BrL«umrrano«S - P reift: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl 40 Ir. Halbjährig. . . 4 „ 80 „ «itrteljährig . 2 .. 10 Rota:liä> . . . — „ 70 „ M i r irr P» ft: »mizjShrig...............12 fl. dawjLhrig................ 6 „ ®f«teTjS6rig............. 3 „ tzL: Zustellung tuS HauS tietttij. SS fr., monatl. 9 kr. #iagelnt Nummern G fr. Laibacher TJ ingblntt. Anonym« Mitteilungen werten nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. Redacti»» Baknbofgafse Nr. Vi§. «xpedition- * Inserate«- Bureau: Eongreßplatz Nr. 81 (Buch» Handlung von Jgn. v. Klein» mayr & Fed. Bamberg.) AnserttonSpretfe: Für die einspaltige Petitzelle ü. 4 fr., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 tr., dreimaliger ä 10 fr. JnserticrMempkl jedesmal 30 fr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entfpre^ chender Rabatt. Nr. 49. Montag, 2. März 1874. — Morgen: Kunigunde. 7. Jahrgang. Die Staatskirche Oesterreichs. Der erste der conftffiontlltn Gesetzentwürfe, welcher über die „Regelung der äußern Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche" handelt, ist aus der geheimen Brrathungsstube des konfessionellen Ausschusses bereit« an das Licht der Oeffentlichkeit zetteten und gelangt übermorgen schon im Plenum des Abgeordnetenhauses zur Verhandlung. Man muß tragt des Ausschusses für die Finanzvorlagcn. Der zweite dieser Anträge fordert nicht blos die Regierung auf, ihre Verordnung vom 11. September 1873, welche den Interessen der österreichischen Industrie nachteilig ist, zurückzuziehen, er verlangt auch peremptorisch, daß „die Regierung in Zukunft bei nllen zollbehördlichen Verfügungen jede nicht flreuj vertragsmäßige Begünstigung ausländischer Einfuhrartikel grundsätzlich hintanhalte." Damit hatte die Angelegenheit einen hochpolitischen Charakter an-genommen. Unser Finanzminister, der Freihandels-rheorien huldigt und dem industriellarmen und rarum freihändlerischen Ungarn gegenüber nicht genug Energie entwickelt, bekam vonseite der Abgeordneten Herbst und Giskra sehr unangenehme Dinge zu hören. Derselbe hat auch bereits den Rückzug angetreten und entschloß sich die ungarische Regierung zu ersuchen, daß sie ihre Zustimmung zur Zurücknahme der gedachten Verordnung erlheile. Wenigstens hat Herr de Prelis, um die Gefahr eines MiSlrauensvotumS zn beschwören, versichert, daß die Einwilligung der ungarischen Regierung in sicherer Aussicht stehe. Als der Berichterstatter, Ab geordneter Neüwirth, seine gelinden Zweifel darüber auSsprach, gab es eine kleine Szene, indem der VSmaiizminiftcr im Bewußtsein seiner dominierenden Stellung dem Abgeordnetenhaus! gegenüber sich einen sichen Zweifel in seine Versicherung verbitten zu müssen glaubte. Die sonst so sanstmüthige Versammlung donnerte dem Minister ein hundertfaches „Oho !" entgegen und nahm fast eine drohende Haltung an. Der Minister wurde darüber kreideweiß und sprach die letzten Sätze seiner Rede in sehr gedämpftem Tone. Daß gerade Dr. Herbst gegen den Finanzminister Stellung genommen, bedeutet, daß noch heftige Stürme bevorstehen. Die übrigen Ereignisse der Sitzung lassen sich dahin «summieren, daß vonseile des L a n d es v er -t hei dig un g Smini ster s ein Gesetzentwurf, betreffend die Mititärversorgung der Personen des ?. f. Heeres, der Kriegsmarine und der Landwehr zur verfassungsmäßigen Behandlung eingebracht wurde, daß der jüngst