LaibllchnMMtimg. Nr. 17«. Prän >l «! erationsPrei 5 : Äl» Comptoir ganzj. ft. il. b,'N>,, N. n.!><>. yllr dic ^«stlilunq in« H>ni« hnl lij. 5»! lr. Mi! ber Post «anzl. si. >-'>. ^'ldj. ft. 7.50, 3oii!!crst.,ss, 27. Juli Instrtionsgebilhi bi« 10 .^cilcn: ,mal«ftlr., llm. «l)lr., 3m. 1 ft.; sunft pr. ^eile im. « lr., i!m. » ll., »in. 10 ll. u. s. w. Inscllwussirmpcl jedesm. »U lr. 1871. Amtlicher Theil. A»er Finanzministcr hat die Finanzsecretäre der gali-zischen Finanzlandcsdircrtion IuliuS Sobota, Adolf Ge i stlen ü c r, Easimir Stwirczynski undTh^o dor Pcchnik. d.nm dcn ftinanzbezirkscommissär crslcl Klasse in Weinberg Anton Jana zu Finanzräthcn und Finanzbezirksdirectoren in Galizicn crnaimt. Dcr Finanzministcr hat den Rcchuungsralh Pin. ccnz H u b r i ch :,nn Vorstandsstelllicrlrclcr mit dem Titel und Chaiallcr eines Finanzralhcs beim Finanz-rcchliilngsdepartement in ^'cmbcrg ernannt. '2l fti 0 zuschlass zn den Fahr- nnd Frachlgcbühren auf den österreichisch- ungarischen Eisenbahnen. Vom 1. Angnst 1871 ab wird dcr Agio',uschlag zu den hievon bctrosfcncu Gebühren jener Bahnanstalten, welche zur Einhcbung eines Agiozuschlaa.es berechtigt sind und von diesem Ncchlc Gebrauch machen, uiil 20 pCt. berechnet. Die zu Gunstcu des Pnblicums bestehenden Ausnahmen von dcr Einhcbung cines Agiozuschlagcs bleiben unverändert. Nichtamtlicher Theil. 19. Verzeichnis? jener Beträge, welche von dcr Prüsidialsectlon deS l. l. Ministeriums dcö Anißcru für das unter dem höchsten Protectorate Sr. l. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ludwig Aktor in Wien zu errichtende Teget thoff - Den lmal übernommen wurden. Das l. uud l. österr.-uugar. Cmisulat in Kairo übermittelte folgende Spenden: Bon den Herren: Ma-tatia Nahmann 200 Fr., Jakob Calavi 200. May^r v. Mislrovachi 100, Andrea Iuanonich 100, F. Nossano W0. I. ^. Menasce Figli 200, Eoslantino iiahil 100, (5. G. VilaliS 48, Nslan Pinto 00, Massimo Mor-fturgo 00, N. Cotta 50, A. ?uz;at, ss. Slroß 25, Elia Grei 40, Ä»t. Se-regdy 30. S. Petrovich 25. M. Baruch 20, V. Ve« rona 25, Heller 100, ^uizalto Ccsari 25, Rocco Gio-vane 25. I. Armao 100, ^'. Scharfnagcl 20, Giou. Cotta 25, N. Scialon 50, N. Forte 10. Rebecca Gründern. 40, A. pui.,i Zaja 25, Ncumauu 20, tt. Biha>Y 25 und G. Sipos 25 Fr. Summe 1923 Fr. Weitere Beiträge werden in dcr Prä'sidials^cliou deS t. k. Ministtriuiuö des Acußcrn, Herrcngassc Nr. 7, im 2. Stock, Departement I, vom Director, laiscrl, Rath Anton Ludwig Scidl übernommen, quittirt und in der „Wicucr Zeitung" kundgemacht. Politische Uebersicht. Laibach, 26. Juli. Die ..Wl. Ztg." veröffentlicht den mit der Aller» höchsten Samtion versehenen Bcschluß dcr Delegationen, bet lffcnd den gcmcinsaincn Staats Voranschlag für das Jahr 1872. Wie bekannt, ist das Gcsammtcrsoldlrniß mit 105.438.015 fl. festgestellt, wovon nach Abzug dcr Einüahmen der Zollgesälle per ;nölf Millionen 93.438.015 fl. von den beiden Reichs« Hälften zu bedecken sind. Auf die in, Rcichsiathc vertretenen Bänder entfällt ein Betrag von 05,145.402 fl. Gegen die wegen dcr Aus gleich spoli til des gegenwärtigen Ministeriums unterhaltene Hetze wendet sich das „Oesterr. Journal" mit folgende', treffenden Betrachtungen: „Als Graf Potocki — dcr Minister ohne Feinde — im Ncichsrath die Erklärung abgab, die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen um den böhmischen Ausgleich sei der größte Schmerz seines politischen Bebens, da fühlte Jeder, daß dem rechtschaffenen Manne die« Wort von Herzen kam. Wcun aber ein Mann wie Potocki in solchen Ausdrücken seiuc Erfolglosigkeit beklagt, so ist doch an-znnchmcn, daß den angestrebten Erfolg zu erreichen ihm eine patriotische Befriedigung, und nicht blos ein persönlicher, sondern ein staatlicher Erfolg gewesen wäre. Auch ist ihm weder um seine gescheiterten Bemühungen, noch uin den Ausdruck sciucs Schmerzes der Vorwurf unpa« lriotischrn ThunS, noch unpatriotischcr Gesinnung gemacht worden; mau hat ihn weder des Vcrfassungsbruchs, noch der Ucbcrautwortung Deutsch-Oesterreichs an die Czcchcn beschuldigt. An dem böhmischen Ausgleich arbeiten, ihn für nothwendig hallen, in seinem,Gelingen einen staatlichen Erfolg schen. sciu Scheitern als einen vaterländischen Schmerz beklagen — das ist also an sich kein Mr--brechen, kein Vcrfassunsssbruch, kein Verrath am deutschen Interesse. Ja, aber ändert sich denn das Alles mit einem mal>, wenn dcr Mann statt Potocki Hohen, wart heißt? Scheint so. Das Ministerium Hohcuwart war kaum ernannt, da war — sagten die Organe dcr Wahrheit nnd dcr Strauchgasse die Verfassung schon hin, uud cs hatte kaum Platz genommen auf seinen Sesseln, da war das Dcutschlhum schou zu Tode gedrückt « — Es daif wohl als ein elfrculichcS Zcichcu dcr Zeit begrüßt werden, daß mchrere größere französische Journale sich jctzt direct oder zum mindesten indircc! gegen die Dcutschcnhctze erklären. So ist die „Libcrlö" der Ansicht, daß eine Aufgabe, wie die sogenannte „^iguc anlipnissicnne" sie sich stellt, von journalistische,! Hctzc-rcicu abscheu müsse und höchstens nur Beispiel gebend wirken könne. Einen Schritt weiter geht dcr „National", cr findet, daß cinigc Städte, wie z. V. Havre, in ihrer Prcußcnfcindlichlcit vicl zu weit gehen; Havre werde jedenfalls am meisten verlieren, wenn cS seine Beziehungen zu Deutschland abbricht, da dieses dann scinc, für Amerika bestimmten Sendungen einem anderen Hafen zuwenden werde. Aus Versailles, 24. Juli, wird gemeldet: Es ist die Rede davon, daß der Herzog von Broglic an Stcllc Inks Favrc's Minister des Aeuhcrn werden soll. Aus Anlaß der Anwesenheit des Prinzen Napoleon in Havre, (welcher bekanntlich bereits wieder ausgewie--seu wurde) erklärte die Regierung, daß weder dem Exkaiser, noch dcr Erkaiserin. noch den beiden Prinzen drr Aufenthalt in Frankreich gestattet werden könne. Mehrere dcr Pariser Glätter fordern die Regierung auf. betreffs möglichst schleuniger Räumung auch der Departements Seine, Scincon Wicsbadcu uud Homburg zur Nachcur nack Gastein begeben wird. Der „Daily News" wirb aus Rom geschrieben: „ES ist bekannt, daß dcr Papst durch eine Spccialbulle, welche die Sanction seiner ncu angenommenen persönlichen Unfehlbarkeit besitzt, die altertümlichen Gebräuche des heiligen Collegium« umzustoßen gedenkt. Durch die Ausübung seiner neuen Autorität wird er seinen Nachfolger ernennen. Eardmal Palri^i ist als solcher dcsi< gnirt, und dcr Eardinal wird ermächtigt werden, die päpstliche Tiara