k PrSvumerariauS - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 10 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ vierteljährig . 2 10 „ Monatlich... - „ 70 „ Mit der Post: *a»»jährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ 8'erteljiihrjg........... 3 „ 8ür Zustellung inS HauS "iertklj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Tagblaii Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nickit zurückgesendet. Redacttou Bahnhofgaffe Nr. ISS. ExpedUisns- L Jnseraten-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg.) Jnserttons-reise: Für die einspaltige Petitzette L 4 kr., bei wiederholter Ein» . schaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 201 Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre» chender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. ISO. DinMg, 4. Juli 1876. — Morgen: Domitms. 9. Jahrgang. Am Wendepunkt. Während die ganze Welt Frieden verlangt, während drei mächtige Fürsten Europa's bemüht waren, Frieden zu erhalten, um den Völkern Zeit und Ruhe zu gönnen, sich geistig zu entwickeln und durch friedliche Arbeit den allgemeinen Wohlstand zu heben, wagt es das winzige Serbien, den allgemeinen Weltfrieden zu stören, über die Friedensvorschläge des Drei-Kaiser-BündnisseS und der europäischen Diplomatie den Stab zu brechen. Serbien, dieses Halbsouveräne Ländchen mit kaum mehr als einer Million Einwohner, zündet gegen den Willen der Großmächte, und den Rathschlägen der Diplomaten entgegenhandelnd, die Kriegsfackel in Europa an. Wie kann dieses kleine Ländchen sich erkühnen, den Weltfrieden, namentlich jenen Europa's, und den Bestand der Reiche in Frage zu stellen? Weit ist es in Europa gekommen, wenn ein so winziger, abhängiger Staat es wagen darf, über das Schicksal Europa's, über den Weiterbestand eines großen Kaiserreiches zu entscheiden! Die Kühnheit dieses Endchens verflieg sich sogar zur Proclamierung nnes Kriegsmanifestes. Wiener Blätter bezeichnen "eses Schriftstück, worin Serbien erklärt, im Namen des Friedens und der Humanität ins Feld zu rucken, ,ls eine Persidie, als ein Fastnachtsspiel und luchen den Verfasser desselben außerhalb den Grenzen . Auch in der politischen Atmosphäre herrscht "e unerträgliche Schwüle, das Wetterleuchten des Krieges ist bereits sichtbar, ganz Europa steht an wem Wendepunkte. Die Diplomatie scheint da« yAErge Fahrwasser nicht benützt zu haben und die -Volker werden wieder einmal die Sünden der Di-M>maten mit Gut und Blut sühnen müssen. Die Aemühungen Oesterreichs, den Weltfrieden auf Wrund offen kundgegcbener Vorschläge zu erhalten, zwecklos, die Friedensprojecte der drei Kaiser "bgelehnt und Oesterreich ist an jenem selk,»»»>!r" ""gelangt, wo es gilt einen ändern, M!?e" Weg zu betreten, tendpn - Blätter melden, werden die lei- d M in Oesterreich-UngarnS am 5ten tere !"sammentreten, um über die wei. cklüss?/» ^"ion Oesterreich-UngarnS Be- sich pin- -r' * eilster Stunde rafft man es si^ ^ von eminenter Wichtigkeit, wo ^"t des Volkes handelt, zu sehen ^ Gebühr auf den Grund zu stimwk i"'rd wol nicht be- den v Rußland gegen die Türkei in ^ riehen, obgleich die slavischen ^ Mahnen Rußlands bereitwilligst Grasen ^^°Ech Ungarn sprach durch den tiaon mr -I ^ ^ wiederholtenmalen den ausrich-dens au/" Erhaltung des europäischen Fne> Oesterreich-Ungarn wird, insolange sein Besitzstand nicht bedroht und gefährdet ist, diesen Friedens-principien treu bleiben, wird jedoch nicht säumen, im Interesse seiner eigenen Machtstellung und zur Sicherung Europa's nöthigenfalls mit den Waffen in der Hand einzutreten, insbesondere, wenn in nachbarlichen oder eigenen Ländern eine die Reichseinheit Oesterreich-UngarnS störende panslavistische Bewegung sich breit machen sollte. Es ist nicht zu besorgen, daß die Großmächte, namentlich Oesterreich und England, eine Vergrößerung der türkischen Vasallenstaaten auf Kosten der Türkei ruhigen Blutes zugestehen; überdies erklärte die Pforte in einer an die Mächte gerichteten Circularnote, daß sie den Fürsten Milan, falls er gegen seinen Oberherrn, den Sultan, die Waffen ergreifen sollie, als Rebellen ansehen und seiner Vasallenrechte verlustig erklären würde. Wir betonen es nochmal, Oesterreich-Ungarn ist am Wendepunkte angelangt, es hat ein neues Programm aufgestellt, welches, wie der „Hon" erfährt, folgende zwei Punkte enthält: erstens, daß an unserer Grenze keine neuen slavischen Staaten erstehen dürfen; zweitens, daß der Krieg gegen Serbien und Montenegro nicht in rohe Barbarei, nicht in grausame Verwüstung ausarten darf. Oesterreich kann und wird nicht dulden, daß an seiner Grenze zwei slavische Piemonts erstehen, daß unter unfern Augen der Pan fla-vismus wachse und gedeihe und seine Arme nach Oesterreich herüber schlinge. Mit Festhaltung dieses Princips wird Oesterreich den Ereignissen Rechnung tragen. Siegt die Türkei, dann wird Oesterreich mit Berufung aus den pariser Frieden die unterliegenden Theile zu schützen suchen, damit sie nicht türkischer Grausamkeit wehrlos zum Opfer fallen. Siegen Serbien und Montenegro, dann wird Oesterreich mit allen Mitteln die Bildung neuer flabischer Staaten zu verhindern wissen. Man wird kein Großserbien, kein Großmontenegro an unserer Grenze dulden. Politische Rundschau. Laibach, 4. Juli. Inland. Die zwischen der österreichischen und ungarischen Regierung