tnr Kunst, Literatur, Theater n. geselliges Lebe». Nedigirt von Leopold Kordosch. ^ 2. Montag am O. Mai Ä83S. dieser Zeitschrift erscheine» wöchenOick zwei Nummern, jedes Mol ei» halber Bogen. Ver Preis des Blattes ist in Laibach ganzjährig ß, tL^° Von bezahlt. Alle k. s. Possämter nehmen Pränumeration an. In Laibach pränumerirl man beim Verleger »m Raan, Nr. >y<>, im ersten Niocke, Zu spät. (Für Musik.) Ta h ein Maienroslein blühen Als die Blätter schon verweht» Und ich seufzte: Arme Rose, Wehe dir, du kamst zu spät! Line» Falter sah ich schimmern Kalt »om frühe« Nord umweht. Und ich seufzte: Armer Falter, Wehe dir, du kamst zu spät! So auch kenn' ich eine Liebe, Wie ein Wrat »om Sturm verweht — Maienröslein, Falter, Liebe, Ach, zu sxnt,-zu spät, zu spät! — Job. Nep. Vogl. Vaterländische Grinuerunge» Von H. ». C. — — et memini'zze ,'uv«r. X Ignaz Caetan von Buset zu Feistenberg, Bi­schof von Trieft. Auf dem Familiengute Nuckenstein (Taritschendorf) an der Save in Unterkräin, erblickte Ignaz Caetan v. Buset am 11. August 1715 das Licht der Welt, und in der Haupt­stadt seines Vaterlandes, nämlich zu Laibach, machte er seine Vorbereitungsstudien. — Die Theologie hörte er am deutschen Collegium zu Rom, wo er sich die theologische Doktorwürde erwarb. Schon 176», also kaum 24 Jahre alt, trat Buset auf einer Pfarre in Oesterreich in die Seelsorge; fünf Jahre darauf, das ist, im Jahre 1771 wurde er bereits zum Probsten des Capitels zu Mitter­bürg ernannt, als welcher er nebstbei mehrere geistliche Aemter bekleidete. Die Auflösung des Bisthums Biben hatte für Buset zur Folge, daß er als General-Vicar jene Diöces sowohl, als die von Parenzo zur Administrirung überkam, und als hierauf die Diöcesen von Triest und Biben (1789) im Bisthum Gradiska vereinigt wurden, vertrat Buset das Amt eines Kreisdechants von ganz öster. Istrien; bei Wie­derherstellung des Bisthums Triest (1781) wurde Bu ­ set aus allerhöchster Huld Canonikus, dann Probst des restaurirten Capitels von Triest, und Bischof Graf Sig­mund Hochenwart, gleichfalls unser Landsmann, auf den Krain stolz seyn darf, ernannte ihn zu seinem Gene-ral-Vicar. Bischof Sigmund Graf v. Hochenwart erhielt mit der päpstlichen Bulle vom 12. September 1784 den Bi­schofsstuhl von St . Polten in Oesterreich, und am 8. Ok­tober desselben Jahres wurde Buset vom Triester Dom­kapitel als Vicarius der erledigten Diöcese erwählt, und ihm die dem Capitel heimgefallene, geistliche Jurisdiktion eingeräumt. Hierauf wurde Buset durch allerhöchsten Be­schluß und mit Bestätigung vom heiligen Stuhle, der 8«te Bischof von Triest, als welcher er am H3. Oktober 17»« vom Laibacher Erzbischof Michael Baron Brigid o unter Assistenz des WeihbischofZ, Bischofs von Derbe, und Gene­ral-Vicars Franz Freiherrn v. Reigersfeld , dann des infulirten Erdecans Bernardin Camnich, in der Kathe­dralkirche zu St . Just feierlichst consecrirt wurde. — Die Installation und Besitznahme der Diöcese fand am 30. desselben Monats Statt, worauf der neue Oberhirt die Huldigung und den Handkuß des Domcapitels, und die Glückwünsche einer Deputation der gelehrten Gesellschaft der Arcadier, deren Mitglied er schon früher war, em­pfing. Der Exjcsuit Franz Paul Sulvin i verherrlichte dieses Fest mit nachstehendem Sonette: ßltero pllütur, e!