unverzüglich, ohne die reguläre Zusammen- /millellM. Die Ambulan) Tricache. Erillllmnigm ans der preußische» Belagerung von Paris. Der Herr Pfarrer Tricochc war ciu vcrnimstiger Mann. Er kleidete sich im Winter warm, vermied in, Sommer jede Aufregung, und von cinem Ende des Jahres bis an das andere nahm er sein Mittagessen in aller Muße eiu; denn, sagte er, was ich vor Allem verabscheue, das ist, mich beim Esscn zu beeilen. Die Natur halte ihn mit einem hinlänglich ruuden Väuchlciu versehen, um ciue gewisse Menge Gänseleberpastete aufzunehmen; seine breite und runde Hand schien yemacht, um Honorare einzustreichen, und sein volles uud blühendes Gesicht trug den Ausdruck der Bonhomie; beim Gehcu halte er einen etwas pfeifenden Athem — eine Folge der Gänsclcber — und wenn sich in seiner Tasche ein Zwcisousstück befand uud ihm ein Bettler lieglguete, so gab er ihm — seinen Scgcu. Herr Tricochc war mit Hilfe eines Patrons die sociale Stufenleiter emporgeklommen .. . demzufolge lieble rr die Patrone im Allgemeinen. Der Scmige war ciu Herr v. Roussis gewcscn, ein Poltairiancr, der dcn Clcrua lmlnslützte, im gesetzgebenden 5tmper für die wellliche Herrschaft votirlc, über dcn Papst spottete und um nichts in der Wclt am Freitage eine Reise unternommen hätte. Herr v. Noussis war einer der officiellcu Depulirlcn dcS zweiten Kaiserreichs, und man thut ihm keineswegs Unrecht, wcnn mau hinzufügt, daß er vollständig unwissend war, denn, wenn er etwas gewußt hätte, so wäre cr nicht osficiellcr Dcputirter gewesen. UebrigcnS war er eiu liebenswürdiger und großmüthiger Gesetzgeber, stets entzückt, Jemand einen Frcundschafisdienst erweisen zu lönueu, wenn cs ihm uichls kostete; und da ihm Herr Tricoche bei drei aufeinander folgenden Wahlen 227 Stimmen von Bancrn, die wcdcr lesen noch schreiben konnten, verschafft hatte, so halle cr seinen Einfluß dar-auf verwendet, dem Pfarrer die Pfründe einer neuen Metropolitanlirche, dcr von Saiule Roscmondc zu verschaffen. Jedermann hat in Paris Gelegenheit gehabt, die neuen Kirche», zu scheu und zu bewundern, welche der schöpferische Gcnius dcS Barou Haußmann hervorge» rufen hat; sie sind von einer voll'cndcten Vollkommenheit. Setzen Sie an die Thüre cincu Einnehmer von Eontrcmaikcn, so werden Sie glauben, in einen Concert» saal einzutreten; schmücken Sie die Fasadc mit einem Schild von einigen Meter Länge, und Sie werden einen bcsnchlcn Restaurant, ein Modcmagazin, cin Museum mit ausgestopften Vögeln, oder jeden anderen G^ci,-stand, dcn Ihre Phantasie sich auözudcnkcn beliebt, vor sich haben. Die Architekten dcs zweiten KaiserrcichS waren ohne allen Zweifel intcllincntc Manner, die lyre Epoche verstanden. In revolulllmären Z"//" '>t ^ oie Hauptsache, zu vermeiden, irgend cinem Gebäude cmen unterscheidenden Charakter zu geben, «ml das cm: plotz. liche Umwandlung schwierig macht. ES wäre mcht llug, eine Kirche zu bauen, die einer Kirche ähnlich wäre. Morgen vielleicht wirb sie in einen Tempel der Vernunft, dcn Tag darauf in einen Club verwandelt werden, dcr die Bestimmung hat, die Rechte der Frauen zu vertheidigen, ohne in Rechnung zu bringen, daß es, so lange Herr BiSmarck lebt. gut ist, vorbereitet zu sein, eS als Pulvermagazin verwendet zu schen. Der Architekt, der Sainte.Rosemonde erbaut halte, halte sie also mit cinem gothischen Dache. n„t einer byzantinischen Kuppel, und cincn, Thurme bcrclcyerl der einer chinesischen Pagode ähnlich gewesen w°« °hnc die lorinthischcn Säule", welche densely "" ^ ls um-aabcn Die Decorateurc hatten, dem naml'chm Grund-atze folgen das Innere der Kuppcl himmelblau gemal , e Mauern mit einer dicken u d die Vergoldung verschwcnder.sch w.e m.t ocm Butter-mesfer, an edcm Zollbreit der Carn.csse und Wand-vfciler dcn sie nur e.ttdcckcn konnten, ausgelragcu. Cm ausgezeichneter Künstler, der den Auftrag erhalten halt,, dic letzte Hand a..'s Wert zu legen, hatte den gelben Ocker mit'DlYadcn und Cupidos, — wie Andere sagen aber nichts beweist, mit ChcrubimS und SeraphimS — ülicrsäct. Daun, nachdem cr seine Signatur in einer Guirlande, welche zwischen dcr Ornamcutil hinlief, angebracht, hatte cr für dcn Hochaltar cin prächtiges Fenster von farbigem Glase sich ausgedacht. das die Verbannung Adams und EvaS aus dem Paradiese, oder dcn GcniuS dcs Napolconismus, zwei Einaeborcne dcr Feigeninscl, die Morgenröthe des ^nuru^ imivt^i ankündigend, — man ist in diesem Punkte nicht ganz 1^46 berufung und die legalen Formalitäten eines Conclave, anzunehmen. Cardinal Patrizzi theilt mit dem Papste bereits die Obliegenheiten der gegcnwärligcu Negierung als Vorbereitung für diejenigen seiner zukünftigen." Ueber da« Befinden des Papstes, der nach den Mittheilungen der Einen dem Tode nahe, nach den Mittheilungen der Andern noch sehr gesund und kräftig, 5ein soll. ließ sich dieser Tage die „A. Z." aus Rom berichten: „Ich schreibe nicht, was man im Püblicum sagt, sondern was mir am rechten Orte Genaueres mit» getheilt wurde. Pius IX. ist in das Stadium der Abnahme der Lebenskräfte entschieden eingetreten, wo vor» zusehen ihm selber als Gebot erscheint. Der heil. Vater cclcbrirte seither regelmäßig die Messe, empfing noch am 14. d. eine Huldigungs-Deputation der Dataria und der apostolischen Gönner, aber mühsam, angestrengt, nahezu erschöpft. — Heute bringt dasselbe Blatt aus Nom, 19. d. cincn neueren Bericht des folgenden In» Halls: „Der Papst befindet sich besser. Unsere cleri-calen Blätter, voraus der „Osscrvatore Romano," straften Alle in lctztcr Woche Lügen, die ihn leidend wußten. Die „Unila Cattolica" vom 10. d. ist ehrlicher, indem sie bekennt: dem Papste sei in den tetztcn Tagen das Leben durch seine offenen Feinde, wie durch falsche Freunde (tumti :um0i), gar sehr verbittert worden; er kranke und habe zur ärztlichen Hilfe Zuflucht uehmcn müssen." Daß Pius IX. unter diesen Umständen Vorkehrungen getroffen hat, die das römische Cardinal-Collegium in den Stand setzen follcn, binnen 24 Stunden, sobald es nöthig wird, einen anderen Papst zu wählen, wurde bereits milgcthcilt. Graf d'Haujsonvillc über dic innere Lage Mnkmchg. Dcr bekannte Atadcmikcr Graf d'Haussonville richtet nntcr'm 1'.). Juli einen vier Spalten langen Brief an das „Journal dcs D^batS" über die gegenwärtige innere Lage Frankreichs und über die Stellung dcr Regierung zu den verschiedenen Gesetzentwürfen, welche die Reorganisation dcs Landes anbahnen sollen. Der Graf ist sehr unzufrieden, wenn nicht mit Herrn Thiers selbst, so doch