PrS«»mrratt»»s - Prnsr: FLr L»i t « ch: Ganzjährig . . 6 fl. 40 tr. Halbjährig . . 4 . 20 .. Bierteljährig . 2 „ It) „ Monatlich ... — „ 7« i t der Post: Aanzjährig............12 fl. Halbjährig............ 6 , Bierteljährig......... 3 Laidacher Für Zustellung in« Haus »iertelj. 25 kr., monail 9 kr. Einzelne Nummern K kr. Tagblall Anonyme Mitlheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Rrdactio» Bahnhosgaffe Nr. 132. «rorditious-LJnseraten- Burrau: Longreßplatz Nr. 81 (Buch« Handlung von Jg. v. Klein mayr L Fed. Bambl § ZusertiouSpreis? Für die einspaltige Peü L 4 kr, bei wiederholtes schaltung L 3 kr' ?' Anzeigen bis 5 Zeile«.2' Bei größeren Inseraten und österer Einschaltung enispre-chender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 35. Montag, 14. Februar 1876. — Morgen: Faustinus. 9. Jahrgang. Krcnn und die internationalen Verkehrswege. (Fortsetzung.) Um aber Triest zu jener handelspolitischen Bedeutung z>» erheben, welche es einst hatte, als die Großfuhrleute fast das ganze Jahr hindurch aus allen Theilen des Reiches die Straßen durch Kram belebten, muß nun im Zeitalter der Eisenbahnen dafür Sorge getragen werden, daß dieser Hindels-platz zu einem Eisenbahnknotenpunkte gemacht werde. Dazu ist roch eine andere Linie erforderlich, welche für den Handelsverkehr von Triest von weittragendster Bedeutung wäre. Es ist dies die ostgrnannte Grenzbahn, welche von Kailstadt über Sissek nach Semlin seit langer Zeit schon proiectiert ist. Diese Linie verbindet den Osten mit dem Westen und zähl! zu den wichtigsten Transversallinien. Die Ergänzung dieser Äiiie von KarlstäKt bis zu einem Punkle der locker Linie (Präwald) würde Triest urd sei» Hinterland auf dem kürzeste» Wege mit den Drau-, Save- und Donauländern in Verbindung setzen, deren Holz-, Obst- und Getreidereichthum bis jetzt noch die Hauptstütze des triister Seeverkehrs ist. Allein wahrhaft segenbringend nicht nur für Triest und Fiume, sondern für das ganze Grenzgebiet würde diese Linie dann sein, wenn die bereits längst schon proj^ctierten und zum Theil auch schon Im Baue begriffenen Verbindungen zwischen Semlin, BaziaS, Orsova, Krajova rnd Bukarest zur That würden, was doch nur eine Frage der Zeit; diese Linie würde das schwarze Meer und das an Rohprodukten reiche Rumänien mit Triest ve^bin-den. Durch diesen Schienenzug würde dann sicher auch die Verbindung zwischen Präwald und Görz zustande kommen und die Görzer würden durch diese Bahnverbindung mehr als entschädigt für das Nichtzustandekommen der Predillinie, welche wol von lo kalem Vortheil für sie, abkr von den Steuerzahlern allzu schwer empfunden werden würde. Durch den Ausbau der genannten Linie würde auch das erreicht, daß die so sehr erwünschte Verbindung zwischen Laibach und Karlstadt l^rgestellt würde, denn die Linie Laibach Ogulin, welche wir bereits bei der HaupIverklhrSrichtung von Nordwest nach Südost be> zeichnete», würde von der Karlstadt-Präwalder Linie geschnitten. Nur eine Frage bezüglich dieser Linie bleibt noch zu erörtern; cs ist die Hafenfrage, welche mit der Bahnverbindung Triest-Lack auf das innigste zusammenhüngt. Der Hmiplfactor, der dabei ins Spiel kommt, ist wieder die Südbahn oder das Welihaus Rothschild, welch s nachgerade zu einer österreichischen Calamität geworden ist, indem es durch seine Anhänger in den höchsten Machtkreisen unseres Finanz- und Verkehrswesens leider eine ge> bietende Stellung eiw immt. Ein erklecklicher Theil von den Millionen unserer Steuergelder wurde in den letzten Jahren wieder zum Vortheile der Süd bahn in den triester Hasen versenkt, ohne daß dabei etwas anderes gewonnen worden wäre, als daß da durch der alte Hafen ruiniert wurde. Die g"fammte Handelswelt von Triest bestätigt diese Thatsache; denn in der Beilage zur Denkschrift des triester StadtratheS vom 5. Februar 1875 an den H. Reichsrath und das Herrenhaus bezüglich der Eisenbahnverbindung Triest-Lack erklären die Versicherer, Rheder, Schiffsmakler dieses Platzes, ferner Schiffscapitäne, welche diesen Hafen besuchen, förmlich, daß sowol wegen des Ein- und Auslaufens als behufs der zum Ein- und Ausladen nölhigen Operationen die Bucht von Servola nicht bloS größere Bequemlichkeit und Sicherheit im Vergleich zu in sogenannten neuen Hafen bieten würde, sondern duß nach Aussagen vieler Sachverständigen auf Grund jener Voraussicht der neue Hustn nahezu nutzlos und gefährlich sein wird, besonders während des herrschenden N^rdostwindeS (Bora), wo es den großen gegenwärtig in Gebrauch stehenden Dampfern unmöglich wird, wie immer zu manövrieren und daher sowol deren Landung als Abfahrt zum großen Nachtheile vieler Interessen und zum Schaden dieser commercieller, Scrstadt verhindert sein wird. In dieser Ueberzeugung empfehlen dieselben aufs wärmste die nöthigen Arbeiten, um die erwähnte Bucht von Servola, wo ebenso bequem als sicher jedes Fahrzeug zu manövrieren, bei jedem Wetter ein- oder auszulausen imstande sein wird, in einen Handelshafen umzugestalten. Allein alle Bitten und Vorstellungen blieben bis zur Stunde ohne Erfolg, das Welihaus mit seinen willfährigen Satrapen wirth-schastet ruhig weiter; alle, die ihm ihr Geld anvertraut, sind seit Jahr und Tag ohne Zinsen; der ' Handel des einzigen namhaften Seehandelsplatzes der Mona'chie eilt seinem Niedergänge entgegen. Und doch wäre bei einer vernünftigen Anlage der Jeiülleton. Zur Geschichte des Tanzes. *) Wenn wir die