^G ^ ^ , H .s^ . ^ ^ '67 Dienstag, den Zo. October 1827. T«iest, Hc>. October. ^inem Schreiben aus Livorno vcm i5. d. M. zu° folge, hatte man dort in 9 Tagen die Nachlicht auo Mo don erhalten, daß sich die englische und französische Flotte, welche im Angesicht vor Navar,n vor Anke? l,g. am 27. September ihre Station verlassen hade, und daß in Folg« dieses Rückzuges Ibrahim Pascha am 3o. aus Navarin in zwey Abtheilungen semer Flotte ausgelaufen sey. Eine derselben, bestehend aus 3o Kriegs' und i5 Transportschiffen, so« füe Patras bestimmt seyn; mit der andern, bestehend aus 6 Briggs, 6 Fregatten und 2 Linienschiffen, von denen Ibrahim eines selbst besteigen wird, will er das griechische Ge. fchwader unter Lord Cochrane angreifen. — Briefe aus Zante vom 6. October, bestätigen diese Nachlicht und versichern, man habe dort zwey Tage lang die türkisch. ägyptische Flotte vorbeyfegeln. und 4° d. M. nach dem Golf von Leu an to sich wenden gesehen. Ein Schiff, welches am 2,, d. M- von Patras u, l» Tagen hier anlangte, bringt von dort die Nachricht, daß eine Abtheilung des griechischen Geschwaders, « Segel fiark mit Inbegriff des Dampfschiffes, welches vontinem Neffen Lord Cochra ne's kommanoirt wird in den Golf von Lepanto gedrungen, und demselben es gelungen sey. am 2° October 5 türkische Schiffe, die s!ch zufällig dort befanden, in Brand zu stecken, und drey österreichische Handelsschiff« wegzunehmen. -Durch die Ankunft eines andern Schiffes, welchee Mai na vor iS, und Mod on vor 9 Tagen verlassen hatte, erfah.en wir. daß Ibrahim Pascha mit dem größten Thelle seiner Flotte wieder nach Navarin zurück gekehrt sey. und daß man seit einigen Tagen in der dortigen Gewässern keine europäisch«« Kriegsschiffe meh, gesehen habe- Trlest. 22. Octobers Eine Brigantme, wllche Messina vor ,» Tag«, verlassen hatte e berichtet: es sey gerade bey ihre« Ab. fahrt die Nachricht daselbst eingetroffen, daß zwey Fre» gatten und d«ey VriggS vonNeapel unter Segel gegan« gen sind, um von Messina bis nach dem Cap St. An« gelo im adliatischen Meere zu kreutzen. ^- Zwey Tage vor ihrer Abfahrt sey auch die rassische Flotte von Mes' sina aus in die See gegangen. Trieft, 25. October. Ein Schreiben aus Odessa vom iH. Octpbe« enthält die Nachricht, daß daselbst eben eine Etassete von Petersburg mit dem Befehle eingetroffen fey, die ia Vessarabien aufgestellte Armee solle sich zurückziehen und Winterquartiere beziehen. — Ein Schiff, welchct, Konsiantinopel am 7. verlassen hatte, überbrachte aus dieser Hauptstadt Briefe, denen zufolge «ine gänzliche Nuhe daselbst herrschte, und man sich im Allgemeinen schmeichelte, alle Differenzen bald ausgeglichen zu sehen. (0. 5.) F « a n k r e i ch. Die Qu 0 tidienn« enthält vor Kurzem Folgendes, als Auszug aus einem Petersburger Plivatbneft-»Sie können sich reinen Begriff von der Begeisterung des russischen Volkes machen, seitdem unser treflicher Kaiser den Entschluß gefaßt hat, Griechenland zu ret« ten. Nie war ein Krieg volksthümlicher als diefer. ' denn er knüpft sich zugleich an unsere religiösen Gefühle - und an historische Erinnerungen; es besteht nähmlich l »Mter den Russen eine alte Prophezeihung, in welcher l es heißt: der große heilige Nikolaus werde ihnen Jahre > der Wohlfahrt und des Ueberfiusses senden, wenn erst ' einmahl die Griechen befreyt seyn würden; das Volk , ist daher auch bereit, alle möglichen Opfer für diele 5 Sache zu bringen, und ich erinnere mich nicht, einen ähnlichen Aufschwung unter der Bevölkerung gesehen zu haben, außer d«r im Kriege ven »l^H :c.