>o il mLi-t» !,?> cullnellto In yuelitl!, » ollisOe. vl l mollerne empi« mllzüiinß nziitntu, l're««o nl iieri^Iin >I ^rsiz^» 'I'»« »I ve^<>>!!«« e »smnt»; linnu^u» I' nrmi eli« n 'l'« l/l-i«t<> äie6 o!>« ennünln, 8il» l'eliou; 0 »in, ^io^ti/ili, '1'»» lorlcll; ««uäo II, Neclo, o »i>:>l!^ I:> i>!»r<: i i«>i>nli «eremiu eulülo^nn nvrll In lu n f«Ucn. Das vorstehende Sonett liefert einen redenden Beleg, unier welchen mißgünstigen Verhältnissen und critischen Umständen der Oberhirt sein Amt übernahm; er aber ent­ sprach den in ihn gesetzten Erwartungen vollkommen; mit heiligem, apostolischen Eifer hüchete er seine Herde bis er im Februar 1803 von einer allgemeinen Wassersucht befal­ len wurde, von der er nicht wieder genas. Schon im Juni desselben Jahres ließ sich der fromme Prälat, in Folge der Zunahme seines Nebels, die Sterbsakramente reichen; das Allerheiligste wurde im feierlichen Zuge, unter Vor­ tritt vieler Priester, und in Begleitung einer großen Volks­ menge nach dem bischöflichen Pallaste gebracht, wo der Leidende dasselbe im bischöflichen Ornate am Betstühle knicend erwartete, und mit beispielvoller Hingebung und auferbaulicher Andacht, unter thränenuoller Rührung der anwesenden Andächtigen, die stärkende Wegzehrung empfing. Am i . September 1803 machte der Tod den Leiden des stillen Dulders ein Ende. Das Leichenbegängnis; wurde mit einer zahllosen Volksmenge von sämmtlicher armenischer und katholischer Geistlichkeit der Diöcese gefeiert. Sechs Priester im Ornate trugen die Bahre, und viele Fackel­träger umgaben den Sarg , welchen das ritterliche Wap­penschild der Familie Buset schmückte. Der Leichnahm wurde in der Giulianischen Gruft der Kathedralkirche, zur Seite der königlichen Prinzessinen von Frankreich, Ma­ria Victoria und Franzisca Maria Adelheit, welche 1789 und 1800 daselbst deponirt wurden, zur ewigen Ruhe bei­gesetzt. Habicht. TlaZj-tomische Novelle von I. Löwenthal. (FoNsetzuüg.) Luise kannte durchaus keinen Widerspruch. Als gu­te, folgsame Tochter fügte sie sich in die Wünsche ihrer Eltern, die diese Ehe als ein wahres Glück ansahen. Zu­demhatte Luise die siegwartisirenden, weinerlichen Romane nicht gelesen, und ihre Ideen waren daher auch nicht über­spannt, und wenn ihr auch die Nase ihres Gatten an­fangs einigen Anstoß gab, so fühlte sie sich doch anderseits durch die vortrefflichen Eigenschaften seines Herzens voll­kommen befriedigt. Das erste Jahr der Ehe ging glücklich vorüber. Frei­lich hatte aber auch der wackere Fleur d' Orange ganz im Interesse seines Herrn agirt. Wo er zehn Meilen in der Runde einen Oroßnasigen auftreiben konnte, lud er ihn in's Schloß. So bekam Luise lauter Männer und Frauen zu sehen, die mehr oder minder ihrem Gatten ähn­lich waren. I n seinem Eifer wollte er gar einmal der Köchin, der Kammerfrau, dem Stallknechte, den Bauern und sich selbst wächserne Nasen