gewählte niedn-österreichische Abgeordnete von Pirquet daS Gelöbnis leistete, daß ferner in den Ausschuß zur Revision des Preß gef etzes fünf Mitglieder gewählt sind, von welchen sich erwarten läßt, daß sie für Auf» hcbnng der Objektivierung stimmen werden, das Votum zweier anderen, obwohl zur „Linken" gehörend, berechtigt nicht zu dieser Hoffnung: endlich ist noch rrwähnenswerlh, daß unter den eingelaufenen Petitionen eine ansehnliche Zahl um Bewilligung der Bahn Wien-No vi an gesucht haben. D>S „Bate»land" verräth, was daS feudal-Iler lea tc Conventikel neulich im „Hotel de France“ zusammengcbrant hat. Es handelte sich um die Taktik der „Rechtspartei gegenüber den con» fessionellen Vorlagen, deren erste für übermorgen auf die Tagesordnung des Abgeordnetenhauses gesetzt ist, und die fromme Versammlung einigte sich zu dem Beschlüsse, eine« Antrag aus Vertagung der diesbezügliche, Verhandlung einzubringen. Gleichzeitig tröstet sich va« klerical-fcndalc Organ nach dem bekannten Sprüchlein: „Was man wünscht, das glaubt man" mit der optimistischen Zuversicht, daß oer polnische Klub gegen die konfessionellen Vor- lagen stimmen werde. Das ist zum mindesten un-correct. Den konfessionellen Vorlagen gegenüber gibt es eigentlich gar feinen polnischen Klub, da die Mitglieder derselben sich bekanntlich in religiösen Fragen gegen jegliche Solidarität des Verhaltens entschieden haben. Ausland. Die Berathung über den Entwurf einer deutschen Civ i lp rozeß- Ordnung ist von dem Justizausschuß deS Bundesraths zu Ende geführt worden, lieber alle wesentlichen Punkte ist ein vollständiges Einvernehmen erzielt; hinsichtlich der Errichtung eines obersten Reichsgerichts für alle bürgerlichen R-chtSstreitigkeiten wurde Baiern das Recht zur Beibehaltung eines obersten Gerichtshofes für das LandeScivilrecht bis zur Herstellung des deutschen CioilgesetzbuchS zu gestanden. Die preußischen Bischöfe hatten in ihrem jüngsten Sendschreiben den Teufel an die Wand gemalt, indem Sie allesammt Gesängnislnst witterten. Unumwundener noch spricht sich Erzbischof Melchers von Köln, dem übrigens in kürzester Zeit die Te mpor aliensperr e bevorsteht, in seinem Fastenbriese aus. Er sagt uemlich in dem elegischen Tone frommer Resignation, er habe in anderen Jahren die Fastensonntage in einer Weise cingetheilt, daß die von ihm gehaltenen Predigten ein Ganzes bildeten; da er in diesem Jahre indessen nicht wisse, ob eS ihm vergönnt sei, die Predigten alle zu halten, so wolle er jede einzelne derselben an das bezügliche sonntägliche Evangelium anknüpsen. B l u n t s ch l i coutra Teutsch! Der große Staatsrechtslehrer nimmt sich die Mühe, den gallischen Gamin in einer Zuschrift an das Elsässer Journal zurechtzuweisen. Teutsch hat bekanntlich in der Reichstagssitzung vom 18. Februar seine Rodo-montaden auf einen AuSspruch Bluntschli's gestützt. Aber wie? Wenn Teutsch, so erklärt der Heidelberger Gelehrte, ihn richtig und vollständig citiert hätte, so hätte sich jedermann überzeugt, daß die fragliche Stelle keine Bestätigung, sondern die unzweideutige Widerlegung der Behauptungen Teutsch'S enthalte, er protestiere daher gegen die mißbräuchliche Anführung feines Namens. Das „Echo" nennt den Brief des Kai-"cts von Deutschland an Lord Rüssel einen männlichen Erguß, eine würdige Ergänzung deö famosen Briefes an den Papst. „Keine lieber -gäbe" sei sein