Mulmthe r Je itunH. ^ s^tt Freitag am I4. November R 8 54 ,rei ganzjährig, ,mt» Kr.»zb.,.° «nd g/n.cktc^ Ndr ss ^ ss ^" "h^ ^ ^ ^ ^ ^,'^ .^ f,. s,., ^ Wai «nd i« lc. fi.r l M.l emzuschalten. Amtlicher Theil. <^e. k. k. apostolische Majestät habcu mit der Allerhöchsten Entschließung vom 16. November d. I, zum Vischofc von Vcglia den Ehrendomhcrrn dieser Kathedrale und k. k, Statthaltercirath in Zara. Dr. Johann Vitezieh , allergnädigst zu ernennen gcrubt. Sc. k. k. Apostolische Majestät baben mit der Allerhöchsten Entschließung vom 18. November l. I. die Stelle des Finanzprokurators bei der sicbcubürgl' sehn, Finanz-Prokuratur mit dem Nangc und Charakter eines Ober.Finanzrathes und dem für diesen Dienstposten systenusirten Gehalte, dem Finanzrathc der österreichischen Fi»a»z-Prok»ratur, Dr. Franz Kalcssa, allcrgnädigst zn verleihen geruht. Der Präsident des k. k, Obersten Gerichts' und Knssatwushofes hat die bei dieser Behörde durch die Iubilirnng des Jakob Gsall in Erledigung gekommene Ober - Sewtärsstelle dem bisherigen Sekretär des Elpeditsamts, Josef Kaufmann, und die hierdurch ' erledigte Manipulations - Sckrctärsstelle de:» bisherigen Kanzellisten, Gottfried Reiner, verliehen. Am 22. November 18K4 wird in der k. k- Hof- und Staatsdruckcrci in Wien das Xcvil, Stück des Neichs-Gesetz-BIattes ausgegeben nud versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 297 Die Verordnung, des Mmisterö der ^'»tiz und der Finanzen, dauu der Obersten Nech'mugs. Kontrolls-Vehörde vom 4. November '»"'"" der Instruktion für die kassenmäßige Behandlung des Waisen- uud Kuranden - Vermögens bei den ' k, k. Steuer-Aemtern in Ungarn, Kroatien, Sla-wouicn, Siebenbürgen, der serbischen Wojwodschaft und dem Temcser Vanate. Wien, am 21. November 1854. Vom k, k. Nedaklions - Bureau des Neichsgesehblattcs, Nichllmüsichrr TlMl. Vom südöstlichen Kriegsschauplatze. Das „Journal des D^bats« entwickelt in einem , Artikel daß die Positionen der Verbündeten so stark seien, daß sie sehr wohl die Bezeichnung «unnchm- l>» änpersteu Suden, nach den Dörfern Kamara und Kadikm hin, dort, wo die Straßen vou Scbastopol u>'d Vaktschi-Sarai nach Valaklawa znsannuentreffen, "nd cinc halbe Stnnoe etwa vo» letzterem, zeige sich eine Senkung im Terrain, die einerseits vou der tschernaja, andrerseits durch das isolirtc Gebirge ""' Valaklawa beivirkt werde. Es bilde sich durch Zu> samnuntreffen dieser Verhältnisse hier eine Ebene in G'swlt eines verlängerten Vierecks, die bei der jetzi- «"' Stellung der Armeen, von denen die eiuc das "chtc oder östliche die andere das linke oder westliche Ufer der Tschernaja und des Hafeus von Balaklawa beftht hnitc» cine Spitze gegen jede der Positionen l",'rt. In diese, ans alle Seiten von schwer zngäng- "ch", H?ys„ l.,^,,schte Ebene, wo mau vier, den Tur- k"' a»uovl>aute Nedontcn znv Uebnioachnng der^»aße vou Simphcropol angelegt hatte. delwuchirtc am 23. Oktober dic russische Armee, iudcm sie Valaklawa durch Uebcrfall zu nehmen hoffte. Die russische Schlachtordre und ihr Verfahre» am 28stn, liefern den Vewcis, daß es hauptsächlich anf diesen Neberfall abgesehen war. Nachdem es die Vorgä»ge der Schlacht geschildert, will das „Ioiinml des Dtt'ats" zeige», daß die Nerbinidcteu am Abend, wenn sie den Genera! Li-prandi hätten ans seiner Position hinanswcrfe» wollen, eine »c»e Almaschlacht hätte schlage» mnsse», und daß es nur zu loben sei, wenn sie eine so blutige Arbeit nicht nntcrnahmcn, sondern zunächst das Hauptziel rastlos verfolgten, die Einnahme von Scbastopol selbst. Anf dem anderen äußersten Flügel der Linie, welche die Verbündeten beseht hatten, dort, wo die Tschernaja in die Vucht von Scbastopol stießt, also auf dem äußerste» Flügel der Engländer, zeige» sich Abhänge, die sich mehr und mehr senkend, zuletzt au das Niveau des Meeres anschließen. Die steilen Ufer. zwischen welchen die Tschernaja fließt, setzen sich imch oer Einmnudung des Flnsses nicht in derselbe» Schroff» hcit fort. Ihre Abdachung bietet dem Feinde, der Herr der Stadt nnd des Landes i» Nord und Ost ist, eine Ansdchnnng des Terrains, durch welche die Hilfsarmec. von der Garnison »uterstscht, mit mehr Vortheil als anderwärts dic Linien dcr Verbündete» anzuarcifcn uud eme Schlacht wage» kann. U»d so hat es sich anch am «. November wirklich gezeigt. Das Terrain ist jedoch für den angreifenden Theil noch iinmcr schwierig, uud zur Vertheidigung vor. theilhaft. Die Depeschen Canrobcrt's nnd Raglan's bestätigen diese topographischen Verhaltunge». Der Feind trat am 5. mit uugleich größeren Strcitkräfteu als in der Schlacht an der Alma anf, und wurde dennoch von vier englische» Divisionen, die jetzt nur 16 bis 17 Tausend Man» Effektivstärke haben, nnd von der Division Vosquct nebst einige» cmdere» französischen Korps, d. h. vo» 2!!