Nr. 208. Mittwoch, 1I. September I9iii. 131. Jahrgang. Mbacher Zeitma 72X Nähr» 11^, Mr dieZuwllun« !ns Hau. gan^hr,« 2^. - Inlrrtwnogrbülz.-- ssnr llrine In^ratr bis »u 4 Zeilen 50 b. „roszers per Zeilr l2 k; bei öftere« Wlcdril,°lu!>gen ver Zeile 8 b, ^ Tie «Lllibactier Zeitung» erscheint täglich, mil '.'lxsünlmie der Sonn- und sseiertaqe. Nie Administration befindet l sick ÄtilloLiöslraß!' Nr. ü<'i die NednllKon Viilwoil'strahe Nr, 20. 3p,, Munden der Ri'dnllim, nun 8 di«<0 Ul», ^ vormittags, Uniranlierle Äriele werde« nicht anyenumme». Mannjlripte nicht zuriiclgestellt. ««lephon Nr. der NedaNion 82. Amtlicher Heil. Nach dem Amtsblattc zur «Wiener Zeitung» vom 8. Sep. tembcr 1812 (Nr. 206) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß Erzeugnisse verboten: Nr 17 «Der Freidenker» vom 1. September 1912. Nr 3^ü.8np>8 ju^MovlniLkili /Llo/uiZkib ul^äuilcov» Nr, 1t^> «I'll. Libsrtli» uo,n 13. August 1912. Rr. 79 «I^'l8tnu ^oeilili8t3,> vom 31. August 1912. Nr. A5 «I^ouuzlc/ Xi-u,^» vom 31, August 1912. Nr. 35 «li^linviiidl/ lirlij» vom 31. August 1912. Nr. 35 «I'oliripZk? lir»,^» vom 31, August 1912. Nr. 35 «KliKiousk? llr»,j> vom 30. August 1912. Das t, l. Ministerium drs Innern hat unterm b. September 1912, Z. K285/M. I., der in Nom erscheinenden perio-bischen Druckschrift: «I^iil.ueL» mit dem Zusätze «8«t,timlliiuls cli oiiNl^z, e <ü dutta^li^ ropubdiicunu,» auf Orund des § 26 des Preßgesel>-s den Postdedit für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder entzogen. MchtamMcher Geil. Frankreich und Spanien. Aus Paris wird geschrieben: Der Abschluß der franzöM-spanischcn Verhandlungen über Marokko, der schon wiederholt voreilig als bevorstehend angeküildigl wurde, soll nun tatsächlich in nnmillelbare Näh? gerückt sein Von der angeblich bestehenden Absicht Spaniens, nach der Unterzeichnung des Übereinkommens Schritte zum Anschlüsse an die Tri>lcntentc zu unternehmen, haben unterrichtete Pariser Kreise keiue Kenntnis. Es mag dahingestellt bleiben, ob eine solche Wendnng der spanischeil Politik zu den Möglichkeiten der Zukunft gehört- jedenfalls erscheint es aber höchst verfrüht, eine enge' Annäherung Spaniens an Frankreich, bezichent» lich an die genannte Mächtegruppe für die nächste Zeit zu erwarten. Tie öffentliche Meinung m Spanien hat Frankreich gegenübri- während der ganzen Marokkokrise eine überaus'unfreundliche Haltung eingenommen und selbst das Herannahen der Verständigung über die zwi° schen den 'beiden Staateil in Marokko zu regelnden Fragen hat die Madrider Presse nicht bewogen, drr Republik gegenüber einen günstigeren Ton anzuschlagen. Das Gerücht über die Eventualität des Beitritts Spaniens Zur Tripelentente ist vielmehr von Blättern des Nachbarstaates in einer für Frankreich keineswegs schmeichelhaften Form bestritten worden. Wenn nun auch die freundlichen Beziehungen zwischen den beiden Kabinetten unter den lange andauernden Schwierigkeilen der Anseinandersetznng über Marokko nicht gelitten ha-ben, so läßt sich doch nicht übersehen, daß die politische Atmosphäre zwischen Paris und Madrid im allgemeinen derzeit nicht geeignet erscheint, die Entwicklung eines eUvaigen Planes zur Herstellung eines engeren Ver-hältnisses zu fördern. Panama Kanal. Man schreibt ans London: Diesertage veröfsent-lichten dio Blätter eine Mitteilung, wonach in einer Versammlnng der Handelskammer von Newcastle ein Schreiben Sir Edward Greys znr Verlesung gelangte, worin der Staatsselrelär des Auswärtigen bekannt gab, daß die britische Negierung den Vereinigten Staaten in der Panamakanalfrage Vorstellungen mache. „Es scheint kein Zweifel darüber zu herrschen", hieß es wei» ter, „daß die Annahme der Panamakanalvorlage dnrch den Senal mit ihren Bestimmungen, betreffend die freie Benützung des Kanals seitens amerikanischer Küsten» schiffe, sowie anch uuter gewissen Nedingiinci.cn seitens amerikanischer, den auswärtigen Handel vermittelnder Schiffe eine Verletzung des Hay-Panncefote-Vertrags ist, da der Kanal hiernach nicht zn vollkommen gleichen Bedingungen für dic Schiffe aller Nationen offen fein wird. Es folgt hieraus, daß, falls ein großer Teil dieses Handels frei pasfieren darf, die Gesamtbeträge der er» hobcnen Schiffsgebühren bedeutend vermindert werden, uud daß der allgemeine Handel in Zukunft nxgen dieser Unterdrückung eines Teils der Gemeinkraft des Kanals ungebührlich besteuert wcrdcu wird, so daß der Verlust auf die Schultern fremder Schiffseigner fallen wird." Wie seither bekannt gemacht wnrdc, erklärte Sir Edward Grey in seinem Schreiben lediglich, daß von der britischeil Regierung Vorstellungen gemacht werden, und ist der Nest der obigeil Mitteilung bloß der Kom» menlar des Selnlärs der Handelskammer. Der Bericht, erstaller hielt jedoch auch dieseu Teil sür die Forlsetzung des Briefes Greys. Eine interessante Folge diefes Mißverständnisses meldet eine Nachricht aus Washing, tun, worin hervorgehoben wird, daß Professor Emery Johnson, der außerordentliche Kommissär für den Panamaverkehr, welcher mit dem Studinm der finanziellen Seite des Unternehmens beschäftigt ist, die dem britischen Staatssekretär irrtümlich zugeschriebenen Argnmenle vollans bekräftigt. Die von Professor Johnson ausgestellten Zahleil schätzen das amerikanische Tonnengehalt, welches den 5,'ianal passieren dnrfle, ans nnge» fähr zehn Prozent des gesamten Tonnengehaltes, so daß die Zollbefreiung der amerikanischen Schiffe sür die Schiffe Großbritanniens und anderer Länder einen Zollznsatz von zehn Prozent bedeuten würde. Politische Uebersicht. Laiba ch, 10. September. Das „Neue Wiener Tagblatt" schreibt anläßlich der Ankunft Seiuer Majestät des Kaisers iu Wien: „Die Neichshanpt. und Residenzstadt begrüßt freudigen Her» zens die Rückkehr des Baisers. Das dem Monarchen so wert gewordene Bad Ischl hat seine alte Zaubertraft wieder ausgeübt, sciuem höchsten Freunde und Schätzer aus dem Jungbrunnen der Natur die Bewahrung seiner Frische und Kraft gespendet. Wer Gelegenheil hatte, den Kaiser in semem Summersejour z» sehen, bewnnderte die Fortdauer seiiur Elastizität' die mit ihm in Be° rührnng kamen, erzählen, daß Kaiser Franz Josef I. wie in der Blüte seiner Mannesjahrc seine hohen Agcn-den erfüllt, unermüdlich nnd mit der höchsten Spcinn. kraft des Geist cs, unermeßlichen Respekt vor seiner Be» herrschnng aller Materien weckend. Zn der liebevollen Freude aller Wiener gesellt sich der ehrfurchtsvolle Will-komm der politischen Kreise- nnn setzt die politische nnd die parlamentarische Saison mit starken Akkorden ein." i Im „N. Wr. Tagblatl" erklärt Fürst Alois Schönburg, der lLuchnristische Kongreß verfolge neben dem Zwecke, Gott zn ehren, auch noch einen anderen wichti» gen Zweck. Der Papst sei mit großer Entschiedenheit Feuilleton. Schlafen. Vou Anto» (Icchoo. (Nachdliilt verboten > Nachts ist's. Tas? Was hast dn?" fragt der Doktor und beugt sich über ihn — „Eha, dauert dies schon lange?" „Wie? Sterben mnß ich halt, Euer Wohlgeboren. Ist mir nicht beschieden, unter den Lebenden zu sein..." „Na, ua, leine Dummheiten reden Wir werden das schon wieder gutmachen!" „Wie's Euer Wohlgeborcn beliebt. Wir denkon un» teriänigst, aber Mr verstehen schon. Wenn der Tod einmal komml, loas ist da noch zn machen?" (Fortsetzung folgt.) Aaidacher Zeitung Nr. 208. 