ftimimtretiettfc - Preise: HÜr Laibach: «auzjShrig , . 8 fl. 40 kr. IWMrig. • • 4 .. 20 „ «iMslMiz . 2 w 10 „ Monatlich . . — . 70 „ Mit btt Pvfi: ««nzMig................12 fl. HalbjShris............. 6 „ »KrteljShrig 3 „ fP ' ; Für Zustrllimg ins Hau« »tereey. 25 k., mroatt. S h. •hydne Nummern 6 fr. Nr. 25. Anonyme Minheilllngrn werden nicht derückfichugl; Mamijcriple nicht zurückgesendet. Nedacli»» Bahnhofzaffe Nr. 132. «rtzerttt»»? & Juferate«-Bureau: Tvngreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v. Lltin-mayr « Fed. Bamberg.) Jnsertiouspreisr: Ür die einspaltige Petitzeile 4 fr., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 fr., dreimaliger ä 10 fr. Jnsertionsftempel jedeSmal 30 ft. Bei größeren Inseraten unv öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Samstag, 31. Jänner 1874. Morgen: Ignaz. Montag: Maria Lichtmeß. DinStag: BlasiuS. 7. Dieses Feuilleton gehört der Katz. „Da« sind die rechten Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.", — Aus dieser Sentenz, die der moralisierende Mensch so gerne gegen Seinesgleichen anwevdet, die sich also eigentlich weniger auf dir Katzen unter den Katzen, als vielmehr auf die Katzen unter den Menschen bezieht, spricht so recht deutlich bk ganze Geringschätzung und Ver-»chlung, die da« hochmüthige Menschen- für das äklbtltumunbete Katzengeschlecht empfindet, dessen — wenn man so sagen darf — hervorragendste Charaktereigenschaften, nach naturhistorischen Ueberlie. ltrungrn Falschheit, Hinterlist und Tücke bilden sollen. Ich sage „bilden sollen", weil ich nicht 2*t6, ob man diesen Ueberlieferungen unbedingten J*l*uben schenken darf, und weil ich mich auch nicht ”tr6ftti fühle, deren Stichhältigkeit zu bejahen oder verneinen, zu bekräftigen oder zu bestreiten. Wohl ®bct muß ich gesichelt, daß e« mir schon oft wider# lpruchsvvll. ja ungerecht erschienen ist, wieso der ^»«lch. btt großen Mehrzahl nach» seine intensivste «dmigung gerade an rin Thier verschwendet, da« ^vch so vielerlei, jedenfalls aber mehr al» irgend «nbett« Thier und Irgend eine ander, Thier->attnng mit ihm gemein hat. Diese Behauptung scheint rin Wagni«, rin um so größeres Wagnis gerade in einer Zeit, in der wir ohnehin schon durch die für unser Goltähnlich-keiisbewußlsein wenig schmeichelhafte Darwinsche Abstammungstheorie unangenehm irritiert und daher nicht in der richtigen Stimmung sind, um der Aussicht, neben den Herren und Frauen Affen auch noch Katzen und Kätzinnen, ja in zweiter und dritter Linie sogar Löwen, Panther, Tieger, Hyänen „und andere Bieher" al« zärtliche Verwandte" in unsere Familienmatriken einregistrieren zu sollen, Reiz abgewinnen zu können. Trotzdem aber will ich r« versuchen, meine oben au-gesprochrnr Behauptung zu „erhärten," — vielleicht gelingt eS mir damit irgend ein katzen-feindliche« Gemüth zu „erweichen", wa« mir Ge. winn genug fein soll. Um indrfsrn nicht glrich mit rinrr Anzüglichkeit zu beginnen, widersteht ich der Verlockung, die von un« so häufig an die Adresse von Freund und Feind gerichtrtr Liebenswürdigkeit: „Du fälscht Katze l Du abschtulicht Katze!" al« eine Art Gelbst-«Itnntni« unserer katzrnähnlichen Natur und somit al« ein sprechende« Argument für meint Behaup-tung au«zudeuten, denn am Ende werden ja auch vielt andere ehrliche Thiernamen, allen voran je*« de« gutmütige« Meisters Langohr, der „nieman. den wa« zuleide thut", zu Verbalinjurien unter im» gemisbraucht, was freilich insofern weniger zu be» deuten hat, als man sicherlich in 99 von 100 der-lri Fällen mit Recht sagen kann: „Asinus asinnm tricat“ — rin Esel reibt sich an dem anderen — oder wie eS volkSthümlicher in Raimunds Hobellird heißt: „Der eine nennt den ändern dumm, am SA’ weiß keiner nix!" Besehen wir un» aber unser Object ein wtnig ' von andtrtn GtsichtSpunkttn, so wtrdtn wir finden, daß ich eigentlich nicht so Unrecht habt. Schon btr Umstanb, daß die Katzrn, wir »än-niglich bekannt, unter dir Raubthirrr gehören, beweist ihre nahe moralische Verwandtschaft mit ~ dem Menschen. Ehemal- konnten darüber noch hie 1 und da Zwrisrl bestehen, neuerer Zeit ober, feit ' btr Herr in seinem Zorne gtwifft Actiengesellfchaf« 1 ten, VerwaltungSräthe, Eisenbahn, unb Bankdirtc-toten geschaffen hat, ist diese Frage zu einer so sonntnhtlltn Klarheit gtlangt, daß jtde Beweisführung und jtdt« Streiten darüber Luxus wärt. Abtr ' auch die besondere Ausbildung, welcher sich da« Ge- J biß der Kotzen erfreut, spricht für «einen Lehrsatz, dem, die .Bissigkeit" ist ja gleichfalls vieler Men« schen auSgtbildtte Eigenschaft und eint ebenso ge- Ulttamontane Kampfmittel. (Schluß.) — • ~ „Einer dtt Hauptapostel der Liberalen, den da« ganze liberale Europa verherrlicht — fährt der Redner in feiner Eapucinade fort — ist Karl Vogt, Dieser lehrt, baß ein Mensch nicht mehr ist al« ein Affe, daß die Affen seine Stammelttrn waren; er ltugntt darum dit Unsterblichkeit der menschlichen Seele und alle göttlichen Wahrheiten, er leugnet auch Gott und verthiert das menschliche Leben vollständig. Was sind z. B. seine Gedanken fltyr, da« Familienleben? Das vierte Gebot Gottes befiehlt den Kindern, ihre Eltern zu lieben und sic all Stellvertreter Gottes zu achten; den Eltern hingegen befiehlt es, für ihre Kinder zu sorgen, denn sie werden einmal darob zur Rechenschaft gezogen »erden. Was sagt aber der Affenapostel Vogt? Derselbe lehrt, daß die väterliche Gewalt über btc Kinder gleich ist btr Herrschaft des Schafbockes, die er sich über die Heerde aneignet, welche er führt; er: lehrt ferner, wie beim Vieh nicht dit Rtbt stin kann von guten Thattn unb schlechten Handlungen, sv auch beim Menschen nicht. Deshalb spottet er flbtt Ehrbarkeit uno Frömmigkeit, die abscheulichsten Handlungen hingegen verthridigt er al« ganz natürliche. .Schaut her" da« ist die apostolische Lehre der Liberalen !„ Man ist wirklich im Zweifel, soll man mehr staunen über bie bodenlose Unwissenheit, oder über die- namtnlost Frechheit, die sich herausnimmt, die gtachictsttn Namen der Wisitnfchaft zu begeifern und in dtn Koth zu ziehen. 6« dürfte bekannt sein' daß da« Märchen, vom Ui Mrnschen" nirgend« anders al« im wahnwitzigm Gehirne unserer Klerikalen existiert. Nie ist es einem Naturforscher oder einem Liberalen im Traume eingefallen, zu behaupten, daß ein Affe einen Menschen erzeugen, daß also der Mensch direct vom Affen abstammen kann, am allerwenigsten hat dies je K. Vogt behauptet, der sich unsterbliche Verdienste gerade um die Physiologie des Menschen und deffen Urgeschichte erworben. Uebrrrinsiimmung im physiologischen Bau de« Körper» ist noch langt nicht Abstammung. Gltich windig vtrhält t« sich mit der apostolischen Lthrt dt« K. Vogt und dtn darau« gezogenen Schlüssen. Ob übrigen« bet rohhridnischr Unfug und Schwindel, der mit avtrhand htiligtn Wassern, Skapulitrtn, »mulrtrn, heiligen Schnüren und Binden, geweihten Kerzen und gesegneten Medaillen, ja mit Thierknochen getrieben wird, dir man für Heiligen, reliquien dem Volke -verkauft, und taufendfachtr anderer Unsinn dtm Glauben und btr Sittlichkeit bt« Volkes nicht weit mehr schadet, al« bie Fackel der Wissenschaft, bas dürfte eine nicht sehr schwer zu beantwortend« Frage sein. Vrrlrumbrn unb Verdächtigen, da- ist so rinr urwüchsige Eigentümlichkeit be» MtramontaniSmuS. „Calumniare audacter, semper aliquid liaeret, Verleumde wacker daraus lo», etwas bleibt immer hängen," das ist so recht ihr Leibsprüchlein geworden. Wo immer eine Ansprache, eine Predigt ge- halten wirb, an geweihter Stelle so gut wie in den finstern Eonventikeln, in Hirtenbriefen unb in pu-blicistischen Organen, allüberall begegnet man dieser „fierechtigttir Eigwibümlichkrit." Der ganze Lehr« und Predigerberuf scheint allmüiig in die süße Gewohnheit des Verleumden« und Ehrabschneiden« aufzugehen. Allerdings wirb von hoch oben nicht gerabe das beste Beispiel gegeben. Der „Statthalter Christians Erden verschmäht e« ja selbst nicht, in feinen Pastoralschreiben und Ansprachen alle und die edelsten Genien der Wissenschaft, zu denen die gebildete Menschheit mit Ehrfurcht emporblickt, fall« sie ht kirchlichen und politischen Dingen ander« dachten al« er, Lügner, Betrüger, Verführer, schamlose Menschen, Verbrecher, Söhne de« Belial, de« Verderben«, Helfer be« Satan« u. s. w. zu betiteln, ohne im mindesten zu ettithen über die Unchristlichkeit und Ungerechtigkeit einer solchen beispiellos rohtn Spracht. Allt« in biefer Gattung bisher gtltistttt übtr-bittet jedoch unsre Hochwürdigtr I. Fli«. Unser unsttrblichtr Schiller ist abgesehen von stintr ; hohen dichterischen Begabung doch Mannt als btr J sittrnrrinstr und tbtlbtnftnbsit Charakter, dtn un- : sere Literatur aufzuweisen hat, als btr untrmüb» lichste Vorkämpfer für btt Hebung unb Befreiung btr Mtnfchhtit. Doch was hilft ihm das allt«? Im katholifch-pvlitifchtn Convtntiktl zu Laibach kann tin Hochwürdigtr ihn dtm allgtmtintn Haffe und der Verachtung stintr gläubigen Zuhörer preisgeben, er kann vom DichterchtroS Fritdrich Schilltr ganz offen behaupten, derselbe habe beit Vatermord und den Brudermord gepredigt, ohne Widerspruch zu begegnen; er kann diese seine Beschuldigung sogar gedruckt in die Welt schicken, ohne daß seine Volksgenossen Protest dagegen erhüben. Beim Schiller — so lauten dir Worte — räsonniert ein Liberaler, der seinen eigenen Vater und Bruder umbringen will, daß die kindliche Liebe zum Vater, daß die Bruderliebe nicht» als leere Worte sind. Von abscheulicher Bosheit, gtrade zu teuflisch ist ein solches Räsonnement; aber es enthüllt uns so recht die Folgen liberaler Grundsätze. Wenn daher in einer Familie, fährt der HochwÄrdige augenverdrehend fort — ein gotteS-leugnerischer Vater, Mutter, Sohn oder Tochter, oder alle zusammen gotteSleugnerische Liberale wären, wie entsetzlich würde es in einer solchen Familie auSsrhen! Und wenn die ganze Nachbarschaft, wenn alle Staatsbürger nach diesen liberalen Grundsätzen (eines Schiller!) leben möchten, könnte da die menschliche Gesellschaft noch bestehen? Man weiß wirklich nicht, wie man eine solche Schurkerei, eine solche infernale VerleumdungSwuth gebührend brandmarken soll. Wie unsere Leser bereits von selbst darauf verfallen sein dürften, spielt -er würdige Prediger christlicher Lehre auf Schillers „Räuber" an; Franz Mohr, das böse Prinzip in diesem Trauerspiele, der Url'ypus eines poetischen BösewtchieS» ist dem tonsurierten Interpreten de-Dichters kurzweg ein „Liberaler", derselbe spricht ihm die geheimsten Gedanken und Ueberzeugungen deS Dichters aus; das teuflische Selbsträsonnement des abgefeimten Bösewichts ist ihm kurzweg das Glaubensbekenntnis des edlen, menschenfreundlichen Schiller. Jedermann weiß, daß ein Dichter, welcher der höchsten Kunstleistung, der Tragödie, gerechnet werden w'll, gewaltiger Leidenschaften und als Träger derselben gewaltiger, im guten wie im schlechten über das gewöhnliche Maß hinau-ragender Charaktere bedarf. Es gehört die ganze teuflische Bosheit und Verleumdungssucht unserer Klerikalen dazu, aus den poetischen Schöpfungen der Dichter, aus den der Dichterphantasie entsprungenen Trägern de« bösen Prinzips die Urtypen und Musterbilder der Liberalen zu machen. Consequenterweise müßten auch die heiligen Bücher der Propheten und Kirchen, väter; wo immer sie die Leidenschaft, die Gottlosigkeit, die Abgötterei, die Unzucht in glühenden Farben schildern, zum Abfall von Gott, zum Götzendienste, zu Mord und Todschlag, zu Ungerechtigkeit und Unzucht und zu allen Lastern auffordern. Doch was kümmern sich unsere Ultramontanen um die Logik, um den gesunden Menschenverstand. Bei ihnen gilt es die blinde Masse zu sanatisieren, gegen die Freunde des Fortschrittes zu Hetzen und für ihre selbstsüchtigen Zwecke kampfbereit zu machen. Da ist ihnen jede- noch so unehrliche und verworfene Kampfesmittel willkommen. Wie mag es aber mit einer Sache stehen, die mit solche n Mitteln, wie offene Lüge, Verdrehung, Entstellung, schamlose Verleumdung, gehalten werden muß? Hat sie Aussicht auf einen endlichen Sieg? Die Antwort ist kurz und bündig: Die Sache ist die denkbar ffhltch« teste, sie ist unrettbar verloren.____________________________ Politische Rundschau. Satt Ad), 31. Jänner. Inland. Die Donnerstagssitzung des Ab. geordnetenhause- begann mit der Verkündigung des Resultates der in der letzten Sitzung vorgenom« menen Ausschußwahlen. Unter den eingelaufenen Petitionen befand sich diejenige der Stadt Wien wegen Regelung der Verhältnisse den Altkatholiken und Einführung der obligatorischen Civilehe. Auf der Tagesordnung standen nur minder wesentliche Gegenstände, darunter Berichte des Legitimation«, ausschuffes. Da- Abgeordnetenhaus bestätigte die Wahlen der Abgeordneten Zaillner, Weinhandl, Ja-nowski, TarnowSki, Kaczala, S u p p a n, Rau» rnowicz, Paulinowicr ^uch Sirgü. Zsur Obmann des confeffionellen Ausschuffes wurde Hopfen, zum Obmannstellvertreter Dinstl gewählt. Die Regierungsvorlage über «ctiengesellschaften wurde einem aus dem ganzen Hause zu wählenden Achtzehner-ausschuffe zugewiesen. Die letzthin gewählten Ausschüsse konstituierten sich. Die nächste Sitzung ist DinStag. Aus Prag wird gemeldet, daß die Versuche der Rechtspartei, auch die Altczechen zum Eintritte in den Reichsrath zu überreden, für diesmal erfolglos geblieben sind. Die Altczechen dürfen jetzt wirklich einen solchen Schritt noch nicht wagen, ohne ihre im Volk neu begründete Herr« schast zu gefährden. Wenn aber andererseits der Rechtspartei wirklich viel daran gelegen ist, die AU» czechen als Hilfstruppen gegen die confeffionellen Vorlagen im Sbgeordnelenhause neben sich zu haben, und wenn sie die Aufforderung, dem Beispiele der Mährer zu folgen, ernstlich stellten, dann kann dieser erste Fall einer Renitenz der Altczechen gegen ihre feudalen und klerikalen Gönner leicht der Anfang weiterer Zerwürfnisse in diesem Lager sein. Au» der Schweiz langt eine Trauernachricht ein, die in politischen und militärischen Kreisen mit aufrichtigem Beileid ausgenommen werden wird. Wie nemlich aus Zürich telegraphisch gemeldet wird, hat dort am 28.d. vormittag» der General ter Cavalerie, Freiherr v G a b l e n z, der in Zürich seinen erkrankten Bruder besucht hatte, selbst Hand an sich gelegt. Der Name de» Freiherrn v. Gablenz erfreut sich einer großen Popularität bei der Bevölkerung, die vo« dem siegreichen Feldzuge de» Verblichenen im schle»-wig-holsteinischen Feldzuge au» dem Jahre 1864 her datiert. Wa» Freiherrn v. Gablenz ferner sehr beliebt machte, war seine unverkennbar liberale Gesinnung, die er al» Mitglied des Herrenhauses und in den verschiedenen Delegationssessionen jederzeit bekundete und die ihren prägnantesten Ausdruck in dem guten Einvernehmen fand, das er in seiner Eigenschaft als LandeScommandierender von Ungarn mit den magyarischen Behörden unterhielt. Freiherr v. Gablenz wurde vor beiläufig zwei Jahren in den Ruhestand versetzt und erhielt zum Rach» folget in Pest den Feldmarschallieutenant Gras Huyn, der eben jetzt durch Feldmarschallieutenant Baron EdelSheim-Gyulay ersetzt wird. In einem Telegramme