aufsetzen; allein dieses Projekt scheiterte und mußte aufgegeben werden. Er be­gnügte sich daher, die Säle des Schloßcs mit Portraits aller berühmten Männer zu schmücken, die sich zugleich durch ihre merkwürdige!» Nasen einen Namen in den An­ nale» der Geschichte gemacht hatten. Die Sammlung soll äußerst vollständig gewesen seyn; sie begann mit Friedrich dem Großen und schloß mit Mcy erbeer und Paga­nini. Ich weiß nicht, wie Luise auf den Einsall gerieth, die Residenz zu besuchen, das aber'weiß ich, daß bald al­les zur Reise bereitet war, und sie sich nach-wenigen Ta­gen in der Hauptstadt befanden. Habicht spielte hier eine gute Figur; er empfing viele Besuche, aber ach! viele junge Leute! Luise war fort­während von Anbetern umschwärmt. Habicht fühlte jetzt die Schlangenqualen der Eifer­sucht. Er wollte bemerkt haben, daß Luisen besonders die Huldigungen eines jungen und liebenswürdigen Edel­mannes nicht glcichgüliig waren. Einmal überraschte er sie gar mit ein.'M parfümirten Billet-Dour in der Hand. Jetzt blieb ihm kein Zweifel mehr an seinem Unglücke. Ohne Jemanden sein Vorhaben mitzutheilen, setzte er die eine Hälfte seines Vermögens in Wechsel um, ließ seine Frau im Besitz der andern Hälfte, und mit dem nagenden Wurm der Eifersucht im Herzen, schiffte er sich in Triest nach Alerandrien ein, von wo er sich nach Calkutta begab. Hätte er noch weiter fliehen können, er hätte es gethan. Europa war ihm zu eng und zur Last geworden. ii l. Wie Iaquement, drang er von Calkutta südwärts vom Königreiche Lahore nach Ostindien vor., Der Zufall spielt oft gar wunderbar! — Er war, wenn ich nicht irre, von Lord Bentin ek sehr angelegentlich Tippo-Patam, dem Gouverneur der Stadt Seringanagibb, empfohlen worden, dessen Nase trotz der Verschiedenheit, der Racen, jener unsers Helden nicht im geringsten nachstand. Wie diese beiden Männer einander gegenüber standen, konnten sie sich des gegenseitigen Erstaunens nicht erwehren, und bald verband sie die Gleichheit ihrer Schicksale, (denn auch Tipp o hatte in seinem Lande viel über seine Nase aus­stehen müssen) zur innigsten Freundschaft. Tippo-Pata m wies ihm eine Wohnung in seinem Pallaste an, gab ihm ein Dutzend von den schönsten Bajaderen, die er als rei­cher, indischer Lebemann in seinem Hause unterhielt, zur Bedienung; allein diese grünen Schönheiten mit ihren gelben, vergoldeten, und wie Ambra durchsichtigen Zähnen, mit den schwarzen, balsamirten Zöpfen, und mit den liebe­sprühenden Augen vermochten das Andenken an seine Luise nicht zu verdrängen, die, wiewohl schuldig, (wenigstens hielt er sie dafür) noch immer frisch in seiner Erinnerung lebte. Uebrigens inißfiel ihm der Aufenthalt in Ostindien keineswegs. Er ritt öfter mit Tippo-Patam auf Elc­phcmten zur Jagd, oder ließ sich, wenn die Tageshitze vor­über war, auf Palankins spazieren tragen. Tippo-Pa ­tam, welcher ein Schriftgelehrter war, unterrichtete ihn in den Grundsätzen des Gautama , ja er gab sich sogar der Hoffnung hin, ihn zur Annahme des Buddhismus be­wegen zu können. Ein Lieblingsgegcnstand der Unterhaltung unserer neuen