillt. Mit diesem Lächeln hatte ihm Po-.lyxena die Ewigkeit erschlossen! stenliebe eine Bedingung aufgestellt, von deren Unerfüllbarkeit sie überzeugt sein konnten. Doch was geschieht? Der Güterdirector des Fürstprimas, ein trotz seiner Stellung sehr aufgeklärter Mann, hörte von der Sache und erklärte sich sofort bereit, die gewünschte Haftung zu übernehmen. Diese Entstehung musste der Sparkasse natürlich genügen, und die Judengemeinde erhielt das gewünschte Darlehen." — Der treue „Hansel." Das „N. Wr. Tagblatt" theilt nachstehenden interessanten Beitrag zur Thierpsychologie mit: Vor zwei Jahren und acht Monaten entfloh einer auf der Wieden, Theresianumgasse, wohnhaften Dame zu deren größtem Leidwesen ein zwölf Jahre alter Staar aus dem Käfig. Trotz allen Snchens und aller Verlustanzeigen konnte nicht eine Spur des Stärleins ausfindig gemacht werden und im ganzen Hause herrschte höchste Bestürzung um den verschwundenen „Hansel." Der beliebte gefiederte Hausgenosse galt für immer verloren. Siehe, eines schönen Tages — es war am 29. v. M., halb 8 Uhr abends, — da saß, als die Köchin des Hauses eben ihr Zimmer betrat, zum lebhaftesten Erstaunen und Entzücken der Eintretenden der längst als verloren betrauerte „Hansel" wohlgemnth ans dem Bette. Sie wollte ihren Auge» nicht trauen und rief den Namen des Staa-res. Sofort flog ihr derselbe aus den Kopf, und als nun die Köchin ihre Herrin herbeirief, gab der Vogel auch der letzteren, so bald er ihrer ansichtig geworden war, seine lebhafteste Freude in gewohnter Weise deutlich zu erkennen. — Ein hübsches Gesicht. Welcher Mann vermag es, einem hübschen Mädchengesicht gegenüber hart zu bleiben, wenn es so leicht ist, der Trägerin dieser wertvollsten aller Anempfehlungen gefällig zu sein? Und doch ist diese Galanterie manchmal gefährlich. Davon wissen die Beamten einiger Wiener aristokratischen Häuser ersten Ranges ein Geschichtchen zu erzählen. In den Bureaux derselben fand sich nämlich vor wenigen Tagen ein junges hübsches Mädchen mit einnehmenden Manieren ein, welches einen Pack mit Bürsten und Striegeln abgab und erklärte, der Herr Gutsverwalter N. N. in L. habe dieselben bestellt. Man verwunderte sich in den Centralbureanx gewaltig, dass der Herr Verwalter auf den Einfall gerieth, seinen Bürstenbedarf durch das Centralbureau zu decken; aber das Mädchen, welches vorgab, von der Firma Dietz in Baumgarten geschickt zu sein, wusste so eindringlich zu sprechen und die Verlegenheiten und Plagen, welche ihr durch die Rücknahme des schweren Packes und das Nichterhalten des Geldes erwuchsen, so rührend zu schildern, dass sich die Herzen erweichten und man die Rechnung per 40 fl. bezahlte, um sodann eine osfieielle Nase an den Bertha. Eine musikalische Weihuachtsgeschichte. Von H. A ue g g. In den großen Städten leben verschiedene Leute, reiche und arme, glückliche und unglückliche, bedeutende und unbedeutende, und wie diese das Leben zusammen- und auseinqndersührt, darin bestehen die Wechselfälle ihres Schicksals. Ganz einfach und gewöhnlich verläuft das Leben der einen, schwierig, abenteuerlich und großartig gestaltet sich das Leben der ändern, und wer nicht glaubt, dass die Menschen die Bedingungen ihres Schicksals zumeist in sich tragen, der könnte sich all' die Verschiedenheit und all' die Eigentümlichkeit gar nicht erklären. So wollen wir de«n wieder einmal von unserem schönen Rechte, die Dächer und die Herzen abzudecken, Gebrauch machen und eine kleine Begebenheit erzählen, welche manchem zu unbedeutend und manchem zu unwahrscheinlich Vorkommen wird, und welche doch so, wie sie sich zugetragen, wiedergegeben ist, und welche für jene, die sie betraf, unvergesslich bleibt. respectiven