1986 11. September 1912. gegen den Modernismus aufgetreten, der in seiner Kon. seqnenz zur Lengnnng des Haupt, und Angelpunktes des katholischen Glaubens, der Gottheit Christi und seiner Gegenwart im Altarssakramenle, führt. Die Katholiken wollen Zeugnis dafür ablegen, das; sie in religiösen Dingen ihrem obersten Seelenhirten folgen wollen. Die innere Bedentnng der Feier sei in dem Bedürfnis der Katholiken zu fuchen, ein öffentliches Bekenntnis Zu ihrer Religion abzulegen. Dieses Bekenntnis enthält in keiner Weise eine Spitze gegen andere Konfessionell. — Die „Reichspost" schreibt: Eine Woche der aller» grösiten Bedeutung, der weitestgehenden Wirkungen wird mit diesem Sonntag eingeleitet. Was katholisch heißt auf dem weiten Erdenrund, weilt mit Gedanken und Gcsüh» len im Zentrum der deutschen katholischen Welt, in Wien. Die Erg.bnisse der Kongresse für Katechetik nnd christliche Erziehung, welche dem eucharislischen Kongresse vorausgingen, besprechend, weist das Blatt darauf hin, ,daß Sozialdemokrat Dr. K. Nenner den cucharisli sehen Kongreß das „Rendezvous der Gewesenen" genannt hat. Er und andere werden erfahren, wie sehr sie sich geirrt haben. Im katholischen Lager ist das Leben, die mulige Arbeit, die treue Überzeugung, die Zukunft. Die jctzi° gen Tage beweisen es. Das „Fremdenblalt" schreibt, der diesjährige Iu° ristentag habe bewiesen, daß er sich des hohen Zieles bewußt ist, das dein Juristen vorschweben soll, will er seine eigentliche Mission erfüllen: Er muß imstande sein, die Bedürfnisse seiner Zeit zu begreifen und die Mittel zu durchdenken, die ihnen Befriedigung bringen können, er darf sich nicht an Vergangenes klammern, wenn cs dem Gegenwärtigen nicht mehr entspricht. Anderseits mnß er sich aber ebenso davor hüten, überstürzt und hastig das Allerprobte deswegen zu verwerfen, weil es die Ver-gangenheit begründet hat. Alles ist in vollem Flusse, aber es soll zugleich in einem sanften, allmählichen Flnsse sein. Nnr wenn diese Grnndsätzc leitend bleiben, kann, wie der Unlerrichtsministcr in seiner Schlnßrede sagte, der Strom der Nechtsentwicklnng in ruhiger Breite be» fruchtend und segnend in die Znkunft hinübergleiten. Wie man aus Paris schreibt, wird vorausgesehen, daß Ministerpräsident Poincarö in der Rede, die er im nächsten Monat in Nantes halten soll, die Frage der Wahlreform, welche in der republikanischen Partei sehr scharfe »nd bedenkliche Spaltungen hervorgerufen hat, neuerlich berühren wird. Das Kabinett kann das Prinzip der Proportionalwahl, das heißt den Wahlquotien» ten, nicht fallen lassen, ist aber bereit, mit den einflnß. reichsten Mitgliedern des Senats Amendements zu prü» sen, die vielleicht geeignet wären, die beiden Grnppcn der republikanischen Partei einander näher zn bringen. Es gilt übrigens nicht als wahrscheinlich, daß der Senat im Lause der nächsten Scffion znr Behandlnng dicfes Gegenstandes gelangen werde. Nach einer Meldung aus Paris verlautet, daß der jetzt iu Dänemark weilende König Georg der Hellenen vor der Rückreise nach Griechenland sich abermals in der französischen Hauptstadt aufhalten und bei dieser Gelegenheil dem Präsideuten Falliöres einen Besuch ab» statteu wird. Der liberale Klub in Salonichi richtete ein Tele- gramm an die Negierung, woriu er hervorhebt, daß bei den jetzt beginnenden Neuwahlen für die Kammer die gleichen ungesetzlichen Zustände zntage treten, wie bei den letzten Wahlen. Die Behörden müßten eingreifen, um gründliche Abhilfe zu schaffen. Die Wählerliften sind nicht revidiert worden und man bedient sich der allen Listen, gegen welche Einsprache erhoben wurden ist. Sollte die Negiernng nichts zur Beseitigung dieser Übel-stände unternehmen, so würden sich die Partei der Li> beralen nnd die mit ihr gehenden Parteien zur Abstinenz bei den Nemoahlen gezwnngen sehen. Tagcsllclligtcitcn. — lDie soziale Vetätigung dänischer Studenten.) Die akademische Jugend Kopenhagens faßte voriges Jahr die hübsche Idee, alten Leuten beiderlei Geschlechtes »nährend des Sommers einen vierzehntägigen Landauf» entHall in einer schönen Gegend zn ermöglichen. Die Universitätsprosessoren standen der Sache sympathisch gegenüber, so daß gleich im vorigen Summer der Plan zur Wirklichkeit werden konnte. Ein Hof wurde unweit Kopenhagens gepachtet und vom 1. Juni bis 31. Angust werden jede vierzehn Tage je zwanzig alte Männer und Frauen als Gäste der Küpcnhagener Studentenschaft be° wirlet. Im Winter halten die Studenten die sogenannten „Winlerstuben für einsame Alle" aus, wo die Schütz-linge der Studenten manche gemütliche Stunde verbringen können. — lDie Gattin angezündet.) Aus Madrid, 9. d., wird gemeldet: In Villanneva della Terina überschüttete ein Mann namens Rodriguez seine Frau, die das Mittagsessen nicht rechtzeitig fertiggestellt hatte, mit Spiritus und zündete sie hieranf an. Die Arau lief, einer lebenden Fackel gleich, in ein anderes Zimmer, das der UnHuld uun von außen versperrte. Er sah durch das Schlüsselloch zu. wie die Frau sich vergebens bemühte, den Brand ,',n löschen, nnd holte erst, als das Feuer auf die Möbel überzugreifen drohte, einen Eimer Wasser, den er über seine Fran goß, die aber nach »venigen Stun» den starb. Der entmenschte Gatte wurde verhastet. — lIin wandernder Wald.) Der wandernde Wald aus „Macbeth" ist in Großbritannien zur Zeit in Wirk° lichkeit vorhanden. Es ist znxir nicht der Birnaunvald, sondern der Bassetswald in Glamorgan, der sich nach einem Bericht des Grafschaftsrates seit über einer Woche langsam von seinem ursprünglichen Platze fortbewegt. Natürlich hat die merkwürdige Erscheinung sehr rasch ihre Erklärung gefunden. Der Wald liegt an einem Nerghange. Eine 120 Meter lange Strecke dieses Hanges hat sich gelöst und rutscht als geschlossene Masse abwärts. Die Bäume, lauter Ulmeu, I)aben zum Teil ihre auf« rechte Haltung del)alten, andere find halb umgekippt und liegen in allen möglichen Richtungen durcheinander. — Mas, das' nicht splittert.) Wenn eine Fenster° scheibe durch einen Sleinwurf zertrümmert wird, zer> springt sie iu die bekannten „Tansende von Splittern", die mit ihren zahllosen scharfen Kanten sehr leicht Verletzungen hervorrufen können. Die „Nature" berichtet nun von einer neuen Glassorte, die zlvar nicht unzer» brechlich ist, aber, wenn sie gewaltsam verletzt wird, nicht splittert. Mit diesem Glase sind Versnche gemacht wurden, indem man eine Metallkngcl vun einem Kilogramm Ge» wicht aus drei bis vier Meter Höhe auf eiue solche Glas-scheibe niederfallen ließ, die in einen Nahmen einge-pannt war. Da, wo die Metallkngel aufprallte, z'er-sprang das Glas zu feinem Staube, und vun dieser Bruchstelle aus gingen kleine Nisse strahlenförmig nach allen Seiten. Es bildeten sich auch konzentrische Ringe vun Sprüngen, allein das Glas splitterte nicht. Ebenso verhielt es sich Steinwürfen gegenüber, und anch mit Hammer nnd Meißel konnten nnr solche Verletzungen hervorgerufen werden, die frei von Splittern waren. Dabei handelt es sich im Grnnde genommen um gauz ge^. wohnliches Glas, von dem nur zwei Platten auf bcsou» dere Weise vcrciut sind: jede ist zunächst auf einer Seite mit Gelatine überzogen, dann sind die mit den beiden Schichtseiten gegen eine ganz dünne Zellnloidplatte gelegt nnd schließlich durch den starken Druck einer hydraü-lischen Presse vereinigt worden. Das Auge kann dieses splitterfreie Glas vun gewöhnlichem nicht unterscheiden. Diese merkwürdige Erfindnng dürfte berufen sein, bei Automobilen, Straßen- und Eisenbahnwagen eine große Rolle zu spielen, weil bei solchen Gefährten das Zer-brechen einer Fensterscheibe für die Infaffen besonders gefährlich ist. — lAchtundachtzig Dienstjahrc eines Fünfundsech-zigjährigen.) Das Amtsblatt der französischen Negierung, das „Ionrnal usfieiel", brachte kürzlich eine sehr merkwürdige Mitteilung. Es wnrde der Welt verkündet, daß der Unterpräfelt M. Louis Demonque in den wohl» verdienten Nnhestand getreten ist, nnd ztvar nach einer Dienstzeit vun 88 sachtundachtzig) Jahren, zehn Mona« ten und fcchs Tagen. Der Leser wird zuuächst darub in Entrüslnng ausbrcchen, daß der Staat den alten Mann sich so lange hat quälen lasfcn, und dann Wird er das geradezu biblische Aller des Herru Demonque bewun« dern, der doch auf mindestens 110 Lebensjahre Anfpruch haben mnß. Aber sämtliche Affekte legen sich, wenn man erfährt, daß der Betreffende in Wirklichkeit erst 65 Jahre alt ist! Das mathematische Wunder wird dadurch begreiflich, daß Herr Demonque fast seiue gauze Dienst« zeit in den Kulunien zugebracht halle, und diese Jahre zählen im Dienstalter nach den in Frankreich geltenden Vestimmuugen doppelt. — «Dir kürzeste «nd die längste französische Stadt.) Im Departement Summe liegt eine französische