Geschichte des gesellschaftlichen Tanzes in seinen Uranfängen ins Auge fassen, so suchen wir vergebens nach einem bestimmten Zeit-abschniNe oder nach einer bestimmten Nation, auf welche sich die Emstehung des gesellschaftlichen Tanzes zurückführen ließe. Die Bewegung des Körpers ist an die Veräußerlichung eines inneren Zustandes gc-knnpst und es läßt sich wol leicht annehmen, daß die Uranfänge des Tanzes in Bewegungen bestanden, wie sie die augenblickliche Stimmung eingab — ohne Aufforderung, ohne Unterricht. Große Freude äußerte sich anders, als tiefer Schmerz, die Tänze der Priester wnrcn anderer Natur, als die der Krieger. Dem Kulturzustavde jener Völker entsprechend, waren diese Tänze roh, zügellos, ungeregelt; die wenigen Musikinstrumente, mit Hilfe deren man später den Tanz gewissen rhythmischen *) Wir entnehmen diese Skizze dem in mancher Be-ziekiung sebr interessanten Werke i „Der Umgang in und mit der Gesellschaft" von Emil Rocco. Regeln unterordntte, waren so primitiver Art, daß die Musik vollständig dem Tanze entsprach. Wenn auch das Wort „tanzen" bei den Alten nicht immer die Bedeutung hatte, welche wir ihm beilegen, so sind doch die Begriffe nicht so weit auseinandergehend, um nicht annehmen zu können, daß wol kaum ein Volk existiert hat, dem jener natürliche Trieb zum Tanze, mag er sich noch so roh und geschmacklos geäußert haben, gefehlt hätte. Von einer eigmllichen Erfindung des Tanzes kann aber nicht die Rede sein. Die Berichte alter Schriftsteller, wonach einzelne Personen die Kunst des TanzenS erfunden haben, fallen hiergegen gar nicht ins Ge. wicht. Tie Egypter sind es, in deren Geschichte zuerst des Tanzes gedacht wird. Ihre Feste, ihre gottesdienstlichen Feierlichkeiten wurden mit Tänzen begleitet, ui-d nicht unwahrscheinlich ist es, daß schon damals größere Tänze aufgeführt wurden. Leider wissen wir von denselben sehr wenig, nur das scheint aus den spärlichen Andeutungen, welche sich unter den Berichten befinden, hervorzugehen, daß sie in einem ihrer Tänze den Lauf der Plantten am Himmel darzustellen suchten. Ganz anders bildete sich der Tanz bei den Griechen aus. Hier wurde er ebenso wie alle körper- lichen Uebungen zur höchsten Vollendung gebracht, zur Kunst gestaltet, so daß wir darüber staunen, bis zu welcher Vollkommenheit, die Griechen schon zu Homers Zeiten gediehen waren. Fast bei allen festlichen Gelegenheiten wurde ein fröhlicher Reigen getanzt, einmal nach dem Tacte des Gesanges, ein andermal nach der „klingenden Leier, der ein Knabe gefällige Töne entlockte/ ^der wie bei dem gastfreundlichen Volke der Phäaken, während „die Schar der Jünglinge mit den Bechern klappt?." Bei den olympischen Spielen wurde der Tanzkunst eine Rolle zugewiesen, und Aeschylos führte den Tanz in feine dramatischen Meisterwerke ein. Ueberhaupt wurde der theatralische Tanz in den Schauspielen für nothwendig erachtet und es galt für eine Ehre, in demselben Mitwirken zu dürfen, so daß wir die angesehrnsten und edelsten Bürger als Tänzer auf der nationalen Schaubühne wieder-sinden. Trat doch Sokrates bei den festlichen Gelegenheiten zu Athen als Tänzer auf. Er schämte sich sogar als Greis nicht, die Tanzlust noch zu üben. „Ihr lacht," sagte er zu einem-seiner Freunde, „daß ich wie junge Leutr tanzen will? Jsts auch etwa lächerlich, daß ich durch diese Uebung meine Eisenbahnen oder wenigstens durch rechtzeitige Er-gänzung der bestehenden Lücken dem Uebelftanve ab -zuhelsen gewesen und würde dadurch auch Industrie und Landwirthschaft, Handel und Verkehr des Reiches auf eine höhere Stufe gelangt sein. (Schluß folgN)_____________________ Politische Rundschau. Laibach, 14 Februar. Inland. ES kann nunmehr als ausgemacht gelten, daß die vielbesprochene Gebührengesetz-Novelle, welche in den Clubs des Abgeordnetenhauses Gegenstand so heftiger Controverjrn zwischen dem Ministerium und der Reichsraths-Mehrhcit war. vor der Vertagung des Reichsrathes nicht mehr aus die Tagesordnung gelang!. Der Beschluß des Clubs der Linken, durch welche» das Gesetz zum zweitenmale abgelehnt wurde, ist zwar der Regierung schriftlich mitgetheilt worden, und dieselbe hat sich darüber nicht wieder geäußert; allein es gilc im Abgeordnetenhause als stillschweigend ausgemacht, daß der Gegenstand des Conflicte« nun. mehr von der Tagesordnung verschwindet. Dagegen hält man der gleichfalls hart bestrittenen rumänischen Handelskonvention die Majorität gesichert. Der ungarische Ministerpräsident hat in Be-gleitung des Finanzministers Szell die wiederholt angekündigte Reise nach Wien angetreten. Den un-garischen Ministern geht von Pest aus ein osficiöseö Communiquö voraus, welches als den Zweck der Reife neben speciellen Angelegenheiten finanziellen und verkehrspolitischen Charakters die Feststellung de« Zeitpunktes für die Wiederaufnahme der österr.