LMcher Tliablnlt. Redaction und Expedition: Vahnhofgafle Nr. 15. PrLnumerationSpreise: 1/0 öür kaibach: Ganzj. fl. 8 40; InIertionSPreise: Ein« ,«namsH°us°rüj.-5^ Mittwoch, 7. August 1878. — Morgen: Cyriacus. LLbV 11. Jahrg. der Post: Ganzjähr. fl. 12. -eigen bis 5 Zeilen 2V fr. Bosnien und in der Herzegowina die nöthige Vorsicht gegenüber der heuchlerischen und verräthe-rischen Bevölkerung vor Augen halten. Es wird die Zeit kommen, wo auch die Perfidie des aufständigen Türken, des serbischen „Borstenviehtreibers" und des montenegrinischen „Hammeldiebes" vonseite der österreichisch-ungarischen Truppen nach Gebür ihren Lohn finden wird. Die blutige Saat vom 2. August 1878 wird butige Ernte bringen! Mögen die offiziellen und offiziösen Be-schwichtigungshofräthe noch so viel Rühmliches von der Loyalität der Bewohner Bosniens und der Herzegowina erzählen, für diese Mährchen wird sich kein empfängliches Ohr mehr finden. Wir bedauern unsere armen Truppen, unter diesen so viele aus unserem engeren Heimatlande Krain! Können sie mit Ruhe Aufenthalt nehmen in den Hütten Bosniens und der Herzegowina? Können sie mit Beruhigung einen einzigen Bissen Fleisch empfangen aus den Händen von Heuchlern und Verräthern? Der Berliner Kongreß, und mit ihm Graf Andrassy, dürfte die Rechnung ohne den Wirth gemacht haben! Das geflossene Blut unserer tapferen Soldaten zu rächen, wird in nicht gar ferner Zeit Aufgabe beider Reichsvertretungen sein. Der Klerus und die Neuschule. Am 25. April 1877 richteten die österreichischen Bischöfe in Sachen der neuen Volksschule an Se. Majestät den Kaiser eine Adresse. Erst nach Verlauf von nahezu anderthalb Jahren ist es uns vergönnt, einen Einblick in dieses von perfiden Denunciationen und Verdächtigungen gegen die Neuschule und deren Lehrerschaft strotzendes Schriftstück zu machen; die „Christlich-pädago-gischen Blätter" hatten nämlich die Freundlich- Saat und Ernte. Nachdem der Landmann seinen Acker sorgfältig bestellt, nachdem er den goldenen Samen der fruchtbaren Mutter Erde anvertraut hat, gibt er sich der Hoffnung hin, daß eine fruchtbare, reichliche Ernte seiner Arbeit Lohn sein werde. Nur zu oft wird die üppig wachsende Saat, die zum Schnitt reife reichliche Frucht durch Hagelschlag gänzlich vernichtet, die Hoffnung des Landmannes wird nur zu oft in wenigen Minuten bitter getäuscht ! Der Berliner Kongreß betraute Oesterreich-Ungarn mit der Mission, in die unter dem drückenden Joche türkischer Barbarei seufzenden und von den Greueln des Krieges verwüsteten Provinzen Bosnien und Herzegowina den Samen geistiger und materieller Kultur zu tragen, den Samen dort aus friedlichem Wege auszustreuen und die im Laufe der Kulturarbeit gewonnenen Früchte dem Wohle der beiden genannten Provinzen und ihrer Bevölkerung zu widmen. Die tapferen, ihrem obersten Kriegsherrn treuergebenen Söhne Oester-reich-Ungarns verließen den heimatlichen Herd, verließen Haus und Hof, Weib und Kind, um sich in fremden Ländern der mühevollen Aufgabe zu unterziehen. Die Diplomaten in Berlin bestellten die Saat, und Oesterreich-Ungarn hatte bereits am 2. August 1878 auf den Feldern zu Maglaj seine Frucht — siebzig Todte! Der Berliner Kongreß vermeinte, den Samen des Friedens ausgestreut zn haben, und Oesterreich-Ungarn erntete bereits einige Wochen nach der Aussaat — Blut und Leichen! Siebzig tapfere Söhne Oesterreich-Ungarns sind das blutige Opfer des schändlichsten Ver-rathes geworden! Nicht im offenen Kampfe, nicht Mann gegen Mann stehend, sind die Tapferen gefallen, sondern sie waren das Opfer der Hinterlist und des Meuchelmordes! Oesterreich-Ungarn büßte am 2. August 1878 wieder einmal seine weltbekannte Gemüthlichkeit, seine Leichtgläubigkeit. Oesterreich-Ungarn vermeinte, zur Realisierung einer Friedens- und Kulturmission berufen zu sein; die Führer der Occupatioustruppen liehen den heuchlerischen Loyalitätsversicherungen der Bewohner Bosniens und der Herzegowina ein allzugeneigtes Ohr; vlötzlich stürzt aus dem Verdeck der Meuchelmörder, der Verräther hervor und tödtet siebzig jener Männer, die Bosnien und der Herzegowina den Frieden bringen wollten. Wahrlich, eine scheußliche That, die Oesterreich-Ungarns tapfere und schwerbeleidigte Krieger nicht ungerächt lassen werden! Die Bewohner Bosniens und der Herzegowina haben Blut gesäet, sie werden dafür Blut ernten! Verrath spielte bei Maglaj die Hauptrolle. Es liebt zu offen auf, daß die Bewohner von Maglaj und Citluk nicht die einzigen Schuldigen sind, sondern auch die Türkei, Serbien und Montenegro ihre Hände beim falschen Spiele hatten. Die Türkei rief ibre Armee nicht ab, türkische Truppen fraternisieren mit den Aufständischen. Serbien strebt nach dem Besitz Bosniens, Montenegro nach jenem der Herzegowina; Serbien läßt auf österreichische Truppen schießen, und der Fürst von Montenegro erklärte laut: „Die Herzegowina müsse mein werden!" Die österreichisch-ungarischen Occupations-truppeu werden, nachdem der Verrath