^N 52. M 1845. ^^<^^H^^^^Qz^^^^<^^^'^5^ 35. ^^'_^lc"ff7t' 5z)^^' - t' ^1^^^. ^ Hn die ?. '1. Herren Mitglieder des historischen Pramn;ial-Vereines für Krain. An der allgemeinen Versammlung vom 30. Juni d. I. wurde von Seite der gefertigten Direc-tion die Herausgabe eines, historische, Krain betreffende Aufsätze enthaltenden zwangslosen Heftes oder Bandchens in 'Aussicht gestellt. Verschiedene Rücksichten bestimmen jedoch die Direction des historischen Provinzial-Vereines, vom l. Jänner 1846 an, am ersten Tage eines jeden Monats ein mit artistischen Beilagen geziertes Blatt unter dem Titel: «Mittheilungen des historischen Vereines für Krain," für die l>. l'. Herren Mitglieder des Provinzial-Vereines, und zwar für diejenigen, die mehr als 2 fl. als jährlichen Beitrag leisten, mir Hinblick auf den §. 32 der Statuten, unentgeltlich erscheinen zu lassen, in welchem Blatte, nebst geschichtlichen Abhandlungen, oder anderen, Krain berührenden Aufsätzen, auch die Erwerbungen des Provinzial-Vereines und die demselben zukommenden Geschenke werden bekannt gemacht werden. Jene ?, 'I'. Herren Mitglieder des historischen Provinzial.-Vcreines für Krain, welche mehr als 2 fi. C. M. als jährlichen Beitrag leisten, und die fälligen Raten bereits eingezahlt haben, werden daher, gemäß des §. 32 der Statuten, eingeladen, die erscheinenden Blätter vom l. k. M. angefangen, an jedem Ersten des Monats, oder w7»n es ein Sonn- oder Feiertag wäre, am darauffolgenden Werktage im Veremslocalc erheben lassen zu wollen, wobei bemerkt wird, daß bei der Auflage auf später eintretende und solche Mitglieder, welche gesonnen wären, ihre Jahresbeiträge zu erhöhen, Rücksicht genommen werde. Unter Einem ergeht an die geschätzten ^iteraten und Freu'de unsers Vaterlandes die Bitte um Beiträge im Sinne der §ß. 3 und 15 der Vereins-Statuten, wobei sich die gefertigte Direccion zu bemerken erlaubt, daß sowohl streng urkundliche, geographisch-topographisch-historische Abhandlungen, als auch Sagen und Legenden, Balladen vaterländisch-historischen Inhaltes, Volkslieder in getreuer deutscher Uebersetzung, dann Biogra-phieen, Schilderungen der Sitten und Gebräuche, des Luxus, der Feste und Händel, Charakterzüge und Lebensbilder aus den Zeitgenossen und aus der Vergangenheit, malerische Beschreibungen unsers schönen Vaterlandes wie auch Reisebeschreidungen und überhaupt alle jene Aufsätze willkommen sind und dankbar angenommen werden, welche das Interesse Krain's berühren und der Tendenz des historischen Vereines entsprechen. Von der Directivn des historischen Provinzial-Vereines für Krain. Laibach am »8. December »845. 3d e c r o l o g. Professor öippich — todt. <^!N -16. Jahre eines thätigen, der Wissenschaft und dem Wohle der Menschheit geweihten Lebens, starb am ! 2. Dec. in Wien Dr. Wilhelm Franz Livpich, Professor dcr medicinischcn Klinik an der Wicncr.-Hochschulc, in nig betrauert von seiner trostlosen, ihrer Stütze beraubten Familie, und von Allen, die das menschenfreundliche Ziel seines Strcbens kamuen. Die Wissenschaft, die er überzeugend gelehrt, weil er mit einem Feuereifer an sie geglaubt, die er geübt, wie er sie gelehrt, erleidet durch sein frühes Hinscheiden einen großen Verlust. Seine Verdienste leben fort in den dankerfüllten Herzen seiner Schüler und Aller, deren Tröster, Netter und Helfer er gewesen. Seinen N a m e n der Nachwelt zu belv.chren, bleibt den Annalen der Wissenschaft, und dcr gerechten Würdigung unbefangener Fachgenossen überlassen. Friede seiner Asche! 