-ungarifchen Verhandlungen bezeichnet. Es sei, so besagt die osficiöse Miltheilung, hiefür eine sehr kurze Frist in Aussicht genommen, da beide Ministerien über das Maximum und Minimum der gegenseitigen Anforderungen hinlänglich unterrichtet leien und weil die allgemeine Lage ein möglichst festes Zusammenhalten aller Machtfactoren der Monarchie erfordere, worauf auch „von maßgebender Stelle" nach beiden Seilen hingewiesen worden fei. Man dürfe mithin die Wiederaufnahme der Verhandlungen noch im Lause des Februar er-warten. Was speciell die Bankfrage betreffe, so handle eS sich um Besprechungen der beiderseitigen Minister über den Münzfuß, die Valuta und die Reciprocität, und nicht um die Mitentscheidung der österreichischen Regierung über die ungarische Bank, wir Helfy in seiner Interpellation voraus-setzte. Das Communiquö schließt mit der Versicherung, daß da- ungarische Ministerium nicht im geringsten Anlaß habe, darüber zu klagen, daß die österreichische Regierung die vorhandenen Schwierigkeiten erhöhe, sondern daß die Schwierigkeiten einzig aus den sachlichen Verhältnisse» entspringen und daß die Gesundheit befördern, meinen Appetit zum Essen stärken, den Schlaf mir angenehmer machen, die Geschmeidigkeit und Stärke meines Körpers ver mehren will?" Im ganzen attischen Gebiete, in Sparta und Arkadien begaben sich bei der Wieder kehr des Frühlings die Jünglinge und Mädchen mit Eichenlaub und Rosen geschmückt, in die Wälder und führten Schäfertänze aus. Zur ZeU der Ernte feierte man im Tanze die Freuden des Ueberfluffes, im Hrrbste tanzte die Jugend, mit Epheu und Weinlaub umkränzt. Nach Lucian unterschied man drei Hauptarten von Tänzen: Emmeleia, Sikinnis und Kordax. Der Emmeleia war ein Tanz ernster Art und wurde in den Tragödien verwendet. Plato pries seine Majestät und drang auf Einführung desselben in alle Classen Die SikinmS, von ihrem Erfinder Sikinno« so be> nannt, ein Tanz der Satyra, wurde namentlich im Satyr-Drama ausgeführt. Der Kordax war ein komischer Tanz mit üppigen und indecenten Bewe gungen, den außer dem Lustspiele zu tanzen als Zeichen der Trunkenheit oder gänzlicher Sittenlosig keit galt. (Fortsetzung folgt.) letzteren die Schuld tragen würden, wenn keine Einigung zustande kommen sollte. Doch liege zur Zeit kein Grund vor, um die vollständige Einigung nicht als wahrscheinlich anzusehen. Auch Banus Mazuranic weilt gegenwärlig in Wien und dürste dort so lange verbleiben, bis , da» Demissio.iSgesuch des Ministers für «roatien, Grafen Pejacfevics, erledigt sein wird. Zu den in Rom stanfi,,denden Verhandlungen über die Erneuerung des öfter r.-italienischen Handelsvertrages, an denen seil einiger Zeit auch zwei ungarifche SeclionSräthe theilnehmen, erfährt die „Budap. Corr.", dag der Fortgang der Unterhandlungen äußerst schwerfällig und schleppend ei. Die Ursache sei die außerordentliche Gisprüchig-eit der Italiener, welche mil Reden gar nichl aus-höcen. Die meisten Schwierigkeiten bereiten die Differenzen bezüglich des Zucker- und des «pirituS-olles. Dem in den Zollfragen vollkommen versierten Hofralh Schwegel slehi der nichl weniger versierte Luzzatli grgenübcr, der derselben Quelle zusolge, »bald die Verhandlungen zu Ende gefühlt und die Präliminarien sestgeilelll sein werden, an die Stelle des jetzigen italienischen Handelsministers zu treten bestimmt ist. Ausland. Der deutscheReich-lag ist am 10. d. M. durch den Fürsten Bismarck geschlossen worden, nachdem der jtanzelparagrapy in der Slras-rechlSnovelle mil einer Majorität von elf Stimmen wiederhergestellt, sowie der Duchesne- und Arnim-Paragraph in der durch die zweile Lesung zustande gekommenen Fassung endgiliig angenommen waren. Die Session begann in den letzlen Tagen oes Oktober-monatS und währte also, eine Unterbrechung von vier Wochen abgerechnet, etwa dritthalb Monate. Da von verliefen drei Wochen ziemlich nutzlos, weil die Vorlagen von der Regierung nichl rechtzeilig fettig-gestellt waren. Aber auch sonst sind diesmal die Er« gebniffe der Session nicht eben reichlich gewesen. Die Revision des Slrasgcsetzbuches, soweit sie nichl an dem Widerspruche der Liberalen scheiterte, kann als Gewinn nicht geduch: werden; es bleiben ,omit nur die EtalSberathung, welche Heuer durch die vsrgelegten Finanzgesetze allerdings eine complicierlere war, und daneben das Gesetz zum Schutze des geistigen Eigen-thums, sowie dasjenige über die gewerblichen Hilss-l assen als Posten auf der Äewinnseile übrig. Hin-gegen ist die „dumpse Atmosphäre," welche während der ersten Hälfte der Session auf der öffentlichen Meinung lastete, durch die letzle Rede Bismarck's allerdings insoweit verscheucht worden, als der Kanzler mil den Ultramontane», Conservaliven und Sociali-sten scharf ins Gericht ging und dadurch den Beweis lieferte, daß es ihm um eine neue Partei Organs salion gegenüber den Liberalen nicht zu thun ist. Was die allgemeine Wahlbewegung in Frankreich betrifft, so ist zu bemerken, daß, je mehr die Chancen der Candidalen der Reaction kleiner werden, desto größer die Anzahl der reaktionären ComitöS wird. Das Comilö Changarnier, das Cvmuö DollsuS, das Comile de l'E-pSe genügen nicht; jetzt taucht auch noch das Comile Morillon auf. Dieses ist übrigens nicht gefährlicher als die anderen; es ist rein und einfach lezilimistisch. Diese Zersplitterung der .großen conservaliven Partei" kann den Triumph der republikanischen Candidaluren am 20. Februar nur sicherer und eclatanter machen. Beiden Häusern des englischen Parlaments ist das Bl au buch über die Suezkanal-Ange-legen heit vorgelegt worden. Aus demselben wäre hervorzuheben, daß England es ablehnte, dem Khedive die Controle über den Kanal zu entziehen, weil es dadurch die Integrität des otlomanischen Reiches zu schädigen fürchte. Im weiteren gibt da« Blaubuch documentarische Belege dafür, daß die Regierungen von Oesterreich, Deutschland und Italien nicht« anderes als hohe Befriedigung über Englands Action in der Suezfrage zum Ausdruck kommen ließen. Es fiehl in der Thal so aus, als wenn die