aus drei Feuerschlünden denselben entgegendonnert, noch manchen blutigen Strauß zu bestehen haben, aber es ist Zeit, daß das diplomatische Geplänkel schweige und jetzt die Uchatiusgeschütze ihre Tüchtigkeit erweisen. Die Occupatioustruppen haben die Blut-und Feuertaufe erhalten, und wir können nur wünschen, daß die Führer der tapferen Truppen bei Verrichtung des blutigen Kulturwerkes in Jeuilleton. Ein Jagdabenteuer Ernst des Eisernen. Vierhundert fünfzig Jahre und wol ettvas darüber sind es her, seit die Thäler an der Grenzscheide von Nordtirol und Hochbaiern vom muthigen Klang des Hüfthorns und des frischen, fröhlichen Jagdgeiohles erschollen und die Gletscherriesen ringsherum chr grollendes Echo dazu hinunter murrten. Herzog Ernst der Eiserne war mit „Weib und Mannen von Graz gekommen, hatte in Innsbruck für seinen Bruder, „Friede! mit der leeren Tasch - H"udel zu schlichten gesucht und eilte letzt, mude des ewigen Zankes und Haders und ledig der Regierungssorgen und Unbill, — hinaus zum freien und lustigen Jagen. Dicht an der Grenze Tirols, im geigen- und zitherkundigen Mitterwald, traf er mit dem bayrischen Vetter Ludwig und dessen Gefolge zusammen; darunter der schrift- und armbrustgewaudte Abt von Freisingen, ein Pappenheim, Wallsee, Türken-heimb u. a. m. In Herzog Einsts Gefolge glänzten Graf Schaumburg, dessen Haus eben Friede mit den habsburgischen Herzogen gemacht hatte, ein Stahremberg, Räuber, Stubenberg und was der edlen Namen mehr. Die Herzogin, bekanntlich die fabelhaft schöne Cimburgis von Masovien, eine Nichte des Königs Wladislaw von Polen, begleitete den eisernen Gemal aus einem feurigen Renner, gefolgt von ihrem Marechal, einem Herrn v. Zamoyski. Das Treiben hatte begonnen! Damals war die Jagd mehr wie heutzutage ein Bild des Krieges; das Jagdfeld war nicht beschränkt; man rückte sich von beiden Seiten des beliebten Reviers entgegen, die Treiber L Irr, tledauäaäs voran, das aufgescheuchte Wild zwischen beiden Jagdgesellschaften in der Mitte, — die Flügel absichtlich offen, denn hier war das, was unser modernes Nimrod-Reglement den „Anstand" zu nennen beliebt, und nur hier sollte eine Jagdbeute ehrlich gelten. Ernst der Eiserne, der, wie gewöhnlich, an den ersten Einleitungen und den gefahrloseren Jagdvergnügungen keinen Antheil nahm, dafür aber das Revier nach allen Seiten hin eifrig „beging", fand sich endlich zu nicht geringer Befriedigung inmitten eines schaurigen Winkelthales, durch welches die smaragdgrüne Isar über ihr zerklüftetes Schlangenbett sausend das Kieselgerölle abwärts schiebt. Das war der sogenannte „Schar-nitzergrund", eingeengt vom schroffen Karwendel und den hundertfach zerrissenen Abstürzen des Wettersteins, während in der Mitte die Felspyramide des Arnstein in die Wolken hinauftagt und den Wassern zuzuherrschen scheint: „bis hieher und nicht weiter!" Hier hielt der Herzog an. Nur das Rauschen der Isar oder etwa das heisere Gekrächze eines Gold- oder Beinbrechadlers, die heute freilich auch nicht einmal in diesen Felswüsten mehr horsten, — unterbrach die maiestä-tische Stille, und Herr Ernst schickte sich eben an, „innere Einkehr" zu halten und die schweigsamen Eisfelder mit ihren Schneerunfen und die unheimliche Tonlosigkeit der zackigen Spalten und Schlüfte mit seinem grollenden Gemüthe in Einklang zu bringen, als plötzlich zwei seiner Waidwerksknechte freudig, die Meute aufstachelnd, auf den Gebieter zurannten, aber nichts sonst hervorbrachten, als: „Der Eber! Der Eber!" , Im Nu war der Herzog aus den Bügeln. Ein ungeheurer Keuler, ein in seiner Wildheit ungemein prachtvolles Ungethüm, brach sich, unbändig schnaubend, blutend, das Gebrache von dickem weißen Schaum bedeckt, m rasender Wuth keit, den ganzen Wortlaut der bischöflichen Adresse zu bringen. Im Eingänge dieses Schriftstückes wird betont, daß den kirchlichen Organen bezüglich der Ertheiluug des Religionsunterrichtes und der religiösen Hebungen der zum Besuche der Volksschule angewiesenen Kinder eine durch die hiezu kompetenten Bischöfe geordnete und geleitete freie Bewegung eingeräumt werde und die Unterweisung in den profanen (?) Gegenständen eine solche Richtung empfange, daß durch dieselbe die Religion der katholischen Schüler, das Bekenntnis und die Uebung derselben nicht beeinträchtigt, vielmehr gefördert werde. Aufgabe der Volksschule sei es, die Jugend in den für den Kreis der Verhältnisse derselben nothwendigen und nützlichen Lehrgegenständen zu unterweisen, insbesondere dieselbe zu gewissenhaften Anhängern des religiösen Bekenntnisses heranzubilden. Die österreichischen Bischöfe jedoch erblicken in den Satzungen der Neuschule Bestimmungen, welche mit der angedeuteteu Aufgabe nicht verein« bar sind, ja derselben geradezu Widerstreiten. Die österreichischen Bischöfe wollen mit ihren Argusaugen sogar bemerkt haben, daß unter der Herrschaft der Neuschule die Bildung der Jugend nicht zugenommen, dagegen die Religion, Disciplin und Zucht bei der