^" Degocardlsche ^^ ! « Laibacher Zeitung, W » ßiz________Sonabend den 26. April 18«>. ^ ^ Weitere Siege der k k. Armee. - Aufgebotsfticr in Wien. - Neue Art Inländische Begebenheiten." ' kaibach. Privatbriofc, welche am 23. d. M. hier anlangten, melden, daß Genua sich am ,6. d. M. an die k. k. Armee mit Kapitulation ergcben habe. Oeffcntilchv- Berichte aus Venedig vom 17. h. M sprechen von einer grossen Schlacht am ,0. d. M. d'i Vernagin? zwischen Genua l'nd Ea-vona. M^^z,ss ^olltr sich mit ig Tanftnd der ftinigcn d'^mschlagen, das Fcuer dal:-.'Ne durch 11 Stunden, die kaiserlichen siegten vollkommen, machc^tt 4aaQ Gefangene, Masscna siel vom Pferde, wurde nach Gcnua getragen; man weiß nicht ob er todt oder verwundet ist. Dahin siüchtetcu sich die Franzosen. Finale, Polccvera sind in unftren Händen. Weitere Vcrichte aus Mailand vom 14. d.M. gcbl.l,, daß der sogenannte Sicgessohn Masftna getöd-tet, und sein ganzer Generalstab am iO. d. M. gefangen worden lst. Die ganze sich unüberwindlich nennende Armee des Masstna ist gleichsam vernichtet. Eine öffentliche Verlautbarung des Generals Keim zu Turin amio. April giebt, daß der Mont Cenis am 7. d.M. von den k. k. ist besetzt, und dem Feinde 13. Kanonen, 24a Gefangene, und viel Munition abgenommen. Weiters geben öffentliche Blätter von Venedig unter 17. 13. und 19. April folgende Umstände dieser glücklichen Vorfälle an: Der Feind verließ St. Giakomo, und Settcpani mlt Zurücklassung vieler Munition. Die englische Flotte arbeitete tapfer mit. Die Schlösser von Gavi und Oavona sind blokirt. In der Boc-chrtta macbtcn w,r viole Gefangene, nebst 6 Kanonen. General Elsnitz har ein nachdrückliches Proklama an die Einwohner vonOneglia erlassen, und nun wlrd er dahin vorrücken. Man sagt die Häven Toulon und Marseille seym bloflrt von den Engländern , Gaoi habe sich ergeben, und l" Franzosen desertiren hau- fenweise da sie nichts als grüne Kräuter zum Hlmgerstillen haben. Wien. Zu Folge der unterm 29. März von der N. Oestr. Regierung erlassenen Anordnung wurde Donnerstag den 17. d. M der Jahrestag von dem ruhmvollen Auszüge des allgemeinen Aufgebots, so wie im vorigen Jahre, durch einctt scy-erlichen Gottesdienst in den gewöhnlichen Pfarrkirchen begangen, wobei die biedern Freywlllig?«, mit ihrm Ehrenmünzcn geziert, in der vo geschriebenen Ordnung, sich jnfand n, und die heiligen Gelübde ibrcr Treue für Religion, Landcsfürsten, und Vaterland erneuerten. In der Stadt wurde diese scyerliche Andacht in der Mctropolitankirche von St. Stephan begangen, wo II. MM. der Kaiser und die Kaiserinn, des Kronprinzen, der Erzherzoginn Tochter, des Großhcrzogs von Toskana, und der jünger« füuf Erzherzoge KK. HH., dann Se. Durchlaucht der Herzog von Würtemberg, und die Glieder der Landesregierung, die ständischen Verordneten, die Universität, die Akademie der bildenden Künste, und der Magistrat zugegen waren. Vor der Kirche paradirtett die uniformirten 'Bürgerkorps. Ausländische Begebenheiten. Rußland. Nach dem offiziell vom rußischen General-Lieutenant und Quartkr-meister von Meder eingegebenen 3a- bellen ist die Haupt-Summe der gan- ' zen zurückkehrenden rusiisch-kais. Ar- ^ mee: 45,259 Mann, und 27,365 i Pferde. l Posen, in Südpreusscn, den 8. ! März. Die Nachricht von dem To- ^ de dcs Frrstcn Suwarow ist durch ^ 2. verschiedene mit dcr gestrigen Post l hcy uns eingegangene