Prinamrrallou» - prrilr. Kür LüitüL Ganzjährig ...» il. — kr. Halbjährig . . . 3 „ — . Vierteljährig. . . I „ Lv , MonatliS . . — „ L» , Mit ver Post: Ganzjährig . . . S fl. — ki. Halbjährig . . . 4 „ 50 , Lierteljährig. . . r „ iL » Für Zustellung ins Hau« vierteljährig LS kr.. monalliL s kr. Einzelne Siummern 5 kr. Laibacher blatt Scrakli»v: «ahndviga^r Nr. l.lr Lkprditil.il auL Zllsrrair« Lurcaii: Kvngretzplay Nr 81 sBN.i'. von I. V.IUeinUtavr L F.L'amber.. Znskrüoasr'rrisk: Für die einsvaltige Petit^eile L kr. rei zweimaliger Einschaltuuq ü 5 k,. dreimal L 7 kr. Insertionestcmvel jcdeSvral :r,> tr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechenderNabatt. Änonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendei. Nr.- 62. Donnerstag, 17. März. — Morgen: Eduard. 1870. - Eine Bürgerpflicht. ^ Das Zcntralwahlkomitcc hat getreu seiner mehrjährigen Uebung und um auch Heuer wieder die Wahlbewegung in entsprechender Weise in Gang zu bringen, aus Anlaß der bevorstehenden Ergänzungs-Wahlen für den Gemeinderath der Landeshauptstadt Probewahlen ausgeschrieben, wovon die für den ersten Wahlkörper bereits heute Abends stattfindet. Wir halten es für unsere publizistische Pflicht, auch u:.,ercrseits auf diesen Gegenstand mit einigen Worten zurückzukommen, weil uns dessen Bedeutung uoch immer nicht von allen Wählern in gebührendem Maße gewürdigt zu werden scheint. Bei der Wahl in irgend einen Pertretungs-inper liegt das Hauptgewicht sicherlich in einer . .Alichen Zusammenstellung derjenigen Persönlich-ilen, die eben zur Vertretung ihrer Mandanten berufen werden sollen. Die Probewahlen haben ober in erster Linie diesen Zweck, und durch sie soll es möglich gemacht werden, eine möglichst vielen Wählern entsprechende und vertrauenswürdige Kandidatenliste auszufindcn. Ihre ungemeine Wichtigkeit springt fchon aus diesem Gesichtspunkte in die Augen nnd jeder, der sich überhaupt für die wirklichen Wahlen interefsirt, dem es nicht gleichgiltig ist, welche Namen seinerzeit aus der Wahlurne her-vorgehcn werden, der muß deshalb auch den Probe-wahlen seine Aufmerksamkeit schenke». Hier ist der geeignete Platz, wo diejenigen, welche den Beruf in sich fühlen, ein öffentliches Ebrenamt zu übernehmen, vor ihre Mitbürger hintreten, ihre Ansichten entwickeln und sich deren Vertrauen erringen können; hier ist auch der Anlaß geboten, wo jedermann die Aufmerksamkeit der Wähler auf andere würdige Persönlichkeiten lenken und dieselben als Kandidaten in Vorschlag bringen kann, hier fin- den endlich die Wahlberechtigten die schickliche Gelegenheit, durch sachliche nnd zweckmäßige Interpellationen an die Männer, die sic mit u rer Vertretung beehren wollen, sich die wünfchenSwerthe Gewißheit über deren Anschauungen und Grundsätze zu verschaffen. Um es kurz zu sagen: bei den Probewahlen ist der geeignete Zeitpunkt, wo die persönlichen Ansichten entwickelt werden können, wo jeder einzelne seine Meinung zur Geltung bringen und versuchen kann, sie auch seinen Mitwählern annehmbar zu machen, während, wenn diese Vorbesprechungen einmal vorüber sind und du Kandidatenliste im Wege einer solchen Vereinbarung festgesetzt wurde, von diesem Augenblicke an und bei den wirklichen Wahlen jede Kritik, jedes persönliche Interesse in den Hintergrund treten muß und einzig das der Allgemeinheit den Platz behaupten darf. Das Mitglied einer Partei, welches sich nach ordnungsmäßig vorgenommener Prodewahl an die aufgestellten Kandidaten nicht halten wollte, würde einerseits durch seine Unkorrektheit sich eines nicht zu enischulwgen-den Fehlers gegen seine Parteigenossen schuldig machen, andererseits aber auch bedeutenden Mangel an Verständniß der Sache beurkunden, da es doch einsehen muß, daß eS durch Aenderungen an der verabredeten Liste und eigensinnige Sepaiatvota zwar seiner Partei schaden, deshalb aber doch nicht mit feiner Privatansicht durchdringen würde. Die Probewahlen sind jedoch auch sonst noch von Bedeutung und deren zahlreicher Besuch höchst wünschenswerth. Bctheiligen sich nämlich bei der Probewahl eine große Anzahl von Wahlberechtigten und kommen diese aus eine Kandidatenliste überein, so wird dies auf zweifelhafte und schwankende Wähler sicherlich einen wohlthätigen Einfluß ausüben, da letztere in solchem galle eher geneigt sein dürften, Männern, denen es bereits gelungen ist, das Ver- trauen so vieler Mitbürger zu erringen, gleichfalls ihre Stimmen zu geben. Anderseits wiikt eine Probewahl, bei der viele Stimmen abgegeben wurden, deprimirend auf die Gegenpartei, und es kann leicht geschehen, daß dadurch Entmuthigung und Zerfahrenheit in deren Reihen geschleudert würde, ein gewiß auch nicht zu unterschätzender Vor-theil. Aber selbst für die aufzustellcnden Kandidaten ist eS von großem und leicht begreiflichem Interesse, daß bei den Vorwahlen eine ansehnliche Anzahl von Wählern erscheine. Gelingt es ihnen, hier die überwiegende Anzahl von Stimmen auf sich zu vereinen, so haben sie das Bewußtsein, in Wahrheit die Männer des Vertrauens ihrer Partei und nicht blos oklrojirte Mandatare zu sein, ein Bewußtsein. welches für jeden ehrenhaften Vertreter von eminentem Werthe und geeignet fein muß, ihm die Ausübung der übernommenen Verbindlichkeiten zu j erleichtern und zu deren eifrigster Erfüllung ?n-zufpornen. Aus diesen vielen Ursachen sind die Probe-Wahlen durchaus keine bloße Formalität, sondern von großer, vst entscheidender Bedeutung und der Aufmerksamkeit der Wähler im hohen Grade werth. ! Diese befanden sich im Jrrthum, wenn sic glaubten, ihrer Pflicht durch Erscheinen bei der wirklichen ,Wahl