Geist; „Ich nehme die Schlacht an" 'ei seine Schlüsselnote. „ES mag sein," fährt daS Blatt fort , „daß die Bedeutung des Exeier Hall-Meetings in Deutschland ein wenig übertrieben wurde. Aber andererseits hat der Kaiser unzweifelhaft Recht in der Annahme, daß die „Sympathien England's ihm. in diesem Kampfe nicht fehlen würden"." Die C a n d i d a t u r L e d r u - R o l l i n's wirbelt in Frankreich noch fortwährend viel unnöthigen Staub auf. Die Wahl des Volksmannes vom ^ahre 1848 dürfte ebensowenig wie jene Barodel's seinerzeit Gefahren «im Gefolge haben. Der Begründer des allgemeinen Stimmrechtes, wie die republika-nische» Journale Ledru Rolli« nennen, dürfte im Laufe der Jahre und während seines langen Aufenthaltes in dem freien England manche revolutionäre Allüren abgestreift und gesunde politische Ideen in sich ausgenommen haben. Daß man in Frankreich in der Wahl eines Demokraten für eine aus 750 Mitgliedern bestehende Versammlung schreck liehe Gefahren, ja sogar den Untergang des Landes sieht, erklärt sich durch die dort herschende Aufregung. In der französischen Nationalver-s a m m t u n g wurde aut 24. Februar der Bericht oertheilt, welchen der Deputirte Perrot im Namen der Untersuchungscommission über die Handlungen derRegierung der nationalen Veriheibv gung angefertigt hat. Derselbe behandelt die Handlungen dieser Regierung in der Provinz vom militärischen Standpunkte aus. Der Berichterstatter benutzt natürlich diese Gelegenheit, um über Gam-betta und die Septembermänner herzufallcn und trägt indirekt darauf an, daß man Gambetta zur Rechenschaft ziehe. Local- und Proviuzial-Angelegeuheiteu.' — (Der Kreuzzug) gegen die consessio. nellen Gesetze wird, wie bekannt, von den Ultcarnoa« lernen auf der ganzen Linie eingeleilet, Bischöfe wie Jtapläne, CardinSte wie Pfarrverwefer, sie alle arbeiten nach einem großen, gemeinsamen Plane. Unter die leichien Tiraillear«, die vvrangeschickt werden, gehören bekanntlich die „Kreuzelschreiber". Die über da» Land verstreuten katholisch-politischen Casino« habe« bereits den Auftrag erhalten, sich der Mühe de» Unter-schrifiensammelns und des ColporlierenS der Petition«» bögen zu unterziehen. Bekanntlich steht ihnen aber das Recht eine politische Hetze außerhalb der vier Wände ihres Versammlungssaale» zu veranstalten nach den VereinSstatnten nicht za; darum hat auch die Landesregierung den hochwllrdigen Hetzern einen Strich durch die Rechnung gemacht und das Sammeln von Unterschriften für eine im hiesigen k-nholisch.po-litischen Conventikel beschlossene Resolution, welche gegen die dem ReichSrothe vorliegenden confefsionellen Gesetze gerichtet »st, verboten. Die «betreffende, vom 28. v. M. datierte Kundmachung lautet: DaS Sammeln von Unterschriften für Beitrittserklärungen zu der von dem Ausschüsse deS katholisch.politischen Vereines in Laibach beschlossenen und in der Nummer 9 der „Zgoduja Danica“ und in der Nummer 26 des ..Slovenec“ veröffentlichten Resolution gegen die im aohen ReichSraihe in Verhandlung befindlichen konfessionellen Gefitzvorlagen wird Hiemil verboten. Die» wird mit dem Beifügen öffentlich kundgemacht, daß gegen Uebertreter diese« Verbote» auf Grund der §§ 7 und 11 der kaiserlichen Veordnnng vom 20. April 1854, R. G. Bl. Nr. 96, strafweise vorgegangeu werden würde. — (Theateranzeige.) Frl. Solwej, unsere liebenswürdige und begabte Schauspielerin