Vrivumerarion? - Preise: Fiir Laibach: U.:«zjährig . . 3 fl. a0 kr. Halbjährig. . . 4 „ 20 HirrteljLbrig . 5 „ 10 „ Wicr.atH* 70 „ Laibacher '.Hc&iufion Babnbosgaffe 9Zr. ! 32. SPi i t de: Post: Kan;jLhrig................12 fl. halbjährig 6 „ Sitottjciiriq 3 „ güt Zustellung ins Haus r-irrte'j. 25 fr., monat!. 9 kr. tiüjtLiie Nummeni 0 kr. Expedition- & Kiiscrctc»-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buch« Handlung von Jgn. v. S:eiii-mayr & Fed. Bamberg.) Insertiouspreise: Für die einspaltige Petitzeile iX 4 kr., bei zweimaliger Einschaltung ft 7 kr., dreimaliger ;V10 kr. Jnseitioiisftempel jfde-?:na( 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilnngen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrückgesendel. Nr. 59. Freitag, 13. März 1874. — Morgen: Mathilde. 7. Jahrgang. Ter alte und der neue Glaube. (Schluß.) Gehen wir weiter. Wir stehen im Jahre 1709, Papst Clemens XIII. weigert fick, Karl III. als König von Spanien anzuerkennen. Der spanische Erbsvlgekrieg ist entbrannt. Er hat schon Len Gegner, den französischen Kronprätendenten, beglückwünscht unb'broht, Kaiser Joseph I., gewiß auch einen frommen Monarchen, in Bann zu thun Wie antwortete Kaiser Joseph I.? Er gibt Marschbefehl dem Armee-eorps, das in Parma lagerte, und befiehlt demselben, Rom zu besetzen. (Bravo! Bravo! links) Er stellte eine Frist und sie sollte, ich glaube, am 11. April um 12 Uhr ablaufcn. Um 11 Uhr nachts wurde Karl III. anerkannt und der Bann wurde nicht ausgesprochen. (Bravo! Bravo! links.) So handelte Joseph I. Gehen wir weiter. Wir stehen im Jahre 1800. Das Cardinalcollegiurn befindet sich flüchtig auf La Giorgio Maggiore in Venedig, das im österreichischen Besitze ist. Man wählt Pius VII., den ich heute schon genannt habe, und da existiert nun ein Bericht vorn Secretär des Eonclaves, dem nachmals mit Nicht so berühmt gewordenen Cardinal Eonsalvi, welcher erzählt, daß der verewigte Kaiser Franz sich weigerte, zur Inthronisation des Papstes dir Markuskirche zu gewähren, und warum? weil damals die österreichische Politik die Absicht hatte, das römische Reich deutscher Nation selbst wiederherzustellen und daS Territorium des Papstes in österreichische Gewalt zu bringen. So dachte der verewigte Kaiser Franz über die territoriale Macht des Papstes, und Kaiser Franz war kein Nevolu> tienär. (Heiterleit links.) ES ist dies umsoweniger einem Zweifel ausgesetzt, als bald darauf Marquis GhiWri mit einer beiläufig dahin abzielenden Instruction an den päpstlichen Hof entsendet wurde; nur die Schlacht bei Marengo hat allen diesen Coinbinationen ein Ende gemacht. Und wenn man nun heute, meine Herren, diese Anschauung Ferdinands I. über die persönlichen Eigenschaften des Papstes, die Anschauung Josephs I. über den Bann und die Anschauung des Kaisers Franz über die territoriale Macht des Papstes, in welcher Beziehung sich allerdings manches geändert hat, in das Gedächtnis zuxückrufen will, so muß man doch sagen, daß die päpstlichen Anschauungen in Oesterreich einen großen Fortschritt gemacht haben. (Stuft links: Sehr richtig !) Sie werden sagen, was liegt daran, wo ist die Gefahr? Man sagt zunächst, die Gefahr ist für die Wissenschaft und für die freie Forschung. Das fürchte ich weniger, denn die Wissenschaft ist nicht auf die katholischen Länder beschränkt, und wenn die Wissen-fchaft in den katholischen Ländern unterdrückt wird, so leiden darunter diese Länder, aber nicht die Wissenschaft. (Rufe links: Sehr richtig!) Aber eine andere Gefahr ist da, welcher weiter blickende Staatsmänner nicht aus dem Wege gehen dürfen.^ Betrachten Sie nur den Weg, welchen die allgemeinen Ueberzeugungen nehmen. Ich glaube nicht, baß jemanb von ber Gegenseite bieses hohen Hauses mich in bem Lügen strafen wirb, was ich jetzt erwähnen werbe. Bei bem gegenwärtigen Zustanbe ber Dinge wenbet sich in bcn Stäbten bas gebilbete Publicum mehr und mehr von den religiösen Gefühlen eb und verfällt in jenen eigenthümlichen Zustand, den man I n d i f f e r e n t i s m u s nennt und den man in nichtkatholischen Ländern in jenem Ausmaße gar nicht kennt. (Rufe links: Sehr richtig!) Der Grund davon ist nicht schwer zu finden, und wenn die hohe Regierung aus den Büchern, die so vielfach im Motivenberichte citiert sind, aus Zeller, Schulte noch etwas mehr hätte mittheilen wollen, so hätte sie beit schönen Satz im Zeller gesunde-.,, der da lautet: „Die Vernunft ist die göttlichst Gabe des Menschen und der gebildete Mensch wird niemals den göttlichen Ursprung einer Religion zugebe», welche diese göttliche Gabe verwirft!!!" Das ist bas ganze Geheimnis des Jndifferen-tikmuS. (Rufe links: Sehr richtig!) Anders verhält es sich mit den ungebildeten Klassen in den Städten, welchen jenes Gleichgewicht der Seele nicht gegeben ist, dessen sich die gebildeten Klassen erfreuen. Sie verfallen der Seclirerei und dem Atheismus. In einem berühmt geworbenen Briefe schrieb zur Zeit der französischen Restauration Metternich an den Cardinal Consalvi, beit ich schon wiederholt erwähnte: »Die Könige sind es, die die Jakobiner machen;" ltnb ebenso sage ich heute: „Die Päpste sinb es, bie die Atheisten machen." (Bravo! links.) Das gilt ganz bestimmt für die niederen Klaffen in den Städten. Und nun gehen Sie hinaus auf das flache Land ; bei einer