vollständig genügt zu haben, ihre Aufgabe ist !eS vielmehr, bei der Wahlbewegung überhaupt nach Thunlichkeit mitzuwirken und namentlich durch vollzähligen Besuch der Piobewahlen eö zn ermöglichen, daß die geeignetsten und würdigsten Männer ihrer Partei in die Vertretung gelangen und die gute Sache, der sie sich ergeben, den Sieg davontrage. Wenn wir, und mit vollem Rechte, keine umiöthige Beeinflussung, keine Bevormundung wollen, sondern Freiheit, Autonomie der Gemeinde und Selbst«-lgieruiig verlangen, dann dürfen wir auch die Mühen Feuilleton. Das Leben und die Sitten unserer Vögel. Vor zwei Jahren erschien über obigen Gegenstand ein Buch, welches, rasch vergriffen, bereits die zweite Auflage erlebt hat, es heißt: Der Vogel und ^ sein Leben, von Dr. Bernhard Altum. Es enthält! eine große Anzahl glücklicher Beobachtungen über die Sitten allbekannter Vögel, und wer fc>d>t bas Leben und Treiben unserer geflederten Thierweltj schon belauscht hat, der weiß im vMus, welcher, dankbare S'off zur Bearbeitung voilag. ist doch der Genuß eines SpaziergangcS durch den Garten oder durch den Wald ein doppelter, wenn man sich ein wenig um ihre geflügelten Bewohner kümmert. Wer vollends in die unschuldigen Misterien unserer Bögel uoch nicht e ngeweiht ist, dem empfehle» wir zur Belehrung wie zur Untei Haltung AtumS Buch/ «US dem wir einiges mulheilen wollen. Der Gesang der Vögel, der u»s im Frühjahr ^ neu verjüngt, hat einen sehr prosaischen Ursprung.! Es ist nichts weiter, als ein Paarungsruf zur Zeit des FortpflanzungSgcschästeS. Anatomisch läßt sich dies leicht Nachweisen, denn dcr Gesang fallt der Zeit nach zusammen mit der periodischen Entwicklung der Geschlechtsorgane. Bei jeder neuen Brut beginnt der Gesang von neuem, nachdem eine Zwischenpause ciiigelreten ist. Diese Zwischenpause entgeht den meisten Beobachtern, nnü sie meinen daher irrig, daß z. B. die Finken vom ersten Mär; bis Ende Jmii ohne Unterbrechung singe». Die Lchwarz-drossel singt und verstummt sünfmal >n jedem Sommer. !^er Gesang ist aber in den Gesangsperwücn sehr verschieden. Ueber das Schmettern im F üh-jahr geht nämlich keine verspätete Leistung. Bei der zweiten oc>er den später» Bruten wird der Sänger minder seurig und lebhaft. Aus den Jungen dcr fpätern Bruten werden auch keine guten Sänger, weshalb erfahrene Vogelzüchter nur Männchen aus der ersten Brut ausleseu. Die Gabe des Gesanges tritt erst m>t der Geschlechtsreife ein, zugleich mit der '-iendening des Gefieders, d. H. mil dem Putze, de» die Männchen anlegcn, denn in den Jugenv-kleidern sehen bei"e Geschlechter sich noch völlig ähnlich. Der Gesang und das Gefieder gehören daher zu den sogenannten sekundären Geschlechtsmerkmalen, bildet sich doch auch beim Menschen die Stimme beim Rahen dcr Geschlechtsreife. Mit den GeschlechtS- verrichtungen müßte also auch der Gesang verloren gehen, und dies tritt auch wirklich ein bei dem einzigen Fall, dcr sich beobachten läßt: der Kapaun kräht nicht. Zwei Thatsachen scheinen dieser Auffassung zu widersprechen, aber sie bestätigen sic nur im Grunde uoch besser. Heurige Finkenbrute» beginnen bisweilen, wenn der Herbst lang und warm ist, zu singen, also außerhalb der Paarungszeit. Allein hier ist cs klar, daß die Geschlechtsreife, d>e erst nach Jahresablauf eintreten sollte, durch die Witterung beschleunigt wurde, und die HH. Finken in diesem Falle das nächste Frühjahr „eskomptirten," wie ja auch bisweilen Obstbäume im Herbst noch zum zweitenmal blühen.^ Die andere Thatsache bezieht sich daraus, daß Stubenvögel ihren Gesang nicht unterbrechen. Man könnte sagen, für sie herrsche in Bezug auf Lustn ärme und Futterfülle ein beständiger Frühling, allein unser Verfasser erklärt uns ihr Betragen noch viel besser. Sowie man zu einem Kanarieuhähnchen eine Kanarienhenne sperrt und sie brüten läßt, verstummt während der Brutzeit der Gesang im Käfig. Wer einen Garten besitzt und das Treiben der Vögel belauscht hat, der wird einen Ton kennen, dcr bei allen Vögeln, beim Finken, bei der Blau« den Zutritt zu der Versammlung der Bischöfe zu gewähren. Aber nun kommt etwas, das inan in Rom nicht so leicht hinunterschlucken wird. Graf Daru hat gesunden, daß, nachdem in seinem Vater-landc das persönliche Regiment, der Absolutismus also, abgedankt hat, es nicht mehr zulässig sei, die französische Schutzwache dem Papste weiter zur Disposition zu stellen, sofern dieser Papst nicht ebenfalls dem persönlichen Regiments dem Absolutismus entsagt und dem Erbtheil Petri eine Konstitution gibt. In einem Momente also, in welchem man damit umgeht, den Papst für unfehlbar zu erklären, soll dieser entweder in weltlichen Dingen seine Unfehlbarkeit aufgeben, ein konstitutioneller, ein beschränkter Monarch werden, oder aber auf den bisher genossenen mächtigen Schutz verzichten und, wie die Dinge nun einmal liegen, mit Gottergebung den Moment abwarten, in welchem Garibaldi mit seinen Schaaren die ewige Stadt besetzen und den Papst-König entthronen wird. Die Rechnung des Grafen Daru ist eine ganz einfache. Entweder gibt der Papst nach und be-quemt sich zu einer Konstitution nnd anerkennt damit nicht blos den Liberalismus, sondern auch die gesammte Grundlage der modernen Gesellschaft, und dann ist die Nichtigkeit des Sillabus, des Schcma's von der Kirche und der Lehre von der Unfehlbarkeit erwiesen; oder aber der Papst gibt nicht nach, dann möge sich auch vor aller Welt klar erweisen, ob die göttliche Hilfe dem Papste in den Bedrängnissen beistehen wird, in die er nach dem Abzüge der Franzosen gerathenmuß. Bleibt eine solche Rettung aus, dann dürsten viele