PrirmmeratiouS - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 , 20 Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...........12 fl. Halbjährig........... 6 „ Bierteljährig........ 3 „ Laibacher Für Zustellung inS Haus viertelj. 25 kr., monatl. S kr. Einzelne Nummern 6 kr. agblail Anonyme Mittheilungen werden nickt berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. Nrtactio» Bahnhofgaffe Nr. 132. «x-rditisuS- LZnser«ten-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 («Schl Handlung von Jg. v. wahr L Fed. Juserttouspretse Für die einspaltige P«> L 4 kr , bei wiederholter schaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 2V kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre» chender Rabatt. Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. Nr. 86. Freitag, 14. April 1876. — Morgen: CharsamStag. 9. Jahrgang. Gras Auersperg als Staatsmann. Die Feier des siebzigsten Geburtstages des Grafen A. Auersperg gestaltete sich für da- ge. sammle deutsch österreichische Volk zu einem politisch-nationalen Feste von tief gefühlter und lebhaft kund, gegebener Bedeutung. Schon seit Wochen fanden in ganz Oesterreich, in allen freiheitlich und fortschrilt. lich «esinnten Kreisen festliche Veranstaltungen statt, die sowol dem Dichter Anastasius Grün als dem Herold einer neuen Aera in Altösterreich, wie dem staatsmännischen Vertreter des freiheitlichen Rechtes im Herrenhause galten. Die Zeitgenossen vnd Zen-gen jenes kühnen Kampfes, den der Dichter bereits vor vier Jahrzehnten gegen das Regiment des patriarchalischen Despotismus ausgenommen, und die junge Generation, für welche seine Dichtungen ein unerschöpflicher Born der freiheitlichen Begeisterung und Gesinnungskräftigung gegen Unrecht und Unter-drückung sind, wetteiferten allenthalben in lebhafter Betheiligung an den Huldigungen. Ueberein stimmend klingt aus den zahllosen Reden, Adressen und Fest gedichten die stolze Freude der fortschrittlich gesinnten Bevölkerung über den Besitz eines Mannes, der seinen unvergeßlichen Ruhm als Sänger der Freiheit durch seine Verdienste um die politischen Rechte des Volkes noch erhöhte. Diese lebendige Verknüpfung einer längst überwundenen Vergangenheit unseres Vaterlandes mit dessen jüngsten Fortschritten auf der Bahn freiheitlicher Entwicklung gab der großen und allgemeinen Volksfeier der jüngsten Tage die Signatur eines geschichtlichen Ereignisses. Einen hervorragenden Platz in der Gedenkfeier des Auersperg-Jubiläums nimmt unstreitig die Festrede ein, womit rin jüngerer Gesinnung-- und Standes-genoffe des Grasen, der Reichsrathsabgeordnete Robert Baron Walterskirchen, in der großen Festakademie im grazer Stadttheater das Wirken Auerspergs als Staatsmann feierte. Wir glauben den Dank unserer Leser zu verdienen, wenn wir sie mit dem Inhalt dieser ebenso formvollendeten wie gedanken-tiefen Rede bekannt machen. „Als Graf Auersperg" — sagte der Redner — „durch das Vertrauen seiner Mitbürger und den Ruf des Monarchen aus den stillen Kreisen des Privat- und Dichterlebens auf den Turnierplatz politischer Parteien gestellt wurde, hat er sich gewiß des Verse« erinnert: Traun I auch in Prosa läßt sich Erträgliches noch sagen, Ein keck' Scharmützel wagen, ein herzhaft' Treffen schlagen, In Versen schrieb Washington den Bries der Freiheit nicht, Der Herr selbst sprach in Prosa das große Wort: Es werde Licht! Und in mehr als Einem herzhaften Treffen in Prosa hat er den Sieg an seine Fahne gefesselt. Zuerst war es seine engere Heimat Kratn, die er vertheidigle, daß nationaler Chauvinismus ihr die Segnungen deutscher Bildung nicht entreißen möge; er kämpfte dort mit den Waffen seiner Zeit auf demselben Boden, aus dem seine Vorfahren mit dem Schwerte gegen die Barbarei des Ostens gestritten hatten. Er erinnerte dort diejenigen, die es vergessen hat- ten, daran, daß sie auf uraltem deutschen Kulturgebiete stünden und daß sie nur durch und mit Gesammt» Oesterreich etwas sind und bedeuten, da« Herz dir» ser Monarchie aber ein deutsche- ist und, fügen wir hinzu, bleiben wird. Die Wärme, mit der er für den deutschen Unterricht in Krain eintrat, mag wol aus derselben Quelle geschöpft worden fein, au- der dir Worte flößen: „Deutsch sein, das heißt die Freundesarme Für alle Menschheit ausgespannt, Im Herzen doch die ewig warme, Die einz'ge Liebe: Vaterland! Deutsch sein, heißt: streben, ringen, schaffen, Gedanken sä'n, nach Sternen späh'n Und Blumen zieh'n, doch stets in Waffen Für das bedrohte Eigen steh'n!" Und dr« Meister der Satire, aus dessen scharf gespitzter Feder dir „Nibelungen im Frack' entstanden, erkennt man wieder in der Rede, wo er die Herren fragt, ob sie, die für historisch-politische Jndividuali» täten schwärmen, denn meinen, daß die Weltgeschichte ein Bazar sei, von dem man sich mit nach Hause nimmt, was einem gerade gefällt, und liegen läßt, was in den Kram nicht paßt. Das Bestreben, die slovenische Sprache, die 1,200.000 Menschen sprechen, durch gesetzliche Verfügung der deutschen ebenbürtig zu machen, die 60 Millionen sprechen, verglich er mit dem Versuche, die Luftschiffahrt dadurch zur vollendeten Ausbildung zu bringen, daß man ein Gesetz über die Regelung des Post- und ^ Polizeidienstes per Luftballon beschließe. Prophetisch, möchte ich beinahe sagen, hat er auch vor 15 Jahren Feuilleton. Wien, 12. April. Die Sprichwörter theilen die Eigenschaft richtiger