Kirchenübiing, die so sehr auf Äußerlichkeit gewiesen ist, verwandelt sich endlich die Frömmigkeit, indem die Aeußerlichkeit zur Hauptsache wird, in Frömmelei; es tritt jener Mißbrauch der Religion ein, den wir alle tadeln, der Wunderglaube und die Bigotterie. Und das Ende davon ist, wie in einem westlichen Staate ein trau- Feuilleton. Der geprellte Preller. (fine wahre Dorfgeschichte von I. A. H. (Fortsetzung.) Um Vi 12 Uhr nachts entfernt sich Hans im-bemerkt aus dem Wirthshause, erreicht die Bren-^rri, übersteigt die Gartenmauer und gelangt zum ptall. Er hat durch mehrere Jahre als Taglöhner ln der Brennerei gearbeitet, der Hofhund kennt ihn, Und Hans ist der Ort bekannt, wo die Mastknechte ”tn Stallschlüssel zu hinterlegen pflegen. . Der Schlüssel ist an seiner gewöhnlichen Stelle; Stallthür wird geöffnet und der Maftochft her-^»rsührt. Sultan, der Hofhund kömmt aus der vüttt, scheint aber gegen die Entführung nicht den j*t*nflfttn Protest einlegen zu wollen, sondern wedelt u . ^tgentheile sehr smtnblich mit bem Schwänze r " kriecht über Geheiß beS Miihlkncchtefl gehör-’.^ft in seinen HundestaU zurück, von wo sich bald .SrmiUhlicheS Schnarchen vernehmen läßt. Hnnfl *intl den Riegel de« Hofthorei1; führt da« Thier hinaus, binbet dasselbe bei dem Gitter btfo Fensters vom Branntweinmagazin an, schließt da» Thor, schiebt den Riegel vor und steigt wieder über die Gartenmauer zurück. Kein menschliche» Auge hat den Vorgang gesehen. Jenseits des Gehöftes angelangt, holt Hans aus der Tasche ein Stück Kreide, malt dem ruhig dastehenden Ochsen einen viereckigen Stern ans die Stirne und ein Bläsel auf den langen Koder, kauert sich an die Mauer und erwartet ruhig die verabredete Stunde ab. Don der Uhr des Dorfkirchthurmes sind kaum die letzten Töne der Mitternachtsstunde verhallt, als der Riegel des HosthoreS znrückgeschoben wird und MoseS in Pelz und Pelzmütze erscheint. Zum fragen und antworten gibt es wenig Zeit, ber Brenner besieht sich bcn Ochsen von allen vier HinimelSgegenben imb meint, er habe sich das Thier fetter vorgestellt; sein geringster Mastochse müsse um mindestens 4 Stein mehr wiegen, als das gegenwärtige Exemplar, was der alte Schlau -köpf durch zuftimmendeS jkvpfnicken gerne bestätigt. Hans hat es eilig; der halbstündige Aufenthalt hat ihn kalt gemacht, abgesehen, daß ihm die erklärliche Aufregung fast Zähneklappern verursacht. „Da, zwei Gulden statt des versprochenen einen", sagt Moses, „das wird einen Kapitalspaß geben, aber HanS, bas Maul gehalten." Der Alte steckt das Geld in die Tasche, zieht seinen Pelzkragen über bie Ohren unb schreitet fürbaß dem Dorfe zu. MoseS führt den Ochsen in- Gehöft, verriegelt das Hofthor und brummt in den Bart: „Der Gaubieb, wie hat er gestellt die Sache an? Kann man sich doch nichts mehr verlassen auf so einen Dorfvogt oder Nachtwächter, auch wenn man schickt biese Leute geflissentlich zur Stelle." „Der Ochs ist ein Prachtthier," — ich hob’1 im Stall' keinen schöneren, mir thiit leid, daß ich ihn muß keilen," sagt der Gauner und kratzt sich am Kopfe. Der OchS wird in die Gährkaiiinier geführt und beschließt kurze Zeit daraus sein hoffnungsreiche» Leben Um 3 Uhr früh ist die Arbeit abgethan, Fleisch unb Haut wohlversorgt und jede Spur einer Schla L- riges Beispiel davon gesehen wird, daß die Lebensanschauungen des Landes anders werden als die LebenSanschauungen der Städte, daß eine neue große Kluft sich öffnet, weiche auf diesem, wie die Herren Vorredner es gesagt haben, in nationaler und in politischer Begehung so tief durchfurchten Boden es gar schwer machen würde, irgend einen dauernden und Zutrauen erregenden Zustand der Dinge zu erhalten. Aber nicht durch das Erlassen dieses Gesetzes — und darin liegt ihr Jrrthum — dieses Gesetzes, welches nur ein defensives Gesetz des Staates ist, öffnen wir diese Kluft, sondern dann, wenn wir dem gegenwärtigen Zustande der Dinge nicht einen Damm entgegensetzen. Ich gehe nun, meine Herren, mit einiger Bewegung zum Schluffe, nicht als ob ich glauben würde, diesen oder jenen Theil des Hauses von seinen mit gebrachte« Ueberzengungen abgebracht zu haben, aber doch in der .Hoffnung, daß vielleicht die hohe Regierung aus dieser Darstellung die Noth-wendigkeit ersehen wird, einer größeren Entschiedenheit bei der definitiven Fassung dieses Gesetzes zuzustimmen. Ich eile zum Schluß und will nur sagen: Die magna Charta Englands ist verdammt worden und ist doch die Grundlage eines wunderbaren großen Gemeinwesens geworden; der westphä-U'che Friede wurde verdammt und ist doch der Ausgangspunkt des endlichen Abschlusses eines der größten Kriege Europas geworden. In unserem Jahrhunderte wurde sogar der wiener Friede verdammt; der Friede ist doch ausrecht geblieben und so hoffe ich, daß der Bann, der über unsere Gesetze ausgesprochen wurde, auch diese nicht in ihrer friedlichen Entwicklung hindern un'i daß auch dieses neue Gesetz in einer verbesserten gvrm eine wesentliche Vervollständigung derselben sein wird. Wenn ich in meinen Auseinandersetzungen gesucht habe, die Curie und Rom zu schonen, so ist das nicht um Roms willen geschehen, sondern um des armen Volkes willen, welches sich wie Epheu vertrauensvoll um diesen Stamm geschmiegt hat und welches jetzt, wo der Stamm beginnt zu kranken, auf. gerufen wird, um