car. listische Herrlichkeit nichl das Frühjahr überleben werde. In London eingegangene Telegramme m-lden, daß die Deputierten von Biscaya und Navarra dem Prätendenten rundweg erklären ließen, das Land könne nichts mehr für seine Sache thun und opfern. Während ein pariser Telegramm der «Allg. Zeikung* meldet, man versichere, daß eine gemeinsame Aufforderung der Mächte die Herzegowiner zur Niederlegung derWasfen veranlassen solle, erfährt dasselbe Blatt aus Wien: H,Die Mächte erklären den Insurgenten ausdrücklich, die Resormnote enthalte das Maximum des augenblicklich Möglichen," und die Ablehnung seitens der Insurgenten würde, „auf ihre Gefahr" geschehen. Wir vermissen Form und Modus in diesen Behauptungen, deren Inhalt der Entwicklung der Lage noch oor-zugreisen scheint. Muthmaßlich würde doch da« con-sularischc Collegium in Mostar da« zur Hand lie-gende Organ für solche Erklärungen bieten, aber so schnell noch nicht im stande gewesen sein, solchen neuen Instructionen gemäß zu handeln. Ein königliches Decret ordnet den Schluß der gegenwärtigen Session der hellenischen Kammer an, da es unmöglich sei, eine Beschlußfähigkeit derselben.u erzielen. Füc die parlamentarischen Verhältnisse Griechenlands ist diese Motivierung bezeichnend ; in dem Augenblicke, da die Aussichlen auf Ergänzung eines oder einiger Portefeuilles und die damit im Zusammenhang stehenden fetten Stellen geschwunden sind, gehen die griechischen Volksvertreter nach Hause, ohne sich weiter mehr um die Sraars-geschäfte zu kümmern. Der Fall war nun eingelreten, da da» Ministerium Komunduros allen Angriffen gegenüber feinen Platz behauptet hatte. Mat- und Provinzial-Angetegenheiten. — (Die Feuerwehr in Bifchoflack) erhielt von Sr Majestät dem Kaiser eine Spende von 100 fl. ö. W. — (Anden Ge mein deraths-Ergänzungs-wahlkn), welche sich demnächst in unserer Stadt vollziehen werden, will dem Vernehmen nach auch heurr die iiational-klericale Partei theilnehmen; deren Führer rüste« sich bereits zum Kampfe Nicht minder eifrig bereitet sich die liberale, verfaffungstreue Wählerschaft vor; sie wird dem bereits anerlannten und erprobte» Prinzipe — daß der Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach eine durchaus liberale , verfaffungstreue Körperschaft sein müsse — neuerlich volle Rechnung tragen und ihre Fahne hochzuhalten wissen. — (B e m e i n d e u m la g e n.) Jenen Stimmen aus dem Publikum, welche sich über die Höhe der Gemeinve-umlagen in Laibach unzufrieden äußern, halten wir znr Beruhigung des aufgeregten Gemüthes die Thatsache entgegen, daß die nachbarliche Schwestergemeinde Graz zur Befriedigung des Erfordernisses im Jahre 1876 einen unbedeckten Adgang von 554/,07 fl. sicherzustelle» hat und ,u diesem Zwecke aus die Ver^ehrunzSsteuer mit 230,698 fl., SO Perz. aus die Grund- und Hauszinssteuer mit 173,099 fl. 20 Perzent aus die Erwerbsteuer mit 25,000 fl., 20 Perzent auf die Einkommensteuer 30,000 st. zuschlagen und überdies noch einen unbedeckt bleibenden Abgang von 95,800 fl. ausweisen muß, welcher durch Ersparungen in den einzelnen Verwalt.ingszweigeu gedeckt werden soll. — (Beileidsch reiben) Wie „P. Naplo" berichtet, haben aus Anlaß des eingetretenen Todesfalles des uugari-fchen Patrioten Franz Deal auch die Chargen des in Laibach garnifonierenden 46. L -Jns.-Negmls. an den ungari scheu Finanzminister «oloman v. SM ein Beileidschreiben grrichlet, worin dem genannten Minister für die dem Kranken erwiesene Fürsorge und Theiluahme der wärmste Dank ausgesprochen wird. „P N." bemerkt: „Wir können für diesen Act der Pietät den ungarischen Lindern des erwähnten Regiments nur unsere volle Anerkennung aussprechen." — (Generalstob.) Anläßlich der Reorganisierung des Generalstabes wurde die Eintheilung der Stabsoffiziere, Hauptleute und Rittmeister in das neu zu formierend« Generalstabscorps bei gleichzeitiger Ausscheidung der Betreffenden aus ihrem bisherigen Verhältnisse als ü'iercomplet bei den Truppenkörpern und Specialstäben angeordnet. Infolge dieser allerhöchsten Verordnung wurden rn das Generalflabscorps eingetheilt: der Oberst Friedrich Ritter v. Ochfenheimer, Generalstabschef beim MilitSrc»« mando in Preßburg; der Oberstlieu'enant Karl Fischer de« Artill.-RegmtS. Nr. 12, Veneralstabschef bei der 36sten Jns.-Truppendivisioih die Majore Aloi» FItrst zu Liechtenstein bei der k. k. Botschaft in Berlin und Anton Bött-ner des Jnf.-Regmts. Nr. 17 (Baron Kuhn) beim ReichS-kriegsministerinm; die Haupttente Arthur Volfras von Ahnenburg und Otto Moravetz des Ins.-Reg. Nr. 17 und Alois Holub des Geniestabes, als Generalstabs-»fsiziere. — (Personalnachrichten.) Dr. Kocuvan, bisher praktischer Arzt in Krainburg, ist nach Bischoflack übersiedelt — Der bekannte slovenische Schriftsteller Dr. F Celestin ist in Wien nicht ungesährlich erkrankt. — (Vom Handlnngsballe.) Es ist waS wunderbares mit der Wandelbarkeit der menschlichen Laune. Jetzt noch ganz in den Ernst des Lebens verwickelt, verschwindet wie mit einem Zauberschlage die ernste Laune, die Gemüther thauen trotz Schnee und Sturm aus, alles tändelt, jubelt und ist guter Dinge, als ob es nicht anders möglich, als wäre es nie anders gewes-n. Ja selbst die in die alltäglichste Prosa gehüllte HandelSwelt fühlte den mächtigen Zauber, den Prinz Larneval übte; vergessen waren all die Mühen un^Plagen des Tazes, mit der früh-lichsten Laune, nnt all dem jugendlichen Uebermnthe sah Man sie