Schuljugend arge Schäden erlitten haben. Die Adresse rügt, daß die neuen Schulgesetze uicht in allen Provinzen der österreichischen Reichshälfte gleichförmig durchgeführt wurden; in einigen Provinzen steht den kirchlichen Organen ein größerer, in anderen ein geringerer Einfluß auf das Volksschulwesen zu. In einigen Diözesen hat die Durchführung der Satzungen der Nettschule sogar eine für die von der Kirche angestrebte religiössittliche Erziehung der Schuljugend sehr ungünstigen Verlauf genommen, die weltlichen Schulbehörden haben den Einfluß der Kirche abgewehrt und dem Klerus Widerstand entgegengebracht. Die Adresse beklagt, daß dieser Widerstand so weit ging, aus den Schulen Crucifixe und Heiligenbilder zu entfernen und die Theilnahme der Schuljugend an kirchlichen Prozessionen zu hindern. Die Adresse beklagt weiter, daß in vielen Lehrerkreisen gegen die kirchlichen Organe eine üble, kirchenfeindliche Gesinnung zutage trat und tritt, daß viele Lehrer sich als Apostel des Unglaubens entpuppen. Bei diesem Sachverhalte sei auf ein Gedeihen der Volksschule in Oesterreich nicht zu hoffen, im Gegentheil, der gänzliche Verfall der religiös-moralischen Erziehung der Schule stehe vor der Thür. Die Adresse beklagt, es seien Lehrbücher im Gebrauche, die jedes religiös-sitt- mitten durch Holz und Gestrunk Bahn, gerade auf den „Eisernen" losgehend. Ernst besann sich keinen Augenblick. Er riß die gewaltige Schweinsfeder heraus, stützte sich in das eine eherne Knie hinein und stemmte an das andere die eiserne Faust mit der stählernen Waffe. Blind, schnaubend und schnobbernd warf sich das gigantisch-ungeschlachte Riesenthier, das einen Pfeil im Leibe stecken hatte, auf den unerschrockenen Herzog. — Kling! Kling! Die Feder war entzwei gesprungen; der Jäger Stirn an Stirn des wüthenden Unholdes; im nächsten Augenblicke mußte dessen Gewehr die Eingeweide des Herzogs zerfleischen. Die Knechte schlugen ein Kreuz um das andere, die Hunde heulten! — Da schwirrte plötzlich etwas wie aus einer Katapultenschleuder von St. Hubertus wild fegendem ^agdtrosse schneidend durch die Luft. Ein schwerer Wurfspieß wars, von zielbewußter Faust geschleudert, der sich wie Gottes heißer Blitz in den Fetthals des runstigen Unthiers bis an des Schlünders hurtig pustende Wandungen hineinbohrte. (Schluß folgt.) liche Gefühl bei der Schuljugend ersticken und untergraben; hiedurch wird auch das Ansehen der Religion uud der Kirche empfindlich geschädigt, die Autorität des Religionslehrers herabgedrückt und verkümmert, das Ansehen des Klerus überhaupt herabgewürdigt. Die Adresse bringt in Erinnerung, daß die österreichischen Bischöfe bereits unterm 2. Mai 1872 die Regierung auf die schon damals mitunter zutage getretene, der religiös-sittlichen Erziehung der Jugend sehr abträgliche Ausführung der neuen Schulgesetze aufmerksam machte. Das Schriftstück legt Gewicht daraus, daß weltliche und geistliche Schulorgane Hand in Hand gehen uud freundlich zusammenwirken sollen; dieses Einverständnis sei in Schulen nicht möglich, deren weltliche Lehrer einem anderen als dem römisch-katholischen Glaubensbekenntnisse angehören. Die Adresse äußert sich dahin, daß die österreichischen Bischöfe dem Werke der Zerstörung der christlichen Grundlagen der Familie und der Gesellschaft nicht länger mehr zusehen können, sondern alle Mittel in Bewegung setzen müssen, um dem weiteren Umsichgreifen der „Schnlpest" ent-gegenzntreten. Die Bischöfe müsfen das Recht in Anspruch nehmen, in Sachen des Religionsunterrichtes und der Religionsübungen selbständig verfügen zu können und auf diesem Gebiete den Einfluß der „religionsfeindlichen" weltlichen Schulorgane abzuwehren. Der österreichische Episkopat verlangt nichts geringeres, als unverantwortliche Son-veräuetät der geistlichen Religionslehrerin der Volksschule, Unabhängigkeit des geistlichen Lehrers gegenüber den weltlichen Schnlbehöroen und Schulorganen: er verlangt, die Regentschaft über die Volksschule solle uach den Satzungen der weiland „politischen Schnlversassung" reuigen Sinnes in den Schutz der „alleinseligmachenden" Kirche zurückkehren. Der österreichische Episkopat verlangt, daß auch der Unterricht in den profanen Gegenständen — Lesen, Schreiben, Rechnen, Naturgeschichte u. s. w. — nach jener Methode, nach jenen Formen und auf Grund solcher Lehrbücher erfolge, welche der hochwürdigste Episkopat im Wege der Diktatur für gut heißen wird. Nach Ansicht der hochweisen Bischosscongregation würden Katechismus, Evangelium und ein Lesebuch, worin von nichts anderen, als von den Heiligen der römisch-katholischen Kirche, ausnahmsweise vom büßenden Kaiser Friedrich in Canossa und vom reichen Peterspfennig-Erträgnisfe erzählt werden darf, genügen ; denn es liegt im wohlverstandenen Interesse des Klerus, daß das Auge des römifch-katho-lischen Christen vom Sonnenstrahle der Freiheit und des Wissens nicht geblendet werde. Der Episkopat eifert gegen die Anstellung von Juden, Protestanten