aus Pest ward irr» thümlich gemeldet, daß die Steuerrück stände in Ungarn mit Ende des Jahres 1872 dir Summe von 117.,, Millionen Gulden erreicht hätten. Die Ungeheuerlichkeit dieser Angabe mußte trotz alles dessen, was bisher über die Unpünktlichkeit der ungarischen Steuerzahler bekannt geworden war, denn doch überraschen. In der That um« fassen diese 117.,, Millionen die ©esommtsumme aller vom' ungarischen Staatsschatze zu fordernde« Rückstände; die eigentlichen Steuerrückststände — die Pachtrückstände mit inbegriffen — betrugen blo» 49., S Millionen; die restlichen 68.,, Millionen sind au» den Forderungen an die gemeinsamen Activen, an die verschiedenen Grundentlastungsfond», an die Schuldner für da» NothstandSanlehen, an mit Zinsengarantie bedachte Eisenbahngesellschasten u. dgl. zusammengesetzt. Diese Unterscheidung ist, abgesehen von der fi»calischen und moralischen Bedeutung der eigentlichen Steuerrückstände, auch insofern von Gewicht, al» die Forderungen der letzteren Kategorie zumeist etitjtn annähernd abschätzbare« Werth haben, wa» von d:n elfteren nicht gesagt werden kann. Ausland. Die .sanguinische Hoffnung, daß das Eivilehegesetz unbeanstandet das preußische Herren hau» passieren werde, wird nicht überall getheilt. Im Abgeordnetenhause glaubt man sogar, sich auf eine nochmalige Beschäftigung mit dem Entwürfe gefaßt machen zu sollen, und zwar aus dem Grunde, weil da» Herrenhaus an der gegenwärtigen Fassung de» Gesetze» noch manche» ändern dürfte. Ein berliner Telegramm der „Augsburger Allgemeinen Zeitung" bestätig die Nachricht, daß K»rtfetz«ng tu der Beilage. fürchtete Waffe, als das Gebiß und die Klauen des Katzengeschlechtes. Im Einklänge mit Gebiß und Klauen steht bei de» Katzen die rauht, scharfe, mit hornigen Stacheln ausgerüstete Zunge, welche bei fortgesetztem Lecken leicht blutig ritzen kann. Nun, ich glaube an scharfen, bösen Zungen, denen es ein Vergnügen gewährt, den guten Ruf de« Nächsten blutig zu lecken, fehlt e» den Menschen sicherlich auch nicht. Ja die Stacheln, mit denen die menschliche Zunge ausgerüstet ist und verwundet, sie sind noch viel schärfer, schnei« den noch viel empfindlicher und tiefer ins Fleisch gehend, und haben sogar nicht selten schon den Tod — den moralischen Tod — bewirkt. Diese Wechselbeziehung mag wohl auch die auffällige Thatsache erklären, daß gerade jene menschlichen Geschöpfe, welche seit jeher die schärfsten und spitzigsten Zun. gen (wahrscheinlich kraft des Rechies der „Ersitzung?") führen — die „allen Jungfern" beider Hemisphären — fast die einzigen sind, die mit dem Katzen« geschlechte durch die Baude der Sympathie verbun« den sind. Die Katzen sind weiter» nicht nur starke, sondern auch höchst gewandte Thltre. Ihr Körper ist von einer seltenen Geschmeidigkeit. Sie verstehen e», sich durch die engsten Räume durchzuwinde»; sie laufen gut, sie klettern äußerst geschickt, und im Springen sind sie vollend» unübertreffliche Meister, denn sie lassen sich von den größten Höhen auf die Erde nieder und sind im stände, wagrechle Sprünge zu machen, die ihre Körperlänge 10 bis ldmal übertreffen. Ich frage, ob diese glänzenden körperlichen Eigenschaften die Katzen nicht befähigen, dem ge> oandtesUn Turner an die Seite gestellt zu werden, und jedem Turnvereine al» Ehrenmitglieder anzugehören ? . " Daß die lieben Katzen große Leckermäuler sind, und einen unbezähmbaren Hang zum Naschen besitzen, welche Hausfrau hätte nicht schon zu ihrem Berdrusse diese Erfahrung gemacht? Da» ist aber vielleicht gerade die uumchlichste Seite der Katzen, denn Leckermäuler sind wir ja mehr oder weniger alle, und da» Naschen in der einen oder anderen Art verstehen wir ja ebenfall» au» dem FF. D»er ist e» nicht ein echt menschlicher Zug der Katzen, sich auf Kosten anderer lieber da» Bessere, al» das Schlechtere beizubiegen? Machen wir e» etwa ander»? Wir pflegen, wenn e» im» recht schlecht geht, zu sagen, daß wir ein wahre» „Hundeleben“ führen; kann e» uns nun bet der traditionellen Feindschaft, die zwischen Hund und Katz seit „Menschengedrnken" herrscht, wundern, wenn die Katzen der Ansicht huldigen : „Aqua et pania, vita canis“ und lieber nach süßem Ober», Honigkuchen, kaltem Geflügel u. s. w. als nach verschimmelten Brodkrumen langen ? Ist da« nicht vielmehr recht verteufeltmenschlich gescheidt! ? Recht verteufelt, menschlich gescheidt ist auch die den Katzen eigentümliche Abneigung gegen Wasser, eine Abneigung, welche, da sie mit unserem eigenen Geschinacke so wunderbar zusammenfällt, ihnen eigentlich allen Anspruch auf unsere Achtung und Werthschätzung geben sollte. In Wien, wo man trotz der scheinheiligen Verherrlichung der „schöne« blauen Donau" doch alle« eher, „wur ka Wasser nöt" vrrtragen kann, wo man also die instinktive Abneigung der klugen Katzen gegen da« Wasser theiit und letztere» al« eine überflüssige Flüssigkeit zu betrachten scheint, in Wien («tite man mit dieser Werthjchätzung vernünftiger« und reditmäßiacrroeise den Anfang machen. Geschähe ja damit doch eigentlich nicht» neue», da die Katzen auch schon von den alten Aegyptern al« heilige Tdiere perehrt wurde«. Daß endlich die Katzen für Einwirkungen vo« außen äußerst empfänglich sind, daß sie bei angenehmen Reizen ein große« Behagen, — gerade ft, wie rot', wenn un« ganz „kannibalisch wohl" ist, — von der Curie dir Coustitution über die Papstwahl vom 26. Mai 1873, deren Authen» jticitüt nicht be;weisklt werde, zurückgezogen 'worden ist. Im berner Jura verlegen sich die „Frommen" nun schon auf die Brandstifterei. In Bendlincourt wurde nemlich das einem Liberalen gehörige WirthShaus „zum Wilhelm TeÜ" von ul-tromontanen Fanatikern an gezündet. Die Einwohner weigerten sich, Wasser zum Löschen zu holen, so daß das Haus abbrennen mußte. Wie wäre es, wenn dasselbe auf Kosten der „Frommen" wieder aufgeführt würde? Aus Versailles wird der Anzug einer neuen Krisis bereits signalisiert. Man glaubt, daß eine solche durch die Interpellation Gambetta's über den Erlaß Broglie'S, betreffend die Ausführung de« Bürgermeistergesetzeö hervorgerufen werde, weil rin Theil der Rechten von der in demselben an« gedeuteten unbedingten Sicherstellung des Mac Ma-hon'schen SepIenniumS nichts wissen will. Der „Fran?aiS" widerlegt zwar, daß dieserhalb Zwist in der Rechten bestehe, doch heißt eS, daß 30 bis 40 Mitglieder der äußersten Rechten die Absicht haben, sich von der Regierung endgiltig los-zusagen. Bei dem ersten Sympathie-Meeting in der londoner St. James-Hall war eine große Menschenmenge anwesend. Nach einem einleitenden Gebet durch Pastor Cadman erklärte der Vorsitzende, Sir John Murray, als Zweck des Meetings den Ausdruck der Sympathie mit Deutschlands Kampfe gegen den Ultramontanismus und thatkräftigr Unterstützung. Der Brief des Kaisers an den Papst enthalte eine Warnung auch für England und erfreulich sei es, daß alle politischen Parteien ihm teistimmen können. Der Dechant von Canterbury beantragt und Sir Thomas Chambers mit Pastor Jobson secundieren die erste Resolution, welche dem deutschen Kaiser für seinen Brief die Bewunderung des Meetings ausspricht. Der Altkaiholik I. L. Whitllr beantragt und Parlamentsmitglied Newde-galt sekundiert die zweite Resolution, welche vermöge der Pflicht aller Nationen für die Wahrung drr bürgerlichen und religiösen Freiheit die Sympathie für Deutschland ausspricht. Sir Robert Prel beantragt und Oberst Macdonald sekundiert die dritte Resolution, daß diese Beschlüsse dem deutschen Kaiser mitgetheilt werden. Sümmtliche drei Resolutionen werden einstimmig angenommen. Der Ercretär erwähnte Zustimmungsadressen aus 60 englischen Städten, von vielen englischen Prälaten, Lords, religiösen Vereinen, von 1200 englischen Geistlichen, 337 Unterhausmitgliedern. Bei Nennung des deutschen Kaisers und Bismarcks lei unangenehmen hingegen ein ebenso unverkennbare» Misbehagen an den Tag legen, und, schlau genug, dem menschlichen Rufe zwar folgen, aber nur, wenn es sich um ihre voraussichtliche Fütterung handelt, das alles sind Eigenschaften, die un-srrrn eigenen Tugenden oder Untugenden zum Verwechseln ähnlich sehen. Wie tief Übrigens das Bewußtsein unserer Ctammverwandtschast mit dem Katzengeschlechte in uns ruht, beweisen am besten die zahlreichen Verbindungen, in die wir den Namen der Katze mit so vielfachen Beziehungen unseres Lebens bringen. So nennen wir z.B. jenen undefinierbarenKörper-und Seelrnzustand, in den wir uns nach kleineren und größeren Räuschen versetzt fühlen, „Katzen, sammer", oder falls dieser Zustand ein auSgebil-. dritter ist — „Katzendampf"; so bezeichnen wir die ohrenzemißenden Concerte, dir wir mißliebigen . Persönlichkeiten- mit wilden, illegitimen Musikin. ftrmrenten barbtingen, „Katzenmusiken" ; so haben wir selbst für jene« raffiniert rrfonnenr neunschwän« zigr Instrument, das dazu bestimmt ist, auf hoher ‘ Err, wo keine Haslinger wachsen, den Schifsssol» baten die höheren Disziplinen der Disziplin beizu. bringen, feine bessere Benennung als „Kotzt"; so wurde jedesmal begeistert applaudiert. Die Wesenheit sämmtlicher Reden war, daß der Vatican nicht allein Deutschland, sondern auch die Freiheit und Gesittung Englands und aller Welt bedrohe. Während des Meetings trafen BegrüßungSdepeschen aus Wiesbaden und Hamburg ein. Das zweite Exeter - Hall - Meeting war bei größerer Räumlichkeit noch besuchter als daS nachmittägige in der ®t4 James-Hall, meist von Leuten des Mittelstandes imd wenigen Frauen. Die Resolutionen waren dieselben wie am Nachmittag, die Begeisterung noch lebhafter. Fast jeder Redner flocht ein God bless tlie German Emperor, Bismarck and tlie German people! (Gott segne den deutschen Kaiser, Bismarck und das deutsche Volk!) ein, was jederzeit stürmisch applaudiert wurde. Wieder kamen viele deutsche BegrüßungSdepeschen zur Verlesung. Zur Tagesgeschichte. — General Gable n^. Einem Privailele-grauim aus Zürich, welche« dort am 28. d. um zwei Uhr nachmittags aufgegeben wurde, entnimmt die „N. fr. Pr." folgende Stelle: „General Gablen^ kaum auf Besuch seines Bruders hier angekommen, hat in einem Anfall ten Melancholie durch einen Schuß in« Her; seinem bewegten und ihatenreichen Leben ein Ende gemacht," und fügt hinzu: Wir haben leider keinen G>und, die Richtigkeit dieser Nachricht, welche von unlerichleier Seire stammt, zu bezweifeln. Die erste Meldung vom Tode Gablenz', welche gestern abends an feine Freunde gelangte, sprach bekanntlich van einem Schloganfall. Die Kunde tem tragischen Ende des populären Generals, welcher auf fremdem Boden die finstersten Gedanken Herrschaft Uber sich gewinnen ließ, hat überall, wo sic heute bekannt wurde, erschütternde Wirkung geübt. — Abfall vom römischen Papste. Die Gongregation der Franziekanerwönche in Sarajewo, deren Einfluß sich über ganz Bosnien erstreckt, ist vom römischen Papste afrgtfallen und will den Alt-katholiciemu« unter den Südslaven propagieren. Sie sendeten eine Deputation an Stroßmayer nach Dia, kovar mit der Aufforderung, er möge sich als erster Bischof an die Spitze der neuen slawischen Kirche stellen. — Zum Peter« pfeunig-Schwindel. Aus dem letzten Bilanzbericht der päpstlichen Curie für dos Jahr 1873 ist zu ersehen, daß der heilige Vater im letzten Jahre unter verschiedener Form und bei verschiedenen Bankinstituten die Summe von 50.000,000 Franken angelegt hat. — Die siamesischen Zwilling« find laut Nachrichten aus New Äjork in einem Zwifchen- finden wir es in gegebenen Momenten nicht unter unserer Würde, einen „Katzenbuckel" zu machen; so wissen wir stets genau, was „der Katz gehört", hüten uns ober doch, die „Katz im Sacke" zu tauftu; so „katzbalgen" wir uns aber oft um wich-tige Dinge, und wenn unsere Jugend zu uugeberdig wird, cerweisen wir fit an drn „Katzentisch"; so kennen wir ein „Katzengold“ pnd „Katzensilber", tintn „Ratzenbrei" und „Katzensterz"; im Reiche der Pflanzen ein „Katzenkraut", eine „Katzenmünze", „Katzenblüthe", „Katzenbeere", ja sogar der nächtliche Himmel weist ein kleines Sternbild unter dem Namen „Katze" auf, und um die Reihe meiner Bilder voll zu machen, fo erinnert auch ein berühmter Fluß, an dem eine berühmte Schlacht geschlagen wurde, welche einen berühmten Feldherrn den Fürstentitel eingebracht hatte — die von Blücher gegen Macdonald siegreich geschlagene Schlacht an der „Katzbach" — an unser katzengeschlechtliches Verhältnis. Nur eine Eigenschaft dieser Thiere, und zwar gerade eine sehr charakteristische, macht mir für meine Zwecke einige Schwierigkeiten. Ich meine die dem Pelze der Katzen innewohnende Fähigkeit, beim Streichen oder Streicheln desselben elektrische raum len zwei Stunden gestörten. Dieselben Himer» ließe» je neun Kinder, bei deren Geschlecht sich eint merkwürdige Kombination erwies. Wenn einer der beiden Zwillinge Vater eines Knaben wurde, ward der andere Vater einer Mädchen. — Co kam e» daß die eine Hälfte des Monstrums Vater von sechs -naben und drei Mädchen, die ander aber Sätet von sechs Mädchen und drei Knaben wurde. Local- und Provinzial-AilgklrgcvhntrN. — Der neugewählte Ausschuß de» konstitutiv-nellen Vereine- hat sich bereit- eovstituiert. Zum Obmanne wurde Herr Dr. Josef Suppan, zu dessen Stellvertreter Herr Dr. Schnv, zu Schriftführern die Herren Dr. KeeSbacher und Professor Dr. Aler, Supan, zum Kassier Herr Lerkoviz gewählt. Di: nächste Monat-Versammlung findet Milte Februar statt. — (A n der morgigen Partie n a it Veldes) nimmt, wie wir vernommen haben, größere Gesellschaft theil. Dieselbe versammelt »ich früh 5 Uhr am Südbahrhofe. — (DaS Lotteriecomitü) der philh. Gesellschaft fährt wir dem Verkaufe der letzterer angefat* lenen Gewinnstücke fort, Morgen und übermorgen findet der Verkauf in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr statt. Vom 3. Februar an wird mit drin Verkaufe nur an Donnerstagen von 10 Uhr vor, mittags bis 5 Uhr abends fortfahren werdend — (Heimische Industrie.) Allabendlich sehen wir feit einiger Zeit auf der Witnerstraße zahlreiche Gruppen ein Schaufenster belagern und dir hinter der riesigen Spiegelscheibe in glänzender Be» leichtung dem Auge sich darbietendc Herrlichkeiten bewundern. In der That lohnt eS wohl der Mühe,, die im Gewölbe der Möbelfabrikanten Herren Doberlet & Harifch ausgestellten, durchaus selbst gefertigten schönen, und mitunter gunstvollen Möbel genauer zu besichtigen. Von den einfachen, solid gearbeiteten Möbeln de- bürgerlichen Haushalte» bis zu den Prachtstücken des Salons finden wir ha «lleS in reicher Auswahl, den verschiedenartigsten Ansprüche» genügend. Die Holzarbeiten sind durchaus von fehler^ freiem Holze, in hübschen, gefälligen Formen und zum Theil mit reicher Schnitzarbeit, die Tapeziererarbeite» in den verschiedensten, mitunter prächtigen Stoffen und mit bestem Geschmack au-gesührt. Die «ussührung und das Arrangement des ganzen macht dem Geschmack und Schönheitssinn der Herren Doberlet und Harifch alle Ehre und die ganzen Arbeiten legen gewiß beredtes Zeugnis ab von der Güt« und Schönheit der Erzeugnisse dieser unserer Heimischen Industrie, Wir können jedermann den Besuch