in sonderbarer Verkettung der Umstände den Stamm selbst aufrecht zu halten. Wenn ich die Regierung nicht geschont habe, wenn ich genölhigt war, darauf hinzuweisen, daß man in Oesterreich in anderen Jahrhunderten in der Benrtheilung der römisch:n Verhältnisse einen anderen Standpunkt eingenommen hat, so habe ich mir dabei den schönen Spruch des heiligen Ambrosius eingedenk gehalten, den Spruch, der nicht nur auf den Priester, sondern auch auf den Abgeordneten paßt und der lautet: „Nichts ist gefahrvoller vor Gott und nichts ist schmachvoller vor den Me», fchm, als wenn der Mann im entscheidenden Momente nicht seine volle Ueberzeugung auszusprechen im stände ist." tung verwischt, die Gährkannner ist mit Granit« steinen gepflastert, diese aber von den mehligen Maischstoffen schlüpferig, es laßt sich daher die Spur des Bl»tcs leicht verwischen; überdies ist auch die Wasserleitung zur Hand. Um 5 Uhr morgens kehrt die Kathi von der Tanzmusik zurück. Diese besitzt selbst den Hau«, thorschlüssel, die zwei Knechte kommen eine Viertelstunde später, welchen die häßliche Schwester des Pächter« aufmachen muß. „Schöne Ordnung auf einem WirthfchaftShof, wann kommen die Knechte um 6 Uhr früh nach Hause. Bei solcher Wirtschaft muß alles gehen zu Grund, wo bleibt die Arbeit? Peter, gehst zum MüllerhanS, daß er soll euch helfen schneiden heute da» Hackfutter," keift die Schwester des Branntweinbrenners. .Das werden wir schon selber ohne den Hanö auch besorgen", brummt der Peter, „der Kerl hat die ganze Nacht beim Brückenwirth gesoffen und wird heute kaum seinen Rausch auSschlafen können." Die Sali hört diese Nachricht gerne und sieht sich nun vor jeder Entdeckung sicher. Hiemit empfehle ich dem hohen Hause, in die Berathun., dieses Gesetzentwurfes cinzugehen und empfehle feiner gerechten und einsichtsvollen Würdigung die Aenderungen und Zusatzanträge, die ich mir zu stellen erlauben werde. (Stürmischer, lange andauernder Beifall links und im Centrum, Händeklatschen. Die Abgeordneten der Linken und des Centrums gratulieren dem Redner und schütteln ihm die Hände.)______________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 13. März. Inland. Im Abgeordnetenhaus dauert die Specialdebatte über das erste confessionelle Gesetz fort. Der Kampf drehte sich am Mittwoch um den § 3, zu welchen Abgeordneter Sueß in ausführlicher und treffender Rede das Amendement auf Beeidigung der Bischöfe gestellt und befürwortet hat. Dafür sprachen die Abgeordneten Sturm, Herbst und Fux, dagegen Schaup und Hackelberg. Die Ansichten des von den zahlreich eingetragenen Rednern gewählten Generalredners Dr. Kopp, sowie die Erklärung des Unterrichtsministers Stremayr gaben schließlich den AuSschlag. Kopp meinte, das Amendement sei unwesentlich, da der Staat noch über andere Mittel verfüge, um die Anerkennung der Staatsgesetze zu erzwingen, als den Bischofseid. Bischöfe seien auch keine Organe der Staats walt. Demnach wurde der Antrag des Abgevrdeneten Sueß abgelehnt und die Ausschußvorlage bis zum § 7 unverändert angenommen. Die prager Blätter besprechen ebenfalls die letzten Ministerreden. Der „Tagesbote" sagt, die Rede des Ministerpräsidenten habe allen Freunden Oesterreichs roohlgethan; der Glaube und das Vertrauen in das Cabinet Auersperg-Lasser seien neu gestärkt und durch einen umfassenden Gewinn an symphatischer, thatkräftiger Theilnahrne, den es bei Völkerschaften und Parteien, die bisher in Opposition gestanden, erzielt hat. Die „Narodni listy“ fordern die Altczechen auf, endlich bas Bündnis mit einer Partei aufzugeben, dir soeben eine der schmachvollsten Niederlagen erlitten. Desgleichen erklärt der „Posel" die Politik der Rechtspartei als total vernichtet. Prior Poselt, der mit der Lersasfungöpartei gestimmt, erhielt von der Bevölkerung von Böhmisch-Leipa dafür eine Dankadresse. Nächstens soll der Kaiser die Entscheidung inbetreff der ungarischen Ministerkrise treffen. Unterdessen verlautet, daß auch von einer Minister-Präsidentschaft Baron Wenckheim's die Rede ist und daß Tisza zum Minister des Innern und Ghyczy zum Finanz- oder Kultusminister bereits designiert sind. Auch spricht man von dem Eintritte des vormaligen Ministers am kaiserlichen Hoflager Grafen Georg Festetics in da« künftige Ministerium. Wad) fünf Minuten stürzt der Peter athernf s in Moses' Schlafzimmer. „Herr!" schreit er bereits vor der Thür, „der Flügelochs bei meiner Bettstatt ist fort, — gestohlen ist er und soviel ich mich mit der Laterne überzeugt Hab', ist keine Fußspur weder zum EinsahrtS- noch zum Hofthor zu sehen." Eine fürchterliche Ahnung schießt dem Branntweinbrenner durch den Kopf» es ist komisch anzu-sehen» wie dessen Galg-nphysiognomie arbeitet; er schnappt nach Luft und schwört dem Müllerknecht innerlich eine fürchterliche Rache. Er springt aus dem Bett, zieht eilends Pelz, Pelzmütze und Pelzschuhe an und verfügt sich in den Maststall. Dcr leere Platz ist vorhanden, der OchS, die Zierde feines Stalles, der Flügelochs unter der Schar Ochsen, fehlt, es ist rein zum meschugqe werden. Die erste Wuth läßt er an den zwei Mastknechten aus. doch diese haben noch zu viel Bierdunst in den Schädeln, um darin Quartier für die gespendeten Schimpfnamen zu machen. Nachdem sich der Sünderkasten total heiser gefchrien, zieht er au. (Fortsttzung