gläubige Gemüther sich der Anschauung zuneigen, daß ein göttliches Strafgericht über diejenigen hereingebrochen ist, die an die Stelle der alten Religion einen neuen Glauben zu setzen sich vermaßen. Die Folge davon wäre aber sicherlich die Bildung von Nationalkirchen und die Zeit des Abfalls von Rom, den die germanischen Völker in der Reformation beschlossen, wäre nuu auch für die romanischen und slavischen Völker gekommen. In der That, noch nie war die Situation der Kirche, so wie sie eben jetzt besteht, eine so bedrohte, eine so gefährliche. Was wird der Papst beschließen, was wird das Koiizil thun? Ein weiteres Telegramm an das genannte Blatt meldet, man werde das neue Dogma von der Unfehlbarkeit vn Kloo votiren. Rom beharrt also starr und unwandelbar bei seinem Vorhaben, ja der Papst schloß eine Ansprache gegen die „liberalen Katholiken," zu denen nicht bloö Monta lembert, dessen Andenken jetzt in Rom geschmäht wird, sondern auch Graf Daru gehört, mit den Worten: „Es liegt mir nichts daran, wenn die Franzosen abzieheu." Das wäre also die Antwort auf die Forderung des Tuilcrienkabinetes, die 1848er Verfassung in Rom herzustellen. Wenn Frankreich seine Drohung verwirklicht und seine Truppen wirklich aus dem Römischen zurückzieht, dann ist die ewige Stadt für den Papst verloren und die Krise tritt in eine ganz neue, unberechenbare Fase. Politische Rundschau. Laibach, 17. März. Der Schluß der Reichsrathsfession ist noch nicht bestimmt, denn es heißt jetzt, daß das Wahlreformgesetz jedenfalls noch in dieser Session zur Erledigung gelangen soll. DaS Gesetz ist Sr. Maj. dem Kaiser bereits vorgelegt worden, um die Allerhöchste Bewilligung zur Einbringung desselben im Abgeordnelenhause zu erhalten. Gleichwohl vernimmt mau, daß die Landtage anfangs Juni zu-sammentreten und der ReichSrath sich im Oktober wieder versammeln soll. Die Delegationen würden iw August und September in Pest tagen. Im Abgeordneten Hause nahm vorgestern die Berathung über die Zivilprozeßordnung den Anfang. Eine ganze Reide Redner, darunter die Herren Waidele, Landesberger, Dienstl, Hormuzaki, Khuenburg, Mende meldeten in der Generaldebatte Amendements zu 33 Paragrafen der Vorlage an. Obwohl die Spezialdebatte sich nach einem früheren Beschlüsse des Hauses nur auf diese AbänderungSanträge zu beschränken hat, ist vor Ablauf der Woche die Beendigung der Beratungen über das Gesetz nicht zu erwarten. Dem Vernehmen nach, schreibt man der „Tr. Ztg." aus Wien, wird im Abgeordnetenhause eine Interpellation — sowohl über den Stand der Beziehungen zu Rom im allgemeinen als spe> ziell über die Stellung der Regierung zu den in Aussicht genommenen Konzilsbeschlüssen und über die Haltung des Episkopats vorbereitet, und wird die Regierung sofort Anlaß nehmen, mit ausdrücklicher Hinweisung auf die Depesche, welche der Reichskanzler im vollen Einverständniß mit den beiderseitigen Ministerien nach Rom gerichtet, sowohl auf das entschiedenste seinen festen Entschluß zu wiederholen, etwaigen Uebergriffen deS Konzils gegenüber die Bestimmungen der österreichischen StaatSgesetzc vollständig und rückhaltslos aufrecht zu erhalten und durchzuführen, als der hohen Befriedigung einen besonder» Ausdruck zu geben, daß sie den österreichiscben Episkopat seiner überwiegenden Mehrzahl nach stets auf der Seite gesunden, wo man mil vollem Verständniß der realen Ver- nicht scheuen, die damit verbunden sind. Wer Rechte erlangen will, muß eben auch die damit verbundenen Pflichten übernehmen. In einer Stadt also, in der Sinn für politisches Leben herrscht, Ausklärung und Verständniß für öffentliche Angelegenheit, Parteibewußtsein uud Disziplin, in der wird jeder Bürger cs als seine Pflicht ansehen, nicht nur am Wahltage korrekt zu stimmen, sondern mit Hintansetzung seiner eigenen Bequemlichkeit auch sonst nach besten Kräften, namentlich durch fein Erscheinen bei der Provewahl die ganze Wahlange-legenheit und die gemeinsame Sache zu unterstützen. Die Hetze zwischen den Alt- und Iungczechen. Die „Narodni Listy," das Organ der Jung-czechen, nnd der altczechische „Pokrok" liegen sich seit längerer Zeit in den Haaren. Der „Pokrok" wird in dieser Polemik natürlich auch von der „Politik" sekundirt. Die Iungczechen werden nämlich beschuldigt, daß sic die Einladung zu den Aus-gleichskonferenzen keineswegs sofort und unbedingt abgelchnt hätten, und daß es erst des tLinschreilens der Altczechen bedurft habe, um die Iungczechen zu überstimmen und von Ausgleichsverhandlungen fern zu halten. Die „Narodni Listy" ihrerseits bezeichnen wieder diese altczechischen Beschuldigungen als „lügenhast" und versichern, Dr. Sladkowsky habe gleich im ersten Augenblicke, erklärt, daß die Unterhandlung mit Dr. Giskra keinen Erfolg haben könne. „N. L." kanzeln dabei die „Politik" und „Pokrok" gehörig ab; sie werfendem „Pokrol" vor, daß er eigentlich nur ein Anhängsel der österreichischen „Ultramontanen" und „Feudalen" sei. Auf diese Beschuldigung gibt nun das Organ der Alt-czechen eine geharnischte Antwort; er behauptet, daß die „Narodni Listy" dem Einfluß der Subvention huldigen, daß sie nach dem Beifalle der gouvernemen-talen Blätter in Wien lechzen, und daß es eben nur der Partei des „Pokrok" zu verdanken sei, wenn Doktor Sladkowsky nicht schon längst neben Banhans und GiSkra sitze. Rom am Scheidewege. Das „W. Tgbl." erhielt hochwichtige Nachrichten aus Rom. Das Begehren der französischen Regierung, durch einen weltlichen Vertreter im Konzil vertreten zu sein, hat allerdings einen unange-nehmen^Eindruck im Vatikan gemacht, aber schließlich mochte man sich doch