vorgestern auf ihrem Balle Terpsichore» den schuldigen Tribut, und zwar in der ausgiebigsten Weise zollen. Man konnte sast Krach und Krisen vergessen, wenn man all die fröhlichen und heiteren Mienen sah, die jedermann zur Schau trug oder zum mindesten bemüht war, es zu thun, mit einem Worte, alles schien fröhlich unter den Fröhlichen. Wie wär» es aber auch anders möglich inmitten all der reizenden Frauengestatten, inmitten solch eines Taumels, wie wol nur Bälle ihn hervorzurufen im stande sind, und wer sühlt si» in demselben nicht glücklich. Man müßte ein Herz von Marmor haben, um unberührt z» bleiben von all dem herrlichen, was man am Balle zu sehe» bekam. Da lachte uns seelenvergnügt eine allerliebste Novizin im weißen, mit Feldblümlein besetzten »leide entgegen, dort nmschwärmte alles die Dame in Gelb; Schneewittchen vom Juristenballe sah in dem blauen, mit Gelb und Vergißmeinnicht besetzten Kleide, wenn möglich diesmal noch reizender aus; drüben bewunderte man die kostbare Robe der Dame in Rosaseide und so sort; man müßte ein ganzes Folio eröffnen, um in demselben alles verzeichnen und allen s.erecht werden zu können. Alle Stände hatten ihr Eontingent gestellt; die tanzende Herrenwelt war in rührigster Thätigkeii und «rsüllte ihre Ausgabe scheinbar zur vollsten Zufriedenheit der nimmermüde scheinenden Damen. Der Ball ersreute sich zwar keines überaus glänzenden Besuches, doch tanzten den Cottillon, dessen Arrangement vollste Anerkennnng verdient und welcher, namentlich von der Galerie aus gesehen, ein hübsches Bild geboten haben mochte, au 5l) Paare. Der Ball verlies in der animiertesten Weise und krönte die der vollsten Anerkennung würdigen Bemühungen des Ballcomitss mit einem nach jeder Richtung günstigen Erfolge. — (Die krainische Land wi rthschastS-gesellschast) bielt am 6. d. eine Ausschußsitzung ab, in welcher Gesuche um Geldunterstützungen, Äartengerälhe und Baumsetzlinge an Volksschulen und Obstzüchter erledig« und Anträge wegen Zuerkennung von Staatsmedaillen an fünf Lehrer, die in der Garten- und Obstbanmzncht Unterricht ertheilen, gestellt wurden. — (Eiszapfen.) Gemeinde und Hausbesitzer sind bemüht, die Schneemassen von den Plätzen, aus den Straßen, Gassen und von den Dächern wegzuräumen, jedoch die Meterlangen Eiszapsen HSngen noch fort von den Gesimsen mehrerer großer Gebäude, beispielsweise beim Casino, gleich Damoklesschwertern gefahrdrohend über unseren Häuptern. Die Beseiiigung dieser Eiszapfen sollte zur möglichsten Verhütung körperlicher Beschädigungen noch vor Eintritt von Thauwelter vorgenommen werden. (Urber daS neue Maß und Gewicht) hielt die Mehrzahl der Lehrer im Schulbezirke Stein an Sonntagen belehrende Borträge; auch in anderen Schul-bezirken KrainS sanden derlei Borträze statt, wofür die Bevölkerung der Lehrerschaft großen Dank schuldet. — (Das Quecksilberlager bei Littai) besteht einer Mittheilung in der „Gr. Tgp" zufolge ans 16 Feldmaßen ü. 12,544 Onadratklafter, einer Gesammt-fläche von 200,704 Onadratklafter und 50 Freischürfen. ES verspreche nächst Jdria die größte Ausbeute an Quecksilber, obgleich auch Kupser, Blei, Zink und Eisen in reichen Lagern Vorkommen und eine Barytschichte ebenfalls aufgeschlossen wurde. Die Aufschlußarbeiten am gegenwärtigen B triebe sind von der Bahnstation Littai nur 350» entfernt. Der Gehalt der Berggefälle ergibt sich nach den vorgenommenen Proben im Durchschnitte mit 28"/, Bei der Reichhaltigkeit der Erze und deren leichten Gewinnung glauben die Unternehmer, es werde nicht an Theilnehmern sehlen, mit welchen sie eine Actiengesellschast zur Beschaffung b»r Betriebscapitalien und zur rascher Inangriffnahme des Bergbaues und des Hüttenbetriebes gründen woll-n. — (Aus der Amtszeit» i, g.) Besetzung einer Amtsdienerstelle bnm Bezirlsgerichte in Gottschee. Gesuche bis 11. März l. I. an das KreiSgerichts-Präsidium in Ru-dolfswerth. — ( V a ll chr o n i k.) Die hier stationierten Unteroffiziere de« Herzog von Sachsen-Meiningen Inf. Regimentes Nr. 46 veranstalten in den Lokalitäten der KoSler'schen Bierhalle am 24. d. ein Tanzkränzchen. Dem Bernehmen nach haben auch die Herren Offiziere dieses Regimenter ihre Teilnahme zugesagt. Ein eigenes Lomitö bereitet alles vor, was zur Unterhaltung der Tanzenden und übrigen Gäste dienen kann. — (L a n d sch a s t l i ch es T hea re r.) Die vorzüglichen Bühneneigenschaften des k. russischen Hofschauspielers Hrn. St. Lesser fanden in dem vorgestern zur Aufführung gelangten französischen Charakter-Schauspiele (der Theaterzettel meldete irrihümlich »Lustspiel") „Ein verarmter Edelmann" ein geeignete« Feld zur Entfaltung. HerrLes-s e r bewegte sich als „Maxime Odiot" so recht in seinem Elemente. Der Ausdruck der männlichen Würde, des Nie dergedrücktseinS wegen mißlicher finanzieller Verhältnisse, des Sichsügens in ungewohnte, untergeordnete Verhältnisse, der edlen Resignation und Selbstausopserung, endlich des Gefühles der innigen Liebe und Versöhnung erschien in gelungenen Bildern verkörpert; namentlich spielte Herr Lesser die Ruinenscene mit „Marguerite" mit großem Ersolge. Ungeachtet in den Casinovereinssälen Freund Larneval die Gesellschast zum Tanze einlud, erfreute sich das Theater dennoch eines ziemlich guten Besuches und das Publikum zeichnete Lessers meisterhafte Leistung durch wiederholte Vei-lallsbezeugungen aus. Der zweite Preis des Abends gebührt dem Frl. Thaller, welche bei vorzüglicher Durchführung