mit seinen Ministern, nnd da cr seit Jahren als Vertreter dcr spccifisch-orlcanislischen Traditionen und Strebungen bekannt ist, so darf man seine Anklagen und sarkastischen Ansfälle gegen die jctz'ge Negierung mit gutcm Fug als den Ausfluß der Ansichten belrach-ten, welche die orlcanistische Partei in dicjcm Augenblicke erfüllen. Nachdem Graf d'Haussonvillc insbesondere die nncntschicdenc und wcnig liberale Haltung des Ministers dcs Inncrn gegenüber dem DccentralisationSgcsetz scharf gctadclt, berührt er die Haltung der Regierung im All-gcmcincu gegenüber den verschiedenen Commissionen dcr Nationalvcrfammlung. Scltcn, sagt er, gelangt man dazu, genau zu wisscn, was die Minister wollen und was sie nicht wollen. Wenn mau sich mit ihnen geeinigt hat, so ist man noch nicht sicher, sich auch gleichzeitig nut dem Staatsoberhaupt im Einklang zu befinden. Bei diesen Schwankungen wird Nichts zu Ende geführt. Niemand weiß noch, welches System für die Reorganisation dcr Armee adoptirt werden wird. Niemand lennl die Organisation von Paris. Ob Marschall Mac-Ma« hon noch ihr Chcf oder ob der neue Gouverneur von Paris eS wirklich durchgesetzt, daß er direkt unter dem Kriegsminister steht. Ueber das Institut der National-garde, ihre Beibehaltung, Abschaffung oder Umformung herrscht die größte Verwirrung. Niemand weiß, woran er sich wegen dcr neuen Stcueru und Zolltarife zu halten habe. Noch näher liegt die Frage über die Entschädigung der Kriegskosten. Sollen sie vou den betroffenen Gegenden allein oder von dcr gesummten Nation getragen werden? Ueberal! begegnet man Schwankungen und einem System des Zögeins, welches nicht von gulcr Vorbedeutung ist; wurden doch selbst noch nicht einmal die Möidcr der Generale Lccomte und Thomas, vier Monate nach der voll;ogencn That, vom Kriegsgericht zur Rechenschaft gezogen. „Seit dem Tage, an welchem Hcrr Thiers," fährt der Graf fort, „durch die allgemeine Zustimmung seiner Mitbürger an die Spitze der Geschäfte unseres Landes gelangte, ist ein fast radicals Umschwung, wenn nicht in seinen Ueberzeugungen, so doch in seinen Tendenzen zu Tage getreten. Sei es, daß das sehr natürliche Gefühl seiner ungeheueren Verantwortlichkeit auf ihn eingewirkt, sei es, daß die Handhabung dcr Gewalt in so schwierigen Verhältnissen ihm Menschen und Dinge in neuem Lichte erscheinen ließ. immerhin ist es sicher, d^ß sein weiter Blick sich für Pcrsucctivcn öffnete, denen cr bis dahin verschlossen war, wcil sie ihm nicht behagten. Man konnte bemerken, wie cr Freundschaften und Bünd-niffc Pflegte, an die auch nur zn denken ihm bis vor Kurzem nie in den Sinn gekommen. Sicherlich darf mau diese vielleicht auch nur augenblickliche Entfremdung der Neigungen des großen Staatsmannes nicht als ciu förmliches Aufgeben seines ursprünglichen Lagers auffassen. Es handelt sich viclmchr nur um den fast un-mcrtlichcn Ucbcrgang von einer Gruppe zur anderen. Dieser Ucbcrgang, welcher für dic Einen ein Gegenstand des Jubels; für die anderen der Verzweiflung ist, vollzog sich ohne allen Lärm; aber er wurde öff.nllich fühlbar, fo zu sagen, in dem Verlaufe der lctztcu Ergän-zungswahlcn. Diejenigen, welche noch im Februar die heftigsten Gegner dcZ in 28 Bczirlcn gewählten Staats-obcrhauptcs gewesen, wiederholten jetzt mit Begeisterung sein Losungswort und bedienten sich mit vielem Geschick dcr Macht seines Namens, um so bcsscr die Candidature« seiner ältesten und treueslen Freunde bekämpfen zu können." Nachdem dcr Correspondent der „Debats" auf diese Weise das Staatsoberhaupt beinahe dcS Trcubruchs gegen seine alten Parteigenossen geziehen, bricht er in die Klage aus: „Wir fühlen uns nicht regiert!" Um dem abzuhelfen, verlangt er, daß die Beziehungen zwi> fchen dem Herrn Thiers und dcr Nationalversammlung immer häufiger würden und sich immer intimer gestalte-ten: „Es ist nöthig," fährt cr fort, daß Hcrr Thiers als Mittelglieder zwischen sich und der Vcrsammlnng Minister verwende, die ganz von seinen Ideen erfüllt rmd die gleichzeitig im Stande sind, ihm gegenüber dic ^mnesweise der vornehmsten Mitglieder der Mebrheil zu rcpräsentirc,,. Eine Mchcheit e^sUrt nr der Kam-mcr; stc ist durchaus bercit, sich dcr PoliUl dcs Herrn Thiers anzuschließen unter der Ncdinquna, daß cr sie gleichzeitig ;üale und leite. An dem Tage, an welchem er sich entschlossen haben wird, eine gewisse Anzahl von Mitgliedern der vorgeschrittenen Linken und der zurückgebliebenen Ncchteu ruhig bei Seite zu lasscn, wird der Chef dcr E^cutiugcwalt hinter sich ein ungchcmcs Va-laillon willfähriger Männer gcjchaart scheu. übcrauS fähig. ihn in dem Werke zu unterstützen, das er über-nomunn hat." Englische Alimpst. London, 21. Juli. Die Comilsberalhung dcs Gesetzes behufs Einführung geheimer Wahlabstimmungcn in gestriger Nachtsitzung dcs Unterhauses schloß mit einer auimirten und aufregenden Scene. Kurz vor Mitternacht erhob sich Sir John Patington (unter Disraeli königlicher und Marincministcr) und beantragte Vertagung der Discussion, damit, wie cr sagte, das Haus zu wirklichen Geschäften übergehen könne. Eine Gemcllung. daß „fünf Stunden mit nichts vergeudet worden scicn", erwiederten die Ministeriellen mit mehreren Minuten lang anhaltenden Chcers. Diese Kundgebung charalterisirte Patington als „einen wilden Ausbruch dcr Frcihcit" — eine natürliche Neacüon nach einer so langen Zeit deS eingeschärften Schweigens und machte alsdann dcr Regierung dringende Vorstellungen, ccn hoffnungslosen Kampf aufzugeben, da es bei dcr vorgerückten Session unmöglich sei, eine Gesetzvorlage mit 14", Ammdcmcnts zu passircn. Hcrr Förster, welcher deu Antrag bekämpfte, nahm die Gelegenheit wahr, um die Haltung dcr liberalen Partei und die Motive ihrcS Stillschweigens zu erläutern. Die liberale Partei, sagt er, wisse, daß ihre Wühler die Bill ernstlich Wünschleu u»d sci enlschlosscn, dercn Annahme durch hinderliche Debatten nicht zn verzögern, sondcrn die Vcrantwortlichlut für dcrcn Vcrwcr-fuug dem Oberhause zu überlassen. Lchttrc Acnßcnmn veranlaßte Herrn ^iddell zu dcr ironischcu Fiagc, ob man die löniglichc Prärogative wicdcr ins Spiel bringen würde, falls die Lords die Bill nicht passlrcn soll-lcn. Gladstone mißbilligte jede Bezugnahme auf dic königliche Prärogative und hielt cs in Anbetracht dcs ani-mirtcn Wesens dcr Debatte für wcisc, über dic Comit^« berathung zur Tagesordnung überzugehen. Das brachte den Führer dcr Opposition in dcn Sattel, wclchcr mcinlc, cö wundcrc ihn durchaus nicht, daß