dazu entschließen, einem althergebrachten Brauche nachzukommen und jener Macht, welche die Schutzwache des Konzils liefert, meise, dem Spötter, dem Rothfchwänzchen, dem Schwarzplättchen ähnlich ist. Es ist kein Gesang, sondern ein einfacher Ruf oder vielmehr ein Signal, der Warnungston. Wer ihn einmal gehört hat. vergißt ihn nie wieder, und bei neun Fällen unter zehn wird man dann gewöhnlich eine Katze längs der Mauern oder unter den Gebüschen schleichen sehen. Es sind nur die alten Vögel, die den Warnungston ausstoßen, die jungen verhalten sich meist schweigsam und drücken sich lautlos nieder, wenn sie auch vorher noch so heftig nach Futter schrieen. Die Jungen haben noch keine Erfahrung, folglich vermögen sie die Bedeutung des Warnungsrufes nicht zu erkennen. Er übt nur einen sifiologischen Zauber auf sie aus, gerade so wie Käfer die Beine einziehen und sich todt stellen, wenn irgend eine Gefahr ihnen droht. An diesem Beispiele tritt die Absicht des Ver-sassers klar hervor, denn durch das ganze Buch zieht sich eine Polemik ge-ien einen ungenannten Verfasser, der das Thierlebcn vom antropomorfischen Standpunkt aufgefaßt hat. Die Stellen seines Gegners, die Hr. Altum mittheilt, zeigen eine süßlich-empfindsame und erzwungen naive Darstellung von Thiersilten, die bei naturwissenschaftlichen Gegenständen, welche Klarheit und Abwesenheit alles Fan-astischen verlangen, höchst widerwärtig ist und nur! einen sehr verbildeten Geschmack befricviqen kann. Bei unsern kleinern Vögeln (Grasmücken, Fliegenfängern. Laubvögeln, Rohrsängern, Finken, Ammern, Lerchen, Drosseln/ Pirolen, Spechten u. s. w.) werden viel mehr Männch n als Weibchen geboren. Vogelsteller können von einem Nuchtigallnesl beider ersten Brut oft 5 und bei der ziveire» 2—3 Männchen wegfangen, das Weibchen bleibt nie Wiitwe, immer nimmt die leere Stelle ein anderes Männchen ein. Die Jungen der ersten Brnken, glanvk der Verfasser bemerkt zu haben, sind fast nur Männchen, die der wenig zahlreichen später» nur Weibchen. Bei Finken und Drosseln enthält das eiste Nest gewöhnlich 4 Männchen und ein Weibchen, das zweite 4 Junge, zur Hälfte beiden Geschlechtern angehörig, das dritte 1 Männchen und 2 Weibchen. Hier kommen also unter 12 Jungen auf 5 Weibchen 7 Männchen, und da die fpätern Bruten meist verkümmern, so wir die Ueberzahl der Männchen noch stärker. Die Folge ist ein Kamps der Männchen um die Weibchen, und mit welcher Erbitterung im Frühjahr die Finken sich duelliren, inoem sie mit dem Schnabel senkrecht auf den Kopf des Gegners und namentlich gegen das Auge stoßen, das wird keinem Beobachter entgangen sein, übrigens liefern die vielen einäugigen Finken den besten Be-I weis dieses erbitterten Kampfes. Die einfache Folge, oser, wie der Berf. sagt, der Zweck und die Absicht der Natur ist es, daß nur die stärkeren Männchen, die Sieger im Zweikampf, zur Fortpflanzung gelangen, so daß also eine natürliche Zuchtwahl eintritt. Mit großer Wahrheit zeigt der Verfasser, daß die Paare keine romantische Liebe, sondern nur das natürliche Geschlechtsbedürfniß zusammenführt, und daß es eine reine Faselei ist, wenn man ihrem Thun und Treiben eine menschliche Gemüthsseite abge-winncn will. W e es keine Gattenliebe bei Vögeln gibt, so kann es auch keine Iungenliebe geben nach nnserm Verfasser. Sie hört wenigstens in dem Augenblick auf, wo die Jungen sich selbst ernähren können. Sperrt man mireife Junge in einen Käfig, so kommen die Alten und süttern durch das Gitter die Kleinen, bis diese ein gewisses Wachsthnm erreicht haben. Dann überlassen sie die Gefangenen ihrem Schicksal, und wer die grausame H/robe bis zum Ende durchführen will, dem Hnngertode. Dieser Fall beweist schlagend, daß die Ernährung der Jungen nicht aus bewußter Liebe geschieht. Der Hungerruf der Jungen übt einen Zwang auf die Alte« au-, daß sie das Bedürfniß des FütternS empsi"" den, und diesem Bedürfniß folgen sie blindlings. Aendert sich mit dem Wachsthum die Stimme und hältnisse und der für alle gleichmäßig vorhandenen staatsbürgerlichen Pflicht den Kampf gegen die be-klagenswerthen Strebungen eines von dem Geiste der modernen Zeit verurtheillen SistemS geführt. Der Konfessionsausschuß nahm fast unverändert deu Entwurf des Zivilehegesetzes an. Im Resolutionsausschuß wurde die Zuweisung der Polizeistrafgesetzgebung und der Gesetzgebung Uber Grundzüge und Organisation der Polizeistrasbehörden und politischen Verwaltungsbehörden, insofern letztere Lan-desaugelegenheiten verwalten, an den Landtag beschlossen. Zur Militär grenz frage wird dem „P. L." geschrieben, daß die zisleithanische Regierung in der Quotenfrage sich der ungarischen Proposition schließlich fügen werde; dagegen halte sie mit der größten Zähigkeit an der prinzipiell wichtigen Staatsschuldenfrage fest, und werden die Minister Brestel, Herbst und Plener als die entschiedensten Gegner jeder Transaktion in dieser Richtung bezeichnet. Im norddeutschen Reichstag jwurde bei Be-rathung des Strafgesetzes bezüglich der Bestrafung politischer Verbrechen unter Ablehnung aller sonstigen Anträge der Antrag der National-Libera-len angenommen, wonach auf Zuchthausstrafe nur dann erkannt werden darf, wenn diese Verbrechen aus ehrloser Gesinnung entspringen, sonst aber Fe stuugs strafe zu verhängen sei. Die württembcrgische Kammer hat die Regierung aufgefordert, ein Gesetz über die Zulässigkeit der Ehen zwischen Christen und Juden vorzulegen. Die „Agence HavaS" erfährt aus guter Quelle, daß der österreichische Botschafter in Rom Befehl erhalten habe, das Verlangen der französischen Regierung zu unterstützen. Doch