Proportionen, daß sie sich nemlich auch umkehren lassen: „Grüne Weihnachten, weiße Ostern", hieß es immer; Heuer hatten wir sehr weiße Weihnachten und haben dafür die herrlichsten grünen Ostern. (In Laibach scheint dies weniger der Fall zu sein. Die Red.) Die meisten Sympkome der Wiederkehr des Frühling-, als da sind: Wahlen, Börsenpaniquen, öffentliche Verlosungen u. s. f. sind bereits glücklich überstanden, und wir können seine Annehmlichkeiten in vollen Zügen genießen, umsomehr, da der April Heuer Hosen angezogcn zu haben scheint, und, statt uns mit seinen Mädchenlaunen zu plagen, uns das stetig lächelnde Antlitz eines sorglosen Knaben zeigt. Die schmerzenreichen Bäume des Stadtparks und des Ringes schlagen nach Leibeskräften aus, und die Lerchen — Patti und Lucca — jubeln in der Oper, daß einem das Herz im Leibe lach!. Auch daS untrüglichste Merkmal der gewechselten Jahreszeit, die neue Mode, hätten wir schon. Sie jetzt erst zu schildern, hieße nach Sonnenaufgang die Straßenlaternen anzünden; man kann ja doch überzeugt sein, daß die meisten Schönen derzeit schon wandernde Copien der vorletzten Nummer des „Bazar" bilden. Diesmal können die Ehemänner und Familienväter mit etwas geringerem Widerwillen in das Portemonnaie greifen, um den Willen ihrer schönen Quälgeister zu befriedigen; denn auch harte Männerherzen haben Verständnis für das kleidsame Gretchenkleid und den kecken Fatinitzahut. Wenn nur auch die äu Lg,rrzf-Hüte nicht wären und uns am Ende gar — es wäre entsetzlich — für den Sommer den Reifrock in neue Aussicht stellten! Solange es den Damen gefiel, sich Rococo frisieren zu lassen, konnte ein aufrichtiger Junggeselle nichts dagegen einzuwenden haben; aber den Rococo-styl ganz wieder einzubürgern — nein, dazu hat die schöne Welt einen zu guten Geschmack. Hier ist überdies noch der Maler Max Modesache. Nicht allein, daß die Photographien seiner genialen Bilder in den Auslagen aller Kunsthandlungen prangen und reißenden Absatz finden, die Damen befleißen sich auch sichtlich in geschminkter Unnatur die interessante Bläffe der Mädchengesichter des genannten Künstlers nachzuahmen. Das ist Geschmackssache; glücklicherweise haben wir keine Ursache, diesen mo» dernen Teint für eine Folge des heurigen Faschings zu halten. Man bestrebt sich auch, den höheren Palriotis-mus in die Mode zu bringen und hat zu dem Zwecke das österreichische Lesepublikum am 1. April mit der „Heimat" überrascht. Hoffen wir, daß das ominöse Datum bedeutnngSlos sein werde. Das Merkwürdigste ist, daß von dieser .Heimat" nach ihrem Erscheinen viel weniger geschrieben wird, als vor demselben; sie ist nemlich jenes Blatt, auf das schon seit län« gerlr Zeit hingewiesen wurde und das den öfter-reichischen Lesekreisen die hochverrätherische «Garten, laube" ersetzen soll — oder verhielt es sich vielleicht anders? Die Redaction des neuen Familienblattes bedauert zwar lebhaft, daß dem Erscheinen desselben die Debitentziehung für die „Gartenlaube" unmittelbar vorangegangen sei, — und wir bedauern es wo-mözlich noch lebhafter — aber sie hat gegen das gefaßte Vorurtheil doch einen sehr schweren Stand. Stehen aber dem jungen Unternehmen auf der einen Seite vorgefaßte Meinungen entgegen, so kann auf mancher ändern wieder auf ausgesprochene Sympathie gerechnet werden. Alle jene, die daö bekannte Jahrbuch des Beamtenvereines, die „DioSkuren", mit Vergnügen von Laibach aus einen Warnungsruf erhoben. In Ofen wurde damals mit Hammer und Meißel ein au« hundertjährigem Mauerwerk geformter Kaiser. Aar zertrümmert, der mit seinem Fittig auch Ungarn« Wappen beschirmt hatte. Durch denselben Schlag, durch den der Adler zerbrach, sank auch Ungarn« Wappen in den Staub. Ein Omen war cs ihm, daß Ungarn nicht stehen könnte, wenn Oesterreich . ,Mt., Man begegnet in mehreren Biographien und ^'MMtzen der Behauptung, Graf Auersperg hätte dem krainer Landtag den Rücken gekehrt, weil da« slovenische GalleriePublikum ihm dort das Leben zu sauer machte. Das ist unrichtig. Wer es sich vergegenwärtigen kann, was e« hieß und bedeutete, in den dreißiger Jahren zu schreiben, was Anastasius Grün damals geschrieben, wird auch überzeugt sein, daß einige ins Slovenische übersetzte „Ohos" der Gallerie ihn eben nicht stark geniert hätten. Dazu veranlaßt wurde er durch die Unverläßlichkcit eigener Parteigenossen, die eben nicht gegen jede Windrichtung, besonders wenn sie von oben blie«, sturmfest, nicht gegen jede Strömung, besonders wenn sie nach rückwärts lief, wasserdicht kalfatert waren. Im krainer Landtage war naturgemäß der Wirkungskreis Auerspergs ein engerer gewesen. Mit seiner Thätigkeit im österreichischen Herrenhause begann er auf Ereignisse unmittelbar einzuwirken, auf welche die Blicke von ganz Oesterreich und häufig auch die Theilnahme der ganzen gebildeten Welt deutscher Zunge gerichtet waren. Es mag für den Politiker nicht immer erwünscht und von Vortheil sein, wenn ein auf ändern Gebieten begründeter Ruf ihm vorangeht und schon von vornherein die Aufmerksamkeit auf ihn lenkt. So wie Alles und Jedes auf dieser Welt nur eine relative Bedeutung besitzt, so auch politische Leistungen. Und doppelt schwer wird es sein, mit solchen Leistungen Ansprüchen gerecht zu werden, an die ein ganz anderer Maßstab gelegt wird, als er für Alltagsmenschen gilt. Der Poet der „Wiener Spaziergänge" konnte nimmermehr als einfacher Soldat nur in Reih und Glied