dcm Prcmicr jcde Bezugnahme auf das, was zum Beginn dcr Sitzung ge-fchchcn, unangenehm sci, dcnu in sciucr Erinnnuug habe er nie eine Scene erlebt, die entehrender für das HanS der Gcmeincn oder drohender für die Frcihcitcn dcs Landes gcwescn, als jene. Mit uiclcr Heftigkeit tadelte Diöracli alsdann Hcrrn Fcnslcr's uncolchitutioncllc Äe« zugnahmc auf das Hans dcr Lords und ging so weit, die Aeußerung dcs Ministers als Theil „cincr offenbaren und schändlichen Verschwörung" gegen dic Privilegien dcs Oberhauses zu bezeichnen. Dieser etwuS voreiligen und unbedachtsamen Aeußerung wegen ricf ihn dcr Sprcchcr zur Ordnung und cr nahm dicsclbc auf der Slclle zurück. Nichtsdestoweniger behauptete cr, daß die Regierung lange nact> cincm Zanke mit dcm Hanse der Lords gestöbert und denselben nunmehr gesunden habe. Er warnte die liberale Partei vor ihrem Führer, dcsscn Willkür sich cines Tages auch gcgen sie wcndcn würde, falls sie cS wagen sollte, irgend welche Unabhängigkeit zu zeigen. Darauf cntgcgnete Hcrr Ha:court (libcralcS Mitglied für Oxford), daß, falls DiSracli scine Anlla-gcn gegen die Regierung begründen könne, cs seine Pflicht sei, ein Tadelsvotum gegen dicsclbc zu beantragen. Na^ vielem Hin« und Hevgercde wurde Sir I Palmglon's Antrag auf Vertagung dcr Comil^cralhliüg endlich an-gcnommen. Das Vorgchcu der Regierung in dcr Stellen« taufS frage ist heute der Gegenstand weitläufiger Cr-urtcrunacn m der Tagcspresfe. Die minislcricllcn Journale stoßen in die SicgeStrompetc und ergehen sich in Lobeserhebungen über die ..gcrcchtc, lühnc und strict con< sMutionclle Politik" Gladstone's. Am ciXhnsiastischcsttn ist dcr „Daily Telegraph": „Durch Gladstone's Antwort auf die Anfrage Sir George Griy'o" — sagt daS Leiborgan dcs Premiers — „ist eine nationale Iimuo-ralität beseitigt und cin gefährliches Hinderniß in unserer Gesetzgebung vermieden worden, währcnd dcr großc Pre« mierministcr populärer als je wcrdm wird durch cin treffliches Verhalten, das mit Eiucm Schlage die Würde dcs Hauses der Gemeinen vindicirt, die Ernte einer mühevollen Session sichert, die Reorganisation unserer militärischen Vertheidigung beschleunigt und die billigen Interessen der Armee hütet. . . . Es wird sich bald zei- im Klaren — darstellte. Competcnte Autoritäten vcr< sicherten cinmüthig, daß man nicht alle Tage einer Kirche wie die von Sainte-Nosemonde begegne; dcr Baron Haußman bestätigte dieses Urtheil, der auSgezcichuete Künstler ebenfalls, und dic Mitglieder der Opposition in der Kammer waren der nämlichen Ansicht, denn sie sagten, daß dicscs Bauwerk vier Millionen gekostet habe. Wie dcm nun scin mag, die Kirche vou Saintc-Rosemondc war einer dcr zumeist in Mode stehenden Andachtsorte von Paris, und als Hcrr Triecoche von Choufteuri-sur-Aube, wo er fünfzchn Jahre Pfarrer ge-wcscu. ankam, fand cr, der kräftige Dorfpfarrer, sich als dcn Hirten einer so wohlconditionirten Hccrdc, als ein gutcr Priester cs nur wünschen kann. Seine Schafe, reichlich mit Wolle verschcn, bcfandcn sich in dem blühendsten Zustande. Saintc-Rosemoude erhob sich im Mittelpunkte eines neuen Stadtviertels, das ausdrücklich zu dcm Zwecke erbaut war, um eine interessante Bevölkerung von Millionären zu beherbergen, die am Vorabende dcs Staatsstreiches leine sechs Sous besaß und die. nachdem sie sich nach diesem Ercigniß plötzlich bereichert tcme angemessene Stelle hatte, wo sie ihr Haupt zur w,he legen lo»nte. Paläste von künstlichem Marmor, mit großen broncirlcn Thüren und Remisen nach hlnlcn hlnaus, vergoldeten Balcons an der Facade. Sta-tuen ,n verschiedenen Stellungen in der Mitte von Körben m.t Geran.um, alle diese Wohnungen waren einander ähnlich. Man hatte mcht Noth. an die Thüre zu klopfen um überzeugt zn sein, daß die Lakaien Puder auf den Haaren und ein modisches Costüme trugen, daß beim Frühstück die Champagnerpropfc in die Höhe flogen, daß die letzten Romanzen der Mademoiselle Therese offen auf dem Piano lagen und daß auf dem Kamintischchen sich Einladungstarten für deu nächsten Tuilerienball befanden. All' das war in dcn Portalen von Stuccatur so ocutlich gcschricben, als ob cin öffentlicher Schriftsteller eine Aifichc darauf gellebt hätte. Uud man' brauchte nicht weit zu gcheu, um zu erfahren, wer die Bewohner dieser prunkvollen Behausungen waren; ihre Namen waren in Aller Munde, eben so wie in den Journalen der großen Welt. Es waren die Vögel mit glänzendem Gefieder, die ihre Nester in den Zweigen dcö kaiserlichen Baumes gebaut hatten, Senatoren und Deputirte Mi nistcr und Agioteurs, Marfchälle und Opernsänger rus. sische Prinzen und amerikanische Parvenus, - mit einem Worte alle Männer deö Tages, dic ihr Heu machten, wahrend d«c Sonne schien, überzeugt, daß sie nicht laugi mehr leuchten werde und daß eines schöucu Morgens im Moment, wo man es am wenigsten erwarten würde' der Sturm losbrechen und sie iu alle vier Himmels, gegenden zerstreuen werde, — sie und die Dynastie, welche sie emporgebracht, mit ihren gepuderten Lakaien ihren unsicheren Millionen, ihren Hotels, ihren Sine-curen, ihren Würden, ihren Toiletten und dieser Kirche von Gerstenzucker, wohin deren Frauen nnd Töchter jeden Sonntag kamen, um im Anhören der Musik Gott zu preisen. (Fortsetzung folgt.) Pckcnntnijst eincs Vagabunde,,. i Seit langen Jahren hat sich die Manni.salligleit der englischen Gcsctzgcbung auf dcm Gebiete dcr Armen-ftflcgc hcrausgcstcllt, und wiewohl in letzter Zeit viele an ?i.. l I . ^. heilsame Ncformcu durchgeführt wordcn ,md. scheiterte doch jede durchgreifende Verbesserung au er unüberwindlichen Schwierigkeit, zwischen dem wnk-ch hilfsbedürftigen Armcn und dcm Vagabunden von profession zu unterscheiden. Einer dcr Sccretüre dcs Vereins zur Organisirung mildthätiger Unterstützung ist neuerdings auf dcn gcfchciten Einfall gekommen, die Mci-nnng von Sachverständigen, d. h. von ss.wcrbsmäßigcn ^agabunden einzuziehen; und da hat er mit cinem Exemplar den Anfang gemacht, welches schon im Jahre 1tt48 an hervorragender Stelle in einem osficicllcn Berichte über das Eapitcl des Armcnwcsens figurirtc. Dieser Biedermann, wclchcr ln dcr Armenschule von Sherbornc cr-w.^""c ^r 5" einem Mctzgcr in dic Lchrc gcgcbcn "" '' f^ ba^ Waus. daß dos Betteln sicl besser .