folgt.) ! Der „Pester Lloyd" betont abermals, daß die lieber-»ahme eines Ministerpostens durch Sennyey ein „allgemeiner Wunsch" ist. Der BanuS von Kroatien , Mazaranic, ist in Pest eingetrosfen und wird dort bis zur Ernennung des neuen Eabinetes bleiben. Ausland. Das Verfahren gegen die renitente Geistlichkeit geht seinen ordnungsmäßigen Gang. Auch gegen den Bischof von Münster hat ein vergeblicher Pfändungsversuch stattgefunden, und feine Verhaftung steht bevor. Heber den verhafteten Bischof von Trier bringt die „Schief. Ztg." noch folgende Daten: Eberhard ist ein Trierer Kind, fein Großvater war ein unbedeutender jüdischer Handelsmann, welcher zum Christenthum übertrat. Eberhard war stets ein Fanatiker, und als er durch eine schwache Regierung gleichwohl zum Bischof ernannt war, unterließ er es, sich, wie üblich, dem Könige vorzustellen, was damals sehr bemerkt wurde, reiste dagegen sofort nach Rom, um dem Papste seinen Dank auszusprechrn. Bischof Eberhard gehört zu den fanatischesten Mitgliedern des preußischen Episkopats und zeichnete sich namentlich auf den fuldaer Versammlungen durch seine H:ftigkeit gegen die Regierung ans. Seinen Bruder hatte er zum geistlichen Regens des frühem Seminars gemacht, welche Stelle derselbe jedoch bei der vom Staate ungeordneten Auflösung des Seminars verlor. Der Entwurf eines deutschen Militärge-sctzes schafft bekanntlich auch die bisherige Ausnahmsbestimmung ab, daß Personen, welche die Subdiakonatsweihe empfangen haben, vom Dienst mit der Waffe befreit bleiben. Es war in Preußen feit 1835 üblich, die Eandidaten des geistlichen Amtes so lange zurückzustellen, bis sie geweiht waren, dann wurden sie gänzlich frei. Die Vorlage beseitigt diese Praxis und fordert die Erfüllung des Einjährig - Freiwilligendienstes von den Kandidaten anderer gelehrten Berufsklaffen. Ein uttramonlaner Antrag auf Beseitigung dieser Neuerung wurde abgelehnt; im Laufe der Diskussion erinnerte General Voigts-Rhetz an einen Vorfall vorn Juli 1870, wo die Bischöfe von Trier und Köln noch 73 jungen Leuten eilig die Subdiakonatsweihe ertheilt hatten, um sie unmittelbar vor dem Ausbruch des französischen Krieges der Pflicht zur Verteidigung ihres Vaterlandes zu entziehen. „In Berlin wird alles ruppig!" erklärte vor einigen Tagen in einer Katholikenversammlung ein ultramontaner Führer, „nur die Katholiken nicht." Die Gründung eines katholisch-politischen Vereines für die deutsche Residenz stand auf der Tagesordnung; vorläufig wurde eine Commission niedergcsetzt, um die Ausführung des Projektes vorzubereiteu. Die berliner lUtramon-tauen entfalten überhaupt feit einiger Zeit eine große Regsamkeit; ein Parteiconcit folgt dem ändern, während sie gegnerische Versammlungen nach social-demokratischem Recept sprengen; im Denun-cieren sind sie ebenfalls nicht faul, wie sie denn in der Verurthcilung Paul Lindau’« wegen Gotteslästerung hierin einen Erfolg aufzuweisen haben. Andererseits droht ihnen ein Verlust, da die Seele des ganzen berliner Ultramontanismus, dcr Caplan-Rcdacteur Majunkt, gefährlich erkrankt ist. Der verfailler Correfpondent der officiösen „Presse" gibt einige Andeutungen über die Idee der Regierung hinsichtlich der organischen Einrichtung des SeptennatS. Danach wird der Herzog von Broglie einen Gesetzentwurf über diese Materie nicht in dcr Nationalversammlung, sondern im DrcißigerauSfchuß tinbringen. Die Grundlage der Organisation soll die Einrichtung eines Oberhauses bilden, welche« dem Volkshaufe als Gegengewicht dienen, und mit welchem im Verein der Präsident der Republik das unentbehrliche Recht, dieses Volkshaus aufzulösen» ausüben könnte. Der gewählte Präsident des Oberhauses oder Senat» soll, wenn der Marschall Mac Mahon vor dein Ablauf de» SeptennatS mit Tod abginge, von recht»- wegen an die Spitze des Staates treten. Ucbcr die Art, wie das mit so wichtigen Befugnissen ausge- j stattete Oberhaus zu bilden sei, hat die Regierung noch keine Ansicht kundgegeben. I Zu dem am 25. d. stattfindenden fünfundzwanzigjährigen RegierungS-Zubiläum Victor Ema« nuels, das der letztere aus Abneigung gegen jede öffentliche Hervorkehrung seiner Persönlichkeit, beson-1 derS in Rom, in möglichster Stille begehen möchte,! wird vonseiten des Parlaments, der Stadt, so-, wie eines in der Bildung begriffenen Festcomitös: eine nationale Demonstration beabsichtigt. j Die italienische Kammer debattiert mit großem Eifer die Vorlagen bezüglich der Landesver- i theidigung. Die allgemeine Discussion ist unter! guten Vorbedeutungen eröffnet. Die Volksvertretung zeigt sich von entschiedener patriotischer Opferfreu-1 digkeit beseelt. Bei aller Verschiedenheit der Ansichten über Einzelheiten der ministeriellen Vorlage ist das eine Gefühl vorherrschend und allgemein, daß kein Mittel zu theuer ist, um das Land in die Lage zu setzen, seine Selbstständigkeit und Einheit gegen jeden auswärtigen Feind zu vertheidigen. In diesem 1 Punkte stimmten alle bis jetzt zu Wort gekommenen! Redner überein, wenn auch über manche specielle Punkte der Vorlage Zweifel taut wurden und ein -Redner sich sogar für Zurückweisung des Entwurfs j in seiner jetzigen Gestalt aussprach. Die Forderung des Kriegsministers beläuft sich auf 79.700,000 Lire, zu vertheilen auf die Budgets von 1874 bis 1882. Die Commission, welche die Vorlage geprüft hat, verlangt weitere 88.500,000 Lire. Die jüngste Nachricht aus Madrid vom 9. März lautet: Der Präsident Serrano, welcher feit zwei Tagen in Somorrostro weilt, erhielt erhebliche Verstärkungen. Die Operationen werden ohne Unterbrechung fortgesetzt, Geist und Disziplin der Armee sind vortrefflich. Die Regierung hat wegen Bilbao's, das sich heldenmüthig verlheidigt, gar keine Besorgnisse.