« 358 R Spanien. U Der Moniteur vom ,2. October enthalt folgen« tdes Schreiben aus Bayonne ohne Datum: »Vor un° gsfahr zwanzig Tagen erschien eine 3c, Köpfe haike Ban« dc Agraviados, unter der Anführung eines gewissen Laufa Garreta zu Allibarri, und streifte bis nahe gegen Vi ttoria hin. Sie würd« aber von denTercioS (den navaresischen Milizen) beynahe ganz aufgerieben; Vur dem Anführer glückte es, in die Gebirge zu entkam» wen, und zw«y Unter.Anführer, Azaria und Man° tanco, beyde ehemahlige Off'^ier« von der Glaubens. Armee, sind nach Frankreich geflüchtet, wo sie nach Bayonne gebracht worden sind, um von dort nach Auch instradirl zu werden. Der Mo nite ur yom i4. d. M., meldet aus Barcelona vom ä- October: »Bekanntlich war der Col de Balaguer von den Rebellen in dem Augen« blick besetzt, wo der König durch diesen schwierigen Eng» paß reiste. Der Wagen de5 Monarchen war von sieben Bataillons umgeben, welche der Graf d'Esyan na kommanditte. In Folge einer combinirten Bewegung, traf der General Manso von Tarragona her in dem Augenblick mit seinen Truppen am Col d« B a« laguer eln, wo der König daselbst anlangte. Die Es» corte des Königs kam zuerst an, der Vortrab derselben wurde mit einigen Flinlenschüssen empfangen. Als der König das Feuer vernahm«, verließ er den Neiscwagen, stieg zu Pferd«, zog den D. bu »g in mehltren Zeitungen melden, b>,ld nach Ankunft 359 des Kouriers, durch welchen Hr. v. Ribeauvierre die am Zi. August erhaltene abschlägige Antwort der Pforte anzeigte, sey nicht nur an den Admiral Siniävin der Befehl ergangen, sich mit dem Reste der russischen Flotte noch dem mittelländischen Meere umzuwenden, sondern es wären auch GcneiMadsoff^ere nach Tulczin und Mohilew am Dnepr, den Hauptquartieren der Feld-' marschälle Wittgenstein und Sacken, abgefertigt worden. (Mg- Z.) Osmannisches Neich., Kon'ssantinopel. Z5. Sept. Der Reis, Essen, di, welcher seit einiger Zeit an Augenschmerzen leidet, und durch den Kiaja'Vey (Minister des Innern) in seinen Geschäften zertreten wird. hat durch denselben in eine« am 18. d. den Dolmetschern der vermittelnden Höfe bewilligten Audienz sagen lassen, daß die Pforte auf unbeschränkter Unterwerfung d«r Insurgenten be. Darre, und keine andere Bedingung eingehen werde. Sie würde so lange, als die verbündeten Mächte sich keine Gewaltthätigkeit gegen die ottomannifche Pforte erlaubten . 5iejemge Mäßigung zeigen . die ihr stets eigen sey, st« würde ader der Gewalt Gewalt entgegen sehen, sobald man sie dazu auffordern soUtt. Diese stolze Sprache, die am i3. gefühlt wurde, sollte jedoch am 19. auf eine seltsame Alt erschüttert werden, Es zeigten sich an diesem Tage zwey russische Kriegäfahrzeuge im Haftn von Konstantinopel, die der Wachsamkeit der Schlosser am Bosphorus entgangen waren, und von Odessa zu kommen schienen. Obgleich sie die Flaggen von Kaussahrern führten, ihre Größe ganz dem für Kauffahrer tractatenmäßig bestimmten Maße zum Ein« laufen im Kanal entsprach, auch die Mannschaft nicht militairisch gekleidet war, so trugen sie doch alle Kenn, zeichen von Kriegsschiffen. Die Pforte, welche dieses Ereigniß als Vorbothen größerer Gefahren