Stadt, die sich wohl des lakonischesten aller Stadlnamen rühmen kann. Sie heißt nämlich einfach „I". Znm Ersatzc be« findet sich in demselben Departement eine Stadt, die einen um so ausführlicheren Nameu trägt. Diese heißt: Saint Städte, name zählt nicht weniger als 32 Buchstaben! — Dine tragische Ehe.) Ganz Amerika nimmt Anteil an dem Falle des von der Lepra ergriffenen John Early, der in dem ihm von der Regieruug zugewiesenen Gebiet in Washington leben muß und immer wieder gegeil die Entscheidung Einsvruch erhebt, die ihn als unheilbar Er» krankten an diesen Ort fesselt, und der immer wieder einen abschlägigen Bescheid erhalten muß. Nnn wird gemeldet, daß seiue Frau, die bisher seine Verbannung teilte, und deren Heroismus das ganze Land mit Be» wunderuug erfüllte, die Scheidung von ihm zu erlaugcn versucht; „um der Kinder willen", so erklärt sie, „wolle sie den Mann verlassen, der für die Welt tut ist". Da- Leben heißt kämpfen. Roman von F>. Gourtys-Mahler. (51. Fortsetzling.) (Nachdruck verboten,) Eva schüttelte den Kopf. Sie verlangte nach einem anderen Beweis, daß ihre Flucht nicht wie großer Undank erschienen lvar. Und sie fieberte nach einer Nach« richt über die drei Menschen, die ihre Welt ausmachten. Sie hörte kaum, welche Pläuc Charlotte entwarf, sah nur immer stumm auf die weuigeu Zeilen, die Onkel Horst geschrieben halle. — Am Nachmittag ging Charlotte aus, um sich nen auszustatten. Frau Krusemann wnrde nur sehr von oben herab gegrüßt, als sie ihr auf dem Flur begegnete. Eva schrieb noch einige Angebote nnd lief noch cine Stnnde in den Straßen herum. Natürlich halte sie am Vormittag wieder vergeblich angeklopft. Ebenso erging es ihr am anderen Tage. Sie schrieb wieder Briefe und hoffte auf eiue Antwort. Am Nachmittag traf dann ein ziemlich umfang, reicher Brief vun Wendenbnrg an ihre Mutter ein. Charlotte war beschäftigt, ihre neue Toilette zu probieren und wollte den Brief erst beiseite legen. „Bitte, öffne ihn fufort, vielleicht ist eine Einlage für mich darin," bat Eva. Ihre Mutler riß nun das Kuvert auf. Es lag wirk-lich ein Brief für Eva bei. Sie reichte ihn ihr lächelnd. «Na — wenn dein Onkel Horst sehen könnte, wie sieber-haft du nach sciucm Brief verlaugst — er würde die Hoffnung nicht verlieren," scherzte sie. Eva fetzte sich mit ihrem Schreiben ans Fenster, ohne zu antworten. Dos Schreiben an Charlotte war kurz nnd bündig. „Ihren Brief habe ich erhalten und danke für Ihren guten Willen. Ich wünsche j,doch, daß Sie Eva in keiner Weise beeinflussen »der beunruhigen. Für die nächste Zeit muß sie bei Ihnen bleiben — ich werde aber streng Nechenscliast von Ihnen sordern über Evas Aufenthalt bei Ihnen. Sie foll ganz nach ihrem eigenen Wnnsch nnd Ermessen leben, vor allen Dingen nicht zu Vekauutschaflen gezwungen werden. Eva ist andere Verhältnisse gewöhnt als Sie. Wenn Sie ganz in mei» nem Sinne handeln, will ich zum T-ank Ihre Zukunft sicherstellen, sobald Eva Sie verlassen hat. Ich werde für einen geeigneten Ausenthalt sür Eva so bald als möglich sorgen. Alles übrige enthält mein Brief an Eva." Charluttc zog eine Grimasse. „Sehr kurz und bündig und kommerzienrätlich — aber doch äußerst angenehm. Herrgutt — sorgenlos — ich atme auf — ich lebe wieder. Endlich wieder festen Buden nnter den Füßen." So dachte sie aufseufzend uud sah dann forschend zu Eva hinüber. Der rollten schwere Tränen über die Wangen bei ihrer Lektüre. „Mein Gott — wie gefühlvoll — es ist anch keine Spur von Ähnlichkeit zwischen nns beiden. Sie ist ihrem Vater nachgeraten — Vergißmeinnicht in Milch — gräßliche Mischnng." Eva las inzwischen mit der tiefsten Bewegung Wen-denburgs Worte. „Mein armes, liebes Kind! Untröstlich bin ich, daß ich nicht bedacht habe, dn könntest anders empfinden als ich. Verzeihe mir und suche zu vergessen, daß dein aller, lörichler Onkel Hurst die Hände nach dir ausstreckte. Und gräme dich nicht nm mich — ich werde fertig mit dieser Enttäuschung. Es wäre zu schön gewesen. Du sollst wieder in mir deinen Onkel Hurst, deinen liebevollen Vater sehen. Vergib nnd vergiß, daß ich menschlich sehlte. Es qnält mich sehr, daß ich dich durch meine Werbung aus dem Hause trieb, mein armes Kind. Ja, ich würde dich zurückholen, aber dein Geständnis macht mir das unmöglich. Es schmerzt mich, daß anch du leiden mußt, und doch kann ich dir nicht hclsen. Das Herz ist ein eigensinniges Ding uud läßt sich nicht durch Vernunftgründe leiten. Eine von Ench tonnte, Bernhard nur lieben, seine Wahl ist auf Gabi gefallen nnd du mußt verzichten. Ich beklage dich von Herzen. Nun glaube aber nicht, daß ich es dabei bewenden lasse, glaube nicht, daß ich rnhig zusehen werde, wie du dich im kindlichen Unverstand abmühen wirst, den Kampf mit dem Leben aufzunehmen. Du bist und bleibst mein liebes Kind, nnd ich werde dich schützen nnd hüten, so gut es aus der Ferne geht. Es bcnnruhigt mich sehr, daß dn deine Mntter anfgesucht hast. Freilich — wo solltest du hin in deiner Nut. Aber lange darfst dn nicht dort bleiben, und ich muß dich dringend zur Vorsicht mahnen. Vermeide, so gut es geht, in der Gesellschaft deiner Mutter zu verkehren. Ich habe triftige Gründe für diesen Wnnsch. Sobald ich einen anderen, geschützten Aufenthalt für dich gefunden habe, mußt du fort aus der Umgebung deiuer Mutler. Jede Stunde, die du dort verbringst, vergrößert meine Schuld. Und den Gedanken, irgend eine Stellnng anzuneh. men, gibst dn aus, nicht lvahr? Du wirst mir deine Ver. zeihnng nicht besser beweisen können, als wenn dn dich ganz als mein Kind, als Gabis Schwester fühlst. Am liebsten wäre ich dir sofort nachgereift, aber das Recht, zu dir zu kommen, habe ich mir vorläufig verscherzt. Du mußt erst wieder Vertraueu zn mir fassen. Deine Mutler werde ich, so lange du bei ihr bist, reichlich mit Geldmitteln versehen, und dann null ich ihr bis an ihr Lebensende eine feste Rente aussetzcu. Sorge dich also um nichts, mein liebes Kind, und stndc mir fleißig Nachricht über dich, damit ich beruhigt seiu kaun. Gabi läßt dich herzlich grüßen, sie hat bitter-lich geweint, daß dn von uus gegangen bist. Sie wird dir nächstens selber schreiben. Und nun alle Engel mit dir. Dein alter Onkel Horst." IFortsehunq folgt.) Laivacher Zeitung Nr. 208. 1987 l 1. September 15' 12. mit ist ,das Maß der Bitternis übervoll gelvorden für den Mann, dem sie bisher, solange sie nicht an seine Krankheit glaubte, dw Einsamkeit erträglich zu machen suchte. Sie lebten in dem Doppelhaus ohne VerbindungS» tür und trafen sich in GegeMvart der Wächter, die dar-auf achtete», daß sie mehr als zehn Fuß einander nie nahe kamen. Abends saß wohl Frau Early mit ihren Kindern in dem einen Haus und sang nnd spielte für den einsamen Mann, der auf der anderen Seite des Gebäudes saß nnd den klängen lauschte. Skansen. Ein Programm. Von Michelangelo Baron Zois. Es ist schon einige Jahre dessen her, daß ich in diefen Blättern von Skansen Ern.xihn»ng tat nnd der Anschannng Ausdruck gab, es dürfte sich empfehlen, bei uns in Österreich tt»vas Ähnliches zu schaffen. Die Bauten der verschiedenen Krönländer, dio anf der Iaqdausstellung in Wien zu sehen Nxiren, befestigten mich hierin. Und nun, seitdem ich Stansen anläßlich der olympischen Spiele gesehen habe, ist der Wnnsch in mir reger denn jr geworden, dazu beizutragen, der Ver» wirklichnng dieses Gedankens näher zu kommen. Aller» dings haben sich mir auch die bedeutenden Schwierigkeiten gezeigt, die dem Unternehmen entgegen flehen, die man aber nicht als nnübcrwindlich bezeichnen kann. Zuerst wollen wir nns mit Slansen selbst etwas "ciher beschäftigen. Die Entwicklung hat in Schweden dieselbe Richtung l^nummeu wie anderswo. Die modernen Anschauungen, ^echnikeu, Verbesserungen usw. sind auf der ganzen Linie lN! Vordringen begriffen, und damit schwanden auch d>> alten Trachten, Sitten, Gebräuche, Fertigkeiten. Die Zuordnungen bedrohen die allen Vanweisen, die 6abriksware die Fertigkeit der bänerlichen Künstler, dle nwderne Tanzmusik die altt'n Weisen nsw. .. Jedes