—30.000 M. Verbündeten, mit großen Verluste», und obgleich er an Ü0.000 M. stark war. geschlagen. Als Nutzanwendung fügt das genannte Vlatt — wie das „Pays" aus dem gleichen Anlaß gethan hat — hinzu, daß die Einnahme von Scbastopol ein weit größeres Unternehmen sei, als mau Anfangs ge-glanbt, und daß das Publikum zumal sich ciuer III» sion hingegeben habe, eine Illusion, welche freilich von dem „Pays«, wie von dem „Ionrn. d. D^bats" noch vor nicht langer Zeit aus allen Kräften genährt nnd unterstützt worden ist. j Der Kampf dürfte i» Kürze anch anf anderen Punklcn als in der Krim entbrennen: namentlich scheint es bereits außer allem Zweifel zn sein, daß Omer Pascha die Offensive gegen Vessarabieu mit einer Macht ergreifen wird, gcgeu welche Fürst Gor> tschakoff einen schweren Stand habe» dürfte, da er sich durch die Entsendung vou Trupp"' uach der Krim nicht nnbedentend geschwächt hat. Die frühere Val-kanarmee. welche im Laufe des verflossenen Winters unzweifelhafte Proben ihrer Tüchtigkeit abgelegt hat. zählt gegenwärtig bei 60.000 Man» uud 160 Geschütze, nnd bewegt sich auf derselben Straße, die vor Jahresfrist Fürst Gortschakoff eingeschlagen hatte, über Vuseo uud Fokschan gegen Bcssarabie». Oincr Pascha wird in Iassy erwartet. Ismail Pascha, welcher das ^. A>,!,eekorps befehlig!, inmschitt nach Vukaresl nnd von da ebenfalls weiter gegen den Pruth. Die Donau» linic ist in Vcrthcidiguugszustand ucrsctzt. Die ncuen, nach dcni Planc dcs französische» Gcnicobcrste» Dien aufgeführte» Vcfcstigmigcn bci Silistria, Nassowa nnd Giurgcwo siud vollmdct uud armirt. Die i» Sophia, Schnmla und in dcn Donanfestnugcn liegenden Trur» pen habe» ebenfalls Marschordrc nnd wurde» durch ucu ansgehobenc Truppen ersetzt. Ans Allem geht hervor, daß die Pforte entschlossen ist, mit aller Kraft den Kampf wieder aufzunehmen, um die Operationen der Alliirtcn in der Krim zn unterstützen. Oesterreich. Wien, 20. November. Der k, prcuß. Gcncral' warbcin, Hr. Kandclhart. nnd der k. baicrischc Obcr> münzmcistcr sind hicr augckommc». um an der Münz» konvcntion Theil zu nehmen. — Dic ,,C. Z. k.« schreibt: Das Gerücht, Hr. Graf v. Alvcuslrbcn werde eine zweite Mission nach . Wien erhalten, schciut unbegründet; hicr wenigstens wciß man von cincr bevorstehenden Ankunft dieses Diplomaten noch nichts. Dagegen ist aber der Gc> sandtschaftssekrctär, Herr Graf vou Flemming, welcher bekanntlich längere Zeit i» Berlin verweilte, hier a»> gekommen. — Samstag Mittag fand unter dem Vorsitze des k. k, Hofrathes und Referenten deö Münzwesens, Herrn v. Brentano, eine Vorbesprechung der Mitglie» der der deutschen Münzkonferenz Statt. Die regel> mäßigen Sitzungen werde» nächster Tage eröffnet. — Hiesige griechische Hänser habe» nn» aus Athen zuverlässige Nachrichten erhalten, daß die Zcr> würfnissc zwischen Gricchcnland und dcr Türkei ihrer ! Ansglcichuug nahe sind. Del griechische Gesandte, « welcher nach Koustantiuopcl gehe» soll, ist ein Auvcr» ^ waudtcr Kalergis. ^ — Das k. k. Armcc-Obcrkommaudo hat dic Er- ^ bauuug cincs Friedens'Pulvermagazins für die Gar» nison Oedenburg auf ärarischc Kosten zu bewillige» und anzuordnen bcfundcu, daß dicserwcgru eine Unter« Handlung in Ocdcnburg eingeleitet wcrde. — Zur Ausbilouug von Kricgskommiffä're» wird hicr im Dezcmbcr cin Lchrknrs bcginne» uud wahr< schciulich bis zum uächstcn August fortgesetzt werden. Dcr Zweck desselben wird seiu: Kandidaten, die sich den, militärische» Verwaltungsdienst widme» wollen, gründliche Kruutnissc vo» Heeresorgmnsatio» u»d mi» i litärischcr Admiuistration bcizubri»ge». Auch nuge> z stellle Miütärbeantte gewisser Branchen sollen zum Be-snche dieses Kurses zugelassen werden. — Die Badcn'schc Regierung läßt in Wien, Prag. Vrody, Mailand Handelskonsulate aufstellen, uud es ist die hiesige Gesandtschaft beauftragt, dicMlige Vor> schlage zu erstatten. ^ — Das für dic Geschäftswelt so nützliche Institut dcr Filial - Eskomptcbaufcn erhält wieder eine Erwci« ternng, indem mit 2. Januar k. I. in Graz eine Filial > Eskomptcbank in das Leben tritt. — Aus dcn böhmischen uud stcirischen Gebirgs-gcgcndcu wird gemeldet, daß der in verflosstner Woche eingetretene SchnccfaU wohl nachgelassen bat, der Schnee aber stellenweise mehrere F»P hoch liegt. — Ein hiesiger Industrieller bcabsichte. emc Zuckerbierbraucrei zu errichte». Das >ckerb,er w.rd schon von Hufch'ud als kühlendes, ew'.chcudes Ge. tränk geschildert. Tas achöng zubere.tete Zuckefb.er »58 moussirt wie Champagner, hat einen ausgezeichneten Wohlgeschmack und wird deßhalb gern getrunken. Wien. Die k. «Wiener Ztg." veröffentlicht folgende: K u n d in a. ch u n g. Am 20, November l. I, sind in Wien 31 Pcr-sonen an der Vrcchruhr erkrankt, 42 genese» und iN gestorben. In Behandlung verblieben 328 Kranke. Seit dein Ausbruche sind 4739 erkrankt, 2942 genesen und 1489 gestorben, Wien am 21. November 18Ü4. Prag, 18. November. Das Haus Wieucr und Kotter (in Spiritus) bat fallirt. Die Passiven sollen sich auf circa 130.000 fi. CM. belanftn. Venedig, 16. November. Heute ist die ncnc Kettenbrücke über den Kanal Grande von der Akademie der schönen Künste dem Verkehr des Publikums eröffnet worden. - _ Deutschland. Die «Schlesische Zeitung" veröffentlichte vor einigen Tagen eine für den kaiserlichen Vundcs-Präsi-" dialgesandten erlassene Instruktion, Wir lassen dieses Aktenstück nach seimm a n t h entisch e n Wortlaute hier folgen. Ein Vergleich wird ergeben, daß die Mittheilung der „Schlcsischen Zeitung" außer viele« kleineren Abweichungen auch eine sehr erhebliche Differenz von dem anthcntischen Texte enthält: Instruktion für den kaiserlichen Bundes-Präsidial gesandten. In der Ueberzeugung, daß es für den deutschen Vund dringend geworden ist, aus der seitherigen Unbestimmtheit seines Verhaltens zu der orientalischen Frage hervorzutreten, sieht das kaiserliche Kabinct sich nnnmchr in dem Falle, eine genaue Richtschnur für die Einwirkung zu ziehen, die E. E. zu diesem Zwecke in der Bundesversammlung auszuüben haben werden. Niemand kann über das Ziel im Zweifel sein. welches wir in unserer Eigenschaft als dcuthhe Vuu-dcsmacht seit dem Beginne der gegenwärtigen Krisis verfolgt haben. Es war unser unablässiges Bestreben, daß der deutsche Vund in allen seinen Gliedern - einig bleibe, aber auch, daß er sich als cin eng verbundener politischer Gcsammtkörper zu gemeinsamer thätiger Wahrung der Interessen Deutschlands befähigt und entschlossen zeige. Dieser Wunsch lag bereits dem Auftrage zu Grunde, welchen E. E. vor Jahresfrist in Berlin zu vollziehen hatten, um vor allem unsere Geneigtheit zu bethätigen, mit der andern deutschen Großmacht Hand in Hand zu gehen. Es gelang uns später, für die Erfüllung dieses Wunsches eine bestimmte vertragsmäßige Bürgschaft zu gewinnen. Nicht die Neutralität des deutschen Vuudcs, sondern dessen Kräftigung zu wirksamem Anftrcten in einem großen europäischeu Konflikte war der Grundgedanke unsers Schuß- und Trnnbündnisses mit Preußen und Deutschland. Als wir in diesen Vertrag nuterhandelten, war die Möglichkeit bereits näher getreten, daß es znr Sichcrstellnng der deutschen Interessen eines thätigen Einschreitens, einer starken Machtcnt-wickeluug bedürfen werde, und Zweck und Bedeutung des Bündnisses wurde daher, wie der Artikel II, ja schon die Ueberschrift, ganz ungerechnet den Zusahartikel, ausdrücken, wesentlich darin gefunden, die Festigkeit des Verbandes der Regierungen Deutschlands für den Fall aktiven Vergehens zu erhöhen. Von dcu nächsten Entschlüssen am Bundestage wird es abhängen, ob 'die Ausführung dem Gedanken gleichkommen, oder ob der Vertrag, geschlossen zur festeren Einigung Deutschlands und znr Erhöhung seiner politischen Geltung, cin todter Buchstabe blci-beu soll. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, daß Preußen im Geiste der eingegangenen Verpflichtungen und im Gefühle seiner Anfgabc als dcntschc Macht sich für gemcln,ames Handeln mit Oesterreich entscheiden werde. Die neueste Erklärung des Berliner Hofes gewährt uns zwar die bestimmten Zusagen nicht, die lmsercu gerechten Erwartungen entsprechen würden, aber wir finden darin anch keinen Ausspruch, der den Weg Preußens füv die Znkunft "'it Nothwendigkeit von dem nnscrigen trennen müßte. Weniger unmittelbar als Oesterreich an der orientalischen Frage bcthciligt, hat die preußische Regierung länger zögern können, eine bestimmte Stellung einzunehmen; dieß schließt aber das Vertrauen nicht ans, daß sie die vorgeschrittene Lage der Diuge erwägen und auf die Ueberzeugungen Rücksicht wird uchmcn wollen, die sich im Rathe, ihrer Bundesgenossen geltend machen werden Würden aber die Entschlüsse des Berliner Hofes diese Hoffnungen dennoch täuschen — Hoffnungen, die mit jenen ans baldige Erringnng eines gntcn und ehreuvolleu Friedens für Europa vcrschwistert sind, dann stünde freilich eiue bedauerliche Spaltung bevor, und es würde sich dann nur fragen, ob der deutsche Bund in seiner Gesammtheit — abgesehen von dem Verhalten der einzelueu Regierungen — die Folgen der Vereitelung unserer Ansprüche au Deutschlands Hilfe stillschweigend über sich ergehen lassen wolle. Wir haben den einzelnen Regierungen die Frage anheimgegeben, ob sie in der erwähnten beklagenswcr-thcn Voraussetzung gänzlich darauf verzichten zu müssen glauben würden, daß Deutschland durch sein gesetzliches Organ nnd des Beistandes versichere, auf welchen wir iu einer deutschen Sache nnd kraft der Grundgesetze eines feierlichen Vertrages Ansprnch haben. Als Anhänger nnd Wächter der Bundcsvcrfas-suug nud des föderativen Prinzips könnten wir ein Fallenlassen des Berufs und der Pflichten des Bundes in der wichtigsten Zcitfragc, eine Unthätigkcit, die in ihrer Wirkung der faktischen Suspension des Bundesverhältnisses gleichkäme, gewiß nur tief be> dauern; wir miscrerseits müssen aber jedenfalls — anch wenu die Mehrheit sich nicht für uns erklärte — Angesichts der drohenden Gefahren die Frage, was wir vom Bunde zu erwarten haben, in der einen oder anderen Weise zur Entscheidung bringen. ' Wir bemerken für alle Fälle, daß ein verfassungsmäßig giltiger Entschluß wohl ohne Zweifel mit einfacher Stimmenmehrheit gefaßt werden kann, da nur eine förmliche Kriegserklärung, uicht aber Beschlüsse, die möglicherweise einen Krieg zur Folge haben können, durch die Bundcsgcseße. der Plcnar> Versammlung vorbehalten sino, daher auch das Bund-niß vom 20. April, wiewohl es sehr bestimmte Kriegs-cucntualitäten aufstellt, durch einen einfachen Vc> ischluß der engeren Versammlung angenommen worden ist. Als die zweckmäßigste und besonders dem Wunsche der