gepflogenen Verhandlungen behufs Feststellung der Details inbetreff der in den bekannten Punctationen vereinbarten Ausgleichs-Grundlagen nehmen einen schleppenden Verlauf. Offenbar ist dem Heißhunger Ungarns durch den Sieg im Princip nicht Genüge gethan und seine Vertreter suchen möglichst viele Vortheile herauszuschlagen. Es ist dies aus den allerdings spärlichen Mittheilungen zu ersehen, welche ungarifcherseits veröffentlicht werden. Die österreichische Regierung huldigt, wie die „D. Z" bemerkt, nach wie vor dem Princip der Geheimniskrämerei, das für sie schon einmal so verhängnisvoll gewesen ist. Wir haben darum leider keine Ursache, daran zu zweifeln, daß sie in den Detailverhandlungen genau so unterliegen wird, wie bei den Verhandlungen über die Grundlagen des Ausgleichs, und setzen unsere Hoffnungen nur noch in die Festigkeit des ReichsratheS, der es nie und nimmer zugeben darf, daß man ihn diesmal in eine Zwangslage dränge, wie beim 1867er Ausgleich. Aus diesem Grunde wird er sich denn auch dem ungarischen Plane, das Ausgleichswerk stückweise vorzunehmen, mit aller Energie widersetzrn müssen. Mit welcher Eonsequenz die königlich ungarische Regierung diesen dem magyarischen Interesse entsprechenden Plan verfolgt, erhellt insbesondere aus der Mittheilung, daß die ungarische Regierung verlange, der Zolltarif solle nicht gleichzeitig mit den ändern Ausgleichsgesetzen zur Vorlage kommen. Darauf dürfen unsere Vertreter unter keinerlei Umständen eingehen. Der ganze Ausgleich — das sei ihre Lösung. Dem „Hon" zufolge bestehen in der Bankfrage wesentliche Differenzen in den Ansichten über die 80 Millionen-Schuld und über die Zusammensetzung einer gemeinsamen Bankverwaltung. In Agram ist das Gerücht verbreitet, daß der kroatische Landtag vertagt werden soll. Telegramme vom 28. v. M. versichern jedoch, daß man in den Kreisen der kroatischen Regierung nichts von einer geplanten Vertagung wisse. Ausland. Der französische Ministerrach wird am 8. d. M. über die definitive Haltung Frankreichs in der türkisch-serbischen Kriegsfrage beschließen. Wie verlautet, wird Duc Decazes Vorschlägen, die französische Diplomatie möge sich die Versöhnung Englands mit Rußland zur Aufgabe machen. Mittlerweile wird im Kriegsministerium bereits an Rüstungen gearbeitet, um eventuell verschiedene Armeecorps mobil zu machen. England wird 75,000 Mann für den Orient auSrüsten. Es verlautet, daß England rastlos an der Bildung einer Trippel-Allianz mit Frankreich und Italien arbeitet, und bringt man damit das Auslaufen des französischen Mittelmeergeschwader» sowie die Rüstungen Italiens zu Land und Wasser in Verbindung. In London, wie in Paris und Rom, hält man die Lokalisierung des Krieges für eine Unmöglichkeit und will sich gegen Ueberrafchungen vorsehen. Die serbische Kr ie gS-Proc lama tion lautet vollinhaltlich, wie folgt: „An mein theure» Volk! Ein Jahr ist es bereits, seit unsere Brüder in Bosnien und der Herzegowina zu den Waffen gegriffen haben, um sich gegen zügellose Willkür und Gewaltthaten zu vertheidigen. Ihre Leiden fanden stets einen Widerhall in unfern brüderlichen Herzen, und als im Vorjahre ihre Klage auf's neue sich erhob, erklärte ich unserer Volks-Skupschtina, daß ich srlbft in den Grenzen unserer schwachen Kräfte dahin wirken werde, einen erfolgreichen Modus ausfindig zu machen, welcher die endliche Beruhigung der insurgierten Gegenden, deren Schicksal uns nicht gleichgiltig sein kann, bewirken könnte. Ich sagte damals, daß Serbien als unmittelbarer Nachbar jener Provinzen mehr als irgend jemand durch die periodisch wiederkehrenden Aufstände in moralischer und ökonomischer Beziehung in Mitleidenschaft gezogen werden müsse, weswegen es in unserm Interesse liege, daß einem solchen Zustande der Dinge ein- für allemal ein Ende gemacht werde. Da aber zu gleicher Zeit die hohe Pforte im Einverständnisse mit den Großmächten das Pacifications-werk in ihre Hände nahm, und zwar mit Ausschluß jeder ändern Mitwirkung, so war es unsere Pflicht, mit Achtung und Geduld das Resultat jener Versuche abzuwarten, welche die Großmächte lebhaft zu-gunsten unserer leidenden Brüder unternommen haben. Indessen hat die seit Jahrhunderten von dem bedrückten Volke, welches zu den Waffen gegriffen, gemachte Erfahrung demselben kein Vertrauen zu den Maßregeln eingeflößt, welche die hohe Pforte zum Zwecke der Beruhigung ergriffen hatte; es fand keine Garantie in denselben gegen die Wiederkehr der Uebelstände, welche das Volk so oft zu den Waffen trieben. Der heldenmülhige Kampf wurde in der Herzegowina auch weiter fortgesetzt und fürchterliche Metzeleien und schreckensvolle Grausamkeiten blieben überall, namentlich aber in Bosnien, an der Tagesordnung. Während wir das Ende dieses Zustandes der Dinge an unseren östli-chen Grenzen abwarteten, brach ein anderer Auf-stand an einem ändern Grenzpunkte unseres Fürstenthumes aus. Bulgarien ist zu einem Schauplatze solcher Vernichtungs- und AuSrottungs-Acte geworden, welche unser Jahrhundert bisher gar nicht kannte. Ausbrüche des muselmännischen Fanatismus verpflanzten sich von den blutigen Schlachtfeldern aus nach allen Gegenden der europäischen Türkei und tauchten selbst in Konstantinopel aus, im Schöße der Diener und Verbreiter des Korans, welche jetzt einen entscheidenden Einfluß auf das Schicksal der Völker im Kaiserreiche