und anderen Cultusange-hörigen als Lehrer an Volksschulen, ganz darauf vergessend, daß der Gründer der römisch-katholischen Kirche in höchst eigener Person dem Stamme Juda angehörte und das Evangelium des Friedens und der Duldung, der Demuth und Liebe predigte. Der Episkopat sendet Jupiters Blitz und Donner über die Häupter der weltlichen Schulbehörden, über die weltliche Oberaufsicht der Volksschule und möchte gar so gerne seine tonsnrierte Autorität über jene des Staates erhoben wissen. In aufgeklärten, freiheitsfreundlichen Bevölkerungskreisen gewährt die Thatsache volle Befriedigung, daß die bischöflichen Adressen vom 2. Mai 1872 und 25. April 1877 die denselben gebüren-den Erledigungen erfuhren, beide wanderten in den — Papierkorb. ^ Ein freies Wort. Die National-Reform-Union in Manchester nahm gegenüber den Vorgängen beim Berliner Kongreß und mit Beziehung auf die zwischen der englischen und türkischen Regierung gepflogenen Verhandlungen nachstehende zwei Resolutionen an: 1.) „Die Konferenz drückt hiemit ihre Ueber-zeugung aus, daß die englische Regierung durch die Einleitung von Unterhandlungen und den Abschluß des anglo-türkischen Vertrags sich eines erschwerten Actes internationaler Jmmoralität und Unehre schuldig gemacht, die Prinzipien der Con-stitntion offen verletzt und die Prärogative der Krone gröblich mißbraucht und dadurch die englische Nation in augenblicklich große und für die Zukunft noch größere Gefahren und Schäden gestürzt hat. Daß die Konferenz, indem sie sich dafür ausspricht, daß die Politik der Regierung sofort dem direkten Urtheil des Volkes unterworfen werde, an das Parlament das Ver- langen stellt, den angeblichen Vertrag für null und nichtig zu erklären und die Minister, deren üble Rathschläge die Königin zur Billigung des Vertrages bestimmten, in Anklage zu ve^setzm." 2.) „Die Konferenz ist der Meinung, daß es, um die Interessen des Friedens und der Freiheit auf eine sichere und dauerhafte Grundlage zu bringen, als dienlich erscheine, das Recht, über Krieg und Frieden zn entscheiden, unter die direkte uud unmittelbare Kontrolle der Gesetzgebung zn bringen, und daß kein Krieg erklärt oder Vertrag abgeschlossen werden soll, welcher die Nation in Krieg verwickeln könnte, ohne die ausdrückliche Billigung des Parlaments." Deutschland und der Vatican. Fürst Bismarck und Nuntius Masella stehen in Verhandlungen, der Vatican läßt bereits Instructionen für den Klerus in Preußen ausa.beiten, böse Hungen erzählen, der deutsche Reichskanzler will eine Vergnügungsreise nach — Canossa unternehmen, kurz gesagt, Preußen ist auf dem besten Wege, seinen allzu energisch geführten Krieg gegen die römische Curie aufzugeben und in den Hafen des Vaticans einzulaufen. Die Römlinge intonieren infolge dieser erfreulichen „Wendung durch Gottes Fügung" bereits das „Alleluja" nnd glossieren die Sinnesänderung des für unbeugsam gehaltenen Reichskanzlers. Die „Germania" schreibt: „Im Vatican ist man immer, auch unter Pins IX-, zu Unterhandlungen bereit gewesen: an der Spree hatte man aber das stolze Prinzip aufgestellt, daß der Staat einseitig seine Grenze gegenüber der Kirche zu bestimmen habe. Von diesem Prinzip ist man jetzt tatsächlich abgegangen, insofern man Unterhandlungen mit Rom aufnimmt. An und für sich bleibt es uns gleichgiltig, aus welchen Gründen der Reichskanzler den Kirchenconflict beizulegen wünscht. Wir haben den Fürsten Bismarck niemals für einen Freund der katholischen Kirche gehalten und werden das auch niemals thnn. Viele Anzeichen liegen vor, wornach er es sogar für seine Mission hält, die Reformation Luthers fortzusetzen — ein Bestreben, das ausgesprochenermaßen viele in seiner Berliner Umgebung theilen. (!) Aber er sieht ein, daß mit der Hortdauer des Kulturkampfes Preußen und das junge deutsche Reich in seinen Grnndveste.l erschüttert wird, und deshalb wünscht er die Beendigung eines Conflictes, der einen Verlauf ganz wider sein Erwarten genommen hat. Darum ist er von seinem Grundprinzip abgegangen, und das genügt uns vorläufig." Die Agitationen der „Jtalia irredenta" haben bis heute noch nicht ihren Abschluß gefunden, eine ganze Reihe von Meetings wurde in den letztabgelaufenen Tage» in Szene gesetzt. In der Nacht vor der Ankunst des Königs und der Königin in Mailand wurden daselbst zu Tausenden Placate mit den obligaten Schlagworten: „Nach Trient! Nach Triest! Nach Istrien! Fort aus Italien mit dem Fremdling!" angeheftet. Die Polizei ließ diese Placate herabreißen und nahm mehrere Verhaftungen vor. In dem Augenblicke aber, als die königliche Equipage und die Wagen des Gefolges an dem Dom vorbeifuhren, strömte von allen Thurmspitzen der Kathedrale ein wahrer Wolkeubruch von Flugblättern mit der Inschrift: I'rsuto! ^ Iiiests! ^1' Istria!" hernieder — es waren deren vielleicht 30- bis 40,000 — so, daß die Majestäten und ihr Gefolge sammt den Wagen vollständig davon überdeckt waren. TaMneuitzkeitrn. — Monarchenbegegnung. Kaiser