Herrn Verwalter abgehen zu lassen. Wie erstaunte man aber, als keiner der vielen Verwalter der verschiedenen hohen Herrschaften etwa-von dieser Bestellung wusste. Alle Nachforschungen nach dem hübschen Mädchen, nach der nicht bestehenden Firma Dietz und allem, was daran hieng, führte nur zu dem Resultate, dass man die Bürsten um das Dreifache ihres Wertes bezahlt und dass hinter dem hübschen Gesichtchen eine Gaunerin gesteckt hatte, vor welcher die Betrogenen ihre Collegen auf danachdrücklichste warnen wollen. — Die Zulus in London. Man schreibt aus London vom 14. d.: „Bon den hier zur Schau gestellten Söhnen der südafrikanischen Wildnis hat diesertage einer, der in gefährlichen Trübsinn verfallen ist, ins Irrenhaus gebracht werden müssen. Ein anderer, der nicht weniger als fünf Polizeibeamte, trotz der Knüttel, mit denen sie bewaffnet sind, zu Boden schlug, befindet sich augenblicklich im Gesängnis. Ein Dritter, NamenS Paß-man, dem ein Feiertag gewährt worden war. wobei er sich betrank und ebenfalls zwei Polizeibeamte niederwarf und übel zurichtete, stand soeben vor Gericht. Es ist dies derselbe kriegerische Jüngling, mit welchem Carl Blind, als er zum Zwecke der Erforschung der religiösen Anschauungen und der Sitten und Gebräuche der nach London gekommenen Znlns diese unter Dolmetscherbegleitung besuchte, eine Kraftprobe vornahm, wobei der Schwarze den kürzern zog. Vielfach wird verlangt, man solle diese Halbwilden in ihre Heimat zurückexpedieren, da die öffentliche Sicherheit in der Nähe deS Parlamentshauses, wo das königliche Aquarium liegt, in welchem sie anftreten, gestört ist. Die Berührung mit der Civilisation scheint ihnen jedenfalls nicht gut gethan zu haben." — Eine fürchterliche Statistik. AuS einem eben veröffentlichten parlamentarischen Ausweise erhellt, dass im verflossenen Jahre in London achtzig Todesfälle stattfanden, über welche daS Verdict der Leichenschaujury auf „Tod durch Erhungern" oder „Tod, beschleunigt durch Entbehrungen", lautete. Von diesen Todesfällen ereigneten sich 48 im Centraldistrict, 28 im Osten und einer im Westen der reichsten Stadt der Welt; zwei erfolgten in Westminster und einer in Greenwich Local- und Provin;ial-Ä.ngelegenheiten. — (Ausruf.) Bereits vor mehreren Tagen haben wir eine aus Rudolfswert vom 8. d. datierte Correspondenz veröffentlicht, welche des namenlosen Elends gedenkt, welches der zwei Tage früher über einen großen Theil des Bezirkes Rudolfswert niedergegangene Hagelschlag in den davon betroffenen In einer großen deutschen Hauptstadt (die Namen von Land und Leuten dürfen wir nicht angeben) — lebte ein pensionierter General, der alten Familie S. angehörig, mit seiner einzigen Tochter Bertha. Er war nicht eben reich, aber angenehm vermöglich, bewohnte mit seiner Tochter, mit einer alten Haushälterin und einigen Domestiken den ersten Stock eines großen Hauses, empfieng viele Besuche, gieng fleißig zu Whistpartien und inS Theater und war immer heiterer Laune. Des Generals Tochter, Bertha, war neunzehn oder zwanzig Jahre alt, hatte schon als Kind ihre Mutter verloren, aber durch des Vaters Sorgfalt eine sehr gute Erziehung erhalten. Vernünftige Pflege hake das Mädchen kräftig und gesund werden lassen, und die besten Lehrer der Stadt hatten für einen umfassenden und gründliche» Unterricht gesorgt. Bertha war ein sehr hübsches Mädchen, groß, schlank, blond und von sehr angenehmem Gesichts-ausdrucke. Sie machte im allgemeinen einen ruhigen, sanf-ten Eindruck, und nur manchmal verrieth sich'S, das-sie große Lebhaftigkeit in sich barg. (Fortsetzung solgt.) Gemeinden anrichtue und dabei bemerkt, dass nur durch eine rasche und ausgiebige Hilfe die arme Bevölkerung den drohenden Gefahren