____________________________________________ Zur Tagesgeschichte. — Eine Freidenker-Gemeinde. Man schreibt aus Prag, 9 b.: „Dafl Städtchen I isteb-nitz im taboier Kreise ist unfern Frommen schon längst ein Dorn im Auge, unb Bischof Jilsik schickt einen Jesuitenschnb nach bem ändern in da« „heidnische" Nest, um bafl bort besonberS stark wuchernde Unkraut bet Freigeistern auflzurotten. Welchen Erfolg jeboch diese Missionen haben, baS beweist am besten der Umstanb, daß sich erst in ben letzten Tagen in dem genannten Stäbtchen eine förmliche Freidenker-Gemeinde konstituiert hat, welche folgende Beschlüsse gefaßt hat: 1. Keine Fastengebote mehr zu beobachten, weil dieselben der Gesundheit schädlich sind. 2. Keine Ohrenbeichte mehr abzulegen, weil bieselbe nur bie Befestigung ber Priesterhcrrschaft zum Zwecke hat. 3. Keine Kirchen mehr zu besuchen, weil die wahre GoiteSverehtung in der Häuslichkeit die beste Stätte findet. 4. An keiner Proceffion oder sonstigen religiöse« Ceremonie iheilzunehmen, weil derlei Aeußerlichkeiten der wahren Andacht nur abträglich sind. 5. Kirchlichen Objecten, namentlich Statuen, Heiligenbildern 2t., keine Ärßeiliche Ehrfurcht zu bezeigen, weil bas den Aber, glauben förbert unb der menschlichen Vernunft wider. Ipricht. 6. Sonn» unb Feiertage nicht zu halten, weil bieg nur den Müßiggang und die Böllerei befördert. Höchsten- wäre ber Sonntag als Ruhetag, aber auch Hur als solcher beizubehalleu. 7. In kein Gevatter-schastsverhällni» zu treten, um nicht indirekt an der Erziehung der Jugend im Wahn unb Aberglauben viitzuwirken. 8. Kein kirchliches Leichenbegängnis ab« -»halten, sondern ausschließlich CivilbegrLdniffe einzu-fahren. 9. Keine Firmung an sich vollziehen zu lasten. 10. Als Ellern unb Kinbererzieher bafür zu sorge«, ^o«it die Jugend in den hier niedergelegten Grund» “>tztn erzogen werde. Die Mehrzahl der Mitglieder neuen Gemeinde besteht aus Bauern. Ob wohl *°l(d)of Jirsik von diesem Resultate der Jesuitenmissionen ’n Jistednitz sonderlich erbaut sein wird?" Local- und Provinzial-Augelegeuheiteü. — (SanctionierteSLanbeSgefetz.) Se. Majestät der Kaiser hat bie vom krainischen Lanbtage für das Jahr 1874 für den Landes- sowie für den Grundentlastungsfond beschlossene Umlage von je 20 °/0 aus bie birecten Steuern und von je 10 °/0 auf die Verzehrungssteuer fanctioniert. — (Ausweise über Gemeinbeumlagen.) Der Landesausschuß hat bie k. f. Finanzbirection um bie Verfügung ersucht, baß die Steuerämter Ausweise über alle Umlagen, welche auf die birecten Steuern für ©emeinbeerforberniffe, für Bezirkskaffen, für Straßen- und Schulersorbernisie von benselben eingehoben werben, verfassen unb vorlegen; ebenso werben alle Gemeindeämter ansgesordert, über Gemeinbe-, Straßen- unb Schuletsotberniffe Nachweise zu liefern unb anzugeben, in welcher Weise von benselben diese Leistungen vertheilt und eingehoben werden. Diese Ausweise benöthigt ber LanbeSauSfchuß zu bem Behuse, um barauS zu ersehen, wie groß schon bermal bie Gemeinbeumlagen für ben GemeinbehauShalt sinb, bamit bie Zuschläge auf bie direkten Steuern für Landes* und GrundentlastungSerfordernifse nicht erhöht werden, wenn die Gemeinden schon für Gemeindezwecke mit Umlagen schwer belastet sind. — (Veränderungen in der Truppe nd i Sl o c a t i o n.) Nach der neuesten Ordre de bataille sollen bafl Jägerbaiaillon Nt. 7 von Fiume nach RudolsSwerth, bafl Jägerbataillon Nt. 19 von Rubolfflwerth nach Cilli verlegt werben. — (Lebensrettung.) Die LanbeSregierung hat bem Fliifcherknecht Johann ff oman anläßlich der von demselben am 7. Februar l. I. mit eigener Lebensgefahr bewirkten Rettung des blinden Bettlers Peter Urecar vom Tode des Ertrinkens in dem Laibachflusse die LebenSrettungfltaglia jueifannt. — (Die dritte populär-wissenschaftliche Vorlesung) zum Besten des „krainischen Schulpsennigfl" „Ueber die Erhaltung der Materie und der Kraft alfl oberstes Gesetz des Weltalls" mit physikalischen Experimenten, hält kommenden Sonntag um 11 Uhr vormittags im neuen Obettealschul-gebäube Herr Josef Finget, k. k. Obetrealfchulprofeffor. — (Vom Wetter. ) Nachdem bie ersten Märztage sich ganz frühlinghaft angelassen hatten, ist vorgestern nachts auf einen warmen Regen plötzlich ber erste ausgiebige Schnee in diesem Winter für die Niederungen um Laibach gefallen. Das Schneegestöber scheint sich übrigen« weit nach Norben erstreckt zu haben, namentlich in Wien hatten sie Schnee wie im tiefsten Winter. „Bester jetzt, als im Mai ober gar im Juni“ , so tröstet sich mancher über die späte Wintcrbescheerung. Diesmal haben wir also „Märzenstaub" und „Märzenschnee" hart neben einanbtr, zwei Dinge, auf deren jedem der Landwirth günstige Schlüffe aus die künftige Ernte aufbaut. Unseren schönen Leserinnen dürfen wir übrigen« ein Geheimnis vertothen, wenn 'ste es nicht schon wissen. Der „Mätzenfchnee* gilt nemlich als Schönheitsmittel, namentlich