Briefe ans ' Miclnick 6. Meilen von Vreszc vom i ^1. und 15. März völlig bcstättigt ? worden. Er starb am 2. März bey l Korbin auf seinen Gütern. Frankreich. Paris, dcn 27. März. Eine äußerst merkwürdigeAnkündigung be-schäfftigt gegenwärtig die Aufmerksamkeit unsers Publikums: man sagt, daß sie vom Vürgcr Liancourt herrühre. Sie hat Folgendes zum Gegenstände: Die englischen Aerzte ^ haben sich seit 2 oder 3 Jahren ei- « ner gewissen blatterhasten Materie, z welche sich in gewissen Umständen i au dcr Eiter dcr Kühe befindet 5 zur ! Inocnlation an Kindern bedient, i und behauptet, daß nach dieser ^ Incoulatton di? gewöhnlichen Pocken i odcr Kinderblattern nicht Statt ha- - ben, daß die daraus entstehende j Krankheit weitgcllndcr ist, als die, der der gewöhnlichen Pocken.Einim- ^ pfung fo-'gt. Um dics s Verfahren ! ^uch in^rankrcick nnz,.f>il)ren, wird ^ ein?. :Subtcrips!o>7 vorgeschlagen, j Fünfzia Kindcr sl>:.cn zur InocuZa- ! tion g.g bttl wvrd<.n. Ein bis 2 My- i ' nathe nachher sollen ihnen die ge-^ wohnlichen Blattern eingeimpfet z werden, um zu beweisen, daß diese dann nicht mehr anstecken. Die geschicktesten Aerzte von Paris sollen diese Versuche leiten. ^ zhov Franken sind hinreichend zu den ! sämmtlichen Ausgaben, die diese ! veranlassen. Iicse Summe wird ! in 150 Aktienzcttcln, jede zu 23 Fr. , vertheilt. Die Sudscribentett sollen unter sich ein Comite ernennen, ! welches die Zimmer und ganze öko-! nomischc Führung der Anstalt besorgt. ! Die blatterhafte Materie soll sogleich z von London verschrieben werden; englische Aerzte, die diese Inokulation am meisten gemacht hatten, ! werden sie besorgen. Straß bürg, den 7. April. Am 6. April Mvrgens passirte ein Kourier aus Wien durch Vascl nach ! Paris. Briefe aus Vaftl sagen, ^ er bringe die leme Erklärung dcS ! Wicnerhofes über Krieg odcr Frie-> den. Frankreich ist jetzt überhaupt eine ! unbcschritbcnc Taftl gleick geworden, auf die man Weisheit odcr Thorheit, Glück oder Verderben scycn kann; alles zielt wenigstens dcm Aeusserli-chen nach dahin ab, diesen seit zehn mühseligen Jahren beynahe vernichteten Staate wicdrrum ins Lcbctt zurück zu bringen , wenn anders dcr Krieg, wozu man sich mit einer ganz aussrordenttichlN Thätigkeit rüstet, Nlcht neues Unglück hcrbcyführt: der erste Consul hat nunmchr dtn Kriegs- niiniu?r ^erthier zum General en Chef d.r Reservearmee, und statt dessen Carnot zim: Kriegsniinister ernennt; zu gleicher Zelt wurden in ciner Proklamazion zum erstenmahl dem Französische:, Volke, dcsftn Unterstützung j>l;t sthr erforderlich ist, s wiederu?n emigc Funken seiner erlo- ^ scheuen Souveränität gezeigt, und ! die 'Nothwendigkeit dcs Krieges kund gemacht. Der Admiral Vruix muß- i te den Seeleuten zu Brest eröfnen, ^ daß der erste Consul die Wunden i der Seemacht, so wie die anderen ! Wunden heilen werde, welche die ! Republik unter der Tiranncy der Fak- ^ zionen geschmerzt haben ; daß er jetzt ^ hoffe, sie werden zu Wasser, die ! Operationen seiner 202,^aa Mann ^ starken Landarmee unterstützen. Italien. Folgende Proklamation war von dem Gen. Melas an seine Armee erlassen worden: „ Vielleicht konnte uns dcr Feind nock früncr, als wir gcdackt hatren, in unsern Winterquartieren beunruhigen, und mis wieder auf die Bahn des Nuhms her-ausfordcrn, wclck? uns in dcm letzten Fcldzuge mit Ehre und Sieg ii-berhäufte, und uns in der Gnade unsers beßten Souverains und in der Bewunderung unsrerMichärger uuse-re volle Vclohnung finden ließ... Ich w»' ? gegen die edie Sorgfalt und 95. .)e, mit der aüedie HH. Gene-. »> ze ""^ Offiziere vom Generalstaabe ^ alle ibre Tbatigfeit zum Veßten deS höchsten Dienstes zu verwenden abwohnt sind , unerkenntlich erscheinen, wenn ick in mindesten zweiftln könnte, daß sie die wenige Zeit, welche ! uns zur R'lhe blicb, und noch einige ! 