auSüben. Solchen Erscheinungen gegenüber mußten alle Hoffnungen, daß die insurgierten Provinzen in Bälde beruhigt werden könnten, fallen gelassen werden. Die Aussichten wurden immer trüber, so daß uns gar keine Hoffnung bleiben kann, Serbien aus der schweren Lage, in welcher es sich bereits ein Jahr befindet, befreit zu sehen. Trotzdem, daß unsere Lage eine unerträgliche geworden, unternahmen wir nichts, was den Großmächten und der Pforte das Werk der Pacification erschweren könnte. Im Gegentheile, meine Regie-rung hat alles gethan, was sie nur thun konnte, um zur Beruhigung der Geister beizutragen. Die Flüchtlinge aus Bosnien wurden empfangen und mit großen Opfern erhalten; an den Grenzen wurde unsererseits eine musterhafte Ordnung erhalten, während unsere Armee, welche zur Beruhigung der Grenzbewohner ausmarschiert war, noch im Herbste des Vorjahres nach Hause geschickt wurde. Alles nahm in unserm friedlichen Lande seinen naturgemäßen Laus; der ottomanifchen Pforte wurde keinerlei Veranlassung gegeben, gegen Serbien Maß-regeln zu ergreifen, die nur das Mißtrauen dictiert haben könnte. Trotz alledem schloß die ottomanifche Regierung unser Vaterland von den Mündungen des Timok bis zu jenen der Drina mit einer starken Armee ein. Das türkische Heer nahm uns gegen-über eine drohende Haltung an; die wilden Horden der Baschi-Bozuks, Tscherkessen und Arnauten un-ternahmen, nicht selten von Abtheilungen der regulären Armee unterstützt, Einfälle in unser Land, sie überfielen ruhige Bürger, plünderten unsere heiligen Kirchen aus, brannten unsere Häuser nieder, trieben unsere Heerden weg und raubten allerorten unser Hab und Gut, hinter sich Schutthaufen und Leichen zurücklassend. Brüder! Ein Jahr bereits erduldet ihr diese ilutigen Scenen auf dem Boden unseres theuern Vaterlandes, welches unsere Väter um den Preis hres Blutes für uns erworben haben. Nicht nur die Einwohner einzelner Bezirke, ondern auch jene ganzer Grenzkreise mußten ohne Interlaß an die Grenze eilen, um das ihnen von stäuberhand genommene Gut zu retien und das Leben ihrer Familie zu schützen. Alle Schritte, welche meine Regierung bei den ottomanifchen Behörden und bei der Pforte selbst unternahm, blieben fruchtlos. Die bewaffneten Einfälle hörten nicht auf, während die türkische Armee uns auch ferner in einem Belagerungszustande hielt, der jedem Handel, eder Arbeit ein Ende machte, so daß wir unsere Zuflucht zu außerordentlichen Maßregeln nehmen mußten, um den Rest unseres Volksvermögens vor dem völligen Ruine zu retten. Ohne im Kriegszustände zu sein, ertragen wir alle nachtheiligen Folgen des Krieges. Nur eurer großen Geduld, nur eurer Achtung vor den Gesetzen und dem Gehorsam, mit welchem hr die Anordnungen meiner Behörden ausgenommen >abt, ist es zu danken, daß ihr bis jetzt euern verletzten Gefühlen wie euerm gerechten Zorn keinen Ausdruck gegeben habt. Kann man demnach meiner Regierung verargen, daß sie, die Beschlüsse der Volks-Skupfchtina vollziehend, Maßregeln zur Vertheidigung der solchergestalt bedrohten Landessicherheit ergriffen hat? Und dennoch hat die ottomanische Pforte Serbien daraus einen Vorwurf gemacht, daß es sich unter-tehe, für seine eigene Vertheidigung vorzusorgen, enem Serbien, welches die Pforte selbst zwang, mit Aufbietung aller seiner Kräfte, mit Aufopferung aller seiner Friedens-Interessen sich in den Stand der Nothwehr zu setzen. Brüder! Ohne einen Augenblick die Wege der Mäßigung und Vernunft verlassen zu haben und elbst im Widerspruche mit euern beleidigten Gefühlen gab ich den RathschlSgen der Garanliemächte Gehör und verschloß in meinem und euern Herzen das Echo, welches dieses in der civilisierten Welt noch unerhörte Benehmen der Türkei hervorrufen mußte. Diesen Weg der Mäßigung verließ ich auch dann nicht, als die Pforte, statt die Ursachen zu beseitigen, welche diesen Zustand hervorgerufen haben, es für gut fand, von mir eine Aufklärung zu for-dern wegen der Maßregeln, die wir zum Zwecke der Vertheidigung unseres Landes ergreifen mußten. Nachdem ich auf eine bescheidene und zuvorkommende Art die Aufklärung dem suzeränen Hofe gegeben hatte, gab ich meine Bereitwilligkeit kund, einen Special-Gesandten nach Konstantinopel zu entsenden, welcher im Einverständnisse mit der Pforte die Grundlage ausfindig machen sollte, auf welcher ein dauerhaftes Einvernehmen zwischen uns und der kaiserlichen Regierung hergestellt werden könnte. Aber was glaubt ihr, welche Aufnahme fand dieser neue Beweis meiner Versöhnlichkeit bei der hohen Pforte? Während die Pforte mein persönliches Anerbieten mit Stillschweigen überging, wurde die türkische Armee mit neuer Anspornung an unsere Grenzen dirigiert; wilde Horden Baschi-Bozuks, Tscherkessen und Arnauten beginnen aufs neue Serbien sich zu nähern; aus der Tiefe Asiens wurden die barbarischen Kurden in der Absicht herbeigerufen, damit Serbien dem Raube und den Flammen überliefert, damit sein Wohlstand vernichtet, seine Volkswürde gebrochen und ausgelöscht werde. Da es der Pforte unmöglich ist, ihre Mis-Wirtschaft vor der Welt zu rechtfertigen, faßte sie den Plan, Serbien die Verantwortlichkeit für jene Sünden aufzubürden, für welche sie ihren Völkern gegenüber ganz allein verantwortlich ist. Die Pforte scheint zu glauben, daß, wenn das vorgeschrittene Serbien vom Erdkreis verschwinden würde, es kein