„l ' "5 ^ Schlachten; er nahm dahcr dcu Gcltcl-^ > , ^"b, und blicb demselben dermaßen trcu, S"ttchdenz gebrauche, cr blos nach dem Sladtqcfäng-"ls/ °on Dorchester zu gehen habe. Ncucrdings ist dicscr Bcttlcrton.g. George Atkins Brine mit Namen, im Ar-mmhausc semer Heimatstadt entdeckt wordcn, wo er sich 1247 gen, ob daS HauS der Gemeinen und das Land die strict conslitutionelle Hilfsquelle, durch welche der Pre» mier uns von der Fortdauer einer gebrandmarlten und verderblichen Usance befreit und das große Resultat der Session vor Vellust wahrt, während er die Pairs von den unheilvollen Wirkungen ihrer Unllugheit rettet, billigen werden oder nicht." Auch die.Daily News" singt das Lob des Premiers. „Herr Gladstolle," sagt sie, ..hat aufs Neue äcn Enthusiasmus seiner Anhänger angefacht und die liberale Partei vereinig!." DaS liberale Blatt hofft, die Lords werden nunmehr zur Gesinnung kommen und zur Vermeidung der Provocirung einer Collision mit der Nation die Bill annehmen. ..Aber ob sie dies thun oder nicht, macht am Ende nur wenig ans. Herr Gladstone hat sich wiederholt dem Voll in die Arme geworfen. Er hat sich aufs Neue zum Exponenten des Voltsmillcns gemacht und sein Cabinet in eine Position verhetzt, die ebenso start wie zum Beginn der Session ist," Wcinger sanguinisch äußert sich die wanlelmülhige, sich in dicser Frage oft widersprechende „Times" übc? die ministerielle Politik. „Die Minister der Kcone." sagt das Blatt, „haben ihre Sache durchgesetzt, aber zu einem höchst theuren Preise. Der Act, dessen Annahme sie Ihrer Majestät angeralb.cn haben, ist ein gewaltsamer Nuck an der Constitution und muß dazu beitragen, ihren Nuf zu schädigen. Durch Aufhebung dcS Stclienkaufcs mittelst königlichen Patents ist der Wille dcS Hauses der Lords beseitigt, und zwar muthwilligcrwcise, denn cs hätte nie zum Ausdrucke deS> selben angegangen zn werden brauchen. Zu welchem Behufe ist dieser Staatsstreich beschleunigt worden? Wir brauchen nicht von Achtung für die Principien der Constitution zu sprechen; wir begnügen uns, die Sache durch Anwendung von Vernunftgründcn zu prüfen und, nach diesem Maßstab beurtheilt, haben die Minister für nichlS einen Widerstand ge^cn sich heraufbeschworen, der Autorität des Parlaments eine Wunde geschlagen, und eine Verletzung des HettommcnS begangen, die in der Erfahrung dieser Generation ohnegleichen dasteht." Das Tory-Organ, der „Standard," sagt am Schlüsse eines wahren Schmähattikcls, aus dem Haß mit Hohn gepaart sprechen: „Die Regierung gebraucht die Prärogative der Krone, um daS H^uS seiner Rechte als beigeordneten Zweig der Gesetzgebung zu berauben. Sie schlägt ein Verfahren ein, dessen unheilvolle Folgen schwer zu realisiren sind. Sie gebraucht die Krone als ein Werkzeug, um ihren Partei-Ansichten und ihrem persönlichen H^isse zu dienen. Sie zerstört ihren Einfluß, schwächt ihre Autorität und beschleunigt, so weit sie eS kann, riue cmistitulionclle Krisis der crnstlichslen Art." Hagesneuigkeiten. Die Neise Tr. k. Hoheit des Kronprinzen. Zur Neise Sr. l. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen schreibt das «Präger Abendblatt" vom 22. d. M.: „Nach INägigem Aufenlhalle in Böhmen verläßt heute der durchlauchtigste Kronprinz wieder dieses herrliche Land, wo er sich überall im M die Herzen der Vevöllcrung gewonnen, welche allerorts ihre Freude über seinen Besuch in der herzlichsten und aufrichtigsten Weise zu ertcnnen gab. Zu seinen Allerhöchsten Eltern zurückgekehrt, wird Ihnen der Kronprinz über den festlichen und begeisterten Empfang zu berichten wissen, der ihm in der Landeshauptstadt wie im Norden und im Süden des Landes zu Theil geworden, das er zum ersten mal mit semem Besuche beehrt hat. Dieser Empfang aber legt neuerdings i» sprechendster Weise Zeugniß ab für die tiefgewurzelten Gefühle treuer Ergebenheit und uncrfchüttcrlichcr Anhänglichkeit an den Monarchen und die ganze Dynastie, von welchen die Ge-sannntbevölkerung Böhmens beseelt ist." Ueber die Reise Er. k. Hoheit bringt das Prager Blatt ferner nachstehende Berichte: «Wallern, 18. Juli. Auch unserer Stadt wurde die Ehre eines Besuches Sr. k. Hoheit des Kronprinzen zu Theil, der auf dem Wege nach dem Äöhmerwalde hier Umfpaunöstation hielt. Gestern um halb 9 Uhr Morgens langte Se. k. Hoheit von Prachalic hier an und wurde von dem Bezirlshauptmanne. dem Bürgermeister und einer zahlreich hcrbeigeströmten Menschenmenge ehrfurchtsvoll empfangen. Der Bürgermeister hielt eine kurze Ansprache, in welcher er der allgemeinen Freude über den hohen Besuch Ausdruck gab und die unerschütterliche Anhänglichkeit der Vöhmerwälder an das Allerhöchste Kaiserhaus betonte. Diese Ansprache beantwortete der Kronprinz mit einigen huldvollen Worten, besichtigte hierauf die mit dem l. k. Grcnzinfpcctor aufgestellte Finanzwachmannschaft, den hiesigen Veteranenvcrcin und eine Deputation des umgebildeten Kuschwarda'cr Fcuerwchrvcreincs, ließ sich hierauf die Bürgermeister von Kuschwarda und Landstraßen, so wie den Glasfabricanteu Wilhelm Kralik von Elconorenhain vorstellen, richtete an jeden derselben einige freundliche Worte, schrieb sich zuletzt in das dargereichte Gedenlbuch der Stadt ein und fuhr fodann unter allgemeinem Jubel der dichtgedrängten Bevölkerung des Bölhmcrwaldes durch die mit sahnen reichgcfchmückte Stadt gegen Böhmischröhrcn und Tusset zu. Die Freundlichkeit und herablassende Liebenswürdigkeit des Prinzen hatte Ihm hier, wie überall, im Nu Aller Herzen gewonnen und erfüllte die Bevölkerung mit ungcheuchelter Freude. K rum au, 20. Juli. Der 19. Juli war ein Iubeltag für Krumau und wird mit goldenen kettern in den Gedenlbüchern unferer alten Stadt als ewiges Denkmal prangen. Kronprinz Rudolf lehrte bei seiner Heim, reise auch in unseren Mauern ein und beglückte uns mit einer mehrstündigen Anwesenheit. Bereits am 17. d. M. begab sich der hiesige k. k. BczirlShauplmann an die Grenze des Krumauer politischen Bezirkes, um den hohen Gast allda bei seiner Ankunft zu begrüßen. Am felben Tage kam auch Se. Durchlaucht der Fürst Johann Adolf v. Schwarzenberg von Marienbad in feiner Herzogsburg an, um die nöthigen Borbereitungen für den würdigen Empfang des Kronprinzen zu treffen. Gestern um 10 Uhr Vormittags langte Se. l. Hoheit an der Grenze des Krumauer Verlrelungsbezirles an und wurde da von dem Bc-zirksobmanne Johann Nep. Kobingcr und dem Bezirksausschüsse, Prälaten Dr. Franz Lobcrschincr ehrfurchtsvollst empfangen. Se. k. Hoheit verließ den Wage.,, reichte den Vertretern des Bezirkes die Hand und dankte in herzlichen Worten für die freundliche Begrüßung. Der Kronprinz bestieg den Wagen, dessen Viergespann von Sr. Durchlaucht dem i'ungen Fürsten Adolf von