Franz Joses wird heute den deutschen Kaiser in Bad Teplitz begrüßen. — An direkten Steuern sind im ersten Semester l. I. 41.690,000 fl. eingegangen. In der gleichen Periode des Jahres 1877 betrugen diese Einnahmen 41.138,000 fl. Der Erfolg im Jahre 1878 ist daher um 552,000 fl. günstiger, als jener im Jahre 1877. Die indirekten Abgaben lieferten in der bezeichneteu Periode des laufenden Jahres ein Reinerträgnis von 75.908,000 fl. In dem gleichen Zeiträume des Jahres 1877 wurde bei diesen Eiiinahmszweigen ein Reinerträgnis von 75.590,000 fl. erzielt. Es ist daher auch hier der Erfolg im laufenden Jahre günstiger, als jener im Jahre 1877, nnd zwar um 318,000 fl. Beide Steuergattungen zusammengenommen ergaben im ersten Semester 1878 ein um 870,000 fl. höheres Reinerträgnis als im Jahre 1877. — Jubiläum. Das Personale der Hof-und Staatsdruckerei in Wien feiert am 10. August eine seltene Feier: Fünf Männer aus der bewährten alten Garde der Staatsdruckerei begehen fast gleichzeitig ihr fünfzigjähriges Setzerjubiläum; die Herren Woehlert, Burk, Giuselmayer, Ratonitsch und Gra-melmayer haben durch 50 Jahre als treue Pionniere der Bildung und der Wissenschaft, als wahre Träger der Kultur am Setzerkasteu gewirkt. Zur Feier dieser ehrenvollen Wirksamkeit während eines halben Jahrhunderts findet in der Bierhalle von Dreher in Wien am 10. August ein Bankett statt. — Montanistentag. Tagesordnung sür den am 11., 12. und 13. d. M. in Leoben abzuhaltenden Montanistentag: Sonntag den 11. Angnst, abends 8 Uhr: Gesellige Zusammenkunft im Saale des „Hotels Post." Montag den 12. August, vormittags 9 Uhr: Erstattung des Geschäftsberichtes und Neuwahlen. Au diesen geschäftlichen Theil reihen sich die Vorträge, von welchen bisher folgende angemeldet sind: 1.) Vom Hofrath v. Tnn-ner: „Bericht über eine im Winter 1876—77 von Patrik Peterson in Großbritannien unternommenen Reise." 2.) Vom Direktor W. Mayr: „Ueber das Walzen von doppelt r-Eifen." 3.) Vom Berg-akademie-Professor Kupelwieser: „Ueber das Hüttenwesen auf der Pariser Weltausstellung." 4.) Vom Professor Hippmann: „Ueber Grubenventilation." 5.) Vom Bergingenieur Jaritz: „Skizzen von einer fachmännischen Reise nach Deutschland, Belgien und England." — Abends 8 Uhr: Festtafel im Saale des „Hotels Post." — Dienstag den 13. August: Ausflug auf den Erzberg und nach Eisenerz. Der deutsch-österreichische Eisen-bahnverern wurde an der Küste von Seeland von den Spitzen der dänischen Bahnen festlich empfangen. Nach Besichtigung der speziellen Betriebs-einrichtungen fand in dem reizenden Seebade-Orte Klampenborg ein großes Festdiner statt. — Noch ein Kongreß. Am 12. d. M. wird in Paris der internationale Kongreß für gerichtliche Medizin tagen. Programm: 1.) Von den gerichtsärztlichen Sachverständigen und Gutachten; 2.) von der Bedeutung der subpleuralen Blntunter-lansung für die gerichtliche Medizin; 3.) schließen sich die Augenlider nach dem Tode spontan und in welcher Weise? 4.) von der Rolle des ärztlichen Sachverständigen bei Verwundungen und Schädelbrüchen; 5.) gerichtlich-medizinische Fragen hinsichtlich des Gebrauches schmerztödteuder Mittel; 6.) ge-richtlich-medizinische Fragen in Scheidungssachen; 7.) von der Lebensfähigkeit; 8.) von der Frage des Ueberlebens; 9.) gerichtlich-medizinische Fragen, die aus Anlaß der Lebensversicherungen aufgeworfen werden können. — Diamantenverkauf. Die öffentliche Versteigerung der Diamanten der Königin Jfabella hat am 2. d. M. in Paris ihr Ende erreicht. Das Gesammterträgnis dieser Anction, welcher in den Annalen des Hotels des Ventes ein bleibender Platz gesichert ist, belief sich auf 3.437,006 Francs oder, wenn man den fünfperzentigen Zuschlag, den die Ersteher zu leisten haben, hinzurcchnet, auf 3.608,856 Francs 50 Centimes. — Für ärztliche Kreise. M. M. Hardy erstattete in einer Sitznng der ärztlichen Societät in London Bericht über eine von ihm mit Hilfe eines Elektromagneten kürzlich vorgenommene erfolgreiche Operation. Durch einen unglücklichen Zufall war einem Hufschmied ein kleiner Eiscnsplitter durch die Pupille in die Krystall-Linse des linken Auges gedrungen ; alle nur möglichen Versuche, den Splitter zu entfernen, hatten sich als erfolglos erwiesen. Da kam der vorgenannte Arzt, der von dem Vorfall Kunde erhielt, auf die glückliche Idee, mit Zuhilfenahme der magnetischen Kraft die Operation des Unglücklichen zu versuchen. Unter Anwendung eines in den Stromkreis von zwei Grove'schen Elementen eingeschalteten Elektromagneten, welcher allmälig der Hornhaut des Auges genähert wurde, gelang in der That die Operation vollkommen. Schon bei einer Entfernung von vier Zoll sprang der Eisensplitter aus der Linse heraus gegen die innere Fläche der Hornhaut und fiel von da in die sogenannte vordere Augenkammer, aus welcher derselbe mit Leichtigkeit entfernt werden konnte. Lokal- und PromnM-Ängelegenheiten. — (Für die armen Reservistenfamilien in Krain) sind bis gestern 2935 fl. 82 