soll die österreichische Regierung entschlossen sein, keinen Gesandten zum Konzile zu entsenden, Wieder „Reveil" schreibt, trifft das KriegS-ministcrium in Paris außerordentliche Maßregeln. Die Garnison von Paris und den Forts, welche auf 25.000 Mann geschätzt wird, kann in wenigen Stunden eine Vermehrung von 35.000 Mann erhallen. Der Fall, wo diese 60.000 Mann in Paris vereinigt würden, ist in einem neuestens publizirten Armeebefehl vorgesehen, welcher den be-merkenswerthen Titel führt: Maßnahmen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Alles ist vorgesehen in diesem vom Armee-Kommando von Paris erlassenen Aktenstücke. Die Höfe, wo die Pferde kampiren müssen, die Sainuiluugsorlc der Truppen und die Verpflegsmagaziue sind sorgfältigst angegeben. In der letzten Kortesfitzung fragte der Karlist Ochoa. ob die Regierung dem Herzog von Montpensier die nöthige Ermächtigung zum Auf- daS Betragen der Jungen, so hört die Fütterung aus. Dicse Auffassung ist gcw ß die richtige, ihr folgt auch Darvln bei der Eiklärung des seltsamen Verhaltens der kleinen Vögel beim Ausfüttern der Kukulsjungen. Ferner zeigt der Verfasser, daß die Bögel ihre Eier weit mehr „lieben" als ihre Jungm, denn Raubvögel, die sonst nicht leichl ihren Horst verlassen, die ihn auch nicht verlassen, wenn die Jungen geraubt wurden, ziehen immer hinweg, wenn die Eier gestohlen werden. Das Kukukfüttern beweist uns auch, daß es nicht Elternliebe ist. welches die Thiere zur Aufzucht bewegt, im Gegentheil Bachstelzen, die KukukSnarren sind, werfen oft ihre kigenen Jungen aus dem Reste, um dem Pflegling Platz zu machen. Dagegen kann man aber wiederum ansühren, daß andere Vögel, die Slörche, recht gut ihre Jungen kennen, und daß, wenn ihnen falsche Eier in'S Nest gelegt werden, die Slorchenfchaft sich dafür an der Störchin rächt. Die Jungenliebe ist auch den Menschen sehr verschiedenartig. In Ländern, wo Poligamie herrscht, gibt es wohl Mutterliebe, aber keine Vaterliebe. Vaterliebe ist auch b?i unehelichen Kinde« n gewöhnlich etwas seltenes, und Mutterliebe scheint gänzlich in Paris bei denjenigen Klassen zu fehle», die ihre Kinder zum Ausziehen auf's Land geben, von denen dann neun unter zehn sterben. enthalt in Madrid ertheilt und ob sie Kenntniß von den öffentlichen Besorgnissen habe. Prim erwiderte, der Generalkapitän Anton v. Orleans habe nur aus einer Urlaubsreise Madrid berührt. Er protestirt energisch gegen das geäußerte Mißtrauen. Es gebe niemanden, der daran denke, einen König auf den Thron zu bringen, der nicht der Erwählte der Na-tionalsouveränetät fei. Im englischen Unterhaus e kündiget Gladstone eine Bill an, behufs Herstellung der Gesetzlichkeit in Irland, ohne die allgemeine Freiheit zu beschränken. Nötigenfalls soll statt der Ge-schwornengerichte ein summarisches Verfahren eiu-treten, sollen Waffenvcrbote erlassen, nächtliche Wanderungen verboten, Beschädigte entschädigt, Zeugenaussagen erleichtert und außerdem das Preßgesetz verschärft werden. Die Beralhung der Bill wird nächstens beginnen. Im Oberhause kündigte Gran-ville dieselbe Bill an. Zur Tagesgeschichte. — Der Kaiser hat den Statthalterei-Leiter von Weber zum Statthalter für N ie d e r-Oe st erreich, den bisherigen Oberstlandmarschall vom Böhmen Fürst Adolf v. Schwarzenberg zum Landespräsidenten in Salzburg, den Statthalterei-leiter in Zara v. Fluck zum Sektionschef im Ministerium des Innern unter Belastung ans seinem Posten in Zara ernannt. — Seine Majestät der Kci i se r begibt sich zu einem längeren Aufenthalte nach Ofen. Bon einer Reise nach Dalmatien ist, wie man der „Tgpr." versichert, in den betreffenden Kreisen auch nicht das Geringste bekannt. — Man hört von einem interessanten Erlaß, den der Un ter r i chtsm i n st er an den Statthalter von Obe rösterreich anläßlich des Falls gerichtet hat, daß ein Religionslehrer an der Linzer Realschule den Eid auf die Staatsgrundgesetze auf Befehl feines Bischofs verweigerte. In dem erwähnten Erlaß trägt Dr. Stremayr dem Grafen Hohenwart auf, dafür Sorge zu tragen, daß ein anderer Reli-gionslehrer den Unterricht an der fraglichen Anstalt übernehme, sollte sich jedoch ein solcher nicht finden, dann möge bis auf weiters die Ertheiluug des Religionsunterrichtes an der Linzer Realschule unterbleiben und dem Bischof Rudigier bekannt gegeben werden, daß ihn dafür die volle Verantwortung treffe. — Die in Wien studirende südslavische Jugend hat an den liberalen Bischof Slroßmayer eine Adresse mit 200 Unterschriften abgesendet. — DieGrazer Gemeinderathswahlen sind vollzogen, in allen drei Wahlkörpern sind die Kandidaten der liberalen Partei gewählt worden. — Ein Prager Blatt schreibt: Am 9. d. wurden in der Prager Lotterie die Nummern 5, 29 und 39 gezogen. In Kopiln o halte der Klempner Herr Franz Paeak auf diese drei Nummern 2 fl. 50 kr. gefetzt. Man kann sich die Freude des armen Mannes denken, als er feine drei Nummern gezogen sah, was ihm einen Gewinn von mehr als 10.000 fl. gewährte. Musil spielte in der Stadt, allenthalben veriheilie er Geld, er wollte, das alles mit ihm glücklich fei. Er schrieb nach Prag, um die Auszahlung seines Gewinnes zu verlangen. Da erhielt er in einem Telegramm die Antwort, daß die Post von Kopilno nicht rechtzeitig zur Ziehung in Prag einge-troffen sei, und daß deshalb alle Einsätze von dort, als zn spät eingelangt, zurückgegebeu werden sollen. — In Sze psi-Sz en t gy ö rgi ersuchte ein Herr Johann Kiraly, dessen dreijähriges Kind an Würmern ütt, eincn Bekannten, Herrn Andreas Gabor, der mch Kovaszna fuhr, ihm aus der dortigen Apotheke Wurmpulver