Freunde war und blieb doch immer ihre Nase; sie ward ? zugleich Veranlassung, einander die Geschichte ihrer ge­genseitigen kaukasischen und malaischen Nacen mitzucheilen, worin sie beide vollkommen bewandert waren. Bei einer solchen Gelegenheit erhob Habicht aber einmal einen Zweifel: „Wenn wir die Bilder des Fo-to oder der ersten Diener des Buddha betrachten," sprach er, „die uns von den indischen und chinesischen Malern seit zwei oder drei­tausend Jahren geblieben, so waren die Nasen bei Ihnen zu Lande nimmer breit und abgeplattet; die Ihrige aber, lieber Gouverneur, ist gleich dem Schnabel des königlichen' Aars, ganz wie die meinige gebogen, und demnach als eine doppelte Anomalie anzusehen." — ?„Was soll ich Ihnen hierüber sagen,"" erwiederte Tippo etwas verlegen, „»ich selbst richtete dieselbe Frage schon mehrere Male an mich, und konnte sie mir niemals genügend lösen. Meine Nase ist in der That eher italienisch, als mongolisch oder malaisch, und wenn meine Mutter nicht als echte Tochter des Brah­ma« sich auf den Scheiterhaufen meines Vaters geworfen hätte, ich würde selbst glauben —" " Ein heftiges Pochen an die Thüre unterbrach ihn bei bei diesen Worten. Ein Officier trat ein, und bedeutete Tippo-Pata m im Namen des Rajah, sich sogleich die Nase abschneiden zu lassen. Der Rajah pflegte öfter eine solche Amputation bei dem geringsten Vergehen seiner Un­ tergebenen anzubefehlen. Tippo , der sich wahrscheinlich eines solchen schuldig gemacht hatte, beugte sich ehrfurchts­voll, zum Zeichen, daß er sich der Strafe willig unter­ziehe, und bat sich nur eine Stunde Frist aus, die ihm auch gewährt wurde. Mittlerweile ließ er einen berühmten Arzt aus Kasch­mir rufen, der sich zufällig in Seringanagibb befand, und sich als eifriger Buddhist sogleich zum Gouverneur, seinem Bruder im Glauben, verfügte. Habicht vergoß wirkliche und aufrichtige Thränen des Mitleids über das seinen Freund betreffende Unglück, dieser aber tröstete ihn lächelnd: „Ich bin" sprach er, „meinem Fürsten eher Dank schuldig, er befiehlt mir zur Strafe eine Operation, der ich mich aus eigenem Antriebe schon zwanzig Mal zu un­terziehen Willens war. Bald werde ich eine andere Nase haben." — Habicht traute seinen Ohren kaum, und glaubte beinahe, daß sein Freund den Verstand verloren habe. — „„Eine andere Nase?"" sprach er, „»wo denken Sie hin?"" — „Ja wohl eine andere Nase, bleiben Sie hier und überzeugen Sie sich selbst von der Wirklichkeit." — Der Arzt gab Tippo-Patam ein Opiat, das ihn in einen festen Schlaf versenkte. Darauf ließ er einen jungen, rüstigen Sklaven mit dem Kopfe abwärts hinknieen, schnitt ein Stück aus dem fleischigsten Theile dieses Un­glücklichen , und formte es schnell in Gestalt einer Nase. Habicht stieß einen Schrei des Entsetzens aus, als der Henker gleichzeitig seine Mission vollzog, und kaum hatte der Officier des Rajah den ämtlichen Spruch ge­lhan: „Die Gerechtigkeit ist vollstreckt" so appli­cirte der Arzt die neugeschaffene Nase, setzte ein silbernes Futteral darauf, legte dann dem Patienten einen Leinen­verband an und verordnete ihm Ruhe und eine strenge Diät. Einige Tage durfte er nichts als ein säuerliches Getränk zu sich nehmen.