der Ausstellung nur. empfehlen. Funken zu geben. Nachdem uns Herren der Schöpfung ein natürlicher Pelz, dem wir elektrische Funkrn entlotftn könnten, abgeht, müßte ich beinahe daraus verzichten, obige Eigentümlichkeit der Katzen in’S menschliche zu übertragen, wenn ich mich nicht noch glücklicherweise, Dank meinem mehrjährige» Aufenthalte im Vaterlande Palacky'S, einer Poesie« volltn czechifchen Volkssage tritmtrn würde, welcher zufolge ein echt nationaler Hartschädel daran zu erkennen fein soll, daß er, wenn mit der geballten Faust oder mit einem Steine „gestreichelt", Feuer (ober Funken) geben müsse — also auch eine „Eigentümlichkeit", in der wenigstens eine entfernte, Idealisierte Aehnlichkeit mit der vorerwähnten erblickt werden kann. Meine Aufgabe scheint mir somit gelöst. Und da ich heute unter der toleranten Flagge des lustige» Prinzen Carueval segle, so zweifle ich nicht, daß man meiner funkelnagelneuen Theorie Gertchtigktit zollt» und sowohl meinen Aussatz selbst, als den ihm zu oberst gesetzten Titel vollkommen begründet finden wird. Dennoch aber — o Schwachheit der Schwachheiten i — dennoch wäre es mir keineswegs lieb, wenn mir'« der Leser im Ernste bestätigen würde: „Diese-Feuilletongehört der Katz!" — < Kleinkind erbewahrau stall.) Dem McchenschastSberichte entnehmen mir folgendes: Was hett Besuch der Anstalt im vorigen Jahre anbelangt, -oolle erwogen werden, daß von der Gesammtzahl von LSI Kindern, nemlich 69 Knaben und 92 Mädchen im Alter von 4 bis 6 Jahren, nur 64 der St. Iakobspfarre angehören, also zunächst der Anstalt woh-neu, und so dürfte der Umstand, daß die weit größere Anzahl von 97 Kindern anS den übrigen entlegnen Sradttheilen ungeachtet der Eutfernuoz durch -hren willigen Besuch den sicheren und nur erfreu. ichen Beweis ergibt, daß unsere Bewahranstalt mit Äer geregelten Beschäftigung und Aufsicht noch nicht Mulpstichtiger Kinder, insbesondere für die kleinen Mädchen mit der Erlernung nützlicher Handarbeiten, sich rben in den niederen Schichten der ganzen Stadtbevöl-?erung al« eine hinlänglich gewürdigte Wohlthat ein-.zelebt Hab,. Der Zudrang mehrt sich auch von Jahr zu Jahr, und ist man wegen Ueberfüllung der Loca« i'ität im Winter zur beschränkten Aufnahme genöthigt, ic ermöglicht die Gartenbenützung in den Sommer-monaten immer einen merklichen Zuwachs, daß in die-Mt Weife alle augemeldete» Kinder bereitwilligst Zutritt ,'rlangen. Die gleichfalls unentgeltliche MittagS-Ver. MfHgung von täglich 60 Kindern im Winter ist schließ. ..ch vielen Elter» dieser arme» Kleinen der Grund dankbarster Anerkennung geworden, wo bei bekannter Dürftigkeit, größerem Familienstand oder entlegenem Wohnorte jede Erleichterung auch in dieser Beziehung tn gegenwärtiger Zeit höchst willkommen angesehen wird. Die Direktion, die sich so vieler Beweise von Wohl-Dollen für den Bestand dieser öffentlichen Anstalt eit Jahren erfreuen darf, empfiehlt dieselbe auch der weiteren gütigen Rücksichtnahme aller Gönner und Menschenfreunde, die durch ihre Mildthätigkeit die allgemein angestrebten Absichten, der früheste» (Sinivit» ?«ng auf bessere Sitte» und Heranbildung der Kinder aas der nieder« Volksklaffe, zu unterstützen sich auch -noch ferner bereitwillig erweisen werden. — (Für Cigarrenraucher.) Die von Bohl und Eulenburg constalierte Thatfache, daß daS Nicotin im Tabake schon bei nicht sehr hohen Tem-veraturgradcn zersetzt werde und an seiner Wirksam-feit einbilße oder ganz diese verliere, ist allerdings richtig. Die Zersetzbarkeit hat aber eben nur daS Nicotin als solches, nicht aber dessen Salze (apselsaure« und ci» uonsaureS Salz), welche in Vorlageflüssigkeite» und im Tabakrauch in großer Menge enthalten sind; damit Ist die neuerdings angezweifelle Thatfache festgestellt, -aß bei der Wirkung de» Tabakrauches auf den Organismus der Nicotingehalt eine H-mptrolle spielt. Dr. Heebet stellte Versuche an Thieren an und sarn-»eite in einem complicierten Apparate mit Vorlagen Produtte de» Tabakrauche-. Die Versuche ergeben, Laß man an Fröschen Nikotinvergiftungen damit wachen könne und auch an Warmblütern dieselben Wirkungen hervorbringe. ES stellte sich sogar herau», Laß durch daS Verbrennen einer einzigen Cigarre, von der nur ein Theil der VrrbrennungSproducle aus. zefqngen werden konnte, so viel Nicotin gewonnen mürbe, daß damit bei einem großen Frosche der hef. tigste Nirotinkrampf, allgemeine Lähmung und der Tod hervorgerufen wurde. —'(Die Gestion der Schubstation Laibach) im Jahre 1873 war keine unbedeutende; in der Richtung von Laibach nach Graz und in die Zwischenstationen wurden 220, ferner a» die verschie« Lene« anderen Schubstationen von Laibach au- 1833, zusammen 2053, und zwar im Jänner 137, Februar 105, März 165, April 151, Mai 192, Juni 156, Juli 177, August 179, September 206, Oktober 164, November 220 und Dezember 201 Individuen abge, schoben. Literarisches. Sammlung strafrechtlicher Ent. Scheidungen de« k. k. obersten Gericht», qnd La f f a ti o n s h o f e - 1 8 5 0 — 1 8 7 1. Auf Veranstaltung von Dr. Julius Glaser, herau». gegeben von Dr. L. Adler, Dr. K. Krall und Jofef neu Walther. 3 Bände gr. 8° (83 Vogen) mit ausführlichen Register». Preis 15 fl., brochiert. Diese große Sammlung aller seit 22 Jahren erflossenen, das materielle Strafrecht betreffenden Entscheidungen, unter Redaction und aus Veranstaltung de- großen StrafrechtSlehrer-, gegenwärtig k. k. JustizmimsterS Dr. Julius Glaser, herauSgegeben von den in Arbeiten ähnlicher Art erprobten Herren: Dr. L. Adler, Dr. Karl Krall und Dr. Joses von Walther liegt nun vollendet vor. — Das bedeutende Werk enthält alle seit dem Jahre 1850 bis Ende 1871 ergangenen und bis Ende 1871* in sämmtlichen juristischen Zeitschriften veröffentlichten, auf Fragen deS materielle» Strafrechte» Bezug nehmenden Entscheidungen de« k. k. Obersten Gerichts« und CaffationShoseS. Außerdem sind dieser Sammlung eine nicht geringe Zahl nie in Zeitungen publicierter Fälle, welche als Einträge des strafrechtlichen JudicatcnbucheS des Obersten Gerichtshofes eine große Bedeutung habe» und unmittelbar aus den oderstgerichtlichen Acten mitgetheilt wurden, einverleibt worden. Diese mit einem dreifachen, einem Paragraphen, Materien« und ausführlichen systematischen Sachregister versehene, beinahe 1400 Fälle umfassende Sammlung schließt sich enge un das de» Justizpraktikeru Oesterreichs unentbehrlich gewordene große Sammelwerk „die civilrechtlichen Entscheidungen de» k. k. Oberste» Ge-richtsflbfes, HerauSgegeben von Glaser, Unger, Walther", an und ist, wofür der Name und die Leitung des illustren Veranstalter- bürgen, ganz nach dem Plane und mit der juristisch-klassischen Präcision bearbeitet, welche den civilgerichtlichen Entscheidungen ihren dauernden Werth verliehen haben. Eine besondere Beachtung erheischt und verdient die Beschaffenheit der die Verwerthung der chronologisch geordneten Sammlungen sür Theorie und Praxis ermöglichenden Register. Nach einem fleißig gearbeiteten Paragraphenregister (Verzeichnis der einschlägigen und citierten Gesetze-stellen) — finden wir ein mit besonderer Sorgfalt und großem Fleiße — »ach einem wissenschaftlichen Systeme — bearbeitetes Sachregister, welche« das reichhaltige Judicatenmateriale in der streng logischen Kette wissenschaftlicher Begriffe citiert bringt und hierdurch auf dem Wege der Distincüvn und Synthese au« der bunten Menge juristisch beat« beiteter Fälle de» Schatz wissenschaftlicher Erfahrung zur klarsten Anschauung und fruchtbringender Verwer-thlng bringt. Die dem Sachregister angeschlossene Rcgister-System-Skizze dient zur schnellen und klaren Ueber-icht des das Sachregister tragenden Systembaues, sie legt dem juristischen Publicum zum erstenmale eine Systematik des österreichische» StrafrechteS vor, an deren methodisch leitlnder Hand schon der Studierende die Früchte einer 23jährigen Spruchpraxi» fast mühelos einheimfen kann. Daß mit einer solchen Arbeit den nunmehr auch n Oesterreich eingesührte» Seminarübungen ein ganz specisisch geeignetes ausgezeichnete» Hilfsmittel geboten wird, bedarf wohl keiner weiteren Erörterung. Einladung. Da» Kränzchencomitö der freiwilligen Feuerwehr beehit sich hiemit alle Gönner und Freunde derselben, da» löbl. k. k. OffizierScorp», ferner die p. t. Mitglied« de« Turnverein», der philharm. Gesellschaft, deS Rohrschvtzenverein», de» Sokol«, de» krainifchen Lehrer, und de» Arbeiterverein» zu tan Sonntag den 1. Februar 1874 in den Schießstätte.LocalitSte» statt-findenden Feuerwehrkränzchen höflichst zu laden. Familienkarten ü 2 fl. und Garnisonskarten k 1 fl. sind bei Herren Kleinmayr & Bamberg und Karinger zu lösen, allwo auch alle jene Herren, welchen au» Versehen (eine Einladung zugekommen ist, dieselbe beheben wollen. Am Sonntage, al- am Tage de» Kränzchen», sind die Eintrittskarten an der Kasse zu haben. «ingesendet. Herr Redacteur! In der gestrigen Nummer ihrer geschätzten Zeitschrift bringen Sie unter dem Stichworte ,,Wa» lattg^ währt, wird gut!" eine Notiz betreff» eine« Mannschaftswagen» für die Feuerwehr, deren ganze Fassung, namentlich in ihrem letzten Theile, von einer gewissen Gehässigkeit de« Verfasser« derselben zeugt und die Absicht zu schüren unschwer erkennen läßt. Im Interesse der Feuerwehr und gegenüber dem dieselbe so vielfach unterstützenden Publicum halte ich e« für geboten, nachstehende Aufklärungen zu geben. Allerding« sind für die Anschaffung eines sogenannten Mannschaftswagens nicht nur verschiedene Beträge gewidmet worden, sondern von Freunden der Feuerwehr wurden für denselben Zweck auch zwei Kaleschen geschenkt; allein von letzteren erwies sich die eine schließlich als zu schwach zur Verwendung und wurde deshalb um 100 fl. verkauft, die andere aber wird zu einem Mannschaftswagen um« gebaut, und ist dem hiesigen Fabrikanten Herr» Samassa der bezügliche Auftrag bereit« vor längerer Zeit ertheilt worbe*. Der Ausschuß mußte wider Willen sich zu diesem N o t h b e h e 1 f entschließen, da ein zweckmäßig con= struierter neuer Mannschaftswagen unter 6—700 fl. nicht beschosst werden kann, für einen solchen im ganzen aber nur ca. 220 fl. vorhanden sind. Au« der allgemeinen Feuerwehrkasse die fehlende bedeutende Summe zuzuschießen, konnte der Ausschuß sich um so weniger ent« schließen, als durch Fahrbarmachung der einen Metz-schen Spritze für die Beförderung dieser und der nöihigsten Bedienungsmannschaft auf größere Entfernungen hin gesorgt und somit dem dringendsten Bedürfnisse abgeholfen wurde, bei dem Umstande aber, als sich unser Feuerrayon eigentlich nur auf das städtische Gebiet beschränkt, eine weitern zwingende Notwendigkeit für die schleunige Beschaffung eines eigeut» liehen Mannschaftswagen- denn doch wohl nicht mehr vorliegt. Der Ausschuß glaubte vielmehr, die der Fe«» wehr großaiüihig gewidmeten Gelder zweckmäßiger für die Instandsetzung der Telegraphenleitung zu den Wach-terthürmen (463 fl.), für eine neue Schubleiter (480 fl.), üt neue Schläuche und eine neue Saugfpritzi (um circa 1000 fl. bei Samassa bestellt), für die erwähnte Fahrbarmachung der neuen Spritze (250 fl.) und andere Nachfchaffungen verwenden zu follen, was einen Kostenaufwand von über 2200 fl. verursachte. Bei diesen für dringender erachteten Auslagen, blieb, wie gesagt, sür einen Mannschaftswagen da« erforderliche Geld nicht verfügbar und die Anschaffung mußte notgedrungen aufgeschoben werden. Auf die übrigen Anwürfe und Anspielungen einzugehen, wird wohl jeder Einsichtige mit mir für überflüssig halten und bemerke ich nur, daß vorstehende Auskünfte auch dem Verfasser beredeter Notiz von mir feht gerne erlheilt worden wären. Mit vollkommener Hochachtung, ergebenst Doberlet, Feurrwehrhauptmann. Witterung. 2ai6acb, 31. Jänner. Morgens bewölkt, vormittags theilweise Äuffycittrung, sonniger Tag. Auslhauung. Nordwest mäßig. Tempera-tur: morgens 6 Udr — 3 6'. nachmittags 2 Uhr + 7 3° C. (1873 4" 25', 1872 + 41'). Barometer stationär 73706 Millimeter. Da» gestrige TageSmittel der Wärme + 0 3", um 16' über dem Normale. Verstorbene. Den 30. JLnner. Gertraud Renau«, Greißlenn, alt 43 I., Slkphantki,gösse Nr. 10, Rücktritt her vtatter,. — Mono Maloyer, OberconducteurSwitwe, 4°> I., Rretau; Vorstadt Nr. 3", i!nngenlähmu»g. — Maria witlmayer, Togelöh>ler»kind, 4 I. 7 M., Hradttzkyvorstadt Nr. !tk, acuitn Gkhirohühlenwasskrsucht. Telegraphischer Kursbericht am 31. Jänner. * ' . Papier-Rente 69,65 — Silber-Nente 74,55 — 1860« Staats Änlehen —, Bankaktien 984,— Lredit 240.— — London 112,90 — Silber 107,15 — St. k. Mllnz Dncaten 20.ArancS-Stllcke 9,08. DM- Fortsetzung in der Beilage. "MM Schlußverhandlung wider den Redacteur des „Laibacher Tagblatt" — Ottomar Bamberg — wegen Uebertretung der Vernachlässigung pflichtmäßiger Aufmerksamkeit und Obsorge. Wie bru geehrten Lesern des „Laibacher Tagblatt" wohl zur Genüge bekannt ist, nahm die Über die Privatklage des Herrn Pfarrers von Lustthal — Barthelmä Jarc — wider den verantwortlichen Redacteur unseres Blattes wegen ob» enannter Uebertretung angeordnete Schlußverhandlung am . Jänner d. I. vor den Schranken des hiesigen f. k. Landesgerichtes ihren Beginn nnd fand nach 3tägiger Durchführung in dem Montag den 12. d. M. vom hohen Gerichtshöfe pn-blicierten Erkenntnisse ihren Abschluß, laut welchem sich derselbe in dieser causa für incompetent erklärte und den Kläger zur Tragung sämmtlicher Gerichts- sowie auch der gegnerischen Vertretungskosten verurtheilte. Jedem wir unseren Lesern heute im nachfolgenden den versprochenen genauen Bericht über obige Verhandlung und die in mancher Hinsicht sehr interessanten Resultate, die die-selbe mitunter zutage förderte, bringen, wollen wir zuvor nur noch die Versicherung vorausschicken, daß unser Bericht auf Grund verläßlicher, g röß tentheils stenographischer Aufzeichnungen redigiert wurde und mit streug parteiloser Objektivität alles wesentliche — spräche es nun für oder gegen uns — ausgenommen enthält. Den Gegenstand nnd die Veranlassung der Klagestellnug glauben wir seitens unserer verehrten Leser dem Wesen nach ebenfalls als bekannt voranssetzen zu dürfen, und wollen daher nur noch diejenigen derselben, die sich über deren Genesis nachträglich etwa detaillierter zu unterrichten wünschen, ans die Nummern 29, 30 und 31 des „Laib. Tagbl." vom 5., 6. und 7ten Februar 1873 verweisen, in welchen sich unter dem Titel „Sine Gemeinde und ihr Seelenhirt".jene incriminierte— — 3 ausführliche Berichte umfassende — „Korrespondenz aus Lustthal", welche das eigenthümliche Gebaren des dortigen Herrn Pfarrers seinen Insassen gegenüber beleuchtete und durch deren Fassung sich derselbe widerrechtlich in seiner Ehre verletzt glaubte, enthalten findet. — Wir gehen nun zur Schilderung der Berhandlnng selbst über, welche, wie bemerkt, Donnerstag den 8. d. M. 9 Uhr vormittags ausgenommen wurde und der zahlreichen, von beide» Parteien vorgeladcuen Zeugen wegen, deren Zahl fick) ans 70 belief, sowie in Voraussicht der lebhafteren Beteiligung seitens des zuhörenden Publikums im großen Sitzungssäle des f. k. LaudesgerichteS im