3ago blcibt, damit erfüllt haben, alle , die Verfügungen zn trcsfcn, vermöge welchcr allein die Armee für dls Eröffnung des Fildzugs mit allen Ve-' durfniffen versehen ftyn, und diesen mit der vorigen löblichen Begierde nach Ruhm eröffnen kann. Die Nähe des Feindes, der gegenüber von uns stand, und seine hier und da gemachten Bewegungen machten es nothwendig, daß wir unsre Winter-Kantonnirungen aufcincn etwas kleinern Raum zusammenzogen. Die traurige Lage der Provinzen , welche durch die schwere Last des Kriegs so sehr niedergedrückt wurden, ein Zusammentreffen von unangenehmen Umständen, uud noch viele andere Hindernisse, welche ausserhalb meines Wirkungskreises lagen, hatten die unangenehme Folge, daß man einem Theile dcr Armee diejenige nothwendig? Ruhe und Erlcichtcrung in Bedürfnissen nicht verschaff-n konnte, welche erforderlich gewesen wäre, die ich ftlbst so sehnlich wünschte und aufrichtig vorgeschlagen hatte, und selbst in meiner unter dcm 6ten Dez. des vorlgen Jahrs an dle Armee erlassenen Bekanntmachung zuzusagen al'fg fordert worden war. Sv sehr mib «lun das lebhafte Gefühl des Mistv'rgnügcns, das ich darüber cmpsmdc, daß ich nicht in allcn Verhältnissen das, was so billig un> verdient gewesen wäre, bewirken konnte, niederschlägt, eben so sehr nmntcrt mich andersetts das Zlitrau- , en auf, daß die HH. Generale der l Regimenter und Kommandanten der z Co^ps sich gegen ihre Untergebenen j über die eingetretenen Nothwendig- ^ feiten werden erklärt, ihren Muth , werden gestärkt,^und sie selbst zu derjenigen tapfern Standhaftigkeit werden angefeuert haben, welche uns Nicht nur durch die obersten Befehle zur Pflicht gemacht worden; sondern auch überhaupt unter den militärischen Tugenden eine dcr ersten ist. Das dankbare Vaterland hat voll Aufmerksamkeit seinen Blick auf uns gewandt. Der Femd fühlt j noch die üblen Folgen der erlittenen ! beträchtlichen Niederlagen: Furcht ^ «ndSchrcckengehen vor seinenSchrit-ton l>cr; so wie nnn jenes erstere unZ einladet, nonen Muth zu fassen, so sind unsdiese andern Burgen neuer Siege, neuer Verdienste, und der höchsten Gnade b.y Sr. Maje- i stät, unserm Sonverain. Ja, wir , werdcn der gerechten Ecwartuug unserer Mitbürger entsprechen; das Glück, welches anf den weiten Ebenen Italiens eine treue Gefährtinn unsrer tapfern Truppen war, wird auch aufdcn Alpen und dem Apennin, auch an den Gränzen der feindlichen : Staaten an unsrer Seite bleiben, ! unsern Muth anfeuern, und uns zu ! immer neue ruhmvollen Unternch- ^ mungcn führen.,, Die Nachrichten von der Kapitulation von Malta haben sich noch in i keinem Stücke bestätigt; d«.' l'elMn Livornescr Blätter melden nur, dcß nach den Englischen Berichten, der Kommandant ronLavalrtte ;u c«n>.m Waffcnstlllstands-?lkkord angetragen, und auf den Fall wenn ihm keine Hiil-fc in der bcstimtenZcit zukommen würde, sich auch zur Vollziehung einer eventuellcnKapitulation erklärt haben. T ü r k e