Ding l)> Schreine usw. vorhanden sind — auch <^> was einem Raume den Stempel der Individual,-"nsdrückt, ist da. Die Betten sind überzogen, in den Kästen liegt die Leimvand, hängen die Gewänder, auf dem Tische stehen Leuchter, auf den Gesimsen reihen sich Teller, Kruge, SclMn, Schüsseln ans Steingnt, Porzellan Zinn und Silber. Der Großvaterstuhl am Fenster ist durchgesessen, es fehlen Stückchen des Beschlages, die Pfeife liegt mit dem Tabaksbenlel auf einem Brette als ob der Eigentümer sie jeden Angenblict wieder aufnehmen würde. In der Küche stehen die Go schirre, manche blank, andere angerußt; im Festzimmer steht cin Stranß frischer Blumen, nnd diese Räume sind I nicht tut, nicht bloße Schauobjekle. Sie leben. Die große Clandnhr tickt, der Boden ist mit Kies bestreut, der unter dem Fuße knistert. Und in den Räumen bewegen sich Männer uud Frauen in der alten Landestracht; sie erklären Gegenstände, deren Gebrauch uns fremd geworden ist, machen aus besondre Details aufmerksam und verkanfen anch Produkte der in Schweden blühenden Hansindnstrie, wie Gewebe, Schnitzereien, Arbeiten in° Holz n. dergl. Manche dieser Verkäufer, oder wie ma»^ sie »enuen mag, scheinen sogar in den Häusern zu wohne», während a»dere Hänser des Nachts verlassen daliegen. An Stansen schließt sich ein Tiergarten an. Er zeigt die ^iere in einem Zustande, der dein der Freiheit möglichst nahe kommt. Interessant »uar für mich ein Biberbau, der aber nur von einem Exemplare bewohnt wird. Das andere hat sich bei Ge° legenheit entfernt nnd sich, unbekannt wo, selbständig etabliert. Was man in Slansen sicht, ist einfach über» wältigend, und vielleicht ist nichts so geeignet, dem! Fremden eine Ahnung von dem Wesen Schwedens, von den Möglichkeiten, die es bietet, zu geben als Skausen. Das erste Objekt, das auffällt, ist eine angeblich aus der gotische» Zeit stammende Windmühle, deren Primitivität und eigenartige Konstruktion für ein hohes Alter spricht. Dann ein Haus, dessen Silhouette dem des bosuischeu Hauses der Iagdausstellnng überraschend ähnlich ist, das ich aber nicht betreten konnte. Das erste Stockwerk springt umlaufend etwa 1 Meter über das Erdgeschoß vor. Tann gibt es Ställe, Vorrats» hänser, bäuerliche Mühlen, die von unwahrscheinlich kleide» Wässerlein sietrieben werden, Sägewerke und andere primitive maschinelle Anlagen., einen Glockenturm, ein kleines Lappenlager, Sennhütten, Käsereien, Rauchkammern nnd schließlich eine Gruppe von Hänsern, die da »nd dort verstreut im Grün stehen. Sie sind, soweit ich mich erinnern kann, durchwegs aus Holz, vo» deu verschiedensten Typen, die ich nichl anführen kann, von denen aber manche ganz überraschende Ähnlichkeiten nm alvenländischen Formen ausweisen. Mein Führer Pellensteincr, ein Tiroler. ,oar Augenblicke lana ganz verblicht. Solche Identitäten kamen vor. ' ' Doch die Ähnlichkeiten interessieren zumeist weniger als die Verschiedenheiten. Da wäre in erster Linie das Dach zu erwähnen, das Hellensteiner und ich wißbegierig untersnchten. Anscheinend aus Latten sind Bretter vom Firste zum Saume zu genagelt. Darauf kommt eine Schichte Birkenrinde, die jedenfalls befonders die Fugen deckt. Darüber kommt eiue Lage Torfzicgel i'md aus die wieder eine anscheinend dünne Schichte Erde, aus der Raseil wächst. Vielleicht sind es auch geradezu Rasenziegel. Auf diese Weise ist mit geringen Mitteln ein Dach erreicht, das im Sommer kühl,'im Winter warm ist und einen hohen öirad von Feuersicherheit besitzt. Dabei sieht es ausgezeichnet aus. Das Nächste, was ausfällt, sind die Fenster. Sie sind wesentlich größer als jene, die wir in unserm hölzerne» Bauernhänsern zn sehen gewohnt sind. Ich schätze, sie werden bei etwa 60 Zentimeter Breite 80 Zentimeter Höhe haben. Dabei flehen sie manchmal, so wie bei den modernsten Bauten, dicht nebeneinander, so daß eigentlich eine durch Pfosten nnbeteille, drei- bis vierglieorige Öffnung entsteht. Sehr nett macht es sich, daß die Rahmcn und Kreuze weiß gestrichen sind, wäh-rend die, Wände eine.dnntclrole Farbe, etwa ein dunk» les Pompejanischrol, zeigen. Die Wände sind, wie er» wähnt, aus Holzbalken, von höchstens l0 Zentimeter Ticke. Zumeist wird die Dicke zwischen 6 bis 9 Zentimeter sclMinlen. Es heißt, daß trotz der nordischen Winter dies vollständig genüge. Eine angenehme Überraschung erlebt man beim Eintritte in die Wohnslnbe, die sich regelmäßig rechts vom Eingänge befindet. Sie ist nicht nur sehr geräumig !>'in moderner Architekt baut auf der Area eltw Villa mit Garten) sondern auch, »veil ein Plafond fehlt, hoch und lustig. Die Lichtzusuhr ist gläuzend. Das Dach» gesperre sieht mail aber trotz des Fehlens des Plafonds nicht. Denn das Dach ist auch innen mit Brettern ver-kleidet, die entweder selbst Mrunierl oder sigural bemalt oder aber mit Leinwand überspannt sind, die nun auch allerhand Gemälde, znm Teil aus der biblischen Geschichte entnommen, znm Teil profanen Inhalts trägt. Mail fieht das himmlische Jerusalem, die heiligen drei Könige, eine Hochzeit, die vielleicht die von Kanaan sein soll, Jagden, Karrossen, Kaiser und Könige, Schlach. ten. den bösen König Herodes, das letzte Abendmahl Sie weise» manche Ähnlichkeiten mit den" Malereien u». serer Bienenstöcke anf, lasse» sich aber doch nicht '-echt vergleichen, »veil die Umrisse fast stets mit einer dunk» leren Farbe gezogeu siud, so daß sie, flächig wie romanische Wai'dmalereien wirkend, mehr mit Farben aus» gefüllte Konturen als Bilder sind, während bei unseren Bienenstöcken ost die Tiefenwirkung angestrebt und bisweile» anch erreicht ist. Die Darslellnng der bösen Frau, der der Teufel die Zunge auf dem ^Schleifstein abschleift, habe ich in Skanseu auch aefunden, ebenso den Kampf um die Hosen. Div Einrichtung ist ungcmein verschiedenartig; durchwegs findet »nan Schnitzereien an Sessellehnen, an Schüsseln, Löffeln n. dgl., die eine geradezn virtuose Behandlung des Materials zeigen. Manche Hänser eilt-hallen, »vie bereits erwähnt, nur einige Stücke, andere sind nngemein reich. Ganz besonders >» der Eri»»er»»g ist mir ein ans einem Vergorte, »vie etwa Kropp, stammendes Hails, das ei»en Reichtum vou geschnitzten Schränken, Silber-geschirr, Kannen, Porzellan, Bildern auswies, »vie, man ihn kaum in einem Schlosse findet. Ein Kasten war geradezu ein Mnseumsslück, ebenso eine Kanne. Man gewinnt also in der nächsten Nähe Stockholms einen Überblick über ganz Schweden, uud ich bin über« zeugt, daß mancher, der bloß nach Stockholm wollte, von Skansen angeregt, tiefer in das Land vordrang, länger verweilte' als er wollte, bestimmte Gegenden aufsuchte, um dort mehr von dem zu sehen, »uas er in Skanscn kennen gelernt lMe. (Schluß folgt.) i!otlll- und PlMiMl-Nllchlichtcil. — jNechtsmittclbelchrung und Erklärung des An- sseklaqten.j Das Iustizministerinm hat am 8.'d. M. au die Gerichtshöfe erster Instanz als Strafgerichte fo!