zweitem Stocke anberaumt worden war. Wie ed sich bald darauf zeigte, erwies sich diese Voraussicht im Lause der Verhandlung auch in der That als vollkommen begründet, indem der Verhandlnngssaal sämmt-tiche 3Tage hindurch ununterbrochen von einem sehr zahlreichen, fast ausschließlich nur den distinguiertesten Kreisen angehö» renden Publicum erfüllt war. JnSbesonder« stark sahen wir die juristischen Kreise nnseier Stadt vertreten, von denen zahlreiche Repräsentanten 6cm Verlauf« dieser nicht mir i» allgemein socialer, sondern — wie dies ans de», später folgenden Plaidouer unseres Vertreters, Dr. Suppau, am deutlichsten erhellen wird — auch in juristischer Hinsicht sehr interressa»ten Verhandlung mit lebhafter Spannung ent-gegensahen. Den Gerichtshof bildeten: O. L. (8. R. Kapretz als Vorsitzender nnd die L. G Räthe Petto und v. Zhuber als Bataillen. Als Schriftführer fungierte der t. k. Auskultant v. Strahl. Vonseite des Anklägers erschien als dessen Aiv wall Dr. Ahaiii, indeß Dr. Snppau die Vertretung deö Angeklagten Übernommen hatte. Gleichwohl wohnten auch so-ivehl der Privatkläger Herr Pfarrer Barth. Jarc. als auch der Geklagte, Redakteur Olt. Bamberg, au der Seile ihrer bezüglichen Vertreter dem größten Theile der Verhandlung persönlich bei. Vor Veginn derselben richtete der Vorsitzende an beide Parteien die Übliche Aufforderung, sich zu erklären: ob sie etwa bereit feien, einen Vergleich einzugehen nnd von jeder weiteren Verhandlung abznsteheu. Woraus der klage-rische Vertreter, Dr. «Haiti, sich nomine seines Clienten unter der Bedingung hiezn bereit erklärt, daß Herr Bamberg 1. im „Laibacher Tagblatt" eine Erklärung dahin ab* gebe, daß die in den Nnmmern 2V, 30 und 31 des „Laibacher Tagblatt" vom 5., 0 ««d 7. Februar 1873 enthaltene, gegen den Psarrer von Lnstihal gerichtete Correspondeuz nur ans Versehen, ohne Wissen nnd Wollen der Redaktion Ausnahme in das Blatt gesunden habe, und 2. sammlliche bisher anerlaufenen Kosten zu tragen übernehme. — Dr. Snppa» erwidert dem entgegen, diese Vergleichs-Propositionen ans mehrfachen Gründen entschieden zn> tMweiftn zu müsse», und zwar nicht mir deshalb, weil die gesorderte Erklärung eine Lüge wäre, da eS seitens seines Clienten gar niemals in Abrede gestellt, vielmehr jederzeit nnd auch heute noch, an dieser Stelle, ans trtlcflich zugegebeu werde, daß die bewußte Correspondeuz von ihm mit vollem Wissen undBedacht in das Tagblatt ausgenommen wurde, da er von der vollsten Wahr, heit derselben überzeugt sei und den diesbezüglichen Wahrheitsbeweis im Lause der Verhandlung auch zuversichtlich zu "bringen hoffe, sondern vor allein auch aus dem Grunde, J»til er den gegenwärtigen Fall für die Rechte der Preß-leeiheit von höchster Wichtigkeit halte. Sein Cl ient würde da-her auch selbst dann nicht zurücktreten, wenn sogar der t>err Psarrer selbst die beiderseitige» Koste» zu tragen be-l*it wäre. — Dr. Ähaiit ersucht auf das hiu, die Verhandlung zn «öffnen und ihren weiteren Gang nehmen ju lassen. — O. Bamberg, vom Vorsitzenden um feine Generalien befragt, giebt an: in Laibach geboren, 26 Jahre alt, katholischer Religion, verehelicht, Buchhändler, Buchdruckereibesitzer : und verantwortlicher Redacteur des „Laibacher Tagblatt" zu stiii; gerichtlich sei er bisher unbeanstandet, mit Aus- i nähme dreier Geldstrafen <\ 5 fl. 6. W, zu welchen er in feiner letztgenannten Eigenschaft wegen Uebertretung der Preßordnnng vernrtheilt wurde. Es erfolgt sohin die Aufrufung der Zeugen und die im § 229 St. P. O. vorgeschrie-bene Ermahnung derselben zur Angabe der Wahrheit. Mit Ausnahme dreier Zeugen, von denen der eine, Thomas Kramer, durch Krankheit verhindert ist, während den beiden anderen, Martin Jakopii und Franz Klemeniii, die gerichtliche Vorladung wegen Absentiernng nicht zugestellt werden konnte, sind sammtliche Zeugen im Sale erschienen. Da der Name des Pfarrers Jarc unter den aufgerufenen Zeugen nicht genannt wurde, obgleich Dr. Suppan ihn in seiner Eingabe als solchen namhaft gemacht hatte und derselbe laut; des über diese seine Eingabe ersiosseneii landesgerichtlichen Bescheide« auch als Zeuge mgeladeti wurde, so erbat sich Dr. S ii p p a n das Wort, um dieses Uebersehen zu konstatiere» und zugleich einen Gerichtsbeschluß über die Frage einzuholen : ob Herr Pfarrer Jarc als Zeuge einzuvernehme» oder als Prozeßpartei zu betrachten sei? Dr. Ahacii repliciert hierauf, gegen diese Auffassung 1 protestieren zu müssen, indem sein Client als der Beleidigte, somit gleichsam an Stelle des öffentlichen Anklägers hier sei »nid demnach auch nicht als Zeuge einvernommen werden könne. — Zur Entscheidung dieser Streitfrage zieht sich der Gerichtshof für kurze Zeit zurück nnd verkündet nach Wieder-! kehr durch den Vorsitzenden feinen Beschluß dahin, daß Herr Pfarrer Jarc in seiner Haupteigenschaft allerdings als Kläger ! zu betrachten sei und demnach auch das Recht besitze, der ganzen Verhandlung beizuwohuen, daß er anderseits aber,; da er als Zeuge vorgeladen wurde, auch die Pflichte» eines, solchen besitze und demnach auch als Zeuge eiuvernommen werden wird. — Dr. Ahaiic, vom Vorsitzenden hiezu aufgefordert, schreitet tut» zur Stellung der Anklage, welche er in nachfolgender Weise entwickelt': „Ohne ein Klericaler zu sein — beginnt Dr. Ahaii?, — obgleich anderseits jedoch auch kein Feind der Geistlichkeit j und nicht zu denjenigen gehörend, die da glauben, daß der Geistliche vollkommen recht- und ehrlos dastehe, habe ich doch mit Vergnügen die Vertretung meines Mitschülers und | langjährigen Freundes, des Herrn Pfarrers Jarc, übernommen, da es sich in diesem Falle um das höchste Gut des Menschen, um seine Ehre handelt. Mein Client wurde vom „Laib. Tagbl." in der heftigsten und gemeinsten Weife angegriffen nnd au seiner-Ehre gekränkt, »ud da ihm seitens der Redaktion trotz wiederholter Aufforderungen jede Satis-faction hierüber beharrlich vemeigert wurde, so bleibe demselben nichts anderes übrig, als sich diese auf gerichtlichem Wege zn suchen. Nachdem schon in einer srühereu Nummer des „Laib. Tagbl." vom Jahre 1872 unter dem Tittel „Ge° meiudezustäude" ein höchst ehrenrühriger Artikel über meinen Clienten erschienen war, brachte» endlich die Nummern 2!), 30 und 31 vom 5., G. und 7. Februar 1873 unter dem Schlagworte „Eine Gemeinde und ihr Seelenhirt" eine ausführliche, die gemeinste» Beschuldigungen gegen meinen Eli-enten enthaltende nnd dabei ans gröbster Unwahrheit beruhende Correspondeuz aus Lustthal, durch welche derselbe in empörendster Weise dem öffentlichen Spotte preisyegebeu wurde. Diese öffentlichen Angriffe begründen nun mit Rücksicht daraus, daß dieselbe» i» einer Druckschrist verbreitet wurde», das Vergehen der Ehrenbeleidigung »ach SS 488 und 491 St. G., welches Vergelten aber dem verantwortlichen Re> dactenr nach § 30 und 33 des Prcßgesetzes nur als lieber- j tretung der Vernachlässigung der pstichtmäßigen Aufmcrt- -samkeir und Obsorge augerechnet werden kann. Ich klage demnach Herrn Ottomar Bamberg dieser Uebertretung an nnd bitte um die Eröffnung deS BeweiSverfahrens, indem ich von der Verlesung der Anklageschrift Umgang nehme." — Es repliciert hierauf Dr. Snppan: „Wenn auch der Herr Vertreter des Klägers von der Verlesung der Anklageschrift Umgang zu nehmen 'erklärt, fo muß ich anderseits, als Vertheidiger, im Interesse meines Clienten auf derselbe» bestehen, nnd zwar ans dem Grunde, weil es dem klägerische» Anwalt heute souderbareriveise beliebte, seine Anklage auf Punkte auszudchnen, die ich vergeblich in der Anklageschrift enthalten suche. So hat sich z.B. der Herr Pfarrer — um nur einige Belege hiefür anjufüljmt — in der Anklageschrift über den Vorwurs, unrechtmäßigerweise Gelder eingetrieben Mt haben, nicht beschwert; ebenso auch nicht über die Be ('imptimg, daß er die Weiber anssorderte, der Wirtschaft heimlich Gelder zu entnehmen und ihm zu iiberbriugeu ii. s. w. Der § 11 des Gesetzes vom 17. Dezember 18(52 schreibt diesbezüglich nun ausdrücklich vor, daß iit der Anklageschrift der Thatbestand des strafbaren Vergehens genau bezeichnet und angegeben sei» müsse: der Ankläger ist demgemäß daher auch entschieden nicht berechtigt, seine Anklage bei der Verhandlung auch noch auf andere, ursprünglich nicht angeführte Anwürse anszndehnen, und zwar um so weniger, als rücksichtlich dieser letzteren — selbst wenn sic begründet wären — ohnehin jede Straffälligkeit durch die Verjährung schon längst erloschen wäre. Ich bitte demnach die Anklageschrift zu verlesen und dem entsprechend auch die Verhandlung nur auf die vom Herrn Pfarrer in der erstereu beanständeten Punkte z» beschränken." — Dr. «Haiti: „Wiewohl ich gegen die Verlesung der Anklageschrift nichts einzuwenden habe, muß ich doch gegen diese Anschauung entschieden protestieren, da der citierte § 11 in keiner Weise die Beanstandung des ganzen Artikels vorschreibt. Auch geschah die Auszählung der Anwürfe in der Anklageschrift nur beispielsweise, daher ich mich noch immer für berechtigt halte, die Anklage heute auszudehnen und ganz nach meinem Belieben zu formulieren." — Der Schriftführer nimmt nun die Verlesung der Anklageschrift vor, nach deren Beendigung der Vorsitzende sogleich zum Verhöre des Angeklagten schreitet. Redacteur Bamberg verantwortet sich in kurzer Weise dahin, daß er die Correspondeuz aus Lnstihal erhalten und mit Wissen und Vorbedacht in fein Blatt ausgenommen habe, nachdem er sich von der Wahrheit nnd Berechtigung der in derselben enthaltenen Behauptungen überzeugt hotte. Er habe dies gethaii, weil er es für die höchste und ehrenvollste Ausgabe der Presse hält, öffentlichen Uebelständeu abzuhelfen, und weil es seiner Ansicht nach nur auf diese Weise möglich war, die arme lustthaler Gemeinde von den unerträglichen Bedrückungen nnd systematischen Aussaugungen ihreS Pfarrers, gegen welchen ihm schon so vielfache berechtigte Klagen zugekommen ivaren, zu befreien. Er sei bereit, die 11 vom Herrn Kläger als Lügen bezeichnet«! Anschuldigungen — soweit sie in der Anklageschrift enthalten sind — zu erweisen; anderseits müßten sodann aber auch im Beweiserbringuiigssalle, den er übrigens zuversichtlich erwarte, — als natürliche Consequeuz desselben alle in seinem Blatte dem Herrn Pfarrer aiigeworfeiien schlechten und niedrigen Eigenschaften mit der ganzen Schwere öffentlich und gerichtlich erwiesener Wahrheiten auf denselben zurückfallen. Ju dieser Voraussicht bitte er daher vertrauensvoll um die nunmehrige Eröffnung des Beweisverfahrens. — Dr. Aha« iit repliciert mit dem, daß er diese Verantwortung eine unrichtige und mangelhafte nennt, da sie sich nicht auf alle Anschuldigungen bezieht und z. B. die bezüglich der Ehefrauen ganz unberührt läßt; worauf Bamberg im Sinne der bereits früher von feinem Vertreter mit Recht erhobenen Einwendung einfach daraus hinweist, daß dieselbe nicht in der Anklageschrift enthalten sei nnd er sich demgemäß darüber auch in gar keine Verantwortung eiuzulassen näthig habe. Es erfolgt nun die Einvernehmung der Zeugen, als deren erster der Privatkläger selbst, Herr Barthol. Jarc, erscheint. Derselbe gibt an, 42 Jahre alt, seit 1. Oktober 1868 Pfarrer in Lustthal und gerichtlich bisher unbeanstandet zu sein. Zunächst tcu Vorwurf ungesetzlicher Geldeintreibungen zn seinem Stallbau berührend, erklärt Zeuge dies für unwahr, da er als Obmann deS Baucomite von der !. k. Be-zirkshauptttiauuschaft zur Einhebung der von der Gemeinde selbst beschlossenen und nach den Steuerausweisen «parlierten Coiicurreuzbkiträge ermächtigt war. Auch der Vorwurf, die Sakramente missbraucht zu haben, sei unbegründet ; er habe dies nie gethau, sondern nur die Spenduug derselben als Gelegenheit benützt, die Schuldner in aller Güte »ud Freundschaft zur Zahlung zn mahnen, jedoch selbst im NichtzahlungSsalle die Sakramente nicht verweigert. Daß er die Tauspatheu jedeSmal vor Vornahme der Taufhand-limg früher zu sich kommen lieS, hatte nicht etwa in einem beabsichtigten „Verhöre", sondern nur darin seinen Grund, baß er, uni ltmichtige Eintragungen in die Kirchenbücher seitens deS noch jungen und unerfahrenen Kaplans zu ver-hittder», dieselben jederzeit selbst vornehmen wollte. Daß er den Joh. Vodnik, als er einst als Tanfpathe bei ihm erschien, an seine noch anShastende Schuld ermahnte, sei allerdings ivahr, jedoch habe er ihm auch seine, von ihm vernachlässigten Christenpflichten vorgehalte«, ihn zum Erscheinen bei der „AuSsrage" gemahnt nnd ihm nicht gedroht, die Vornahme der Tause zu verweigern, falls er nicht zahle» wollte. An den Vorfall mit Majdii könne er sich zwar nicht mehr erinnern, jedoch habe er ihm sicherlich nicht gesagt: „Oe nc boü placal, ne lios za botra.* Auch bet der tlffaire mit Gostinkar handelte es sich nicht nnis Geld. AIS »enilich Gostiniar einst als Tanfpathe in etwas berauschtem Zustande zu ihm kaut, habe Zeuge ihm vorgeworfen, daß er die Erziehung seiner Kinder vernachlässige nnd seinen Sohn nicht zur Schule schicke, und habe ihm gedroht, daß er ihn »ächsteSmal davonjagen werde, wozu er als Pfarrer »ach dem Rituale übrigens auch berechtigt sei; auf das hin sei nun Gostiniar selbst weggegangen und hieraus seien der ivießuer und die Hebamme Patheit gewesen, jedoch habe nicht er sie dazu bestellt. Auch jener Vorfall bezüglich der Tause des KiiideS eines gewissen Ales verhalte sich nicht fo. wie er ihm im Tagblalle vorgeworfen wurde, sondern einfach folgendermaßen : EineS SominernachmittagS, bald nach Tische, jei er, in der Absicht seinen benachbarten und befreundete» AuitScollcgc», den Pfarrer von St. Helena, zn besuchen, mit seinem Kaplane von Hanse an» in die Richtung nach St. Helena gegangen, ohne von einer vorzuiuhmendtii Taufe etwas gemußt zn haben. Kaum außerhalb des Dorfes an-gelangt, hörten beide, wie ein Weib ihnen aus der Ferne etwas zitruse, ohne sic jedoch verstehen zu können. Als der Kaplan auf tat hin zurückwollte, habe er ihm gesagt: „Laß doch die Baben, wenn sie etwa« will, wird sie uns schon selbst Nachkomme»." Sie ließen sich daher nicht stören, sow dein gingen ruhig weiter und führten ihren Besuch au«. Erst am nächste» Tage 'habe er dann zum erstenmale gehört, daß eS sich »m die Vornahme der Taushandlung an dem AleK'schen Kinde gehandelt habe, doch sei es nicht wahr, daß er denselben sodann beschimpft habe. Ebenso habe er für Firmzettel niemals eine Gebühr verlangt, wohl aber '6et I dieser Gelegenheit oft freiwillig gegebene Beiträge für die Kirche erhalten. Der Vorfall mit Johanna Pogainik sei desgleichen unrichtig erzählt. Dieselbe ljabe nemlich Kinder, | die in verschiedenen Pfarre» getauft sind; vor der Firmung habe er baßer jeweilig die Beibringung der Geburtsdaten verlangt, und da dieselbe nid)t erfolgte, die Firmzettel verweigert. Dasselbe lhat er auch allen jenen Ämtern gegenüber, die die Schule nicht besuchten, da der Unterricht für Die Firmung von ihm mit dem Schulunterrichte verbunden worden war. Auch für die «usfolgung der Ausfragzettel habe er nur „freiwillig gespendete" Beiträge erhalten, jedoch leine selbst abverlangt; die Verantwortung LeS