Land mehr im Oriente gäbe, welches durch seine Existenz allein die fernere Unzulässigkeit der jetzigen Zustände in der Türkei beweisen würde. Brüder! Wenn wir nach solchen feindseligen Schritten und Absichten der Türkei auch ferner auf dem Wege der Zurückhaltung blieben, würde unsere Mäßigung als Schwäche, unser Schweigen als Furcht gelten, welche nicht würdig ist der Nachkommen der Duschans und der Milosche. Ist aber auch der Krieg zwischen der serbischen Nation und der ottomanifchen Pforte unausweichlich, so habe ich doch nach Kon-tantinopel eine Vorstellung geschickt, in welcher ich das Mittel angab, welches geeignet ist, die Aufständischen im Oriente zufriedenzustellen, Serbien aber aus jener schweren Lage zu befreien, in welche es ohne seine Schuld gerathen ist. Ich verlangte die Entfernung der türkischen Armee sammt allen wilden Horden von unserer Grenze und erklärte der kaiser-ichen Regierung, daß die serbische Armee im Name» der gesetzlichen Selbstvertheidigung, im Namen del Humanität und der brüderlichen Gefühle, welche uns an die leidenden Brüder fesseln, in die insur-gierten Provinzen einmarschieren werde, um den Frieden herzustellen und um eine Ordnung auf de« Grundlagen de« Rechtes und der Gleichheit ohne Rücksicht auf die Religion der Einwohner herzustellen. An der Pforte ist es nun, ihr folgenschweres Wort auszusprechen und dem Blutvergießen ein Ende zu machen. Serben! Soldaten! Wir gehen nicht in den Krieg von Rachegefühlen geleitet, sondern aus einer sich uns und unseren Brüdern im Osten auf-drängenden Nothwendigkeit, sowie von den Bedürfnissen des allgemeinen Friedens angespornt. Stolz aus die schöne, euch von der Vorsehung übertragene Mission, die Kultur und Freiheit im Orient zu vertreten, schreitet zuversichtlich und entschieden vorwärts und schwingt eure Waffen nur gegen jene, die sich euch in den Weg stellen sollten. Indem ihr die Grenze überschreitet, dürft ihr nicht vergessen, daß wir dem Principe der Integrität des otto-manischen Kaiserreiches insolange treu bleiben, als uns der Widerstand der kaiserlichen Armee nicht zwingen würde, dem Waffenglücke den Ausgang unserer heiligen Sache anzuvertrauen. Vergesset keinen Augenblick, daß in den Ländern, wohin wir kommen, eure Brüder wohnen, welche euch mit offenen Armen als ihre Retter empfangen werden. Es gibt auch allerdings dort solche, die durch die Religion uns schon lange entfremdet wurden; aber auch diese sind der Sprache und dem Blute nach unsere leiblichen Brüder. Sollten sie die Waffen gegen euch erheben, jo schlagt ihnen dieselben aus der Hand; ist dies aber geschehen, dann schont sie sowie alle anderen Gegner und beschützt ihr Leben, ihre Familien, ihr Eigenthum und ihren Glauben. Das ist mein fester Wille und eure heilige Pflicht, das wird euch Achtung in der gebildeten Welt verschaffen und dieselbe überzeugen, daß ihr einen würdigeren Platz unter den Völkern verdient. Unsere Bewegung ist eine rein nationale. Dieselbe schließt alle Elemente des socialen Umsturzes und des religiösen Fanatismus aus. Wir sind nicht die Träger der Revolution, der Flamme« und der Vernichtung, sondern des Rechtes, der Ord- § nung und Sicherheit. Schont die Ausländer und erweist ihnen jene Gastfreundschaft, welche die Serben auszeichnet; achtet die Grenzen der benachbarten Monarchie und gebt keinen Grund zur Unzufriedenheit der kaiserlichen und königlichen Regierung, welche sich ein Recht auf unsere Dankbarkeit erworben hat, indem sie Tausende hilfloser Bosnier und Herzegowiner in ihren Schutz nahm und dieselben vor Hunger und Kälte schützte. Brüder! Voll Zuversicht in euren Patriotismus und eure kriegerischen Tugenden werde ich mit euch und an eurer Spitze marschieren, und mit uns sind die tapfer» Brüder Montenegriner unter ihres ritterlichen Führer, meinem Bruder, dem Fürsten Nikola; mit uns find unsere wundervollen Helden, die Herzegowiner, und die vielgeprüften Dulder, die Bosnier. Unsere tüchtigen Brüder, die Bulgaren, warten auf uns, und von den glorreichen Hellenen können wir erwarten, daß dir Enkel des ThemistoM und Bozzaris nicht lange von dem Kampfplatze fl« fernhalteo werden. Gehen wir also vorwärts, meine edlen Helden, gehen wir im Namen des allmächtigen Gottes, des für alle Völker gerechten Vaters, gehen wir im Namen des Rechtes, der Freiheit und der Bildung!" Zur Tagesgeschichte. — Zur Heeresabrüstung. Das von der Ab-Äeordueten-Couferenz vom 27. April d, I. gewählte Comite für Heeres-Abrüstung und Weltfrieden hielt am 30. v. M. eine Sitzung ab. Wegen der Kürze der Zeit und angesichts politischem Lage wurde von der Einberufung einer internationalen Abgeordneten-Conferenz noch im Lanse des heu-rrgen Sommers Umgang genommen. Es wurde der Be-schluß gefaßt, daß zwei Referenten zu wählen und mit der Aufgabe zu betrauen sein, sich mit Persönlichkeiten de« In Reduct Ichicku und Auslandes, welcbe als Verfechter der Idee der wil der stehenden Heere bekannt sind, wegen Be-»laung einer allgemeinen internationalen Conferenz ins Einvernehmen zu setzen und dem in der nächsten raths^Session einzuberufenden Comite Vorschläge zu machen. Lu Referenten wnrden die Abgeordneten Dr. Sturm und «ux gewählt. — Verwaltungsgerichtshof. Am 1.d.M. wurden die Lokalitäten des Verwaltungs-Gerichtshofes in den engen Räumen des Hauses Nr. 22 in der Weihburggasse in Wien eröffnet. Der