« gende» Erlaß über die Rechtsmittelbelehrnng nach Ver. kiindiing des Urteiles nnd die Niederschrift der Erllä» rung des Angeklagten hinansgegeben: Nach einem Be» richte der Geueralproknralur kommt es vor, daß Vor» sitzende dir Gerichtshöfe erster Instanz vom Angeklagten nach der Verkündung des Urleilcs eine unverzügliche Er» klärung verlangen, ob er das Urteil ausechte nnd daß dann Äußerungen des Angeklagten in das Protokoll auf. genommen werden, die der Ausdrucksweise des Gesetzes ! nicht entsprechen und verschieden gedenlet werden können. Die Generalprosnratur führt als Beispiele solcher Änße« rnngen an: „Der Angeklagte ist zufrieden", „einver. standen", „fügt sich", „nimmt die Strafe an". Nach der Vorschrift des 5; 268 St. P. O. hat der Vorsitzende nach Verlündnng des Urteiles den Angeklagten über die ihm znslehenden Rechtsmittel zn belehren. Der Angeklagte ist berechtigt, sofort eine Erklärunsi abzugeben, insbesondere auch jene cines Verzichtes auf die ihm zustehenden Rechtsmittel. In diesem Falle ist die Erklärnng in dem Hauplverhandlnngsprolokolle festzustellen und dabei eine klare, jeden Zweisel ausschließende Form zn wählen. Unter keinen Umständen aber darf der Angeklagte zu einer nnvcrzüglichen Erklärung über die Rechtsmittel gedrängt werden. Die ihm in den 8§ 284 und 294 St. P. O. eingeräumte dreitägige Überlegnngssrisl soll ihm geu,xihrt bleiben, wenn er nicht ans freien Stücken, ans sie verzichtet. Die natiirliche Ansregnng, in der sich ,der Angeklagte l>ei der Nertnndiing des Urteiles befindet, kann ihn sonst leicht zu übereilten und unüberlegteu Außerungen veranlassen, die er später berent, aber nicht rückgängig machln kann. Durch das demnächst in Wirk. ^samkeit tretende Gesetz vom 20. Juli 1912, R. G. Bl. Nr. l41, werden die tztz 285 und 294 St. P. O., die von der Ausführung der Nichtigkeitsbeschwerde nnd Be» rusting handeln, in genauere Übereinstimmnng gebracht. Für beide Rechlsinittel gelten die Vorschriften/daß die ,Ansführung des Rechtsmittels binnen acht Tagen nach ider Anmeldnng nnd soserne der Beschwerdesührer vor >oder bei derselben eine Abschrift des Urteiles verlangt hat, nach der Zustellung desselben in zweifaclxr Ausferti» gung vorzulegen ist nnd daß der Beschwerdeführer ent» weder in dieser Schrift oder bei der Anmeldnng die Nichligkeitsgründe, bei einer Berufung die Umstände, welche die Berufung bniründen sollen, bestimmt anzu-geben habe, widrigens ans die Nichtigkeitsbeschwerde oder Berufung keine Rücksicht zu uehmeu ist. Der Vor. sitzende hat den Angeklagten über diese Vorschriften zu belehren, ihn bei einem Verzicht auf die Aussiihrung über die Nichtigkeitsgründe oder Verusnngsgründe zu befragen und dafür zu sorgen, daß dessen Erklärnng bo stimmt nnd deutlich in das Verhandlnngsprolololl aus. genommen werde. Bei einer Nichtigkeitsbeschwerde ist der Angeklagte anch zu belehren, daß eine schriftliche Anssührnng der Beschwerde nnr durch einen Verteidiger geschehen könne. — sDcr Laibachcr Gemcindorat) hält morgen abends »ül 6 Uhr eine ordentliche Sitzung mit folgender Tages» ordnung ab: l. Mitteilungen des Präsidiums. II. Veri» sizieruug der Protokolle der zwei letzten Sitzungen. — lll. Berichte der Personal- und Rechlsseltion: 1.) über die Wahl von zwei Mitgliedern des Gemeinderates ,n die Hanptwahlkommisswn sür die bevorstehende Land-tagswahl,- 2.» über die Zuschrift des Biirgermeislers, be-treffend die Entscheidung des Gemeindeamtes Ie/.ica iu Angelegenheil der Errichtung einer Leichenlammer am Fri'edhose zum Hl. Kreuz; 3.) über die Zuschrift des Vür« germeisters betreffend eine Entscheidung des Landesaus» schnsses in Angelegenheit der Krautverkäufer U. Ma» renko und K. Ka^ar. — IV. Berichte der Fiuanzfettion: über den Recl)»!i»gsabschluß des städtischen Lotterieau» lehens und des Amortisationsfonds dieses Anlehcns Pro 1911; 2.) über die Hnnderevision pro 1911 und die Be» willigung von Entlohmlngen für diese Revifio»- 3.) über das Anbol des Frmiz Ielue, betreffend den Ankauf der städtischen Parzelle 99/6 der Katastralgemeinde Gra-di,^e; 4.) über das Ge,uch des Bildhauers A. Dolinar, betreffend den Ankaul, semer Büste des Dichters Anton Ackere; ^ "ber die Zuschrift der Veruxillungskommis-ston des Realichnlsunds, betreffend die Bedeckung der Errichtung einer Sendestation für drahtlose Tele» gramme; 6.) über das Gesuch der „Slovenska Filhar- «awacher Zeitig Nr. 208. l988 N. September 1912. monija" lull eine anßerordenlliche Subventioil. — V. Bericht der Finanz- und Echulsektion über das Geslich des Vereines „Mladika" lüii Übernahme dor Vereins» schule in die städtische Nerll.xllt,lng. — VI. Bericht der Schulsektiou über die Nechillingeil, bctresfend die Dotation der einzelnen städtischeil Volksschulen pro 1911/12. — VII. Berichte der Vansektion: 1.) über die Beschwerde des Franz Polj,^ak gegen die Entscheidnug des Stadt-magistrates, betrvsseild eiile Betoilterrasse im Hofe seines Hauses au der Martiilsstraße- 2.) icher die Zuschrift der Bauleitung der Moraslenlsnlnpsnngsarbeilen, betreffend die Zngänge zum Gruberkanal lüld znm regulierten Laibachsliisse- 3.) über das (besuch des Landesinnsenms „Nudolsinum" um Bestimmung der Bedingungen einer Dnrchgrabnng von städtischeil Balizxirzelleil,- 4.) über die Vergebung der Lieferung von Sleinzeng- lind Drainageröhren für den Bau der Sammellauäle- 5.) über die Zuschrift des Sladtmagistrates, betreffend die beantragte teilweise Negnliermig der Karungasse' 6.) über die Zuschrift des Sladlmagistrates, betreffend die Verhandln»-gen in Angelegenheit einer teilweisen Negulierung der Kolesiagasse' 7.) über den selbständigen Antrag des Ge« nleiuderates Marillko, betreffend'die ^analifieruug der' Martinsstraße- 8.) über deu selbständigen Aillrag des Gemeinderates T. Novl selbständigen Antrag des Geineinderates Smole. betreffend die Herstellung von Vetonbrücken ill der Tiruauer Vorstadt; 11.) über den selbständigen Antrag des Geineinderales Kerjak lind das Gesuch mehrerer Interessenten, betreffend die llberbrüclung des Baches Galjevec. — VIII. Bericht der Schlachl'hansdirektion über den Nechnnngsabschlnß des städtischen Schlacht» Hauses Pro l9l1. — IX. Berichte des Direktoriums des städlischeu Elektrizitäls- nnd des Wasserlverkes: 1.) über den Nechnnngsabschlnß des städtischen Wasserwerkes pro 1911; 2.) über den Nechnnngsabschluß des städtischen Elektrizitälswerkes pro 1911.'— X. Selbständige Au° träge: 1.) des Gemeinderates A. Nojina, betreffend die Erhöhung der Perfonalzulage der städtische» Sicher« heitsuiache; 2.) des Geineinderates E. Kristau, betreffend die Errichtnng einer städtischen Dienstbotenkrankenkasse; 3.) des Gemeinderates I. ^ t e f e, betreffend die Einführung der städtischen Wasserleitung in Hradetzkydorf- 4.) des Gemeiuderates H. B ra nd l, be» treffend die Benennung der Straße hinter dem »eueu deutschen Jubiläiilnsthealer. — Hierauf geheime Sitznng. ^ sVerbot des Verkauses eines galvanischen Heilapparates.) Dem Ministerium des Innern ist zur Kennt» uis gekommen, daß seitens der Firma „Elcktrosan, G. m. b. H. iu München" ein galdauischer Apparat ill marktschreierischer Wiese als Mittel bei allrn Erschöpfungszuständen, Ncizcrscheiilnngen und zerebraler Neurasthenie angepriesen wird. Da dieser Apparat aus den menschlicheil Körper in ähnlicher Weife schädlich einwir» keil kann, wie die mit der Verordnung vom 21. April 1909, N. G. Vl. Nr. 67, verbotenen Energosapparate, wurde nuu auch das Feilhalteil und der Verlaus des ersterwähnten Apparates untersagt. —?. — lAus der Diözese.) Für die Pfarre Weißkirchen wurde Herr Johann K l e m e n, Pfarrer in Loziee, Prä» sentiert. - l t zur provisorischen Lehrerin an der drcillassigen Volksschule >n Groß-Dolina ernannt. — D. 2a o»ini ^imn^xi^I^i rn/.i-cl. Laibach 1912. KatoMka bnkvarna. Preis gehestet 2 K 50 I>, gebiluden 3 ^", die Approbation erteilt. — lKolle.qenta.q des Pustbeamlenvcreines.) In Görz fand am vergangenen Sonntag der vierte Südalpenlän-dische Kullegelltag des Postbeauilenvereines statt. Die Versammlung war s.hr stark besucht. In einem Saale ds Hotels „Cüdbahn" hatte sich um 10 Uhr vormittags eiue Menge von Vertretern aus Abbazia, Baden, Ca° podlslria, (5illi. Gurz. Graz, Klagenfurt, Laibach, Marbilrg, Mödlin^ Pola, Pontafel, Trienl, Triest, Vlllach uud W,e,l eingesunden. Für die Wiener Zentrale ,var ihr Vorstand Oberposllontrollor Fibi ch erschieilen. An'oesend !vare„ weiters der Leiter der V^zirkshaupi-mollnschast Cialthaliereirat N r l, e l^ Bürgermeister von Görz Bomb, g uud Postsekrelär Mari g noni als Delegierter der Posldirektion in Triest. Nach einer Ve-griißnngsailsprache durch deli Vorstand der Lolalgrnppe, ^fsizial H rovati n, »vurde zur Wahl des Präsidiums uud darauf zur Tagesordnung gefchritk'n, welche Berichterstattungen über die aktuellen Standessragen sowie über Tienslvragmatik uud Zeutavaneemeut enthielt. Die einzelnen Neferale lvaren durchwegs kurz und sachlich gehallen und wurden sehr beifällig anfgeuommeu. In eincr iin Verlause der Versammlung gefaßten Nesolntion wilrde die Vereinsleitnilg aufgefordert, den Mitgliedern des Herrenhauses nahezulegeil, daß die Beamtenschaft