*) Habicht war auf den Ausgang sehr gespannt, und mit unglaublicher Ungeduld sah er dem Zeitpunkte entge­gnen, welcher von dem Arzte zu Tippo's Genesung ver­kündet war. Merkwürdig! wunderbar! unerhört! unglaublich! rief Habicht in Einem fort, als nach Verlauf von vierzehn Tagen Tippo eines Morgens ganz unkenntlich vor ihn hintrat. Er hatte eine Nase trotz des schönsten Hindus. „Der Kaschmirer Arzt ist der größte Mann, der je eristirt hat. I n Europa würde man ihm ein Denkmal er­richten, kommen Sie in meine Arme, und lassen Sie mich Ihnen vom ganzen Herzen zu Ihrem Glücke gratuli­ren." — „„Sie könnten leicht desselben Glückes theilhafcig werden"" versetzte Tippo, „„wenn Sie sich der Hand un­sers Arztes anvertrauen wollen, er hat in seinem Leben schon Tausende von Nasen geschaffen, und er wird gewiß mit Freuden auch an Ihnen seine Kunst üben."" — „Er soll, wenn es ihm gelingt, die Hälfte meines Vermöges haben", rief Habicht im Gefühle der Hoff­nung. „„Ist gar nicht nöthig; ihm genügt es, Ihnen einen Dienst leisten zu können. Zudem ist die Operation für ihn eine Kleinigkeit. Wollen Sie ihm jedoch einen Bc­weis Ihrer Dankbarkeit geben, so schenken Sie ihm einige Pallien des feinsten Reises."" „So möge er denn kommen! Ich sterbe vor Unge­duld, wenn mein Glück nicht heute schon entschieden wird." „„Gut , ich werde ihn rufen lassen"" sprach der bie­ dere Tippo, und er hielt Wort. Ich übergehe hier eine Scene, die der geneigte Leser schon aus dem Vorhergehenden kennt, und sage bloß, daß die neue Operation vom besten Erfolge gekrönt wurde. Habicht erkannte sich selbst nicht mehr, als er zum ersten Male wieder sein Gesicht im Spiegel erblickte. Was wird man in meiner Heimat sagen, was wird Fleu r d'Orange zu meinem Glücke sage»? Er weinte vor Ent­zücken. „Gott Lob!" sprach er „nun bin ich ein Mensch, wie jeder andere. Ehre, Freude, Liebe, Alles hat der Himmel mir verliehen!" — Es hielt ihn nun nicht länger; er mußte nach Euro­pa zurück. Schon nach einigen Tagen umarmten sich scheidend die beiden Freunde; Habicht begab sich nach Calcucta, um von dort auf einem Schiffe der Compagnie nach London zu reisen. (Fortsetzung folgt.) ') Nach Angaben mehrerer Reisebeschreibcr. tne allen Glauben verdienen, ist die Na se noo er a t i on in Asien, besonders in Ostindien, häufig; auch in Europa soll dieselbe, nnmenllich mit vorzüglichem Gluctc vom Herrn Hofraii) Dr. Grnfc vorgenommen worden scyn. Änm. d. Red. 8 Galembouvgs. Jeder Diener oder Bore, der von seiner Herrschaft zu einer Bestellung ausgeschickt wird, ist ein geschickter Mensch; wer für einen Andern, ohne den Auftrag dazu erhalten zu haben, etwas abmachen will, ist ein Unge­schick t e r. Sämmtliche junge Schauspieler, die noch Stühle und Tische auf die Bühne herbei- oder von derselben wegtragen würden, üben sich dabei im-tragischen Fache. Zu denjenigen Früchten, welche zu jeder Jahreszeit' gedeihen, doch von Keinem gern genosien werden, zählt man die Ohrfeigen. I. Etlinger. Gin Tag