mitzubringen. Gleichzeitig wurde Gabor von einer Frau Bagoly um die Gefälligkeit angegangen, sich ein weißes Wundpulver für sie geben zu lassen. G. besorgt die Aufträge, steckt die beiden Pnlver ein, als nun aber Frau B, kommt, um das ihrige abzuholeu, weiß er nicht, welches das rechte ist. Sie wählt nun e'nes auf gut Glück, das andere wird zn Herrn K. geschickt, der davon seinem Kinde ein-gibt, das jedoch alsbald heftige Schmerzen bekommt. Drei Stunden darauf war das Kind eine Leiche. Da« Pulver enthielt ÜMr. biedlor. coros. — Ein gräßlicher Raubmord wird aus Jokelsdorf im Bezirke Landskron gemeldet, wo in der Nacht vom 8. auf den 9. d. bisher unbekannte Thäter in die Wohnung der Eheleute A. einbrachen, um sie zu berauben. Dieselben lagen gemeinschaftlich in einem Bette, und da sie der Aufforderung der Räuber, ihr Geld herzugeben, nicht sogleich nachkamen, wurden sie von den ruchlosen Eindringlingen auf kannibalische Art mit Beilen oder Hacken mißhandelt und hiedurch in bewußtlosen Zustand versetzt. Nachdem die Thäter — es sollen ihrer drei gewesen sein — einen Betrag von 30 fl. aufgefunden und geraubt hatten, machten sie unter dem Bette, auf welchem ihre unglücklichen Opfer lagen, Feuer an und steckten auch von Außen das Hans in Brand, offenbar in der Absicht, die Spuren der an den Eheleuten A. verübten schauderhaften That zu vertilgen. Den herbeigeeilten Dorsinsafsen gelang es endlich, die kaum lebenden Beraubten durch das Fenster ins Freie zn bringen und sie somit dem Flammentode zu entreißen. Die A. starb aber dennoch bereits an der erlittenen gräßlichen Verstümmlung und das Aufkommen ihres Ehemannes ist zweifelhaft. Die Räuber hatten auch die Scheuer angezündet, so daß bald das ganze Wohngebäude sammt bedeutenden Fultervorrätheu in Flammen stand. — Man spricht es am Berliner Hofe jetzt mit Bestimmtheit aus, daß der König in diesem Sommer wieder Karlsbad besuchen wird. Die Anwesenheit des Erzherzogs Karl Ludwig soll nach Versicherung eines preußischen Blattes nicht ohne Einwirkung auf diesen Entschluß gewesen sein, der zur Erhaltung der Gesundheit des Monarchen sich als eine Nothwen-digkeit herausstellte. — Ein Berliner Blatt bringt folgende Anekdote: Ein Adeligerlud seinen Schneider, nicht aus Leutseligkeit, sondern aus Gründen, denen er gerne Rechnung tragen wollte, zu einem Balle. Tags daraus kommt der Schneider (ein halber Millionär) zu Fürst R..................„Nun, mein Lieber, wie haben Sie sich heute Nacht amüsirt'?" „Sehr gut, Durchlaucht, aber die Gesellschaft war etwas gemischt." „Ja, es können anf einem Balle nicht blos Schneider sein." — Nach einer römischen Korrespondenz der „Köln. Ztg." sind manche der deutschen Bischöfe über die Vorgänge beim Konzil lief beleidigt und einer von ihnen, ein ehrwürdiger aller Herr, erklärte offen, „daß dieses Konzilium das größte Unglück sei, welches die Kirche seit vier Jahrhunderten betroffen habe. — Aus Rom, wird der „Tr. Ztg." geschrieben : Auch unter der päpstlichen Regierung gehen Kassiere mit ihren Kaffen durch. Ein gewisser Fedeli, Kassier des allgemeinen Versatzamtes, versuchte mit einem Defizit von 300.000 Franken zu entkomme«. Wie mau sagt, ist dieses römische Opfer der letzthin unterdrückten neapolitanischen Schwindelbanken in Ci-vilavecchia arrelirt worden. Schwerlich jedoch die 300.000 Franken mit ihm. — In Paris erzählt man sich folgenden Dialog: „Sic werde» mir Genngthuung geben, Herr!" — Ich mich mit Ihnen duelliren? Nimmermehr! Das widerstreitet meinen Prinzipien. Ich bin Mitglied des Thierschutzoereines." — Wie verlautet, ist es jetzt gelungen, die Exkönigin Isabella und ihren Mann zu bestimmen, ihren Streit einem Schiedsgerichte zu uuter» breiten. Dasselbe besteht aus zwei Advokaten, welche der König gewählt, und zwei ändern, die von der Exkönigin ernannt worden sind. Diese vier werden gemeinschaftlich ein fünftes Mitglied wählen. Die Kaiserin ergreift in dieser Angelegenheit Partei für die Königin. — Der Jnsant Heinrich von Bourbon soll das Duell mit dem Herzog von Montpensier durch ein an denselben gerichtetes, in zwei Madrider Blättern veröffentlichtes Schreiben provozirt haben, in welchem er den Herzog der Feigheit beschuldigte und das Andenken Louis Filipps wegen des Abschluffe« der spanischen Heiraten beschimpfte. Der Jnfant Heinrich hinterläßt zwei Knaben ohne alles Vermögen. Lokal- und Provinzial-Angelegeuheiten. Lokal-Chronik. — Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15. März d. I. in Anerkennung treuer, eifriger und ausgezeichneter Dienstleistung dem Landespräsidenten in dem Hcrzog-thnme Krain Sigmund Conrad v. Eybesscld den Orden der eisernen Krone zweiter Klaffe mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. — (Berichtigung.) Bezüglich der in Nr. 58 des „Tagblatt" vom 12. d. M. von uns gebrachten Notiz über die Abstimmung der krainischen Reichsraths-abgeordneten über das Erwerbsteuergesetz kommt uns die berichtigende Erklärung aus sicherer Quelle zu, daß bei der namentlichen Abstimmung über den Antrag Klier's: „Zurückweisung des Gesetzes an den Ausschuß," nur Dr. Klun für die Zurückweisung gestimmt habe, Barbo, Pintar, Svetec, Toman und Margheri verspricht eine äußerst interessante zu werden. Gegeben wird Shakespeare's reizende Dichtung „Ein Sommernachtstraum" mit der herrlichen Musik von Felix Men-delssohn-Bartholdy. Dieses Meisterwerk, welches einem großen Theile des Publikums von der theilweisen Witterung. Laibach, 17. März. Sternenhelle Nacht. Starker Reif. Vormittags zunehmende Bewölkung. Nachmittags gang bedeckt. Wärme: Morgens 6 Uhr — 5.2" R., Nachmittags 2 Ubr -s- 