wird er zu den zahlreichen aber leider nicht immer wirkungsvollen Mitteln gegen Sommersprossen unb für Verbesserung beS Teints überhaupt gerechnet. Wer also schön fein ober wetben will, der sehe beizeiten zu, denn bald werben bie milden Lüste des Südens der Erde die weiße Decke tauben. — (P auliucn Polka.) Wir machen unsere musikalischen Leser unb Leserinnen auf bie soeben in EgerS Buchdruckerei erschienene „Paulintn Polka* komponiert von L. Belar, mit dem Bemerken aufmerksam, daß selbe in ber Buchhandlung von Klein» mayr & Bamberg vvrräthig ist. — (Das vierte l£oncert) der philharm. Gesellschaft in Laibach wird unter der Leitung ihre« Musikdirektors Herrn Anton Net> beb Sonntag den 15. März 1874 im lanbschaftlichen Reboutensaale stattfinden und folgende« Programm zur AuSsühtung bringen: 1. St. Bennet. „Die Najabtn," Ouverturc für Orchester. 2. M. Bruch. Loncett für bie Violine mit Orchesterbegleitung, gespielt vom Herrn I. Gerstner. 3. a) Eh. Gounod. .Serenade," b) F. Mendelssohn „Efl weiß und räth e« doch Keiner,* Lied, gesungen von Frl. Ciicilie Eberhart. 4. R. Wagner. Vorspiel zur Oper „Lohengrin.* 5. C. M. v. Weber. „Aus-forberung zum Tanze," instrumentiert von Hektor Betlioz. — Jene p. t, Abonnenten von Sitzplätzen für die ganze Eonccttfaifon, welche ihre Nummern-Bidets beim letzten Concerle abgegeben haben, werben ersucht, biefetben bei Herrn Karin ge r wieder in Empfang zu nehmen und bei den weiteren Eon» certen nur vorzuweifen. Von einer Meldung int Falle der Benützung der abonnierten Sitze hat e« abzukommen unb efl wäre nur bie Nichtbenützung der-selben längstens bis 12 Uhr jeden ConcerttageS bei Herrn Karinger gefällig anzumelben. UebrigenS ist für eine große Anzahl freier Sitze gesorgt. — Anfang des ConcerteS um halb 5 Uhr nachmittag«. — (Neue S chla chtungSmeth od e.) Herr P. @fal6, Lehrer der Thieratzneikunde in Laibach, empfahl jüngst in der „L. Z.* eine neue SchlachtungS-meihode, bei welcher das Blut bet geschlachteten Rin* der nicht verloren geht, wie bisher, unb wodurch ber Fleischer per Stück 30 bis 50 Pfnnb gewinnend, in die Lage käme, billigeres Fleisch zu geben. Blut ist, sagt Herr Skalö, bet beste Nahrungsstoff, woraus das Fleisch sich bitbet, warum sollte also Blut zum Gennffe nicht geeignet sein? Er weist baraus hin, baß auch bafl Fleisch von Jagdthieren mit Blut gemengt verlauft werde und hält efl für wünschenSwerth, daß man Probeschlachtungen nach seiner Angabe vornehme unb das Fleisch so geschlachteter Thiere unentgeltlich vertheile, um dem Vorurtheile zu begegnen, efl sei ungenießbar. Et empfiehlt, die Thiere zu tödten, indem man ihnen in daS Genick zwischen dem ersten Hauptwlrbel unb bem Oberhauptbeine ein spitzefl Eise» so tief einschlägt, baß eS baS Rückenmark trennt, worauf das Thier im Momente tobt und ohne Blutverlust zu Boden stürzen würde. Hierauf läßt man baS Thier kalt werde» und bafl Blut in ben Adern erstarren. Das also gewonnene Fleisch hält Herr Skale für nahrhafter unb wohlschmeckender als das nach der jetzt Üblichen SchlachtungSmeihobe zum Verkaufe gebrachte. — (Ueber Fräulein Helene Pessiak) lesen wir im „Kaffeler Tagblatt" vom 9. b. M.: „AuS Göttingen wirb uns unterm 7. b. M. geschrieben : In bem gestrigen Concert befl hiesiegen Cäcilien-Vereinfl trat bie königl. preußische Hosopern-fängetin Fräulein Helene Pessiak auS Kassel, alfl Solistin auf. Außer bem fein nuancierten Vortrag einiger Lieber, in benen die volle unb metallreiche Stimme ber Künstlerin vorzüglich zur Geltung kam, führte biefelbe namentlich in tabeflofer Korrektheit und mit hinreißend feurigem Schwung die Partien der „Schön Ellen" in M. Bruch's gleichnamiger Ballabe und der „Mirjam" in Mirjams Sieges» gefang von Fr. Schubert auS, in welchen beiben sie Gelegenheit zu machtvoller Entfaltung ihrer herrlichen Mittel fanb. Stürmischer Beifall uud Hervorrufe lohnten selbstverstänblich bie vortrefflichen Leistungen ber geschätzten Künstlerin." — (Dr. Razlag Übet Pfarrconcu rfl-prüfungen.) Der Paragraph 5 befl Gesetze», de» treffenb die Regelung der äußeren Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche lautet: „Für die Besetzung erledigter Kanonifote und weltgeistlicher Seelsorgerpfründen ist ein ConcutS auszuschreiben. Dte näheren Be» stimmungen über benselben werben nach Einvernehmung bet Bischöse im VerorbnungSwege getroffen." Die ©pecialbcbalte Uber ben Paragraph 5 war mangel« hast; in bem Gesetze selbst ist ebenfalls keine Richtschnur über den „ConcurS" gegeben. Wenn andere Staaten efl für noihwendig erachten, ausführliche Ge» setze über die Prüfung der Seelsorge-AmtScandidate» zu erlassen, so hätte auch für Oesterreich eine etwa« eingehenbere Bestimmung Über biefeS wichtige Kapitel, das Übrigen« in organische« Zusammenhänge steht mit dem spätem § 30 Über die Heranbildung der Candi-daltn de« geistlichen Stande«, nicht geschähet. Abgeordneter Razlag fühlte wohl diesen Mangel und ergriff da« Wort zu einige».Bemerkungen, welche lauten: „Ich möchte bafl hohe Han« aufmerksam machen auf die [«genannte PfarrroncurSprüfung; man verlangte »emlich von einem Candidaten einer Pfründe eine Plüsnng, welche in lhivretischer Beziehung allensellS zum Lehramle befähigte, man legte aber zu wenig Gewicht auf die praktische Ausbildung. Es ist der Fall rorgekommen, daß man