gibt morgen als Bencfizvorstellung das Birchpfeiffer'fche Drama „Ein Kind des Glück«', gewiß eine glückliche Wahl, da der Benesizianlin darinnen Gelegenheit geboten wird, alle ihre künstlerischen Vorzüge glänzen zu lassen.. Frl. Solwej hat im Laufe der heurigen Saison uns wahrhafte Meisterstücke schauspielerischer Darstellung geböte» (wir erinnern beispielsweise nur an ihre mustergiltige Leistung im „Feuer in der Mädchenschule") hat sich durch ihr Talent und durch unermüdlichen Fleiß zum Liebling de» PublicumS emporgeschwun^en, so daß wir morgen gerne Gelegenheit ergreifen werden, Frl. Solwej bei übersülliem Hause unsere Anerkennung zu zolle». — ( K a m m e r m u s i k.) Der gestrige Kammer, musikabcnd der Herren Zöhrer, Gerstner und Peer hatte im Redouiensaale ein zahlreiches und elegantes Publicum versammelt, welches den einzelnen Vorträge» mit gespanntester Aufmerksamkeit folgte und jeder ei», ;elucn Leistung reichen Beifall spendete. Die Herren Concertanien haben durch die Einführung dieser Kammerconcerte einen glücklichen Warf gethan und uns ein so schönes Musikgenre zugänglich gemacht, das utiS bisher in Laibach fast so gut wie verschlossen war. Der Abend selbst fiel glänzend au« j uns srop> p'.rte die Animiertheii, mit der da« Publicum den» selben verfolgte, ein Beweis, daß gute Musik eben überall empfängliche Herzen findet. D>« Concert begann mit Beethovens Trio in C-moll, Op. 1, Nr. 3, welche« sehr fleißig studiert war und mit feinster Detaillierung ausgearbeitet, exekutiert trurde. Herr Gerstner brillierte sodann mit dem Boruazr der S. Bach-W lhelmj'schen „Air", ein kleine« aber reizende» Ding voll Gesang, Leben und Getllhl; dieser folgte die iarantelle von B>evxtemp», eine dankbare Com» Position, um dem Spieler Gelegenheit zu bieten, in llrbmmndung technischer Schwierigkeiten zu glänzen. DL« ist auch Herrn Gerstner gelungen. ©*in Spiel ist stets rein, tontet, was un« abtr gestern am meiste» freute, war bit Wahrnehmung, daß Herrn Gerstner» Ton gegen früher entschieden an Kraft, Mark und FUlle gewonnen hat. Herr Zvhrer spielte sovann da» "Andante", Op. 5 von Johann Brahm«, und zwir spielte er dasselbe geraden meisterhaft mit Zinheit, Delikatesse und dann wiederum mit mächtig heran» stürmender Kraft. Die Compostiion selbst ist sehr ;cU i, nur der Abschluß derselben erschien unS dadurch so gedehnt, daß nach dem natürlichen Abschluffe da» Thema immer wieder ausgenommen wird, um schließlich doch nur so, wie vor dem zu enden. Unterstützt •.atirbe die Tonwirkung des Zöhrer'fchen Spiele? durch de« vom Herrn Friedrich Ehrbar in Wien aus nicht genug anzuerkennender Gefälligkeit beigestellten Pracht-fltigel. Ist schon die äußere Ausstattung derselbe» eine äußerst elegante, reißt der Einblick in die fremdartige Construction deSselbrn schon das Auge des Kenner- «nd Laien hin, so ist e» vor allem der herrliche Ton, der da« Ohr seffelt. Der Baß klingt geradezu wunderbar, Miltellage und Hohelage wie Blockenton, in der hohen Lage waren einige Töne nicht ganz rein gestimmt. Leider entfiel Rob. Schumann« „Novelette iit E-dur". Nachträglich erfuhren wir, daß sich Herr Zöhrer den Abend so unwohl fühlte, daß er sich nicht mehr im stunde glaubte, auch diese Programmnummer auSzusiihren. Wir können übrigens Herrn Zöhrer da« Kompliment machen, daß man aus dem Bortrage des Brahmjchen Andanie seine Indisposition nicht