Einigung förderlichste Form, einen Beschluß hcrbciznführcn, betrachten wir unter den jetzigen Umständen nicht eine neue Antragstcllung, — sei es eine einseitige Oesterreichs oder cin Kollektiv-antrag Oesterreichs nud Preußens —> sondern eine Berichterstattung des Ausschusses, welchem das Material vollständig vorliegt, und der Auftrag, Vorschläge zu ^statten, seit lauge ertheilt ist. Dabei setzen wir jedoch voraus, daß, nachdem wir bereits das geringste Maß unserer Anforderuu> gen aufgestellt und dieses Minimnm nicht einmal als hinreichend bezeichnet haben, dem Bunde eine vollkommen richtige Stellung zu gebe», der Ausschuß seine Aufgabe nicht etwa in der Ermittelung eines intermediären Standpunktes, sondern mir in der sclbstständigen Prüfung der Lage Deutschlands uud dcr ernsten Pflichten, die sie auferlegt, erkennen werde. In wie weit unserem Begehren ein bereits er> worbencs Recht zur Seite stehe, wie groß der Umfang dcr durch das Schutz - und Trntzbündniß eingegangenen Verpflichtungen, welches die richtige Auslc> gung dieses Vertrages jei, dieß sind Fragen, bei welchen wir hoffen, die Bundesversammlung nicht verweilen zu scheu. Besser als durch Rechtscrörtcrun-gcu wird sie die Sicherheit nnd Würde Deutschlands wahren, wenn sie die gegenwärtige Gefahr in's Auge faßt und den Entschluß, ihr mit aller Kraft entgegenzutreten, bethätigt. Gleichgiltig sind aber jene Fragen nicht, da von ihnen das Urtheil abhängt, ob uns der Vertrag treu und in gutem Glauben erfüllt worden. Behauptungen, wie die, daß dcr Zusatzar-tikel erloschen sei, oder daß er auf unser Vorgehen in die Fürstcnthümer aus dem Grunde tciuc Anwendung finde, weil dieser Maßregel das erforderliche Einuerständuiß nicht vorhergegangen sei, würden E, E. nicht ohne Vcrwahrnng in den Nusschnßbcricht übcr-gehcn lassen können. Dcr Zusatzartikel gilt als inte-grircndcr Theil dcs Vertrages für die ganze Dai^cr des Krieges und er enthält bereits das Einvcrständ-niß mit unserem faktischen Vorgehen den bloß stratc' gischen Maßregeln Nußlands gegenüber, die für nns wohl eine Drohung, nicht aber die vollgiltige Bürgschaft enthalten, daß Rußland in die Fürstentl'ümcr nicht zurückkchrcn, seine Kriegsopcrationcn nicht von neuem auf türkischcm Gebictc ausdehnen werde. Der Petersburger Hof hat zwar erklärt, sich auf die Ver> thcidiguug des eigenen Gebietes beschranken zn wollen, er hat aber den Werth dieser Erklärung durch die entgegenstehende, daß seine Armee nur strategischen Nothwendigkeiten weiche, nnfgehobeu, nnd es hieße sich einer freiwilligen Täuschung hingeben, wollte man annehmen, daß sich Rußland bei güustiger Wen-dung dcr Kricgscreignisse znr Defensive verpflichtet glauben würde. Wir wiederholen hier uicht, was wir bereits an anderen Orten über unsere Stellung in den Fürsten-thnmcrn gesagt haben. Es kann unserem Ansprüche anf den Schutz dcs Bündnisses keinen Eintrag thnn, daß wir das Gebiet Nnßlauds nicht gegen einen Angriff der Türkei uud'ihrer Alliirten decken, daß wir von Nußland verlangen müsse,!, cincm solchen Angriffe, so lauge wir unsererseits uns auf die Vertheidignng dcs türkischen Gcbiclcs bcschränkcn, mir durch Nbwchr inncrhalb seiner cigcncn Grenzen zu begegnen. Jetzt hat nun aber Nußland, nicht zufrieden, uns jede Bürgschaft zu versagen, dem Kerne seines Heeres eine Bestimmung gegeben, die nnr gegen Ocstcrrcich gerichtet sein kann, nnd wir sind nicht sicher, daß nicht cinc nahe Zukunft den Fall herbeiführen wird, wo die Umstände nns einen Augriff auf den Kaiser-staat als unmittelbar bevorstehend crschciucn lassen müßten. Nicht nur die unbedingte Zusage des Beistandes gegeu einen Angriff Nußlands, sondern auch die nöthigen Verfügungen wegen rechtzeitiger Vorbereitung und Leistung dcr Hilfe müssen wir bei solcher Lage der Dinge jedenfalls von dem jetzt zu fassenden Bnn« desbeschlnssc erwarten. Es mußten die im Art. III. des Bündnisses vorgesehenen nnd nicht ohne einen gcwisscn Zeitaufwand zu bewirkenden Vcraurcdungcn wcgen dcs Ortes und dcr Zeit dcr Aufstellung der Kontingente, ihrer Oiw theilung, bcs Kommando's n. s. w. untcr Zugrundc-lcgung dcs dcr Bnndcsucrsammlnng bcrcits uorlicgcn-dcn Bcschlußentwurfs sofort gctroffcn und für die Veranstaltung gesorgt wcrdcn, daß im Falle des Bedarfs auch ohne Zeitverlust die aufzustellende Militärmacht des Vundcs in Bewegnng gesetzt werden könne. Dem politischen Ausschüsse dcr Bundcsvcrsm!»," lung und dcr Militärkommission würden zu dicscm Zwecke die uöthigeu Anfträgc und Vollmachten z« ertheilen sein. Auch haben wir uns bcrcits darübcr ausgesprochen, daß nach nnscrcr Ueberzeugung die Fassung des Beschlusses nur daun dem Interesse und der Stellung dcs Bundes vollkommen entsprechen würde, wenn si^ über das allgemeine Prinzip des Aprilvcrtrageö hiu> ausgehend, einen Angriff Rußlands anf uuscrc Trup' pen in den Fürstcuthümern dem Angriffe auf das Gebiet des Kaiscrstaatcs gleichstellte. Da die Besez» zung dcr Moldau nnd Walachei dnrch unsere Truppen iu Gcmäßhcit des Aprilvertrages erfolgt ist und das wichtigste Unterpfand für die Wahrung der Interessen Oesterreichs und Deutschlands bildet, sollte dcr Bund sich bewogen