DD Vereinigte Lalbachcr ZeltunG. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den i. October 1816. I n n l n n d. Wien. Zwischen unserm Hofe und der Schweizerischen Eidgenosen'chaft ist vor kurzem eine Ueb^u^st in Betreff dcsPostcnlaufcs ge< scl'lo,ien worden, kraft deren nun alle Briefe und Packcte, mit Umgehung der königl. Bay^l^cken hosten, ans den Oesterreich! chen Staaten ub^r Innsbruck und Baftl nach Franircich :c. versandt werden kö'men. Diese ttcberell'.fnnft debnt sich auch auf den Po-sienlanf zwische.i dem Lombardi/ch - Venezia-„ischen Königreich und ^rankl-cich aus, deft sen Zug gleichfalls, ohne die Sardinischen «dlaaten zn berühren, unter sehr vortheilhaften Bedingungen durch die Schwen ae-rlchtet ,st. ^^ ^ ^ ^ Vey der am 2?. Sep^. abgehaltenen Ver< s^mmlnnq sind a.!ü den 5^ ^lifqliedern dcs Bankansschusscs z„ dem mit derEntwcrfuna dcs Bankreglemcnts beauftragten enaeren Ausschusse, foW"de 12Herrn Akzionäre dl'rck Gnmmenmehrdelt gcwahl: wordei, - ncmlick die Herren Fobann ^ourad Hippenm.'n'cr Johann Helnrlck Rit'erv. Beymüller Be,./ bard^itterv ?.'kc'^, Melcblor Hier y' Stewcr, Moritz Graf v. ^ries, Johann Fürst von und zu Lichtenstein, Joseph Fürst von und zu Schwarzenberg, Heinrich Xaver V.Hauer, ^oiephHa^tlo. Lnchsenstein , Karl v Pratobewera, Joseph Graf v Dietrich-)te,n, und ^oscph Freyherr 0 Kielmansegge. Folgende Herren Mzionä> haben die Stimmenmehrheit erhalten, um im Verhinderungsfalle eines oder des andern der oben genannten 12 Ausschuß-U'tglicder, bey der Entwcrfuug des Bank - Reglements mitzuwirken , a,s: die Herren Johann Martin Pacher, ^oleph Wayn», Joseph Graf 0. Pergen, Leopold v Herz; Johann Bruch-mann nnd Franz Burgermeister Ritter v. Veerburg. ^^ ^ Ungarn. P e st. An der hiesigen fön. Universität -betrug d,e Anzahl der studierenden in dem nachstverfiossenen ^chuhahre die aroße M?« sammtzahl 812. . Studierende der Tneol^ gie ?5;.ll der Rechte 205; -tt d/N^^ z,n, Conurgie und Pl)armacie, zusammen 172; lnwnderhen; der Medien 68, derChy« r'.rgie (,n nngarocher und deutscher Sprache) 8«, der Pharmacie 24; v. der Philosophie und Fcldmepkunst, zusammen 36o, insonder-heit der Philosophie 353; der Feldmcßknnst 7. Wurden- Erthellunge.; waren. »86. (W. Z) A u s la u b. P r e u sse n. In Preußen ist nicht nur der Nachdruck aller einheimischen Werke, sondern auch jener die in den Staaten aller deutschen Fürsten gedruckt werden, die der Vundesakte beygetreten, verbothen. Das hierwegen er-gcmgene Neskri-pt, diesen, Unfnge zusteuern, und. die Rechte der Schriftsteller und Verleger gegen den Nachdruck sicher zu stellen, enthalt noch Folgendes: Da nun die Vereinigung in einen deutschen Bund bereits festsiebe, so halte es die königl. Regierung, un-erachtet der Beschluß scldst über solche Verfügung noch nicht habe erfolgen können, für angemessen, schon jetzt, allen Unterthanen der dnrcb die Bundcsakte verbündeten Für: sien, diejenigen Rechte zu gewahren, welche die Preussische Gesetzgebung den königl. Unterthanen eingeräumt habe, und wolle, obgleich notorisch in einigen deutschen Staaten der Nachdruck noch gcduldetwcrde, keinVer-gcltungsrecht in Bezicbung auf ein Gewerbe eintreten lassen, das durch die Preussische Gesetzgebung als ein strafwürdiger Eigennutz verpönnt sey. (W. Z.) Deutschland. Die Erricktunb eines Handels-Gerichts fand in'Hamburg manchen Gegner, aus dem sonderbaren Grunde, weil es eine den Franzosen abgeborgte Anstalt sey. Ictzt sott man sehr zufrieden seyn, weil es durch mündliche Verhandlungen die Prozesse abkürzt, durch Vergleiche die Partheyen vereinigt, durch die Ocssentlichkeit des Verfahrens vor dem