heraus sühlte. Wir glauben kaum bemerken zu müssen, daß Herr Gerstner sowohl als Herr Zöhrer nach ihren Nummern stürmisch geruseu wurden. Herr Peer spielte sodann PopperS Romance mit Gefühl und schönem Tone; etwas mehr Ausgleichung nnd Reinheit in den Pasiagen wird der noch sehr junge Künstler sich noch erwerben. Auch er wurde durch reichen Beifall ausgezeichnet. Den Schluß bildete „RubinsteinS Trio in B-dur, Op. 52. Die Composilion von dem Concerte der Herren Treiber, Heller und Korel her unserem Publicum bereit- bekannt, elektrisierte gestern förmlich unser Publicum, jeder Hatz wurde stürmisch begrüßt, die Execulion mx aber auch eine tüchtige, insbesondere aber entzückte der 2. Satz, der durch feine f (tönen Melodien, durch die außerordentlich brillante Justrn mentierung, durch die Tiefe deS Gefühl- sich zu einer wahren Perle moderner Composilion erhibt. — (Am Staatsgymnasium zu Gott' f ch e e) studierten im I. Semester, da- am 14 Febr geschloffen wurde, 38 Schüler, von denen 14 auch im strengsten Winter in Dörfern wohnen und einen weiten, oft sehr beschwerlichen Weg zum Gymnasium zu rückzulegcn haben. Bei der geringen Bemiueltheit der meisten Landbewohner ist daS noch immer an den Mittelschulen im I. Semester der ersten Klaffe von allen, auch den ärmsten und bravsten Schülern zu entrichtende Schulgeld von wenigstens 8 fl sammt der Ausnahmslos von 2 fl. 10 kr. eine nicht geringe Last. Sehr verdienstlich wäre bie Errichtung von Stipendien. Große Hoffnung setzt man hier au zwei Männer, die sich stets als freundliche Ginnet ihrer Heimat gezeigt haben. Bis jetzt zählt das Gymnasium erst zw.'i Kliffen; am 1. Oktober erfolgt die Eröffnung der III. Klaffe, und zwar, wie zu hoffen steht, in dem neuerrichleten stattlichen Gtjmnofialqe-bäube. ES ist alle Aufsicht vorhanden, daß die Stadt, gemeinde, die in voller Würdigung der Wichtigkeit einer solchen Lehranstalt für Stadt und Land schon so ansehnliche Opfer gebracht hat, die angrenzenden Aecker ankauft, wodurch 9bum für einen botanischen Garten, für eine Baumschule und einen BolkSganen in nächster Nähe der Stadt gewonnen wird. 23 Kraute, da 4 Kuatc zuzewachsen und 1 Kind gestorben ist; am 24. d. auch 23 Kranke, cfl war 1 Kranker zuzewachsen und 1 genesen. Stadtmagistrat Laibach, am 25. Februar 1874. Ausweis über den Stand der Blatternepidemie in Lai. bach am 23. und 24. Februar 1874. Born letzten Ausweise sind in Behandlung Der. Hieben 42, seither zugewachsen sind 12, 2 Männer, 7 Weiber und 3 Kinder; genesen sind 9, 2 Männer, 4 W-iber und 3 Kinder; gestorben 1 Mann und 1 Kind; bleiben in Behandlung 43. 22 Weiber und 14 Kinder. — Seit 7 Männer, üegiim der Epidemie wurden 336 Blatternerkrankunqen amtlich gemeldet, von diesen sind 241 genesen uno 52 gestorben., I m städtischen N o t h s p i t a 1 e i n b c r j Xirnau war der Stand am 23. d. M 13 Kranke, d» 1 genesen ist; am 24. d. M. 15 Kranke, da 2 ^gewachsen find. Aus dem Gerichtssaale. Wir laffen unferm Versprechen gemäß die Plai» doynrS des StaatSanwaltsubstituten und der Verthei. diger nebst den bezüglichen Repliken folgen. Rede des Staatsanwaltsubstituten Koöevar. Hoher Gerichtshof! Die Angelegenheit der Theresia Aristoteles und Anna RieSner, welche heute ihren Abschluß findet, ist sowohl in psychologischer, als socialer unb in finanzieller Beziehung von hervvrragenbem Interesse, sie ist jür unsere Stabt