Angeklagten Über alle diese Gegenstände fei datier unwahr. Nicht minder fei die Schilderung des Vorfalls mit der alten Trobentrrca, daß er ihr nur einen Theil des Zettels ausfolgen wollte, wenn sie nicht einen ganzen Gulden hiefür erlege, oder daß er überhaupt alle -diejenigen, die dies nicht thaten, beschimpfte, erlogen. Zeuge verliest sodann eine Stelle aus dem pfarrämuichen Verkündbuche u»d weist daraus nach, daß er von der Kanzel aus feine Pfarrinfaffen aufgefordert babe, ihm gelegentlich der kirchlichen Ausfrage freiwillige Beiträge zu bringen. Auch für die Spendung der ersten H. Lommunion habe er feine Gebühr abverlangt, wohl aber habe er die Einrichtung hiebei «»geführt, daß zum Zwecke der Erhöhung der Feierlichkeit dieses Actes alle Kinder bei derselben mir Wachskerzen erscheinen mußten. Diese Kerzen nun habe er beigestellt und infolge dessen auch von allen jenen, die dieselben mit nach Hause nahmen, den Kostenpreis eingefordert. Und zwar mußten ihm die Kinder im ersten Jahre — 1869, — wo sie »/.pfündige Kerzen erhielten, 70 fr. und in den folgenden Jahren — für '/«pfündige Kerzen - 40 fr. bezahlen. Ganz armen Kindern habe er dieselben sogar unentgeltlich geliehen. Der Fall mit der Äufiova Reza fei nicht wahr, da er für (Kommunionen überhaupt feine Zettel ausgegeben habe. Auch bei der Einfor-d rung der Trannngsgebühren habt er sich stets nur nach der Stollordnung gehalten und für eine Trauung sammt Messe nie mehr als 5 fl. gerechnet, desgleichen für die „Buschen" weder je etwas gefordert, noch erhalten. Wie viel Kerzen bei den Copnlationen in der Regel angezündet wurden, wisse er sich nicht zu erinnern. Daß er einen gewissen Matiiek, als derselbe einst z» einer Trauung als Beistand kam, weggejagt babe, fei allerdings wahr, jedoch wäre er, da derselbe notorisch im Concnbinate lebte, nach dein Rituale hiezu volllonmien berechtigt gewesen. Den Brautleuten m seiner Pfarre habe er niemals vor der Trauung die Geburtsscheine oboerlangt; nur ein einzigesmal habe er dies einer Braut gegenüber gethan, jedoch mit Recht, da dieselbe minderjährig und überd es aus eit.er fremden Pfarre gebürtig war. Bon Vogaja habe er nicht mehr verlangt, als ibm die Stollordnung erlaubte; gab ihm jedoch jemand freiwillig mehr, so habe er es natürlich stets anstandslos angenommen Mit einem gewissen Joh. Kunst! habe er im Leben nie etwas zu thun gehabt, die ganze diesbezüglich vorgebrachte Geschichte beruhe daher ans Erfindung. Auch bei Begräbnissen babe er — wie stets — nur stollgernäß gerechnet. Pecar schulde ibm noch heule die Gebühren für »in Begräbnis. Auch habe er ibm dieselben blos mit 2 fl. angerechnet, denn das übrige betraf seine rückständigen Beiträge für den Bau des Kirchlburins und die Glockenuuilage für St. Katharina. Die Slffaire mit Maria Bertoncel fei erdichtet; er habe sie allerdings ausgemacht, jedoch nur der fehlenden Geburtsdaten wegen. Ter Mutter des Kindes, die sodann 3 fl. 8 kr. an Begräbniskosten erlegte, habe er jedoch nichts leides gesagt. Bon Joh. Jeron habe er sich an Begräbniskosten wobl 37 fl. 60 kr. zahlen lassen, doch sei dabei au» die Messenstiftung mit eingerechnet. Hinsichtlich der «ir> chensitze habe früher in der Pfarre die Uebung bestanden, daß die vacanten um 2 fl. ausgerufen und au den Meistbietenden licitando veräußert wurden, wobei es laut Pro: tvkollsausweis mitunter vorkam, das dieselben bis auf 23 bis 24 fl. zu stehen kamen. Da er nun bald nach seiner Amtsübernahme wahrnahm, daß manche Familien mehr Sitze als »othwendig, andcre alte Leute wieder keine Sitze hatten, so habe er von nun an die vacanten Kirchensitze gegen eine Umschreibgebiihr von 5 fl. und gegen eine jährliche Zahlung von 35 fr. nach seiner Wahl selbst vergeben. Nur denen, die nicht umschrieben waren, habe er die Sitze wcgqenommen und dieselben dann anderweitig vergeben. — Auf Befragen seines Vertreters gibt Zeuge weiter au: daß diejenigen, die ihren Sitz einmal bezahlt hatten, denselben lebenslänglich behielten, und daß er niemanden denselben unberechtigterweise weggenommen habe, wohl aber sei es hie und da vor. gekommen, daß er solchen, die im Kirchenbesiiche lässig waren, mit der Entziehung ivrer Kirchensitze drohte, soferne sie sich nicht bessern sollten. Für die Ausfertigung von Familien-au-kunftsbögen habe er jeweilig die gesetzlich normierte Gebühr per 2 fl. verlangt. Ufbfr Aufforderung Dr. Suppan's, da« diesbezügliche Gesetz zu nennen, welches ihn zur Einhebung dieser Gebühr berechtige, führt Zeuge de» im „firch-liehen Berordnungsblatte der l'aibactjer Diöcese" verlauibar-ttn Erlaß des Ministers de 3 Inner» vom 21. Jnli 1872, Z. 2102, an. Zeuge erflärt serners die der Helena Lajhen angeblich zugesügten Beschimpfungen für erlogen. Helena Eajhen habe nemlich außer ihren eigenen Kindern au* noch zwei Findelkinder in Verpflegung gehabt, weshalb er sie uifeii lies und sie ermahnte. Auch habe er darüber der f. k Bezirks-hauptmannschafteine»Bericht erflattet(verliest denselben), über welchen »hr die zwei Findelkinder wieder abgenommen wurden. Dr. Snppan: Von welchem Datum ist dieser Bericht? Zeuge: Bvm II. August 1869. Daß Zeuge bei Spendung de» H. AltarsakramenIeS mehrere absichtlich Überging, fei richtig; doch habe er dies nur um eine regelrechte Ordnung tinzuflthmi gethan. Die luslthaler Kirche fei nemlich sehr klein, weshalb er die Verfügung traf, daß alle Kinder beim Hochaltar und alle Erwachsenen beim Communioiigitter gespeist werden. Dies habe er auch so von der Kanzel verkündet. Da sich nun mehrere Sonntagsschüler nicht darnach hielten und sich unter die Erwachsenen mischten, so habe er sie dann absichtlich übergangen. Daß dies unter anderen auch dem Neffen des Barth. Pevc passierte, wäre daher möglich, jedoch geschah es gewiß nicht aus Gehässigkeit seinerseits. Daß Zeuge mit dem Barth. Pevc auf gespanntem Fuße lebe, sei allerdings wahr, doch sei in diesem Falle nur letzterer selbst hieran schuld. Die Veranlassung zu diesen Differenzen fei darin gelegen, daß Pevc, der früher Kirchenprobst war und als solcher das Oratorium benützte und sich sogar ein Schloß zu demselben machen lies, auch später noch Ansprüche darauf machte, obwohl er inzwischen, während der Psarrvacanz, über Anordnung des f. b. Ordinariates dieser Stelle entsetzt worden war und der von ihm diesbezüglich überreichte Rekurs bis heute noch nicht erledigt ist. Als später Zeuge die Pfarre übernahm, sei er anfänglich sogar willens gewesen, dem Pevc die weitere Benützung des Oratoriums zu gestatten, doch da ihm die Kirchenpröbste dies widerriethen, so unterlieg er es und verbot ihm das Oratorium. — Hierauf nun kam Pevc einmal selbst zu ihm und bat ihn mit einen Sitz in der Kirche, bei welcher Gelegenheit er ihn wegen des schlechten Beispieles, das er der Gemeinde durch sein feindseliges Benehmen gebe, ermahnte und ihm, da ihn Pevc auf daS hin um Verzeihung bat, gestattete, in der Sacristei eilte Bank für sich aufzustellen, welche Erlaubnis er jedoch bald darauf schriftlich wieder zurücknahm, da er gehört hatte, daß die Frau des Pevc inzwischen beim Ordinariate in Laibach gewesen sei und daselbst lügenhafte Beschwerde» über ihn vorgebracht habe. (Sitte Bemerkung darüber jedoch, daß Pevc zu sehr regierungsfreundlich gesinnt fei, habe er nie gemacht. lieber Ersuchen Dr. SthaW kam sodann eine Note des Steueramtes Egg und eine der Bezirkshanptmaiinschast Stein zur Verlesung, welche die Berechtigung des Psarres zur Enthebung der repartierten Beiträge für die Herstellung feiner Wirthschastsgebäude darthu». Endlich' stellt Zeuge Balh. Jarc über Aufforderung feines Vertreters noch tu Abrede, die Weiber feiner Pfarr insassen je anfgefordert zu haben, der Wirtschaft heimlich Geld zu entnehmen und ihm zu überbringen. Vor Beginn der weiteren Zeugeneinveruehmuugeu erklärt Dr. Sttppaii, daß er gleich vorne herein cumulativ die Beeidigung sämmtlicher nachfolgenden Zeugen beantragen «olle, um dies nicht später bei jedem einzelnen thun zu müssen. Dr. Snppan begründet diesen seinen Antrag damit, als er eS bei der ihm bekannt gewordenen äußerst lebhaften Agitation, die feiteiis der Geistlichkeit gegen die Zeugen in Szene gefetzt wurde, und bei den ihm gleichfalls von mehrfacher Seite gemeldeten moralischen Pressions- und Einschüchterungsmitteln und Mittelchen, die in letzterer Zeit in der Gemeinde, sei e» nun von der Kanzel selbst, sei es von anderer „befreundeter" Seite diesbezüglich in Anwendung gebracht wurden, sowie endlich bei dem llmstaiide, als es der Herr Pfarrer vorzuzieheu scheine, bei den Zeugenvernehmungen persönlich anwesend zu (ein, geboten erachte, auf die Beeidigung sämmtlicher Zeugen — mit Ausnahme des Herrn Pfarrerö Jarc selbst — zu 'bringen, da er es nur auf diese Weise für möglich halte, die vollste Wahrheit zu erfahren. Er ersuche daher den Vorsitzenden, jeden einzelnen der Zeugen diesbezüglich eindringlich ju ermahnen und niemanden vor Entschied der Beeidigungsfrage zu entlassen. Der Vorsitzende sichert dieS zu und ordnet zugleich — da die Stunde bereits auf % 1 vorgerückt war — die Abbrechung der Verhandlung und die Fortsetzung derselben um 3 Uhr nachmittags au. Bei der nachmittags zur angesetzten Stunde erfolgten Wiederaufnahme beginnt der Vorsitzende zunächst mit der Vernehmung der vom Privatkiäger namhaft gemachten Zeugen. Da fämmtliche der nun folgenden zahlreichen Zeugen zumeist nur über die gleiche» Fragepunkte vernommen wurden lind viele von ihnen nichts nennenSwertheS, viele andere wieder nur gleichartiges mit ihren Vorgängern auSsag-teil, so wollen wir in »nserein Berichte hierüber, um unnötige und in den meiste» Fälle» ganz iittereffelofc Wiederholungen und Weitschweifigkeiten zu vermeiden, eine noth-gedrungene Sichtung auwenden, indem wir aus den einzelnen Vernehmungen »ur dasjenige anfithreu, was in irgend einer Hinsicht — wir wiederholen nochmals: streng objectiv, ob für oder gegen und — etwas neue» oder doch abweichende- von früheren Aussagen zutage förderte. Wir sind überzeugt, dadurch gewiß nur de» Wünsche» unserer Leser z» entsprechen. Zur' besseren Orientierung derselben wollen wir früher »»r noch die allgemeine Bemerkung voranSschi-efen, daß mit Ausnahme von 6 Zeuge» (Pfarrer Barth, und Kaplan Franz Jarc, Herr und Frau Pevc sammt Nesse) alle dem Bauernstande angehßren, theilS selbständige Grundbesitzer oder Besitzerinnen, tHeils Feldarbeiter oder Handwerker sind lind durchgehendS auS der Pfarre Cupthal oder der nächsten Umgebung gebürtig sind. Die Reihe der vonseite der Anklage vorgebrachte» Zen-gen eröffnet Josef Jeroväek, verehelichter Grundbesitzer aus Förtschach, gerichtlich unbeanstandet. Derselbe sagt aus, daß er mit de», Pfarrer schon oft, jedoch stets ohne Ausland gehabt zu habe», verhandelt habe. Tauf- und Trauzeuge war er wiederholt, niemals ließ ihn der Pfarrer früher zn sich ruftu. WaS die Parttitn zahlen mußten, könne er jedo» nicht angeben, nur das weiß er, daß sich ihm gegenüber »och niemand über die zu hohen Forderungen des Pfarrers beklagt habe. Auch über die Bezahlung von Firmzetteln wisse er nichts, da seine Kinder bereits unter dem früheren Pfarrer gesinnt wurden. Bei der ersten Eomtnunion mußten die Kinder die Kerze bezahlen; wer nicht zahlte, durfte dieselbe nicht nach Hanse mitnehmen. Für die Ausfragzettel fei nichts verlangt worden, wohl aber habe die Gemeinde selbst beschlossen, daß zur Deckung der Kosten für eine neu angeschaffte Fahne jeder, also auch die Ledigen, gelegentlich der Ausfrage dem Herrn Pfarrer etwas geben solle. Daher rühre diese Notiz, doch sei nicht gerate 1 fl. als Taxe gefordert oder demjenigen, der dieselbe nicht zahlte, der Aussragezettel vor-enthalten worden. Kirchensitze besitze er zwei, einen von früher, den er mit 12 fl. bezahlte, und einen von neuerer Zeit, den er mit 14 fl. licitando erstand; außerdem müsse er für jeden derselben jährlich 35 kr. entrichten. Dies sei schon früher so Sitte gewesen. Auch habe der Psarrrer in seiner Gegenwart noch niemanden beschimpft. Der Ban der pfarrhöf-lieben Wirthschastsgebäude sei von der Gemeinde selbst beschlossen, der Pfarrer daher zur execntiveu Einbringung der diesbezüglichen Beiträge berechtigt gewesen. Von einer Aufforderung der Weiber seitens des Pfarrers, ihm heimlich Geld zn bringen, sei dem Zeugen nichts bekannt. Ucber die Commiinionordnung sagt Zeuge in ganz gleicher Weise, wie früher vom Pfarrer erzählt wurde, aus. Bei der Uebergehung des Pevc'scheu Neffen sei er speciell nicht dabei gewesen, könne daher hierüber nichts angeben. Daß der Herr Pfarrer die Abbrändler in Klece irgendwie unterstützt hätte, davon sei ihm ebenfalls nichts bekannt geworden. Auf die Anfrage de« Dr. Snppan: wo, von wem und mit welchem Rechte der Beschluß gefaßt wurde, daß die Ledigen zur Deckung der Fahne »kosten gelegentlich der Ansftage freiwillige Beiträge leisten sollen, äußert sich Pfarrer Jarc dahin: Es sei bei ihm die Anfchaffitng einer neuen Fahne beschlossen worden und er auf das hin in die einzelnen Häuser sammeln gegangen; da dieses Sammel-ergebitis jedoch nur ein geringes Resultat lieferte und zur Kostendeckung nicht hinreichte, so fei der Rest aus die einzelnen Grundbesitzer repartiert worden, infolge dessen diese dann beschlossen, auch die Ledigen zur Zahlung „sreiwil-lliger" Beiträge bei oberwähnter Gelegenheit zu veranlassen. Zeuge I e r o v § e f erklärt ferner, daß ibm persönlich von einer hiebei seitens des Herrn Pfarrers etwa ausgellbten direclen Pression, beziehungsweise Vorenthaltung des AuSsragzettels im Nichtzahlungssalle nichts bekannt sei; wohl aber wurden denjenigen, die ans der Religion nichts wußten, die Zettel verweigert. Daß der Pfarrer nur diejenigen faktisch prüfte und ausfrug, die nichts zahlten, wisse er nicht; auch fei die Höhe dieser zu zahlenden Beiträge nicht festgesetzt, sondern den Ledigen freigestellt worden. Spe-ciell ihm gegenüber habe sich niemand über abgeforderte zu hohe Gebühren seitens des Herrn Pfarrers beschwert. Der zweite Zeuge Franz Grat, verehelichter Halbhilbler a»5 Förtschach, wegen Übertretung gegendie körperliche Sicherheit des Lebens mit 8 Tagen Arrest abgestraft, derzeit Kirche» probst, gibt a», schon oft Xanfpathe gewesen zn sein, jedoch nichis davon zn wissen, daß solche vom Pfarrer zuvor verhört, beschimpft oder gar fortgejagt wurden. Für Firmzettel wurde nie etwas gefordert, anch habe er für den Ausfrage-zcltel niemals etwas bezahlen müssen. Bei Copnlationen habe sich der Pfarrer stets nach der Stolloidming gehalten, auch ihm gegenüber habe sich niemand beklagt. Die Kirchen sitze wurde» früher tiriliert und kamen oft auf 15 fl. zu flehe», jetzt aber vergebe sie der Pfau« selbst und kosten sie nur blos 6 fl. auf Lebenszeit; nach de», Tode des Besitzers fallen sie an die Kirche zurück. „Wer tie Kirche jedoch nicht besucht — meint Zeuge — verdiene es auch, daß ihm fei» Sitz weggenommen werde, obwohl — wie er gleich darauf hinzufügt — er damit nicht gesagt haben wolle, daß der Herr Pfarrer dies je wirklich gethan habe." Beschimpfungen seitens des Pfarrer« habe er ebenfalls nie gehört. Mathias Loj ar, verehel. Hübler aus Förtschach, mibeoii standet, behauptet über die Höhe der verlangten Taus- oder Lraugebühre», über früher vorgenommene Berhöre oder diesbezügliche Beschwerde» der Insassen nichts zu wissen. Für den Firmzettel feines KindeS wurde ihm nichts ab-verlangt, lieber die gelegentlich der Aussragr gesammelten freiwilligen Beiträge sowie die Kerzeiizahluiige» bei der erste» Eommunioit äußert sich Zeuge in gleicher Weise wie Zeuge Jeroväek. Seinen Kirchenfitz habe er mit 5 fl. bezahlt und hierüber nie einen An stand gehabt. Daß Pfarrer Jarc feindselig oder rachsüchtig sei, habe er nicht gehört, ebenso auch nicht, daß er die Leute mitunter mit Lump, ti pimtar, ti suntar aiizusahren pflege, höchstens ein Betrunkener habe sich hie und da über ihn beklagt. Er speciell sei mit dein Pfarrer sehr zufrieden, derselbe thut viel für die Kirche, sei ein guter Lehrer des Volkes und der Schule; ja Zeuge behauptet sogar, „eS sei in Lustlhal noch gar niemals ein so guter Pfarrer gewesen wie dieser!" Bei dein hierauf erfolgenden Aufrufe de- Zeugen Johann <61 e ersucht Dr. Snppan den Vorsitzenden, denselben insbesondere an die Heiligkeit des EideS zu erinnern, da ihm von verläßlicher Seite berichtet wurde, daß Zeuge £le sich vor der Verhandlung geäußert babe' „dieselbe sorge ihn sehr, denn lüge er, so sei eS nicht recht, iiiid spreche er anderseits die Wahrheit, so sei |e« wieder dem Herrn Pfarrer nicht recht.» — Johann Hie, verehelichter Hallchübler au« Förtschach, unbeanftänbet, gibt an, vor Taushandlunge» nie verhört worden zu sein, wie eS jedoch ändern hiebei ergangen sei, daß wisse er nicht. Bei Begräbnissen richtet sich dte Zahlung nach der Klaffe. Hebet Sk übrigen gragepunite dugtii sich Zeuge im wesentlichen gleich den vorhergegangenen Zeugen. Dr. Supp an befragt den Zeugen, ob er sich an den vulgo Mejnarc erinnere und ob es wahr sei, daß er demselben gesagt habe: „Kar v cajtengah stoji, je vae res, samo izgovoriti jih ae moremo?