die Einführung der Dienstpragmalik samt Zeitbeförde» rung rückwirkend vom 1. I»li 1912 unbedingt erworte. Die' Ansfiihrnngen des Präsidenten des Postbeamten-verein.s F i b i ch, der die gegenlvärtigeil Verhältniffe schilderte, wurden seitens der 'Versammelten mit Dank aufgenommen. Schließlich wurde der Beschluß gefaßt, deu nächstjährigen Kollegentag in Abbazia abzuleiten. -- l^iue'Wahnsiunstrassödie.j Ans Vuloska wird gemeldet: In der Ortschaft Blazi^i bei Kastua spielte sich am 9. d. M. eine entsehliche Tragödie ab. Das Ehe» paar Pilepi^ zeigte schon seit längerer Zeit Spuren voll Wahnsinu. Der Mann >var bereits einmal iu einer Irrenanstalt interniert gewesen. Samstag halte man an den Ehelenten eine ungewöhnliche Erregung lvahrgenom-men. Sie versperrten sich in ihre Wohnung, bewaffneten fich mit zwei Hacken und hieben dan» aufeinander los. Die Frau verwundete den Gatten am Kopf und amUnter-leib; der Mann zcrschnitt der Frau die Lippen und hieb ihr dann den rechten Arm ab, mit welchem fie das Beil geführt hatte, worauf er ihr den Schädel zertrümmerte, so daß die Unglückliche sofort den Geist anfgab. Der Wahnsinnige tvar selbst tödlich verwundet, hatte aber noch so viel Krast, sich ans Feilster zu schleppen nnd cinem vorübergehendeil Ortsbewohner den Hergang der Tragödie zn erzählen. Es wurde sofort eine Kominission entsendet, die den Tatbestand aufnahm und den Irrsin» nigen sterbend ins Spital überführen ließ. " sEill nächtlicher Besuch.) In der gestrigen Nacht stattete ein unbekannter Mann im Hause des Friseurs Gjud am Kongreßp^ahe eincn Bestich ab. Er beschädigte die zum Laibachflnfse führende Tür und kam nach 2 Uhr nachts in den kleinen Hof, wo er bei einem Fenster einzudringen versuchte, jedoch von eiuer Partei vcr» scheucht wnrde. Den polizeilichen Erhebungen zufolge soll es sich um eiue Liebesafsäre haudelu. " ^Gestohlene Fahrräder.) Vorgestern wurde dem Anstreichermeister Franz l^rne ans der Hanslaube in der Kopilargaffe Nr. 4 ein gut erhaltencs Wasfenrad mit Freilanf und Fabriksnnmmer 109.155 entführt. — Sonntag wurden dem anf Urlaub hier weileuden Sicher-heitswachmanne Johann Mandi5 aus Triest ein Fahrrad und in Dobruva dem Thomas ^trckelj ein rötlich emailliertes Fahrrad mit der Fabriksnnmmer 144.603 gestohlcn. — jIm städtischen Tchlachthansc) wurden in der Zeit vom 25. August bis 1. September 57 Ochseu, ein Stier und 3 Kühe, weiters. 164 Schweine, 133 Kälber, 37 Hammel und 1 Kitz geschlachtet. In geschlachteten Zustande wurden 2 Schweine und 1 Kalb nebst 858 Kilogramm Fleisch eingeführt. — lWochenviehmarlt in Laibach.) Anf den Wochen» viehmarkt in Laibach am 4. d. M. wnrden 385 Pferde, 293 Ochsen, 162 Kühe. 45 Kälber uud 72 Nuhschweine aufgetrieben. Darunter befanden sich 326 Schlachtrinder. Die Preise notierten für Mastochsen mit 70 bis 90 X, für halbfette Ochsen mit 60 bis 70 X für 100 Kilogramm Lebendgewicht. Theater, Kunst und Literatur. — lZnm Tode Vrchlickys.j Aus Prag, 10. d. M., wird telegraphiert: Die Leiche des böhmischen Dichters Vrchliely wird nach Prag überführt werden. Die Leichenfeier, welche kommendeil Freilag vom Panthcun aus slallsiudet, wird sich zu einer großen Tranerfeier gestalten. Von der Kabinettskanzlei Seiner Majestät des Ka iser s, dem MinistcrpräsideiltenGrasenS t ü rgk h, dem Unterrichtsministcr Nitter v. Hussarek, dem Minister sür öffentliche Arbeiten Dr. T r n ka usw. sind der Familie Vrchlielys schon in den ersten Vormittags» stunden herzliche Beileidsknndgebungen zugekommen. — lDas Schicksal der Familie Tlavjanskij.) Ans Moskau wird geschriebeu: Die Familie Dimitrij Agre» njev-Slavjanslij, dessen Vokalkapelle seinerzeit so viel Aussehen erregt hatte, steht vor der Delogierung. Ihr einziges Besitztum, eino Villa in Messandra, soll dem» nächst unter den Hammer komme». Der alte Slavjauskij hatte mit seiller Truppe eiust große Summen verdient. Er kaufte sich in seiner Heimat mehrere Immobilien, darunter ein großes Gnt und eine Villa in Messandra. Außerdem hatte er viel Schmuck und Edelsteine ange-häuft. Als er jedoch von Petersburger einflußreicheu Persöulichkeileu zur Ansstelln»g nach Ni5»ji Novgorod berufen wnrde, um gegeil hohes Entree dort zu konzer-tiereil, sah er sich vor leere» Bänke». Sei» Aufenthalt in dem Ausstellnngsräum erforderte bedeutende Kapitalie» uud Slavjailslij sah sich gezwungen größere Hypotheken auf sein Besitztum auszunhmen. Zum Schlüsse wurde seiu Haus gerichtlich versteigert. Slavjanskij wurde vom Schlage gerührt und starb am selben Tage. Die Familie brachte sich seitdem kümmerlich fort, hatte aber iu der überlasteten Villa eine Unterkunst. Nunmehr soll sie «auch diese verliereil. Die Gläubiger drängeil auf Verlauf !uno bald dürste die Familie Slavjanstij, oie einst über viele Hunderltausende verfügte, ohne Obdach sein. Telegramme des l. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Der Todestag dcr Kaiserin Elisabeth. Wien, 10. September. Anläßlich des Jahrestages des Todes weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Eli» sabeth fand heute früh in der Hofbnrgpsarrlirche ein Seelenamt statt, welchem Seine Majestät der K aise r, die in Wien weilenden Erzherzoge lind Erzherzoginnen, die Herzogin von Hohenberg, die Hoswürdenträger, der Minister des Innern Freiherr von Heinold, Instizmini. ster Nitter von Hochenburger, Uuterrichisnlinisler Hus» sarek, Statthalter Varo» Vienerth, zahlreiche aiiderc Staatswürdenträger, die Generalität usw. beiwohnten. Nad Ischl, 10. September. Aus Anlaß des Todes-tages weiland Ihrer Majcstät der Kaiserin Elisabeth fand heute vormittags in der Pfarrkirche ein feierlicher Gottesdienst statt. Internationaler Kongreß für christliche Erziehung. Wien, 10. September. Als Vorbereitung zu oem heute beginnenden Ersten internationalen Kongreß für christliche Erziehung fand am Sonntag eine Sitzung des katholifch-pädagogifchen Weltverbaudes statt, an der die Lehrer° und Lehrerinneu-Nenorganisatiollen Österreich» Ungarns, Deutschlands, der Schweiz und Luxemburgs teilnahmen. Dcr cncharistische Kougrcsz. Wien, 10. September. Der päpstliche Legat Kardi» »al Nossnm tras gestern abends in Pontafel ei», wo er vom Grafen Thun namens des Empfangskomitees mit einer Ansprache begrüßt wnrd.'. Der Kardinal dankte und teilte mit, daß er vom Papste beauftragt fei, Glück» wünsche und Segenswünsche für den Monarchen, die kaiserliche Familie und alle Völker Österreichs zu über» bringe»,. Der Kardinal tras heute um 4 Uhr uachmittags in Wie» ein. Wien, 10. September. Die Feierlichkeiten aus An» laß des 23. internationalen eucharistischcn Kongresses nahmen heute mit dem feierlichen Einzüge des päpstlichen Delegate,! Kardinals Van Nossnm ihren Ansang. Ganz Wien hat Festschmuck augelegt. Um 3 Uhr 15 Minuten suhr der Hofzug mit dem Päpstlichen Delegaten in Neka» Winkel ein, wo der Kardinal in dem geschmückten Bahn« hose an der Wiener Diözesangrenze von Weihbischof Pflnger nnd vo» zahlreichen Hunoratiorcn begrüßt wnrde. Die am Bahnhof Erschienenen bereiteten dem Kardinal lebhafte Ovationen. In dem Augenblicke, a!s der Hofsonderzug im festlich dekorierten Westbahnhofe in Wien einfuhr, setzten sich die Glocken sämtlicher Kir» chen uud Kapellen Wiens in Vewegnug uud wurden während der Damr des Einzuges ohne Unterlaß ge-lälitet. Vor dem Westbahnhofe hatte sich ein nach Tan» senden zählendes Publikum einqefnnden. Im Bahnhöfe selbst enoartelen u. <'.. Graf (5zernin in Vertretung des Hufes und der Statthalter den Kardinal. Graf Ezernin hieß den päpstlichen Delegalen namens des Kaiserhauses willkommen. Nr Kardinal dankte sür die Güte des Kai» sers und gab seiner Verehrung sür ihn Ausdruck. Hier. anf erfolgte der Einzug des Kardiuals iu die Stadt. Van Nossum fuhr iu eiuem prachtvollen Hosgalalvagen, gc° folgt von der Suite, die ebenfalls in Hostvagen fuhr, an einem dichtgedrängten Spalier entlang, das von einer tauseudköpfigeu Menschenmenge gebildet wnrde, Zum Opernring, wo vor der Hofoper ein reichgeschmücktes Empfangszelt errichtet war. Darin erivartelen