anzusehen schien, geriet!) dadurch in größer« Bestürzung, als die Anwesenheit »weyer Kriegshriggs von 24 Kanonen dil« l'ger Weise verursachen kann; sie erließ sogleich eine Einladung an Hrn. v. Nibeaupiere, sich über den Zweck der Ankunft besagter Fahrzeuge zu äußern. Hr. v Ni. deaupiere antwortete, diese zwey Fahrzeuge wären wohl nicht geeignet, der hohen Pf^te Besorgnisse einzussö. ßen, und da sie auch die Flagg« der kaiserlichen Maline nicht trügen, so sey kem Reche vorhanden sie zu«ückzu, weisen; übrigens würde, selbst wenn eine größere Anzahl wirklich russischer Kriegsschiffe sich ^r Constantino, pel zeigte, nur das Betragen der Pforte S< Effendi, welcher physisch trank ist, und durch die Ängstlichkeit der Regierung bey den jetzigen kritischen Vcrhatt Nissen auch moralisch leiden mag, soll dcn Sultan um seine Entlassung gebethen, allein zur Antwort erhalten haben: nur ein schlechter Diener verlasse seinen Posten in den Tagen der Gefahr. Wie es scheint hat der englische Obrist Ciaddok, welcher bekanntlich nach Ägypten geschickt war, um den Vicekönig zu bewegen, in d«m Kampfe gegen die Griechen neutral zu bleiben, keinen Eindruck auf das Gemüth des ägyptischen Herrschers gemacht; Mehemed Ali fährt fort die Pforte seiner Treue zu versichern, und hat die Errichtung von Zo.ooo Mann frischer Truppen, die als Reserve dienen sollen, anbefohlen. In Aegypten soll man jedoch über diese Beharrlichkeit nicht sehr erfreut seyn, und die durch d!e lange Dauer des Kriegs verursachten Auflagen kaum noch erschwingen können. Aus Bosnien soll die Pforte Nachricht erhalten haben, daß die Einführung der neuen regulairen Organisation der Truppen daselbst große Unzufriedenheit verursache^ und mrhrere Districte offenen Widerstand leisteten. Bucharest, Z. Oct. Gestern traf ein russischer Feldjäger hier ein, der sich einige Stunden in dem russischen Konsulatgebäude aufhielt, und dann nach Konstantinovel weiter ging. Die beunruhigenden Ge> rücht«, lwelche jetzt jeden von Petersburg oder Kon» stantinopel kommenden Reisenden begleiten, erhielten auch durch die Anwesenheit dieses russischen Kouriers eint« Zuwachs. Er sollte erzahlt haben, oder nach An» ' dern sollten von Iassy eingelaufene Briefe melden, daß sich eine grosse Anzahl Kosacken bey Skuleny gelagert habe, und «in bedeutende« Artilleriepark daselbst er. wartet werde. Auch hieß eh Hr. v. Minciaky habe Nachricht'erhalten, daß in Folge der von der Pforte am Zi. August ertheilten abschlägigen Antwort die ruf. sische Armee Befehl bekommen hade, über den Pruth zu gehen, und in die Fürstenthümer einzurlicken. Han« delsbriefe aus Kcmstantinopel hatten schon einige Tage vorher gemeldet, daß in dem dortigen Kanal zwey 36a russische Kriegsschiffe ohne Erlaubniß de« Pforte einge; laufen seyen, um oen russischen Bothschafter aufzu» nehmen tc. Das Zusammentreffen diese« Umstände konnte den Unbefangensten irre leiten, und Herr o. Minciaky selbst soll alle ihm in dieser Beziehung ge. machten Fragen mit einiger Verlegenheit beantwortet haben. Der Aga von Bucharest begab sich indessen auf Vitte der Handelsgiloe nach der russischen Konsulatskanz. ley, um sich über den Stand der Dinge zu erkundigen. Man soll ihm dort geantwortet haben, daß aus Peters« bürg nichts angekommen sey, was im Geringsten auf «ine Bewegung der russischen Armee Bezug habe, daß jedoch