Schwar-zcnbcrg lutschirt wurde. An der Stadlgrenzc angekommen, machte Ee. k. Hoheit vor der aufgestellten Ehrenpforte Halt und nahm den Empfang des gesummten Sladtrathes, des k. l. Bezirlshauptmanncö und' des l. l. Oberstlieutenants Iablonsky huldvollst entgegen. Der Bürgermeister Kobingcr Überreichte dem Kronprinzen ein prachtvolles Album mit 10 Ansichten der Stadt und des Schlosses Krumau. welche eigens zu diesem Zwecke von dem hiesigen Photographen Polat auf das gelungenste aufgenommen waren, eine Anzahl wcißbcklcidctcr Mädchen umgab den Wagen und Frl. Ne-dobily überreichte dem jugendlichen Prinzen ein Roscnbou-cmet. Mit sichtlicher Freude dankte Se. l. Hoheit für die schönen Blumen, öffnete sogleich das Album, blätterte cs durch und danlte dem Bürgermeister für dessen herzliche An« spräche so wie für das schöne Erinnernngsgeschenk. Von hier aus bewegte sich der Zug, — ein wahr°r Triumphzug — bestehend aus mehren Equipagen, durch die sehr geschmackvoll dccorirte Spiro'sche Paplerfabril, wofelbst Sc. l. Hoheit an den Besitzer einige freundliche Worte richtete, die Moldau entlang, an deren Ufern die Mugraucr Bcrgcapclle, dann die Schuljugend, festlich geschmückt ausgestellt war, in die Stadt, welche einem Feenlempel glich, da jedes noch so armselige Häuschen mit grünem Reisig, Blumenkränzen und Flaggen in allen Farben verziert war. Am Ningplatze, wo die l. l. Behörden, die Geistlichkeit, die Bezirks- und Gemeindevertretung, der Lehrkörper, das l. l. Schützencorps und die freiwillige Feuerwehr mit ihren Emblemen aufgestellt waren, stieg der Kronprinz auS dem Wagen, die Schlltzencapclle spielte die Vollshymne und der endlose Jubel von Tausenden Menschen manifestirte sich in freudigen, enthusiastischen Vivat- und Hochrufen. Der Hezirlshauptmann Achatz stellte Sr. k. Hoheit das Personale der landessürstlichcn Behörden und der Bürgermeister Kobinger die übrigen Eorporalioncn vor. Der Kronprinz hatte für Jedermann ein freundliches Wörlchen und beehrte besonders den Feuerwehrcommandanlen, Stadlralh Czischel, dann den Schützenhauptmann, Fabricanten Franz Wozella mit einem längeren Gespräche. An der Seile des Bürgermeisters und des Prälaten Dr. Franz Loberschincr begab sich Se. l. Hoheit unter dem Geläute aller Glocken in das erhabene Gotteshaus, die sämmllichen Korporationen und eine unabsehbare Menschenmenge folgten nach. An der Pforte der Kirche, welche im schönsten Schmucke prangte, empfing der Elerus den jugendlichen Kronprinzen und der Prälat begrüßte denselben mit folgenden Worten: „Kaiserliche Hoheit betreten dieses altehrwürdige Gotteshaus, wo fromme Gcbcle für unseren durchlauchtigsten Kronprinzen zum Himmel emporsteigen. Möge der Allmächtige alle diese frommen Wünsche der allezeit gelreuen Stadt Krumau erfüllen und über daS Allerhöchste Kaiserhaus seinen himmlischen Segen ausgießen, Eu. l. Hoheit aus allen Wegen beschützen und Höchstoieselben stelS gesund und glücklich erhallen !" Beim Hochaltar angekommen, kniete der Kronprinz auf einen Betfchämel, der Prälat ertheilte ihm mit dem Sanctissimum den Segen und führle darauf Se. l. Hoheit in die Eapclle, wo die Herzen der Schwarzenberge ruhen. Hierauf bewegte sich der Zug in derselben Ordnung auf den Ringplah zurück, wo der Kronprinz mit seinem Erzieher, Generalmajor Latour v. Thurnburg den Wagen bestieg und nach der HerzogSburg suhr. Bei dem Hause des Stadt-rathes Josef Weber wurden aus den Fenstern desselben in den Wagen des Kronprinzen Blumen gestreut, welche Ovation Se. l. Hoheit mit freundlichem Lächeln erwiderte. Bei der Auffahrt zum Schlosse ertönten vom hohen Thurme herab in altherkömmlicher Weise die üblichen Fanfaren. Am Schloßplätze empfing Se. Durchlaucht der regierende Fürst Johann Adolf von Schwarzenberg den hohen Gast und führte ihn ein in feine reichgeschmückle Behausung. Hier wurde das zahlreiche Beamten» und Forstpcrsonale dem Kronprinzen vorgestellt und von demselben mil freundlichen Worten begrüßt. Dann wurde Sr. l. Hoheit von den Schühenofficieren eine eigens angefertigte Scheibe überreicht, in welche der Kronprinz den Zweck einschlug. Gegen 1 Uhr Mittags fand das Hosdiner statt, zu welchem der Prälat, der Bezirlshauptmann, der Bürger, meister, der Schützcncommandant und das t. l. OfsiciercorpS nebst dem Schloßdlrector und Forstmeister geladen waren. Es wurde daselbst „Hochheimer" aus dem Jahre I00ft ser-virl. Während des Diners trug der Männergelangsverein mehrere Picccn vor und die Stadlcapelle spielte die fröh- ungcsiedelt zu haben schcmt. An einem gewissen Humor fehlt es ihm nicht und die Briefe an feine Familie da-lirle er stets von irgend einem Paläste dcr Stadt, in welcher er das Armenhaus oder das Gefängniß bewohnte. Auch erzählte er in diesen Briefen mit Vorliebe von dcr aristokratischen Gesellschaft, in dcr er bei Wcttrcnncn oder andern ähnlichen Gelegenheiten verkehrt habe. Seine Briefe sind mit einer recht geläufigen Hand und fast ohne orthographische Fehler geschrieben, auch schließen sie nicht selten mit einem Citat aus dem einen oder andern Dichter. Auf vier Fragen, welche an ihn gestellt wurden, gibt Brine, der jetzt 59 Jahre alt ist, eine auSführ-liche Beschreibung seiner Vagabunden-Laufbahn; dieselbe ist so interessant, daß wir Einiges aus ihr mittheilen: „Sie fragen mich, was mich zu dieser Lebensweise gebracht hat? Ich hatte daS Metzgerhandwerl gelernt, ' konnte aber eine Feit lang leine Beschäftigung finden, und bald fand ich heraus, daß ohne Arbeit mehr Geld zu machen sei als mit. Was ich in dieser Beziehung noch nicht gelernt halte, erfuhr ich bald von gcwcrbS mäßigen Vagabunden. Wie ich meinen Lebensunterhalt auf meinen Wanderungen erworben habe? Ich lM»: mich zu nichts Bestimmtem gehalten. Zeitweise habe ich, allerdings sehr wenig, mein Geschiift betrieben; ich war Viehtreiber, habe mit Erdgeschirr gehandelt, bin mit drei verschiedenen Haustrern in „fabelhaft billigen" Waaren umhergezogen, ich habe Rasirmlsscr, Brillen, Spitzen :c. verlauft; dann habe ich religiöse Tractälchcn verlauft, auch war ich einmal zwei volle Jahre im Dienste von vier verschiedenen spitzbübischen und menschenmörderischen Quacksalbern und Pflegte Jahre lang die Goxerlämpfc zu besuchen. .. . Außerdem habe ich zeitweise zur Landmarine gc-s) n !",? ,^ Matrosen ausgegeben), habe bclrü-gcuschc Bettelbriefe geschrieben, habe mich als Geselle in °'"'z/a verschiedenen Handwerken ausgegeben, um lcicht-^'^" Meistern """' Zchrpfcnnig abzuschwindeln. Schließlich bln ich auch noch Slraßcnprcdigcr gewesen. D'cs letz ere Geschäft «nlirt sich recht gut in abliegenden Nors,lraßen an Sonntagsabcndcn, vorausgesetzt, daß man emen guten Vorrath von Traclätchen bei sich hat. Aber lch paßte nicht für dieses Geschäft; das Lachen kam m,r zu chncll an, und als ich einmal ersucht wurde, in e.ner kleinen Capclle daS Wort GoltcS zu verkündigen. Pi«.., ^ ,b""°^ "'s dem Prcdigtstuhl über meine ^ Schurscrc, ausplatzen müssen. Dies geschah in Nothbury. Northumberland. 