der Rolle der „Marguerile" bewies, daß die bisher in naiven und muntern Partien glänzende Schauspielerin auch ernste Rollen mit richtigem Verständnis, mit Feuer und warmer Empfindung darzustellen vermag. Der 12. Februar war für Frl. Thaller ein Ehrentag. Das Publikum belohnte auch ihre Leistung mit Beifall nnd Hervorruf Hr. Frederigk gab den freundlichen, gemüthlichen Charakter des Notars „Laubebin" recht gut. Hr. Unger erschien als nahezu hundertjähriger Greis „Laroqne" i» Maske und Spiel lobens werth. Fr. Paulniann ist und bleibt einmal ein unschätzbares Juwel unserer Bühne; »hre Nolle der „Frau Laroqne" konnte wol nicht besser bargestellt werden Frl. Kar -liczek erwarb sich in der kleinen Partie der „Christine Oyadec" das Lob des Hauses. Herr Berla konnte den nach Reichthum angelnden Bonvivant „von Bellavau" weder effectvoll, noch sicher zur Geltung bringen. Die Fräulein Corbach (Madame Anbry) nnd Bsirsky (M. Hclonin) trugen zum harmonischen Zusamuienspiel das ihrige bei. Hr. Lesser wird Dinstag cen 15. d. in Shakespeare« Lustspiel „Viel Lärm um nichts", Mittwoch den l6. d. auf allgemeines Verlangen in seiner Glanzrolle als „Kvnigslieute-nant" und Freitag den 18. d. in Lindau's Lustspiel „Ein Erfolg" austreten. In der gestrigen Vorstellung der Posse „Unsere Lehr buben" waren Frau P aulm a nn(Nazl) uiid Herr Ltc,n-berger (Wenzl) als „Schusterbuben" recht ergötzlich, erstere im wiener, letzterer im böhmischen Dialekte. Das Galerie-Publikum zeigte sich sehr befriedigt und beifallslnstig Auch Herr Adam versuchte es, dem vereinsbrüderlichen Charakter deS Schusters „Blattl" komischen Anstrich zu geben. Fräulein Lorbach führte als „Meisterin Resi" ein scharfes Regiment über ihren Herrn und Meister und auch über ihre flotten Lehrjnngm. Fräulein Allegri war eine recht fes§e Köchin (Pepi). Die Herren Frederigk (Natter), Thaller (Specht) und Unger (Giftbolz), die Fräulein Thaller (Leontine) und Bsirsky (Mariane) trugen das Ihrige bei, nm diese Berla'sche Pofse zu einer echten Faschings»»» stellnng zu gestalten — Das Tbeater-Loniits hat bereits daS Geeignete verfügt, uw anstelle des Schauspielers Herr« Jank eine andere, als Helden- und TonversationS-Lieb- Haber verwendbare Bühnenkraft zu gewinnen. Original-Corresponden;. VSlkermarkt. 10. Febrnar. (Schneesall. — Bauernelend. — Vorschußkasfen und Wechsel g e s ch ä s t e.) Such hier gab es am 5. d. M. starken Schneefall, am 7. und 10. schneite es abermals. Die früher chon fchneefreien, sonnigen Abhange der Ausläufer der Saualpe sind wieder in dichte Decken gehüllt. Die Banern ürchten für die Wintersaten und es wäre wahrlich ein viele niederschmetternder Schlag, wenn auch dieses Jahr zu den mittelmäßigen Erntejahren zählen sollte. Biele klagen schon jetzt, daß sie nicht wissen, woher die Frühjahrssaat nehmen und womit alle Steuern bezablen. Der Staat gibt so viele Millionen für ganz unproductive Auslagen aus, für neue Adjustierungen, Geschütze u. dgl., aber sür das hauptsächlichste, sür Landwirthschaft und Gewerbe, geschieht im Verhältnis ehr wenig. Staatsvorschüfse für jedes Kronland sollten gewährt werden, aber nicht erst dann, wenn das Elend schon über die Schwelle getreten ist. Da ist es meist schon zu pät, denn Las Unglück ist eine rapid umsichgreifende Seuche; Vorbeugungsmittel sind da angezeigter als später die besten Arzneien. Nehmen wir aus der großen Masse rin Beispiel heraus. Es ist ein Bauer, der sonst wohlhabend war und eö noch wäre, wenn nicht ungünstige Verhältnisse eingetreten wären. Er ist genötbigt, Gelder anszunehmen, er muß Zinsen zahlen, es kommen Misjahre, er kann mit Mühe die Steuern und Dienstbotenlöhne erschwingen, kann die Zinsen nicht am bestimmten Tage begleichen. Der Gläubiger klagt, die Klagekosten sind oft so groß wie die Zinsen und noch größer. Gewöhnlich hasten an einer Realität mehrere kleinere Schnld-posten, die znsammengenommen doch eine bedeutende Summe ausmachen, sortwährende Rechtshändel vergrößern die Schuld, der Kredit sinkt, auch der Muth, und da schon alles nichts mehr Hilst, wird der müde gejagte Besitzer gleichgiltig und liederlich und eilt seinem gänzlichen Ruine mit Riesenschritten entgegen. Das Bild ist nicht zu schwarz gemalt, auch leider nicht zu selten in trauriger Wirklichkeit zu finden. Während in früheren Jahren an gewissen Tagen es am Lande sroh und toll, auch übermüthig lustig herging, ist jetzt ' eine finstere Stille eingetreten; man findet Knechte nnd Mägde mehr in den Wirthsstnben als Besitzer. Wol gibt es hie und da Sparkassen und Borschuß-oereine, aber der einmal ans abschüssiger Bahn Befindliche dars nicht zu viele und nicht zu leichte Hilfe von denselben hoffen ; kann er keine Sicherstellung mehr leisten, dann ist jede Bitte umsonst. Und so gutes sonst diese Institute lei-sten, etwas übles haben auch sie im Gesolge. Der Land-mann lernt die Wechselgeschäsle kennen, aber nur unvvll-ländig. Es sagt seiner Scheu vor allen gerichtlichen Ver-Handlungen und Verträgen zn, daß er blos seinen Namen unterschreiben dars, um eine gewünschte Summe zu erhalten und er sieht den Wechsel als einen gewöhnlichen Schuldschein an, wo eS aus einige Tage mehr oder weniger bei der Einlösung nicht braus ankommt. Die Folgen find bekannt, mehrere mußten diese Unkenntnis mit Execution büßen Noch schlimmer fahren manche alS Bürgen, da sie die Wichtigkeit und Folgen der garantierenden Unterschrift nicht im geringsten ermessen. Ich kenne einige, die mit einem gewissen Stolze vor ihren Nachbarn mit ihren Wechseln sich zeigen, gleichsam um zu beweisen, daß sie «ehr verstehen, als andere Bei weiterer Umfrage zeigen sie aber eine gesährliche Unkenntnis über die Behandlung dieser so unschuldig scheinenden Papiere. Belehrung thut hier sehr noth, aber sie kommt leid-r ost zu spät. Möge es besser werden, denn eS ist hohe Zeit dazu. Nur wer unmittelbar unter dem Volke lebt, kann Einblick nebmrn in die precären Verhältnisse und sehen, wie mancher, der sür wohlhabend gilt, sich nur noch an Strohhalme klammert _______________________ Aus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 12. Febrnar. B-trngspro^eß Bekaj. (Schluß.)