“ Kle verneint dies und will sich an Mejnarc überhaupt gar nicht erinnern. Desgleichen leugnet derselbe die Wahrheit der einq-ngserwähnten Äeußerung und gibt hierüber nur an: Lorenz Grat ans Förtschach habe allerdings -u jhm qesaqt: „Jest ne bom cez fajmostra pncal,“ ledoch -ab- er ihm daraus nicht geantwortet: „Born mogel pri-Oati; pa me skrbi, ce resnice ne povem, ne bo prav, ce na resnico govorim, ne bo za fajmostra prav. Äeuae Marlin Jagodec, verehel.H-lbhubler aur-Pod-aora. einmal z» «tägigem «riefte verur,heilt, deponiert im wesentlichen übereinstimmend mit den Vorgängern und gibt nur an für das Begräbnis seiner Frau unter dem letzigen Pfarrer 4 fl. weniger bezahlt zu haben als unter dem früheren. Seqen ihn sei der Psarrer stets freundlich gewesen. Klagen über denselben seien ihm allerdings zu Ohren gekommen, Hoch das - meint Zeuge - „gehe chu nichts an.«. („Ne recem, da ne bil tozbe slisal, pa to memm nie mar ) Anton Belepik, verwitweter Halbhnbler ans Zaborst, unbeanständet, will vom Pfarrer nie verhört oder ausgemacht worden sein. Daß der Pfarrer einst einen Tanfpathen. dessen Kinder die Schule liiti besnchtn,, wegiagte und einen an-seren »^euaen desgleichen beanständete, wejl er eilt Raufer war und in wilder Ehe lebte, habe er zivar gehört, doch doch eine Beeinflussung der heutigen Zeugenaussage» zu gunsteii des Herrn Pfarrers habe er dabei nicht unternommen. Dr. Supp an: „Ist es ferner wahr. Herr Kaplan, daß sie in letzterer Zeit in ihrer Gemeinde eine Predigt hielten, in welcher sie Den Leuten eine Geschichte erzählten, daß sich in Steiermark eine Gemeinde befinde, in welcher die Pfarrinfaffeir mit ihrem Pfarrer in Unfrieden lebten, und daß nun auffallenderweise alle die, die sich früher gegen den Psarrer aufgelehnt hatten, vor demselben elendiglich zu Grunde gegangen seien, ohne zuvor die Sterbesakramente erhalten zn haben?" Z«nge Franz Jarc: „Es ist richtig, daß ich dies ge* predigt habe." Dr. Suppan: „Könnten mir Herr Kaplan nicht vielleicht angeben, in welchem Orte Steiermarks dieses Wunder angeblich geschehen fei?" Zeuge Fr. Jarc: „Augenblicklich vermag ich dies zwar nicht, da ich den betreffenden Ort nicht auswendig kenne, doch weiß ich, daß dies wirklich fo geschehen ist. Uebrigens 1 habe i» diese Geschichte einer Beifpielsammlunz entnommen und glaube das Buch, in welchem sie steht, wohl noch auffinden und eventuell — foferne es verlangt werden sollte — nächstens mitbringen zu können. » Dr. A haki ö ersucht den Vorsitzenden, den Herrn Zeugen zur morgigen Schlnßverhandlnng nochmals vorzuladen, damit derselbe Gelegenheit habe, das betreffende Buch mitzubringen und vorzu;eigen, da er eventuell beliebten Mis-deutungen und Verdächtigungen der Aussage des Herrn v... Karrer hiezu für berechtigt. Ordentliche Leute Zeuge» dadurch gerne Vorbeugen möchte und dies durch die habe der Psarrer nicht ausgemacht, wohl aber die lieber-1 *<»* «-Äh-*«. *'* lichen ermahnt und belehrt; diese pflegen dann über den Pfarrer *» schimpfen. Die Einführung der Commmiioiirkerjen seitens des Herrn Pfarrers fei den einen recht gewesen, den -ändern wieder nicht. Der nun rn* Vernehmung gelangende Kaplan von ° ^ , rn er. SRt.trrerä V\orr ftifttfial und rualeich Reffe des dortigen Pfarrers. Herr Franz Jarc aus Heidovitz. seit 3's Jahren in Lustthal anaestellt gerichtlich unbeanständet, erklärt es als alte Gepflogenheit in der Pfarre. daß Taushandlungen stets vom Kaplane vorgenommen werden; da ihm nun hiebei seiner noch geringen Personalkenntnis wegen wiederholt Unrichtig, feiten bei Eintragung in die Kirchenbücher passierten!, so habe sich in der letzter» Zeit zur Vermeidung derartiger Irrtbiimcr der Pfarrer felbst diese Eintragungen Vorbehalten und die Leute deshalb vor Bornahme des Lausactes Nets ,u sich beschieden. Die Einhebung einer Gebühr sei jedoch nicht der Zweck hiezu gewesen. Den Gostincär habe der Psarrer allerdings einmal als Tanfpathen wegge,agl. doch fei dies nur aus dem Grunde geschehen we.l JÄJ» chm der Psarrer bei dieser Gelegenheit das Nichtkommen seiner Kinder zur Schule vorwarf, grob geworden sei, nwraiis ihn der Pfarrer abtreten hieß und Gostmiar sich sodann auch wirklich entfernte. Doch könne dies Zeuge nicht aus eigener Wahrnehmung sagen, da er persönlich bei diesem ©orfaue nicht ■ unenen war. Die früher Heriihrte Taufge,chi»le Ml dem Kinde des Ales erzählt Zeuge conform mit dem Pfarrer. Da Ales einen Protest gegen die Stallbaule des P,arrers mit-nnterschrieb fo glaubten deshalb die Leute später, daß der Pfarrer dies aus Gehässigkeit gethan dabe. Das am folgen den Tage zwischen Ales und dem Pfarrer stattgefnudene Gefpräch habe Zeuge nicht mit a,.gehört doch bezweifle er, obgleich er den Psarrer als Sanguiniker kenne^ daß sich der-selbe bei dieser Gelegenheit bis zu gemeinen ivchiMpfworten babe hinreißen lassen. Daß sür die Firmzettel eine Gebühr abgefordert wurde, will Zeuge zum ersten male aus dem Vorlage des erwähnten Buches am besten erreichen zu kön nen glaube. Dr. Suppan: „Wenn es dem Herrn Ankläger gerade ein besonderes Vergnügen machen sollte, den Herrn Kaplan für morgen nochmals in die Stadt hereüiznbemühen, fo habe ich natürlich nichts dagegen einzuwenden, obwohl ich für meine Person mich mit der früher abgegebenen Erklärung des Herrn Kaplan vollkommen begnüge, im übrigen aber nicht das geringste Bedürfnis in mir fühle, das betreffende, gewiß höchst lehrreiche Buch zu sehen, geschweige dann zu lesen; und zwar umsoweniger, als ich kaum glaube, daß auch die Absicht, aus der diese Predigt gehalten und für dieselbe zufällig gerade diese Geschichte aus der Beispielsammlung gewählt nnd behandelt wurde, ans dem Buche zu entnehmen fein dürste." Der Vorsitzende behält sich diesfalls vor, einen Beschluß des Gerichtshofes einzuholen. — Dr. Ahaiik be-Den Gostincär habe der ; antragt nun, die Beeidigung des Zeugen Franz Jarc. Da Dr. Suppan gegen dieselbe nichts einzuwenden erklärt, beschließt der Gerichtshof dieselbe, nimmt sie auch sogleich vor. Zeuge Andreas Äuhar, verehelichter Halbhübler ans Lustthal, wegen Weidesrevel mit einer Geldstrafe per 15 ft. bestraft, erklärt ans fast alle vorgelegten Fragen, nichts positives auSjagen zu können, da ihm persönlich nichts bekannt sei und er für seine Person mit dem Pfarrer niemals einen Anstand hatte. Das wenige, waS er aussagt, kommt im Wesen der Aussagen der früheren Zeugen gleich oder widerspricht ihnen wenigstens nicht. Daß "der Pfarrer von den Leuten verflucht worden wäre, habe er nicht gehört. Johann Vodnik, verehelichter Mühlbesitzer ans Lust-thal und unbeanstandet, verkehrt mit dem Psarrer nur höchst selten; Tauspathc war er nie. Die Aussragzettel seien ihm vom Pfarrer stets inS Haus geschickt worden, und wenn er etwas für die Kirche gab, so geschah es freiwillig. Ihm habe der Psarrer ein neugeborenes Kind begraben und nichts dafür -gefordert. Seinen Kirchensitz habe er noch unter Laib Taabl" gehört haben Bezüglich der vielgenannten dem früheren Psarrer um 15 fl. gekauft, jetzt höre er, daß sreiwilliaen Beiträge«. Lommnnionkerzen, sowie der Tran der Pfarrer dieselbe» mitunter um 2 fl. hergebe. Ueber *1 J , er j. n ...jt A;_______v X«»*« rvlr vl nt nt 3>iino /»»» X*n ffivnfeft /lonert qebühren äußert sich Zeuge übereinstimmend mit dem Pfairer. Einst habe Zeuge einem gewlffen Jeran sür die Kopulation 4 fl. 80 kr. gerechnet, und da habe ihn sogar der Psarrer selbst aufmerksam gemacht, dasrdie^axe Inefitr eigenl lich mir 4 fl. 58 tr. betrage Bei Gelegenheit der «athechese ullcatc der Pfarrer ebenfalls stets die Brautleute zu freiwilligen Beiträgen für die Kirche aufzufordern, iod> ge- Befragen Dr. AhaciS's gibt Zeuge an. den Protest gegen den Stallbau des Pfarrers auch unterschrieben zu haben, doch habe ihn der Pfarrer deshalb weder exeguirt, noch ihm die h Sakramente verweigert. Dr. Suppan bemerkt: es fei ihm bekannt, daß Zeuge der deutschen Sprache und des Lesens kundig sei, er ersnche daher, den Zeugen darüber zn befragen, ob es wahr fei, daß derselbe die incriminierten ,wnngcn habe er nie zur Leistung oder zu einer gewissen ; Tagdlattnnmmern gelesen und sich daraus geäußert habe: Äbbe derselben. Auch bei den Begräbniskosten richtete sich „To je vse res; ta je imel clobro glavo, kdor je to pi-derfelbe immer nach der Stvlordnnng vom Jahre 181ti, j sal?u Zeuge gibt zu, die betreffenden Tagblätter vom Kap- ziehe, da deijcibe die Meffe stets mir stehend uuwhtt/ fo sah sich der Pfarrer gezwungen letzteres zu thun. Petx üeßfich dadurch nicht beirren, ließ sogar ein neues Schloß jammt 2 Schlsseln zum Oratorium für sich machen und benützte dasselbe dann noch weiter. Als daher Pfarrer Jarc später die Pfarre antrat und davon horte, befahl er, das Qratoriuni ganz zu sperren. Dies trage die Veranlassung zum Streite und wahrscheinlich — wie Zeuge meint — zur ganzen heutigen Verhandlung. Der Pfarrer habe Pevc von dieser Verfügung durch einen Zettel, den Zeuge als damaliger Meßner überbracht, verständigt. Der Zettel enthielt die Worte: „V imeno cerkvenega pre-stojnistva sporocamo, da ne more Pevc imeti sedeza za-voljo njegove gospe.“ — Ueber den Tausvorfall mit dem Kinde des Jak. Ales weiß Zeuge nichts anzugeben, da damals, Im Sommer 1872, nicht mehr et, senden, bereits feilt Bruder als Meßner in Lustthal fungierte. — Vom Herr» Kläger dazu ausgefordert, den Fall betreffs des Gostinkar nochmals detaillierter zu erzählen, verwickelt sich Zeuge in foferne in einen Widerspruch, als er diesmal, entgegen seiner eben früher abgegebenen Äeußerung, behauptet, nach Weggang des Gostincär freiwillig an seine Stelle als Tauf-pathe eingetreten zu sein. Dr. Suppan bittet das zu konstatieren, worauf Zeuge seine Angabe nunmehr dahin berichtigt: der Pfarrer habe ihn dazu „bestellt", indem er sagte: „Dos pa ti za botra.“ — lieber Befragen Dr. Suppan s. ob Jakob Majdik, der Hausherr des Zeugen, wirklich gedroht habe, ihn aus dem Quartiere zu jagen, foferne Ir gegen den Pfarrer ausfagen sollte, stellt Zeuge dies in Abrede. Franz <-.«ki.s nurnu«(«rlliitipnder Hinsichtlich der OratoriumSangelegenheit weiß Zeuge an- zugeben, daß vor dem früheren Pfarrer Paul Schaffer außer den Schloßbewohnern niemand 6<ß Recht der OraloritimS-bettützung hatte. Später habe der Pfarrer dies auch rücksichtlich deS Barth. Pevc geduldet, als sich aber Kaplan An-toniii zum Pfarrer einst äußerte, daß er keine Messe mehr wohl aber gUtt, doch gLi.be er, daß dies nur ans Gründender Kirchenordnung geschehen sei. Dr. «suppan befragt den Zei * nen. ob eS wahr sei, daß derselbe vor der Verhandlung die Zeugen zu sich berief und beredete, eine Zuschrift an die „Danica" zu unterfertigen? Zeuge bejaht dies und gibt zu, tunf^imd tifunUrKtigluIg de^ÄchA arwifflieu'"?^' l-K» wolle, sobald er dem Pevc das Oratorium nicht ent. Pfarrer hiebei nicht sehr zornig gewesen sein, sondern die» nur „in aller Freundschaft" gethan haben. Dies geschah 1873; Zeuge vermnthet, wahrscheinlich deshalb, weil er damals den Beitrag filc den Pfarrhofsstall noch nicht gezahlt hatte. Bei Barth. Pevc war Zeuge öfter«. Pevc sagte ihm, daß es nicht nothwendig fei, den Stallbanbeitiag früher zu entrichten, bevor der dagegen ergriffene Recnrs erledigt sei. Da Dr. Suppan die Beeidigung des Zeugen beantragt und der klägerifche Vertreter sich derselben nicht widerfetzl^ so wird Zeuge sofort in Eid genommen. Maria Zorniit, vulgo Pinterca. 42 Jahre alt» verehel. Bindersgattin aus Podgora. stellt es in Abrede, daß der Pfarrer für den «iiSfragezettel von ihr 1 fl. verlangt, sowie daß sie denselben sodann um ihrer Kinder willen gebeten habe, ihr wenigstens 40 kr. davon zurückzugeben. Sie habe zu niemanden diese Äeußerung gethan. Zeugi» wird beeidet. Helena Lajhen, 27 Jahre alt, ledige Inwohnerin aus Luftthal, unbeanständet, sagt aus, jährlich für den AnSfragzettet ilmat Lezabl! zu haben. Wenn sic i» toS Zimmer kam, pflegte der Pfarrer gleich -u fragen: „Imas kej denarja“, worauf sie in der Regel üO kr. auf den Tisch legte, blos Heuer habe fit da» erstemal nichts gezahlt, den Zettel aber diesmal trotzdem erhalten. Da Zengin ein Sind besitze, so habe sie, um dasselbe leichter zn erhalten, 2 Findelkinder in Verpflegung übernommen; der Pfarrer ließ sie deshalb zn sich rufen und habe sie sehr heftig mit den Worten ausgemacht:1 „Ti grda kurtia, lajdra, koga tem otrokom dajes.“! Als Zeugin darauf antwortete, daß sie Len Kindern Milch gebe, mciebertc der Pfarrer: „Takiin otrokom ne gre mleko, le gnjonjica"! Tem gegenüber gibt Zeuge Jarc zu, die Zeugin in der That ausgemacht zu habe», jedoch nicht mit den von ihr gebrauchten Worten. Er will ihr vielmehr nur gesagt haben : „Ti tem otrokom ne inorcs mleka kupiti, le 1 gnjonjica njim zamorei napraviti“. — Helena (iajhen deponiert ferner, daß der Pfarrer bei dieser Gelegenheit zu ihr noch gesagt habe: „Od tih otrok hudic plaiuje, to je hudicev denar, kar ga ti dobis.