214 - Gine Lectiou für Frauen „Frau, mache doch keinen solchen Stanb in der Stube! Spritze erst, ehe du ausfegst?' so sagte der Ma»n. Aber: lauge Röcke kurzer Sinn! Es vergingen weuige Tage, da fegte die Frau wieder aus, ohne zu spritzen. Während dem kam der Mann in die Stube, und als er den großen Staub sah, schalt er die Frau wegen ihrer Vergessenheit und ihres Eigensinnes. Die aber sagte, kurz angebunden: »Kannst ja einstweilen spazieren gehen, bis der Staub vergeht " Der Mann lies; sich das nicht zweimal sagen, sondern zog seinen Sonntagssrock an, nahm Stock und Hut, und gmq spazieren inZ — Wirthshaus. Dorr traf er einen guten Nachbar, den der Rauch aus dem Hause vertrieben hatte, und sie zechten und waren guter Dinge bis in die tiefe Nacht hinein. Dies; lustige Leben setzten sie fort am andern Tage, und weil aller guten und schlechten Dinge drei sind, auch noch am dritten Tage bis gegen Abend. Inzwischen hatten sich auch noch andere gute Nachbarn zu ihnen gesellt, die zwar nicht der Staub und Rauch, sondern der Durst ins Wirthshaus getrieben hatte. — Während dieser drei Tage hatte die Frau Zeit genug, ihre Betrachtungen anzustellen und es waren, gottlob! sehr heilsame und fruchtbringende Gedanken. Denn des andern Tages spritzte sie über die Masten, ehe sie ausfegte; und am dritten Tage wusch und fegte sie sogar den Boden, nachdem sie erst sorgfältig Tisch und Bänke abgestäubt, und die Fenster gereinigt hatte. — Endlich am Abend des dritten Tages machte sich der Mann mit seinem guten Nachbar auf den Weg nach Hause. Er lies; es aber auch jetzt nicht an Vorsicht fehlen, sondern klopfte erst ans Fenster, und al5 die Frau geöffnet hatte, fragte er: »Frau, ist der Staub nun vergangen?« Die Frau sagte: ^Ia, aber der Besen steht noch hinter der Thüre." Das lies: sich der Mann gefallen; die Frau merkte sich aber auch ihren Theil, und fegte seit der Zeit nichtmehr aus, ohne zuvor auch zu spritzen. Dies; bedenkt, ihr Frauen! Machet und leidet keinen Staub und Rauch im Hause und schaffet die Männer nicht fort, denn Manche bleiben ohnehin nicht gerne zu Hause. Feuilleton. (Slavische Buchdruckerei in Constan-tinope l.) In Eonstantinopel ist eine neue Buchdruckern für die Donau - und Balkanslaveii errichtet worden. Vor Kurzem erschien dort ein Erbauungsbuch in bulgarischem Dialecte unter dem Titel: „s.<>lnv.i krm« oder „die beiden der heiligen Großmärtyrinn Maria, in gemein bulgarischem Dialecte geschrieben und gedruckt mit den Lettern der »arbeitsamen Biene." Bald sollen auch noch andere Schriften nachfolgen, denn das muerwachte Le- ben des Slavenrhums jenseits des !>«i><:!" so möge die „Uebeck»" im Frieden ruhen. — Dinstag am 16. December die Reprisen der zwei schon besprochenen Bagatellen: „Die Familie Rückeburg" und „das letzte Fensterln;" die Vorstellung fand nur sehr geringen Zuspruch. — Mittwoch am 17. December zum ersten Male: ,.Die Schlittenfahrt, oder der Herr vom Hause," Original < Lustspiel in vier Akten von Franz von Holbein. Ein recht nettes Lustspiel mit köstlichem Dialoge, wel-ches. von den darin Beschäftigten so reckt cun »innr» dargestellt, sehr ansprach. Hcrr Köppl (Varon Hochwell) war untadrlhaft; Mad. Lübeck gab die Pxrthie seiner Fran sekr gewandt, ja brav kann man sagen, und halte dießmal wohl ein Zeichen des Beifalles verdient. — Die Dlles. Posinger und Etterich spiel-tcn die beiden Töchter d>s Varons mit gewohnter Anständigkeit. Herr Zeiner (Alding) und Herr Schmidt (August von Strom) nahmen sich als Liebhabcr lebt gut aus. nur möge Letzterer selne Stimme bei heftigen Stellen nicht zu sehr forciren, wodurch fie ins Sckreien übergeht. Herr Po sing er. als Diener Jean, war eckt komisch, und an Herrn Pogrell (Kammerdiener Fleuri) fanden wir nicket» auszustellen. Die Anfangsscene des ersten Aktes, wo die beiden Nedienten die Herrschaft so lange läuten und frieren lassen, war von herrlicher Wirkung. — Donnerstag am 18. December: „Ein Tag vor Weihnackt/' c^chau-spiel in zwei Akten von Dr. Töpfer, und zum ersten Male: , Die Lieb' auf der Alm," ländliche Scene mit Gesang. Es wild wenige Stücke von so tief« Moral, so ergreifender Wirkung und so interessanter Hanvluna, in Summa: von solcher Trefflichkeit geben , als dieses, und da darin noch besser, noch gerundeter gespielt wurde, als in dem vorerwähnten, so war der Beifall ein entschieden