Kardinal Fürsterzbischof Dr. Nagl nnd Nuulius Seapinelli fowie der Bürgermeister Dr. Neuma^r die Ankunft des Papst» liche» Abgesandten. Vor dem Zell und nm dieses hernm hatteu sich die Vizebürgermeister mit den Mitgliedern der Gemeinde nnd die Stadträle, zahlreiche Abgeordnete, Tamcn und Herren der Aristokratie lind die fremd» ländischen Kirchenfürsten versammelt. Vom Stephans-dom bis znm Empfangszelt vor der Oper bildete das Domkapittl uud die gesamte Wiener Geistlichkeit und die am Kongreß teilnehmende fremdländische Geistlichkeit eiu ambulautes Spalier, um dcu Kardinal im feierlichen Znge abzuholen nnd nach dem Stephansdom zn geleiten. Mit brausenden Hochrufen begrüßt und uuter den Klän> gen eines VegrüßungschoreZ entstieg der Kardinal dem Wageil. Kardinal Nagl ging ihm c'ntgegeu. Beide Kir» chenfürsten umarmten einander zweimal. Nachdem van Nossiim i»l das Zelt geleitet worden war und zwischen Kardinal Nagl nnd dem Nuntius Seapinelli Anfstellnng genommen hatte, hielt Kardinal Nagl zunächst in lalei'-nischer nnd dann in deutscher Sprache an Kardinal van Nossnm eine Ansprache, worin er der großen Frende der Bevölkerung und des Klerus Ausdruck gab, deu Kardinal als Abgesandten des Papstes begrüßen zu könuen. Kar-diual vau Nossum dankte in lateinischer uud hierauf in deutscher Sprache herzlichst für den glänzenden Empfang und gab seiner lebhaften Freude darüber Ausdruck, daß der G.ist des heiligeu Klemens Hofbauer unter der Wie» ner Bevölkerung fortlebe. Der Kardinal überbrachte den Segen des Papstes an den allverehrteu Kaiser, die Mit° glieder des Kaiserhauses, den Kardinal Nagl nnd die Wiener Nevölürnng. Die beiden Reden wurden mit lebhaften Hochrufe,, aufgeuommeu. Tan,, überbrachte Bürgermeister Dr. Neumayer den Willkommgruß der Wiener- er verwies in seiner Ansprache anf die rühm» vollen Türkenkriege, in dcncn fich die Wiener als Vor» tämpfer des Ehristentums erwiese» habe». Der Kardinal Laibucher Zeitung Nr. 208. 1989 11. September iNl^ dailklc in herzlichen Worten für den bcqeistcrlen Emp-fanq, dessen Herrlichkeit dl'r Person des von ihm der-trcttnon Papstcs qollc, nnd bc'tonlc', dos; Wi^'n sich sicts als Vollworl dos Christentums erwicscn habe. Unter Glockengeläute nnd ssesiihrt oon dem endlosen Zuge der gesamten Geisllichleit begab sich nun Van Nossnm unter einem Baldachin Mischen Kardinal Nagl und dem Nun° tius in die Stephanstirchc, wo in feierlicher Weise die Vi«iwtia, «!nioti«8imi erfolgte. Nach Beendigung der Zeremonie bestieg der Kardinal mit Gefolge wieder die Hofwägen nnd fuhr in die Hofburg, wo' er als Gast Seiner Majestät des Kaisers in den Nadetzly-Appar» tements abstieg. Bei der Ankunft in der Hofbnrg wurde, er von den Hoschargen empfangen nnd in seine Appartements geleitet. Wien, 10. September. Seine Majestät der Kaiser hat um halb 6 Uhr alxnds den Kardinal Van Nossum in besonderer Audienz empfangen und das Handschreiben des Papstes entgegengenommen. Todesfälle. Wien, 10. September. Tie Blätter melden aus Ct. Pulten: Ter ehemalige Abgeordnete Völkl ist gc-storben. Völkl luar in den letzten Jahren geisteskrank. Druden, 10. September. Die Schriftstellerin Verta Vehrens, bekannt unter dem Pseudonym W. Heim-bürg, ist gestern im Alter von 64 Jahren gestorben. Abgestürzte Lnftschiffcr. Wien, 10. September. Tas „Fremdenblatt" meldet aus Mezö-Hegyes: Gestern abends stürzte der bekannte österreichische Pilot Oberleutnant von Nlaschke bei einem wugc über das Manüverfeld. Der Abgestürzte war lange ^rit nicht aufzufinden. Erst spät nachts konnte er unweit der Stelle, au welcher er abgestürzt lvar, aufgefunden werden. Er hatte mehrere Verletzungen, die jedoch durchwegs leichter Natur sind. Der Apparat ist vollständig Mtrummert. Die Ursache des Absturzes liegt in einem London, 10. September. In der Nähe von Oxford lst heute infolge Explosion des Motors cin Flugzeug ab-A'luirzt, wobei der Flieger getötet wurde. Wie „Evening News" melden, sind bei dem Absturz drei Personen, dar» unter riu Offizier des Flugkorps, tödlich verletzt worden. Hochwasser. Arad, 10. September. An der Grenze des Aradcr Komiwtes ist dcr Marosflns; ausgetreten. Dos Gebiet zwiscl)cn Pceska nnd Arad fleht nnter Wafscr. Der Vize° gcspau erbat Flnßfahrzenge von der Kriegsvenualtnng, um Schutzmaßnahmen treffen zu können. Die Fahrzeuge wurden ihm zugewiesen. Gerüchte über einen türkisch bulgarischen Krieg. Konstantinopel, 9. September. In Besprechung der Gerüchte über die Gefahr eines türkisch ° bulgarischen Krieges sührt „Sabah" aus: Die Türkei, obwohl einem Kriege gegen Vnlgarien und sogar gegen noch zwei Balkanslaalen gewachsen, soll nicht den von den bulgarischen Nationalisten erwünschten Kriegsprätext liesern. Dic innere Verwaltung der Türkei, besonders in den europäischen Provinzen, soll die Befriedigung der Mächte hervorrufen. Tas Blatt anerkennt die Vedculnng der Freundschaft Österreich-Ungarns und Nnmäniens zur Ehrung des Status quo und sagt schließlich, daß es nue falsche Politik wäre, w^nn die Pforte gegen An° Regungen, wie die des Grafen Verchtold, ohne sie zn prüfen, Widerstreben an den Tag legen würde. Graf Verchtold sagt „administrative Dezentralisation", wir sMn „Ausdehnung der Vesngnisst'".' Beide sind einig über die Notwendigkeit von Reformen. — Auch „Levant Herald" kommentiert neuerdings in günstigem Sinne die Vesprechnngen der Mächte über das Projekt des Grafen Verchtold. ' China. London, 10. September. „Daily Mail" meldet aus Peking: Der Kommissär Knangfn, der an der Wcst-grenze der chinesischen Mandschurei zur Pazifikation des Iligebietes entsendet worden war, telegraphiert der Ne-giernng, daß das Altaigebiet an der russischen Grenze unmittelbar bedroht sei nnd daß man mit dem Abfall des Altaigebiets rechnen müsse. In einer geheimen Sitzung des Kabinettes wnrde beschlossen, die Angelegenheit dem Nationalrat zu unterbreiten. General Ehiang» Kwcit, der .Kommandant der menternden Truppen in Tungtschow, die während des Empfanges Dr. Snnyat« sons in Peking die Vorstadt Tnngtschow gebrandschatzt hatten, ist Samstag erschossen wurden. Groftc Übcrschwcmmnngcu in China. W^ Schanghai, 9. September. „Schanghai Daily News" ^röss^,ilich^ einen Brief ans Wönntschou, wonach dort "u b»n Wolkenbrüchen begleiteter Taifun am 29. v. M. ^'heure überschwemmnngen angerichtet habe. Dic ,^t Tsinglsien nnd zahlreiche andere kleine Städte " k" zerstört worden sein. Nach chinesischen Schätzungen .l'n 4o.0W bis 50.000 Personen ums Leben gekommen ^canttoartlicher Nedakleur: Triton ^ u n t «> l. Ausweis iibcr den Stand der Tierseuchen in Kram für die Zeit vom 31. August bis zum 7. September '912. Es herrscht: die Schweinepest im Bezirke Adelsbern in der Gemeinde Illyriscl>Feistritz (1 ("eh.); >m Bezirle «raiuburg in den Gemeindeil Natlas (^ Geh.). Smleduit (2 Geh.); un Vezirtc littai in der Gemeinde Obergurt (2 Gel).,; im Aezirte Rad-mannsdorf iu der Gemeinde Wochciuer Feistril) (1 Get,.); der Rotlauf der Schweine im Äezirle Adclsbrrg in der Gemeinde Slaviua (1 Geh): im Äezirle Gottschee iu den Gemeinden Niedcrdorf (1 Geh). Sela (1 Geh.); im Bezirke Gurkfeld in der Gemeinde Saucnstein (1 Geh,); im Vezirtc Laibach Umgebung in der Gemeinde .vorjul <^ Geh,>; im Bezirke littai in der Gemeinde Nodockeudurf (1 Geh,); im Bezirke Nadmauusdorf in der Gemeinde Lancovo (1 Gel).); im Bezirke Tscheiuembl in der Gemeinde Mottling (I Gel),); die Hühnerpest im Bezirke Tschernembl iu der Gcmeiildc Tschernemlil (^ Geh.); die Tuberkulose der Rinder im Äezirle Rudolfsweit in der Gemeinde Töplitz (1 Geh,). Erloschen ist: der Milzbrand im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Bu° danje (1 Geh.); im Bezirke Gottjchce in der Gemeinde Ncifuih (l Geh.); die Wutlrantheit im Bezirke Gottschee in der Gemeinde Obergurt; die Schweinepest im Bezirke Littai in der Gemeinde Polica (1 Geh.); der Notlauf der Schweine im Bezirke Adelsberg in der Ge. uieinde Adclsberg (^ Geh): im Bczirke Gottschee in den Ge» meindcn Dane (1 Geh.). Nicderdorf l'^ Geh,,, Soderschch (1 