Berhandluugssaal und die Präsidial-Bureaux befinden sich im zweiten Stock und zeichnen sich, gerade so w,e die übrigen im zweiten Stockwerke des Hoftractes be-kindlichen Bureaux, durch ihre Enge aus. Der Verhand-lungssaal selbst ist noch nicht vollständig eingerichtet, wie denn auch über die dem Publikum und den Journal-Be-richterstattern zu reservierenden Plätze noch keine Anordnung getrossen wurde. Der kleine Raum wird nur wenige Personen fassen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Die Badesaison in Veldes) wird sich in diesem Monate zu einer srequenten und animierten gestal-st".' ^Herzog Ludwig Victor, jüngster Brnder des aisers, ist 2. d. M. in Veldes augekommen und hat >e am L>ee gelegene Villa „Jeschenagg" bezogen. — (BadTöpliz inUnterkrain) zählte Heuer der Zeit bis 30. v. M. 182 Kurgäste und Passanten; unter ersteren befindet sich auch Herr Landesgerichtspräsident "tsch er aus Laibach. Der Zuspruch fremder Badegäste erst gewiirtiget; Arain stellte bereits ein ansehnliches Kontingent. — (lieber A. Dimitz' Geschichte Krains) pncht sich eine kritische Stimme in der grazer „Tagespost" >°lgendem aus: „Von A. Dimitz' Geschichte Krains liegt ' Monaten die vierte Lieserung des dritten und die erste r vierten Theiles vor, mit welchem das verdienstliche Werk u baldigen Abschluß finden wird. Der dritte Theil führte ^ ^"^geschichte bis zu dem Regierungsantritte Kaiser ^ !°rt; die erste Lieferung des SchlußtheileS um-l M die Zeiten Leopolds I. (1657 bis 1705) und schließt ran einen reichhaltigen Abriß der Kulturepoche Krains, I»we,t sie der Zeit des wackeren und unvergeßlichen Val-a or (1641—1693) angehört, des unerschöpflichen Laudes-^ains. Valvasors Leben und Schriften von der d" Dann wird uns ein farbensattes Bild der Kulturs'"^^" Landeshauptstadt entworfen, bei welchem der anderen^S^7"^"E^ Am schließt sich eine Skizze schätze des Landes ^od-n. luche gedacht wird das la!b """ Sehr umständlich und q b "rb-r zn machen. «örtert und in dem Abschnitt. «^ ^"^fch° Wesen körmliches Schriftstellers» ° ^ Wissenschaft" ein der -i» Krains geboten. Nicht minder au ^^ußliesernng des dritten Theiles, die „Kultur des » ! ^r°ins unter Ferdinand II. Wesen und ^ Weltraumes 1590 bis ,657" knüpft. Städte- S"stliche und bllrn Z"iungswesen; das und Recht««« ^ ch^ Element im Landtage, Verwaltung liche Verk^ ^' ^"esen, Humanitätsanstalten, kirch-rur Ge Wissenschaft, Sitten. Beiträge bis an ^ ^'ßere und innere Landesgeschichte Krains ,«stia° K» « Jahrhunderte« vor. und das 3 Schaffen de« bewährten Historikers läßt erwarten, daß in nicht langer Zeit ein Werk abgeschloffen sein wird, das engeren und weiteren Kreisen von Geschichtsfreunden, insbesondere aber den Söhnen des Krainer-Landes und Junerösterreichs im allgemeinen werthvoll erscheinen muß." — (Grundsteuer. Regulierung.) Die Herren Robert Freiherr v. W a l t e r s k i r ch e n, Ritter v. Smar-czewsky und Dr. Payrhuber, Mitglieder der Central-Commission sür Grundsteuer-Regulierung, überzeugten sich diesertage in Laibach von dem Fortgange der Grundsteuer-Regulierungsarbeiten im Lande Krain und nahmen einige Mustergründe in Augenschein. Die genannten drei Eom-missionsmitglieder begaben sich nach Abelsberg und werden sosort auch Kärnten besuchen. — (Absentierungsrapport.) Den Offizieren der Reserve und der Landwehr steht der Besehl bevor, daß sie die Abwesenheit vom Wohnorte dem Commaudo anzuzeigen, oder wenn sie mehr als acht Tage sich entfernen wollen, erst um Erlaubnis dazu nachzusuchen haben. — (Im Circus Sidoli) fanden gkstern zwei Vorstellungen statt; die Nachmittagsproduction zählte nur wenige Zuschauer, dagegen erschien bei der Abendvorstellung, deren Erträgnis dem Frln. Sirena Sidoli zufiel, ein äußerst elegantes, gewähltes Publikum uud auch die Gallerie war recht gut besetzt. Die Beneficiantin erfreute sich eines ehrenvollen Grußes vouseite des Publikums. Die Produktionen des Springpferdes Mazeppa, des Frln. Sirena Sidoli aus ungesatteltem Pferde, des Holzschuhtänzers Herrn Angelo Breatori, der Miß Anato, des Frl. Sirena Sidoli auf dem Schulpferde, der beiden Ponies „Emir" und „Abdelkader" und des vorzüglichen Turner» Pa naita, empfingen, wie gewöhnlich auch gestern großen Beifall. Auf die langweilige, geist- und witzlose Pantomime „Don Quixote" hätte das zahlreich anwesende Publikum gerue verzichtet. — (Kärntnerführer.) Baron Jabornegg, der eminente Kenner des Landes Kärnten und verdienstvolle Touristcnschriftsteller, hat sich der schwierigen Aufgabe unter-zogen, einen neuen, verläßlichen, umfassenden, praktischen, dem Einheimischen wie dem Fremden gleich wünschenswer-then Wegweiser sür Kärnten zu versaffen. Die Naturschönheiten Kärntens, seine Alpen, Bergriesen, Seen, Burgen und Schlösser, namentlich die Bäder Preblau, Vellach, Villach, Einöd, St. Leonhard u. a. reizend schöne Gebirgs-landschasten erfahren in dem neuen „Kärntnerführer" eingehende, bemerkenswecthe Besprechung. Dieses Touristen unentbehrliche Vademecnm ist durch die Buchhandlung v. Kleinmayr L Bamberg zu beziehen. — (Aus der Bühnenwelt.) Frl. Rosenberg (Lokalsängerin) steht in Graz im Engagement; Herr Pol-lak (Baßist) singt an der grazer Oper, hat nach der uns vorliegenden „Wiener Theater-Lhronik" eine schöne Baß. stimme, jedoch bis jetzt noch aus rohem Holze geschnitzt; Herr Stoll (Operntenor) findet in Prag