seine Pflicht erfüllen; er mußte Bataillone führen, in erster Linie stehen oder ganz entsagen — ein drittes gab es nicht. Ob eine solche Führerrolle seiner ganzen Natur und seinem Wesen auch sympathisch war, möchte ich fast bezweifeln und meine eher, daß, wenn die Erkenntlichkeit eines Volkes auch der Größe des gebrachten Opfers entsprechen soll, wir dem Manne schon deßhalb ewig dankbar sein müssen, daß er überhaupt sich in so hervorragender Weise am öffentlichen Leben betheiligt hat, wo ja niemand, dem seine Ueberzeugung über alles Andere geht, sicher sein kann, nicht nur von Feinden mit Koth beworfen zu werden, was um Ende noch leichter zu verschmerzen gelesen haben, werden auch in der „Heimat" Unter» Haltung und Belehrung finden — der Geist ist derselbe und auch die Mitarbeiter sind dieselben, womit jedoch keineswegs gesagt werden will, daß jeder Abonnent sein Leben bei dem Beamtenoerein ver-sichern solle. Unter dem bisher Erschienenen ist namentlich der Prospect sehr vielversprechend. Es werden da eine Reihe namhafter Schriftsteller angeführt, die ihre geistige Unterstützung zugesagt baben; einige von ihnen werden vermuthlich die Blumen ihrer Phantasie in das neue Beet pflanzen und andere demselben die Vorbedingungen der Fruchtbarkeit zuführen, so wird zum Wohl; des Vaterlandes alles aufs beste gedeihen. Einen einflußreichen Gegner hat sich die neue Zeitschrift im „Hansjörgel" zugezogen, dessen Re-dacteur — Anton Langer — sich in der letzten Nummer bitter darüber beschwert, daß man nicht auch ihn zum Mitarbeiter aufgefordert habe. Es sieht beinahe darnach aus, als thue „Hansjörgel" dem neuen Blatte die — Ehre an, e« für einen Eoncurrenten zu halten. Das Aeußere des Blattes erinnert sehr lebhaft an die „Gartenlaube", nur der „Kopf" ist etwas groß gerathen, so eine Art Wasserkopf. Um das schöne Geschlecht für sich zu gewinnen, ist man ist, sondern gelegentlich auch sich von Freunden ver» lassen zu sehen._______________________(Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 14. April. Zulanv. Der galizifche Landtag ist vor seiner Vertagung abermals der Schauplatz erregter, ja sogar stürmischer Debatten gewesen. Den Anlaß zu den äußerst lebhaften Auseinandersetzungen zwischen den Ruthenen und Polen gab zunächst der Antrag des Landeskulturausschusses auf Uebernahme der dubljaner Ackerbauschule in die Landesverwaltung. Die Ruthenen machten auf Grund der bisherigen Erfahrungen geltend, daß die bezeichne^ Lehranstalt unter polnischer Aegide blos zu einer allerdings nur unvollkommenen Ausbildung polnischer Schüler dienen, der Mehrheit der ackerbautreibenden Bevölkerung aber keine erhebliche Stütze gewähren werde; man könne daher auf keinen Fall dem Landesfonds zur Berücksichtigung der Interessen einer Nationalität so bedeutende Lasten aufbürden. Nachdem der Ausschußantrag ungeachtet der entschiedenen Bekämpfung seitens der Ruthenen zum Beschluß er-hoben worden, beantragten die ruthenischen Wortführer die Gleichberechtigung des ruthenischen Idioms an der genannten Lehranstalt. Auf die höhnische Zurückweisung dieses Antrages protestierte Abgeordneter Kowalski und erklärte unter lebhaftem Beifalle seiner Parteigenossen, daß man den Polen nie gestatten werde, über die ruthenische Nationalität zur Tagesordnung überzugehen. Am 12. d. M. sind Unterrichtsminister Tre-fort und Justizminister Perczel aus Pest in Wien eingetrosfen, um einem Mmisterrathe beizuwohnen, welcher der Erledigung der laufenden Geschäfte der ungarischen Regierung galt. Die gemeinsamen Eonserenzen in der Ausgleichsfrage werden fortgesetzt. Der Termin für die Rückreise der ungarischen Minister ist noch immer nicht festgestellt. Von den Nachrichten, die in ungarischen Blättern vorliegen, registrieren wir eine Versicherung des „Pesti Naplo", derzusolge die Aufrechterhaltung des gemeinsamen Zollgebiets „eine ausgemachte Sache" sei, ferner ein wiener Telegramm des „Pester Lloyd", nach welchem keine Aussicht vorhanden sein soll, eine Einigung in der Verzehrungssteuersrage zu erzielen. Selbstverständlich kann letztere Mittheilung keineswegs als beglaubigt gelten. Einem osficiösen berliner Briefe der „Schlesischen Presse" zufolge soll Fürst Milan von Serbien mehrfach darauf hingewiesen haben, daß die Kriegsluft in seinem Lande hauptsächlich von den ungarischen Serben und ihren radikalen Organen in Semlin und Neusatz geschürt werde. Die belgrader Regie- auch bestrebt, viele Damen zur Mitarbeiterschast Herbeizuziehen, ganz uneingedenk der wohlgemeinten Mahnung, die einst Kaiser Josef II. an die Kem-meter gerichtet*; es bleibt nur zu wünschen, daß sich möglichst viele „Marlitt" und „Werner" darunter befinden. Ein kühnes Werk hat Anzengruber unternommen, indem er den französischen Ehebruchsroman ins Bäuerische übersetzt. Der Verfasser des ^ „Pfarrers von Kirchseld" mag von dieser Aufgabe > ganz erfüllt gewesen sein; dies erklärt den Umstand, » daß seine letzten dramatischen Werke alle abfielen. Wie immer jedoch die Gefühle sein mögen, mit i denen wir das neue Blatt aufnehmen, so halten wir es doch für unsere patriotische Pflicht, dem neuen r Unternehmen gutes Gedeihen zu wünschen; nur möch- - ten wir im Namen vieler Gebildeten daran den > Wunsch knüpfen, daß man das gehegte Mistrauen t i zerstreue, indem man! den Belagerungszustand, der ; über die „Gartenlaube" verhängt ist, aufhebt. Die ' beiden Blätter werden — hält