y. Schreiben aus K o n st a n t i n o pel, den 2o. März. Seit 8. Tage sind von hier 8. Fregatten und eine beträchtliche Anzahl Transportschiffe nach Acgypten unter Segel gegangen, um die Franzosen von da nach Hause zu dringen. Wenn der Wind günstig ist, so wird innerhalb 6. Wochen kein Franzost mehr dase'bst seyn. Es herrscht die Pest unter ihnen, und richtet grosse Verwüstungen an. Die Pforte macht aufs llcue gewaltige Kriegsanstalten, die, Va Aegyptcn wieder erobert ist, gegen Frankreich ftlbst gerichtet sein müssen. Großbritannien. London, den i. April. Unsre 5 Hofzeitung vom 2y. März bestättigt, l durch elncnAmssbcricht aus demLa- ! ger des Großveziers bey El-Arisch ! vom 24. F-chr. die scbon bekannte Kapitulation der französis. Armee in Aegypten. Den Vertrag unterzrich- neten: als Bevollmächtigte deS GroßvezierS, Mustapha RaschidEf- sendi, und Mustapha Restichi Ef-fendi; als Bevollmächtigte des Obcr-gcncrals Kleber, General Dcfaix, und Oberkommissair Poussielgue. Die Hauptbedingungen sind: daß die Franzosen Aeqyp^en räumen und frey nach Frankreich zurückkehren dürfen; daß die Festungen Salahich und Catiche «.Tage, nach.dcm der z Vcrtrag von Kleber und demGrvß-vier bestattigt seyn werde; die übriacn -Plälze und Städte Ae-qyptcns aber später, in den festge- s sctttcn Zcitfristen, den Türken einge- i > räumt wcrden. ^ Die Londneradmiralitat machte aus den mündlichen und schriftlichen (vonKommodore Sidney geschickten) Berichten des aus der Türkcy am ! 27. März angekommenen Majors 5 Douglas Folgendes bekannte Am 20. Dez. war es, als eine Abtheilung d?s Vortrabs des Großveziers von Haza aufbrach, um El-Arisch anzugreifen. Das Korps wurde von einer ans Land gebrachten grossen Abtheilung englischer Sectrupp?« unter vbrgcm Major Douglas (Befehlshaber der Seetri'.ppen vom Linienschiff Tiger) Obristlieutenant Vromlcn s, d Ha,?psmann Winter unterstützt. Das der ftanzösis. Befehlshaber in El-Arisch sick nicht ergeben wollte, j liest Douglas ftine Batterien vor dle'Fe sta,'.d dcssclben untergraben wurde: ! so bin ick mit solcher Ueberzeugung j wahrcttd des Verlaufs von z Zähren allcn Schwierigkcttcn und Wieder wärtlgkcitcn mit Uncrschrockcnheit entacgcn gegangen, um zuerst selbst die Mittel zu suchen, durch nüyliche Einrichtungen und dnrch eine strenge Haushaltung des Reichs Einkünfte zn vermehren, da ich das Vertrauen hatte, dadurch die wahre Hulfs-qucltt für den Bestand und das An- sehen eines sslbftft.'l'idigcn Reichs zn findcn. Der Kön'g soll überhaupt so fthr gcr"chrt gewrsen seyn, daß cr vor Tbrän'n b,y jcd"m Worte, da^ ibn an ftknen unglücklichen Herrn Vatc" cri:n.rt?, kaum weiter sprechen k^mle. Deutschland. ?sm 7. dieß Frnhe haben die Franzosen auf die Stadt Mannheim zu kanonirrn angefangen, weil sie von ^ den Kaiserlichen abgehalten wurden, aus dem Kanal von Frankenthal einige Schiffe und Pontons heraus i zuziehen. Nach wechselseitiger Hitl-j und Hersendung eines Tropeters ^ blicb alles in dem vorigen Stande. Kempten, den n. April. Sämmtliche in Obcrschwaben gele^ gcne kaiserliche Truppen sind nun in Bewegung, und rücken nach Graubündtcn und an den Voden-see vor. Heute ist das hier gelegen? Graubündtncr Jägerregiment Salis, 2400 Mann stark, nach Mayenftld aufgebrochen, wo es den Rhein besetzen wird. DaS Regiment Wachmann kommt, wie man vernimmt, nach Feldkirch, und Noverea nach Waldshut zu stehen.