gleichsam epoche-machend. Es ist baS erstemal, baß baS Schulbenmachen, welches unter dem Kreise der Frauen eingeriffen ist unb ba« Glück so vieler Familien untergraben hat, vor diesen Schranken seine Enthüllung gesunden. Allein nicht nur beShalb ist biefet Prozeß von Interesse, fonberit auch bezüglich bet Summen, um welche bei dieser Angelegenheit verschiebene Parteien beschädigt würben, unb insofern e« sich um Personen laubelt, welche ihr ganzes Hab und Gut verloren Ijaben. Wir haben erfchütternbe Au-brüche be6 Jammers hier gehört unb viele Personen haben nur, um der ©chanbe, in biefem Prozesse genannt zu werben, zu entgehen, ihre Namen unb Beträge verschwiegen. DaS Jntereffe gipfelt aber in der Frage, wie iS biesen beiben Frauen möglich würbe, in so kurzer Zeit so be-deutenbe Schulden zu machen, während so manche redlichen Geschäftsleute sich Tag unb Nacht mühen unb plagen unb alles anwenben, um sich Quellen des CrebiteS zu erschließen? Auf diese Frage wirb man schwrrlich eine anbete Amwort finden, als wenn man hinweist auf jenen allgemeinen Schwinbel, welcher bie Maikatastrophe herbeigerufen , nemlich auf ben Schwinbel, bet mit brr Fructificierung getrieben worden ist. Alles trachtete unb strebte nach Neichthnrn, nicht nur jene Schichten bet Bevölkerung, welche bei geringer Arbeit Wohlleben möchten, sondern auch jene, welche sonst gewohnt fmb von ihrer redlichen Arbeit zu leben und welche eher auf die Sicherheit bes Kapitals als auf beffen Ertrag Rücksicht nehmen. Allein auch bieseS Trachten und Streben nach R-ichthurn hätte nicht genügt; es gehörte dazu noch insbesondere eine planmäßig angelegte Handlungsweise, beten sich nicht nur die Angeklagten Theresia Aristoteles und Anna RieSner, sonbern auch noch eine Zeugin unb die Frau Jsatitsch, welche durch ben Tod einer gerichtlichen Verfolgung entging, bebienten, DaS Vorschützen von Wohlhabenheit, ja selbst Fälschung der Wechsel waren bie Mittel, welche angewendet wurden, uni Gelb herbeizuschafsen; baburch würbe dieser Handlungsweise gleich anfang« der Charakter bes Betruges ausgednickl. Sie wurden deshalb wegen des Verbrechens befl Betruges nach den §§. 197, 199 lit. f. 201 lit. a. St. G. in den Anklagestand versetzt, unb meine Aufgabe ist cS nun ben Beweis zu führen, baß diese Handlungsweise unter das Kriterium befl Betruges falle. Bevor ich zur selben fchteite, erlaube ich mir aufmettiam zu machen, bah die Handlungsweise der Angeklagten al« eine Gesammthandlung, nicht aber nach Tqeilacte» zu btuttheilen sei, denn diese fmb aus einem unb bcinfetbeu Motive entsprungen, unb daß die Frau Rie-net mit bet Frau Aristoteles bezüglich d(t Ziele und Zwecke vollkommen einverstanden gewesen sein muß, zeigt sich au« der ganzen Verhandlung. Wir haben gesehen, Einverständnisse Verhältnisse zu erkundigen unb kaum im Zweifel fiia konnte, unter welchen Verhältnissen Die Schulden con* trahiert wurden. Um nun zur Begründung, daß hier ei» Betrag vorliege, überzugehen, hebt bet Staat-auwalt ba» erste Moment beS Betrage- hervor, nemlich bie Frage, ob bie beiben Angeklagten in bet Absicht hanbelten, am bie Gläubiger zu schäbigen. Die heute abgeschlossene Verhandlung hat einen Schulbenstanb von 34,413 fl. ergeben. Die Frau Rie-net hat bei biefem Schulbeumachea bet Aristoteles bis zu einem Betrage von 11,758 fl. mitgeholfen. Dem gegenüber hat bie Frau Aristoteles nnr ein