3 « ?!!^"' lerner um meine Meinung über die Znfluchlshauser für Obdachlose, die ich besucht habe. Ich habe deren allerdings nur wenige besucht — leine zwanzig während zweiundzwanzig Jahren — aber ich bin fest davon überzeugt, daß sie dazu dienen daS Va-gabundcnwcscn zu fördern. Selbst die von ihnen, wo es am strengsten hergeht, richten mehr Unheil an. als sie Gutes stiften; denn unter zehn Obdachlosen befinden sich jedesmal neun Betrüger oder Obdachlose von Pro-session; und wenn lein Unlcllommcn für Obdachlose zu finden wäre, dann würde es leine Obdachlosen geben. Man kann eben unmöglich zwischen dem ehrlichen hilfS» bedürftigen Arbeiter und dem Schu'l.n unterscheiden. Ich gab einmal selbst meine Brotkarte, die ich in einem dcr strengsten Llrmcnhänscr erhielt — ob ich ihrer würdig war, mögen Sie beurtheilen — einem armen Grobschmied, dem man sie verweigert hatte, und zwar nur darum verweigert halle, weil er lein so geschickter Lügner war wie ich. Wäre er ein gewerbsmäßiger Lügner gewesen, dünn halte er feine Portion Brot, Käse und Bier und sein Bett ganz sicher bekommen. Um aber das Vagabundcnlhum wirtlich zu unter-drücken, muß am rechten Ende angefangen werden, müssen die gemeinen Nachlhcrbcrgcn oder Logirhüuser auSgehoben werden, denn diese liefern den ganzen Bedarf des Vaga-bunbcnthums und hier bringen sie ihren unredlich erworbenen Gewinn an den Mann. Die Mehrzahl von ihnen sind nämlich regelrechte DicbSbörscn und eine große Zahl will eincn ehrlichen Arbeiter gar nicht beherbergen, denn sie fürchten, er möchte ihre Geheimnisse verrathen. Alle diese Häuser sollten unter strengere Polizeiüberwachung gestellt werden. . , , Zum Schluß fragen Sie mich, in wie vielen Gefängnissen ich gewesen bin? Nun. man hat mich aller-dings mehr als hundert mal eingesponnen und ganz England hat nur zwei Grafschaften aufzuweiscn, aus denen ich ungeschoren davongclommen bin. In Schottland und Wales habe «ch ebenfalls mehrere bewohnt. Meist war Trunkenheit die Ursache; wcgcn cineS Eri-minalverbrcchenS bin ich nie vcrurlheill worden wolil aber wcgcn Geldcrschw.ndlung unter falschen Vorspiea -lnngen, wegen Haustrens ohne Concession, wegen Vaga-bund.rens, Fenstere.nwerfe.is und wegen anderer Ver-ge en, fur deren Fac.t ich reichlich den Galgen verdient Amen s^n ^^^'""""den Sie, mein°Herr, wohl D^V Nine"' °"^" b°"' ^ ""^"°" 1243 llchsten Weisen. Die Bedienung besorgte das fürstliche Forstpersonale. Während der Tafel unterhielt sich der Kronprinz mit jedermann auf die liebevollste Weise. Veim Abschiede dautte Se. k. Hoheit mit innigen Worten dem Bürgermeister für den befonders freundlichen Empfang der Stadt Krumau und gab die Versicherung, daß ihm Krumau sehr gefallen habe, daß er diese Stadt nie vergessen werde und sich herzlich freue, bald wieder Hieher zum Besuche kommen zu tonnen. Um 3 Uhr Nachmittags verließ der hohe Gast unter Glockengeläute in Begleitung Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten von Echwarzenberg die Stadt. Am Ende derselben halte die Krumauer Graph'itgewcrtschaft einen imposanten Ehrenbogen aufgestellt und erwartete daselbst mit der Aergcapelle die Abfahrt des Kronprinzen. Derselbe begab sich über Adolfsthal und Korofek nach Frauenberg. Ei-uen detaillirten Bericht über die Decorirung der Stadt Krumau zu geben, ist unmöglich. Ein Haus überbot das andere an Geschmack in der Ausstattung und Decoration. Der ärmste Mann, der nur irgendein Fensterchen sein nennen konnte, benutzte den Raum, er that Alles, was in seinen Kräften stand, um durch einen würdigen Empfang des geliebten Kronprinzen dem erhabenen Kaiserhause die unverbrüchliche Treue und Anhänglichkeit zu beweisen." — (Die Vorarbeiten zur Wiener Weltausstellung im Jahre 1873), zu deren Leiter Freiherr v. Schwarz ernannt wurde, sind laut Kundmachung dcs letzteren beendet und werden die Ausstellungsbureaux bereits kommenden Dienstag, den 1. August, in der Prater-straße Nr. 42 eröffnet und weitere Kundmachungen und Mittheilungen sofort erfolgen. — (Der König vonBaiern) verlieh dem Kronprinzen des deutschen Reiches vor dessen Abreise von München das 1. bairische Uhlanenregiment. Locales. — (Ernteaussichten.) Der „Novice" wird be« richtet, daß in den Bezirken Nafsenfuß, Rudolfswcrth, Landstraß und Gurtfeld die Ernte bessere Aussicht darbietet, als man wegen des schlechten Wetters in dem verflossenen Monate hoffen dürfte. Heu ist reichlich geernlet worden mit Ausnahme einiger Gegenden, wo die Ueberschwemmung Schaden machte. Die Wintersaat ist schön in Bezug auf Kern und Stroh. Frühgerste, Hafer und Erdäpfel verspre« chen ein guteö Product. Nur dcr Kukurutz und die Nebe sind zurückgeblieben. Die Eeidenzucht ist da gut, dort schlecht ausgefallen. In einigen Gegenden haben sich nur die heimischen gelben Cocons gut gemacht, die japancsischen sind unter den bescheidensten Erwartungen zurückgeblieben; in anderen Gegenden waltet das umgekehrte Verhältniß ob. Besonders schön ist das Product des Herrn Pouse in Hönigstein, dcs T>r. Nosina in Nudolfswerth, ganz aus einheuulschem gelbem Samen. Wer gesunden Samen wünscht, erhält ihn bei diesen Seidenzüchtern. Es wird geklagt, d^ß die Seidcnzüchter ihr Product nicht leicht verwerthen können, daher eine diesfällige Vermittlung durch die Land« wirthschaftsgesellschaft zu wünschen wäre. Die Bienenzuchtanstalt des Herrn v. banger bei S. Iobst entwickelt sich ausgezeichnet; »on nah und fern kommcn Bestellungen auf krainerische Bienen. Der bekannte Seidenzüchter Herr Mal) in Slateuegg hat fast 1^/, Million Seidenraupen ^kmn,-Nu,i in einem jungen Eichenwald von 10 Joch Umfang. Nlle leben unter freiem Himmel. Es wird sich aber erst in 14 Tagen ungefähr ersehen lassen, wie das Ergebniß sein wird. Heuer hat Herr Mah eine neue Species Seidenspinner erhalten, die sich von Eichenlaub nährt und 1>0ni^l heißt. Man sagt, daß dieselbe die ^ama-Niü noch weit übertrifft. — (Brand.) Am 22. Nachts brach beim Müller Anton Valcncic am Nekaflusse nächst