“ — Ais sie dem Pfarrer bei der Ausfrage auf seine Frage, ob sie ein Geld bringe, erwiderte , Ja 4 grose“, sagte er: Ali nie vec ? Nachdem sie sodann die 20 kr. auf dem Tische erlegt hatte, habe ihr der Pfarrer sogleich, ohne sich im übrigen um die faktische Vornahme der Ansfrage zn kümmern, den Zettel gegeben und sie entlassen. Zeugin wird beeidet. Elisabeth L a j h e n , deren Mutter, 60 Jahre alt, ver« «ittwete Inwohnerin in Marienfeld, einmal zn 3tätizcm Arreste vcrnrtheilt, erzählt, wie sie einst zum Pfarrer um einen Zettel kam und 40 kr. dafür bezahlte, worauf ihr der Pfarrer jedoch sagte: „Ich weiß nicht ob ich euch den Zettel «eben soll" und sie deshalb auf ein nächstes mal bestellte. Als ; e wieder um den Zetel kam, habe sie noch die Bemerkung Hinztigffügt: „Der Kaplan Johann habe ihr doch gesagt, daß es sich nur um freiwilligeBeilräge bandle", worauf der Pfarrer jedoch erwiderte, daß ihn das nichts angehe, und die Zeugin abermals abwies und auf den folgenden Sonntag bestellte. Erst an diesem Sonntage, als sie zum drittenmale fallt, habe er ihr endlich den Zettel gegeben. Zeugin erklärt, ihrer Auffassung nach diese 40 kr. für den Zettel gezahlt zu haben, denn welche Bestimmung diese Beiträge haben, wisse sie nicht, da sie niemals verkünden gehört hatte, daß dieselben zu freiwilligen Kirchenbeitragen 1 ^bestimmt feien. Ihre Tochter Helena Eajhen, kam einmal torinen» aus dem Psarrhofe nach Hause und beklagte sich bitter über die daselbst erlittenen Beschimpfungen. Trotz Protestes des klägerischen Bertrelers beschließt der Gerichtshof anch diese Zeugin in Eid zu nehmen. Dasselbe geschieht auch bezüglich aller übrigen, bisher noch nicht beeideten Zen- ten mit wird denselben cumiilatiu der Eid abgenommen. >er Vorsitzende erklärt sohin der vorgerückten Stunde wegen j — 8 Uhr abendS — die Verhandlung für abgebrochen und bestimm! deren Wiederaufnahme auf morgen 9 Uhr früh. Zweiter Ve»haudlun«Stag. Freitag den 9. Jänner O1/* Uhr vormittags. . Dr. Suppan theilt zunächst mit, daß sein Client Herr Bamberg momentan durch Geschäftsangelegenheiten zn erscheinen verhindert ist nud bittet demnach, die Verhandlung in seiner Abwesenheit fortzuführen. Da der klägerische Vertreter dagegen keine Einsprache erhebt, so wird dies zu-gestanden und zunächst mit der Einvernehmnng des Restes der vom Herrn Privatklägcr namhaft gemachten Zeugen be-1 gönnen. Zeuge Johann Vc uc, 88 Jahre alt, verehl. Grund- > vesitzer und Kirchenprobst in Lustthal, bisher imbeanständet, gibt an, für ein Begräbnis seiner Tochter 8 fl. 30 kr. be-! zahlt und dieS nicht übertrieben gefunden zu haben. Das, Oratorium gebühre einzig und allein nur der Gräfin witternd alS Echloßherrin, auch besitze sie allein nur den ediliiffel hiezu. Zeuge bringt im übrigen nichts neues zur AnSsage. Auch der folgende Zeuge Jakob Suötar, 50 Jahre alt, verwitweter Halbhübler in Kleie, »nbeanständet, weiß int Grunde nichts nennenSwerthes vorznbriugen, indem sich auch seine AnSfage mehr oder weniger in jener nicht mehr neuen, jeder direkten, positiven Angabe entbehrenden Art und Weise hält, die da nichts behauptet und nichts positiv verneint. Das einzige, was wir seiner Deponierung allenfalls als neu entnehmen, ist die Erzählung, daß Herr Pfarrer Jarc den Abbrändlern von Kleie einst infoferne zur Hilfe kam, als er Gelder für sie „sammelte" und ihnen mit seinen Pferden einige Gratissubreu leistete! Desgleichen vollkommen wesenlos und sich nur in bereits vielfach besprochenen Allge I meinheilen bewegend ist die Aussage des 31jährigen verehl. i Grundbesitzers aus Lnstthal Jofef Kavka. Auch dieser Zeuge scheint eilt Anhänger der beliebten „Wo'S—dich—nicht—juckt - kratz—dick—nicht-Theorie" zn fein, da auch er gleich fo manchem feiner Vorgänger erklärt, „zwar fo mancherlei Gerede über den Herrn Pfarrer gehört, jedoch, da ihn dies nichts angehe, nicht weiter darauf geachtet zu haben." Einen ziemlich eifrigen Verteidiget und Lobfprecher besitzt der Pfarrer dagegen in dem nun folgenden «^jährigen Halb hübler Jakob Laboda ans vradolne. Derselbe erklärt schon «Ornat (!) Tanfpathe gewesen zu fein. Niemals wurde er zuvor verhört. Daß der Pfarrer jemanden als Tanfpaihen weggejagt habe, will er nicht gehört haben. Sein Binder habe zur Verschönerung der Kiiche freiwillig 5 fl. gegeben, da der Pfarrer selbst von der Kanzel verkündete, daß auch die Ledigen beisteuern mögen. Tie Kirchensitze kommen jetzt eher billiger zn stehen als früher. „Rnr derjenige, der kein Christ fei, beschwere sich über de» Pfarrer, e« fei' in Lnstthal noch niemals ein fo guter Pfarrer gewesen nnd die alleinige llrfcche tiefer ganzen Hitze je! Mangel an Glaube iviru pt.-H, to je vse).“ Zum Beweise dafür bringt Zeuge vor, daß, als Pfarrer Jarc die Pfarre übernahm, Kirchen und Pfarr-hof durchwegS in Hk «ist veiwahrlcstern Zustande waren, da die Vorgänger nichts dafür gethan hatten, während Pfarrer Jarc jetzt alles auf das beste hergerichtet, die Kirchen ver- j schönen, 3 neue Altäre erbaut, Fahnen und Glocke» enges j schafft habe u. s. w. Daß man zu allem dem Geld brauche, fei natürlich. Bezüglich seines Still taucS fei der Pfarrer desgleichen ganz correct vorgtgaugm, da alles vun der Gemeinde zuvor beschlossen und die betreffenden Umlagen vom Steueramte repartiert wurden. Zeuge bestätigt endlich, daß sich Georg Grahek geäußert habe: „Vsi cez fajmostra govorimo, pa ga bomo pokopali.“ Ob indeß dieser Grahek wegen Beleidigung des Pfarrers schon einmal abgestraft worden war — wie Dr. Abacic vermuthet, — erklärt Laboda über dessen Befragen nicht zu wiffen. — Andreas Pee'ar, 61 Jahre alt, verehl. Halbhübler aus Podgrad, unbeanstän-det, kann sich über den Pfarrer nicht beschweren, dagegen lobt er feilte Predigten setr, die angeblich fo schön seien, daß Zeuge ihm „mit Vergnügen 2 Stunden lang zuhören könnte!" — Auch Macarius Mazi, 61 Jahre alt, verehl. Halbhübler aus Podgrad, einmal ju 3 Tagen Arrest verur-theilt, weiß nichts böses gegen seinen Pfarrer vorzubringen. Gelegentlich der Ansfrage haben die Leute, wie Zeuge behauptet, unter einander selbst beschlossen, je 1 fl. für Jfir« chenbedürsniffe zu spenden. Seine Kirchensitze besitze er noch von früher her nnd habe sie mit 16 fl. bezahlt. Daß ihn irgend jemand aufgefoidert habe, bei der heutigen Verhandlung gegen den Pfarrer auszusagen, sei nicht wahr. Franz Jakopie, 54 Jahre alt, verehl. Halbhübler in Lnstthal, unbeanstandet, weiß nicht anzugeben, wie viel die Kirchensitze jetzt kosten, denn den seinigeit erhielt er unentgeltlich vom Pfarrer zugetheilt, der denselben einem anderen Bauer, der die Kirche nicht fleißig besuchte, weguahm. Daß gegen den Pfarrer irgendwie gehetzt worden fei, wisse Zeuge nicht, ebenso wie er auch über Befragen Dr. Suppans keine Kenntnis von der Versammlung und Besprechung zn haben erklärt, die Pfarrer Jarc vor der heutigen Verhandlung mit den Zeugen abhielt! Jakob M a jd ic, 47 Jahre alt, verehl. Kenfchler in Lust-tfial, unbeanstandet, erklärt, Klagen über die Hartherzigkeit des Pfarrers nicht vernommen zu haben. Bei Verkeilung der Fragezettel — glaubt Zeuge — habe der Pfarrer „über Beschluß der Gemeinde" freiwillige Beiträge eiitgehoben, doch sei feines Wissens niemandem der Zettel verweigert worden. Wesentlich anders gestaltet sich die Aussage des folgenden Zeugen Georg Grahek, vnlgo Odet, 65 Jahre alt, verehl.^ Halbhübler aus Förtschach. Derselbe erzählt, voriges Jahr zum Pfarrer gekommen und ihm 4 fl. 28 kr. gebracht zu, haben alS feine BeitragSqitote für die Altäre in der fort ! schockier Kirche, bei welcher Gelegenheit er ihn zugleich auch um Ausfolgnng des Ausfragzettels ersuchte. Doch der Pfarrer erwiderte ihm darauf: /Ich gebe dir den Zet:el nicht, wenn du nicht 1 fl. gibst" („Ne ilarn ga, Ce 1 gld. ne pla-cas.1*) Als Grahek dann sagte, daß er 1 fl. nicht zahlen; könne, da er kein Geld mehr habe, blieb der Pfarrer dessenungeachtet bei seiner Weigerung, und Zeuge mußte daher; unverrichteter Sache — ohne den Zettel — ahziehen. Später kam er ein zweite? mal zum Pfarrer nnd bat ihn abermals um den Zettel, doch auch jetzt verweigerte er ihm denselben nnd jagte ihn in Anwesenheit mehrerer Leute mit den Worten „Starec, marä ven* zur Tbüre hinaus. Nach seiner Anschauung habe der Pfarrer den Gulden für den Zettel selbst verlangt, denn daß ein Aufruf zu freiwilligen Kiichenbeilrägen je von der Kanzel verkündet wurde, habe er nie gehört. Auch habe der Pfarrer directe 1 fl. verlangt. Zeuge hörte daher auch viele andere Leute sich Über den 1 Pfarrer beklagen. Befragt, ob eö richtig fei, daß er gestern im Kreise einiger Zeugen sich geäußert habe: „Dajmo tako govoriti, da bojo fajmoster preö priäli, saj bo to uaj-lepsi; vsi eno stirno recimo: ven z fajmostrom!“ gibt Zeuge die Wahrheit dieser Aettßerung — als aus dem Herzen kommend — ohne Bedenken zu. Jakob Majdiö, vulgo Jcrna? - ein Namensbruder dtS obigen Zeugen — 55 Jahre alt, verehelichter Kenfchler in Lustthal, einmal wegen Überschreitung der Sperrstunde mit 15 fl. abgeflraft, gibt an, einst Tauspathe gewesen und über Verlangen der Hebamme vor der laufe zum Pfarrer gegangen zn sein. Als er bei demselben cintrat und ihm sagte: „Wir haben ei» Kind zur Tauft gebracht, rief ihm der Pfarrer glqyh zu: „Mi imamo 5e enö drugo rajtongo zaostalol* woraus Zeuge antwortete: „Ich habe Ihnen ja daS Geld geschickt, aber Sie wollten eö nicht annehnieii, weil eS Ihrer Meinung nach zu wenig war, ich gebe aber nicht so viel, alS Sie verlangen." Auf da« hin sagte der Pfarrer: „Kaj pa Ce bi dauea vaSe refi ne naredil V“ Zeuge drehte sich hierauf einfach um und wollte fortgehen, doch da rief ihm der Pfarrer nach: ,Eb, bom pa naredil, ker ste 2e verkrat za botra bili.“ Zeuge sagt, daß er diese Aeußernng deSPsarreS selbstverständlich aus die Verweigerung der Tauf - vornahtne beziehen mußte. Für die Aiiöfragzettel pflegte ! Henge stets 1 fl. oder mindestens 60 kr. zu geben. Klagen ! über Bedrückungen und zu hohe Gebührenforderungen fei i teiiö des Herrn Pfarrcy? feien ihm oftmals zu Ohren gekommen; jo habe sich z. B. Martin Jakopie' ihm gegenüber bitter darüber beschwert, daß er dem Pfarrer für ein Be gräbniS ohne Mtffr 7 fl. bezahlen mußte. Als Jakob Majdif einst gemmifd'ofilich mit viele» anderen wegen der Ansfrage beim Pfarrer war, habe der Pfarrer alle», mit Ausnahme von ihm, einem gewissen I. Levc und I. Pec’ar, die Zettel gegeben, während er dieser: dreien barsch zurief: „Vi boste za manoj sli, imamo se zavoljo stale govoriti.“ Tie anderen zwei seien tem Pfar rer gefolgt, indeß er jedoch lorggiitg. Eine solche Schande — sügt Zeuge hinzu — habe der Pfarrer ihm vor aO?r Leuten angethan.“ Johann Gostincar, vulgo Verbii, M Iahte alt verehl. Halbhübler aus Kleef, unbeanftändet, erzählt: AIS er I einst mit feiner Fi an alS Patbe einer Taufe wegen zum Pfarrer kam, fagte derselbe zn ihnen: „Vi niete ne za botra, ne- za prico“, worauf sie beide fortgehen mußten Der Pfarrer habe sie seiner Ansicht nach deshalb fortgejagt, weil sie ihre 2etile nicht mehr in die Schule schickten, doch lhaten sie dieö nur anS dem Grunde, weil ihre Tochter be reiik- 14‘ r, Jahre alt, daher über daS fchnlpflititige «Ite. war und sie außerdem auch keine Magd besitzen. Pfarrer farth. Jarc widerspricht, obige Teußeruna gebraucht zu haben, und meint, die Frau habe den GcStin-e'ar noch znrückgemfen. Doch Zeuge Goslincar verharrt bei feiner.früheren Aussage; der Pfarrer habe kein Recht, ihn anszittnachen, und es fei nicht wahr, daß ihn fein Weib $u-i riiefgerufen habe. - Daß Pfarrer Jarc zu hohe Gebühren bei Spendung einzelner Sakramente abverlange, will Zeuge oft gehört haben. — Ein nicht unwesentlicher Zeuge, der ! sehr tecitiert aussagt, und seine Aussagen auch den versuchten »blengmingen des Herrn Klägers gegenüber mit alle: j Bestimmtheit aufrecht erhält, ist Jakob A leL, ein armer verchel. Taglöhner aus St. Helena, 36 Jahre alt, gerichtlich unbeanstandet. Er ist der Vater jenes Kindes, dessen Tanf gejchichte im Lanse der Verhandlung schon wiederholt erwähnt wurde, nnd erzählt diesen Vorfall in folgender Weise: In: ' Sommer 1878 wurde ihm ein Kind geboren, daS er bald darauf zur Taufe nach Lnstthal tragen ließ. Als sie mit dem Kinde zum Psarrhofe kamen, befanden sich weder der Pfarrer noch der Kaplan zn Hause; es hieß, sie feien roohii gegangen, sie mögen daher bis zu ihrer Rückkunft märten. Lange Zeit warteten die Patben vergebens; da jedoch keiner der beiden Herren nach Haufe kam, fo gingen sie endlich l fort, trugen das Kind nach St. Helena nnd ließen es da selbst taufen. Als Zeuge dann am nächsten Tage zum Pfarrer ging und ihm den Taufschein überbrachte, fuhr ihn die> fer mit den Worten an: „Jest vas berave ne bom dom» cakal, da bom vase otroke kerstil*! Hierauf fragte de; Pfarrer den Zeugen, wer ihm gestern vom Felde ans nach-gerufen habe; als Ales auf das die Meßnerin nannte, erwiderte der Pfarrer: „To ni bila nobena zena, copernca je bila, copernca.“ Dann wandte er sich noch zu ihm und sagte: „Ti si lump, ven te bom segnal in v rit sunil“! — worauf Zeuge, auf das tiefste entrüstet über diese schmachvolle Behandlung, um sich nicht noch weiteren Insulten sei tens des Psarres auszufetzeii, denselben verließ und ifctr nur sagte: „V rit me ne bojo becali“. Pfarrer Barth. Jarc widerspricht dem und behauptet, nicht diese Wolle gebraucht, sondern nur gesagt zu habe»: „Beraci in gostaci dajo naj vec opavit.“ Was aber Aie^ sogleich mit oller Entschiedenheit in Abrede stellt und sich vor dein Gerichtshöfe auch bereit erklärt, die vollste Wahr heit feiner Aussage mit dem Eide zu bekräftige-,, „da je ravno tako bilo, kakor sem jeet tdaj povedal, lahk< precej prisezen!“ Zeuge wird beeidet. Eine der gravierendsten Aussagen gegen den Pfarrer liefert desgleichen die folgende Zeugin, Frau Moria Pevc. Postmeistersgattin in Lust,Hat, gerichtlich niibeanständet. Die: selbe giebt an. den Pfarrer um Kirchensitze gebeten, von ihm jedoch obweislich befchieben worden zn fein; das Gleiche fc auch ihrem Mann Paffiert, wahrend sie in früheren Zeilen stets anstandslos das Oratorium benütze» durften und auch mehrere freie Bänke da waren, auf die sie sich fetzen tonnten Daß der Pfarrer Taufhandluugen verweigerte und Tauf; patheu wegjagle, sei bekannt. Zeugin führt diesbezüglich einige Belege nominativuni. Ebenso war eS auch allgemein bekannt und winde vielfach besprochen, daß für die Firm zettel 70 kr. bezahlt werden mußten. Ein gewisser Toniek a»S Egg erzählte ihr einst, daß das Kind des vulgo MiS-, vel iu'olge dessen nicht zur Firmung gehen konnte, da der Vater nicht im (lande war, diese 70 fr. ,n bezahlen. Für idie Aus,rag,eitel pflegte der Pfarrer 1 fl. zu verlangen: fogar arme Mägde und Taglöhuer bekäme» dieselben nicht uuisoust und müßte» soviel zahle» als sie eben konnten. Eine Magd von ihr bat die Zeugin einst um 20 kr., damit sie sich mit denselben ihren Zettel holen könne. Die AuSzüglerin vnlgo Trobenlerca, ein arme« altes Weib, die sich auf ihren verkrüppelten Füßen nur mühselig forlbewegt, kam einst weinend zn ihr und klagte ihr, daß sie soeben zum Pfarrer um den Ausfragzettel gegangen war und daß ihr derselbe., al« sie auf fein Verlangen nach Geld erwiderte, selbst keine« ! i» besitzen, den Zettel verweigert und sie auf ein anderSmall bestellt habe, lim nun den weiten und für sie fehr fchweren Weg zum Pfatrhofe nicht «och ein zweileSmal machen zu müssen, habe sie fobann lieber den letzten Sechser, den fit besaß, heraiiSgeitonitiieti und ihn dem Pfarrer gegeben. Aus da« hin habe ihr der Pfarrer nunmehr einen schmutzigen — Zettel mit den Worten: „Za en sebser se maio papirjs clobi1* hiiigemorfeii. Für die erste Eommuuiv» mußten 70 kr. i — wie sie glaubt al« „Tpjre" — bezahlt werden; auch fite ihre Kinder habe sic dies gezahlt. Daß die Kinder hiebei in der Silche Kerzen bekommen, fei richtig, doch nach Haufe brachten sie die Kerzen nicht; ihre Kinder wenigsten» bestimmt nicht Hebet die vielfachen Bedrückungen, sowie auch Über die Rohheiten de« Pfarrer« hvrle Zeugin oftmal« - namentlich von Geile ärmerer Leute - - Nagen. Allgemein hielt man sich auf, daß er für Lopnlationen, Begräbnisse u. s. w. ungebührlich bin rechnet. So erzählte ihr die Frau de- Johann Grat au« FSrtschach einen Trauungrfall, bei welchem der Pfarrer für die Lopulation 12 fl, (!) und außerdem auch noch für die Kathechefe der Brautleute eine besondere Zahlung verlangte. Die Affaire mit der Maria Bertoncelj ist der Zeugin genau bekannt, da sie dieselbe an» dem eigenen Munde der Betheiligteu hörte, welche sie in folgender Weise schilderte: Maria Bertoncelj besaß ein unehrliche« Kind in ihrer Pflege, als nun dasselbe starb uud sie hieraus zum Pfarrer ging, um das Geläute zum Begräbnis zu erbitten, fuhr sie der Pfarrer barsch an und sagte zu ihr: Ti ei mati vsih kurb, ti si ferdamana, tebe ima ze hudic!