Vermögen von 300 fl. an Kleidungsstücken unb einigen versetzten Pretiosen nachgewiesen, roührenb bie Fcau RieSnet gar kein Vermögen besitzt. Wenn man nun diesen enormen Schulbenstanb dem Vermögen gegenüberstellt unb berücksichtigt, baß bitset in einem Zeiträume von 2 Jahren, ohne jebe zwingende Notwendigkeit und ohne Zweck, sondern rein nur um Schulden zu machen und gute Tage zu haben, so hoch gestiegen ist, so kann wohl unmöglich geleugnet werden, baß bie Angeklagten ihre Gläubiger schädigen wollten unb baß in dieser Thathanblung das Kriterium de- Betrüge-, nemlich bie Absicht zu schaden gelegen fei, welche auch bie nothwenbige Folge feer That ist; wer aber bie That verübt hat, muß auch bie Folgen geplant haben. ______________________(Fortsetzung folgt.) _____________ Eingefendet. Ich litt an einem gefährlichen und sehr schmerzhaften Hühnerauge an der Fußfläche und an einem in die Daum-zehe wachsenden Nagel durch fast vier Jahre unbeschreibliche Schmerzen, ic6 ließ beides zu wiederholtem male in Wien operieren, doch stets zwecklos, der Operateur dort behielt regelmäßig mein Geld nnd ich behielt ebenso regelmäßig meine Schmerzen. Endlich wurde ick> von Bekannten in Cilli, Agram, Marburg, ja sogar in Triest unb über meine nachträglichen Erkundigungen hier, von laibacher Aerzten aus den hiesigen Operateur Herrn Friedrich Hubmayer, Karlstädterstraße bei St. Florian Nr. 64 aufmerksam gemacht. Derselbe besuchte mich einige male, operierte für mich ganz schmerzlos beide liebet gründlich, und mir erübrigt nur noch im Interesse aller in dieser Richtung Leidenden das nachzulragen, was vor mir hätten wohl bereits andere thuu müssen, sich nemlich bei dem Operateur öffentlich zu bedanken nnd dessen Kunst nnd Praxis den Opfern der Hühneraugen und Nagelgnalen anzuempfehlen. Joh. Alf. Hartmaun. Alle» Kraalen Kraft und Gesrmsheit oyse Medizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry oon ConDon. Steine CtanTorit vermag der belicaten Benlesoitre du Barry m all erstehen, und >)sfeitigt dieselbe ohne Medizin und ohne «offen au» i?ia,|en», Nerven., .flrutv, Lungen-, üebet*, Dtüfcn», vaß die Frau RieSner eulw-ver im mit der Aristoteles oder selbständig zu Denselben Mitteln gegriffen unb selbe benützt habe. B"de haben sich nach ÄuSbruch der Katastrophe als solidarisch verpflichtet gefühlt, beide haben sich für verloren erklärt, beide haben bie Flucht ergriffen und sich mit Selbstmordgedanken getragen Daß die Frau RieSner über bie Zele und Zw.cke der ÄristoteleS gut unterrichtet und mit bensrloen einverstanden ge> wesen sein muß, folgt barauS, daß sie bei dem 8er* Im lanbfchaftl. Filtalfpitale in . „ bet Polanavorstabt war der Stand am 23. v. kehre mit Aristoteles es kaum unterließ, fit) um ihre I — »cot, Privatier, Triest. ftamunhcii , ......... ien, Chrenbtaufen, UeBetteit unb Erbrechen selbst «ährend der Schwan» Äerschall, a)ieb;tc<, flfvtancholic,' tSbmagening, SitzenLiatirmus Oichk. leichsucht. — Suozüge au« 75.000 6rrtiflcaten über »enesungen, bU iU« Clebiim tinbentemen, toerben auf lüerlangen freue» eing-sendet. «Iuhrhafter als Fleisch erstatt bie Berale8oi6« bei $coach|enetl mb fHnbem sünizigmal ihren Prei« in flrgniien. 