kr. an Sammlungsgeldern eingegangeu. — (Der Laibacher Turnverein) veranstaltet am Sonntag den 11. d. zu Ehren des Turnvaters Jahn im Garten „zum grünen Berg" ein Fest. Aus der Tagesordnung stehen: Schauturnen, Mnsikprodnction, Garteubeleuchtuug. — (Münzensund.) Bor einigen Tagen fand ein Torfstecher auf dem Laibacher Moraste sechs Stück silberne Münzen, in der Größe eines Zwanzigerstückes. Dieselben tragen die Inschrift und das Bildnis des Claudius Augustus und befinden sich in sicherer Aufbewahrung. — (Vier Staatsstipendien,) jedes zu 400 fl., sind für 2 laudwirthfchaftliche und 2 sorst-wirthschastliche Eleven an der k. k. Hofchule für Bodenkultur in Wien zu besetzen. — (Ein Diurnist) wird beim Bezirksgerichte Kronau ausgenommen. Derselbe muß im Grundbnchsgeschäste bewandert sein. — (Fruchtlieferung.) Die k. k. Berg-direction in Jdria hat die Lieferung von 1000 Hektoliter Weizen, 1000 Hektoliter Korn und 500 Hektoliter Knkurutz ausgeschrieben. — (Aus der Touristenwelt.) GrasNako, ein ungarischer Kavalier, bekannt als leidenschaftlicher Tourist, hat mit einem echt ungarischen Vierergespann eine Tour über Radegund, Voits-berg, Köflach, Judenburg, St. Veit, Völkermarkt, Eisenkappel, Bad Vellach, Seeland und Krainbnrg nach Veldes unternommen. — Nebst den bereits genannten Bergführern wurden nach Bericht der „Klagenf. Ztg." ferner für das Jahr 1878 mit Bergführerbüchern für Touren von Heiligenblut aus versehen: Anton Lackner zu Zlapp und Hof, dann Anton Granögger aus Untertauern. — (Zur Triest-Trientiner Frage.) Der Triester Korrespondent de- „Pester Lloyd" ist über Triest nicht absonderlich gut zu sprechen, er widmet den social-politischen Zuständen von Triest einen längeren Artikel, der folgende Stellen enthält: In Triest fügt sich jedermann dem dort herrschenden italienischen Terrorismus, gegen den es dort keinerlei Schutz gibt; in der dortigen deutschen Gesellschaft findet sich der Mnth nicht, gegen diese „cynische Vaterlandslosigkeit" zu reagieren; den dortigen Behörden wird „amtliche Zaghaftigkeit, Unkenntnis der Verhältnisse, ja sogar Pflichtvergessenheit zum Vorwürfe gemacht;" für den in Triest herrschenden Terrorismus der Jtalianifsimi müsse der Minister des Auswärtigen, Graf Andrassy, zur Verantwortung gezogen werden, — die Höflichkeiten, mit welchen der Minister der italienischen Regierung aufwartet, tragen in Triest schlechte Früchte; ein großer Theil der in Triest domieilierenden italienischen Ausländer gehört in die Klasse der „Abenteurer, Diebe, Betrüger und Gauner", die in Triest die öffentliche Ruhe und Sicherheit gefährden; „dieses ausländische italienische Gesindel steht unter dem Schutze der Progressopartei und — des hiesigen italienischen Generalkonsuls. Wenn die Majorität unseres Mu-nicipiums Demonstranten braucht — sie holt sich dieselben gegen billige Bezahlung aus diesem vagabundierenden, zum Theil auch an der Börse lungernden Gesindel. Wenn ein italienisches Gericht einen flüchtigen Verbrecher verfolgt, so sucht es ihn zuerst in Triest, und unsere Polizeidirection wird in dieser Beziehung Vonseite der italienischen Behörden hinlänglich beschäftigt;" die energische Action der Triester Polizeidirection habe vom Grafen An-drassy eine ernste Rüge erfahren, der Polizei-direction werden die Hände gebunden; die Demonstranten bedrohen öffentliche, österreichisch gesinnte Geschäftsleute; der in Triest residierende italienische Generalkonsul schützt die Demonstranten; es sei endlich an der Zeit, daß die Statthalterei und Polizeidirection in Triest von Wien aus einen Wink bekäme, dahin lautend, daß Triest binnen 24 Stunden von der italienischen „Agitatorenbande" gesäubert werde; in Triest terrorisiert der Italiener den Deutsch-Oesterreicher, Graf Audrassy unterstützt diesen Terrorismus und das Ministerium deS Innern schweigt. So bekommt der „deutsch - österreichische Michel" von allen Seiten Prügel! — Wenn nur der zehnte Theil dieser vom Korrespondenten des „Pester Lloyd" gerügten Uebelstände auf Wahrheit beruht, müßten wir Triest und seine Lage tief und aufrichtig bedauern! — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der Uschereiverein in der Steiermark überreicht dem Abgeordnetenhause des Reichsrathes eine Petition, womit die Bitte gestellt wird: „Ein hohes Haus der Abgeordneten geruhe Veranlassung nehmen zu wollen, daß der betreffende hochansehnliche Ausschuß des hohen Hauses den von der hohen k. k. Regierung in Vorlage gebrachten Gesetzentwurf, betreffend die Ausübung und den Schutz der Fischerei, ehestens in Berathung ziehen und diese mit thnnlichster Beschleunigung zu Ende führen wolle." — Mit der Organisierung des Postdienstes in Bosnien sollen die Beamten des Agramer Postamtes, die Herren Postamts-Sekretäre Hradeeky und Krecmar betraut werden. — Die klerikale Partei in Kärnten entwickelt anläßlich der Landtagswahlen eine rege Thätigkeit. Der mit salbnngsreichen Floskeln gewürzte Wahlaufruf enthält folgende Schlußstelle: „Wähler! Haltet fest an den Grundsätzen der österreichischen Rechtspartei, wenn Ihr Schutz wollet für die Freiheit und Unabhängigkeit der katholischen Kirche, wenn Ihr eine christliche Erziehung Enrer Kinder in confefsionellen Schulen, wenn Ihr den Frieden unter den Nationalitäten haben, wenn Ihr unser liebes Kärnten gut katholisch nnd schwarz-gelb erhalten wollet. Wählt also nur die Männer, die Euch das Landeswahlcomite der Rechtspartei vorschlägt — die werden in Eurem Sinne im Landtage sprechen und handeln. Die Kandidatenliste wird später bekanntgegeben. Wähler, wählt Wahlmänner, die der konservativen Partei angehören!" Witterung. Laibach, 7. August. Morgens und vormittags leicht bewölkt, Sonnenschein, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 18 6°, nachmittags 2 Uhr -j- 26 3° 0. (1877 20 0°; 1876 U- 24 2- 6.) Barometer im Steigen, 734 58 mw. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 20 4", um 0 6° über dem Normale. _____________________ Angekormnene Fremde am 6. August. Hotel Stadt Wien. Marschall, Oberlandesgerichtsrath; Bacher, Sekretär; Büchler, Kfm.; Dr. Singer, k. k. Assistenzarzt, und Ehrlich, Wien. — Schreiber Joseftne, Görz. — Edl. v. Kleinmayer, Prof., sammt Gemalm, Capodistria. — Brandstetter, Inspektor der Versicherungsgesellschaft, Graz. — Turk, Kfm., Suchen. — Leopold, Kfm., München. — Bentfchina, Hdlsm., Mostrau. HotelZElefant. Pollak, Gurkfeld. — Torbar, Realschuldirektor, und Schüller sammt Frau, Agram. — Heyd, Beamter; Dr. Peiutinger, Oberarzt; Braune, Kfm., und Hendrich, Wien. — Kechler, Beamter; Mnsner Josef, Privatier; Musner Franz sammt Gemalin, und Micic, Triest. — VallentsitS, k. k. Oberst und General-stabsches, Graz. — Kovaüie, Psarrdechant, Treffen. Hotel Europa. Bochenek, Ung.-Hradisch. — Ruzo, Mon-saleone. Sternwarte. Duchich, Doktorsgemalin, und Barbarsky, Apothekersgemalin, Bolosca. — Tominz Emilie, Ratschach. Mohren. Pichl, Sattlermeistersgattin, und Flitsch Julie, CM. — Nüster, Oberlehrer, Freiberg. — Cerovsek, Heil. Geist. — Braune, Gottschee. — Lapet, Graz. — Peccirik, Gurkfeld. — Kosmak, Trisail. — Schubitz, Wien. Verstorbene. Den 6. August. UrsulaSever, Inwohnerin, 58 I., Florianigasse Nr. 46, Lungentuberkulose. Den 7. August. Ignaz Stuler, Arbeiterssohn, 20 Tage, Hradeekydorf Nr. 2, Fraisen.______________________ Gedenktafel über die am 10. A u g u st 1878 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., Belauc'sche Real., Niederdorf, BG. Seno- ^ BG. Stein. Oberlaibach. Wien, 7. August. Wie verlautet, werden zur Bewältigung des Aufstandes noch drei Divisionen mobilisiert werden. Mostar, 6. August. Einer Mittheilung aus Serajewo zufolge proclamierte Hadschi Loja das religiöse Gesetz Korans (Scheriat) als ausschließliches bürgerliches Gesetz. Die Christen sind darob in gesteigerter Aufregung. Mostar, 5. August, nachmittags 6 Uhr. Die österreichischen Truppen sind, ohne Widerstand gefunden zu haben, hier eingerückt und wurden festlich empfangen. Budapest, 6. August. Jusgesammt sind 163 Wahlen bekannt, wovon 104 Kandidaten der liberalen Partei, 30 der vereinigten Opposition, 17 der äußersten Linken, 4 Nationale und 5 außerhalb der Parteien stehend als gewählterscheinen; bei dreien kommt es noch zur Stichwahl. setsch. — 3. Feilb., Ales'sche Real., Uran — 3. Feilb-, Dolene'sche Real., Niederdorf, BS — Reass. 3. Feilb., Rupert'sche Real., Grdb. aä Sonnegg, BG- Laibach. — 3. Feilb., Rojc'sche Real., Kosese, BG. Laibach. — 3. Feilb., Tratnik'sche Real., Kleinmlatschon, BG Laibach. — 3. Feilb., Pattar'sche Real., Grdb. sä St. Marein, BG. Laibach — 2. Feilb., Natlakcn'sche Real., Präwald, BG. Senosetsch. — 2. Feilb-, Krusissche Real., Präwald, BG. Senosetsch. — 2. Feilb, Svigelj'sche Real., Niederdorf, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Sparemblek'sche Real., Niederdorf, BG. Loitsch. — Reass. 2. Feilb., Zni-derAi'sche Real., Zesta, BG. Großlaschiz. — 2. Feilb., Tomin'sche Real., Stope, BG. Großlaschiz, - 2. Feilb., Novak'sche Real., Podgoro, BG. Großlaschiz. — 2 Feilb., Furlan'sche Real., Slap, BG. Wippach, — 2. r^eilb^, Se-meni'sche Real., Gradische, BG. Wippach. — 2 Feilb., Urbani'sche Real., Siegersdorf, BG. Neumarktl. — 2. Feilb., Saplotnik'fche Real., Kreuz, BG. Neumarktl. - 2. Feilb., Kukar'sche Real., Perbise, BG. Möttling. — Reass. 2. Feilb., Rezek'sche Real., Bojansdors, BG. Möttling. — Reass, 3. Feilb., Kikel'sche Real., Jglack, BG. Laibach. — 1. Feilb., " p'sche Real., Pleschiuze, BG. Laibach. — Relie. Ster-Her Real., Zesta, BG. Großlaschiz — Relic. Jakliü-Real.. Podgorica, BG. Großlaschiz. _____________________________ Wiener Börse vom 6. August. Allgemeine §taatr-lclmkä. lapierrente . . . -ilberrente . . . Goldrente .... Staatslose. 1839. „ 1854. 1860. „ 1860(5tel) 1864. . . Grunäentkaftuagr- Obligationen. Galizien............ Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . Ungarn............... Geld 6410 66-05 7405 318 — 108 — 113 50 12150 142'5V 84— 76 77 — 79 25 Anäere öftentlicke Ankeken. Donan-Regul.