in Gurkfeld. (Eingesendet.) Cs war der 20. April. Der Himmel stand bereits in seiner Abcnd­röthe, als die Wellen der alten Saue unser Schiff glücklich an das Ufer des Municipalstädtchens Gurkfel d brachten, welches mit der Aussicht auf das jc„seit,ge steirische Dörfchen Videm in einer anmuthigen, rings mit Reben-Hügeln, umkränzten Gegend liegt. Wir bedurften der Ruhe und fanden sie in de», freundlichen Gasthause, welches uns aufgenommen, vollkommen. Allein denken Sie sich mein Erstaunen,, als ich des Morgens darauf vom Donner der Pollerschüssc aufgeweckt wurde. Was wars? Die treuen Vür­gcr und die. Nachbarn ringsumher begingen an diesem Sonntage das glor­reiche Gcburtsfest Sr. Majestät des Kaisers. Ich habe in Ihrem Blatte die Erwähnung von der neuen Bürger­miliz dieses Städtchens gelesen; mir war es daher sehr lieb, an einem sol­che» Tage in Gurtfel d zu seyn. Ich sah bald, wie eine Masse von Städ­tern und Landbewohnern mit freudige». Drängen dem zierlich ausjustirtcn Vürgermilitär nachwogtc, welches sich um ? Uhr früh in die Kirche der P. P. Kapuziner begab, um dort die Erstlinge der Gebete für ein dauern­des Wohl des erlauchttn Herrschers gegen de». Himmel zu senden. Um in Uhr hielt der h^chwürdige Herr Dcchant und Pfarrer Anton Strochen, der eigens von Haselbach gekommen war, unter zahlreicher Assistenz der benachbarten Geistlichkeit in der Vikariats-Kirche ein solennes Hochamt, bei welchem sich die k. k. Herren Bezirks- und Navigationsbeam­tcn, der Vorstand und die Honoratioren der Stadt und der Umgegend, nebst einer unzähligen Menge der Landbewohner einfanden, um Gott vereint für das Leben und Wohl des Landesvatcrs in de,» feierlichst angestimmte» "I> Ueuui herzlichst zu danken. ' Die Vürgermiliz mit fliegender Fahne en rinrulie vor der Kirche aufgestellt, gab die üblichen Salven, welche Von dem Donner der Pöllerschüsse beantwortet wurden. Die t. k. Gefätleuwache stand während der heiligen Handlung in der Kirche Spalier. Mittags war große Tafel beim Herrn Dechaut und Abends Soiree bei de», Herrn An ­ton Herrn von Ho chenwart. In die zahlreichen, unser,» erlauchten Herrscherhause zugebrachten Toaste mischte sich das Jauchzen des Volkes und das Krachen der Poller. So endete auf den Trümmern des alten Knvludunum'ü der Tag der Freude, welcher den Bewohnern des Municipalstädtchcns Gurkfel d um so unvergeßlicher bleibt, als sie erst vor Kurze»! die schönsten Beweise der allerhöchsten Huld und Gnade durch Errichtung eines eigenen k. k. Ve> zieles empfangen haben. Großartiger, aber gewiß nicht herzlicher möge» sich die Empfindun­gen des treuen Voltes an diesem Tage anderswo ausgesprochen haben, so, daß die Art und Weise, wie in Gurtfel d die Geburtsfeier des Kaisers begangen wurde, jedenfalls in Ihrem öffentlichen Blatte eine lobende Er, Mahnung verdient. Th. L. Tonkunst Das Vocal- und Instrumental-Concert, welches die vaterländische Künstlerin, Frl. Nannette Her zum, am 2. d. M,, imständischen Theater gab, verschafft uns Gelegenheit, unsere Ansicht über diese Pianistin auszu­sprechen. Die in dem Illyrischen Blatte Nr. 