Publikum,,welches sich zahlreich dabey cinfindet, und Belehrung undUnterhaltung sucht, Streit und Chika>,e verhindert, und das Verschleppen minder erheblicher Sachen durch mehrere Instanzen, folglich auch KosibarkeitderProzesse verhütet las wehrhafte, mit einer friedlichen Handelsstadt unvertragliche Ansehen Hamburgs verschwindet allmahlig , und selbst die uralteu Wälle der Stadt sollen mit der Zeit abgetragen werden. (G Z) Die in Nro. 71, des Hannöverschen Magazins enthaltene interessante Uebersicht, über die Zahl der Studierenden auf der Universität Götttngen vom Jahre 1767 bis Ostern ,i8»6 laßt ersehen, daß die Akademie nie so zahlreich besucht war, als in dem gegen- wärtigen Zeltvnnkte. Es bcsind'eA sich jetzt zu Göttingen 1005 Studierende, unter denen 320 Landcskindcr^ und 685 Muslander. Dem Stndinm der Theologie haben sich 2l» , dem der Rechtswissenschaft ^5u , dem der Medizin 206, und dem der Philosophie i38 gewidmet. (W. Z.) Vom Rhein den 7. Sept. Der Großherzog von Sachsen - Weimar hatseinen gan« zen Militärstand fast auf ein Minimum herabgesetzt, das nur eben zur Beziehung der allernothigstcn Wachen, die theils die Sicherheit, theils der Anstand fordert, hinreicht. Diese Maßregel des trefflichen Fürsten hat unmittelbar die größte Erleichterung der Unterthanen rücksichtlicb der Abgaben möglich gemacht und zur Folge gebabt; sie wird aber ihre Wohlthätigkeit nicht blos auf die Gränzen des glücklichen Weimarische»; Landes beschranken, sondern dieselbe uu fehlbar auch als segcnvolles Beyspiel ächter Landcsoaterlichkeit auf die andern Lander Deutschlands erstrecken! (G. Z.) Italien. Der König von Sardinien bat zu Genua den prächtigen PaUast Durazzofür 2,^60,000 Fr. gekauft, um künftig ,zwenn er nach Genua kommt, darin zu residiren. Die schöne Kupfer« sticksammlung, dle man auf 8o),00o Hr. schätzt, und die büssende Magdalena, die man auf > 20,000 Fr. schätzt, siild aber in diesem Kaufe nicht mit begriffen. (W. Z>) Frankreich Eine mehr als sechzigjährige Frau, Namens Vüffeton , die mit ihrem Manne in Unfrieden lebte, gab ihm in einer Krankheit Gift statt Arzney^ BcH den Verhören und Gestandnissen anßcrte sie die größte Unempfilldlichkeit; sie wurde zum Tode »erurtheilt. (P. Z.) Der Prevotal-Gerichtshof des Oder Ga-ro»ne-Departements hat den Soldaten, Fa« ques Auguste Fouch , wegen aufrührerischer Redeu, zn fünfjährigem Gefängniß, 200 Franken Gcldbnsse, und 2000 Franken Kaution nach Ablauf seiner Strafe, verurtheilt. (P. Z.) Berichte von der Französinnen .Grenze melden über die Vorfallenheit'» zn Nancy Folgendes: „MehrereBürgerw der St"dt Nan-cy und Leute aus de>, Ümgebnngen schmiedeten das Komplott, sick der (e tadtzu bemächtigen , die Generale und Obersten zu ermorden^ und die Garnison entweder zu gewinnen ober zu entwaffnen. Die Chefs hatten sich wirklich schon falsche Schlüssel zu den Kasernen verschafft. Das Vorhaben sollte am l5. Auzust ausgeführt werden; man bekam jedoch Winke davon. Die Militärs wünschten den Ausbruch abzuwarten, um dann die Meuterer packm zu können; allein der Prefekt, Koxtre-Admiral Kerscnnt, bestand darauf, der Sache zuvorzukommen Wirklich wurden schon am 8. Nachts die Thore verschlossen, General-marsch geschlagen, und 32 Personen verhaftet , von denen jedoch gleich am folgenden Morgen 22 wieder entlassen wurden. Einer war entkommen. Die noch Verhafteten sollen meistens Leute ans der niedrigsten Klasse seyn. Den Hauptzweck der Verschwornen kennt man nob nlcht; vermutlich wußten sie ihn selbst nicnt. Es scheint vielmehr, sie seyen bloß von einem Geiste der Unruhe getrieben gewesen." (W. Z.) Der König hat unterm 5. September