finde», auch unmittelbar für die Auf' rcchthaltung dicscr Maßregel sich mit uus zu verbin' . den. Aber selbst wenn dcr Beschluß dcs Buudcs die Gcmcinsamkcit dcr Vertheidigung für den Fall eines Konfliktes in den Fürstcnthümern auf das Gebiet dcr Monarchie beschränkcu wollte, wäre doch deßhalb nicht in geringerem Maße anf die militärische Bereitschaft des Vundcs Bedacht zu nehmen, da iu diesem Fallc immer anch zugleich unscrc eigenen, ohnehin im Norden mehr gefährdeten Provinzen bedroht wären. Wir wenden nns z» der Frage dcr Friedet' garanticn. Im Allgemeinen glauben wir hier die ruckhaltö' lose Billigung unseres Verfahrens von Seite des V5i» Vundcs und die vollc Anerkennung der Fürsorge an-sprechcn zu dürfen, die wir für dic Interessen Deutschlands durch dic Feststellung der vier Gamutiepunktc bethätigt haben. Dehnbar, wic zum Theile die Be-deutung dieser Punkte ist, lassen sie doch darüber lei> nen Zweifel, daß sic im Ganzen und Einzelnen zumeist den politischen und materiellen Vortheil der »ntteleuropäischen Länder fördern. Ihre nähere Definition begehren, heißt verkennen, daß sie noch nicht die Bedingungen des Friedens, sondern nur die Präliminarien fiir die Unterhandlung feststellen, allgemeine Bürgschaften, daß der künftige Friede für Deutschland günstiger sein wird. Auch würde jede »ähcr eingehende Bestimmung, den Verpflichtungen z» Folge, welche sowohl Oesterreich als Preußen durch das Wiener Protokoll uom 9. April übernommen haben, eine gemeinsame Vcrathnug mit den Seemächten uoraussctzc». Dagegen fördert man sicher nicht das Werk des Friedens, wenn man einwendet, daß die aufgestellte Iricde»sgru»dlagc beweglich uud keine Sicherheit da-für gcgcbcu sci, daß Frankreich und England nicht mit neuen Forderungen auftrcten werden. Nie wird eine kricgführcude Macht ihrcm Gcgucr die Sicherheit gebe» wollcu, jederzeit auf gegebene Bcdiugu»» gcu hin dcn Frieden crhaltcn zu können; cr hätte dau» von der Fortsetzung des Krieges nur Gewinn, nicht Verlust zu ernten. Wcun Ruhland im Monat August dic vicr Punkte angcnommcn bätte, dann wärc ee»sbcding»»ge» zu sprcchcu. Auch Oesterreich hat sich uorbchaltc», falls cs am Kricgc Thcil nehmen müßte, scinc cigcncn Vedingnngen zu stclleu; auch dcr dcutschc Bund wird aus ciucn gleichen Vorbehalt nicht verzichten können. , " Was wir aber in unscrcr jetzigen Stcllung wol> len, für welche Zwecke wir den Anschluß des Bnn-des an unsere Defensive verlangen, dicß ist ans u»-scrcm Vorgeben iu dic Fürstcnthümer und dcr An-eigiuuig dcr uicr Pnnktc vollkommen klar. Unsere Anträgc habcn nicht den Zwcck, uns für cine Offen» ^ zu stärken, wir fordern Deutschland nicht zu uncn, Angriffskricgc gegen Rußland auf, wir wün-!Mn nicht zu einem solchen übcrgchcn zu müsscn "»!> wir zcigcn uor aller Welt Rußland dic Mittcl, ^)U zu uermcidcn. Nur cincr Verpflichtung, iu der Defcnsive zu blcibcu, können wir nns nicht uutcrwer-fc»; die Frcihcit, als »»abhängige Großmacht zu handeln, könne» wir »icht aufgebeu, uuscr Rccht des Kricgs und Friedens uicht iu bcslimmtc Schrankcn cinschlieüc», ciucm möglichen Kriege nicht im voraus Maß uud Ziel setzen lasscu. Dcr Vund sciucrscits wird so wcnig wic Ocstcr-reich die Verbindlichkeit zu übcruchmeu baden, die vicr Punkte angriffsweisc gcgc» Rußland durchzusetzen, er wird sich aber auch sorgfältig hütcu müs-sn>, von seinen künftigen Entschlüssen dic Eventualität ">' Ergreifung der Offcnsiuc auszuschließen. Dariu endlich, daß dcr Bund, nm scinc anerkannte Stclluug als curopäischc Gcsammtmacht wahr-^nchme», die vicr Punkte in ihrcm ganzen Um-^ugc ,i„h „icht bloß, iu so weit sie spczicll dic dcut-^ru Iittcrcsscu bcrührcu, zum Gcgcustaudc seines ^»sspruchcs machcn sollte, bcnifc» wir uus auf nn° ^'l'e früheren Ncnßernngeu, Nach »uscrm Ermesscu sollte dcr Vcschlnß des Vundcs, Ocsterrcich in dem bestreben, die aufgestellte» Fricdeusgrundlagcn znr ^l'ltung zn briugcu, bcstärkcu und ferner die Erklä> ^'»g enthalten, daß dcr deutsche Vuud spczicll dic Klinkte wegen dcr Freiheit dcs Douauhandels und ^s Aufhörens des Protektorats Rußlands sich aneigne ">'d als unerläßliche Gruudlagcu dcs künftigen Fric-^»s ancrkcuuc. Wir fassen den Inhalt dcs Beschlusses kurz zu-M>i»>cn, wie E. E. denselben im Ausschüsse zu be-mrwmten habe» werden. Die Vundcsversammlung hätte 1> zu erkläre», daß eiu Angriff auf Oesterreich, sci ^ gegen das Gebiet dcs Kaisersstaatcs, sci es gcgcu >^lie Truppen in den Doiiaufürsteuthümcni, das ge-snminie Deutschland zur Unterstützung Ocstcrrcichs mit ^ Mittcln vcrpstichte. -__________> Sie hätte 2. auszusprecheu, daß dcr dcutschc Vund als europäische Macht die uicr Präliminarpunktc ihrcm wcscntlichcn Inhalte nach als geeignete Grundlagen zur Anbahnung eines gesicherten Rechts- und Fric< dcnsstandes in Europa anerkenne, als dcutschc Macht insbesondere aber den ersten und zweiten Punkt sich aueiguc und festhalte. Es wärc endlich 3. das Vorhandensein dcr Gcfahr eines Angriffs anznerkcnnen, uud dem gcmäß die Militärkommission zu beauftragen, untcr Zugrundelegung dcs Beschluß' entwurfs vom 20. April ohne Verzug die erforderlichen Anträge zu dem Zwecke zu erstatten, damit