anhaltenden Beifall; Herr Götti ch (Baritonist) derzeit in Augsburg, ließ sich von seiner Gattin gerichtlich scheiden; Frau Schubert Barbieri aus Ratibor wurde sür die hiesige Bühne en-gagiert; Fräulein Pef stack aus Laibach, gastiert mit großen Erfolgen in Wiesbaden. Die krainische Escompte-Gesellschaft hat ihre Geschäftstätigkeit am 1. d. M. eröffnet. Aus den Statuten citiereu wir nachstehend die das große Publikum in erster Linie interessierenden Paragraphe: 8 1. Die krainische Escompte-Gesellschast ist eine Actien Gesellschaft und har zum Zwecke, dem Handel und den Ge werben durch Escomptieruug von Wechseln und andere statutenmäßige Geschäfte Geldmittel zuzuführen. § 3. Die Gefellschast nimmt aus die bei ihr hinterlegt ten oder in ihrer Jnnehabnng befindlichen Gelder und Effecten sowie aus Forderungen dritter Personen unmittelbar keine Verbote oder Vormerkungen an. Die Parteien find angewiesen, sich diesfalls an die kompetenten Behörden zu wenden und die gerichtliche Verständigung der Anstalt zu erwirken. Der Anstalt ist Vorbehalten, in solchen Fällen die zur Deckung ihrer Ansprüche nicht erforderlichen Gelder und Effecten gerichtlich zu deponieren oder während der Dauer des Verbotes zurückzubehalten. § 4. Das Actienkapital der Gesellschaft besteht an« Ein hundert fünfzigtausend Gulden öfterr. Währung, zertheilt in 750 Stück voll eingezahlte Actien L 200 fl. österr. Währ. Dasselbe kann nach Ersordernis allmälig durch Ausgabe neuer, voll einzuzahlender Actien L 200 fl. österr. Währ, auf 500,000 fl. erhöht werden. § 7. Für in Verlust gerathene Actien und Coupons werden, sobald selbe auf gesetzliche Weise amortisiert worden sind, von der Gesellschaft Duplicate ausgefertigt. 8 10. Die krainische Escompte-Gesellschaft ist zum Betriebe folgender Geschäfte berechtigt: a) Zur Errichtung eines Creditvereines in Laibach auf dem Grundsätze der gegenseitigen Haftung der Theilnehmer, welcher nach einem befondern Statute verwaltet wird; b) EScomptierung und Reeescomptieruug von Wechseln und Effecten von außerhalb des Creditvereines stehenden Personen; e) Ertheilung von Vorschüssen auf Werthpapiere und commissionsweiser Verkauf der belehnten Gegenstände; ä) Lonto-Corrent- und Girogeschäfte mit oder ohne Anwendung des Checksystems; e) Ein-und Verkauf von WerthpLpieren, Gold- und Silbermünzen (Wechselstubengeschäfte); k) Uebernahme von Gold, Silber, Werthpapieren und Urkunden zur Aufbewahrung. Z 16. Die Generalversammlung kann nur dann giltige Beschlüsse fassen, wenn bei derselben nicht weniger als zwanzig Mitglieder gegenwärtig sind, welche wenigstens hundert Actien vertreten. In Ermangelung dieser Zahl findet innerhalb längstens vier Wochen eine neue Einberufung mit demselben Programme statt. 8 17. Die Beschlüsse der Generalversammlung werden in der Regel, und wenn die Statuten nicht etwas andere« festsetzen, nach absoluter Stimmenmehrheit gefaßt. § 22. Die Generalversammlung faßt insbesondere Beschlüsse: s.) über die vom Rechnuugs-Revisiousausschuffe geprüften Rechnungen; d) über die auf Antrag des Verwal-tungsrathes zu bestimmende, auf jede Aclie entfallende Dividende; e) über die Vermehrung des Actienfondes innerhalb der Grenzen des 8 4, über die Modalitäten der Emission neuer Actien und über den Zeitpunkt der Ausübung des Rechtes der Aktionäre zum Actienbezuge; ä) über Anträge aus Abänderung der Statuten; öj über Verlängerung der Dauer oder die Auflösung der Gesellschaft vor der festgesetzten Zeit (Z8 48 und 49). Zur Giltigkeit der unter L und e genannten Beschlüsse, mit Ausnahme des Auflösungssalles wegen Verminderung des Grundkapitals um die Halste, ist eine Mehrheit von zwei Drittheilen der in der Versammlung anwesenden Aktionäre erforderlich. Beschlüsse, welche zu ihrer Giltigkeit der staatlichen Genehmigung bedürfen, treten erst nach deren Erwirkung in Kraft. 8 28. Die Zeichnung der Firma der krainische» Escompte-Gesellschaft erfolgt rechtsgiltig in der Weise, daß unter die von wem immer geschriebenen oder mit einer Stampiglie vorgedruckten Worte: „Krainische Escompte-Gesellschaft" collectiv zwei Mitglieder des Verwaltungsrathes oder ein Prokurist ihre Namensfertigung eigenhändig beisetzen. Die Unterschriften müssen in gesetzlicher Weise protokolliert sein. Der Prokurist hat die Firma immer mit einem die Procura andeutenden Zusatze zu zeichnen. § 37. Für die Ausführung der Beschlüsse des Verwaltungsrathes ulld für die fpecielle Führung der Geschäfte ist der Director bestellt, welcher dem Verwaltungsrathe verantwortlich ist. Derselbe wohnt den Sitzungen des Verwaltungsrathes mit berathender Stimme bei. 8 43. Von dem jährlichen, sich aus allen Geschäften der Anstalt nach Abzug sämmtlicher Ausgaben noch ergeben-den Gewinne werden, insoweit dieser dazn ausreicht, aus-geschieden: ») eine fünfperzentige Dividende für die Aktionäre ; d) der Betrag für den Reservefond (8 46). Von dem restlichen Reinerträge erhält der «erwaltungsrath die im 8 45 festgesetzte FuuctiouSgebühr. Der noch erübrigende Reingewinn nebst der sub » angeführten fünfperzentige» Dividende wird am 1. April eines jeden Jahres unter die Actionäre vertheilt. 