die „Heimat", was ' sie versprochen — ganz gut neben einander bestehen können, so wie auch die wiener neben der leipziger - „Illustrierten Zeitung" besteht. s,—. * Meine liebe Kemmeter, Näh' sie lieber Hemmeter! Die Red. rung, die dadurch ihr eigenes Ansehen im Lande nicht minder wie den Frieden gefährdet sehe müsse daher an Ungarn und sein Ministerium das Ersuchen richten, die Friedensstörer auf ungarischem Gebiet vorerst zum Schweigen zu bringen, ehe Fürst Milan imstande sei, „bindende" Versprechungen für die Friedenserhaltung abzugeben. Eine nicht ganz üble Parade! Ausland. In einem anscheinend harmlosen Gewände tritt die Nachricht auf, daß der deutsche Bundesrath sich demnächst mit einer neuen Steuer-Vorlage zur Vermehrung der eigenen Einnahmen des deutschen Reiches beschäftigen werde. Es sollen nemlich, nachdem das Reich schon die Wechselstem-prlsteuer in seiner Hand vereinigt, auch alle übrigen Stempelgefälle den Einzelstaaten abgenommen und dem Reiche übertragen werden, angeblich zu dem Zwecke, um die Matricularbeiträge herabzusetzen. Die „Vossische Zeitung"' macht zu dieser Begründung des neuen Steuerprojectes ein sehr ungläubiges Gesicht. Sie kann den Verdacht nicht loswcrden, daß es sich dabei eigentlich um eine Erhöhung der Steuerlast des Volkes handle oder vielleicht gar darum, die Matricularbeiträge zu beseitigen, weil mit denselben auch der wesentlichste Theil des Bud-getrechles der deutschen Volksvertretung fortfalle. Die biedere Vossin scheint auf der rechten Fährte zu sein. Wo immer von den Regierungen die Hand an die Steuerschraube gelegt wird, da ist das con-centrierteste Mistrauen der Bevölkerungen gerechtfertigt. Das am 3. d. Monats abgehaltene Con -sistorium im Vatican hat dem Erzbischof von Köln bekanntlich den Eardinalshut nicht eingetragen, dagegen einer wunderlichen Rede Ledo-chowskis zum Ausdruck verholfen. Aus derselben geht hervor, daß der vormalige Erzbischof von Posen sich wirklich als „Primas von Polen" fühlte, denn Graf Ledochowski findet, daß der ihm verliehene Purpur „wie himmlischer Thau" auf jene Theile Polens gefallen, die unter russischer Occupation stehen. Ob die kirchenschanderisch" verwalteten preußischen Diöcesen ebenfalls sich von der neuen Würde ihres verflossenen Oberhirlen „wie bethaut" sühlen, hat der Cardinal nicht konstatiert; aber aus seinem ganzen Speech ging hervor, welch einen verbissenen Gegner die berliner Regierung sich vom Halse geschafft hat. Der Papst denkt darüber natürlich anders und hat zum Zeichen dessen Ledo-chowskis Begleiter, den Kaplan Prinz Edmund Rad-ziwill, zu seinem Hauskaplan und den Geistlichen Meszczynski zum Hausprälaten ernannt. Die französische Deputiertenkammer hat sich am 11. d. M. bis zum 10. Mai vertagt, vorher jedoch den Bericht über die A m -nestievorschläge, welcher auf Ablehnung derselben anirägt, entgegengenommen und dessen Debatte in Uebereinstimmung mit der Regierung bis nach Ablauf der Osterferien verschoben. Wie der „Moniteur Universel" mittheilt, soll jetzt die zweite Serie der Pcäsectenbcwegung veröffentlicht werden Dieselbe werde sich jedoch nur auf neue Versetzungen in Disponibilität und etwa zwanzig Stellenwechsel beschränken und dürste daher ebensowenig die republikanische Partei befriedigen, als der erste Präsecten-schub. Gerade bezüglich der Purificierung des administrativen Personals stellen nemlich selbst die gemäßig. testen Elemente der republikanischen Partei sehr weitgehende Anforderungen, welche im „Temps" Ausdruck finden. Zur Tagesgeschichte. — Begeistert für den Galgen. In Ungarn soll die Guillotine eingesllhrt werden. DaS veranlaßt nun ein empfindsames Gemüth, in einem magyarischen Journal, das den poetischen Titel: räsrlH»- (Des Volkes Fahne) führt, eine Dithyrambe auf den Galgen anzustimmen, aus der wir folgende Probe mittheilen: „Das ekelhafteste Schreckenskind der großen französischen Revolution, die Erfindung Dr. Guillotins, schickt sich an, zu »ns zu kommen und wird vielleicht auch bald in unserer Mitte sein. Mit ihrem schwerfälligen Holzgerüst wird sie den schlanken Balgen verdrängen, der schon seit Jahrhunderten bei uns einheimisch, sich >n der Volksdichtung ein bleibendes Denkmal erkämpft hat. Der Strick, als das Lurch da« Gesetz normierte Erstickungsmittel, wird verschwinden, an seine Stelle tritt bas breite, scharfe und schwere Messer der Guillo-tine, mit welchem Samson in einem Augenblicke Dutzende geköpft hat!" Wenn wir den gefühlvollen Autor gut verstehen, hält er den Galgen sür eine berechtigte Eigenthüm-lichkeit der magyarischen Nation. — Orthographische Co n seren z. Die Ergebnisse der orthographischen Lonferenz sollen nun vom preußischen Cnltusmiuister nickt sofort zu einer bindenden Vorschrift fiir die Schulen benutzt werden. Der Minister ist vielmehr nachträglich zu der Ueberzeugung gekommen, daß alles, was der Schule zweckmäßig vorgeschrieben werden kann, mitbedingt ist durch die Bereitwilligkeit der Zustimmung, welche die betreffende Vorschrift auch im Schreib- und Druckgebrauche außerhalb der Schule erwarten dars. Ueber diesen Punkt aber lasse sich mit Bestimmtheit nichts Voraussagen. Es sind daher die Verhandlungen der Conserenz zunächst nur Len Bundesregierungen mitgetheilt und durch den Buchhandel den weitesten »reisen zugänglich gemacht worden. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Der krainer Landtag) hielt am II. April abends seine 15. beziehungsweise Schlußsitzung ab. Abg. Murnik erstattete im Namen des Finanzausschusses Bericht Uber den Voranschlag des I r r e n h a u s b a u f o nd e s pro 1877. Gesammterforbernis 25,327 fl , Äesammtdedeckung 5,006 fl., Abgang 20,321 fl; letzterer wäre durch den Ver-kauf von Fondsobligationen zu decken. Der Landtag genehmigte diesen Voranschlag ohne Debatte. — Den Gemeinde» Kreßniz und Präwald wurLe die Bewilligung zur Einhebung erhöhter Umlagen ertheilt. — Abg. Dr. Bleiweis erstattet im Namen des volkswirthschastlichen Ausschusses Bericht über Len Gesetzentwurs, betressenL Lie Kultur Les lai-bacher Moorgrundes. Die diessällige Regierungsvorlage wurde vom genannten Ausschüsse umgearbeitet. Abg. Dr. v. Schrey bedauert die so späte Einbringung dieses umgearbeiteten Gesetzentwurfes, welcher wegen seiner großen Tragweite eingehendem Studium unterzogen werden sollte; überdies wnrde übersehen, bei Berathung dieses Entwurfes die concurrenzpflichtige Stadtgem-inde Laibach zu hören. Abg Dr. Poklukar bemerkt, daß in dem Entwürfe aus Lie Stadtgemeinde Laibach entsprechende Rücksicht genommen wurde. Der Berichterstatter constatiert, daß Abg. Desch -mann und Stadtökonom Podkraischek das Interesse der stadtgemeinde Laibach bei den Ausschußberatbungen vertreten haben. Abg Deschmann entgegnet, ec habe den Berathungen nicht als Vertreter der Stadtgemeinde, sondern als Mitglied des Landtages ^igewohnt. In der Special-debatte erhob Abg. Dr. v. Schrey über die Fassung des § 42, betreffend das Concurrenzverbältnis der Stadt Lai-bach, Bedenken und stellte einen Abänderungsantrag, welcher genehmigt wurde. Schließlich wurde der vom Ausschuss-umgearbeitele Gesetzentwurs in zweiter unb dritter Lesung angenommen. Abg. Deschmann berichtete hieraus im Namen deS Finanzausschusses über die Petition der Stadtgemeinde Jdria um Besreiung von der Normalschulsonds-Lanbes-Umlage. Die Gemeinde Jdria spricht diese Befreiung unter Geltendmachung der Thatsacke an, daß das k. k. Bergwerk Jdria die dort bestehende Volksschule gänzlich erhält. Der Antrag des Finanzausschusses: „es werde die Stadtgemeinde Jdria unt Ausschluß des Aerarialwerkes Jdria unpräjudi-cierlich für das Jahr 1877 von der Leistung der Normal-schulfondsumlage befreit und der Landesausschuß beauftragt, die Verhältnisse der dortigen Werksvolksschule, sowie die allfälligen Verpflichtungen des Montanärars zur Haltung einer Schule eingehend zu prüfen und hierüber in der nächsten Landtagssession zu berichten, eventuell einen Gesetzentwurf einzubringen/ wurde angenommen. — Die Petition der Gemeinden Sagor, Arfchische und Odreje um die Bewil-lrgung zur Vereinigung in eine Gemeinde wird dem Lau-desausschusse zur Erledigung überwiesen. Abg. Dr. R. v. Vesteueck nimmt Anlaß, die schleunige Durchführung des Gesetzes, betreffend die Tonstituierung von Hauptgemein L e n, dem Hanse nochmals dringend zu empfehlen. — Der Abg. Pfarrer Taukar ergeht sich bei Besprechung deS § 12 des Rechenschaftsberichtes pro 1875 in Betrachtungen über die Bestimmungen des Reichsgesetzes vom 7. Mai 1874, betreffend die Regelung der Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche und die Verwaltung des Kircheuver-mözeus, und gelangt zu dem Schluffe, daß durch dieses Reichsgesetz die Rechte der katholischen Kirche arg beeinträchtiget würden und Laß nach den im Concordate (!) enthaltenen Bestimmungen ein neues Gesetz über die Verwaltung des Kirchenvermögens gar nicht nolhwendig sei. Landes-hauptmanu und Landespräsident ertheilen dem Redner entsprechende Belehrung, daß das Reichsgesetz vom 7. Mai 1874 im Wege eines Landesgesetzes zur Durchführung gelangen müsse. — Äbg. R. v. Langer stellte bei Behandlung deS tz 7 des Recvenschaftsberichtes pro 1875 den Antrag, der Landtag wolle den Landesausschuß beauftragen, sich wegen baldiger Ausführung des Baues der uuterkrainer Eisenbahn an die Negierung zu wenden. Der Antrag wurde angenommen. Der Landeshauptmann erhebt sich zur Schlußrede: Die Arbeit ist gethan, die Ausgabe des Landtages ge-löst. Trotz der angestrengten Thätigkeit war es jedoch nicht möglich, allseitig das Ziel zu erreichen; aber die wichtigsten Angelegenheiten wurden zu Ende geführt, zu einem Ende, welches den Keim des Gedeihens in stch trügt. Mit wohl-thuender Beruhigung können Sie in Ihre Heimat zurück-kehren. Sie haben mit Eifer uud Ausdauer sich dem öffentlichen Dienste gewidmet, wie es die Wähler von Ihnen er-warteten. An den LandesauSschpß tritt die Aufgabe, das auszuführen, was der Landtag beschlossen. Mögen die Keime, die gelegt wurden, reifen uud Früchte tragen. Der Vorsitzende spricht den Dank des Hauses der Regierung aus, die zwei wichtige Vorlagen einbrachte, von denen die eine den Haushalt des Gruudentlastungsfondes regelt und dem Lande Kram eine ergiebige Unterstützung aus Reichsmitteln zu« sichert — ein neuerlicher Beweis, wie unzertrenmlich uns das einigende Band an das Reich kettet — die zweite die Kultur des laibacher Moorgebietes betrifft. Der Landeshauptmann dankt dem k. t. LandeSpräsidenten als Vertreter der Regierung sür die Bereitwilligkeit, womit er die Wünsche deS Hauses unterstützte Alle Mitglieder des Landtages, so verschieden auch die einzelnen Ansichten, beseele nur ein Wunsch, die Interessen des Landes zu sörderu. Wir bringen Seiner Majestät dem Kaiser ein dreisacheS „Hoch" und „Slava". (DaS HauS bricht in stürmische „Hoch" und „Slava'S" aus.) Der Landespräsident dankt dem LandeShauptmanne sür die freundlichen Worte, die er an ihn gerichtet und dem Landtage im Namen der Regierung. Abg. Dr. Bleiweis spricht dem Vorsitzenden Landeshauptmanne den Dank des Hauses aus. Trotz der heftigen Kämpfe, von denen manchmal die Wände des Landtagssaales widerhallten, seien doch alle Abgeordneten darin einig, daß dem Landeshauptmann« sür seine umsichtsvolle und nach jeder Seile hin unpar-teiische Leitung der Landtagsverhandlungen der volle Dank des Hauses gebühre. Der Landeshauptmann erklärt hieraus die heurige LaudtagSsesston für geschlossen. — (Die Ungezogenheit des Herrn Io-sess y.) Wenn wir auf diese Angelegenheit noch einmal zurückgieise», so geschieht es einerseits, um hie und da aus-tauchende unsinnige Gerüchte zu entkräften, andererseits aber um die Handlungsweise dieses Herrn der Oeffentlichkeit gegenüber in das gehörige Licht zu setzen. Daß es uns dabei nicht daraus ankommen soll, ein Gebühren, wie es eines Künstlers unwürdiger nickt gedacht werden kann, mit ver-dienter Schonungslosigkeit zu verurtheilen, wird wol niemand zu verwundern sindeu. Herr Joseffy sollte den Abmachungen gemäß bereits Montag den 10. d. M. hier ein-treffen, um in dem tagsdaranf stattfindenden Festconcerle, welches anläßlich Les 70. Geburtstages Anastasius Grüns, dessen Wiege bekanntlich in Laibach stand, von der philharmonischen Gesellschaft veranstaltet wurde, mitzuwirken. Als aber Joseffy selbst Dinstag, also schon am Loncerttage, noch nicht hier war, wandte sich die Gesellschastsdirection telegraphisch nach Wien an den Agenten Joseffys um Aufklä-rung über das befremdende Ausbleiben desselben; erst mittags langte die Antwort ein: I ° sessy sei plötzlich erkrankt, könne daher nicht kommen! Gesetzt nun den Fall, daß wirklich Krankheit sein Eintreffen verhinderte, so müßte man es doch immer die gröbste Rücksichtslosigkeit nennen, daß er nicht sofort und ohne Verzug mittelst deS Telegraphen seine Verhinderung anzeigte, son- dern es erst der dringenden Mahnung von hieraus bedurfte, um wenige Stunden vor dem Beginn des Toncertes sein Nichtkommen mit einer Ausrede zu motivieren. Nach einem heute eiugetroffenen Schreiben jedoch gestaltet sich der ganze Vorgang als eine wahrhaft verächtliche Perfidie Joseffys; das Schreiben rührt von dem Agenten desselben her, ist in wenig schmeichelhaften Ausdrücken über ihn abgefaßt, und sagt, daß die vorgeschützte Krankheit erlogen, der wahre Grund aber der war, daß Joseffy überhaupt trotz eingega n generVerpflichtung nichtkommen wollte. Nun fragen wir, welchen Namen das Vorgehen Joseffys verdient, einer musikalischen Gesellschaft gegenüber, die in willfährigster Weise auf alle seine Forderungen eingegangen, einem Publikum gegenüber, das ihm gewiß eine enthusiastische Ausnahme bereitet hätte? Bedenkt man ferner noch den Zweck des Loucertes, der ihm ja bekannt war, daß es galt, das Wiegenfest eines Mannes in feiner Vaterstadt zu feiern, welches die gefammte gebildete Welt in freu-dige Erregung versitzt hat, so ist man wahrhaftig um eineu bezeichnende» Ausdruck für die Haltung dieses Künstlers verlegen. Künstlerlaunen! so hören wir uns entgegnen. Künstlerlaunen ? nein! Künstlerlaunen sind nicht zu verwechseln mit den liederlichen Streichen eines verzogenen Jungen, und in dieser Bezeichnung, glauben wir, liegt die richtige Kritik sür die Handlungsweise Jj-seffys. Möge der Künstler Io-feffy noch so hoch stehen, dem Menschen Joseffy aber kün» nen wir keinenFunken Sympathie entgegenbringen; mag jener Lorberkränze verdienen, so gebührt diesem die — Ruthe. Eine edle Künstlernatur ist er gewiß nicht, und der Mangel an guter Lebensart hat ebenso wenig jemals einem Künstler zur Zierde gereicht, als die begeisteristen Küsse eines Liszt es vermögen, jenen hochgradigen Lynismus wegzuküffen, von dem unS Zosefsy eine so traurige Probe gegeben. Wenn wir hier noch beisügen, daß in dem angezogenen Schreiben die Ver» muthuug ausgesprochen ist, daß es in der Absicht Io-seffys lag, das Loncert durch sein Nichtkommen unmöglich zu machen, so stehen wir hier vor einem Kapital von Böswilligkeit, bas noch seine Zinsen zu tragen verspricht. Sollte das Geschick diesen klavierspielenden Franz Moor jemals in unsere Stadt sühren, so soll es uns nicht wundern, wenn man hier die Misachtuug und Geringschätzung, die er unS in so eclatanter Weise zu theil werden ließ, noch nicht vergessen haben wird, und dem „Künstler" Joseffy entgelten läßt, was der „Mensch" Joseffy durch seine knabenhafte Ungezogenheit verschuldet hat. — (DerhiesigeTuruverein) beging gestern einen sehr vergnügten Kneipabend. Nach Erstattung des Kneipberichtes hielt der Kneipgelehrte L. einen höchst interessanten Vortrag über die „Kulturentwickelung des Menschengeschlechtes". Hierauf überreichte der Verein seinem Kneipgelehrten zum Zeichen der ungetheilten Sympathien, die derselbe bei allen Vereiusmitgliedern genießt, ein elegantes Trinkglas. An diese Ovation reihten stch Gesangs« Vorträge. Schließlich wurde die Turnfahrt nach Triest besprochen. Die Abfahrt von Laibach erfolgt morgen um halb zehn Uhr mit dem gemischten Nachtzuge. Der triester Turnverein empsängt die laibacher Gäste am Sonntag um k> Uhr morgens in Triest. Am Ostersonntag finden Hebungen und Wetturnen statt, Triest wird besichtigt, nachmittags ein Ausflug nach Obiina unternommen und abends eine Kneipe in