anf > ergehende Aufforderung dic Streitmacht dcs Bundes rcchtzcitig und zweckmäßig verwendet werden könne, dcr politische Ausschuß aber zu bevollmächtigen, anf gegebenen Anlaß sofort die wirkliche Aufstellung dcr Kontingcntc an dcn bezeichneten Orten in Antrag zn bringen. Nur cincm Bcschlussc diescs wesentlichen Inhaltes vermöchte der kaiserliche Hof zuzustimmen uud cs würde ihm, wcun cr nicht hoffcn köuntc, ciucu solchen Beschluß zu Staude gebracht uud ihm die gc< hörige Gewähr uud Kraft gegcbc» zu scheu, uichts audcrcs übrig bleibe», als ciue Erklärung, durch welche Oestcrrcich auf jcdc fcrncre Initiative am Bunde nutcr Ablchuung dcr Vcrantwortlichkeit für alle Folgen verzichten und sich auf sein sclbstständigcs Handeln als Großmacht zurückziehen würde. Wir hegen aber zn dem vaterländischen Gemcinsinnc Pren-ßcns nnd aller deutschen Regierungen und zn ihren bundcsgcnosscuschaftlicheu Gcsimumgen für uus. ciu zu festes Vcrtraucn, als daß wir nicht, so lange cs, uns irgend erlaubt ist, dic Hoffnung cincs bcsscrcu Ausgaugcs festhalten sollten. Frankreich. Paris, 17. November. Dcr „Mouitcur" veröffentlicht eine Kundmachnng, aus wclchcr hcrvor-gcht, daß, nach cincr Dcpcschc dcs Admirals Napier vom 21. Oktober, von diesem Datum an, die Bloladc dcr russische» Ostseehäfen durch ric e»glisch°fra!i;öfische Seemacht'anfaehcchc» ivorden ist. Dcr Handelsmini-stcr hat an sämmtliche Handelskammern des Landes ein hierauf bezügliches Rundschreiben gerichtet, woriu er ihnen anzeigt, daß die vcrbündctcn Regierungen bcab< sichtigen, diese Vlokade, so wic jene dcr Häfen dcs wcißcn Mccrcs, gleich in dcn ersten Tagen dcs nächsten Frühjahres mit aller Strcugc zu crncmru. Er theilt ihnen zugleich mit, daß die bcrcits uor den Donaumündun-gcn cingctrctcnc Blokadc auf alle sciudlichc Häfcu des schwarze» und dcs asow'schcn Mccrcs ausgcdchut worden ist. Großbritannien. London, 1?. November. In einem Leitartikel bemerkt die „Times": „Wir nntcruahmcu dic Erpcditiou gegen Scbastopol mit dcm Gedanken, daß unser Kontingent 30.000 Man» betragen sollte, und, alle Keuncr uon Fach habcn deutlich zn verstehen gc-gcbcn, daß cinc Armee im Kriege darauf gefaßt sci» muß, dcu drittcu Thcil ihrcs Effcktivstaudcs jährlich ucu anzuwcrbcu. Nach dcn lctztc» Vcrichtcn im» zählte nnscr 5to»tt»gcut nur »och Iü.700 Kauipffähige; »»> es wicdcr auf die Höhe uo» 30.000 z» bri»ge», hätte» wir jetzt anf ei» Mal N.300 Mann abznscndc». Abcr dc» A»ge»blick, wo die Zuzüge die neue Atmo° sphäre athme», anf der bloßen Erdc schlafe» und sich dem Feuer des Feindes aussetzen, unterliegen sie demselben Gesetz der stete» Abnabme, wic die Armee, zu dcreu Verstärkung sic ansgczogcn stud, so daß dic Nothwcudigkcit, Truppcu uachzuscndeu, noch immer bliebe. Manchem jüngern Leser mag dicse Forderung unbillig scheinen, abcr im letzten europäischen Kricgc. wo dic Bcuölkcning, dcr Reichthum u»d dic Kommu-nilationsmittcl Englands wcit klcincr warc» als jctzt, uutcrhielten wir Armccn nicht bloß auf ciue»! cinzigcu, 30N0 Mcilcu wcit cutfcrutc» Schlachtfclde, sondern anf vielen Pnnktcn dcr bewohnten Erdc anf cin Mal. Wir hatten Kricg allenthalben und hielten kcinc» Angen-blick i»nc, u»! nachznschcn, ob wir uicht schon genug auf dcm Halse hätten. Allcs, was jetzt Noth thut. ist, nnscrc Streitmacht anf die Höhe von 30.000 M. und auf einem uon Portsmouth kaum l4 Tage Dampf wcit entfernten Punkt zn erhalten, - d. h. in Bezug auf dcu Zcit>, Mühe- uud Kostenaufwand nicht so wcit als Spanien vor 40 Jahren war, Wcu» wir das nicht lcistcn können, oder eigentlich nicht leiste» wollen, so können wir nns lieber geschlagen geben nnd dcm britische» Ncich «Fahr' wohl!" sagcu." Telegraphische Depeschen. ' Bcrlin, 21, Nov. Die „Klcuzzcitimg" meldet ans Wien, es scien Seitens Oesterreichs Noten an die Westmachtc abgegangen, in wclche» dicsc als Theilnchmcr dcr Wicncr Konfcrcnz über dcn Eharak« tcr und die Ergcbnissc dcr in letzterer Zcit zwischen mchrcrcn deutschen Negiernngen stattgcfundeuen Vcr> Handlungen, bezüglich dcr orientalischen Verwickelung, Aufklärung übcr dic Stclluug Oesterreichs erhalten, Oesterreich werde die Verpflichtungen, wrlche aus dcm Aprilprotokoll hcrvorgchcu, für noch immer bestehend erachten, u»d dauach sciu Verhalte» am Bundestage und einzelne» Mitgliedern gegenüber einrichte». Es weise abcr damit auch auf die gewahrte Freiheit der eventuelle» Offensive n»d des Rechts, scmcr Zcit Frie> densbcdi»au»gen i» selbst ständige Erwägnng zn ziehen, uud sich nicht durch die Zugeständnisse, wic das Ver-sprcchc» dcs Nichtübcrschrcitcus dcr vier Fricdenspuukte binden zu lassen " London, 2i. Nov. Die Königi» hat Lord Raglan zum Fcldmarschall ernannt. * Paris, 21. Nov. Dcr „Momteur« bringt einen Bericht Canroberts übcr dic Affaire vom ütcu Noucmbcr. Die Kanoucn dcs Inoalidcnhotcls solttcn abgcfcucrt wcrden, um dc» Sieg vom 3. zu feiern. Ncucstc lcvantinischc Nachrichten. ' Dcr «Stadium" ist heute aus der Le-vautc in Trieft ciugclauscu, und brachte Bcrichtc aus Konstan-tinopcl bis 13. Dic Nachl'chtcn aus Balaklawa rci-chcu bis 11. Das Vombardcmcnt daucrtc fort. Dcnl Gcncral Brown wurdc ciu Arm