die Kammer der Depntirten anfgelöst, und verordnet, daß^ eine neue Wahl Statt sindet, damit die (Sitzung am 4. November könne er-öfnet werden. Der König hat den Linientruppen sowohl als den Nationalgarden durch Tagsbefehle untersagen lassen Hioat zu rufen wenn sie unter den Waffen stehen (W. Z.) Der königl. Gerichtshof zu Vordeaur hat am 30. August bey einer Plenarsitzung in einer wichtigen Prozeßsache nachstehendes merkwür-oiges Dekret erlassen: Wenn c»i; Vater auch 'etn natürliches Kind wirklicl, als solches an-«rkennt, so darferdasselbedennoch nichf adop-tlren. (W. Z) ^ Das Zuchtqerichtzu Straßburg hat einen Metzger aus Elsaß-Zabcrn ;u fünfiährigcm Gefängniß, zu einer Geldstrafe von 6c>o Franken und allen Prozcßkosten vernrtheilt, weil er sich einen Adler auf der Vrust mit den Buchstaben V:v>> lV. Ii. hatte eingraden lassen , den er den aus Ungarn zurückkehrenden Müratschen Soldaten zeigte, uild an-l, nach seiner frühern Entlassuug aus denl Gcfa lgnis-se den Nahmen des Usurpators ausrief. Derköni^!. Gericktsbofzu Paris hat Hrn. Brctin-d'AblqiN) aufgetragen , den Prozeß V0n^!v,cks Monnier, Er-Adjutanten bcym Genlewcse.,, einzuleiten, welcher beschuldigt ist, einer der Urheber des im vorigen Früh-iahre geschmiedete Komplottes zu seyn, wel- ches dabin abzwickte, baß Schloß vou VW« ccnnes Nachts zu überfallen, die Besatzung ' zu vergiften, sich des in d?r Festung befindlichen Geschützes und der Munizionen zu bemächtigen fUnd alsdann mit bewaffneten Horden auf Paris loszugehen. Mehr als 20c» Arbeiter sind thätigst beschäftigt daß ehemalige Schloß des Kardinals von Rohan zu Zabera in eine Kaserne zu verwandeln. Es ist schon berichtet worden, baß die königl. F^gatte, die Medusa, welche den neuen von dem Könige ernannten Gouverneur nack dem Fort Senegal überbringen sollte, in einer Entfernung'von 20 stunden vom weissen Vorgebirge Schiffdrnch litt. Die Umstände, womit dieser schreckliche Unfall begleitet war, sind in den Annalen der Französischen Marine unerhört. Die unglückliche Schiffsbcsatzung, welch: sich auf ein in der Geschwindigkeit verfertigtes Flooß gerettet hatte, mußte mildem halben Leid im Wasser ,3 Tage lang in diesem Zustande verweilen. Von 14? Menschen, welche sich aufdiese Art zu retten suchten, entkamen nur ig, welche gleichsam durch ein Wunderwerk, durch dle Korvette, die Echo, gerettet worden sind. (W. 3) Zu Savigny hat man ein zehnjähriges Kind wegen aufrührerischer Prophezeihnngen verhaftet, und die Matter mit, weil man sie für die Anstiftern» hält. Seit acht Tagen bat das Negenwetter wieder angefangen; zugleich wurde es sosalt, daß es am 3. S'pt. i<, der Nacht zu Paris Eis fror, und am ;. Morgens schneite es unter dem Regen. Die Generaloikarien unsers Domkapitels haben daher neue vicrzigstündige Gebete angeordnet. (G. Z.) Straßburg vom 27. Aug. Der Prinz von Hohenlohe-Vartenstein, welcher den östreichischei' Dienst verlassen hat, um in Frankreichs Dienst zu tretten, ist eben -hier dnrck gereiset, um sich zuerst nach Paris, und hicranfznr Division zu begeben, zu deren Generalinspektor er ernannt worden ist. (K. Z) N u ß l a n d. Nacli einer speziellen ^iste betrug die Zahl . der Gebornen im russischen Neiche von der herrschenden Grieckifthen Religion im Fa're . 