Triest veranstaltet. Am Ostermontag wird Miramare besucht und eine Meerfahrt veranstaltet. Die Rückkehr nach Laibach ersolgt Montag abends. An dieser Turnerfahrt können auch Nichtvereinsmilglieder theilnehmen. Turner und Gäste versammeln stch SamStag den 15. d. M. abends um 9 Uhr in der Restauration des hiesigen Südbahnhofes. — (Buchdruckerverein.) Der Kranken-, Invaliden- und Reifenden-UnterstiitzungS- und Fortbildungsverein sür Buchdrucker in Laibach hielt am 8. d. M. eine Generalversammlung ab. Nack dem Rechenschaftsbericht be-liesen sich die Vereinseinnahmen im Vorjahre auf 780 fl., die Ausgaben aus 409 fl., daS Vereinsvermögen beträgt 3447 fl. Der Verein besitzt eine entsprechende Bibliothek. In Len Ausschuß wurden gewählt, die Herren: V. Arselin (Obmann), A- Pucihar (Obmann-Stellvertreter), I. Semen und L. Späth (Schriftführer), I. Krajec und B. Kramar (Kassiere), Zeplihal und M. Germek (Ausschüsse). Dieser auf Grundsätzen der Humanität beruhende Verein kann sich erfreulicher Erfolge rühmen und auf die freundlichen Sympathien, auf die ausgiebige Unterstützung der hiesigen Be-völkerung gerechten Anspruch machen. — (Ein DankeStelegramm de- Grafen Anton Auersperg.) Damit auch das Land Krain bei der Feier de» siebzigsten Geburtsjahres des unsterblichen Dichters und Staatsmannes jenen übrigen Grönländern nicht nachstehe von denen in Würdigung der großen Verdienste unseres gefeierten LandSmanne» für die freiheitliche Entwicklung in Oesterreich herzliche Kundgebungen auSge-gangen find, haben die in Laibach weilenden liberalen krai» nischen Reichsrathsabgeordneten und die Minorität de« krai-nischen Landtages Begrüßungstelegramme nach Graz abgesendet Auf diese ist gestern folgende Antwort an den Herrn Landeshauptmann eingelangt: „Bitte meinen achtungsvollsten Gruß und wärmsten Dank entgegenzunehmen für die mir gewordene herzliche nnd ehrende Begrüßung und gütigst an die tapfere Minorität deS Landtages, sowie an die krai-nischen ReichSrathSmitglieder entrichten zu wollen. Anton AuerSperg." — (Der Berein der Aerzte in Krain) hat zu Delegierten für den vom 91. Juli bis incl. 2. August l. I. in Wien zu tagenden II. österreichischen Aerzte-VereiNS-tag die x. t. Mitglieder: BezirkSarzt Dr. Kapler, pen-fionierten Marinearzt Paichel und SpitalSdirector Professor Balenta gewählt. — (LehrergehaltS-Erhöhung.)Der verstärkte Ortsschulrath von Tschernemb.l hat einen volle Anerkennung verdienenden Act, welcher der Nachahmung empsohlen wird, geübt: er hat den Jahresgehalt des Oberlehrers von 800 fl. auf 800 fl., und jene für die übrigen drei Lehrer von 500 fl. auf 700 fl. erhöht. Die erhöhten Besoldungen werden vom Jahre 1877 angefangen flüssig gemacht werden. — (Witterung.) Der Gründonnerstag verwandelte sich gestern in einen weißen Donnerstag. Ls ist Schneesall in Kram, Steiermark und Kärnten «ingetreten. Die Hoffnung der Touristen aus schöne Ausflugstage dürste wol zu Wasser werden. In Klagenfurt entlud sich gestern während des Schneegestöbers ein Gewitter, welches zwei Stunden währte. — (Mai»Avancement.) Die Vorschläge über das Militär»Avancement werden diesertage der kaiserlichen Genehmigung vorgelegt. Sämmtliche Lieutenants der In fanterie und Jägertrnppe mit dem Range von 1866 sollen zu OberlieuienantS und ungefähr die Hälfte der Anzahl Oberlieutenant» gleichen Ranges zu Hauptleut-n befördert werden. — (Die DiphtheritiS-Epidemie), welche am II. März l. I. zu «reßuiz, Bezirk Littai, ausbrach, wurde am 3. d. M. alS erloschen erklärt — (AnS dem AmtS blatte.) Kundmachung über den Ausbruch der Rinderpest in Servola und St. Maria Magdalena inkeriors. — Erkenntnis in Bezug aus die Be schlagnahme der Nummer 78 de» „Slov. Narod". — Besetzung einer Gefangenaufseher-Stelle in der hiesigen Straf, anstalt; Gesuche binnen 4 Wochen an die hüsige Staats-anwaltschast. — Kundmachungen, betreffend I. die Prüfungen aus der Slaatsrechnuugswifsenfchaft; Gesuche bis 4. Mai an das Präsidium der Prüsungscommission in Graz; L. Er-ledigung einer VolkSschullehrer-Stelle in Krainburg; 3. Gemeinde - Jagdverpachtungen im Bezirke Stein; 4. Anlage neuer Grundbücher im Bezirke Möttling. — (Zur WohnungSnoth in Littai) Der bevorstehenden Obdachlosigkeit einiger Beamten .in Littai wird durch halbe Maßregeln, wie es die seitens der Gemeinde diesertage gethanen Schritte find, noch keineswegs abge-holsen. Würde man dem Worte „Obdachlosigkeit" eine relative Deutung geben, wie sich diese sür die eigene Be-quemlichkeit besorgten Bäter dasselbe in ihrer Gleichgiltigkeit auszulegen belieben, dann ist eine Obdachlosigkeit in Littai noch nicht zu besürchten; denn ein Magazin, eine l-ere Scheuer oder einen Stall und einen Kellerraum, ähnlich einem Burgverließ, kann man noch immer in Littai aus-treiben; aber sür Menschen bestimmte Wohnungen, die zudem nicht der Gesundheit im hohen Grade nachtheilig sein sollen, gibt es in Littai gegenwärtig absolut keine zu ver miethen. Der Beamte benöthigt keinen Prachtbau, keine Altane, auch mit einer bescheidenen Hütte ist er zufrieden, sobald er nur nicht in derselben bei Regenwetter unter aus' gespanntem Regenschirme zu Tische fitzen soll; unbedingt aber braucht er eine halbwegs menschliche Behausung, in welcher er sich mit seiner Familie rühren kann und nicht auS Mangel an frischer Lust beständigem Siechthum auSge-setzt ist, wenn er anders nicht bei angestreugter Thätigkeit im Amte in einer ungesunden Wohnung sür den Staat und die Familie früher zugrunde gehen foll. ,8sn» men» in corpore «wo.