4.3° (I8l>l) -s- 6.5", 1868 -s-4.8") Barometer im rasche» 1.9°, um 4.4° unter dem Normale. Ausführung der filhanuonifchen Gesellschaft bereilö be- sinken 325.56'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme kannt sein wird, nimmt sowohl Orchester und Chor ' . als auch die hervorragendsten Kräfte der Oper in Anspruch; cs ist demnach ein genußreicher Abend und zahlreicher Besuch zu erwarten. — (Adresse.) Dem früheren k. k. Bezirkshauptmann in Gurkfeld, jetzigem k. k. NegierungSraihe Herrn Leopold Ritter v. Höf' Verstorbene. Den 16. März. Simon Knncic, Inwohner, alt 57 Jahre, im Zivilspilal an der allgemeinm Wassersucht. — Mat'häus Hmkouc, Jnstitutsariner alt 74 Jahre, im Ver-, sorgiingshause Nr. 5 am Zehrfieber. — Dem Herrn Ernst ern-Saalfeld wurde von' Metz, Kunstgärtner, seine Tochter Louise, alt 7 Jahre, in der Gemeinde Ratschach das E h r e n b ür g e r re ch t verliehen. In dem diessälligen Schreiben spricht der Gemeindevorstand dem Herrn v. Höffern feinen Dank für seine wahrhast väterliche Fürsorge, stets beihäligte seltene Geschäftsgewandtheit, Gerechtigkeitsliebe und verständige Verwaltung des umfangreichen Bezirkes aus. Er habe stets die Anforderungen der Zeit verstanden, stimmten mit der Regierung gegen Klier's Antrag.! deren Ziel der Fortschritt sei Bei der dritten Lesnng hat ebenfalls Dr. Klun gegen das ganze Gesetz gestimmt, diesmal stimmten auch die Polen gegen, die Slovenen, inbegriffen ^ Graf Margheri, für das Gesetz. Wir wollen hoffen, ' daß „Triglav", dessen gefälschte Angaben uns Anlaß zu jenen Bemerkungen gaben, diesen vollkommen wahren Thatsacheu seine Spalten nicht verschließen werde. — (Für die erweiterte Knaben hauptschule zu St. Jakob) werden bereits mittelst Osfertausfchreiben des Magistrates geeignete Lvcali-täten gesucht und die Herren Hausbesitzer aufgefordert, bis Ende d. M. ihre Anträge zu stellen. — (Der mein in gische Kammervirtuose August Huber) veranstaltet morgen unter Mitwirkung der Regimentskapelle von Huyn-Jnsanterie ein großes Konzert im Hoiel Elefant. Zur Aufführung gelangen: Fantasie aus „Hugenotten" für Zither; „Erinnerung an Ems," Potpourri; „der lustige Musikant," Potpourri; „der alte Leierkasten," Zitherquodlibet; „Erinnerungen," für Zther und Streichquintett. — (Die Znchtfchafe der Seeländer und TarviferRaße), welche von der Landwirlh-schaftsgefellschaft mit der vom Ackerbauministerium hie-für bewilligten Subvention von 1000 fl. angekauft wurden und unter die krainischen Schaszüchier vertheilt werden sollen, sind bis zur weiteren Versendung im Versuchshose der gedachten Gesellschaft auf der oberen Polana zur allgemeinen Besichtigung aufgestellt. — (A u sz es u n d e u e Leiche.) Heute wurde in einem wassergcsüllten Graben in der Nähe der Stadt eine Leiche ansgefunden; es wurde konstatirt, daß es die Leiche eines bekannten Bettlers von Brunndorf war; der Unglückliche ist wahrscheinlich in trunkenem Zustande in den Graben gefallen. — (Slovenische Vorstellung.) Kommenden Sonntag wird vom dramatischen Vereine ein Originallustspiel in 3 Akten: „V I^jubl^iio ,jö äaj-wo" und die Operette „Lere/rui" aufgeführt. — (Ueber unsere Landsmännin) Frl. Helene Pessiak, welche in Wien sich der höheren Ausbildung im Gesäuge widmet, finden wir im Feuilleton der „N. Fr. Pr." von Eduard Ha ns lick ein schmeichelhaftes Unheil. Die betreffende Stelle lautet: „Ein Terzett aus Spohrs „Zemire und Azor" wurde von drei Schülerinnen der Frau v. Marchesi, den Frl. Schmerchossky haftem Beisall allerliebst gesungen. Die drei Mädchen sangen auswendig, ohne Notenblatt in den Händen, in so natürlicher, anständiger Haltung, daß ein günstiger Eindruck vornherein halb gewonnen war. Neben Frl. Schmerchossky machte sich insbesondere Frl. Pess ia k geltend, zwei Stimmen, wie frische, röche Kirschen." Auch in Schuhmanns „Paradies und die Peri" sang Frl. Pessiak am 13. d. M., nach dem Mnsik-berichte der „Wiener Ztg.," eine kleinere Solopartie, wie der Kritiker sagt: mit besonders schöner Stimme und von lautem Beifall begleitet. — (Benesize-Anzeige.s Die am 21. d. -M. zum zum Voriheile des beliebten Liebhabers uud Regisseurs Herrn Müller stanfiudende Vorstellung l jo — (Theater.) „Bose Zungen" von Laube. Als Voltaire an seinem „Catiliua" arbeitete, hüllte er sich, um seine Begeisterung zn erhöhen, iu einen Schleier und spa- inirend. Ob sich Herr Laube eines ähnliche» Mittels bedient hat, nm seine „bösen Zungen" interessant zu machen, wissen wir uicht, und gtanben eS auch nicht, deuu die gestrige Vor-snhrnng dieses Stückes kauu uus i» dem vor kurzem gefällten llrtheit über Laube'sche Werke nur bestärken. Die „bösen Zuugeu" machten, wie jedes Stück von Laube, ihren obligaten Rnndgang über die deutsche» Bühnen, wo sie meistens den äußern guten Erfolg einer ausgezeichneten Anssührnng, welche die schleppende, ermüdende Handlung einigermaßen erträglich macht, zu danken haben. Auf das Stück näher einzugehen, Hallen wir für überflüssig; das schwachbesuchte Hans ist der beste Beweis, welchen ErsolgeS sich Laube'sche Stücke aus unserer Bühne zu erfreuen haben. ES ist a^er auch nicht anders deutbar, deuu das matte Zu-sauiiueuspiel machte die ohnedem äußerst ermüdende Hand tnng mir noch langweiliger, und wenn sich Hr. Gschmeidler, Fr. Schmidts, Frl. lÄleboff uud Hr. Panser uicht einige Mühe gegeben batten, Beisall uud Heiterkeit zu errege», so wäre das Stück theilnahmslos vorüber gegangen. Recht gnt war Hr. Mose r als Rath Fischer. —zix— — (Popp'sches Anatherin Mundwasser.) Unter Len wenigen kosmetischen Artikeln, welche nicht auf die Leichtgläubigkeit des