amputirt. Gcncral Lourmcl ist an ciucm Pisto!c»sch»sse gestorben. Ei» Dauipfer ist »ach dem schwarze» Meere entsendet worden, um Schiffbrüchige uo» de» beide» »uterga»-gcuc» egyptischcn Kriegsschiffe» aufzunehmen. Das schwarze Meer ist seit 14 Tage» ziemlich stürmisch. Dcr Sultan erstattete gcstcrn dcm bcrcits genesenen Prinzen Napolcon einen Bcsnch. L l» k a l e s. Wic wir hörcn, wird dieser Tage im Kasino cinc intcrcssantc Schenswürdigkcit aufgestellt wrrden: ci» Kriegsschiff, das dcu Name» „Neptun" führt, und gcna» »ach dem bei dcr Ostscc-Flottc sich befind-lichcn, dcn gleiche» Namen führcndc» Kriegsschiffe verfertiget, auf natürlichem Wasser schwimmt. Es ist dassclbc in 23 Mal vcrNcincrtcm Maßstabe cr bant, 2 Klafter lang nnd 2 Klafter hoch, aus Hol. uud mit Knpfcr bcschlagcn. Dassclbc trägt 120 Ka> noncn, sowic 20!) Figurcu, thcils Matrose», theils Soldateu vorstcllcud, uud cuthält alle Gcgcustäudc dcr inneren Einrichtung. Außerdem wird ciu Panorama ans Oclgcmälden in Original-Aufuahmcu zu scheu sciu. Wir machcn auf diese Kunstgegcnstäude im Vorhinein aufmcrksam. — Dic mit Recht beliebte Lokalsäügeri» Frl. B crgcr. dic durch Grsaug und dnrchdachtcs Spiel fast jederzeit vollständig befriediget, und uns manchc vergnügte Stunde verschaffte, gibt zu ihrem stattfindenden Venc-fizc die schon lauge hier nicht gcschcuc Posse ,,«pa-pürl^oic Weltreise ciucs Wiener Kapitalisten", welche seiner Zcit mit Furore aufgeführt wordcu ist. Da cine nicht gewöhnliche Ausstat-tiing zur Hcbuug dieses Stückes erforderlich ist, die dicßjährigen sogenannten Ausstattungsstückc sich ganz besonders auszeichnen und dcn Geschmack und dic Energie dcs Ncgisscurs dcr Posse, Herr» Kottaun, bcwciscn, so ist nicht zu zweifeln, daß auch der «Pa> pcrl" mit größtmöglichster Ausstattung übcr die Vrct-tcr gchcn wird. Dcrartige Stucke sind fcmers ganz im Geschmacke des Theaterpublilums, und wir wünschen o»ach dcm P>,bl.k»m ci»c» rccht vergnng cn Abend, der Vcuefizimtti» ei» volles Ha»s »nd v,e! Avvlans! '^vrua uni, Verlag von H, v. ^lelumayrTTFTVamvr'r« m'Laibach. - Verannoonllche Redacteure: H. v- «'«.««'"<" " „. Vamder«. ^ /^" o X /^^ Börsenbericht aus dem Abendblatce der österr. tais. Wiener-Zeitung. Wien 22, November Mittags ! Uhr. . Von Effcktcn hicltcn sich 5 "/» Fonds fcst. Dampfschiff - Ntticü wurdcn höhcr bczaklt. >85i« L.'ft trücktcn sich in Folge dcr Nachricht, das Preußen cin Lotterie - Aulchcn fontrahi«, auf !»5 V, , erhultc» sich aoci wicdcr zur Notiz. Uebcrhaupt besserte sich am Schlüsse die Stimmung für Papiere. Wechsel mi° Valutcü blieben in bcr Spannung, auf die sie aesicvn qcl'racht wurden Amsterdam — — Augsburg 120. — Frankfurt l2ü. — Hamburg 9.i'/.. — Liucruo —. — London 12,38. — Mailand 12? 7,- — Paris 15! V,. Staatöschnlduerschrcibiingen zu 5 "/^ 82'/,,—82'/, dctio .. ti, b. „ Z °/, 94—95 detto National Anl. „ 5 °/„ 867,-^6'/, Staat^schulducrschreil'ungen „ 4 7,'/» 72 7,-72'/, dctw „ „ 4"/» U3V.—U4 dctto „ „ 3"/» 50-ZU 7. detto „ „ 2 7,"/» 40 7.—"^/. . dett° „ „ 1°/« ««7,—^6'/. detto V.J. l«5NmitRückz. I«/, 92-92 7. detto 1.^52 „ 4 7« 88 7,-89 detto Gloggnitzcr m.N. „ 5°/» »1'/«—!»2 Vrundcutlast.-Ol'lig. N. Oestcr. zu 3 "/» 62 7.-82 7, dctto aiwercr Kronländcr 74'/.—80 Lotterie-Nnlehcn vom Jahre l<^4 224'/.—Ä25 dctto detto 183!» 1!>9~j29 7. dctto detto 185'l UU-96 7. Vanco-Obligatione,! zu '-i 7, "/« 5«—5» 7, Obligat, des L. V. «nl. «. I. l55<> zu 5 "/,. i>6 -98 Aank-Ättien niit Vezug pr. Stück 1224—1226 dctto ohne Ae;ug <l'auk-Nkticn !!4 7,-94 '/. Kaiscr sser?i»a!io>j-Nordbe,hu «76 7.—176'/, Wien-Naaber 96 >/,—!,!!'/. Bndu'cis-^i,!z-G,nu»dncl 257—258 Preßb. Tyrn, Eisenb, 1. Vü,issio!! i7—20 2, „ mit Priorit. 30—35 Ocdcubnrg-Wien-^.ustäi'tir «4 '/,—64 V, Dan,Pfsch,sftAtt,cn »3^—536 detto 12. Emission 532-533 dctto des Lloyd 550'—552 Wimcr-Dainpfmühl-Äeticn 129—130 Lloyd Pnor. Ob!ig. (in Silber) 5 °/, —95 Nordbahn dctto 5'/, 85—85 7, Gloggnitzcr detto 5"/» 79'/. ^8»! Donau-Dainpfschiss dctto 5"/. 82 7,-83 <5°mo Nenlschcinc 14'/,—^4'/. Ostcrh«g, 40 ft. «use 87 7,-87 '/. Windischgräh-^se 30»/. —21 Waldstein'schc ., 29'/.—29'/, Keglcvich'schc „ 10 7,-1» V. Kaiserl. vollwichtige Dukaten-Agio 3^7,-34'/. Telegraphischer Kurs - Bericht der Snunspapierr »um 23. November j854. Staatzschulduerschreibungc» . zu 5pCt. (in CM.) 82 5/16 detto ........4 839. für 100 fl. 129 3/1 Grundcntl,-Obligat. a,ldercr Kronländer zu 5 "/, 76 1/2 Aktien der Niedcrüstcrr, Escompte-Ge- sellschaft pr. Stuck zu 5W ,' I. 1854..... 9U 1/8 fl. in E. M. 5°/„ National-Anlehcn...... 8« 3/4 fl. in E, M. Nank-Äcticu pr. Stuck......1222 ft. in C. M. Akticn der östcrr. Douau-Dampfschifffahrt zu 500 ft. C. M....... 535 fl. in C. M. Actic» des ösierr, Vloyd in Tricss zu »!»„s Währ. im 24 1/2 ft. Fuij, Guld.) ,2» >/4 Vf. 3 Mouat. Hamburg, für X«! Warf Vaueo, Guldcn 95 7/8 2 Monat Livor,w, für 3ü!> Toscauische Lire, Guld. <2L 2 Monat. London, fnr 1 Pf„nd Sterling, Guide» 12.^g Nf. z Monat. Mailand, fnr 3l«! Ocstcrr. Lnc, Gnldcn 12? 7/8 2 Ml'nat. Paris fl,r 300 Frankcu . . Guld. 15! 3/4 Nf. 2 Munat. K. K. uollw. M,n,-Ducatc» . . . 