Bitinje auf bis jetzt unbekannte Weise Feuer aus, und äscherte die Dreschtenne und Slallung sammt den Geräthschaften ein. Der Schade wird vom Eigenthümer auf 3000 fl. angegeben, welche nur zum Theile durch Versicherung ihre Deckuna finden. — (Wüthende Hunde nnd Katzen.) Wer wüthende Katzen haben sich unlängst in der Ortschaft Verz-denec, Gemeinde Horjul, Bezirk Oberlaibach, gezeigt. Eine von diesen Katzen soll der tolle Hund eines Wirthes angefallen haben, diese wieder fiel drei andere, sowie auch ein altes Weib an. — Der am 8. d. M. in Laibach getödtete wüthende Hund hatte, wie man jetzt erfährt, bevor er nach Laibach kam, bereits in Savlje einen Arbeiter und sein Weib und Tags vorher zwei Hunde angefallen. __ (Erdbeben.) In Littai wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. um 2 Uhr 14 Minuten ein Erdbeben, begleitet von donnerähnlichem Rollen, in der Richtung von Nordwest nach Südwest beobachtet. Der Barometer stand Abends um 10 Uhr auf 27 Zoll 11 Linien und war seit 2 Uhr Nachmittags um 1 Linie gefallen. Das Thermometer zeigte Abends 10 Uhr 14 0" R., um 2 Uhr Nachmittags war die Lufttemperatur im Schatten -^ 2ü.b«, in der Sonne -j- 34.5" R. Auch in St. Martin und Slateneg wurde das Erdbeben wahrgenommen. Einssesenvet. Beseitigung aller Krankheiten ohne Medicin lind ohne Kosten durch die delicate Gcsnndhcitsspcise Nuv!>>u»<',><''!'« ll» ük^ uon London, die bei Erwachseucn und Kindern ihre Kosten 50fach in anderen Mitteln erspart Auslug aus 72 000 Genesungen, an Magcu-, Nerucu-, Unterleibs-, Brust-, Lungen , Hals-, Stimm-, Athem-, Drllseu-, Nieren- und Blasenleiden — wovon auf Verlange» Copien gra-tis und franca gesendet werden: Ccrtificat Nr. 64210. Neapel, 17. April 1802. Mein Herr! In Folge einer i!cberlranlhcu war ich seit sieben Jahren in einem fnrchtbarcn Zustand,: uon Abmagcrung und Leide» aller Art. Ich war außer Stande zn lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerum un ganzen ilürper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit, und war in einer steten Ncrvenaufregung, die mich hin- nud hcrlricb uud mir leinen Augenblick der Rnhc ließ-, dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte halten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden, Iu völliger Verzweiflung habe ich Ihre I^v.-,K>x<^!'o versucht und jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dein lielicn Gott Dank. Die Ilüvülcü«!!^ verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzunehmen. Mit innigster Dankbarkeit uud uolllommcner Hochachtung. Nahrhafter als Fleisch, erspart bic Nev-zl«^,^'« bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. 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Prag, 25. Juli. (Pc.) Aus Anlaß deS Zeitungs-gerüchtes, die Neichenberycr hätte» dem Grafen Äeust ein Landtags-Mandat offerirt, sagt das halbamtliche „Abendblatt": „Dies wäre eine hochbedeutsame Kundgebung für die von Beust vertretenen Ausglcichsgcdan-len; ein Symptom mehr, daß auch die deutschen Äc-zirte das Bedürfniß des Ausgleiches nicht fo schroff ab« weisen, wie manche Organe glauben machen." Paris, 26. Juli. (Tr. Z,) Ein Telegramm aus Vourges meldet: Der Palast dcS E^bischofs und die Bibliothek gcriethcu in Brand. Telegraphischer Wechselconrs vom 2«, Inli. 5perc. Metalline« 59,40. — 5pcrc, Metullique« mit Mai, und November - Ziuseu 59 40. — 5pcrc, National - Anlehru K9. — 1860cr Staatv-Aulehen 103.50. - Vanlaclie» 707. ^ Eredil-Ac! eu 284,sch pr, M ... ^ - — Halbfrncht „ -------4 55 Kalbfleisch „ __2l —— Heiden „ 3 30 3 32 Schweinefleisch,, ..87 — — Hirse ,. 3 50 3 55 Schövsensicisch „ _ 17 — ^. Kulurnh „ 4-4 20 Hcihüdcl pr. Stllcl — 20 .- — Erdapfel „ 2 20------- Tauben „ ._13—!— i.'inse:i ,. 6 ^" — -- H"' ^ ^^'''< °^cs 1 5 . !„ Erbsen „ 5 5>s»!— „ „ „ ueucS .-— — — Fislilcu „ 5 50,------- Stroh „ 1 — ^ .., Niiidsschmalz Psb, - 4«------- Holz.hart.,prKlft. ... - «50 Schweineschmalz,, —46------- weiche, 22'^ --- 5> ^- Speck, frifch, „ —!<4!— - Weiu. roth., Eimer . 12 — — „^snichert „—42^——— weißer ,. ------->10 —- ^l^lelilliln^sch^ 3äeol)lichlnll^!l ill Lnilwch. « 35°° KL ^ 'H !.^M <; lV Mg, 323 7s. -i-IU a N. schwach l.übe 2.^. 2 ,. N. ! ^.77 4-It!« N.schwach .! Halbheit« 0„« 10,, Ab. 624.0«, ^.14.s. j lumdslill sternenhell Morgen« trübe, ge.qen Mittag Anfheüerunq. sonniger Nachmittag wolkenloser Abend. Das Tagcömitlcl dcr'Wärmc -<- 13 0 ,, Februar-August 59 50 59.60 I Silber , Iiiuuer-Iul. . 69,- 69.15 ^ev"I1839 ^^^'29^2^ .. « 1860 zu 500 st. . . ^6.90 10410 « „ 1860 zu 100 ft. . . N2 50 113.-« „ 1864 zu 100 si. . .133 10 133.30 Staats-Dumäueu-Pjaudbriese zu 120 st. °.W. in Silber . . 124.- 124 50 «. GrunV?ntlastungs-Obll»,ationen. Für 100 fl. Welt. Waare Vichmcn .... zu5p>lt 96.- 97.- Gal»z»en .... 5 ?»>__ 7550 Nieder-Ocherreich. . .'.5'^ 97^ ^_ Ober-Oefterrelch . . .. 5 „ ^4^ <,5^. ^«benbürgen . . . ,5. 7575 7^5^ Vte:erm°l' ... .5. 9g ^. ^^ Ungarn ^- - - . ,. 5 „ 7^40 79.80 O. Andere öffentliche Anlehen. Douaurcgulirung«lose zu 5 p Banluercin.......223.50 224.50 «oden-Creditanstalt . . . . 261 - 263.-Ercditaustalt f, Handel u. Gew. . 284.90 285 10 Kreditanstalt, allgem. ungar. . , 1N8.75 1<.>9 25 Escoinpte-Oeseüschaft, n, 0. . . 933. - 935,— Franco-üsterr. Vanl .... 119.70 119.90 Oeneralbant.......^--^ "^-— Hlludclöbaill.......^50.50 151,50 Nlltionalbaul.......767.— 769,.- Mlioubant.......264,70 264.90 Vereiu«b°ul.......Z08- 108.50 Vertehrsbaut.......17^" 1^.50 «. Actien von Transportullterneh^ mungen. Geld Waare Alfüld-Fiumaner Bahn . . . 176.75 177.95 Oöhm. «bahn.....24«'50 24?" Carl-Ludwig-Bahn.....24850 ^.-- Donau-Dampfschifff. Gesellsch. . 582.- ..83.- Elisabeth-Wcstbllhn.....221.75 /^ 3rc. Pr. Stllck 110.- 110.25 ^ db -G. i. 200 st. z. 5« „ für 100 fl. 89.50 89> Sildb.-Bons 6°/. (I8?„—74) i. 500 Frcs pr. «stllck ____ —^ Nng. Ostbahu filr 100 fl. . . H5.25 85,^ ». Privatlose (per Stück.) Trcditanstllll f.Handel „.Gew. Geld W°°^ zu 100 st, Ü,W......17625 176.75 Rudolf-Stiftung zu 10 st. . . 15. - 15-^ Wechsel (3Mon) Gelb Waare Augsburg für 100 st slldd. W. 103 50 103-W Fraulfurl a.M. 100 st. detto 103 60 105.»" Hamburg, für 100 Marl Bauco 90 70 !)0,»" ^!und°n, für 10 Pfund Sterling 122.80 >22-" Paris, sür 100 Franc« . . . 4810 48,^" Gold W°a", «. Münz-Ducater. . 5 ft. 85 lr. 5 ft- s<' Napoleousb'or . . 9 „ 8l „ 9 ^ ^; " Prcuß. Lassenschciue. 1 ,. t<3 « l " ^<" Silber . 121 ,. 35 „ 121 „ 75 « lKrmnische Grundcntlastungs - Obligationen, ^ l vatuotirung: —.- «»eld. - W°»r'. «