* Das freundlich und sonnig gelegene nachbarliche St. Martin würde, wie wir vernehmen, die Unter-bringuug der Aemter und der Beamten jedenfalls mehr fich angelegen fein lassen, als littaier HauS- und Kaischen-befitzer, die dem Fortschritt lediglich in dem beständigen Steigern ihrer der bescheidensten Anforderungen baren Woh-nungen huldigen. — (Die Heimat.) Dem heutigen „Tagblatt" liegt eine Pränumerations-Einladung aus das seit 1. April erscheinende illustrierte belletristische Familien-Journal ..Die Heimat" bei. — Abonnements übernimmt und führt pünktlich auS die Buchhandlung von Kleinmayr L Bamberg in Laibach, woselbst auch Probenummern zur geneigten Einsicht aufliegen. Morgen wird das „Laibacher Tagblatt" um 3 Uhr ausgegeben. Witterung. Laibuch, l4, April. Morgens Schneefall, die Schneedecke 5 Lentimeter hoch, vormittags etwas Regen, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Ubr -I- l'1». nachmittags 2 Uhr -s- 4 8« 6. (1875 -j- 5 6°; 1874 -j- 133° 6.) Barometer im Steigen 733 37 wm. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 5 4°, um 3 7° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 40 00 mm. Regen und Schnee. Gedenktafel über die am 19. April 1876 stattfindenden Lici-tationm. 2. Feilb., Dermastja'sche Real. Jeschza, BG. Laibach. - Reasf. 3. Feilb., Zantel'sche Real.. St. Michael, BG. Senosetsch. — I. Feilb., Jaklevit'sche Real., Unterlokwic, BG- Möttling. — 3. Feilb.. Povjan'sche Real., Großpudlog, BG. Wurkseld. 1. Feilb., Utmar'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — 3. Feilb., Sellan'sche Real., Waitsch, BG. Laibach. — 3. Feilb., Plemel'sche Real., Karnervellach, Biö, Kronau. — 3. Feilb., RadvK'sche Real, Radosche, BG. Möttling. — 1. Feilb., ZakrajSek'sche Real., SuSa, BG. Laibach 1. Feilb., Strejek'sche Real., Kleingups, BG. Laibach. — 1. Feilb., Kikelj'sche Real., Zapotok, BG. Lai-bach. — 1. Feilb., RamovS'sche Real., Brod. BG. Laibach. — 1. Feilb., Novak'sche Real., Brezovic, BG. Laibach. — Reafs. Tesiiovar'scher Real., Ba§e, BG. Laibach. — 1. Feilb., Vidic'sche Real., Zalog, BG Laibach. - I. Feilb., Zit-nik'sche Real., Vino, BG Laibach. — I. Feilb., Brinz'sche Real., Grüble, BG. Tschernembl. — 1. Feilb., Verlintt'sche Real., Bojance, BG. Tschernembl. Verstorbene. Den 12. April. Gabriele Topolouz, Gastgeberskind, 1 Monat, St. Petersvorstadt Nr. 154, Atrophic. — Anton Jakopii, Arbeiterskind, 2'/, I., St. Petersvorstadt Nr. 78, Bronchitis. Den 13. April. Nikolaus Weinberger, Zwängling, 24 I, Zwangsarbeitshaus, Lnngentuberculose. — Joses Zrrovnik, Hutmacher, 50 I., Livilspital, Leberkrebs. K. k. Garnisonsspital am 1. April. Johann Seljak, Jäger deS k. k. 7. Feldjäger-Bataillons, Blutzersetzung. Die Gefertigten geben im eigenen Namen und im Namen ihrer Angehörigen allen Verwandten, Freunden und Bekannten die Nachricht von dem sie tiefbetrübenden Ableben ihres Vaters, beziehungsweise Schwieger- und Großvaters, des Herrn Josef Mauser, welcher am 12. April l. I. um II Uhr nachts im 75. Lebensjahre in Ronzina im Küstenlande nach langer, schwerer Krankheit verschieden ist- Laibach und Görz, 13. April 1876. LkttHma Kk-usir, k. k. Gericht-adjunct in Laibach. Ernst Lkaus-r, ständ. Beamter in Görz. Angekommeue Fremde am 13. April. Hotel Stadt Wien. Barault, Major, Oblak Bin?, und Oesterreicher, Ksl. und Alberti Anna, Wien. — Günzel Karl, Kfm, Waida. — Rättkl, Kfm., Gottschee. Hotel Europa. Srika, Kfm., Novi. — KreSmery, Professor, Ungarn. — Halla Julius, Forstreserent, Stein. — Noe Josef, Kfm., Agram. Hotel Elefant, v. Höfskrn, Planina. — Jurmann, Töplitz. — Peer, Unterbe^g. Modren. Dobnik Stesan, Rakersburg. — Oprisnik Maria, Offi,iersgattin. — Tigolla Maria, Laibach. Uaierischer Hof. Schmith G., Treviso. Eine lchöm Villll, eine halbe Stunde von Laibach entfernt, mit 7 Zimmern, schönem Gemüse- und Obstgarten, Wiesen, Aeckern und Waldung, sammt WirthschastSgebänden und einer Mablmühle, ist billig zu verkaufen oder zu verpachten. Näheres bei». Eigenthiimer H»«»» in Unterschischka be» Laibach. (204, 5-5 Solide Personen, welche sich mit dem Verkaufe von Losen nnd Staatspapieren gegen Ratenzahlungen befassen wollen, werden in allen Orten der österr.-ungar. Monarchie zu den günstigsten Bedingungen sofort engagiert. Diejenigen, welche in dieser Ärt thätig waren und günstige Ersolge nachweisen können, werden besonders honoriert. Gesällige Anträge über-nehmen sud k. V. 375 Iluasenstein L Voxler, l'rux. (208) 3-2 MW- l-issntinciur zur Stärkung des Haarbodens und Beförderung des Haarwuchses. Der Verbrauch eines Flacons dieser Tinctur genügt vollkommen, um den schwachen Haarboden zu stärken, das Ausfallen der Haare zn verhindern und den Haarwuchs zu fördern. Ein Original-Flacon sammt Anweisung kostet Ist— Nur allein zu baben in der Apotheke „zum gold. Einhorn" des Victor Laibach, Hauptplatz Nr. 4. (130) 15-S Einzig sicheres Mittel gegen veraltete Lungen- und Husteuieideil sind die durch vielfache glücklich erreichte Heilung als Unicum rühmlichst bekannten, sicher wirkenden 8ugar Den die sogenannten ostindischen Wunderpillen. Preis einer Schachtel sammt Gebrauchsanweisung 50 kr. Versendungen gegen Nachnahme in jeder Richtung. Bei größeren Bestellungen von den Herren Apothekern angemessener Rabatt. 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