3n BicchSächsen oon ein halb Piunb fl. 1‘50, 1 Pfd. ft. ü'W i Pfd. st. *'50, 6 Pfd. 10 fl., 11 Pfd. 80 fl., 84 Pfd. 36 fl. - iU-ral#aciire-Biscuiten in Äiichsen ä st. ü'50 und st. 4*50. — Kiraleiici&ts Jhocolate» in Pulver und in Sabietten fitr 11 lasten ft. 160, 24 Taffe» ,. yeo, 4. vifien st. 4-50. in Pulver fttt 180 Tassen fl. 10, für lasten fl. 80, fttt 676 taffer fl. 36. — Zu beziehen durch SarrY d» Bartl; t 8 o m V. in Wlan, Wallfleohgaise Hr. 8, inLitbaoh *ti E. Hahr, jo sie IN allen Stabten bei guten Apoihelern unb Spi» ie-cih«nbletn; auch derieobet das wiener Hau» nach alle» S^ttben g -An »o1an»e tn n ibtr Nachn iime. Witterung. Laibach, 2. März. Herrlicher Morgen, fortwährend heiter, Sonnenschein, ziemlich starker Ostwind. Temperatur morgens 6 Ut>c — 5 2 , nachmittags t Ubt s- 2'3" 0. (Id73 + ti-8u, 1872 | 10 6'). Barometer im rascben steigen, 749'63 Millimeier. Las Lagesmittel )ec SBirnte am 28. Februar -(- 4-l" und am 1. Marz 4- 0 >°, beziehungsweise um 3 0' über und t l " unter oem Normale. Der gestrige Niederjchlag »'60 Milliineier, Achuee. aijetommcnt Fremsc. Am 28. Februar. •lotel »»«•«<* Wien. Sonnenschein, Fabrikant,Graz — Daul, Reifender, Mainz. — Spitaler, tiantten. — Thome, Saiinbeamte, Wien. — Sartori, Steinbrlick. — Hotel Elefimt. Gras Pace, Ponovitsch. — Berta-iansky, Steiermark. — Podlipnik, Pfarrer, Bleiberg — I Schotten und Bauer, jtfltt., MatKrsdorf. — Rieser, Be-1 sitzer, Fiume. verstorbene. D t u 2 8. Februar. Johanna Ufauiv, Findling, 2 I., Polanavorstadt Nr. 49 und Agne« Barle, Arbeiters-Weib, 29 I., Filialspital Polanavorstadt Nr. 68, beide an Plottern. D e n 1. M ü r z. Paula Berhovc, Rauchfangkehrer-meisterrkiud, alt 4'/, I, Lt. Petersvorstadt Nr. 28 uitl Ursula Joch, Köchin, 45 I., Filialspital Polanavorstadt Nr. 58, beide an Blattern. — Dem Johann Jaklii, Gitrlner«-gehilse, sein Kind, männlichen Geschlecht«, Hühnerdorf Nr. 19, todtgeboren. — Peter Cim^ar, Arbeiter, 28 I., Civil-pitol, Luugentuberculose. Wiener Börse vom 28. Kebruar. Staatsfonds. e«ib ö«« Wandbrlefe. »-,d matt Lottoziehung vom 28. Februar. Trirst: 13 78 41 8 81. Linz: 50 32 45 31 70. Telegramme. Wien, 1. Mürz. In der heute Vormittag beim Ministerpräsidenten stattgefundenen Conferenz mit hervorragenden ReichSrathSdeputierten, wobei der UnterhauSpäsident und mehrere Minister anwesend waren, wurde über die Zeiteintheilung für Behandlung der dem Abgeordnetenhause vorliegenden zahlreichen Geschäfte volle Uebereinstimmnng erzielt. Eine kurze ReichSrathSvertagung von Ostern und längere Vertagung in der zweiten Hälfte des April anläßlich Zusammentrittes der Delegationen ist in Aussicht genommen. Weiter» wurde die Absicht auS-gedrückt, dir Landtage am 15. September und den Reichsrath am 15. Oktober rinzuberufen behufs Ermöglichung rechtzeitiger verfaffungSrnößiger Feststellung des Finanzgesetze» für 1875. tperc. «rate, tfLCap. Me. dt«, ist. im eile. 8o[« een iss* ... teft »ob 1860, ean« gef« Boa 1860, gfaft. Prämie»?-, v. 1864. tirundentl. -Obi. •leknMki. ttegeis ju. . 6 , Aetien. ■ngl»«8ant . ... . (ntUanftalt . . . . Depofiteubauk . . . . *lcemptt»*nffalt . . fltencc. 8act . . . £>*nbell6«nt......... Cenlttbanteueerein. . »lanoaalbmt . . . . Deßtrr. allg. Bank . Dtp. »anfgefettf. . . Union - Bank . . . . 8min«6*nt............ vtrkihr«r»nk......... *etU8ebWi( «eit. «is. »eil. St«nj-3»|t] «luUh|i •tttbabn . . «wm........... beu-eabn. . [Iftittb.eäbn. i*nj-3»|t}«b.. 69.70 69.60 14.10' 74.20 >8.— ' 98.:o 104.26 104.75 109.1» 109.75 73.76 75 K. 74.25 75.75 li)S.6u »41. 50.SD 855.- 46.5.. 87.7b »