! Unter massenhaftem Andrange des Publikums begann beute nachmittag« 3 Uhr der Staatsanwaltsubstitut VerderSik. nachdem die vom Gerichtshöfe gestellten Fragen verlesen worben, daS Plaidoyer und beantragte, sich im wesentlichen «ui dir »ussührungen und das Beweismateriale der An-klag» stützend, die Schuldigsprechung sämmtlicher Angeklagten wegen BerbrechenS de« Betruges. Hieraus erhielt Angeklagter Paternoster daS Wort und bemühte sich, den Nachweis zu liefern, Laß er von Beiaj irregesührt worden und daß daher seinerseits so, wie es bei Lornelli angenommen wnrde, keine böse Absicht obgewallet habe. Bertheidiger Dr. Schrey sür Rosalia Beöaj behält sich mit Rücksicht aus das umsaffende Geständnis seiner Clientin vor, bei der Frage der Ausmessung der Strase seine weiteren Bemerkungen zu machen, und erwähnt nur, daß es zu diesem Prozesse nicht gekommen wäre, wenn Las Wuchergesetz noch in Wirksamkeit wäre. Denn nicht Ler Umstand, daß sich seine Llienlin falscher Vorspiegelungen über günstige Vermügensverhältniffe den Geldgebern gegenüber bedient hatte, sondern Geldgier und der Trieb, einen hohen Gewinn zu erzielen, hat letztere bestimmt, Leuten, die kein Vermögen halten, Geld zu borgen. Dr. Ahakiö, als Bertheidiger der Margareth Zu panii?, bestreitet das Vorhandensein eines wichtigen Kriteriums des Verbrechens des Betruges, nemlich die persönliche Fähigkeit seiner Mentin zu Herauslockungen von Geld, und beruft sich diesbezüglich auf die Aussage des Zeuge» Notar, Ler ans die Frage des Vorsitzenden, ob er den Vorspiegelungen bezüglich Ler VeÄj'schen Vermögensverhältnifse Glauben geschenkt, geantwortet hatte: „LuxsveiLovIci t>i niü ne ; ta di MX oit i euex» uv xosoäil;" mit einem Worte, die Schwarze war Ler Abscheu, vor ihr zogen sich alle zurück. Auf GruuL dieser Umstände bestreitet der Bertheidiger auch die böse Absicht seiner Clienlin, da seine Clientin selbst den Vorspiegelungen Ler Vköaj vollen Glauben geschenkt hatte. Dr. Kouschegg, als Bertheidiger Ler Angeklagten Sim. Paternoster uuL Lukas Schiffler, beschränkte sich ebensalls daraus, die böse Absicht rücksichtlich seiner beiden Clienten zu bestreiten und plaidierte sür Nichtschuld derselben. Hierauf zogen sich nach Lern ausführlichen und detaillierten, höchst objectiv gehaltenen Resume des VorsitzenLen die Geschwornen zur Berathung zurück, worauf «ach zweistündiger Berathung Ler Obmann derselben Ludwig Schissermühler Las Verdi« verkündet, nach welchem die Geschwornen die die Rosalia Ver'aj und Margareth Zu-paucic betreffenden, auf Las Verbrechen des Betruges gerichteten Fragen einstimmig, die 11. Len Angeklagten Paternoster betreffende Frage mit 8 gegen 4 Stimme n, Lie 12. eben denselben betreffende Frage einstim -m i g und endlich die 13. den Angeklagten Lukas Schiffler betreffende Frage einstimmig bejaht haben. Aus Grund dieser Verdicte wurde Rosalia Vecaj wegen Verbrechens des Betruges nach § 203 St. G. uuter Anwendung des § 338 St. P. O. zu einjährigem, Margaretha Zup antik nach § 203 unter Anwendung des Z 338 St. P. O. zu vierzehnmonat -lichem, Simon Paternoster nach 8 202 St. G. unter Anwendung des §54 St. G. zu zweimonat-lichem nud Lukas Schiffler »ach 8 202 St. G. unter Anwendung des H 54 St. G. zu sechswöchentlichem Kerker, ferner nach § 369 St. P. O. znr Privatentschädigung und nach 8 389 St. P O. zum Ersätze der Kosten des Strasversahrens verurtheilt. Die Verhandlung endete um "«II Uhr nachts. Witterung. Laibach, 14. Februar. Morgens dünn bewölkt, gegen Mittag Aufheiterung, nachmittags nebelumhüllte Bewölkung, Wolkenzug aus SW., schwacher NO. Temperatur: morgens 7 Ubr - 138", nachmittags 2 Ubr — 2-2° 6. (1875 — 24°; 1874 -s- 60° 6.) Barometer im Fallen 736-95 mm. Das vorgestrige Tagesmittel Ler Temperatur — 8-5°, Las gestrige — 1>-l"; beziehungsweise um 81" uuL 10 7" unter Lem Normale. Angekommene Fremde am 14. Februar. Hotel Ctadt Wie». Hajek und Essinger, Ksl., Neuberger, Burghlrrdt, Hermann, Reis., und Weber, Wien, — Pol-lak, Kfm., Budapest. — Majdiö, Privatier und Rauziu--ger, Buchhalter, Mannsburg. — Kurzthaler, Salzburg. Linnhard, Hausbes., Graz. — Fröschl, Ksm., Görz. — Neuberger Josefiue, Prostrauek. — Seller, Assekuranz-Beamter, Triest. Hotel Elefant. Bun»el, Milit.-Rech -Offizial, Graz. — Dr. Seju und Kulluig, Wippach. — Res», Kraiuburg, — Lengyil, Kanisca. Hotel Europa- Nolli, Spengler und Wilcher, Cilli. —' Kokoschineg, Kfm., Wien. Mobre«. Colavini, Mobmajo. — Praprolnik, Stein. Gorii-nik, Sagor. — Manier. Veldes. — Podobmk uud Gerk-mann, Krain — Jauezii, Triest, väterlicher Hof. Thalhamer, k. k. BG. Adjum-t, Friesach. Lebensmittel-Preise in Laibach am 10. Februar. ^Weizen 8 fl. 30 kr., Korn 5 fl. 80 kr., Gerste 4 fl. — kr., Hafer 3 fl. 60 kr., Buchweizen 5 fl. 60 kr.. Hirse 4 fl. 10 kr., Kukurutz 4 fl. 80 kr. pr. Hektoliter; Erdäpsel 3 fl. 60 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz - fl. 92 kr. Schweinfett 80 kr., Speck, srischer, 64 kr., Speck, geselchter, 80 kr.. Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2'/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 46 kr., Kalbfleisch 44 kr., schweinfleisch 46 kr. per Kilogramm; Heu 3 fl. 30 kr, Stroh 2 fl. 60 kr. per lOO Kilogramm; barles Holz 9 fl. — kr., weicheS Hol, 6 fl. — kr. pr. vier Q. Meter; Wein, roiher22fl. 50 kr., weißer 20 fl. pr. IVO Liter. Neuester wiener Marktbericht. Rüböl bei mangelhaften Umsätzen ohne Preisände> rnng, Petroleum matter, Leinöl schwach behauplet, Schweiusett fest, in Spiritus beschränkter Verkehr, geringe Nachfrage nach Baumwolle, sür Zucker günstige BerkehrsauSsichten, nach Garnen reger Begehr; Verkehr in Weizen schwach, in Roggen, Gerste und Haser sester; iu Schlachtvieh minder lebbaster Absatz; insolge des neuerlichen Auftretens der Trichinen-Kiankheit iu Niederösterreich wurde in Wien vom 10. d augefangen dir mikroskopische Beschau sämmtlicher zur Schlachtung gelangender Schweine angeordnet. Am 8. d wurden von Len auf Lin wiener Markt gebrachten 2079 Stück Borstvieb kein einziges Stück verkauft. Lottoziehung vom 12. Februar. Triest: 59 77 60 37 52. Telegraphischer Lursberichl am 14. Februar. Papier-Rente 68 55 — Silber-Rente 73 75 — 186« »taats-Anlehen 111-—. — Bankaktien 870. Credit >74 60 — London 114 80. — Silber 1V3 75. — K. k. Müuz ducaten 5 41'/,. - 20-FraucS Stücke 9 21 — 100 Rei> . » mark 56.65. Einzig echt patentierte Original- Mloti-Kttidk erhält man bei Gebrüder ^iLloti L. 8^" Nühiimllhii«'» H von 15 fl. bis 150 fl., L so auch Maichin-Teide, Zwirn, N«d.ln nud ^ Apvaratc stets in größter Auswahl billigst zu haben nur bei l679) 16 ssi-anr Vetter, Laibach, Judengafse Nr. 228. in Folio, Quart und Octav, billigst, vorräthig bei Theater. Heute slovenische Vorstellung. Morgen: Viertes Gastspiel des Herrn Lesser: Biel Lärm um Nichts. Lustspiel in 4 Acten von W. Shakespeare. Wir beehren uns biedurch zur Kenntnis zu bringen, daß wir in München eine Agentur unserer Anstalt errichtet und die Leitung derselben dem Herrn von Ler Firma » « daselbst übertragen haben. Unsere Agentur ist in den Stand gesetzi, die gleichen Condiiionen wie wir selbst zu bielen und ersuchen, sich derselben sür alle einschlägigen Geschäfte recht häufig zu bedienen. Deutsche Gold- L Mber-Scheideaiistalt vorm. Rötzler !i» I r t ». AL. Im Anschlüsse an Vorstehendes empsehle ich mich sür alle Zweige des Lilber- und Goldsortengeschäftes, be-sonders zum Ankäufe aller nutzer ConrS gesetzten Geld-iorten r unter der Firma: isillor ^eu8tätt6i-8 ^Vitwe belriebeue Bankgeschäft wird in unveränderter Weise fori-geführt nud bitte auch diesem Geschäfte weitere Berücksichtigung zutheil werLen zu sassen. Lmil LLünelisv, Agentur der deutschen Gold und Silber-Scheideäustalt in Frankfurt a. M. Geschäftslokal - Promenadeplat; Nr. 1. (67)2—1 Mr Dnmrn ü Euer Woblgeboreu! Mit Gegenwärtigem, es Ihrer gütigen Beobachtung empfehlend, erlaube mir zu bemerken, daß ich im November, als ich eine Reise von Graz nach Triest aulreten wollte, von einigen sehr geehrten grazer Damen angeeisert wurde, hier in Laibach einen Aufenthalt zu machen, um den Unterricht an Damen im Sch'lichtichnk», Mnßnrhmcn, Zuschiicidrn, als auch die prallischeu Vortbeile vom Nähen zu ertheilen. Mit dem sreuudlicheu Vertrauen Ler hiesigen geehrten Damen, sei zu meinen Gunsten bemerkt, schon bei Eröffnung de« ersten als auch des zweiten Lehrlnrses, habe ich eine genügende Zahl von Schülern erlangt, welche von meiner Tlich« tigke t, Eifer und Thätigkeit beim Unterrichte sich derart überzeugt haben, daß ich nach Verlauf dieser kurzen Zeit meines hiesigen Aufenthaltes theils von den schon ausgelern-ten, theils von den noch lernenden Schülern mit der vollsten Zufriedenheit dankbar und lobeuv vielfach quittiert bin. Diesem guten Ruse nun schmeichelnd, sowie auch der Wunsch und Las mehrfache Nachfragen Vonseiten Ler geehrten Damen, verzögere ich meine angesagte triester Reise sür etwas später uud beabsichtige am 1 5. d. M. noch einen Lehrknrs (den letzten) zu eröffnen, zu welchem Kurse schon mehrere Damen vorgemerkt find. Ich hoffe, daß auch Euer Wohlgeboreu und überhaupt jede haushälterische und arbeitsbeflissene Dame von dieser so günstigen Gelegenheit Gebrauch und Nutzen ziehen, d. H. mich Ihres geehrten Zuspruches würdigen werden. Das Vertrauen aber, mit dem mich Euer Wohlgeboreu beehren wollen, werde ich durch Fleiß und Tbätigkeit beim Unterrichte auch diesmal zu verdienen suchen, bin aber dann auch von Ihrer Zusriedenheit im voraus schon überzeugt. Gesällige Anmeldungen wegen Ansn. hme von Schülern bitte vormittags von 9 bis lO und nachmittags vvn I bis 2 Uhr zu machen. (62> 3 3 geprüfter Lehrer Ler Zuschneidekunst und wirkendes Mitglied der „Mode-Akademie." Laibach, Tlovenija-Nanklians, 2. Stock. Ein Blatt von diesem Papier angezündet und glimmen gelassen, oder auf einen heißen Ofen gelegt, verbreitet einen angenehmen Duft ; zwischen Wäsche gelegt benimmt es den Teifengernch nnd parfnmiert dieelbe. Preis eines PaqnctS, enthaltend 20 Blätter, IU kr. Apotheke „zum goldenen Einhorn," Hauptplatz, Laibach. (633) 20- is Druck von Jg. y. Kieinmayr » Ked. Bamherg Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.