die Verhandlungen zu Konstantinovel militairische Maßregeln nöthig machen könnten, und daß die unge» wohnlichen Nullungen, welche die Pforte in den Do» naufestungen anordne, Rußland wohl veranlassen foll> ten , sich auf jeden Fall vorzusehen. Es ist sehr möglich, daß Hr. von Minciakn nicht offiziell von der neuen Dis» location der russischen Armee in Vessarab'en unterrichtet, und daß ihm von Petersburg ,auo keine Mittheilung darüber, zugekommen ist, aber nach dem, wag wir aus Iassy erfahren, ws man in steter Verbindung mit der russischen, Gränze ist, soll sich die sogenannte Südarmee auf einem Flächenraume von 5o Quadratmeilen conzen« trirt und in, drey Korps getheilt haben. Diese Armee, die der General Wittgenstein en Chef befehligt, soll nach glaubwürdigen Angaben aus >?ä,oaa Mann Infanterie und 12 Regimentern regulairer Kavallerie (il Dragoner«^ HHusaren». 2 Jäger zu Pferd», 2 Uhlanenregimentern) und 6 Pulks Kofacken, beysammen aus 48,000 Mann bestehen. Der General Sabanicw, Kommandant des «echten Flügels soll zu Belz, der General Kreuz, Kom« Mandant, des linken Flügels zu Labußna, der Qberge, neral Graf Wittgenstein zu Kischenew das Hauptquar» lier haden., Daä Armeekorps des Generals Sabaniew steht durch eine Kette Ordonanzen, die man, berittene Telegraphen nennen könnte, mit dem äußersten linken Flügel der Armee des Grafen Sacken in Verbindung. Dnser Flügel ist von dem General Noth ksmmandirt. Die Armee, des Grafen Sacken soll 25o,ooa (?) Mann betragen, und «chelonsweise bisMohilew aufgestellt seyn, wo Graf Sacken sein Hauptquartier hat. — Dieser b«, Nächtlichen Macht, die auf «in Kommandowort in Be wegung geseht werden und den Fcldzug beginnen kann hat die Pforte fü« den ersten Augenblick gar kelneArme entgegen zu stellen. Erst die Festungen an der Donau, auf welche die Türken allein ihre Aufmerksamkeit ver« wendeten, können einigen Widerstand leisten, und ma« chen durch ihre vortheilhaste Lage em bedeutendes Od-servationskolps nöthig, wenn die russische Hauptarmes schnell weiter vorzurücken gedächte. So wenig der tür» kische Soldat im freyen Felde Krieg zu fühlen versteht, so furchtbar ist er hinter Wällen. Alle festen Städte und Schlösser an der Donau sind seit Kurzem mit de« deutenden Garnisonen, Munitions« und Lebensmittel» vorräthen versehen worden. Da wo man sonst 40c» Mann zahlte, befinden sich jeht 2000, und man kann die ganze Starke dieser Besatzungen auf 56 ooa Mann annehmen. (Allg. Z ) Cours vom 25. October 1627. Mittelpreis. Staatsschuldverschreibungen zu 5o.H. (in CM.) 9115,,5 detto detto 5« 2 1^2 v. H. finCM.) 45 ^8 VerlosteObligation..Hofkam< 5 « n /e- «, ,-l>,ss mer.Obligatwn. d. Zwangs. V^^v-H/ ß 9^ ^'6 Darlehens in Krain u. Aera» < ,,^ ^ ^ //? «^ - .,, Darl. mit Verlos. v.J. 1821 für iaa ss. (in CM.) 11^ Wien.Stadt^Banco'Odl. zu 2 ^2 v- H. ( — »» sifn,Steysrmark,Kärn° zu» v-H.l 36,^5 — ten, Krain und Görz ^zu i2/H v-H.I ^» — Bank'Actien pr. Stück 1^87^2 in Conv. Münze. HollänVer«Ducaten « . . , . ?3^ vCt. Agio. Kaiserl. Ducaten. ..... 4^2 pCt. Agio. Wasserstand des Laibach«Flusses am Pegel det gemauerten Canalbrücke bey Eröffnung der Wehr^ Den 29. Oct.: 0 Schuh, 5 Z 0 ll. 3 Linl < n, over der Schleuß« n bettun g. T h e a t e r: Heut«: Kabale und Liebe. ^ Donnerstag: DasHotel von Wibura. N«daet«u«: Fe. Xao. Heinrich. V««ltg«:Ignaz Aloys Edler o.Kle«nm«yr.