einer gänzlichen Verarmung entrissen werden kann. Wie wir im Nachtrage zu dem zweiten Sitzungsberichte des krainischen Landtags mittheilten, ist sowohl von der Regierung als auch vom Lande ein Scherflein zur Linderung der großen Noth in den vom Hagelschlag betroffenen Gemeinden beigetragen worden. Aber helfen, wirklich Hilfe bringen kann nur ein allgemeines Zusammenwirken der krainischen Bevölkerung, an deren Wohlthätigkeitssinn sich der Herr Landespräsident Winkler in der heutigen Nummer der „Laib. Ztg." mit folgendem Aufrufe wendet: „Ein Hagelwetter, wie es so folgenschwer nur selten vorkommt, hat am 6. d. die Steuergemeinden Rudolfswert, Oberstrafcha, Pretschna, Werschlin, Dolni-iverch, Tiefenthal, Sagoriz, Seitendorf, Kerschdorf, Hereindorf, Schalowiz, Gesindeldorf, Bochouza, Taubenberg. Hönigstein, Pechdorf, St. Peter, Wrusniz und Haidowiz des politischen Bezirkes Rudolfswert, dann die Steuergemeinden Tschatesch, Munkendors, Zeline und Globoschiz des politischen Bezirkes.Gurk-feld heimgesucht. In einer großen Anzahl der genannten Gemeinden wurde die Feld-, Heu-, Wein-und Obsternte vollständig, in anderen zum größeren Theile vernichtet. Der Schade wird auf eine halbe Million Gulden geschätzt und ist um so schwerwiegender, als die vom Hagelschlag betroffenen Weingärten vielfach auf Jahre hinaus ertragsunfähig geworden sind. Zur Linderung des großen Elendes, welches über die unglücklichen Bewohner der von diesem Elementarereignisse betroffenen Gegenden hereingebrochen ist, finde ich mich bestimmt, eine Sammlung milder Beiträge im ganzen Lande auszuschreiben, überzeugt > dass dieser Appell an den sich stets aufs glänzendste bewährenden wohlthätigen Sinn der Bevölkerung Krains nicht wirkungslos verklingen wird. Eingehende Spenden werden vom Landespräsidium oder von den politischen Bezirksbehörden entgegengenommen und ihrer Bestimmung zugesührt werden. Laibach am 15. Juni 1880. Der k. k. Landespräsibent: Winkler m. x." — (Die nächste Landtagssitzung) findet,- wie wir vernehmen, übermorgen, den 19teu Juni, statt. Da in der Zwischenzeit die den Ausschüssen zur Borberathung und Berichterstattung zn° gewiesenen Berichte und Vorlagen so weit erledigt sein dürften, um eine ununterbrochene Aufeinanderfolge der Landtagssitzungen zu ermöglichen, so wird in den folgenden zwei bis drei Wochen der Landtag ohne größere Unterbrechung an der Absolvierung der ziemlich umfangreichen Berathnngsgegenstände der diesjährigen Session arbeiten können. Von einem Abschlüsse der betreffenden Arbeiten bis zum 28. Juni, welchen Tag man bekanntlich früher als den Schlusstermin für die Thätigkeit der Landtage bezeichnet hatte, kann natürlich keine Rede sein. Wie es heißt, soll auch die Regierung nicht die Absicht hegen, die Landtage vor Erledigung des ihnen vorliegenden Stoffes nach Hause zu schicken, und wäre in diesem Falle die Fortdauer der Sitzungen des krainischen Landtags bis zu Anfang der zweiten Hälfte des nächsten Monats mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten. — (Die Laibacher Liedertafel) veranstaltet übermorgen abends im Casinogarten ihre vierte diesjährige Vereinsunterhaltung mit nachfolgendem Programm: 1.) W. Kuntze: „Ein Hoch dem Wein", Chor; 2.) A. Nedvöd: „koMmkovs, P686N«, Chor mit Tenorsolo (Ae. Böhm); 3.) F. Abt: „Abendruhe", Soloquartett; 4.) F. Koschat: „Drau-Walzer", humoristischer Chor mit Clavier-begleitung; 5.) A. M. Storch: „Nächtlicher Gruß", Brummchor mit Pistonsolo (Josef Pock); 6.) I. von Zaje: „II dH", Chor; 7.) E. S. Engelsberg: Ro mancapitel mit unpassenden Mottos (Quadrille), Chor mit Clavierbegleitnng; 8.) Camillo Maschek: ,?ii Äbeli", Chor; 9.) E. S. Engelsberg: Promo- tionsmarsch aus dem Singspiele „Dr. Heine", Chor mit Clavierbegleitnng. Die Pausen werden von der Musikkapelle des Herrn Kapellmeisters Zörner ausgefüllt. Anfang 8 Uhr abends. Entree für Nichtmitglieder 50 kr. Die Texte zu den Chören sind am Abend an der Kasse um 10 kr. zu haben. — (Stadtkasse-Ossicials stelle.) In Gemäßheit des Beschlusses der letzten Gemeinde-rathssitznng wird vom hiesigen Stadtmagistrate die Stelle des Stadtkasse-Ossicials mit dem Jahresgehalte von 700 fl., mit dem Ansprüche auf zwei lOproc. Quinqueuualzulagen unh mit der Verpflichtung zur Erlegung der Dienstcantion im Gehaltsbetrage zur Besetzung ausgeschrieben. Die Bewerber um diese Stellung haben ihre mit dem Taufscheine und den Nachweisen der Kenntnis der beiden Landessprachen und über die abgelegte Comptabilitäts-und Kasseprüfung, sowie über ihre bisherige Dienstleistung belegten Gesuche, eventuell im Wege ihrer unmittelbar Vorgesetzten Behörde, bis 15. Juli d. I. beim Stadtmagistrate einzubringen. — (Erledigte Secnndararztenstel le.) Im Civilspitale in Laibach ist eine Secnndar-arztenstelle mit dem Bezüge jährlicher 400 fl. und einer zeitweiligen besonderen Entlohnung jährlicher 200 fl. für den Dienst in den Filialen nebst freier Wohnung, Beheizung und Beleuchtung auf die Dauer von zwei Jahren, welche nach zufriedenstellender zweijähriger Dienstleistung auf weitere zwei Jahre verlängert werden kann, zur Besetzung ausgeschrieben. Diessällige Gesuche sinv bis 30sten Juni 1880 unter Nachweiiung des Doctorates der Medicin oder wenigstens der Absolvierung der me-dicinisch - chirurgischen Studien und der allfälligen diesfälligen bisherigen Verwendung bei der Direc-tion der Landes-Wohlthätigkeitsanstalten in Laibach einzubringen. Witterung. Laibach, 17. Juni. Anhaltend trübe, regnerisch, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 16-2°, nachmittags 2 Uhr -s- 20 7° 6. (1879 22 6°, 1878 -s- 16 6° 6.) Barometer im Steigen, 736-68 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 15-1", um 3 3° unter dem Normale; der gestrige Nie-derschlag 3 70 Millimeter Regen. Angekommene Fremde am 16. Juni. Hotel Stadt Wien. Lalzer, Oberforstrath, und Wedekind, Kfm., Wien. — v. Lbereigner, Forstmeister, Schneeberg. — Scheding, Kfm, Graz. — Zangerle, Dornbirn. Hotel Elephant. Dr. Wimmer sammt Familie, Graz. — Vohine, Pfarrer, KriZe. — Marschall Anna, Doctors-mitwe, Treffen. — Valmarin, Triest. — Sigl, Reis., und Krum, Fabrikant, Wien. Mohren. Kober Marie, Private, Graz. — Rabi?, Moi-strana. — Bauer, Jab. Verstorbene. Den 15. Juni. Maria PauZek, Schuhmachers-gattin, 73 I., Polanastrasze Nr. 40, Altersschwäche. Den 16. Juni. Andreas Taskar, ttürfchnergefel-lenssohn, 1'/2 I., Polanastraße Nr. 5, Blattern. Im Civilspitale: Den 16. Iuni. Martin Kozjek, Taglöhner, 41 I., allgemeine Atrophie nach Ruhr. — Johann Jaklik, Tag-lohner, 26 I., chro». Lnngentubercnlose. — Gregor Dor-nik, Taglöhner, SO I, Typhus. Lebensmittel-Preise in Laibach am 16. Juni. Weizen 10 fl. 24 kr., Korn 7 fl. 15 kr., Gerste 5 fl. 51 kr., Hafer 3 fl. 71 tr., Buchweizen 5 fl. 51 kr., Hirse 5 fl. 51 kr., Kukuruz 6 fl. 50 kr. per Hektoliter; Erdäpsel 3 fl. 75 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 9 fl. — kr. per Hektoliter: Rindschmalz 78 kr., Schweinsett 74 kr., Speck, ftischer 68 kr., geselchter 70 kr., Butter 70 kr. per Kilogramm; Eier 1?/, tr. per Stück: Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 56 kr.. Kalbfleisch 50 tr., Schweinfleisch 64 kr., Schöpsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 87 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 20 kr., weiches Holz 5 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 19. Juni 1880 stattfindenden Lici-tationen. 