derartige theoretische Elaborate in Tabaksdosen oder in anderer Weise in den PrüsungS-saal cScamotierte, damit der Betreffende die Sache noch rechtzeitig abschreiken und überreichen könne. Es sind auch Fälle vorgekommen, daß die Examinatoren der Sprache in der betreffenden Diöcefe nicht mächtig waren und daß dann Spaßmacher unter der Geistlichkeit nach einer salbungsvollen Einteilung Probkpredigtcu den Examinatoren einen humoristischen Vortrag gehalten und später ihr ganzes Leben lang j das nemliche repetiert haben. Das war ein unwürdi-' ger Vorgang und dem sollte Abhilfe geschaffen werden. Nach dem § 30 deS vorliegenden Gesetzes soll die Einrichtung der katholisch-theologischen Fakultäten durch ein besonderes Gesetz geregelt werden. ES steht zu erwarten, baß bann von einem Kandidaten für eine Pfrünte eine entsprechende wissenschaftliche Bildung und prak-tische Routine wird verlangt werden können. Allein daS Sonderbare liegt noch in dem Falle: wenn ein alter Mann, weil er für eine beschwerliche Pfründe nicht wehr taugt, auf eine minder beschwerliche Pfründe sich versetzen lassen möchte, so soll et nach den gegenwärtigen Vorschriften dennoch die Concurkprüfung machen mUffen. DaS scheint mir denn doch eine Un-billiakeit zu sein, da doch Richter, Advocaten unb Notare ihr praktische Prüfung für baS ganze Leben nur ein einzizeSmal abzulegen habtn. Damit nun bit Gleichheit ber Staatsbürger vor dem Gesetze auch hier zum Ausdrucke komme, möchte ich mir erlauben, die hohe Regierung auf diese Unzukömmlichkrit bei den dermalizen PsarrconcurSprüfungen ansmerksam zu machen. „Leider unterließ eS Dr. Razlog diesen sachgemäßen Bemerkungen durch Stellung eines Amen-demenlS Rückhalt zu geben, wahrscheinlich weil die Fraction der vier Jungslovenen noch nicht die noth« wendige Fühlung mit den übrigen gradierten der Majorität hat. In einer isolierten Lage ist eben für die beste Sache kein parlamentarischer Erfolg zu erzielen. So wurde schließlich der Paragraph 8 in der oben citierten Form angenommen. Dagegen ist ein vom Abgeordneten Pfeifer zu § 6 gestellter und genügend unterstützter Abänderungsantrag infolge der Ausführungen de» Berichterstatters Dr. Weeber gefallen. Nahrhafter als Fleisch erspart die Reraieacidre bei Erwachsenen tnb zttnbern füvfzignral ihren Preis tn flrtnvien. 3Ti Krechbüvien toen ein ba'.d Pfund fl. 1*50, 1 Pfd. fl. 8 50 8 Pfd. fl. 4 50, 5 Pfd. 10 fl., 12 Pfd. 20 fl., 91 Psd. 3« fl. - Re-ralesciöre-Biscuiten in a fl. 2 50 und fl. 4*50. — tteralencidre Ckocolatöe in Pulver und in Tabl :tten fitr 12 Taffen fl. V50, 24 Taffer 5. 2*60, 4- Kurten fl 4-50. in Pulver für 120 Taflcn fl. io, für 28b Taften fl. 20, für 57ö La'ier fl. 36. — »U bez eben durch Barry b n öarry 6 <5 o t» p. in W?k», Wallüaoh^a««o 7fr. 3, intefttlbaoh *ft K. fitahr, sowie in a-Ien Stabten bei guten tlpor^tern und Syr-^reihandlenr; auch orfziMt das wieder Hru« -ro<3 fctn gegen ^fvtawi^faai "bet -raÄnabme._____________________________ Witterung. Laibach, 13. März. Morgens Diebel, später ganz heiter, Nachmittags . , schwacher Westwind. Temperatur: morgens 6 Her btt den — 13-4°, nachmittags 2 Ul-r -f 04° C. (1873 + 12-6“, 1872 -f 5'6 ). ■ 8 aroate t er im Steigen 739 65 Millimeter. DaS gestrige Tagesmittel der Temperatur — 2-4°, lim 5 2° unter dem Normale. Ängcwmmcne ?trernQe. Am 18. März. iiotel Stadt Wlnt. D>. Fieitog, Leipzig. -- Ja-novitz, Triest. — Schmidt, Ingenieur, und Hampl, Graz. — Marinscheg, Handelsmann, Bischoslack. — Mihelsen, Reisender, Wien. — ©rnm, Handelkm., Arnoldstein. Kninp, Commis, Vliilschberg. — Kösel, Gotischee. — Ungar, Reisender, Remscheid — Blaschke, Direetor, Prag. Hotel Elefant. Baron Tauffrer, Weixelburg — Nnimaini, Kfm., Fiume. Schwinger, Kaplan. — Engelmann, Fabrikant, Zeidler, i j> Hotel Europa. Schmidet, Töpliz. — Knpljc», t.!. i Notar, Steiermark. Moliren. Zinser, PrvfessorSgattin, Graz. - Groß, Verwalter, Leoben. -- Strauß, Cilli. — Schmidhofer, sammt grau, lliitnfrain. Uhr Die verehrlichen Mitglieder des Turn-, %cucv= wetzr-, Lehrer-, Längcr- »nd Lchiit;c»neroins, sowie alle Freunde eines fröhlichen Tnrnerlebens werden zu der Sonntag den 15. März abends 7 im festlich dekorierten Glassalvn des Casino statifindenden Al'kndnntrrhaltung mit Concert der Militärkapelle" freundlichst zn recht zahlreichem Besuche eingeladen. Eintritt 15 kr. ö. W. Zugleich wird bekannt gegeben, daß am selben Tage nachmittags von 3 bis 4 Uhr im Glassalon ein Schauturnen der Tnrnzöglinge statifindtt, wozu die p. t. Eltern und Lehrkörper der hiesigen Schnlanstalten, sowie alle Jugendfreunde höflichst eingeladen werden. liari Gitlielino. (176) Turnlehrer. öerftotbene. Den 12. März, llrfnla Beslaj, Ziinmermannsgatlin, 73 I., St. PeterSvorstadt Nr. 149, Lnngenlähmung. — Franz Holnp, Harfenspieler, 50 I., Eivilspital, Lniigenlnber-culofc. — Johanna Jeraiicic, Condiicieiirswitwenkind, G 20., Hradetzkyvorstadt Nr. 3^, Scharlachtriifel. T o d t e n st a Ii st i k. Im Jahre 1873 sind 989 Personen gestorben, davon waren MS männlichen und 441 weiblichen Geschlechter. Im Jahre 1872 waren 811 Personen mit Tod abgegangeii, so ergibt sich im Jahre 1873 ein PlnS von 178 Personen. ____________ Ausweis über den Stand der Blatternepidemie in Laibach vom 10. bie inclusive 12. März 1874. Bom letzten Ausweise sind in Behandlung