1814 vom männlichen Geschlechte 6^3,288, bom weiblichen 884,699; die der Verstorbeneu v^m mannlichen Geschlechte ^8,56», und vom weiblichen 390,261: folglich überstieg die Zahl der Gebornen die der Versior: vcnen um 390,25s. Der getrauten Paare waren 3c)lj,ä^. Unter den Gestorbenen befanden sich zwey, dic ein Alter von z^5 bis 160 Jahren, und acht, die ein Alter von 125 bis i3o Jahren erreicht hatten. (W. Z.) Schweden. Vey dem in Schweden immer mebr steigenden Lnrus und bey der drohenden Gefahr für die Wohlfahrt der Einwohner, die aus diesem Lnrns nothwendig hcrrorgebcn muh, iil vor Knrzem ein Circular ans Befehl Sr. tönigl. Maj. an sämmtliche Landcsb.'lörden «usqefer igt, damit diese, n'irerstützt von einer Committee, i^re Vorschlage zur Hemmung dieses Uebels einberichten. T em köl'. Commerz ^ CoUegium ist es aufgetragen, mit einem vorschlage an Se. Majc^ät gegen die Uebersiußwaaren , das Geldn'wel'en und den unerlaubten Handel einzukommen, damit Höchstdieselben darnachMaßrc^ln trcffcn ^ötl. nen, die auf die Lage, di^'Bedürfnisse und Wünsche Ihres Volks berechnet sind. (G. Z.) Großbritannien. Zu New-Aork kamen neulich anf einem Schiffe allein^ 5o Französische Offiziere an. Nie ist die Einwanderung in Amerika aus mehreren Ländern, be'onders aus Irrland, so groß gewesen, wie bisber. Vom 24 Iun bis 14. Inly kamen in den Amerikanischen Häfen allein aus Irrland 12 Schiffe mit Auswanderern an. Jedes derselben hatte ^n bis gn derselben an Vord. Nächst Paris wird jetzt Genf am stärksten >on reisenden Engländern besucht. (W. Z ) China. In China ist es Sittc, daß jeder Beamte dem Monarchen schriftlich seine Gedanken öder die Staatsvcrwaltonq und deren Gebrechen bald ln der ^rm eines guten Natbs bald auf eine andere Art zu erkennen geden kann. Die/e Rathschläge erscheinen dann, nebst der billigenden oder mißbilligenden Antwort des Kaisers, in der Zeitung von Peking. So bat im Jahr 18»^ cm Cwllbe-amter vorgeschlagen, Gelder wr Urbarmachung mehrerer wü^er Ländereyen anzuwei- sen Der Kaiser ließ' in der Pekinger Zeie tung antworten: ,,Alle kaiserl. Arbeiten, große wie kleine, sowohl innerhalb als außerhalb der Stadt, sind schon seitgeraumer Zeit eingestellt worden Seit mehreren Monathen wird nichts mehr in dem Pallast und in den Garten vorgenommen. Dadurch si.ld die Ausgaben um vieles gemindert: denn Oe-konomie thut jetzt Not^. Was die Urharmae chung wüster Land^'yen betrifft, so ka.m dermablcn nicht daran gedacht werden, weil die Staatskasse kanm die laufenden Bedürfnisse bestreiten kann, Oder soll man den kai'crl, Schatz in vielleicht zwecklosen Versuchen verschwenden? 3ie Beutel der Nazion aber in Ax'pruch zu nehmen, ist mit der Würde einer Negierung unverträglich." (A. Z.) Niederlande. Bekanntlich wurde vor Kurzem ein gewisser Swwn, der zu Lnrembnrg im Verhaft gesessen, und nebst dem (->ran)ösi'ch3!'.) General Gnillaume und Andern eines Complot-tes gegen die Französische Regierung angeklagt war an die Hr,iN)ästsche:l Behörden ausgeliefert. Hie SiraßdurgerAitung prie5 diese Handlung als cin Z ichen von dem guten Vernehmen zwischen ,',ra!>kreich und den Ver? bündcten. Anders scheinen die niederländischen Staude die Sache anzusehen In etner Eingabe an i^rcn Monarchen sinden sie darin „einen Brnch des R^ichsgrnndgesetzes, nach welchem der Fremde-, so gnt wie der Elnge-borne, Schutz für seine Person und Vermögen genieße, dei, sie nichtglcichgültig ansehen konnten, indcm ei«el'Zo!ksvertretung, einmahl in der Äcktnng dcr ?1^anon ges.ncken, weder dem Volke, dessen Vertrauen sie ve-loren, noch dem Negentsn nützlich sey." — Sie bitten daher Se. Majestät; „Die fflage des erwäht'ten Simon noch eiinnsi^l reiftich in Erwägung zu ziehen, u>ld wofern durch seine Auslieferung die p?i önl'-ke Fr^/eit wirfl'ch verletzt'.oorden, den get nnen Schritt vcrfassungsgcmäß wieder z:.rück zu nehmen» Da wolle Gott für ftyn sag^i. Z.) M l's z e l l e. Am 3o. Ana, wurde der Biucr Dron zn Vitriwont(Menrfhet>5partenlcl:t), ...'-qen Vatermordes, hwg