3. Feilb., Brezar'fche Real., Mitterdorf, BG. Krain-burg. — 3. Feilb., Trenta'sche Real., Nadajneselo, BG. Adelsberg. — 3. Feilb.. Simsic'schc Real., Kaltenseld, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Vadnn'sche Real., Slavina, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., FabSiö'sche Real. Orehovica, BG. Wippach. — 3 Feilb., Corn'sche Real., Razor, BG. Ober-laibach. — Relic. Rus'scher Real., Travnik, BG. Reisniz. - 3. Feilb., StraMar'sche Real., PadeZ, BG. Oberlaibach. — 3. Feilb., Lakner'sche Real.. Novo, BG. Gurkseld. — Relic. Pribovsek'schc Real., SenuZa, BG. Gnrkfeld. — 2. Feilb., Selan'fche Real., Waitsch, BG. Laibach. — 2. Feilb., Persin'sche Real., St. Veit, BG. Laibach. — 2. Feilb., Zustersiö'sche Real., Seedorf, BG. Laibach. — 3. Feilb., Ciuha'sche Real., Jnnergoriz. BG. Laibach. — 3. Feilb. Arh'sche Real., Ponikve, BG. Gnrkfeld. - 1. Feilb., Simßii'sche Real., Radovike, BG. Möttling. — 2. Feilb., Hribar'sche Real., Zretez. BG. Reisniz. — 2. Feilb., De-jat'sche Real., Oberdorf, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Ober-star'sche Real., Slatenek, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Jerai-sche Real., Dornce, BG. Krainburg. — 3. Feilb., Roz-man'sche Real., Krasenberg, BG. Möttling. Nr. 18 vom 14. Juni 1880 und die „Rllstmrie FmimiMiimg" Nr. 12 vom 14. Juni 1880 sind eingetroffen und werden versendet. — Bestellungen aus obige Journale übernimmt und besorgt pünktlich Jg. v. Kleinmayr L Fed. Sambergs Buchhandlung. Vom 1. Juli an ist in der ScHeLenlZurggclffe ein Magazinslocale, r eine Werkstätte besonders geeignet, nebst Wohnung zu vermieten. (221) 2-1 Krainische Baugesellschast. Wiener Börse vom 16. Juni. Allgemein« Ktaat»-s«k«kä. Geld Ware Papierrenle bilberrente Voldrente Staatölose, 1854. . . 1860. . . , 1860 zu 100 fi. 1864. . . 73-35 73 90 89-25 122 50 132 75 133 50 172 25 73 45 74'-89 35 123 - 133 — 134 — 172-50 Grvnäevtlaftuns»- Hökigatioae». Galizien Siebenbürgen . . . Lemeser Banat . . . 97 80 98-20 94 — 93 50 94 90 94 75 94 — 95 30 Aaäere öffeatliäe Aakekea. Lonau-Regul.-Lose . llng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . 112 25 113 50 11825 112-50 113 75 118 50 Actiea v. Haakea. Credi^anstalt s.H.u.G. 281-25 632 — 28150 833 - Aetiea ». Traarpsrt Uuteraekmungea. Alföld-Bahn Donau-Dampfschiff. Elisabeth-Westbahn . FerdinandS-Nordb. . Zranz-IoseLh-Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Lzernowitz -Llovd-Gesellschaft . . 159— 582— 190 50 2500 169— 273 — 169 — 681 — 159 50 583 — I91-— 2510 169 50 273 25 169K0 682 - Nordweftbabn . . . Rudolf-Bahn . . . SlaalSbahn .... Südbahn............. Ung. Nordoftbahn . Dsanäbriefe. Bodencreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodencredit- Prioritätr-Obkig. Elisabethbahn, i.Zm Ferd.-Nordb. i. Silber ranz-Zoseph-Bahn )aliz.K-Ludwigb,1.E. Oest. Nordwest-Babn Siebenbürger Bahn StaalSbahn 1. Gm. Südbahn L 3 Proc. t» 5 . . Privatlose. Creditlose.......... Nudolflose .... Devise». London .... Hekäsortev. Ducaten............ 20 Francs .... 100 d. Reichsmark Silber............. Geld 164 — 160-50 279 — 84-25 15»— 116-75 101 101-40 101 15 i-50 104 100 25 105 50 100-70 84 — 126— 107 50 180 17 75 117 15 Ware 164 5V 161 — 279 »5 84-50 150 25 117 — 101-25 10160 101 35 104-50 100 50 106 — 101 — 8425 176 50 126'25 108— 180 50 18 25 117 20 5-53 5-54 9 32>-, 9 33 57 55 >57-65 Telegraphischer Kursbericht am 17. Juni. Papier-Rente 73 70. — Silber-Rente 74'—. — Gold-Rente 8965.— 1860er Staats-Anlehen 134 50. — Bank-actien 833. — Creditaetien 283 60. — London 117 05. — Silber —'—. — K. k. Münzducaten 5 53. — 20-Francs-Siücke 9-31'/,. — 100 Reichsmark 57 45. Druck von Ig. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.