-Lose Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aetien v. Landen. Kreditanstalt f.H.n.G LScompte-Ges., n.ö. Nationalbank. . . . Ware 64-20 6615 7415 320'-108 50 11375 122 — 142 75 104 75 85 25 92 80 263 20 Aetien v.Tr«m»port Anternekmangen. Alföld-Bahn.... Donau - Dampfschiff Elisabeth-Westbayn Ferdinands-Nordb. Franz-2osevh-Bahn. *)aliz. Karl-L ' ^ ^ ^ Lndwigb. Lemberg - Czernowitz Lloyd-Gesellschaft . 125 50 496--17175 2045 136 50 24075 135 50 553 — 84-75 76 75 77-50 80- Nordweftbahn . . . NudolfS-Bahn . . . Staatsbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . Psanäbriese. Bodenkreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- 105-25 85 50 93— 263 30 826 - 126 — 497— 172 25 2050 137— 241 — 136 — 554 — Geld 117 50 123 50 265 77— 123— 107— 94— 98 90 Priorität»-Obkig. Elisabethbahn, I.Em Kerd.-Nordb. i. Silber ' ranz-Ioseph-Bahn. ^aliz.K-Ludwigb,i.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Cm. Südbahn L 3 Perz. »5 » -Privatkose. Kreditlose . . . RudolsSftistung. Devisen. London Gekäsorten. Ware 118— 124 — 265 50 77 50 123 50 107 60 9450 99— 94 50 91— 104 50 89— 99 75 88 50 68 — 157 — 11175 95 25 16250 14 75 11540 9150 105 — 8925 100— 88-75 69 50 158 112 25 9550 163— 15 25 115-50 Aufforderung. Die P. T. Kunden der Georg Lercher'schen Buchhandlung werden ersucht, die ausständigen Beträge zuversichtlich bis 20. August l. I. einzubezahlen. (360) 2—1 Die Concursmasse-Verrvaktung. Kundmachung. Es wird einem P. T. Publikum hiemit zur gütigen Kenntnisnahme gebracht, daß bei A. Mckenörenner, Rathausplatz Nr. 11, von heute a» wegen Umänderung in ein Wäsche- und Putzartikelgeschäst das große Warenlager von Leintücherleinwand, Rumburger und Hohenelber Weben, Creas und Garnleinen, Tischtüchern, Servietten, Handtüchern und Zwillichen unter dem Kostenpreise abgegeben wird. (358) 3-1 Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt L. ^ Hamann, Hauptplah Nr. 17. Auch wird Wäsche genan nach Maß und Wunsch an» gefertigt und nur beschaffende Hemden verabfolgt. (23) 52 Dukaten............ 20 Francs . . . . > 100 d. Reichsmark Silber............ 5-48 9-24^ 57 05 100 60 5 50 9 25»/, 57 IN 100 70 Telegrafischer Kursbericht am 7. August. Papier-Rente 63 60. — Silber-Rente 65 65. — Gold-Rente 73 70. — 1860er Staats-Anlehen 112 75. — Bank-aetien 822. — Kreditaetien 261 75. — London 115 80. — Silber IM 80. — K. k. Münzdukaten 5 r>1. — 20-FraneS-Stücke 9 27. — 100 Reichsmark 57 1c>. Rath und Hilfe in jeder disereten Damenangelegenheit. Hebamme Crison, Wien, Schwarzspanierstraße 20, Thür 11- (345) 5-3 Das 120 Seiten starke Bnch: (sss) e—r und Gicht Rheumatismus, eine leicht verständliche, vielfach bewährte Anleitung zur Selbstbehandlung dieser schmerzhaften Leiden — Preis 10 kr. ö. W., — ist vorräthig in der Buchhandlung von Xlelnmrt^r L Lumderx in Laibach, welche dasselbe auch gegen Einsendung von 12 kr. ö. W. franco per Post überallhin versendet. — Die beigedruckten Atteste beweisen die außerordent-lichenHeilerfolge der darin empfohlenen Kur. Telegramme. Wien, 6. August. Die „Wiener Abendpost" publiciert ein Telegramm des Kommandos der 80. Truppendivision, wonach am 5. d. ein vierter Aufstandsversuch der Türken in Grailanica unterzrückt wurde. Ein Oberlieutenant und vier Mann ind verwundet. Unter den gefangenen Türken ind 13 verwundet, die Anzahl der Todten ist edoch noch unbekannt. Die „Abendpost" meldet ferner nach Bericht des 13. Corpskommandos vom 5. d. M., daß auf dem Vormarsche von Doboj der Vortrab bei starker Biegung der BoSna nördlich KoSna's mit Gewehrschüssen empfangen wurde, die mnhamedani-schen Aufständischen sind aber auf der linken Flanke umgangen und nach L'/Mndigem Gefechte gegen Kosna geworfen worden. Gesammtverlust: 2 Mann todt; 1 Lieutenant und 8 Mann verwundet. Die Stärke der Insurgenten betrug hier angeblich 1500 Mann- Die Haltung unserer Truppen ist ruhmeswerth. Bei fortdauerndem Regenwetter wurde der Marsch auf Maglaj fortgesetzt. Wir wünschen mit einer leistungsfähigen Ai'iililillt-Klii'ili in Verbindung zu treten, und erbitten uns Offerte: V. MM L M iu Prag. (359) 2-1 Fracht- und Eilgutbriefe mit 8üä- unä Kll^okfbaknftcnixek stets vorräthig in L MW Buchhandlung in Laibach. Flaschenbier ^ (Märzen-Export) aus der llkr MM Alkr in Leopoldsruh bei Laibach wird in Kisten von 25 Flaschen auswärts versendet. Bestellungen aus Biere in Gebinden und Flaschen werden direkt in der Brauerei oder in deren Depots mit Eiskellern: in Triest bei Herrn K. 6. Lorlssr, Monte verde Corso Nr. 43—45; Agram bei Herrn Aalli. RsnLI, Seidcuspinnergasse Nr. 512; Cilli bei Herrn ^iitov I'rlxner, „Hotel Elefant", Ringstraße Nr. 32; Tarvis bei Herrn I>vonlmrät llxrendavk ; Krain-burg bei Herrn kranr Lolenx, Handelsmann, und bei Herrn keler Lassnik, Handelsmann in Laibach, erbeten. (278) 8 Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bambcrg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.