34 3/^ or. Cent. Agio, ! Gold- und Vilber-Knrfe von, 22. November 1854. Brief. Geld. Kais. Münz-Dukatcu Agio .... 24 3/4 3^ >/2 dctto Rand- dctto „ .... 34 !/4 3'^ Napo,conso', r ...... 10,15 1Y 14 EoiwrainsdV'r „ .... 17.56 17,50 Fried, ichsd'or „ , . . , 10 20 10.18 Preußische „ ,..... 10 3, Cil., „ach T.iest. - Hr. Geo,., ,Vpa,cht k. eng,,sche, Lieme„a„t, -m,d 0'. ?^r. M„.,ch, A,ch,.,ti. r°„ Wie,, „ach T,,,st __ H.. Iol)M,„ ^lemc.ttschitsch, Ha„delsma,m, Ha„del5!»a,!,i, vcii H,r>est „ach Wien. ' Den 22. Fr. Heoriette G,äfi„ Chotek, G>itsl',. sißeri,!, — >md Fr. A,",a Müller, Private, von Wien nach Floreoj. — H>'. Conice de Zadielo, t. r„ss. General.-Konsul, — und Hr. Andreas Hugh, Vogl, englischer Pr,vac,er, ron Trieft »ach Wien — Hr. N,ttig. — Hr. Fc,'. dinand Gerstner, t. k. Inizeüicur ^ ?lssistl'»c, von Wien nach Trieft. jZ. 1873. (3) »Gold , Silber und In welen Lager aus Wien. Gefertigter macht den huhm Herrschaften und d>'M geehrten Publikum d>c ergebenste Anzeige, daß er mit einem reichhaltigen Lager der neuesten und geschmllckuoUstcu Arbeiten, bestehend aus Bracckts, Brocht's :c. :c,, Ohrgehängen, Uhr.-ketten, schön gefaßten Ringcn, einer großen Auswahl von Gilee-, Hcmd- und Manchrtlknö-pfen, Anhängseln, Dosen n. :c., zu diesem Markte hier angekommen ist, und hofft durch su^ lide und billige Bedienung sich eines zahlreichen Zuspruches crfnucn zu dürfe». Alle Gegenstände werden ;u den bisten Preisen im Tausch alS Zahlung angenommen und gekauft, auch geehtte Aufträge auf das schnellste umgehend uon Wien besorgt. Das Verkaufs-lokale befind.t sich im 3uk-mann'schen Hause, Cl>phant,nMe Nr. 5l, in dem Leinen - Auöl.'eikaufc>-G,,völbe des Heun M. Bcier aus Wien. Heinrich Pollnk, Juwelier au? Wien, Z, >882, (T)' ^ Fertige Damen Mäntel zu billigen Preisen sind in der Iudengasse im Gewölbe zu be-kommcn. Z. 1884 (?^ Cin Lehrjung wird in der Glashandlung am Franziskaner - Platz aufgcnom men. Z. I8l8. (3) Das optischeWarenlager des JL. Weim <$• Solin befindet sich, wie gewöhnlich, vl,«'ll'vi« dem Casino im Herrn !)l-. Rudolph'schen Haust. Z, ,883. (!) Wiederholte Warnung. Es hüte sich Jeder, ohne meine eigenhändige Anweisung Jemanden ctwas auf meine Rechnung zu borgen oi>er ;u kreditiren, nachdem ich für Niemanden Zahler bin, Anton Nittcr »,. Fichtennu. Z, 1872. (2) Ein Vorstehhund, englischer Race, groß gestreckt, weiß, am ganzen Körper mit großen und kleinen-gelben Flecken, hat sich am 1l. November verlaufen. Er hatte ein Dressirhalsband ohne darauf verzeichneten Namen, und hört auf den Ruf „Nelson." Wer denselben in die Zuckerraffinerie stellt oder vielleicht dessen Aufenthaltsort namhaft machen kann, erhalt eine angemessene gute Belohnung. Z. 7»u. .-. (2) " ^7^ K lt u d m a ch u n q. Die Beschickung der Pariser-Ausstellung im Jahre 1855 betreffend. Seine k, k. Apostolische Majestät haben mit Allelhöchster Entschließung vom 3,. v. M-allergnädigst zu bewilligen geruht, daß zur Förderung der Betheilung der österreichischen Land' wirthe, Industriellen und Künstler an der Pariser Agrikultur-, Industrie-und Kunst-Ausstellung , ,des Jahres 18'»', 1. die Kosten der Assekuranz der Ausstellungsgüter während des Transportes von dem Standorte der übernehmenden Fil,al - Comites bis nach Paris, während der Ausstellung in PariS und während des Nü'cktranüportcS von Paris an den Standort der, die Rückgabe pflegenden Filial-Comites; 2. die Kosten der Aufbewahrung der Emballagen wahrend der Dauer der Ausstellung; 3. die Kosten des Transportes der Ausstellungsgegenstände von der österreichischen bis zur französischen, und bei der Rücksendung dieser Objekte von der fianzö'sischen bis zur östcrreichi' she» Grenze vom Staate u c st >- i t t e » werden. Da manche Landwirthe, Industrielle und Künstler bisher durch die Rücksicht auf den Kosten« pnnkt von der Vetheilung an der Pariser Ausstellung abgehalten worden sein dürften, so wird mit Rücksicht auf die allerhöchste Entschließung vom 3l. v.'M. die Frist zur Annahme der Anmel 0 ungen fur d i e s e A u ö st e I l u n g h i e m i t bis zum 30, NoveM -ber dieses Jahres verlängert. Die Anmeldungen wolle» für die Agrikultur - und Indnstrie,Gegenstände bei der gefertigten Handels- und Gewerbekammer, und für die Kunst-Gegenstände bei den k. k. Akademien der bildenden Künste ,n W,en, Mailand und Venedig in der vorgeschriebenen Form eingebracht werden. Handels- und Gewerbekammer für Krain. 5,'aibach am 2U. November 185-l. L. <5. Lukmann, Präsideiu. n, Klun, _____________________ Eekret^ir. Z. «869. (2) ^ ^^ So eben ist bei «V. lila* n Ik in Laibach erschienen: der slovenische Almanach, unter dem Titel: Koledarcek slovenski za lein IS55. Dr. Ifilciwelü;. yerausqegeben von___„..........^. Dieser 3, Jahrgang seht die «Gallerte berühmter Männer" aus den lindern sloucnischer Sprache '"-»"'" ^n'gtf z» den bereits erschienenen Porträten und Biog^phien uun ^»«v»,«»«', H/»«l,»ilt, ^>,lon »iLl»,»'»«» »^<;i«»<'l'"l v. F^>z« lind «inüüli« ^>'«',,, i-cbst lincr Answ.U)! l'el!>t,ist,s,I>cr ^.lll'ire in Prusa und Poesie ! von beücvlm Schriflstcllcrn, ' T>cr nett ausgestattete Almanach kostet drosch irt 24 kr., sicif gebunden und i« Goldschnitt 32 kr.