Geh.); im Bezirke Gurkfeld in der Gemeinde Natschach (1 Geh,); im Bezirke Laibach Umqcbuuss in den Gemeinden Hurjlil (1 Geh,), Et. Gcorgm bei Großlupft ^1 Geh), Waitsch (1 Geh.); im Bezirke Littai iu der Gemeinde Oberdorf (1 Geh.); im Bezirke Loitsch iu der Gemeinde Gereuth (1 Geh.); im Bezirke Nadmannsdori iu 5cu Gemeinden Görjach (2 Geh». Vcldes ^1 Gch,), Wochcincr Feistrih (l Geh); im Bezirke Nudulfswert in der Gemeinde Tschcrmojchnitz (1 Geh.); im Bezirke Tschernenbl in der Gemeinde Semiö (1 Geh.). A. ü. Actndesregierung für Arctic Laibach, am 7. September 1912. Kinematograph „Ideal". Heute und morgen noch das glänzende Programm. Zu erwähnen sind der hoch-interessante ssilm ^Fischotter", welcher in wundervoller Weise das Leben und Treiben der Fischotter zeigt, sowie auch die Jagd ans solche. Das Abcnddrama „Ter Clown" ist hervorragend schön. — Samstag: „Zwischen Himmcl und Nasser". Neuigkeiten vom Büchermärkte. Winckler F. von, Kochbuch für Zuckerkranke und Fettleibige, neb. i< 3^: Hobelt ih Fedor von, Drei Mädchen am Spinnrad, K 7,20; Mahr Josef, Internationale Vanknotcn-Tafeln, K 1,—; Wallach Doktor Martin, ^aftitalsanlage in Immobilien, K 2,40; Pank-n i n C. L., Der Untergang der „Titanic". K —.80; Dik -tens Carles, David Copperfield, Vol. 2, geb. K 1.30; Twain Mark, The adventures of Hucklebery Finn, acb. K 1,20; Staphan Julius, Inscttcnschädlinge. unserer Heimat, X —,96, Unerwünschte Hausgenossen aus dem Inscttenreiche, K —,24; Bauer Dr. H., Die Chemie der menschlichen Nahrungsmittel, 1v —,72; Nadunz Karl, Heizung und Hcizunnsanlagen, K —,48; Kaysscr Dr. Otto, Nervenschwäche und ihre Bekämpfung, X 1,20; H ayma n n Dr. Hermann, Wie behandeln wir Geisteskranke? l< —,90; Finckh Dr. I., Die Ncrventrantheiten, ihre Ursachen nnd ihre Bekämpfung, K IM; Or lob Dr., Chronisch kalte Füße, ihre Grundursache die Collämic, X —,Äi; Walser Dr. M., Arterienverkalkung des Herzens und des Gehirns, lv —,80, Die Blinddarmentzündung, X 1,44, Die Herzkrankheiten, X IM, Der praktische Katechismus des Neurasthenitcrs, 1v —,96, Nieren- und VInsenkrankheiten, K —,90, Die Zuckerkrankheit, deren Ursachen, Erscheinungen, frühes Erkenueu und erfolgreiche Behandlung, K 1,20; T i e ck Ludwig, Vittoria Accorom-bona, geb. l< 3,60; Flaubert Gustave, Talombo, geb. X 3,60; Co st er Charles de, Eulenspiegel und Lamme Goedzak, geb. X 3,60; Defoe Daniel, Robinson Crusoe, geb. l< 3,60; Weigand Wilhelm, Die Frankcnthaler, geb. 1< 8,60; N c u w i r t h 3losa Caroline, Praktisches Salzburger Kochbuch für den sparsamen bürgerlichen und feineren Haushalt, 956 erprobte Nezeptc aus langjährigen Erfahruugen, geb. I< 3,—;. H i r sch f e I d Dr. Magnus, Naturgesetze der Liebe, eine gemeinverständliche Untersuchung über den Liebcscindrucl, Licbcsdrang und Liebesausdruck mit zwei erläuternden Tafeln, K 4,80. S ch midt Erhard, Fabriksbetricb und Heimarbeit in der deutschen Konfektionsindustrie, X, 8,64; Decker Achille, O'Ü^^PNItti!'!!«! (_!ni!!K!<'!<'il>Ic: uv11(>8, «XCI- ,'i^(>« <><, vu.; Ferlussa, Ing,; Nossi, Hauptin.; Weiß, Nsd.. Trieft. ^ Petschnia. Pnvat. Cilli. — Mihaljevic, Kfm.. Belgrad. — Polger, Direktor, Vudapcst. — Koeber, Fcibrilsbesiher, Hamburg. — Czech, Oberofsizial, Vozen. — Cesarek, Pfarrer, St, Peter. — Zore, Pfarrer. Hönigstein. — Zemljal, Privat, Agram. — Durbcsin, Privat; Beuardin, Pfarrer, Finme. — Vonacic. Pfarrer, Lissa. - Ukljalovit, Maler. Salona. — Rosenzweig, Njd.. MisM. — Kaufiuann, Nsd.. Noglar. - Deimling, Rsd., München. - Neumann, Nsd., Velbert. — Bürger, Stern, Kopte, Boyer. Alichweis, Nsde., Graz. — Grünwald, Nsd.. Prag. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 73« 0 mm. D «^ ^,ß t- öZ ,„,, «»sich! ZÄZ -3. H3 DVlÄ Z^ ^"" de« Himmele Z ^Z .f, 2U. N. ^734 8 8 9'^Ö. mäßig ckegen 9U. Ab. 34 7, 8 0 O. schwach 3 I'll 7 U. F. 33 8, b 8> NW. mäßig j » ,29-6 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträat 9 0", Normale 1b 6'. Wien, 10. September. Wettervoraussage für den 11. Sep» tember für Stciermark, Kärnten und Krain: Trüb, zeit« weise Niederschläge, etwas kühler, westlich längere Fortdauer argcuwärtigen WittcrunaMaralters. — Für Trieft: Trüb, zeitweise Niederschläge, etwas kühler, im Nordeu Aura, im öiideil schirollomäßige Winde. - Für Vndapest: Bei un» wesentlicher Tcmpernturäuderung au viele» Stellen mit Regen verbundenes, bewölktes Wetter erwartbar. Tagesbericht der Laibacher Erdbebenwarte und Funkenwartc. M'l>nmd?l mm dei Nwiilüche» Sparlaür >««?,' (Ort: Gebäude der t. t. Staats'OberrealschuIe.) l^age: Nördl. Vreite 4«« 03'; östl. Läl,qc von Greenwich 14° 31'. A 0 denunruhe: Mäßig starl. Anlenueustöruuacu : Am W. September um 18 Uhi" III3"*. Am 11. September um 8 Uhr 30 Minuten III2. Fun ten stärke: Am 10. September um 18 Uhr äf. ** Die Neila»gaben beziehe» sich aui mlttelcurupäische ^eit und werden uo» Mltter,>acht lii» Millenincht uu» <> Uhr bis 24 Uhr gezühlt, '" Häüsigleit drr «lu>»,!>,e>,^ l .,»>!,i »cüe,,. >l^ il», t>ls «o, M.m!:; >I «kite»» jrde 4. Iii« w. Minxlc,- III »haüsig. jede Mimüe U bis 3 Slorllnaonli IV «sehr häüsi«. jede b, vi« ,u, Solmibc Exüabungr,, ^ V .jolldaüorüd. fast iede »eluübi^ VI «uülüilerbroch!'»» zusamiüeiihvillgeüdr GrrÄ,lschr mil (fu»le»-bildmig zwiiche,! Anlr»!»' lind Erde ober ««»len im H»Ne!>'P>iu», S!ürle dri Vtönl»gel», l »jeh, lchwch», 2 -ichwnch», » «manig sta«», i «starl., 5 <»slärle der Hmilciijpriichr: » .luum ueniehmval., l> »sehr Ichwaai«, c: «lchwach., <1 /0 Loaev.J.1860iu600fl.ö.W.4 Jfi70 1630 Lose v.J.1860z,i lOOfl Ö.W.4 442 — 4«4-— LoseV.J.1864ZU 100 fl.Ö.W. ... Franz Josessb. i.Silb.(d.S.)li 86-36 Wien (Kick.) v. J. 1900 v. K. i 87-40 88-40 V\ ien(InvoBt.s»v. J. 190Ü v. K. 4 89-60 9060 Wien v. J. 1908 v. K.......i 88— S9-- RusB.St.A.1906f.l00Kp.U. ü 106-36 1O6S6 Bul.St.-Goldanl.1907 100 K4>/2 52'76 93-76 Pfandbriefe nnd Kommunalobligationen. Bodenkr.-A. öBt.,50j. ö. W. 4 91— 92-— Bodenkr.-A.f. Dalmat. v. K. 4 S7-»ß 98-96 Böhn>.Hypothekenbank K . . r> 9960 loo-no dto. Hypothbk., i.67J.v.K.4 9160 9260 Si'hliißkurs Geld | Ware Prof.. Böhm.Lb.K.-SchnldBch.,ft0j.4 90 76 91-76 dto. dto. 7RJ.K.4 90- fl/_ dto. E.-Schuldach. 78.1. * 00-- 9r- flaliz. Akt.-Hyp.-Bk.......!> 110-- -¦_- dto. inh.öOj. verl.K. 41 \ 97-26 98-26 'ialii.LandoBb.51>/jJ.v.K. 4Vi Ö7-28 98-26 dto. K.-übl.III.Em.42j. 4»/a 94sü s»'«0 Istr. Bodenkr.-A. 86 J.ö. W. 5 99-90 100-— l8tr.K.-Kr.-A.i.52V2J-v.K. 4»/2 '00- too-76 Mähr. Hypoth.-B.ö.W.u. K. 4 9f- 92-— Nied.-öst.Land.-Hyp.-A.66J.4 90-60 sj-to Oest. Hyp.-Bank i.50 J.verl. 4 90-26 9125 Oest.-ung.BankBOJ.v. ö.W. 4 93-80 94-gO lito. 50 J. v. K..........i 03-90 94-90 Centr. Hyp.-B. ung. Spark. 4'/o 96 76 07-7» Comribk., Peat. Ung. 41 J. 4>/j -q7-6O 98-to dto. Com. 0. i. 501/, J- K i'/2 06-26 97-20 Honn.ß.-K. A.i. 50 J. v.K 4'/j 0f60 97-60 Si>ark.lnnerst.Bud.i.60J.K472 96-76 p7.7s dto. inh. 50J.V.K.....4'A 9t'— 92--. Spark.V.P.Vat.C.O.K ..4'/, 96'- 97- Ung. Hyp.-B. in Pest K . .. 4V, »?'- ."*•-- dto. Kom.-Sch. i.50J.T.K4'/3 SS-60 99-60 Eisenbahn -Prior.-Oblig. Kascli.-Odcrb.E.1889(d.S.)S.4 86-86 S7S6 dto. Em. 1908 K (d. S.) . . . 4 86-60 ST60 Lemb.-Czer.-J.E.1884S00S.8-6 80-76 gl-75 dto. 800 S............* *e'*6 87-86 Staateeigenb.-GcEoll. E. 18!)5 d. St.)M.100M........3 **'- «»•- Südb. Jan.-J. 500 F. p. A. a-(i 2W76 Z6G-76 Ui)terkrainerB.(d.S.)ö.W. .4 S6-- se._ Diverse Lose. Hodenkr.ÖBt.E.1880äl00fl.8X s™-— 290-— detto E. 1889 ä 100 fl------3X 2e5— ^66-- Hypoth.-B.ung.Präm.-Schv. ä 100 sl................¦* 241-60 263-60 Serb.Prämien-Anl. ä 100 Fr. 2 liT— 12V- Hud.-BaBilica(Domb.)6H.ö.W. si 30 8630 SchlaCkurs Geld | Ware Cred.-Anat.f.H.u.G.lOOfl.ö.W. 4So-~ 492--- Laibach. Präm.-Anl.20sl.ö.W 6860 74-60 RotenKreui,ÖBt.G.v.lOfl.ö W 65-60 69 60 detto ung. G.v. .. 5fl.ö.W. S3- 39- — Türk. E.-A.,Pr. 0.400Kr.p.K. 238-40 24V40 Wiener Kommunal-Lose vom Jahre 1874.....lOOfl.ö.W. 486-— 498-— (lowinstach. dor 30/n Pr.-Sch. der Bod.-Crod.-Anst. E. 1880 63-76 69-76 '¦ewinstsch. der 8»/, Pr.-Scb. iler Bod.-Crod.-Anßt. E. 1889 72-— 82-(Jewinstseh. der 4«/„ Pr.-Sch.