verblieben 34, bi« heute sind zugewachsen 6, genesen 7, gestorben niemand, in Behandlung verblieben 33. — Seit Beginn der Epidemie wurden an Blattern erkrankt amtlich gemeldet, 371, genesen find davon 271, gestorben 67. I m städtischen Nothspitale waren am 10. b. 4 Kranke, 1 zugewachsen, 1 genesen; am 11. «nd 12. d. M. unverändert 4 Kranke. Im landschastl. Filialspitale waren 10. d. 20 Kranke, 1 zugewachsen; am 11. d. Kranke, da 1 Kind gestorben ist; am 12. d. Kranke, da 1 zugewachsen ist. Stadtmagistrat Laibach, am 12. Mürz 1874. «tn,ese«det. Alten Kraalen Kraft unb Gesundheit ohne Medizin unb ohne Kosten. Revalesciere du Barry oon London. Hetnt Xiaaftttt tetmai der btllceten BtvaUiclir* du Birry u : «a nfleHn, unb beirittet blt|«lbe chne «!ebt,t» »ub -hur «»ft» «Ul ■tejen«, Wrrtun-, Bteft-, Vnngcn-, üfber “ " — •ittsi», *l#|en» mb Rwcenlriben, Xubttcu „_.... . VaSn, nnenbauH»!rit, «erfiopf-n,, »langen, »«afloflaMt, e <$»ä6c, Aäsiorrtolbtn, waff«r>iu»t, giebet, «qwmdel, eiataufftci» ribriustn, Dcbir" “ “ ‘ “......- — --- Lebensmittel Preise in Laibach am 11. März 1874. Weizen 7 fl. 10 fr.; ff cm 4 fl. 90 fr.; Gerste 4 fl. 40 kr.; Hafer 2 fl. 40 fr.; Buchweizen 5 fl.; Hirse 4 fl. 90 fr., Kukuruz 4 fl. 90 fr., Erdäpfel 3 fl. 40 kr., Fisolen G fl. 60 fr. Pr. M.tzen; Rindschmalz 52 kr., Sckiweinsette 42 kr., Speck frischer 36 kr., Speck geselchter 42 fr. pr. Pfund; Eier 1*/, kr. pr. die Expedition dieses Blattes. wird ein verläßlicher, des Schreibens kundiger Aufseher mit mäßigen Ansprüchen gesucht. Offerte sind zn richten. an die (179) krainischc Ba ugcsellschast. Tavolettensäge ganz von Eisen, mit 10 gleichzeitig schneidenden Blättern, wodurch in 24 Stunden 800 — 1000 Stück Buchentavoletto erzeugt werden-, zu verkaufen. Briefe unter „Tavolettensäge“ übernimmt Stück; Milch 10 fr. pr. Maß; Rindfleisch 26 tr.,} Kalbfleisch 31 tr., Süwcinfleisch 34 fr. pr. Pfund; Heu 1 fl. 10 tr., Stroh 75 fr. pr. Zentner; hartes Holz 8 fl., weiche» Holz 5 fl. 50 fr. pr. Klafter. (174-1) an 19 20 Telegramme. Wien, 12. März. Das Abgeordnetenhaus nahm § 8 des ersten confeffioncllcn Gesetzentwurfes nach längerer Debatte an, § 9 bis 13 debattelos in der Ausschußfassung, 14 in der von Süß beantragten Fassung: „Die Bischöfe verwalten die inner» Kircheiiangelegenheiten ihrer Diözesen nach den kirchlichen Vorschriften, soweit diese nicht Staatsgese^en widersprechen; die §§ 15 und IG in der A nS schuß-fassung, 17 in der vom UnterrichtSininister befür- ] wortete»Regierungsfaffung, IS bis 22 nach den ?lns-fchlißaiiträgen. Morgen Fortsetzung der Debatte. —1 Andrassy ist aus Pest eingetrvffen. _ •1 I II jeder und heltigsi /annWPn I seitigt daucrlul «las berühmte fcllllll WW VII ■ pariser Mloii, wenn kein anderes Mittel hilft! Flacon h 50 kr. beim Herrn Apotheker Blrsrliltz. (173-1). Wiener Börse vom 12. März. 1 - _ Hft Cpx Tf 4ä1i, ma. I \ 'eit und lSrdrecheu selbst während der Schwan. y«t(*air, •fciaticholir, «bmeamrnß, «henmarl«vm- Eicht, Clr.chfucht. — tu tätige au- 76.000 «mijicaUii über Vrnesuuge», die Uller Med1»tv «ld«rVa»den. werden -iuf Belange« krauco etugeleudet.__________________ Lena ton Jgn. r. Rieinma^r ck ften. Oameerg in laitt-V. 5 AK Hoch Oesterreich! | rief ich ans, als ich am 21 Jauner mittelst einer 8# Epielinstruetion des Dkathematik ■ Professors K. SS v. Orllee in Berlin, Wilhelmstrasje 125, in ** der Präger Ziehung auf die Nummern fc!*, 68, 59 einen Terno geumn». Ein Hoch dein Land! da» es seinen Einwohnern XX ermöglicht, mit so geringen Einsätzen so nam «k haste Summen zu gewinnen, (iin ,weites Hoch! dem Herrn Professor v. Orllv«! Möge er noch lange wirken »um Wohte ber Menschheit. (i 70) W i r n. Kmloir Heniirr. Stuatsfonds. öperc. Ölente, ösi.Pap kto. dlo. oft. in Sito Vcie vcn 1854 . . . tote vvn ibtiu, ganz Lose von 18H0, YÜnf: Viäaiienfch- ». 1864 (truDtieoll. -OM.1 Febtabtitfl. Uuflar« zu . . 5 „ Adieu RnglcSonr . . . fmttanftalt . . Depositenbank . . Escompi«. Anstalt i'unnco. «mit (Pflt Ware (■» I) 69.70 13 SO 7:i !>(' «8. W.DO I0:i.75; 104______ 10» St ,110. ISS 75 139.- 7:i.;o 75.-1 74 - <5 50 ■ I4(i.60|141.-. »3C.5v 13«.75 .1 40.- IH.60 . M.">. «76.- 40.50 Handelsbank..........| 84.60 vanbeitantenvereln «alwnalbank 41 85.— 1973.—.977. I 08 50] 69.-901 ,Ü(I3 — 1199.86:128 91.»5> 91.75 ,110. 111.— 142. [149.50 MO.50 »31.— »all. eiifatelb-itiflbu ;» 4 60;»i 5 -Half. »ranj-30|Cf«h . *09 60 208— 6la«l«be|n . . .,. 329 - 3V».-«tlbdabN................. 154 75.155.25 Deflm. allg. Bank Ctn. B-Iilgesells. . Union . Bank . . . Bmmlbattl .... verkeyr«b«nk.... >l»ld.«ab- . . . . rari. 97.X5 82 50; f3 - -.1137.60,188.-«-Üdb..<»es.;u 600 Fr.ilO- 90 lio.lü bio. Von« tz ptzt? Lose. Lredii V. . . Rudolfs L. . . Wechsel (tiüRon.) Änglb. lOOR.flbb.Q. Marti. 100 *. „ . Hamburg.............. V»»bB« 10 »I. «im. Pari« 100 g««*c« . 95 1 | ,|i7i) ■ 1 13 96.90 ■ 1170 25 !5 14 26 Mflneen . . . »eil 90*1 _ i*»oi|. *efTtnfl»di, eilen 63 fo 93>6 64.75 111.35 44.- 5. £4 » 8.6»- 93 75 94.— !4.8S 111.4(1 44 OV 6.25 * 8.89 f. 1.65 > ;1 05 * >05 >5 105.4» h-hv>. Tklrgraphischcr CurLbericht am l.'i. März. Papier-Wente GU 75 — Silber-Rente 78 75 — lätiOer GtaatS-Anlehen lOJi-75 — Bankactien 970 — 6tebiH233-7£» — London 11150 — Silber 10535 - uo.ftranc«- Verleger und für die »tedaaten teiamntrilich: £ iiomar Wamberg.