lauter, allgemeiner. Der Vopist Müller wird wohl eine der besten Rollen unsers braven Herrn K ö p p l's seyn. Man kann diesen biedern, edlen Charakter fast nickt besser dargestellt seh«,. Auch Mad. Lubek zeigte in der Rollc der Frau des Copistcn un« bestrittcn ihre beste, bishcr gesehene Leistung, und wir rufen ihr von Herzen ein lautes „Bravo" nach. Sie war so durch und durch Mutter, wußte die verschiedenen Momente ihrer Stellung so gut zu nuanciren, daß sie laute Anerkennung verdient, Dlle. Posinge r (Li»a) stand so recht an ihrem Platze; Gefühl und Natürlichkeit waren im besten Einklänge. Mad Etterich (Muhme Lebrecht) war die personisicirtc Hausfurie und Xaxtippe p»l- >.>x>!el- lenco, n>«s aber hier als Comvlimene ihrer Darstcllungskunst gel« ten muß. Herrn Zeiner's Eduard Braun sah sich gut an, und Herr Geifert machte mit seiner Stentorstimme seinem Erecutor alle Ehre, obschvn auf Rechnung unserer Hörorgane. Die Kinder Carl und Fritz (Louise und Peppi Posinger) wurden gerufen- Die obengenaunte ländliche Scene war zwar nickt übel, aber etwas zu kurz. — Samstag am 20. December zum ersten Male: „Frauenehre. oder Don Pedro ber Grausame." Drama, eigentlich Trauerspiel, in fünf Akten von Dr. Bärmann. Brnefice der Mad. Therese Etterich. Der Titel ist vielversprechend, "das Interesse der Handlung jedoch unerheblich und seicht. Ucbri« gens wirkt auch dc-r durchaus gereimte Dialog nicht nur störend auf das rasche Fortbewegen dei! Scenen, sondern auch auf die Intention des Zuhörers, den das ewig, Neimgetlingrl anwidert. Wir sahen schon von Dr. Barmann Besseres- Das Stück wollte nicht recht ansprühen , trotz der redlichen Müh,, die sich die Darfteller desselben gaben. Herr Thom6 (Don Pedro), Dll,. Spengler tDonna Maria), DIle. Etterich (Donna Fenisa), die wir erwähnen, um ihrem prachtvollen Costume ein verdientes Compliment zu machen, wie »ie Uebrlgen, thaten alles, was sich eben thun liest. Zu bemerken wäre ,s noch, daß der Hof Don Pedro's zu schwach besetzt erschien, — Sonntag am 21. December: Die Wiederholung des Ralmund'scken Z>>ub?rspiels: „Der Diamant des - GeisteLkönigs-" Wir haben uns darüber im ltztzten Blatte deutlich ausgesprochen. Schließlich noch ein Wort über die Correspondenzelci eines M ar Freiherrn Rio del Su l aus Laibach n » n n wieder zufällig barin nickt ein Mal vorkam, so überlassen wir die Erbärmlichkeit einer solchen Cor-reipondenzelei dem Urtheil des Publikums- Sonderbar ist ?s übrigens, daß darin einiger Mitglieder mit überschwenglichem Lobe erwähnt wird, während die Namen der Dlles. Spengler, Et« lerieh und Posinger gar nickt vorkommen, ja während man unserm wackern Director seine Parlhi? als Preveaur im Vaude« ville: „Die Kinder des Regiments" als nickt gelungen bezeichnet, ohne seine Leistungen iveiters zu berühren. Zum Schlüsse aber steht es nock wörtlich: „Unser Heros der Tanzmusiken, Herr A, von Wertheim stein, arbeitet an neuen Piecen für den tommcnden Fasching, Ick kann Ihnen sogar die Titel oieser neuesten Eompofi« tionen nennen: >Erin,>erunae,l an 3t. Helena-Walzer (?! ?) ,.1846ger Walzer," ,,Noblesse Quadrille," ..Quadrille aus Marie, die Tochter des Regiments." und Diable - Polka." — Die Eorresondenj ist in Briefform an Julius Freiherrn v, Westland nächst Neu« stadtl gerichtet. — Der Herr Nio del Sul sagt zuletzt „guten Abend;" wir sagen: ..Gute Nacht!"------- Leopold Korde sch. Auflösung der Charade. im Illnr. Blatte Nr. 51: Zungtnheld. Theater Nachricht. Samstag am 27. dieses sinket die Venefice < Vorstellung unsers eben so fleißigen, als beliebten Schauspielers. Herrn Zei« ner's. statt. Er hat Lebrüo's heiteres, dreiaktigcs Lustspiel-. „Hans Luft" hierzu gewählt, ein Slück. das den Namen ..Lustspiel" vollkommen rechtfertigt. Möge ein reicklicker Zusvruch der Laibacher Theaterfreund.! an diesem Abende den unausgesetzten Fleiß dieses talentvollen Mimcn belohnen! — Verleger: Igna; Alois Edler v. Kleiumayr.