18 erschienene Anzeige dieses Conecrtes spannte unsere Erwartung sehr, und wir müssen gestehen, daß der Erfolg diese Erwartung im Ganzen auch nicht lauschte, denn Frl. H e r­ zum spielt wirtlich schö» (darimter subsummiren wir die vorzüglichen Attri­ bute der Kunstfertigkeit, Reinheit, Anschlag und Vortrag, wovon ein schö­ nes Spiel stets bedingt ist); nur tonnen wir die Wahl ihres letzten Stückes, nämlich der Fantasie «l>s den »Puritanern" von Liß t nicht billigen; nicht etwa darum, daß Frl.' Herzu, » bei de», Vortrage dieser schwierigen Piece es «n der erforderlichen Kunstfertigkeit hätte ermangeln lassen, sondern viel­ mehr'daru»!, weil diese gigantische Fantasie, die, eine,» entfesselten Orkane gleich, i» dumpfem Gebrause »ur wenige heitere Sonnenblicke gewährend, dahin stürmt —ein gemischtes Publikum, wie solches sich bei eine»! öffentli­ chen Coneerte einzufinden pflegt, durchaus nicht ansprechen kann. Dies war auch der Grund, daß der Künstlerin gerade am Sckluße des Ganzen —die­ sem entscheidenden Momente — jener lebhafte Beifall entging, welcher ihr nach der Ausführung der beiden crsteren Stücke: Fantasie aus der »8lr!>nier:>« von THalberg , dann Fantasie und Variationen über den Marsch aus »Othello» von Herz —besonders nach dies.»! letztere» meisterhaft vorgetrage­ nen—unter rauschenden Acclamationen wohlverdient zu Theil wurde. Auf den alte» Spruch »Ende gut. Alles gut« sollte wohl bei jeder Unterneh­ mung die gehörige Rücksicht genoinme» werde». Außerdem hörten wir bei diesem Coneerte noch eine: 8cen,< e ci>vat!n» aus »Oturinl, ,, wohlriechend. Ruh­gras. — ljuxuZ zemriervireu«, Nu)bäum. — Opüel!» lluriüi riaüturi«, Hirtenlasche. — Orll«tiuu> «eiurelecunilrnm et vizcuZUm, tlelnes und klebriges Hornkraut. — Trolliu». ciculürium, schirlingsbl. Reiherschnabel. — t5ror>,>!!«> vulgaris, Hungerblümchen. — Ulel-liu,.,« neeler»«.-,, Gun­delrebe. — lieUebnrus »Itituliu« , Hochblatt. Nießw. — t.ur»x eurup. Enrop. Lärchen!»,»»!. — t.i,tiir»e2 Lepiniuiiri.,, Schuppenw. — U,»^!«,!«­äeü vern.,, Frühl. Nabelkraut. —pu^u!»« »Ibu, c,,ue3ce»5, pxramiewliü et tremul,,, Silber-arauliche-pyramideusörmiZe- und Zitterpappel.— rri.nul» cZIj'cini!, iute^rikuli» et ntlicinali«, kelchme, ganzbläitrige uud gebräuchliche Gelnrgs- uud Wie,en­küchenschclle. — NANuncuIuL nivüliz et !i>nu!;i,i»!;>i5, Schnee- und wolli­ger Hahnenfuß. —8crnr>rlu!urm vernuli«, frühe Braueuwurz. —8teU»> r.n Iruluüle,',, yrohbl. Sterumierc. — sz'mnl'vNi!» tuberu^um, knollige Schwarzwurz. — Vnüwnli« c-rucwt» et gliibru, trenzbläctr.- uud glatte Vaillaniie. — Viul» u!d» et Kiviniuiü,, weißes und Rioinisches Veilchen. An dr. Fleischmann, Mitglied der kö». bayrischen botanischen Gesellschaft in Rege»sburg. ,c. Gh ar ad e Der Krieger sucht »ach seine»! Ziel, Wc»» >»»» die erste Silbe spricht. Doch ist sei» Streben leeres Spiel, Hält ihm der Feind die letzte nicht. Das Ganze, wcnn's die Müh' nicht lohnt. Stellt die Geduld auf harte Proben; Doch wo der Sinn für Nildung wohnt, Wird Jeder,»«»» das Ganze loben. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Vlasnik.