große» Publikums berechnet sind lind demn eü wirklich gelungen ist, sich zum Becürfuiß des großen Publikums emporzuarbeite», nimmt sicherlich das Popp'sche Anatheriu-Miudwafser, welches sich bereits durch 2» Jahre iu der Gunst des Publikums erhält und durch keiu neu anfgelanchteS Mittel, durch keine Nachahmung hat verdrängt werven könne», den eisten !i>ang ein. Dieser bedeutende Erfolg rührt davon her, daß sich das Popp'sche Mundwasser wie kein anderes Mittel bewä.rr hat, wenn es rechtzeitig und vorschrisisiuäßig gebraucht worden ist. Durch seine chemischen E.genschafte» ist es befähigt, den Schleim anfznlöse», der sich ans uud zwischen den Zähnen abznlagern pflegt, und bedingt dadurch die Unmöglichkeit seiner Verhärtung. Aus dieser Ursache ist es das beste Zahureiui gungsniittet an. Morgen nnd nach der Mahlzeit Aber selbst in jenen Fällen, wo sich bereits Weinstein abzulagern beginnt, wird es mit Vortyeit augeweudet, indem eS ieiner Erhärtung entgegenarbeilet. Es gibt den Zähne» ihre schöne natürliche Farbe wieder, so wie es sich auch mit großem Vortheil zur Reinhaltung künstlicher Zähne verwenden läßt. Ebenso bewährt es sich aisBesänstigungSinittel bei Schmer-zni vou bohlen Zähnen, sowie bei rheumatischen Zahnschmerzen. Ueberaus schätzeuswertb ist das Änatherin Mundwasser zur Erhaltung des WohlgerncheS des Athems, so wie zur Entfernung eines etwa vorhandene» übelriechenden Athems. Ebenso bewährt eS sich bei locker sitzenden Zähnen und b« leicht blntenrem Zahnfleische rc. rc. Wie nian sieht, ist die Beliebtheit des Popp'schen Aualherin-Muiidwassers nur eine Folge seines wirklichen Werlhes »,w kann dasselbe keiues- der Karlstädtervorstadi Nr. 24 an der Bräune. — Dem Herrn Johann Schüller, Schuhmachermeister, sein Kind Alois, alt 8 Tage, iu der Stadt Nr. 47 an Icterus uur- ÜMllS. _________ Marktbericht. -Nrninl'iirg, 14. März. Auf dem hentigeu Markte sind erschienen: 85 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit Heu und Stroh und 18 Wagen mit Holz. Viirchschiiitts-Preise. fl- kr. fl. kr. Weizen pr. Metzen 5 52 Butter pr. Pfund . ^3 Korn „ 3 80 Eier pr. Stück . . 2 Gerste „ — — Milch pr. Maß 11 Hafer 2 60 Rindfleisch pr. Pfd. 20 Halbfrucht „ — — Kalbfleisch „ 24 Heiden „ 3 — Schweinefleisch „ —- Hirse 3 30 Schöpsenfleisch „ — Kukurutz „ 3 40 Hähndel pr. Stück . — Erdäpfel „ — Lauben „ — Linsen „ — — Heu pr. Ceutner . 1 40 Erbsen „ Fisolen „ — — Stroh „ 92 4 8" Holz, hartes, pr. Klft. 7 — Rindsschmalz pr. Pfd. Schweineschmalz „ 54 38 — weiches, „ Wein, rother pr. 4 60 Speck, frisch, „ — Eimer — Speck, geräuchert, , — — — weißer — — Heute: Figaro'S .Hochzeit, Oper in 4 Acten. Morgen: Märcken Scr Königin von Navarra, __________________ Lnsispiel in 5 Acten. Die Lungentuberkulose wird naturgemäß, ohne innerliche Medikamente geheilt. Adresse: I»,-. II. ««„»>»-»,,,, i» Aschaffenburg am Main. (Gegenseitig franko). (78—4) Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (K.-57) heilt brieflich der Speziaiarzt für Epilepsie Doktor O. ILlIIisvl, in Berlin, Mittel- -straße 6. — Bereits über Hundert geheilt. Wiener Börse vom 16. März. »! » .' r; « f ,,„d ... . Wegs zu jenen marktschreierisch ausposaunten Charlatanerien 1 b ! 1, Mnghl unter leb- gezählt werde», welche vom Markte verschwinden, sobald das getäuschte Publikum ihren Unwerth erkannt hat. Angelommene Flenwe. Am l6. März. »1 Cadore, Haudelsm, Tuest. — Poljak, Belo-var. - Audrioli, Pola. — Collinassi, Pola. — Lewicnig, Bürgermeister, Eisnern. — Jeric, Pfarrer, St Bartholmä. - Ogrinz, l k. Bezirkshanptniann, Loitsch. — Baron Tanfsrer, Weixelburg. - Seitz, Rcaliiätenbesitzer, Franz. — Remz, Äausm., St. Georgen. Änrztaler, Kausm Wien. — Lchinidt, Äaufm., Preuße». i«». Faidiga, Haudelsm., SoderZic. — Reguly, äifm., Wien. — Trost, Kfm., Wien. — Arthur D. Sjouge, Brügge. - Malli, HaudelSm., Neumarktl. - 'Echlltzeicher, o ewerksbeanite, Skofje. Lr»!r 2L«t. Supauiic, GeometerS Gattin Fi n me. ' Geld Ware iperc. öfterr. Wadr. . dto. Rente, oft. Pap. 6 ».55 61.65 dto. dto. öst.in Sild. 71.30 71.40 «ose von 1854 . . . 91.- 91 25 'ose von 1860, ganze 98 — 98.2«! 2ose von 1860, Fünft. 106.— 11,6.50 vrämiensch. v. 1864 . 120.— 120.5« ttruOäovtl.-Vdr. Steiermark )n5p2t. 92.50 93.50 »tarnten. Kram u. Küstenland 5 ^ 86.— 94.— Ungarn. . ;u5 „ 78.75 79.— itroat. u. Slav. 5 83.50 84.50 Siebenbürg. 5 „ 75.75 76 25 ttationalbank . . . 725.— 787.- Lreditanstalt . . . 8X1.80 L-82.— -k. ö. Eöcompte-Ges. 885.— 890.— Lnglo-österr. Bank . .^68.— Oen.Bodencred.-41. . 3«o. Oest Hypoth.-Bank. 99.50 Steier. EScompt.-Bk. 245 kkais. Ferd.-Nordb. .1 2170 Südbahn-Gesellsch. . 242 80 Kais. Glisabetb-Babn. igi.z-, Larl-Ludwig-Bahn 240.25 Siebend. Eisenbahn .168.25 ikais. Franz-IosefSb.. 186 Barcser E.-B. 179 50 368.5<> 324.— 1> 0.60 25<» 8175 843.-1>»1.75 840.75 »«8 5«' »87 25 l80 50 175.75 - Geld > 98.— Ware L9.— I Oeft. Hypoth. -Bank ^rlorltLls-Odllrs. Südb.-Ges. zu 500 Fr. 122.25 122.50 dto. DonS 6 PCL. 248.50 249.— Nordb. (100 fl. (ZM.)j U3.50 94.-Sieb.-B.(2oOfl.ö.W.)! 91.5,i 92.— Rudolfsb.(300fl.ö.W.)i 93.50 93 80 Franz-Jos. (200 fl.S.)> 96.— i)6.2ü I.OSV. Credit 100 fl. ö. W. . Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. .- llllg.öst.Bod.-Eredir. dto. rn LSÄ.rüiI,. . >^o.— W.5«> Telegrafischer Wechselkurs vom 17 März 5perz. Rente österr. Papier 6l 55. — 5perz. Rente üsterr. Silber 71.50. - 1«6l)er Staaisanlehen 98 30. — Bankaktien 725. - Kreditaktien 282.40. - London 124 20. — Silber >2l.35. — K. k. Dukaten 5.85 Verleger und für r,e Redaltwu Veranilvvrilich: Olromar Ba!Nberg. Druck vou ijgn. V. (Itletuolayr L Fcd. Baw berg in Laibach