8 47. Alle aus dem gesellschaftlichen Verhältnisse ent» standenen Streitigkeiten werden endgiltig durch ein Schiedsgericht, bestehend aus vier Mitgliedern der nächsten Generalversammlung, wovon jeder Streittheil zwei zu wählen hat, und einem von diesen vier Mitgliedern zu bestimmenden Obmann entschieden. § 48. Die Dauer der krainische» Escompte-Gesellschast ist vorläufig bi« Lude Dezember 1900 festgesetzt. I» der zweiten Hälfte de« Jahres 1899 hat die Generalversamm-lung der Aktionäre zu beschließen, ob die Gesellschaft weiter bestehen zu bleiben hat oder nicht, und im ersteren Falle das diesfalls Nöthige zu versügen. § bl. Zur Ueberwachnng der Gesellschaft wird ein lan-dersürstlicher TommiffSr bestellt werden; derselbe hat darauf zu sehen, daß die Gesellschaft die Grenzen der ihr ertheilten Bewilligung und der genehmigten Statuten nicht überschreite. Witterung. Laibach, 4. Juli. Heiter, außer einigen Haufenwolken längst den Alpen, sehr schwacher SO. Wärme: morgens 7 Ubr -s- 151», nachmittags 2 Uhr -s- 241° 6. (1875 -j- 266»; 1874 -s- 29 0° 6.) Barometer 735 68 mm. DaS gestrige Tages-mittkl der Wärme -t- 18 3° um 0 7° unter dem Normale. Augekommeue Fremde am 4. Juli. Hotel Stadt Wien. Nolli, Handlsm,, Eilli. — Rasinger, Tüffer. — Kuriasy, «aufm., Budapest. — Lambert, Reisender, Paris. — Kostelecky, Redacteur; Payrhuber und K. Ritt. v. Mlikovski, Lieutenant, Graz. — Friedmann, Wien. — Fabiaui, sammt Familie. — Pfeffel, Besitzer. Gallenfels. — Prinz Schönburg s. Gattin, Schneeberg. Hotel Europa. Versbach, k. k. Obrlt., ll Langer, Triest. — Prosen, k. k. Obrlt., u. Malli, Handelsm., Klagenfurt. — Burba, Sensal, s. Frau u. Wischinka, k. k. Obrlt., Görz. — Dr. Böhm, Rudolfswerth. — Br. v. Gyrka s. Gemalin, Ungarn. — Josef Klemenüik mit Frau, Petersburg. — Baron Pidell, k. k. Obrlt.; Karl Leeb, k. k. Obrlt.; Steiner Franz, Beamte u. Venko, k. k. Lieut. Wien. — Gräfin Szapary. — Horbaczewsky. — Kraun, Handlsm., u. Pestun, Lederh., Gottschee. — Mikbach, Apo-theker s. Frau, Agram. Hotel Elefant. Mihaljevii, Holzhändler, Siffek. — Wi'l-czek, Warasdin. — Prath und Dr. Mann, Triest. — Graf Gritti, Venedig. — Casteliz, Divazza. — Zuckermann, Oberösterreich. — Prinz und Jntini, Oberkrain. — Okorn, Jnnerkrain. Baierischer Hof- Mayer, München. viohre». Pevc Fr., Postmeister, und Pevc A., Ingenieur, Lnsttbal. — Scido, Pola. — Ugo, Rolo._________________________ Verstorbene. Am 1. Juli. Anton JakH, Bettler, 60 I., Civil-fpilal, Altersschwäche. Am 2. Juli. Martin Sesek, Arbeiter, 56 I., Civil-spital, allg. Wassersucht. Gedenktafel über die am 6. Juli 1876 stattfindenden Licita-tionm. 3. Feilb., KnapiS'sche Real., Mosche, BG. Krainburg. — 5. Feilb., Miklic'sche Real., Cesta, BG. Sittich. -- 2te Feilb, Janiar'sche Real, Dolenjavas, BG. Sittich. — 2te Feilb., Perz'sche Real , Gottschee, BG. Gottschee. — 2te Feilb., Stich'sche Real., Swibnik, BG. Tschernembl. — 2te Feilb., Zweck'sche Fahrnisse, Laibach, LG. Laibach. — Ite Fkilb, Schlebnik'sche Fahrnisse, Laibach, LG. Laibach. — Ite Feilb., Slubic'sche Real., Polic, BG. Sittich. — 1. Feilb., Gavs'sche Real., Ranndorf, BG. Krainburg. Lottoziehung vom 1. Juli. Linz: 57 50 89 74 63. Cctinje, 2. Juli. Heute morgens 6 Uhr fand vor der fürstlichen Residenz ein feierlicher Gottesdienst statt. Vor einer zahllosen Menge wurde die Proclamation verlesen, in welcher den Monte« negrinern verkündet wurde, daß der Türkei der Krieg erklärt worden ist. Der Verlesung folgten enthusiastische Volkskundgebungen. Eine halbe Stunde später wurde die mit dem Stabe in Schlachtordnung ausgestellte Armee von dem zu Pferde mit der Kriegsfahne erschienenen Fürsten mit den Worten begrüßt: »Sei gegrüßt, Armee! Wir gehen im Namen Gottes! Barjaktar (Fahnenträger), nimm sie, die KriegSsahne." Hierauf setzte sich der Fürst mit der Armee, begleitet von stürmischen HivioS, gegen die Herzegowina in Bewegung. Telegramme. Wien, 3. Juli. Ein Telegramm der „Wiener Zeitung" aus Widdin vom gestrigen Datum meldet: „Die Schanzen bei Zajkar sind von den Türken eingenommen und die Serben mit Verlust von 2000 Mann in die Flucht geschlagen worden." Wien, 3. Juli. Die „Politische Correspon-denz" erfährt aus Ragusa: Der montenegrinischen Kriegsproclamation ging die Organisation der Jnsurgentencorps in der Herzegowina voraus; die Concentrierung der Insurgenten erfolgt bei Banjani. Die Montenegriner überschreiten heute die Grenze. Aus Belgrad meldet die „Correspondenz": Die Türken befestigen eilends Serajevo. — Mit der serbischen Drina-Armee geht auch ein Beamtenkörper zur Organisierung der Verwaltung in Bosnien. Semlin, 2. Juli. Soeben ein getroffenen Nachrichten zufolge wurde heute morgens um halb fünf Uhr der erste Kanonenschuß an der Grenze abgefeuert. Die Südarmee trat bei Zupovae auf türkisches Gebiet und dringt auf Nisch vor. Infolge de- Anmarsches der serbischen Corps flohen die Türken von Bjelina in Bosnien. Ranko Alimpit mit der Drina-Division hat ebenfalls den Fluß überschritten. Die Avantgarde ist fünf Stunden weit vorgedrungen. Wiener Börse vom 3. Juli. Kperc. Rente, öst.Pa dto. dto. -ist. in Ei! Lose von 1854 . . . . Lose von 1860, ganze Sose »on 188«, Fünft. Prämien!». ». 1864 vriuiclviit.-0dl. kiebenbürg. Ungar» Motion. «nglo-Bank ... Kreditanstalt... D-Pofitenbanl. . , Stcomvte-ilnstalt Sranco-Banr . . Handelsbank... »tationalbanl . . Oest. Bantgesells. Union-Bank... BerkehrSbank. . . > «lföld-Bahn . . , Karl Ludwigbahn , »ais. Slis.