“ Später ging die Bertoncelj nochmals mit der Mutter de« verstorbenen Kinde« zum Pfarrer, um das Begräbnis zu bezahlen; da dieser 5 fl. Hiefür rechnet« und ihn die Mutter hierauf mit den Worten: „0 gospod, naj malo odjenjajo" um einen kleinen Nachlaß bat, gab ihr der Pfarrer statt dem zur Antwort: Bi pa ti odjenjala kurba, da ne bi bila otroka na svet j)ripravila.“ Al» der Neffe derZeuqin — Johann Zitnit — einst zur Kommunion ging, überging ihn der Pfarrer absichtlich, obwohl der Knabe die ganze Zeit hindurch dort kniend blieb und der Pfarrer mit dem Kelche zweimal an ihm vorbei passierte und alle übrigen — ebenso auch einen unmittelbar neben Aitnif knieenden und mit ihm im gleichen Alter stehenden Knaben und Schulcollegeu — anstandslos rommunicierte. Ihr Reffe kam infolge dessen ganz trostlos und unter Weinen nach Hanse, da er sich durch das auffällige Benehmen des Pfarrer« vor allen Leuten tief beschämt fühlte. Auch sei dieser Vorfall in der Gemeinde bald allgemein bekannt geworden und habe viel böse« Blut gemacht. Maria Labo d a, die früher erwähnte vulgo Trobeu-terc», 64 Jahre alt, verwitwete AuSzügleriu in Podgora, ein altes, stark hinkende» Weib, da« sich nur sehr schwerfällig bis zum GerichtStische schleppt, erzählt über Befragen de« Vorsitzenden den vorhin besprochenen Fall mit dem Au»-fragzettel in ganz gleicher Weise wie eben Frau Pevc. Der Pfarrer sagt ihr: „Dobili ga boste, öe boste kaj denarja dali.“ Als sie dann sagte, sie habe kein Geld und sei überdies soeben durch 7 Wochen krank gelegen, erwiderte ihr der Pfarrer nochmals: Boste vendar mogli dati za kriz sv. Katarine?“, und als Zeugin auch dann nicht« gab, verweigerte er ihr den Zettel und bestellte sie auf einen anderen Tag. Da sie nun sehr schwer gehe, habe sie ans da« hin lieber „ihren letzten Sechser, obwohl sie ihn sehr schwer entbehrte" hergegeben und ans den Tisch gelegt. Daraus gab ihr der Pfarrer einen ganz schmutzigen Zettel, indem er hinzufügte: „Za en sehaer je le malo papirja“. Al« sie dann songing, ries er sie noch einmal zurück und gab ihr statt de« früheren einen reinen Zettel. Beide Zeuginnen wurden beeidet. Gregor Snoj, 48 Jahre alt, verehelichterHübler au» Förlschoch, giebt an, der Pfarrer habe ihm den Firmzettel für seinen Sohn verweigert, so daß derselbe infolge dessen erst das nächste Jahr zur Firmung gehen konnte. Der Psar-rer — meint Zeuge — behauptet allerdings, dies nur des unregelmäßigen Schulbesuches seines Sohnes wegen getho« zu haben, doch sei ev innerlich überzeugt, daß der Pfarrer die» vielmehr aus dem Grunde that, weil Zeuge damals feinen Beitrag für den Stallbau noch nicht gezahlt hatte. Johanna Pogaiuik, verehel. Inwohnerin in Lustthal, nnbeanständet, erzählt, einmcl zum Pfarrer lim den Zettel gekommen zu fein, worauf ihr derselbe sagte: „Bomo to na-pravili, öe boä kaj dala za cegelc.“ Da sie nun kein Geld hatte, um den Zettel bezahlen zu können, so mußte sie unverrichteter Sache sortgehen. Al» sie dann ein zweiteSmal darum kaum, gab ihr derselbe zwar den Zettel, mahnte sie aber» ihre rückständige Robotarbeit, die si- ihm noch schuldig war. j» verrichten. Sonst könne sich Zeugin nicht über den Psarrer beklagen. Margaretha Simcnc, 50 Jahre alt, verwitwete ' Taglöhnertn in Lustthal, unbeanständet, benöthigtc vor einigen Iahten eilten gamilienanskmtfrsbogen, um ihren Sohn vom Militär zu befreie». Der Pfarrer machte ihr denselben »nd verlangte 2 fl. (!l. dafür 1 fl. bezahlte sie nun bar und den zweiten bat sie „obotbeiten“ zn dürfen. Sie leistetcte dem Pfarrer sür diesen Gulden durch eine ganze Woche Tag-,0hn (!) und betont am Schlüsse derselben al» Ueberschnß ganze VO kt. (!t> aukbezadlt. Selbst der Lammsuatnr dieser Zeitgin kam diese Bnahlnng „etwa» wenig vor, wie ne auf befragen de» Vorsitzenden eiklärt. Andere Leute dürften fUt di.se eibmmimgeiofc Ausbeutung der Arrnuth vielleicht doch ftu, richtige Bezeichnung besitzen! Doch auch da» lfen sagte der Pfarrer bei ber «nefroqe: Ce no boä plaöal za fttalo, ne boä dobil cegfclca, ti lump, ti äuntar ti!“ Auch nahm er ihm deshalb später sein« Kirchensttz weg, so baß bi fer gezwungen war, sich denselben um f> fl. wieder jurUcfzuTaufeu. Ebenso wisse er e« au« dem Munde ber alten vulgo Ltp Ska selbst, daß ihr ber Pfarrer einst sagte: „Ti si ena kurba, jest danes nt-aem mialil, tebe obhajati, pa öe boä umrla, ti no bom puatil zvoniti, in te ne bom puatil na britofu pokopaü.“ Da» arme Weib war Uber btife rohe, herzlose A>uß.rnitg ganz troflio« und fügte — ol« sie dem Zeugen baoon er.ähtte — noch Hiezu: „Ich wäre über diefe Warte fast wahnsinnig fl warben" Zeuge führt hinsichtlich der behaupteten Geblthrenlib.r-(chreituugeu, Beschimpfungen u. (.10. durch den Pfarrer noch eine Reihe anderer Belegsälle unb iltraßernngra an. die »» hier" — un unferm Berichte keine allzugroße Ausdehnung zn geben — nicht mehr alle auführm tonnen. — Zeuge verwahrt Ich zum Schluffe noch entschieden gegen den Vorwurf, Mr : ?eute zur Nichtzahlung der Stallbeiträge irgendwie aufgehetzt zu haben. Er habe sich deujerigen gegenüber, die ih« um Rath fragten, nur dahin geäußert, daß man die Erledigung des dagegen ergriffenen Recurse« abwarteu möge und daß niemand verpflichtet sei, früher zu zahlen, ehe ber Recur« feiten» dr« Lanbesan«fchuffeS entschieden sei. Auch Dr. Suppan bittet zu konstatieren, daß da» 8»r- ' gehen de« Herrn Pevc in dieser Angelegenheit ein vollkommen correcte« und legale« war. Denn da der Stallbau der eigenen Aussage de» Herrn Pfarrer« zufolge 2989 fl. kostete trab die Umlage der Gemeinde infolge deffen die riesige Höhe von 60°/„ erreichte, fo war die Gemeinde schon von allem An« ange an zn dieser Repartitio» nicht berechtigt und ihr Beschluß, daher ein vollkommen ungesetzlicher, da ihr da« Gemeindegrsetz^ im eigenen Wirkungskreise nur eine Umlage von HöchsteUf 15% gestattet. Die Erklärung de» Herrn Pevc war dah« eine vollkommen berechtigte; wohl aber treffe umgekehrt den Herrn Pfarrer der Vorwurf, ungesetzlich vorgegangen zu sein^ da e» erwiesen ist, daß er — trotz de» lausenden Recurse» und trotz der eclatanten Ungiltigkeit be« QemeinbcbtfchtusJeF — doch von fast allen Gemeindeinsassen die Umlage frühen tingetrieben habe, bevor seiten« de» LandeSausschuffeS — der einzigen hiezu competenten Behörde — bie diesbezügliche Bewilligung herabgelangt war. Einige der nachfolgenden Zeugen übergehen wir, da sie in keiner Hinsicht nenneu»werthe« auSznsagen wußten. Mathias Eeler, 28 Jahre alt, lediger Schneider auf Lustthal, unbeanstandet, bestätigt vom Pfarrer einst, al« er ol« Trauungszeuge mit einem Brautpaare in die Kirche kam, mit den Worten weggejagt worden zu sein: ^Ti niai za prico, atran se spravi!“ — ohne daß er sich hiezu irgend -einen Grund denken könnte. Gauz da» Gleiche bestätigt auch die Zeugin Mari« Jereb, vulgo Bercela, Grundbesitzerin au» Lustthal, dir Mitaugenzeugin dieses Vorfalles war. Desgleichen erzählt der nun vernommene 16jährige Johann Zitnik, Neffe der Frau Pevc, die schon wiederholt besprochene Eommnnionaffaite in ganz identischer Weise mit den früher darüber befragten Zeugen, indem er nur noch- . hinznfügt, ganz bestimmt zu wissen, daß die erwähnte Lom--munionortmimg vom Pfarrer nach dem ihm passierten Boralle verkündet wurde. Der Vorsitzende stellt nun an die beiden Vertreter die Beeidigungsfrage. Dr. Suppan beantragt die Beeidigung fämmtlicher im Sause de« nachmittag» vernommenen Z»ugen, während Dr. Ahadid Herrn Pevc hievon ausgenommen wissen möchte und sich entschieden gegen dessen Eide«,nlaffimg au«spricht. Der Gericht«hos entscheidet jedoch nach kurzer Berachmtg im Sinne Dr. Suppan» und nimmt demnach die Beeidigung aller vernommenen Zeugen vor. Den Schluß der Einvernehmungen bilden die Verhöre einer ganzen Reihe weiterer Zeugen und Zeuginnen, von denen fast alle, insbesondere ober die Zeugen: Joses Pecar, Jak. Je-retitia, Lorenz Grahek, Maitin Mihelif, Martin Po ziep, sowie die Zeuginnen Maria Grahek, Marie Ansec, Maria Glavii u s. w., in hohem Grade belastend gegen den Pfarrer aussagen, indem sie theils dessen systematische Aussangungeu und Gcbtihrenübetschreituugen, theil« dessen Schmähsncht unb Rohheit bestätigen und für ba« eine oder andere selbsterlebte Fälle au« ihrer eigenen Erfahrung Vorbringen und beschwören. Wir glauben bie einzelnen Aussagen biefer zahlreichen belaslenben (bcziehimg«-roeist von unserem Standpunkte entlastenden) Zeug n hier nicht erst in ihrer ganzen ermüdenden Detailliertheit anfflhrm zu müssen, ba un« dieselben im Grunde doch nicht» wesentlich neues mehr zu biittgen im ftande sind, sondern höchsten» nur dasjenige erneuert bestätigen unb belegen, tue* im ©erlaufe ber Verhandlung ohnehin schon durch eine lange Reihe vorangegangener Zeugen zweifellos erwiesen würbe. Nur eine Stell- aus der Aussage ber 79jährigen In-wohtimn Maria Glaviö, vulgo LipeZ.a, wollen wir hier iviedergeben, da dieselbe zugleich als Beweis für bie Rich- ' tigteit der Zeugeausfage de« Herrn Pevc zu dienen vermag; Maria Glavik bestätigt uemlich in allen Theilen den »Ott Herrn Pevc vorhin erzählten Vorfall, indem sie — ernfotm mit letzterem — angibt, vom Herrn Pfarrer wenige Stunden noch abgelegter Beichte und Eommutiion m't den Worten: „Danea te nisem mialel obhajati, atara kurba, atara co-prnca, ti nisi vredua na britof priditi4 beschimpft und ro.ggejagt worben zu sein, wa« Herrn Pfarrer Jarc natürlich nicht Hiiibert, auch dieser zweiten beschworenen Zeugeuou«sage gegenüber sein —schon mancher oorangtg uigtntn gleich unbequemen Aursoge gegenüber nut Vorliebe gebrauchte« — Anl-timftsmittel be« „Sichnichterinner. können«" in Anwendung zu bringen! Schli.ßlich werben, ba*feintr ber Herren Vertreter irgend eine Einsprache erhebt, auch alle der letzioerttommeueu Zeugen cumuiatio beeidet, rooraus der Herr Voisitzende — ii in 8 Uhr abend» — bie Bei Handlung sür heute schließt und deren Foits'tzung auf ©amStag den 10. eilf Uhr vormittag« aubtiaumt. (Schluß folgt.) Gedenktafel über bit am 5. Februar 1874 stattfindende« Licitationrn. 3. Feilb., Globoinik'fche Real., Javornica, BE. Ntu-mertti. Mit nur •18 Preis eines LostS sind zu gewinnen 50 kr. lOOO Ducaten effektiv in Gold; diese Lotterie enthält außerdem Treffer von SOO, 200, lOO, lOO Ducaten, 400 Stlbergulde«. 3 -Original kreditlose und »tele andere Kunst- und Wert-gegenstände, zusammen (684—7) » Wer " 60,H 1. Dir Ziehung erfolgt schon am 17. Februar 1874. Käufer tob 5 Losen erhalten 1 Los gratis. Bei geneigten auswärtigen Aufträgen wird um gefällige Einsendung des Betrages, sowie um Beischließung von 30 kr. für Zusendung der Liste seinerzeit ersucht. Wechselstube der k. k. pr. wiener Handelsbank, vorm. J, C. Sothen, 13, Wien, Graben 13. Derlei Lose find auch zu beziehen bei Joh. Ev. Wätscher in Laibach. jeder und heftigster Art beseitigt dauernd das berühmte pariser Llton, wenn (kein anderes Mittel hilft! Flacon ä 50 kr. bei Herrn Apotheker Hlreehltz. (45—3) Zahnweh! Verpachtung von Gasthaus Localitiiten. Ein im guten Zustande befindliche- und nur für ein Gasthau« geeignete« Locale, bestehend au» 2 Zim. mera, Sla-salon, Küche, Keller und Holzlege, ist zu Seorgi 1874 zu vermiethell. Nähere Auskunft wird im Hause Nr. 27, Krakau. Vorstadt, und ou« besonderer Gefälligkeit bei Herrn J. N. Horak ««heilt. (72—l) Casino-Nachricht. Die Eafinodirtcliou hat beschlossen, die Reihenfolge der abzuhaltenden Tanzunterhaltungen im laufendeil Earneval wegen eingetretener Hindernisse dabin abzuändern, daß der I. Wall am 4. Februar, der H. Aall am 11. Kebruar abgehalten wird. Von der Abhaltung einer allfälligen dritten Tanzunterhaltung wird die Direction rechtzeitig dir verehrten Vereinsmitglieder in Kenntnis setzen. Laibach, am 16. Jänner 1874. (59—3) Von der Lasimveeeins-Directi««. Gesunde Zähne! Der Gebrauch von Dr. J. G. Popp’« Ana» therin-Muudwasser trägt wie kaum ein andere« Mittel zur Konservierung der Zähne bei, indem e» dieselben, sowie die anderen Thcile der Munde«, vor den »achtheilige» äußern Einflüssen schützt und da« Umsichgreifen bereit« eingetretener Mund- und Zahnkrankheiten verhütet und sie heilt. Preis per Flasche fl. l-4<». (5-1) Dr. J. G. Popp's Anatherin-Zahnpafta. Feine Zahnseife zur Pflege der Zähne mtb dem Berderben derselben vorzubengen. Jedermann sehr zu empfehlen. Dr. J. C. Popp’s Vegetabilisches Zahnpulver. E« reinigt die Zähne derart, daß durch dessen täglichen Gebrauch nicht nur der gewöhnlich so lästige Zahnstein entfernt wird, fendern auch die Glasur der Zähne an Weiße und Zartheit immer zunimmt. Prei« pr. Schachtel 63 tr. b. W. Depots in: Laibach bei Petrltiö & Pirker, Josef Karlnger, Ant. Krlsper, Ed. Mahr, F. M. Schmitt, E. Blreohltz, Apotheker; Ära inburgbeiF. Krlsper und Seb. Schaunig, Apotheker; Bleiburg bei Herbst, Apotheker; Warasdin bei Halter, Apotheker ; Rndolsswertb btt D. Rlzzoll nnd J. Bergmann, Apotheker, und Jesef Bergmann; Gurkfeld bei Friedrich Bömches, Apotheker; Stein bei Jahn, Apotheker; Wippach bei Anton Deperls, Apotheker; G örz bei Pontonl, Apotheker, und J. Keller; War -tenberg bei F. Gadler; Adelsbergbei J. Kupferschmidt, Apotheker; B ifchoflack bei C. Fabianl, Apotheker; Gotischer bei J. Braune, Apotheker: Jdria in der k. k. Werksapotheke; Littai bn K. Mühlwenzel, Apotheker; Radmannsdorf in der Apotheke von Sallochers Witwe. Tisch- und Wettwäsche. 6 Vt) £ I fl. -22 -33 „ -19 — 27 — 95 190 W -95 „ -•60 „ 1-90 -.28 1.42 1.70 „ —.19 -.12 „ -.58 „ -•58 Es kostet nur eine Probe! 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