-Bahn »ais. Fr, Iosefib , ktaatSbain .... küdbahn.......... Geld Ware «4 60 64 70 68'LO 6830 107'- 107 75 108 25 108-75 118- 118 50 127- 127 50 71'50 72-50 72'50 73'50 67 — 6725 136 80 137 - 645'- 655 — 832— 834-- 53'-- 53 25 80.— 8050 95— 96-- 197 25 197 50 148'- 148 50 129- 129 50 266.- 266-50 80- 86 25 rkiu»«lkrtoko. Mg. oft. Bod.-Lredit. dto. in S3J. . . Nation, ö. W. . . llng. Bod.-Lreditanst. I>rtorit»t»-OdI. ranz Joses«-Bahn )est. Nordwestbahn Eiebenbürger . . . Staatsbahn . . . . Eübb.-Ges.zu SW Fr. dto. BonS 1,0»«. Sredit - Lose....... Rudolf« - Lose .... (3Mon.) AugSb.lOvfl. südd.W. ^ . IOC Mar! Paris 100 Franc- . . VCÜLLSL. Kais. Münz-Ducaten 20-yrancsstück. . . . Preuß. Kassenscheine. Silber . . Geld! Ware 104 — 104.50 88 97-60 85'50 89- 87-50 152— 113 25 151-1350 62 — 62'— 128— 50 35 10-16 62 45 102-75 88 25 97 80 85 75 89 25 88-61— 152 50 11350 152— 14 — 62 15 8315 128 25 5050 6 02 10 17 62-55 103 — Telegraphischer Tursbrricht am 4. Juli. Papier-Rente 64-60 — Silber-Rente 6810 — 186Ner StaatS-Anlehen 108-—. — Bankaktien 834.— Lredit 138 50 — London 128-25. — Silber 102-40 — K. k. Münz, dukaten 6 02. — 20-FrancS Stücke 1016. — 100 ReicbS-mark 62 65. Morgen Mittwoch den S. Juli (bei günstiger Witterung» Wlilgp - Lvnvert in der (377) Bahnhof- Restauration. Anfang 7 Uhr. Eintritt 15 kr. Mr Damen! (361) 3-3 Ein Fräulein, welches sich inWien im Frisieren und in Haararbeiten vollkommen ausgebildet hat, empfiehlt sich den hochgeehrten Damen. — Thignons, Haarzöpfe und Rollen werden solid, dauerhaft und billig verfertiget und ansge-beffert. Laibach, St. Jakobsplatz Nr. 148, III. Stock. gegen (249) 40—36 Sommersprossen, Leberflecke, Wimmerln rc. Diese Salbe durch 10 Abende angewendet, verdrängt spurlos Sommersprossen, Leberflecke rc. Ein Original-Tiegel sammt Anweisung kostet 70 kr. Echt zu beziehen durch die Landschafts-Apotheke des VVviuI. ^rnk>'>v/) , Apotheker und Chemiker, Graz, Sackstraße Nr. 4. General-Depot für Krain bei Vlet», V. Apotheker „zum goldeuen Einhorn" in Laibach, Hauptplatz Nr. 4. I>II.LI»8IL (lÄIsuekt) dsilt brisüick «Isr 8poei»I»rrt vr. Lillisod, lisvnstklät, Orosäsn (8aciisen). »vrvi<8 Ndvr mit krl«lx I>vIiuii«I«'It. (1, 42 Lanäwiri^e^llstkieke und am 7., 8., AiisMimg Volksfest in Steyr 9. und 10. September 1876. Programm: I. Ausstellung von Thiere»: ») Pferde: Zucht- und Gebrauchs-, Arbeits- und Luxuspferde, Hengste, Stuten und Walachen. d) Rinder: Stiere, Kühe mit dem Kalbe oder trächtige Kalbinen, Ochsen. Mastvieh: Stiere, Ochsen, Kühe, Schnitt-Kalbinen, Kal« binen, Terzen. e) Schweine: Eber, Mutterschweiue, Ferkel, Mastschweine ä) Schafe: Widder, Mutterschafe, Lämmer, Ziegen. 6) Kaninchen. k) Federvieh: Hühner, Gänse, Enten, Pfauen, Tauben, Singvögel. 8) Fische: Krebse. Vorführung der künstlichen Fischzucht, k) Jagdthiere: Federwild. II. Ausstellung von landwirthschaftlichen Boden-Erzeugnissen : k) Feldgewächse (in Pflanzen, Halmen, Samen) jeder Art, als: Körner- und Oelfrüchte, Futterkränter, Gräser, Knollen- und Wurzelgewächse, Hanf, Lein, Hopfen, Farb- und Gewürzpflanzen u dgl. b) Obst und Gemüse. III. Ausstellung von landwirthschaftlich-tcchnischen Erzeugnissen, wie: Mehl, Brod, Wein, Most, Bier. Spirituosen, Essig, Oele, Wachs, Honig, Zucker, conservierte Fleisch-, Gemüse-, Fruchtgattungen u. dgl.. Flachs, Hanf, Wolle, Seide, künstliche Dungmittel u. s. w. IV. Ausstellung von Erzeugnissen derForstwirthschast, wie: Holzgewächse, Samen, Stammabschnitte, Nutzholz, Sortimente, Bretter, Schindeln, Faßdauben, Harze, Terpentin, Waldwolle, Bast, Holzkohlen, Sammlungen von getrocknete« Pflanze», Samen, Holzarten, sorstschädliche Jnsecten, Eier n. dgl., ausgestopfte Thiere, Geweihe n. s. w. V. Ausstellung von land- und sorstwirthschaftliche» Maschinen, Geräthen uns Werkzeugen jeder Art, von Modellen zu dergleichen, von Jagdgeräth' schäften u. s. w. VI. Abhaltung eines Preis Pftügens. VII. Abhaltung eines Pferde-Rennens. VIII. Abhaltung eines FreischiekenS. IX. Volksbelustigungen. X. Verlosung von landwirthschaftlichen Gegenstünde« und Prämiierung: L) Verlosung der von dem landwirthschaftlichen Bezirksvereine Steyr angekauften Gegenstände nnter seine Mitglieder ; d) allgemeine Verlosung der vom Lomile der landwirthschaft-lichen Ausstellung und des Volksfestes in Steyr auf der Ausstellung angekauften Gegenstände; e) Prämiierung. XI. Freiwillige Anction von Ausstellungsgegenständen. Zur Beschickung der Ausstellung werden In- und Aus' läuder freundlichst eingeladen, und es sind die Anmeldungen hiezu spätestens bis zum 1. August d. I. an das Lo> mite der landwirthschaftlichen Ausstellung nnd des Volksfestes in Steyr zu richten, welches bereitwilligst jede weiter« Auskunft ertheilt. Landwirthschastliche Gerälhe u. vgl. müssen mindesten^ drei Tage vor Eröffnung der Ausstellung, lebende Thiere eder Art aber erst am Vortage der Eröffnung auf den AuS' stellungsplatz gebracht werden. Die Aussteller werden ersucht, das vorgeschriebe«« Gesundheits-Zeugnis der Thiere beizubringen, ohne welch«" die Thiere zur Ausstellung nicht zugelafsen werden könne»-Steyr im Mai 1876. , (364) 3—3 Das Comitv der landwirthschaftl. Ans stellung und des Volksfestes. - Wohnung, im schönsten Theile der Stadt gelegen, bestehend auS 8 Z'A' mern, Küche, Keller, Speisekammer, Holzlege und Dachls mer ist von Michaeli ab zu vermietheu. Näheres aus fälligkeit im Comptoir dieses Blattes. (234)«»^ Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.